Kalter Entzug zu Hause

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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Haschgetüm"]
ast hat Folgendes geschrieben:
Tascha87 hat Folgendes geschrieben:

wenn er die Verantwortung für sich selbst lieber abgeben will, würde ich auch eher eine stationäre Behandlung empfehlen.


Warum gibt man die Verantwortung für sich an wenn man sich stationär in Behandlung begibt?
Das klingt sehr negativ. Finde ich nicht gut.
ist ja nicht so das man da fixiert wird und nicht mehr raus kann.

ich habe das mit Absicht etwas überspitzt formuliert, um zu verdeutlichen, worauf es imo ankommt.
es stimmt natürlich, dass man die Eigenverantwortung stationär nicht völlig abgibt, aber es ist eben doch ein geschützter Rahmen, in dem zumindest die Neuversorgung etwas erschwert wird.
Garantien gibt es natürlich keine, ich kenne auch Leute, die sind erst in Entgiftung richtig drauf gekommen Confused
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Tascha87
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.11.2016
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte ja auch die ganze zeit das er in eine Klinik geht, da hat er sich aber mit Händen und Füßen gegen gewährt, er wolle nicht wieder auf Medikamente eingestellt werden war sein Argument dazu.

Ich weiß absolut nicht was in seinem Kopf vor sich geht. Seit einem Jahr mache ich das mit ihm mit und es macht einen sogar wenn man nicht selbst abhängig ist fertig, sich anzuschauen wie sich der Partner kaputt macht.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, man MUSS ja keine Medikamente nehmen, wenn man nicht möchte - das ist also kein besonders überzeugendes Argument für mich.
Vielleicht denkt er noch mal drüber nach, wenn er zu Hause scheitern sollte (die stationäre Entgfitung hatte schließlich mehr Erfolg scheinbar).
Naja jetzt erst mal noch abwarten.
Und ja klar ist das schwer. Ich könnte das nicht.
Mein Bruder ruiniert sich seit gut 20 Jahren mit Drogen und Alk das Leben und die Gesundheit, irgendwie auch die ganze Familie. Ich guck mir das nicht mehr an, so sehr ich auch gerne helfen möchte. Kann ich aber nicht (hab ich probiert).
Du musst halt schauen wie du damit umgehst.
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

das mit den Medikamenten ist natürlich ein lahmes Argument, ich nehme grundsätzlich nichts, was ich nicht möchte - das ging sogar schon soweit, dass ich unterschreiben musste,
aus eigener Verantwortung auf die Medikamente verzichtet zu haben, weil den Ärzten das zu heiß war...geht alles.
aber klar macht Dich das fertig...vor allem die Erkenntnis, dass man der Droge gegenüber quasi machtlos ist bzw., dass sie Deinem Freund anscheinend mehr bedeutet als alles andere.
ich denke, diese Hilflosigkeit ist das, was Co- Abhängige am meisten zermürbt.
es gibt einfach einen Punkt, an dem sich als Partner emotional distanzieren muss, um nicht selber dran zu zerbrechen; nicht komplett fallen lassen, aber man kann sich letztlich nur sagen 'Reisende soll man nicht aufhalten' Confused
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Bernd Zwolf
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.11.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Forum, ich bin zwar neu hier, doch lese ich schon sehr lange mit. Ich will auch nie mehr in eine Klinik zum Entgiften ( vorwiegend H), die drei Mal, wo ich
da war, reichen mir. Ich finde, dass muss jeder für sich entscheiden. Allein diese
Bevormundung ist mir ein Greuel. Doch wenn man drauf klar kommt, warum nicht?

Ich mache es jedenfalls nicht mehr.
LG Bernd
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Schlaumeier
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1933

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Bernd Zwolf hat Folgendes geschrieben:
Hallo Forum, ich bin zwar neu hier, doch lese ich schon sehr lange mit. Ich will auch nie mehr in eine Klinik zum Entgiften ( vorwiegend H), die drei Mal, wo ich
da war, reichen mir. Ich finde, dass muss jeder für sich entscheiden. Allein diese
Bevormundung ist mir ein Greuel. Doch wenn man drauf klar kommt, warum nicht?

