wille oder wunsch clean zu werden

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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

na surreal, haste gleich gemerkt. der satz ist so nicht logisch.
kapitulation ist also für mich eine handlung, die auf spirituellen prinzipien beruht.
klarer so ?
liebe grüsse
joe

das mit geist und körper, was Seppl schreibst, meinte ich in diesem fall nicht.
für mich als ultraläufer aber auch ein interessantes thema.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich kleiner Egozentriker bezieh das Ganze mal auf mich und versteh das so mit der Kapitulation:
Wo ich vorher noch dachte, ich schaff es alleine und muss nichts ändern, da weiß ich heute, dass die Sucht einfach stärker ist als ich.
Ich gebe auf. Ich kapituliere. Sucht, du hast mal wieder gewonnen. So einfach war es nicht. Ich muss andere Seiten aufziehen, wenn ich dagegen ankommen will und die Sucht als solches einfach akzeptieren.

Ähm - so in etwa?
Ich versuche zu begreifen.
Aber letztlich muss ich ja doch meinen eigenen Weg gehen und für mich herausfinden, wie ich es schaffen kann.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Problem war eher, dass ich nicht weiß, was "spirituell" eigentlich bedeuten soll. Das Wort habe ich noch nie verstanden. Nach meinem Verständnis ist das einfach eine hippere Variante von "religiös". Und in diesem Fall hier scheint das ja auch zu passen. Die "Kapitulation" vor der Sucht, also das Eingeständnis, dass sie stärker ist als "ich", kann ja nur zusammen mit der Annahme der "höheren Macht" irgendwie weiterführen. Ohne diese höhere Macht (vulgo: Gott) würde man dann ja notwendig immer weiter in sein Verderben rennen.
Das zeigt aber doch nun wirklich, dass jemand, der mit Religion überhaupt nichts am Hut hat bzw. ihr gegenüber ablehnend eingestellt ist, mit diesen Gruppen wohl nicht glücklich werden kann. Die Gottesidee scheint ja doch zentral zu sein.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versuche es noch einmal:

Es kann doch nicht ausreichend sein, einfach NUR aufzuhören und sich in die Hände der Suchthelfer zu begeben, NUR zu kapitulieren; ich muss doch wissen, was ich mit meinem neuem Leben anfange. Nach der Klinik einfach nur regelmässig in Gruppen zu gehen, zu labbern, was mich im übrigen noch mehr getriggert hat, war mir persönlich zu wenig. Ich muss doch eine neue -erfüllende Aufgabe finden. In deinem Fall scheint es der Extremsport zu sein, Joe.
Und auch sonst: Die Zeit nur mit kleinen Hobbys, ehrenamtlichen Tätigkeiten zu füllen war mir persönlich zu wenig. Ein Mensch braucht eine Aufgabe, die er als aktiver Suchti natürlich hat, aber als nüchterner braucht er ein Ziel, eines dem er erfreut Tag für Tag entgegen blickt.

Ich muss doch wissen, wohin mit der ganzen Energie. Sonst sitzte ich verbittert wie die meisten AA´s mit dem Damoklesschwert über dem Kopf und zitter mich von Tag zu Tag zur Abstinenz oder sitze gelangweilt, wie einer meiner Nachbarn, in einem Cafe und saufe literweise Kaffee und schau´ traurig in die Welt hinein.

Ich weiss nicht, vielleicht stelle ich mich bei dem Thema einfach zu blöd an.
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mesut976
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Erlebnisse mit der Kapitulation waren so ähnlich, ich hab mir irgendwann ernsthaft die Frage gestellt: Willst du so weiterleben und die Sucht mit ins Grab nehmen oder wo soll das ganze enden?! Diese Frage hat mir richtig Angst gemacht, denn zu der Zeit war ich 12 Stunden drauf und den rest geschlafen, am nächsten Tag dann dasselbe

Das war zu der schlimmsten Drogenzeit, da habe ich jeden Tag ca 200 € gezogen und die kokain Nebenwirkungen waren schon eine Klasse für sich.

Wie dem auch sei, habe ich dann nach 4 wochen "kapituliert". Es war ja ein jahrelanger krieg mit dem Koks und ich hab dann gesagt: Alter du hast gewonnen, ich gebe auf 😀

Na wie dem auch sei, kam dann auch der Krankenwagen, ein paar Sachen eingepackt und dann insgesamt 8 Monate weg, Entgiftung plus Klinik !

Es war auch eine Art Kapitulation, in der Hinsicht zu der Drogensucht und eben dass ich mein Leben ohne Drogen nicht gestalten konnte.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

und mit Spiritualität und Glaube alleine bleibt keiner clean...
Meine Meinung.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

und weil mich meine Emotionen just in diesem Moment zu diesem Thema hochpumpen, jetzt der 3. Beitrag. (Jetzt bin ich wirklich froh nicht in einer Gruppe zu sitzen, sondern im Forum schreiben zu dürfen. Ich drehe durch...)

Natürlich kann ich mir vorstellen, dass nun die Antwort kommt, die Aufgabe steckt in der Seele, man muss sie nur vom Stoff "freischaufeln" - Pustekuchen. Ich weiss bis heute nicht was ich will, wer ich bin und warum ich überhaupt exestiere.
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, dass das einer der wichtigsten Faktoren ist, wenn nicht sogar der wichtigste. Also, dass man etwas hat, das man stattdessen tut, wobei das entsprechend wichtig für einen sein muss, damit es ausreichend motiviert. Im Idealfall also nichts, was man sich im Nachhinein bewusst sucht, damit man irgendwas zu tun hat, sondern etwas, das man eigentlich sowieso tun will bzw. wollte, aber durch die Sucht hat man es nie wirklich geschafft.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

und hört mir auf mit dem "Hier und Jetzt". Toll, dass kann ich dicht auch und bringt mich persönlich geistig weiter wie nüchtern.

