Wie geht es Euch heute?

[James09]

Hi Dakini, alles klar.Danke für die Antwort..
Ist angekommen, auch wenn ich Dich nicht großartig anders erlebt habe,
wenn Du schon Skype und mein Leben ansprichst..
Ich werde lieber nicht so privat!
Aber paffen USW. und mir was politoxes vorwerfen?!
Ich steh dazu.Klingt etw. überheblich, aber ich kann Dich ebenso nur mögen.

[mikel015]

[Marle]

[mikel015]

So ungefähr Marle...
Irgendwie regt mich diese "Scheinheiligkeit" hier echt langsam auf.

[schattengewächs]

hmmmm... ja, genau so aggro hat der Mensch reagiert, dem ich die Freundschaft quasi gekündigt habe, - k.A. also: " du politoxer Klugscheißer! bist kein bißchen besser als ich,... was willst du mir denn erzählen?" - also er wurde richtig richtig wütend!
nunja, also evtl ist da schon was dran.
Ich find s halt was schwierig, über s Netz zu vermitteln, wer gesundheitlich und seelisch-geistig "an der Schwelle zum Tod steht"- also wer von uns hat noch ca 2-3 Jahre Lebenszeit (Leberzirrhose, chronische Lungenentzündung, Pankreatitis, usw.) und wer wird evtl mit seinem Konsum-muster noch 80 Jahre alt.
Time will tell.
Mikel, bist du heute auch aggro unterwegs?
ich muss mal zum Arzt, hab kein Oxy mehr. Ich kann es nicht ganz weglassen, hab ich gemerkt, leider.
kommt gut durch den Tag... !

[Schlaumeier]

Was ist daran scheinheilig sich seine Freunde oder seinen Umgang auszusuchen?
Es gibt genug Alkis die im Suff ausfallend bis unertraeglich werden, nicht nur Ihre eigenen, sondern vor allem die Grenzen Ihres gegenueber verletzten/uebertreten. Ein Freund von mir hat bei uns im Resto Hausverbot und bei mir zu Hause darf er nur nuechtern auftauchen. Das hat schon seinen Grund. Er laeuft des oefteren mit nem blauen Auge durch die Gegend, warum wohl? Dennoch, wenn er anruft und Hilfe braucht bin ich da.
Es gibt auch einige Junkies die ich nicht in die Wohnung lassen wuerde. Das hat nix mit Arroganz zu tun, sondern Selbstschutz.
Nur weil ich selbst mal ein paar Bierchen trinke oder (Ex) Junkie bin, muss ich nicht jeden Abhaengigen aus "Solidaritaet/Empatie" ins Haus lassen. Natuerlich ist man im Umgang mit Freunden kulanter und hoert sich mehr an, laesst sich mehr gefallen. Aber alles hat seine Grenzen. Hat Schatti das nicht auch so in etwa geschrieben? Ich habs jedenfalls so verstanden und kanns nachvollziehen.

Wir haben 35* im Schatten, zum Glueck ne leichte Brise. Ansonsten gehts gut, seit ein paar Tagen gehts wieder weiter ohne Alk. "Erstaunlich" wie gross der Drang zur Flasche ist, obwohl es mir mit Alk schlecht geht.

[Mohandes59]

Schon seltsam ... hier eine kleine (wahre) Story, die das ganz gut illustriert:

Bei meiner ersten Entgiftung (von Methadon, Benzos plus THC) waren auf der S13 in dieser Anstalt (Südstaaten, BW) 20 Alkis und 20 Drogis.

Streng getrennt, nicht nach Zimmern aber in der Behandlung (manche Alkis hatten Ausgang, Drogis niemals - da war ich 4 Wochen komplett off). Eine der düstersten Zeiten in meinem Leben und dann ging der Metha-Affe langsam und die absolute Schwächung begann, mehr als 5 Treppenstufen wurden fast unmöglich. 7 Jahre Metha, dieses chemische Mistzeugs.

