Wie geht es Euch heute?

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perl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmmm, Fußball gucke ich dann, wenn ich tagsüber ein bißchen schlummern möchte... Rolling Eyes

Also bei der letzten WM habe ich die Deutschlandspiele geliebt, weil die Straßen dann so schön leer waren und man statt cruisen so richtig schön heizen konnte.

@Nooria, danke schön für das Angebot. Ich habe es leider erst heute entdeckt. Dazu müsste ich aber erstmal ein okay von mohandes haben, ich will dir nichts überstülpen, mohandes. Es ist auch nur manchmal so virulent. Es geht um die Psychiatriegeschichte, gerade ist Jahrestag und da kommts nochmal derbe zurück. Ich bräuchte nur mal einen Rat, ob mein Vorgehen, wie ich das endlich mal aus dem Kopf kriegen könnte, sinnvoll oder sogar kontraproduktiv ist.
Naja...

@dakini
Du hattest schonmal darum gebeten. Ich tu mich da schwer, weil ich da ganz sicher nicht repräsentativ bin. Aber das weißt du ja auch! Ja. die Benzos waren dabei und die Umstände waren verheerend.
Aber ich schreibe was dazu, muss das nochmal im Herzen bewegen Smile

Oxycodon und auch der andere Kram (also Opioide) waren nicht nur "Rückzugsdrogen". Ich bin dadurch auch unglaublich kommunikativ geworden bis hin zum bekannten Laberflash und Handlungen, die ich, wenn der Peak vorbei war, nicht mehr so gut fand...
Kam immer auf Dosis und Setting an.

Grüße
perl
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Perl,

Deine Erfahrung war sehr heftig! Ich kann gut verstehen, dass Du Dich sehr schwer tust, da nach unserem Verständnis dies mit Körperverletzung gleich zu setzen ist, was Du erlebt hast.

Ich habe nie verstanden, warum Du Dir das angetan hast. Da es zig Kliniken gibt, die anders arbeiten. Eine Psychiatrie arbeitet nach bestimmten Vorgaben und die sind u.U. keineswegs mit einer ordentlichen Entwöhnungstherapie zu vergleichen. Sicher gibt es auch da Unterschiede, aber vom Grundzug her, kann einem da so manches wiederfahren, was in einer modernen Entwöhnungstherapie gar keinen Raum bekommt, zumal in einer Psychiatrie oft Medis im Vordergrund stehen (Neuroleptika), die gar nicht gegeben werden. Sondern mit einem Substitut ausgeschlichen wird...aber das kennst Du ja auch von Lippstadt. Das dürfte ein großer Unterschied sein...Dort waren auch Patienten, die von Benzos abkickten. Ich erlebte ja mit, wie das lief. Easy ganz sicher nicht, aber von dem, was Du erlebt hast, war es meilenweit entfernt. Die Menschen kamen auch zum Ziel, ohne gequält zu werden.

(Dazu muss ich sagen, dass ich 1x in solch "einem Laden" landete, ganz zu Anfang - ich habe dies wie einen Film in Erinnerung, es war ein Alptraum. Und wir verließen die "Anstalt", als wir wieder laufen konnten. Mein Ex Mann musste damals an die Herz-Lungen Maschine angeschlossen werden, war auf der Intensiv, von dort in die Psychiatrie, wo ich schon wartete, dass er wieder unter die Lebenden kam. Nicht, dass mir solche Hämmer erspart geblieben wären, ich wurde auch "zwangsfixiert", allerdings über Neuroleptika. Nachdem ich jammerte, kaum stehen konnte. Der gute Doktor saß dann an meinem Bett,nach einer Injektion, während ich lallte, unfähig, mich zu bewegen und versuchte mich zu beruhigen - bis ich einschlief. Ich war damals ein süßes Ding und sehr jung. Er hatte offensichtlich Mitleid. Es waren TROTZDEM 2 sehr schlimme Wochen. Aber das war in einem anderen Leben - > Mit 19/20 vergisst man sowas schnell.) -> übrigens interessant, wieviel man in sehr jungen Jahren weg steckt. Du hast sogar nen Jahrestag - da kann von "wegstecken" wahrlich keine Rede sein. Ich kann das leider sehr gut nachvollziehen. Wir sind dünnhäutier geworden, wobei ich schon vorher das Gefühl hatte, Du bist etwas...wie soll ich sagen, ohne Dir zu nahe zu treten? - Etwas empfindlich? Ängstlich?

