Benzo-Entzug VS. Langzeit und Kurzdauer ERFAHRUNGEN

[schattengewächs]

Hi Lara-maus!
Schätze, der Tremor, oder "das Gezittere" ist ne Nebenwirkung vom Seroquäl.
Ich jedenfalls hatte von dem Zeugs anfangs immer diesen unangenehmen Tremor, der mit der Zeit weggeht.
Wie geht s denn jetzt?
Ich find immer, die "surroundings" sind ein nicht zu unterschätzender Faktor- sprich- andere Patienten, mit denen man mal abquatschen kann, oder sich mal umarmt bzw. gegenseitig "tröstet"
- Pflegepersonal/ Ärzte waren bei mir eher sekundär, zumal ich eh immer alles "so gemacht hab, wie ich es für angemessen hielt"- die wollten mir morgens, mittags und abends Seroquel geben. Ich hab es aber immer ausgespuckt, nur "zur Nacht" fand ich es sinnig und hab es dann auch "runtergeschluckt"...

also: immer schön wachsam sein, selber entscheiden, Hirn einschalten- notfalls hier um die Einschätzung der Medikation fragen- sind eben Leute, die sich etwas auskennen in dem Gebiet.

graham hat da ausnahmsweise Recht (hab den Thread jetzt gelesen)- man kann bzgl der Dauer des Entzuges nie Pauschal-aussagen machen.
Entscheidend ist auch, WARUM ein Benzodiazepin über einen längeren Zeitraum genommen wurde!

Und: warum das so ist, erkläre ich morgen. Romeo will gerade kuscheln oder kämpfen (mal sehen, - bin schon voll mit Kratzspuren...werde langsam zum Maso.).
Ich glaub an dich.
LOVE- PEACE -und Hoffnung!

[MausiMaus]

du hastgarnix zugemüllt, Lara,

wie war die Ergo ?

Ich kann dir irgendwie nachempfinden, wies dir geht,

so schwächemässig...

kannst du lesen ?

oder nur Bett, Decke übern kopf`?

[Lara]

Hallo ihr lieben,

Vom handy schreiben ist anstrengend,deswegen schreib ich einfach mal alles klein.

Nachdem ich gestern gefühlsmäßig fast verreckt wäre vor höllenqualen,haben sie mich wieder auf loraz gesetzt. Arzt meinte er hatte bisher noch niemanden der oxas nicht vertragen hat.na dann bin ich jetzt die erste.
Dosieren mich jetzt so runter, glaub alle 2tage ne halbe weniger.
Im moment ist alles soweit ok, aber die panik vor dem weiteren absetzen bekomme ich aus meinem hirn nicht raus.
Nützt mir leider nicht viel wenn alle sagen>keine angst, das wird schon, usw.
Ok,ich kann immer kommen wenns schlimm wird, vielleicht wieder hochdosieren. Aber das wird ja ein hin und her,verdammt. Tja irgendwie muss ich mich zusammenreißen.
am liebsten würde ich sofort die pillen weglassen,hab so ein hass auf das zeug. Aber leider will mein hirn ja nicht.
Könnte man den mal kurz abschrauben?!

Wenn ich es tatsächlich auf 0 schaffe, und ich danach nicht hohl drehe, na dann halleluja!

Ich kenne eine die hat über 10 jahre benzos,opiate und weiß gott was noch alles gefressen.so um die 30 pillen am tag. Man hat sie in 6 wochen entzogen.
Wie geht das denn? Und sie lügt nicht, es war wirklich so. Klar hat sie paar monate noch gekämpft. Aber seit 5 jahren nichts mehr genommen.
Manche menschen haben nicht nur einen eisernen willen sondern scheinbar auch einen körper aus stahl.

Aber so ein fall ist eher selten.
Ach keine Ahnung,resigniere grad...zum Glück ist der Tag bald vorbei,allerdings kommt auch noch das Wochenende und ich darf nicht alleine raus.Toll,alle anderen sind im Belastungswochenende.