Ich lag auch mit einem sterbenden ex-Profifußballer auf Zimmer, Alkie und nur noch ein Hauch von Leben, ein ganz lieber Mensch (er sprach nie, hob nur gelegentlich die Hand wenn ich was sagte). Dann war ein Ägypter mit mir im Zimmer, auch Junky, mit dem ich mich in schlaflosen Nächten richtig gut unterhalten habe. Dann hatte ich noch einen Alki als Zimmergenossen, ziemlich kluger Typ aus Teheran, er wurde entlassen und kam ein paar Tage wieder zurück, mit Magenbluten vom Wodka.

Eine andere Patientin, sie war tatsächlich Ärztin mit unheilbarem Drang nach Alkohol und Suizid - mit der saß ich auch nächtelang auf dem Raucherbalkon, von den Gesprächen zehre ich heute noch. Noch eine junge Ägypterin mit Hasch-Psychose.

3 junge Psychologinnen die mir die Angst vor Psychologen nahmen. 2x die Woche Gruppensitzungen und sie hatten NULL Ahnung von Sucht. Einmal die Woche Visite wo der Chefarzt der Psychos salbungsvolle Reden hielt und sich von seinen Studentinnen bewundern ließ (aber Ahnung von Sucht hatte er). Sehr liebe Schwestern, zwei von ihnen haben mich davon abgehalten abzubrechen als ich körperlich am Ende war und psychisch ein Nervenbündel.

Highlight der Woche war die Ergotherapie wo ich meine müden Knochen über zwei Stockwerke hinabquälte (zurück per Lift) und dort Malen und Basteln. Physiotherapie auch 1x die Woche aber da mußte ich mich verweigern, ich saß/lag nur in der Ecke, völlig erschöpft vom Anmarsch (aber schön waren die mentalen Reisen wo man auf der Matte liegen konnte und der Geist war frei).

Langer Text ... to be continued ... nun kommt der Punkt: Fast ohne Ausnahme fühlten sich die Alkis den Drogis überlegen, und ebenso die Drogis den Alkis. Ich auch, damals (leider).

Inzwischen hat die Erde sich paar Mal weitergedreht und nun weiß ich es besser. Ob Alki oder Drogi (oder polytox) - es zählt nur der Mensch! Niemand hat das Recht auf andere herabzusehen. Hinter jeder Sucht steht eine Geschichte, fast immer eine interessante.

Mein Wort zum Dienstag, LG Mohandes

[dakini]

Hi James,

ja, so machen wir es! Freut mich total, wenn das funzt! Halt die Ohren steif und was Du sonst noch so brauchst

@all

das ist doch ein alter Hut, dass Junkys und Alkis angeblich aufeinander runterschauen. Am schlimmsten waren die Kokser, wenn es um anderes Pulver ging...aber auf James und mich, trifft das nicht zu. Und ich denke, Schatty hat auch was ganz andres gemeint. Da ging es ja auch um ne Beziehung, die schon Jahre lief.

[mikel015]

[ast]

[schattengewächs]

jo, Leute...
ihr seid alle so checkend, und ich ein Mensch, der sich leider "abgrenzen muß" um zu überleben.
Ast, ich hab dir auch geschrieben, dass die Freundschaft nicht NUR dadurch beendet wurde. Das ganze ist viel komplexer, und wenn ich hier kurz was schreibe, hängt da immer ne ganze Geschichte dran, - find s halt blöd, wenn ich dann direkt so "verurteilt" werde,...(kann hier ja nicht alles haargenau darlegen, ... bzw hab gerade keine Lust dazu. Mir geht selbst ziemlich bescheiden, gerade.

bestimmt bin ich kein Un-mensch. hoffe, das wisst ihr.
Evtl gibts auch Menschen, die es nicht gut ertragen können, durch den anderen ihr eigenes Spiegelbild zu sehen, bzw. das potenzierte Leid, quasi.
Mir tut das ganze auch total leid. Ich werde auch in zwei oder drei Jahren über seinen Tod weinen, soviel ist klar. Wenn er im End-stadium ist, seine Hand halten, - falls er dann nach mir ruft.