Möglicherweise ist es viel wichtiger, Dein Leben so zu gestalten, dass die Erinnerung verschwindet, weil Du im Alltag an Stärke gewinnst und ganz andere Dinge im Vordergrund der Gedanken stehen. Ob es da gut tut, immer wieder über Sucht zu lesen?

Ich habe mich schon gewundert, als ich Dich wieder las. Das ist für mich natürlich nice, wenn Du schreibst - aber ist es das auch für Dich? Immer wieder erinnert zu werden? Abstand schafft man nicht, indem man eintaucht. Denke ich.

P.S. Es wäre schon super, wenn wir ne Kurve zustande brächten. Wenigstens schon mal "in etwa". Im Zuge Deiner Verarbeitung passt es vllt sogar gut rein. Wenn nicht, dann ist das eben so...Möchtest Du, dass ich Mohandes Deine mail addy gebe?

Hab nen schönen Sonntag!
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

BUFF Sad! Langer Text, auf einmal weg! Nur weil ich mir zwischendurch einen Kaffee gekocht hatte. Zum Glück hatte ich den größten Teil vorher schnell kopiert. Hier also, ungelesen und ohne Zitate in den Äther:

========================================================

Hi Perl,

stillschweigend bin ich davon ausgegangen, daß Du mein o.k. schon hattest. Nooria weiß wie ich zu erreichen bin. Leider hapert es bei mir permanent an der Technik, aber das sollte ich auch endlich mal hinbekommen. Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe.

Trauma Psychatrie. Das 1. Mal war ich geplant und freiwillig dort - der Entzug war Voraussetzung für eine Therapie. Entgiftung erfolgreich, Therapie abgebrochen weil ich das permanente eingesperrt-sein nicht mehr ertragen konnte. Im Nachhinein gut für mich. Die Schlafstörungen begleiten mich immer noch.

Aber der Weg war weiter steinig, 4 Monate später war ich wegen polytoxem Überkonsums wieder in der Anstalt (anders nenne ich sie nicht), eine andere und diese war besonders gruselig. Ich kam mir vor wie in einer Anstalt vor 50 Jahren, Patienten aller Geisteskrankheiten, fast völlig sich selber überlassen. Von Schizophrenen über Depressive, Demente, Suizidale, Süchtige ... alles da.

Weil ich so blöde war, war auch das nicht das letzte Mal. Vor 7 Monaten kam ich das letzte Mal dorthin (und ich für mich weiß, das war es für mich). Primär wegen einer Alkoholvergiftung. Ich war so verpeilt, daß sie mir sofort alle meine (schlecht versteckten) Vorräte an Morphin und Tavor abgenommen haben und nach 3 Tagen fing der richtig ungemütliche Entzug an. Während andere Patienten zugeschossen wurden mit Haldol und Co, ich aber alle Neuropeptika verweigerte, haben sie mir nichts gegeben. Betteln ist auch nicht mein Ding, ich frage 1 oder 2 Mal und "NEIN Herr Mohandes, SIE bekommen NICHTS - und ja, wir sehen daß Sie seit Tagen nicht geschlafen haben". Also gelitten wie ein Tier, ich hatte kein Geld dabei und kam nicht von da weg. Aber stark geblieben.

Nichtmal vernünftige Klamotten dabei gehabt, um die Demütigung komplett zu machen. Auch kein Handy, keine Musik, nicht eines meiner geliebten Bücher. Also Flucht nach vorne, nach ein paar Tagen gab es keinen Patienten auf der Station, mit dem ich nicht gesprochen hätte.

So, in Kürze. Ja, es gärt noch, sonst würde ich nicht so lange Texte schreiben. Aber ich denke, daß ich das Trauma gut verarbeite, daß ich es sogar genutzt habe und weiter nutze. Aber das ist nichts für ein öffentliches Forum, wo mich ein paar sogar persönlich kennen.

Also Perl, Austausch ist gut, mit den richtigen Menschen. Würde mich freuen. Abbruch jederzeit möglich, glaube ich aber nicht.

LG Mohandes

P.S. Dakini, DU hast meine eMail-Adresse? Würde mich wundern ... zumal wir doch über kürzere Kanäle vernetzt sind. Tel. wir die Tage?! LG
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Dakini, sry, hatte es umgekehrt gelesen. Anyway. Aber stimmt, in jungen Jahren steckt man alles viel besser weg. Zumindest körperlich (Entzüge). Mental bin ich heute aber bestimmt stärker als in jungen Jahren - Lebenserfahrung.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mohandes,

wenn Du mal auf Dein - ich schätze in der Ecke liegendes Handy, wie bei mir - schauen würdest, hättest Du gesehen, dass ich mich gemeldet habe. Am Mittwoch findet ein workshop statt von einer Menschenrechtsorganisation..Thema teile ich Dir per Tele mit Smile Scheint wirklich besuchenswert, ist in der Mitte von uns, sozusagen...