Ergo war ganz ok, schön wäre es wenn man meinen kopf abschalten könnte.

Augen zu und durch? Sieht danach aus.

Bis bald zusammen

Eure Lara

[Lara]

Ich jammer hier so viel rum.Wie geht es euch denn?
Wie sehen gerade eure Tage so aus?

Liebe Grüße
Lara

[schattengewächs]

hi liebe Lara.
Das hört sich ja schon mal besser an. Freut mich voll für dich!
joah, - also mir gehts auf ner Skala von 0-10 (0=Hölle, 10=Himmel) so ungefähr 6,256 ...
Hab heute mich und meine Hütte mal geputzt, - war dringenst nötig. Ich räum eben nicht jeden Tag "hinter mir her" sondern warte, bis sich viel angesammelt hat und mach dann ne "Riesen-Aktion" , diese aber nur, wenn s absolut nötig ist...(also ich persönlich finde das auch irgendwie ökonomischer, energetisch gesehen)- gibt ja auch Leute die das Putzen zu ihrem Lebensinhalt machen- auch hier versuche ich mich in Toleranz zu üben...

Wollen die jetzt weiter mit Oxa rumlaborieren, obwohl du es nicht verträgst?
Versteh ich nicht.
Was heißt bei dir "nicht vertragen"?- mir war es einfach zu schwach, von der Wirkung her.
Viel Durchhalte-willen und Kraft für dich, weiterhin!

[perl]

Hallo Lara,
da ist - und das ist jetzt nicht wertend gemeint - eine große Menge Kopfkino bei dir dabei.
Also schon die Vorwegnahme von dem, was passieren KÖNNTE.
Fühlst du dich gut aufgehoben dort?
Hast dich schon ein bißchen eingelebt?
Kontakt zu Leuten dort?
Ist das Pflegeteam okay?

Wenn alles so einigermaßen okay ist, versuche doch bitte 1.)alles mitzunehmen, was du an therapeutischen Sachen angeboten bekommt und 2.) die Sache vielleicht "einfach" abzugeben.
Das heißt: Guck nicht hin, wieviel du noch was bekommst, frage nicht nach und lass sie machen.

Das geht natürlich nur, wenn man ein einigermaßen gutes Vertrauen hat.
Mit der Haltung bin ich damals am weitesten gekommen.
Wenn du vor den Medikamenten sitzt wie das Kaninchen vor der Schlange und jeden Abdosierschritt mit Angst und Kopfkino begleitest, wird es leider noch schwerer.
Schreib gerne hier, ich lese das auf jeden Fall (und andere ja auch).
Ich war in derselben Situation und es IST superschwer.
Aber auch eine Chance.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen.
Halt durch!
Alles Gute und Grüße
perl

[Gaucho]

Meiner Meinung nach können Opiate den Benzoentzug weitestgehend vergessen machen.

Es wäre außerdem ratsam, sofern man nicht an einer Angststörung leidet und die Benzos nur zum Turn oder Schlaffen nimmt, auf kurzwirksame Benzos wie zb. Midazolam umzusteigen.

Denn im Gegensatz zu Diazepam wo sich der Entzug erst hinterfotzig 4 Tage nach dem Absetzen bemerkbar macht, erfährt man bei kurzwirksamen Benzos den Entzug praktisch sofort und kann daher noch rechtzeitig gegensteuern, bevor es zu spät ist.

Diazepam hingegen nimmt man einen Monat lang und denkt alles ist easy, doch aufgrund der langen HWZ haben sich im Körper inzwischen 100 mg aufgebaut, die gut und gerne nochmal 4-7 Tage nachhalten.

Man erfährt also erst eine Woche später in welchen Schlamassel man sich da gebracht hat, während man bei Temazepam, Midazolam oder auch Alprazolam quasi sofort nach dem Abklingen der Wirkung spürt ob man körperlich abhängig ist oder nicht.

[Elmar]

Na Gaucho, wieder bisschen gegoogelt und wichtig gemacht?

Warst du nicht schon gestorben? Soll ich mal Thread kopieren?

