Die Abstinenz Kuschelecke

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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Was meinst du denn dann damit?
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war 1 Jahr aktives Mitglied beim Nichiren Buddhismus in D. Als es darum ging, mich zur Religion zu bekennen, bin ich ausgestiegen. Finanzielle Interessen gab es gar nicht. Ich fand mich reichlich beschenkt bei unseren Treffen und wäre auch geblieben, hätte ich meine Ansicht - es ist eine Philosophie, nebst guter Psychologie - weiter durch ziehen können. Die Vereinigung ist auch bei irgendeiner psychologischen Institution anerkannt - als Psychologie. Außerdem war das ständige Chanten nicht meins, da ist mir ruhiges meditieren noch näher, wenn auch weit schwieriger. Aber ich teile die Ansicht des Dalai Lamas, dass Tantra die höchste Disziplin ist. Er nutzt sie v.a., um sich auf den Tod vorzubereiten. Damit kann man aber alles mögliche machen. Von der (ruhigen) Meditation, Tanzmeditation,... bis hin zur Körperarbeit. Auch letzteres ist 3000 Jahre alt und hat wenig mit dem zu tun, was man im Netz findet im Westen. Da sind nur Ansätze beschrieben.

Je nach Abspaltung also Weltreligion, Psychologie und Philosophie. Was den Dalai Lama betrifft: eine klare Hierarchie (Rangordnung), die von ihm selbst angezweifelt wird inzwischen. Mit dem Alter wird man offensichtlich weiser, wenn man seit Kindesbeinen an mitten in der Nacht aufstehen muss, um zu lernen, rezitieren und zu meditieren. Ein Wahnsinnsprogramm, das weitere Buddhistenorg anders gestalten, mit diversen Disziplinen. Er hat einfach alle auf dem Christbaum und gleicht seine Ansichten dem Leben an. Auch, wenn er ganz und gar hinter seiner Religion steht.

Es geht aber bei allen Religionen um eins: ein besserer Mensch zu werden - das muss man sich erarbeiten! Wie sich unschwer hier lesen lässt Wink

P.S. Ansonsten gibt es die Psychologie, nebst Hirnforschung und mit ihr Erklärungen, warum die Menschen tun, was sie tun, fühlen, wie sie fühlen. Davon abgeleitet wurden die gewaltfreie Kommunikation, nebst einigen anderen Formen, wie man sein Gehirn verändern kann (neue Denkstrukturen), ins Leben gerufen. Tatsächlich funktioniert es. Wie auch Meditation, welche messbar an der grauen Substanz ist, sprich: neuer Nervenverbindungen. Schreib - und Bibiotherapie führen zu ähnlichen Ergebnissen in kürzester Zeit. Das Gehirn ist derart plastisch, dass man damit ganze Persönlichkeitsanteile verändern kann. Voraussetzung: Regelmäßigkeit in der Anwendung. Last but not least muss man alles selbst ausprobieren. Denn es sollte auch zu einem passen, was man tut, um eine Wirkung zu erzielen, die auch fühlbar ist und das nachhaltig. Wenn dann noch das Umfeld reagiert - "wow, hast Du Dich verändert, wie hast Du das gemacht?" - dann kann man doch zufrieden sein Smile
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Grashuepfer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2011
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hey danke, ihr seid ja cool.

@Mikel,
"direkt gut verständlich" und "KURZ klar strukturiert", das könnte doch was für mein von den Absetzsymptomen durchgerütteltes Hirn sein, danke dir wirklich.

@Marle
Dasselbe an dich, thx für Links, ich merk grade wieder, wie ich aus der Welt gefallen bin, sonst wäre mir doch das Logischste eingefallen...zuHÖREN, nun versuch ich ne Kombi aus Lesen und Hören, mal gucken, was derart zapplig, unruhig beim gebeutelten Hüpfer ankommt,

Super Tag für euch, ommmmmh Idea
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schattengewächs
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2015
Beiträge: 2236

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

sorry, hab jetzt nur grob quergelesen.
Mir gefällt nur das Wort "Kuschelecke" (das Wort abstinent mag ich halt leider nicht) - fühlt sich so heimelig-warm an und mir ist gerade irgendwie innerlich kalt- könnt ihr mich, obwohl ich bekennender "Junky" bin, etwas aufwärmen? Shocked nur aufwärmen, nicht bekehren!

Kleiner Tip:
nicht zuviel Kraft aufwenden für den Widerstand und die Kontrolle- das raubt auch immens viel Energie, also diese quasi chronische "Widerstands-leistung"-
Der Fokus sollte nicht mehr "Verzicht" sein, sonder vielmehr "Ersatz", sonst wird das alles nix.
Dennoch. Jeder mit diesen "Sucht-strukturen" hat dann eben hier die Aufgabe, irgendwie einen für sich überzeugenden Weg zu finden. Ich find s ja auch bewundernswert, wie einige abstinent leben und das auch phasenweise gut.