Brrrrr...Auszeit...Kippe rauchen, gib mir ne Kippe, gib mir fünf...
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Obelix hat Folgendes geschrieben:
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass nun die Antwort kommt, die Aufgabe steckt in der Seele


Da könnte man auch sagen, die Aufgabe stecke im Hupplquarzs... Man muss sich nur strecken, und auf einmal ballont es durch alle Winde und Mäusepickel... Laughing
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kapitulation hat für mich auch etwas mit Gewinner und Verlierer zu tuen;

als Gewinner würde ich jemanden sehen, der mit seiner Lebenssituation zufrieden ist und keine Notwendigkeit zu einer Veränderung sieht.
Verlierer ist, wer mit seiner Lebenssituation unzufrieden ist, aber zu faul und zu feige ist, sie zu verändern.
Leid ist sicher ein Weg, aber nicht zwingend der Weg.
Die Gefahr ist natürlich, dass man sich eventuell auch auf Eisenbahnschienen wiederfinde.
Der Mensch ist Körper und Geist und da bedarf es sehr wohl auch an der Stelle der Balance und nicht nur der Extreme...
Gewinner ist "Last man standing" - bis Freund Hein mit der frisch gewetzten Sense angewetzt kommt. Dann ist eh alles egal.


so iss es,
Mikel
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich schade, dass dieser Thread jetzt die selbe Entwicklung nimmt, wie viele andere hier, in denen es um nichts weiter, als um die Erfahrung, das Erleben und letztlich um clean oder trocken werden handelt.
Nun ja …

Es irritiert mich dann immer wieder, wenn vor allem die, die mit einem bestimmten Weg, der andere aus der Sucht geführt hat, nichts anfangen können, so ausgiebig meinen darüber diskutieren zu müssen. Warum?

Ich meine, wenn Gruppen oder die diversen Suchthilfeorganisationen nichts für mich sind, dann lasse ich sie und ihr Konzept doch einfach machen und suche mir meinen eigenen, hoffentlich erfolgreicheren Weg – bei mir.

Wenn ich mit dem Begriff der Kapitulation nichts anzufangen zu weiß, so what? Und, wenn ich ein Kopfgesteuerter bin, der glaubt mächtiger wie die Sucht zu sein und rein geistig, meinetwegen auch mathematisch das Problem für mich lösen zu könne, dann gibt’s doch nur eins: Machen!
Also ich habe jetzt von niemandem gelesen, dass er vor seiner Sucht kapitulierte, die Hände in den Schoß legte, die vielen Helferlein mal machen ließ, was auch immer, und durch fleißigen Gruppenbesuch glücklich und zufrieden wurde. Wo steht das denn?

Ich bin durch meine Vergangenheit ganz bestimmt kein gläubiger, religiöser Mensch, aber, wenn da geschrieben wird:
Zitat:
und mit Spiritualität und Glaube alleine bleibt keiner clean...

Woher weißt Du denn das, Obelix? Kennst Du welche, bei denen das so ist, bzw. nicht ist?
Ich jedenfalls kenne tatsächlich ganz real Menschen, die sich durch ihre Sucht der Religion zugewandt haben und nunmehr ein paar viele Jährchen clean und trocken sind.
Warum soll das nicht funktionieren? Und warum soll ich, als nichtreligiöser Mensch mich über deren erfolgreichen Weg auslassen?
Ich sehe das so, was beim einen der Extrem-Marathon bringen kann, bringt vielleicht beim anderen die Hinwendung – zu was auch immer. Was gibt’s denn da dagegen zu sagen?
Ist das mein Leben oder seins?

Mich mutet es auch merkwürdig an, wenn hier ausgerechnet Leute über die Kapitulation in der Sucht palavern, die damit nichts anfangen können. Dann lasst es doch, und lasst andere ihre Erfahrung damit machen. Sorry, das ist – für mich – schon ein wenig lächerlich.
Abgesehen davon, dass ja keiner von Euch überhaupt ernsthaft wissen möchte, was Kapitulation in dem Zusammenhang bedeutet.
Vielmehr lese ich das von Euch so, dass Ihr deuten wollt, was für andere die Kapitulation ist oder halt nicht ist.

Joe, sorry, dass es wieder einmal in Deinem Thread stattfindet, aber es ist halt eine Binsenweisheit, dass erfolgreiche Trockene aus unerfindlichen Gründen wegen ihres erfolgreichen Weges immer wieder angegriffen werden.
Marle
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kämpfe ja immer wieder gegen die Sucht an. Doch nach 25 Jahren habe ich weder die Kraft noch die Lust weiter zu machen. Drum habe ich mich entschieden immmer wieder Substanzen zu nehmen, weil ich das Leben so besser aushalte.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hm ja ich versteh´s auch nicht ganz.
Ich kann auf jeden Fall mit dem Begriff für mich was anfangen und empfinde das grade ähnlich. (was mich hoffen lässt, auf dem richtigen Weg zu sein).

Ich konnte früher auch mit der Weisheit: Der Weg ist das Ziel - nix anfangen. So gar nix. Heute begreife ich es Wink

Wir werden nie alle auf einen Nenner kommen - jeder geht seinen Weg wie er es für richtig hält. Also nicht streiten.

Lillian: Dann mach das. Will ich dann aber auch nix mehr von irgendnem Entzug lesen, gelle.
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 13. Nov 2016 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:

Lillian: Dann mach das. Will ich dann aber auch nix mehr von irgendnem Entzug lesen, gelle.


Der Entzug ist im Anmarsch. Habe absolut gar keine einzige Pille mehr hier Sad
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