Moron fährt, hat Termine. Insofern - Platz ist da und der abendliche Termin, könnte so entspannt auslaufen Smile

Nicht DEINE mail, sondern Ihre, an Dich weiter geben... Very Happy

Am besten, Du rufst mich mal an. Wink
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2018 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Viva la Mexiko Evil or Very Mad Evil or Very Mad Evil or Very Mad
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

dakini hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mich schon gewundert, als ich Dich wieder las. Das ist für mich natürlich nice, wenn Du schreibst - aber ist es das auch für Dich? Immer wieder erinnert zu werden? Abstand schafft man nicht, indem man eintaucht. Denke ich.

Hmm ... DAS ist eben die Gratwanderung. Abstand schafft man nicht indem man immer wieder eintaucht. Aber eine Leiche unter dem Bett beginnt irgendwann unweigerlich zu stinken - Verdrängung ist auch keine Lösung. Mumifizierung der Leiche - vielleicht?

Ich kenne Perls Geschichte nur in groben Zügen, aber das Wesentliche habe ich verstanden. Trauma Psychatrie.

Ich kenne das - als ich in der Psychatrie saß und nicht weg konnte von dort (aus rein praktischen Gründen), rief ich meine damalige Therapeutin an: "Holen Sie mich hier raus, ich bin traumatisiert!" - "Das glaube ich Ihnen gerne. Aber bis Montag müssen Sie noch aushalten". Ok dachte ich, dann eben. Noch 2 Nächte praktisch ohne Schlaf. Und, wie gesagt stark geblieben. Oder geworden.

Im Nachhinein war das alles gut so. Ich konnte die Situation nutzen und tue das heute noch. Da begann eine Entwicklung, die ich bis heute nicht abschließend einschätzen kann. Ich merke nur, es geht bergauf ... nach 4 langen Jahren von Tristesse und Depressionen.

Seitdem habe ich meinen Konsum ziemlich rapide heruntergefahren. Es geht mir gut, nicht jeden Tag konstant, aber ich lerne auch mit schlechten Tagen umzugehen. Im Herbst werde ich umziehen, eine schöne Wohnung in der alten Heimat, und mit Garten! Beruflich sehe ich auch Licht - ich behaupte mal, in einem Jahr arbeite ich wieder. In welcher Form weiß ich noch nicht, aber mein Beruf bietet mir viele Möglichkeiten und mein Horizont ist weit, weiter als früher.

Momentan bin ich noch an Rhein & Ruhr, in 1 Woche wieder auf meinem Dorf im Norden (worauf ich mich sehr freue - wo in D hat man die Möglichkeit am Tage 1 Std. zu laufen und nicht einem Menschen zu begegnen - Naturflash pur).

Wünsche allen einen schönen Wochenanfang, mit oder ohne Drogen, mit oder ohne Fußball, Mohandes
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2018 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Dakini,


habe dir eine SMS geschrieben. Funk mal eben durch ob sie angekommen ist, bitte.
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perl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2018 07:23    Titel: Antworten mit Zitat

Schönen guten Morgen!

... und ein freudiges DANKE an euch. Mensch, Mensch, das tut ja schon sehr gut, ein kleiner Austausch, ein Verstehen, eure Angebote und eure Geschichten!

Ich rede über diese Sache eben mit niemandem mehr, da tuts dreifach gut.

Schade, dass ich während des Schreibens nicht hochscrollen kann, ihr habt so viel geschrieben, darauf würde ich mich gerne beziehen. Nun, muss ich dann mal so probieren.

Ja, Dakini, ich bin ein bißchen...empfindlich und du kannst mir glauben, dass ich dem wenig positives abgewinnen kann. Meistens nervt und stört mich diese Dünnhäutigkeit enorm und ich mache mir das Leben schwerer als ich muss.
Ich habe noch nichts wirklich effektives gefundes, um das zu mildern. Am besten gehts noch. indem ich mich selbst an die Hand nehme.
Ablenken würde, glaube ich, auch ganz gut funktionieren, ist bei meinem derzeitigem Lebensistzustand aber schwierig. Viel Zeit, viel Ruhe. Das genieße ich einerseits schon sehr, nur wirft es einen eben immer auch auf sich selbst zurück.
Aus dem Forum habe ich mich zurückgezogen genau, weil ich auch die Sorge des Triggerns hatte.
Es IST auch so, dass es triggert, aber auch ohne vermeintliche Trigger sind manche Themen schon (noch?) virulent. Ohne -oder mit wenig Austausch darüber- dreht man sich dann irgendwann in der eigenen Soße.
Auch nicht gut.