[Gaucho]

Phenibut und Baclofen wäre neben den Opiaten noch eine andere Möglichkeit den Benzoentzug abzufedern.

Lieber ein Paar schlaflose Nächste riskieren, als weiter munter Benzos zu futtern.
Ich kenne diesen Teufelskreis ja selber. Wenn ich am Abend gegen 22.00 Uhr irgendwelche Opiate nehme, dann bin ich auch um 4.00 Uhr morgens noch putzmunter und kann einfach nicht schlafen.

Da ich aber den Schlaf für essentiell halte und außerdem am nächsten Tag noch ein Paar Dinge geregelt kriegen will, werfe ich mir dann meist 20-30 mg Diazepam ein und schlafe dann auch friedlich ein.

Das große Problem ist leider, dass ich danach kaum noch aus dem Bett komme. Ich lege mich also um 6.00 Uhr schlafen und kann erst gegen 17.00-18.00 Uhr wieder aufstehen.

Tja, nun ist der Tag gelaufen und ich habe wieder mal gar nichts auf die Reihe bekommen und fühle mich anschließend wie ein totaler Versager.

Geldsorgen habe ich zwar im Moment keine- ganz im Gegenteil. Bin geschäftlich wieder aktiv geworden und stehe nun endlich auf eigenen Beinen ohne mich bei Mami und Papi rechtfertigen zu müssen. Trotzdem fühle ich mich wie ein Versager, da ich mir ständig ihre Vorwürfe anhören muss, dass ich nichts gebacken bekomme und mich in psychologische Behandlung begeben sollte.


Meine WG Bewohner kommen abends von ihrer harten Arbeit bzw. 10-12 Stunden Tag daheim, sind total fertig und mies gelaunt und ich stehe dann erst gemütlich auf und mache mich in Ruhe fertig. Da bekommt man schon ein schlechtes Gewissen, zumal ich finanziell weitaus besser gestellt bin, was die mir auch ansehen.

Nicht nur an meinen teuren Designerklamotten, sondern auch an meiner Einrichtung und allem was sonst noch dazu gehört. Anstatt mir Spaghetti mit Tomatensoße zu kochen, gehe ich dann erstmal in einem Restaurant speisen und hole mir noch meine 4€ Gourmetschokolade

Trotzdem kann ich ehrliches Hauptes sagen, keine staatlichen Leistungen in Anspruch zu nehmen, noch irgendjemanden auf der Tasche zu liegen ( Im Gegenteil: meine Eltern leihen sich Geld von mir) oder gar irgendwelche illegalen Dinger zu drehen. Denn wenn es darum geht Geld zu machen, war ich schon immer sehr kreativ.

[Gaucho]

Elmar, ich dachte der liebe Gott hätte uns einen großen Gefallen getan und dich von deinem Leid befreit.

[Sabine72]

Jau, Goucho, vor allem deine Designerklamotten habens mir unglaublich angetan.
Die sind neben deiner komischen Schokolade auch essentiell wichtig!
Du mit deinen Opiaten.
Weiter ist dein Horizont auch nicht, oder!
Mami und Papi haben schon recht!

[schattengewächs]

naja, gaucho, in diesem Thread gehts nicht darum, "munter Benzos zu futtern"- sondern Lara ist aufgrund chronischer Überstressung (plus PTBS ) über Jahre in eine high-dose-Abhängigkeit geschlittert. Und ich finde, dass sie echt Unterstützung braucht, weil der Entzug wahrlich "kein Spaziergang" ist.

Ich hab deine ganze Situation schon einigermaßen gecheckt, (besser wäre evtl nochmal ein eigener Thread, weil das hier echt "Laras Revier" ist)...
Es ist ja soweit bei dir gerade okay,evtl auch noch für die nächsten Monate-(paar tausend Euronen Rücklagen sind ja noch vorhanden)- dann ist wieder Buckeln im Schichtdienst angesagt (für die Rücklagen der "Abhäng-Monate" danach) - so jedenfalls scheinst du es zu handhaben, und ich bin finanziell gesehen, weniger autonom als du, deswegen halt ich lieber die Klappe.