Ich mache es jedenfalls nicht mehr.
LG Bernd

Welche Bevormundung?
Um 10 pm ins Bett zu gehen weil nur eine Nachtwache dort ist die nicht pausenlos durchs Haus rennen kann um zu sehen wer gerade wo heimlich raucht oder fernsieht?
Oder die Bevormundung gelegentlich sein Bett zu richten und den Muell zu entsorgen, weil das eigentlich der Therapeutenjob ist?
Oder die Patientenkueche sauber zu halten weil Du eigentlich "All Inklusive" gebucht hast?
Oder die Teilnahmepflicht an Gespraechsrunden, weil gerade Du eigentlich kein Problem , noch nichtmal ein Drogenproblem, hast?
Oder vieleicht die Verpflichttung die Dusche sauber zu hinterlassen weil nicht genug Personal vorhanden ist um jedem hinterher zu putzen?
Oder das Verbot auf Station zu voegeln weil das nur Probleme fuer alle nach sich zieht?
Gut, das Menschen wie Du in Ihrem 35 qm Appartment ohne Probleme, vor allem nachhaltig entziehen. Wink

Aber in einem gebe ich Dir 1001 % Recht, ein jeder muss das fuer sich selbst entscheiden. Rolling Eyes
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Also wir durften so lange aufbleiben wie wir wollen, nur halt kein Fernsehen.
Und der Pfleger hat uns abends immer Tee gekocht und so aromazeug zur Entspannung gegeben. Ich find sowas toll, sowas macht zu Hause niemand für mich. Smile
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Schlaumeier, Du weißt genau, welche Bevormundungen gemeint sind und daß jene Dinge, die Du aufzähltest nicht wirklich dazu gehören. Das mag für so manchen Blindgänger zusätzlich lästig sein, trifft aber nicht den Kern der Sache.
Daß man in vielen Kliniken, von vielen Therapeuten mal grundsätzlich als eigentlich unheilbar Behinderter eingestuft wird, das führt zu den Bevormundungen, die nun wirklich unerträglich sind.
Wenn jemand, der sein eigenes Leben nicht im Griff hat - ich kenne viele Therapeuten, darunter aber nur einen oder zwei, die ihr Leben wirklich meistern - Anderen sagen will, wo's lang geht, da kommt nun mal nichts dabei heraus, nichts Vernünftiges zumindest.
Wenn solch eine gescheiterte Existenz dann kraft ihrer Position auch noch Druck macht, dann wird's unerträglich.
Darum ist die überwiegende Anzahl der Kliniken in meinen Augen nur als Versorgungsanstalten für Therapeuten zu sehen, die ihr Fach gelernt haben, weil sie glaubten, sich dann selbst therapieren zu können. Menschen mit oft gewaltigen psychischen Defiziten, die sich als Therapeuten über ihre Patienten stellen. Schlimm ist, daß die gesellschaftliche Akzeptanz dieser "Therapeuten" sehr groß ist. Es ist ein "angesehener" Beruf. Das steigt dann so manchem Flachwasserkapitän noch zusätzlich in den Kopf und fertig ist der Mensch mit Allmachtsphantasien (zumindest im Berufsleben).
Nicht zu vergessen die kleine Gruppe derer, die wirklich helfen ohne ihren Patienten ihren way of life in's Hirn hämmern zu wollen. Eindeutig die Minderzahl, aber es gibt sie erfreulicherweise doch.
Darum wünsche ich all jenen, die eine Therapie in Anspruch nehmen müssen, einen Therapeuten, der sich nicht zur Rechten Gottes sitzend wähnt.
Cheers
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ast
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3305

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Also wir durften so lange aufbleiben wie wir wollen, nur halt kein Fernsehen.
Und der Pfleger hat uns abends immer Tee gekocht und so aromazeug zur Entspannung gegeben. Ich find sowas toll, sowas macht zu Hause niemand für mich. Smile

meinen Fenta- Entzug habe ich ja auch stationär gemacht (nachdem ich mich vorher zu Hause ein halbes Jahr abdosiert hatte); den hätte ich ganz auch zu Hause nicht gepackt...
die Nacht von dem zweiten auf den dritten Tag werde ich nie vergessen, ich war nur noch am betteln 'bitte, bitte gebt mir was, egal was, Hauptsache ein Opiat'.
hat natürlich keiner gemacht, aber eine Pflegerin hat sich wirklich rührend um mich gekümmert - über gut zureden zu Massagen, dann heiße Bäder und Rotlichtbestrahlungen, Akkupunkturnadeln hatte ich auch ständig im Ohr, das volle Ablenkungs- Programm halt.
ich bin der Frau heute noch dankbar, wenn die in der Nacht nicht für mich dagewesen wäre, hätte ich es wohl nicht gepackt Exclamation
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Bernd Zwolf
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.11.2016
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rock