Das Bild mit der Leiche unterm Bett, mohandes, ist schon etwas eklig, aber bei mir trifft es: Sie fängt an zu stinken - bääääh.
Mitte Juni 2017. Da war ich in einem fürchterlichen Zustand und einer furchtbaren Situation.
Ich habe mir das angetan, weil ich keinen anderen Ausweg mehr sah und dann in der Psychiatrie recht schnell in einem Zustand war, wo kluges Handeln bzw. Handeln überhaupt ausgesprochen schwierig und nur eingeschränkt möglich war.
Durch die Entzugssymptome, der Zwangsbehandlung, der chemischen Fixierung, die ich ja nach ner Zeit beenden konnte, indem ich das Zeug ausgespuckt habe und eben meiner damaligen Lebenssituation: Neue Stadt ohne Kontakte und ein ausser Kontrolle geratener Konsum mit heftigen Beschaffungsschwierigkeiten.
Und natürlich denk-und handlungsmäßig eingeschränkt durch die massiv hohe Benzodosierung - ach, vieles.
Was mir meist noch möglich war, war ein relatives Reagieren, Agieren nicht mehr, konstruktiv/heilend schon gar nicht.

Tja, und nun habe ich es am Bein. Zwischenzeitlich ist es schon in den Hintergrund getreten.
Irgendwie wars aber immer da und momentan mal wieder dicke.
Es ist immer noch das Entsetzen über die Gesamtsituation, also Psychiatrie... nicht nur mich betreffend, sondern auch allgemein, was da abläuft.
Es ist die physische und psychische Gewalt, der Zwang in mehrerlei Hinsicht, diese für mich gravierende Demütigung durch die beteiligten Ärzte, des Psychologen und einigen Pflegenden.
Es ist das Entsetzen darüber, in welch widerwiderwiderliche Zustände man durch die chemische Fixierung geraten kann. Horror pur.
Ganz viel.
Muss mal stoppen. Ist leider doch allzu virulent.

Ich möchte unbedingt damit irgendwann in einer befriedigenden Art abschließen können. Den Weg suche ich. Kann auch unkonventionell sein.

Warum es gut tut, auch von anderen, von euren Erfahrungen zu lesen. Ich weiß es nicht.
Es ist einfach so.

mohandes, freut mich, dass ich dir u.U. schreiben könnte. Ich habe jetzt nur nicht verstanden, was bei dir technisch nicht möglich ist.
Du hast doch einen I.netzugang. Aber keine Mailadresse?
Wenn du, dakini, die meine an mohandes weitergeben magst: Gerne!

Ist blöd, dass ich nicht hochscrollen kann. Melde mich dann später nochmal.

Grüße
perl
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wolfenstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.01.2016
Beiträge: 276

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2018 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Mal wieder eine Meldung von mir:
Nehme jeden Tag 3x15 Tropfen Pola und 2x 1/2 Doxepin.
Aber die Ängste sind immer noch da, aber wesentlich schlimmer und unangenehmer sind die Depressionen, besonders am Vormittag.
Ich habe bei der KK einen Antrag auf Kostenübernahme für 28 Tage stationäre Psychotherapie gestellt. Das ging zum MDK, da keine Kassenzulassung.
Es handelt sich um eine neue, kleine Anlage, nur etwa 70km von mir. Die grossen Häuser kommen wegen der 08/15 Behandlung nicht mehr in Frage. Der Tagessatz ist identisch.
Aber die wollen natürlich ihre Vertragshäuser füllen. Jetzt warte ich schon fast 10 Tage auf den Bescheid. Auch das zehrt an den Nerven. Brauche wirklich externe Hilfe, um mal wieder Licht in der Finsternis zu sehen.
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2018 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Perl,

ich habe 5 Jahre im Knast gessen,auf 7 qm geschissen und gefressen und das Jahr ein Jahr aus.Habe keine Klinke an der Türe gehabt um mal ein kurzes Spaziergängchen zu machen! Von den Demütigungen und Gängeleien seitens der Justiz mal ganz zu schweigen und ich will jetzt auch nicht irgendwelche üblen Knastgeschichten erzählen!