Dass du dennoch ein psychisches Problem hast, ist dir selbst ja wohl auch klar. Designerklamotten und Essen im Restaurant - immer alleine? ist doch auch nicht der burner, oder? In deinem Leben fehlt primär LIEBE.
Kann dennoch einiges verstehen, auch deine berechtigte Wut auf vieles, was hier schiefläuft. Und Opiate helfen uns da komischerweise. Aber "gelöst" ist damit eigentlich nix.
Die Opiatabhängigkeit "vorzuschieben" dafür, nur das Minimum zu schaffen (bist ja auch Energieökonom) ist etwas daneben.
Die allg. Trägheit und Lethargie (Lebensuntüchtigkeit) kommt auch bei dir, primär durch die Benzos (die du doch oft "einsetzt", oder?). k.A.
Egal jetzt. Stehe dir ja (im Gegensatz zu vielen anderen) kulant gegenüber und wünsche dir nur, dass du happier bist. Denn du bist nicht glücklich, glaube ich.

Lara, wie sieht s denn heute bei dir aus, - sorry für mein o.t.-Gelaber.
Haben sie dich von Oxa auf ein anderes Benzo gesetzt? (ich würde an deiner Stelle darauf bestehen!) - Alles Gute dir! und ne liebevolle Umarmung...(hoffe, du kriegst nicht nur virtuelle, sondern "reale Umarmungen"!)...

[Marle]

Ich weiß ja nicht, vielleicht zieht da irgendetwas in meinem Leben an mir vorbei, das ich nicht sehen kann?

Da ist einer, offenbar Opiadabhängig u. a., der macht so ganz nebenbei (Wann? Er schläft ja bis spät Abends, wenn die arbeitende Bevölkerung nach Hause kommt.) ganz legal, ganz viel Kohle.
Toll!
Nichts dagegen einzuwenden.

Aber dann: Hopst er hier in dieses Forum rein und labert permanent etwas davon, wie ihn das ganze Leben, besonders aber die Art, wie Otto Normalverdiener sein Geld verdienen muss, ankotzt.

Also ich zumindest, wäre unter den beschriebenen Voraussetzungen richtig dick zufrieden mit meinem Leben, würde schlicht die Schnauze halten und gesättigt und still vor mich hinleben.
Oder aber ich wollte eine Revolution anführen, bei der all die armen, arbeitenden Schweine meine Erfindung, nämlich ohne malochen zu müssen, viel Geld und Wohlstand einzufahren, erfahren. Dann hat sich das Thema ohnehin erledigt, weil derjenige, der dann noch schuften geht, ist selbst schuld.

Marle

[Lara]

Pearl,das mit dem kopfkino stimmt natürlich.
Gleichwohl liegt es leider an meinem letzten entzug, der sich in mein hirn gebrannt hat.ganz ehrlich, was ich dort erlebt habe, war das schlimmste in meinen bisherigen leben.auf details gehe ich lieber nicht ein.

So, da ich oxa nicht vertragen habe (mein Arzt konnte es nicht glauben, eine Oxa Unverträglichkeit hat er noch nie erlebt)
wurde ich wieder auf lorazepam gesetzt. Die dosieren jetzt mit loraz runter. Ob ich das aushalte weiß ich nicht. Ich frage mit absicht nicht, was sie mir geben. Klar ich schaue auf die tabletten, kein bock versehentlich was falsches zu schlucken.

Also die Pflege,Ärzteschaft usw.sind bisher ok, kann jetzt nichts negatives sagen.die patienten...ja so 2-3 habe ich guten kontakt.meine zimmernachbarin ist auch korrekt.
Im gegensatz zum letzten aufenthalt vor 2 monaten, ist das hier echt luxus.

bis zum nachmittag etwa ist mein zustand erträglich, gegen abend wirds dann unangenehm.

Soviel erstmal für heute...ich drücke euch!
Lara

[Dark Shadow]