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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Marle,

das mit dem Zynismus hätte ich gestern abend nicht schreiben dürfen...naja war ganz schön angefressen und ich muß zugeben auch nicht mehr ganz so "nüchtern".In solch einem Zustand sollte man hier wohl nicht schreiben,nicht wahr!

Für mich sind eben gewisse Werte im Leben wichtig das beinhaltet logischerweise Ehrlichkeit, Respekt und Familie,
Werte ändern sich allerdings immer mal wieder im Leben. Es gibt Dinge, die bleiben bestehen und es gibt Dinge, die sieht man mit der Zeit anders,aber diese drei Dinge bleiben immer für mich bestehen.
Alles in allem lege ich also Wert darauf, dass ich mir am Ende des Tages in den Spiegel blicken kann, ohne mich fragen zu müssen, was ich da wieder für einen Quatsch verzapft habe.

Welche Prinzipien hast du denn?

L.G.
Mikel
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mikel,

ich kann jetzt nur vermuten, dass Du nicht wegen mir“angefressen“ warst.
Weil da war ja nichts, womit ich Dir irgendwie ans Bein gepinkelt hätte, oder?

Nüchtern schreiben ist natürlich immer gut. Nur, was man hier so liest, wird das halt bei einigen nicht immer möglich sein. Andererseits heißt es ja „in vino veritas“, und – leider – weiß ich aus eigener Erfahrung, dass in diesem Spruch wenigstens ein bisschen Wahrheit liegt.

Werte, hm, ist ein kleines Wort für teils sehr hohe Bedeutung. Gerade als Mensch mit Suchtkarriere weiß ich nur zu gut, dass nahezu alle Werte schnell flöten gehen können, wenn’s ums Eingemachte geht.
Aber logo, ich verstehe was Du meinst! Ehrlichkeit und Respekt sollten schon auf die Reihe zu bekommen sein. Familie hat auch ihren „Wert“, ebenso wie Freunde.
Allerdings sind das auch für mich nicht unbedingt in Beton gegossenen Werte. Du liest ja auch hier, wie manchmal alles den Bach runtergeht.
Sei es, dass die Ursprungsfamilie dann jemand völlig ausgrenzt, oder dass jemand drogenbedingt gar nicht mehr so richtig weiß, was Ehrlichkeit tatsächlich ist und seine Familie und Freunde von vorne bis hinten bescheißt.

Du fragst nach meinen Prinzipien? Am frühen Tag noch so ein schwieriges, bedeutungsvolles Wort.
Vielleicht bin ich gerade auch einfach nur sehr nachdenklich, und mir kommen nur jetzt gerade solche Worte ziemlich schwierig und gehaltvoll vor?

Klassisch bedeutet Prinzip ja etwas, das zwingend an erster Stelle steht, ganz egal, was der Zeitverlauf mit sich bringt. (Ich glaube Kant hat über die Prinzipienethik ein Riesenaufsatz geschrieben?)
Insofern ist ein Prinzip schon in soziologischer und gesellschaftlicher Hinsicht sehr zwiespältig zu sehen.
Ich vermute mal, dass Du unter Prinzipien hier aber mehr die umgangssprachliche Bedeutung meinst.
Also „Dinge (Besitz), Personen, Zu- und Umstände, auch Gefühle, usw.“, die für Dich an erster Stelle stehen und denen Du in jedem Fall die oberste Priorität und Wertigkeit gibst?
Da denke ich mal, dass es sich bei den meisten Menschen auch so verhält, wie bei Dir: Ehrlichkeit, Familie, Freunde, Respekt und Achtung, Dankbarkeit, Vergeltung (im Guten, wie im Bösen), …eben all die Werte, die im Leben wichtig sind, oder … vielleicht auch nur temporär? … wichtig erscheinen.
Das ist bei mir sicher genauso.

Aber ich denke mal, ich bin da mehr der spontane Macher. Ich denk da nicht großartig drüber nach, wenn’s drauf ankommt, sondern mach einfach, was die Situation erfordert. Da kann ich mir, z. B. wenn’s um helfen geht, schon vorstellen, dass solche Prinzipien ganz schön schnell, wahrscheinlich sogar auch ganz unbemerkt, verschütt gehen.

Ich bin immer noch gespannt auf des Rätsels Lösung!