Was Du geschrieben hast, ist so ziemlich das, was ich meine. Bei manchenPfle-
gern kam ich mir vor, wie einNeger, nur, weil ich eine bischen dunklere Hautfarbe habe. Ich bin 41 Jahre alt und ein Deutscher. Aber lass nur, Rock,
ich schrieb ja, dass ich schon sehr lange mitlese. Es ist in Ordnung für Schaumeier, dass er sehr klar seine Positionen vertritt. Es sind ja nicht meine Positionen.

Dir alles Gute für den Wochenstart. Wink Bernd
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Freiwillig geht ich nicht in Entgiftung geschweige den Therapie...
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

damals in der Entgiftung;
, wenn ich da an den "Herrn Meier" denke - der hieß wirklich so - das war damals mein Bezugspfleger" in der geschlossenen - bei der Entgiftung...der war trockener Alki "erst" seit 10 Jahren knochentrocken - aber sowas von kernig und direkt...

Hab ihn damals mal gefragt warum er zu saufen angefangen hatte...Antwort: " Ich konnte das Leid all der entgifteten Alkis´nicht mehr ertragen!"Wink


so Long
Mikel
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Freiwillig geht ich nicht in Entgiftung geschweige den Therapie...

Also ich glaube jetzt nicht, dass überhaupt jemand "frei-willig" in Entgiftung geht.
Wenn ich in Entgiftung musste, dann war mein freier Wille meist ziemlich meiner Sucht untergeordnet Wink

Marle
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Phine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2016 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tascha87 hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß absolut nicht was in seinem Kopf vor sich geht. Seit einem Jahr mache ich das mit ihm mit und es macht einen sogar wenn man nicht selbst abhängig ist fertig, sich anzuschauen wie sich der Partner kaputt macht.


Wenn wir das verstehen könnten, dann wäre so manches sicher leichter. Einmal in die Haut des Mannes schlüpfen, den man liebt und sein Leid verstehen... Ein schöner Traum.
Wir als "Angehörige" müssen akzeptieren, dass sie sich nur selbst helfen können, wenn das nicht klar ist, gehen wir noch vor Ihnen kaputt.

Hoffnung dürfen wir haben, Hoffnung das sie es schaffen. Erwartungen können das ganze aber kaputt machen. Ich versuche tunlichst zu vermeiden Erwartungen zu haben. Reiner Selbstschutz, ansonsten wäre die Enttäuschung zu groß, wenn er einen Schritt zurück macht. Shocked
Heroin hat ihn in der Hand und auch wenn er den Willen hat sich davon zu befreien. Noch ist es stärker als er. Ich habe meinem Freund gesagt, dass ich ihn nicht als schwach betrachte, wenn es mal rückwärts geht. Ich ihn liebe und da bin, wenn er mich braucht. Ich denke, dass tun alle "Angehörigen" Hoffnung haben, da sein zu wollen um das Leid zu lindern.
Ab und an habe ich auch schon mal klare Worte gefunden, ich denke auch das muss sein. Sagen was man denkt, dass man sich Sorgen macht und es weh tut ihn so zu sehen.

Sorry Embarassed wollte Dein Thema nicht sprengen, ich denke an Dich und hoffe, dass Du die Kraft hast ihm beizustehen. Das Du diesen Weg weiter mit ihm gehen kannst und dass Du Dich nicht selbst dabei verlierst. Bei all der Liebe für den Freund, dürfen wir uns selbst nicht vergessen und müssen auch gut zu uns selbst sein.

Deinem Freund wünsche ich von Herzen alles Gute und hoffe sehr er hat die Kraft sich davon zu befreien.
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Phine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.10.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2016 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tascha, wie geht es Dir ? Wie geht es Deinem Freund ?
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