Schulterklopfer und Kuß auf die Stirn für alle Suchenden und Findenden!

Hatte ich mal auf einem T-shirt stehen:
"ich suche nicht, ich finde!"

(sehr weise und gar nicht kopflastig!)

So, genug gekuschelt- ich bin dann mal wieder weg, - will nicht stören...
Euer Schattengewächs Idea
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
und das auch phasenweise gut.

Ich nehm's mal als Kompliment Wink
Korrigiere es nur für mich ein wenig: Nicht Phasen, sondern Konstanz und Dauer.
Nicht gut, sondern mehr saugut.

Widerstand - nein, wozu? Gegen was?
Kontrolle über mich, mein Leben ja. Über was sonst?
Ersatz - würde mir jetzt sowohl qualitativ, wie auch quantitativ nicht wirklich viel einfallen. Wink

Scheint mir jetzt auch eher mehr ein verzweifeltest Statement zu Deiner eigenen, hilflosen Situation zu sein.
Wäre ein Risiko wert, es mal so wie "die hier" zu probieren. Verlieren könntest nichts dabei. Den Weg zurück gibt's immer. Aber der Weg nach vorn ist allemal erstrebenswerter und lohnender.

LG
Marle
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

schattengewächs hat Folgendes geschrieben:
Der Fokus sollte nicht mehr "Verzicht" sein, sonder vielmehr "Ersatz", sonst wird das alles nix.


Ja, so sehe ich das auch. Das ist auch so ein Grund, warum ich mit dem "nur für heute"-Ansatz nichts anfangen kann. Das macht für mich zumindest den Eindruck, dass da die Drogen immer weiter eine Rolle im Leben spielen, obwohl man ja damit aufgehört hat. Und das wollte ich jedenfalls nicht. Das soll nicht heißen, man sollte die entsprechenden Gefühle und Gedanken (Suchtdruck usw.) verdrängen, sondern nur, dass am Ende idealerweise ein Zustand steht, in dem die Drogen ganz einfach keine Bedeutung mehr haben. Ich denke, wie an anderer Stelle schon geschrieben, auch, dass mit das Wichtigste ist, dass man etwas hat (tun kann usw.), womit man gut beschäftigt ist, um so die Zeit, die man vorher mit der Droge verbracht hat, zu füllen. Völlig egal, ob das etwas ganz Neues ist oder etwas von früher, woran man anschließen kann. !TRIGGERWARNUNG!: Auch wenn ich selbst ja nicht "clean" bin, habe ich mich bei meiner Reduktion und Kontrolle des Drogenkonsums vor allem so orientiert, also eben wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Dinge gelenkt, die mich wirklich interessieren, nachdem ich vorher eine Zeit lang halt vor allem damit beschäftigt war, immer mit Drogen versorgt zu sein.
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei ich auch denke, dass es nicht so einfach ist, diesen "Ersatz" zu finden. "Sich ein Hobby suchen" kommt mir immer ziemlich platt vor. Also mit irgendetwas anzufangen, wozu man noch gar keinen Bezug hat, damit man halt etwas zu tun hat. Am besten wird es einem wohl mit etwas gehen, wofür man tatsächlich schon eine gewisse Leidenschaft oder zumindest ein echtes Interesse hat. Schwierig wird es dann natürlich für Leute sein, deren Leben sich wirklich schon seit Jahren fast ausschließlich um den Drogenkonsum gedreht hat oder die gar von der frühen Jugend an nur damit beschäftigt waren. Für die Gruppe kann ich nun wirklich nicht sprechen. Vielleicht ist es für diese Leute wirklich am besten, wenn sie (erstmal zumindest) ihren Lebensinhalt im Cleansein finden.
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Marle
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
bitte hier keine diskussionen über den kontrollierten konsum von drogen.


Naja, Joe, der Versuch war's wert Cool
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mesut976
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 15.02.2015
Beiträge: 930

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Schönen Gruß in die Kuschelecke . . . . Smile

"Nur für Heute" finde ich für die Anfangszeit besonders wichtig, weil es nimmt erstmal den Druck von wegen "Nie wieder Drogen, wie soll das überhaupt funktionieren?" und zweitens : Einen Tag Clean bleiben ist eher machbar, als wenn ich jetzt von einem Süchtigen fordere, dass er die nächsten 5 Jahre nichts nehmen soll . . . . .

War bei mir ähnlich als ich aus der Klinik kam, da habe ich mir auch erstmal vorgenommen, die nächsten 14 Tagen keine Drogen zu nehmen Smile

Jetzt aber nach der ganzen Cleanzeit, wird immer mehr bewusst wieso ich überhaupt zu Drogen gegriffen habe und dabei geblieben bin.