NAJA- auch hier: Opiate- also wenn ein Mensch vernünfitg eingestellt ist,- sind durchaus alltagstauglich, also "besser integrierbar" in ein "normales Leben" sag ich mal lapidar- ich sehe da beim Alk - ganz klar! das schlimmere Gift,- zumal der körperliche Zerfall und auch die mentalen Schieflagen (gen Abend) offensichtlich sind.
Ich melde mich, wenn ich mich wieder besser fühle.
Ich weiß doch selbst, wie es ist, wenn die eigene Familie einen als "Junkie" ausgrenzt, - sich distanziert. Nicht schön.

bin wohl gerade nicht sehr resilient, sorry.

[Dr.Mabuse]

Hi Schattengewächs...

Du hast halt falsche Wortwahl gehabt...

Wenn du geschrieben hättest der Typ war agressiv,nicht handelbar im Promille Rausch...

Wäre das änderst angekommen...

Aber so sind halt die Klischees...Alkoholiker sind alle Agressiv...

Und Junkies beklauen die eigene Oma,um an den nächsten Fix zu kommen...

Willkommen in der Realität...

[Jolina40]

Nachdem aus der geplanten Ca. 3stündigen OP meines Ex über 8 Stunden wurden da sich alles als viel schwieriger erwies, hat er nun zwei Platten im Nacken verschraubt damit das Genick nicht bricht.
Er lag bis heut Mittag imm künstlichen Koma und wird beatmet.
Laut Arzt scheint der rechte Arm in Mitleidenschaft gezogen zu sein, zum Glück konnte er die Beine schon leicht bewegen.
Ich war heute auf der Intensivstation und obwohl mir theoretisch klar war was mich dort erwartet war der Anblick schwer erträglich. Er konnte nicht reden und dämmerte ständig weg...
Nun heißt es abwarten, morgen geh ich mit seiner Mutter wieder zu ihm.
@dakini
Zum Glück habe ich meinen besten Freund und auch ne gute Freundin die mir beistehen und Arbeit sowie mein Kind lenken etwas ab...
Teilweise wird mir grade bewusst wie unbedeutend manche Dinge werden angesichts solches Schicksals - harte Kost...
@schatti
Danke für dein Mitgefühl, und recht haste, da sind schwer Worte für zu finden.
Schlimm das man machtlos ist und nicht helfen kann...

Nehm auch gleich ne Seroquel und hoffe ich kann etwas schlafen.
Euch n angenehmen Restabend und ne gute N8!

[Mohandes59]

Jolina, das hört sich ziemlich hart an - ganz viel Kraft wünsche ich Dir!

Ich habe einen Horror vor Krankenhäusern. Als ein sehr guter Freund nach einer OD ins Koma fiel, durfte ich erst nach 1 Woche zu ihm. Intensivstation. Er starrte mich nur an, keine Regung, NULL. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich wußte nicht, ob er mich versteht oder überhaupt erkennt. Augen offen aber wie die Augen einer Leiche. Fluchtartig, als ob alle Sicherungen durchgebrannt wären, verließ ich den Raum. Nach 2 Tagen hatte ich wieder den Mut. 3 Jahre später fand ihn seine Frau tot. OD .

LG Mohandes

[Mohandes59]

Das was Schatti schrieb, habe ich auch eher so verstanden wie Schlaumeier. Das hat nichts mit Überlegenheitsgefühlen zu tun sondern ist eine ganz normale Selbstschutz-Reaktion.

Ich grenze mich auch gegen gewisse Menschen ab bzw lasse sie nicht zu sehr an mich heran. Menschen die mir schaden könnten. Leute die klauen, Leute die so sehr auf dem Selbstvernichtungs-Trip sind daß das über meine Kräfte geht, Leute die aggressiv sind, Energieräuber.

Hat nichts mit Drogi und Alki zu tun. Oder mit 'ich bin besser als du'.