Ich habe mir angewöhnt, meine Leichen in einen finsteren Keller zu packen und die Tür zu verrammeln. Manchmal kommen die Gespenster der Vergangenheit trotz allem aus ihren Löchern gekrochen und erschrecken mich. Aber nicht zu sehr. Ich habe mich an sie gewöhnt. Sie gehören zu mir. Ich kann sie nicht verleugnen - aber ich muss sie auch nicht ständig vor mir her tragen.
Was bleibt, sind Aversionen gegen bestimmte Geräusche und Gerüche. Die bleiben und lösen Bilder aus.
Die Bilder werden aber nie aus dem Gedächtnis verschwinden...bei mir jedenfalls nicht.

Es gibt im Leben eigentlich nur zwei Varainten ...Kampf oder Flucht

Und Kampf bedeutet, sich mit einem Geschehniss auseinander zu setzen, es zu überarbeiten und zu verarbeiten.
Im Falle einer innerlich erkannten Ohnmacht dem Geschehen gegenüber, bleibt nur die Flucht. Das ist in so einem Falle dann die Verdrängung.
Ich halte beide Methoden für gleichermaßen berechtigt und ich sehe auch keine dritte Alternative dafür. Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Mikel
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Dr.Mabuse
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2018 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich Guck jetzt noch Herr der Ringe-Die zwei Türme

Den Rest davon...den ganzen Film hatte ich gestern nicht geschafft...

Dann ab ins Bett...

Gruß Gandalf
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MausiMaus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.07.2015
Beiträge: 2176

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2018 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

wolfenstein schrieb`:

Zitat:
Brauche wirklich externe Hilfe, um mal wieder Licht in der Finsternis zu sehen.


am Anfang ist die Erinnerung

Und die Erinnerung lebt weiter

und die Erinnerung ist Leben

und das Leben war das Licht der Menschen

und das Licht scheint in der Finsternis

und die Finsternis hat`s Nicht ergriffen


und das Erinnerungsleben wird leuchten

in jede unmittelbar gegenwärtige Finsternis.


...lieber Wolfenstein,

diese Worte haben mir in meiner schwersten Zeit

geholfen.


Hab`noch ein bisschen Geduld,

erinnere dich !

das wird schon wieder !


grüsse,

Karin
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2018 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Voll schön, Karin!

Wolfenstein,

ich weiß, es gibt nichts schlimmeres, als wenn es einfach keine anderen Gefühle für einen gibt, weil was ganz und gar nicht rund läuft. Extrem (unbeeinflussbar) ist mir solches i.d.R nur wenige Tage, aber wenig gute feelings auch länger beaknnt, meist, kann ich irgendwann gegensteuern. Und ich nehme dann alles, was ich kriegen kann, sei es ein Blick in einen Blütenkelch, der mir schon intensivste tiefgehende Glücksgefühle/Urvertrauen schenkte, oder einen Menschen, der mich wenigstens etwas beruhigen kann, whatever. Es ist eine riesen Herausforderung, damit klar zu kommen und zusätzlich nach Lösungswegen zu suchen -> Depris machen einen bewegungslos, also ist man per se angeschmiert. Ängste, Himmel, was ich da schon mit gemacht hab. (Mit 4 bereits scheint der Mensch zu erstaunlichem befähigt zu sein, was Überlebensstrategien betrifft.)

Ist denn klar, was los ist? Das ist immerhin zunächst das wichtigste, dass eine Diagnose stimmt - bzw, erst mal da sein muss, um zu wissen, was greift, wie zu behandeln ist. Und auch, was Du selbst tun kannst, wird so klarer. (ist oft hilfreich, einige Blutwerte zu haben, wie VD,.. Eisen,.. Serotonin.. usw, auch die gängigen, wie Schilddrüsenwerte, Zellabbauprodukte usw.)

Ich müsste nach suchen, weiß nicht genau, ob es ursprünglich neurologische Sy sind und die Psyche dann auch begann zu leiden ? Ich wünsch Dir so, dass da bald was passiert! Shocked Exclamation Wink
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EheDame
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Anmeldungsdatum: 17.12.2015
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2018 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Leute!

Mir persönlich geht es ehrlich gesagt heute ziemlich gut.

Nachdem ich mich gestern wie an dieser Stelle beschrieben mit einem Massagekissen in mein Schlafzimmer zurückgezogen hatte und einfach mal Nichts getan hatte außer entspannen, geht es mir heute richtig gut.

Lg
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