Ich hätte das alles ohne Drogen gar nicht durchstehen können, es war alles in allem einfach zuviel für mich... deswegen werde ich jetzt demnächst eine neue Therapie anfangen, aber keine Sucht Klinik, sondern allgemein in einer Tagesklinik hier bei mir um die Ecke . . . .
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Marle
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2016 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

mesut976 hat Folgendes geschrieben:
Jetzt aber nach der ganzen Cleanzeit, wird immer mehr bewusst wieso ich überhaupt zu Drogen gegriffen habe und dabei geblieben bin.

Ich hätte das alles ohne Drogen gar nicht durchstehen können, es war alles in allem einfach zuviel für mich... deswegen werde ich jetzt demnächst eine neue Therapie anfangen, aber keine Sucht Klinik, sondern allgemein in einer Tagesklinik hier bei mir um die Ecke . . . .

Ich finde das sehr wichtig, dass Du das für Dich erkennen konntest, Mesut.
Die Drogen haben ja ein Funktion gehabt. Das "Wozu" ist auch für mich entscheidend gewesen.
Als ich das erkennen konnte, war's zwar noch ein Stück Weg, aber es wurde vieles einfacher.

LG
Marle
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Naja, Joe, der Versuch war's wert Cool


Bitte entschuldigt den kurzen Einschub. Das soll auch eine Ausnahme gewesen sein. Das hat sich aus dem übrigen, das ich geschrieben habe, halt ergeben.
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
und das auch phasenweise gut.

Ich nehm's mal als Kompliment Wink
Korrigiere es nur für mich ein wenig: Nicht Phasen, sondern Konstanz und Dauer.
Nicht gut, sondern mehr saugut.
... exakt, und das sogar wenn´s scheisse läuft Wink
Zitat:


Ersatz - würde mir jetzt sowohl qualitativ, wie auch quantitativ nicht wirklich viel einfallen. Wink


LG
Marle


Diese " Ersatzgeschichte" ist auch wieder so eine Legendenbildung, wie...( schreib ich lieber nicht, sonst fühlen sich die Leute wieder auf die Füsse getreten),
das Zauberwort in diesem Zusammenhang ist einfach leben, mit allen Höhen und Tiefen, Lachen und Tränen, aber bewusst!
...anstatt sich darüber Gedanken zu machen, irgendetwas auszutauschen.

Ansonsten kuschel ich nicht, zumindest nicht hier im Forum, also bin ich wieder weg!

LG N
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

mesut976 hat Folgendes geschrieben:
"Nur für Heute" finde ich für die Anfangszeit besonders wichtig, weil es nimmt erstmal den Druck von wegen "Nie wieder Drogen, wie soll das überhaupt funktionieren?" und zweitens : Einen Tag Clean bleiben ist eher machbar, als wenn ich jetzt von einem Süchtigen fordere, dass er die nächsten 5 Jahre nichts nehmen soll . . . . .


Das kann ich nachvollziehen. Mir ging es nur darum, auch noch nach Jahren jeden Tag in dem Bewusstsein aufzustehen, dass ich "nur für heute" nicht konsumiere. Ich jedenfalls wollte nicht den Rest meines Lebens ständig an Drogen denken, obwohl oder gerade weil ich keine mehr nehme. Aber es gibt sicher Leute, die damit besser zurecht kommen. Wie gesagt kann ich mir gut vorstellen, dass solche, die wirklich den Großteil ihres Lebens "drauf" verbracht haben, die Drogen vielleicht ohnehin nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
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surreal
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
das Zauberwort in diesem Zusammenhang ist einfach leben


Naja, "leben" ist nun sehr allgemein. Ich lebe auch, wenn ich von morgens bis abends im Bett liege. Wie gesagt, ich finde auch, dass es nichts bringen wird, sich zwanghaft irgendeine Beschäftigung zu suchen, um bloß nicht mehr an die Drogen denken zu müssen. Aber langfristig wird man, denke ich, in der Regel nur dann "durchhalten" können, wenn man in der "nüchternen" Zeit nicht einfach nur nüchtern ist, sondern auch etwas tut, das einem etwas bedeutet.
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2016 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:
das Zauberwort in diesem Zusammenhang ist einfach leben


Naja, "leben" ist nun sehr allgemein. Ich lebe auch, wenn ich von morgens bis abends im Bett liege.


hmm, ja, auch der Todeskandidat in Huntsville lebt in der letzten Sekunde vor der Todesspritze und selbst die Eintagsfliege lebt ihr Leben, aber muss man denn wirklich jede Darmtätigkeit hier erklären?

LG N
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