Da fällt mir noch etwas ein, das ggf. bei mir unter Prinzipien fällt.
Information, ganz egal aus welcher Quelle, nehme ich prinzipiell zunächst einmal nur unter Vorbehalt auf. Und dieser Vorbehalt besteht darin, dass ich dann zunächst überprüfe, ob die Information einen Wahrheitsgehalt hat, oder ob sie nur eine einseitige Sicht, oder sogar eine tendenziös gewollte Richtung vorgeben möchte.
Mein Prinzip lautet dabei: Sich einen eigene Meinung bilden unter Hinzunahme so viel wie nur möglich erwerbbarer (anderer) Informationen.
Ist manchmal nicht einfach, kann mitunter mächtig verwirren, aber zumeist gelingt es dann einen eigenen Standpunkt zu finden.

LG
Marle
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

nee,ich war nicht angefressen wegen dir...!will aber jetzt nicht wieder darauf eingehen...

Für mich als bekennender Süchtel ist es immer wieder interessant mich mit Menschen auszutauschen die eben jetzt clean leben und auch ihre Sichtweise der Dinge zu erfahren...vielleicht bleibt ja bei mir was hängen... Wink

Ich denke aber jeder braucht ja Prinzipien die ihm helfen sein handeln zu leiten, man hat ja nicht Zeit sich über ALLE Entscheidungen den Kopf zu zerbrechen die auf einen zukommen.
Schreibe mal so auf was ich so meine...

1) Versuch dein Leben so zu leben das du glücklich wirst ohne andere über einen längeren Zeitpunkt hin weg zu verletzten. ( Menschen werden verletzt, das ist unvermeidbar aber Freunde und Familie sind da um aufzuhelfen)

2) Wenn du nicht gut sein kannst dann sei wenigstens ehrlich.

3) Erwarte nur das von anderen was du selbst bereit wärst zu tun.
---
4) Handle so das du damit einverstanden wärst wenn alle anderen genauso handeln würden wie du (Kant frei zitiert)
Das ist jedoch was was man kaum durchziehen kann aber immerhin ein schöner Leitsatz.

Auch noch...aus jedem Tag das beste herausholen, selbst wenn er total fürn Arsch war eigentlich.
Und...
was einem im Leben wichtig erscheint,
dafür sollte man kämpfen.
Nachher zu bereuen, nicht gekämpft zu haben,
ist schlimmer als den Kampf zu verlieren.

Ganz ganz wichtig für mich...

Nun gut Marle,das waren so meine Gedanken dazu und was das Rätsel anbelangt...naja..werde dir es an hand eines Beispiels später mal erklären...O.K.?
Muß jetzt gleich los einiges erledigen...
wir hören/schreiben uns..neewahr!


L.G.
Mikel
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wie ist es denn jetzt zum Thema "Prinzipien" gekommen?

Ich orientiere mich nicht an solchen Prinzipien. Also einem Kanon von Leitbegriffen wie "Liebe, Lust und Vaterland" oder so. Wenn mir eine Frage als moralische erscheint, dann überlege ich mir, welche Folgen welches Handeln hätte, was der Fall wäre, wenn jeder so handeln würde usw.
Interessanterweise kommt es im meinem Leben aber auch nicht allzu oft zu solchen Situationen, in denen sich wirklich moralische Fragen stellen würden.
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:


3) Erwarte nur das von anderen was du selbst bereit wärst zu tun.
---
4) Handle so das du damit einverstanden wärst wenn alle anderen genauso handeln würden wie du (Kant frei zitiert)
Das ist jedoch was was man kaum durchziehen kann aber immerhin ein schöner Leitsatz.


..



L.G.
Mikel


Auch wenn der Post an Marle ging, wollte ich sagen, genau nach dieser Philosophie lebe ich, werde aber ständig enttäuscht, weil fast alle ganz anders sind als ich. Ich verstehe deren Verhalten ganz oft nicht und frage mich, warum sind sie nicht so wie ich.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erwarte lieber gar nichts.
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Haschgetüm hat Folgendes geschrieben:
Ich erwarte lieber gar nichts.


Das ist auch gut, so wird man nicht ständig enttäuscht. Eigentlich erwarte ich auch nichts, sondern würde mir wünschen das viele Menschen so denken und handeln wie ich, was bei mir an erster Stelle steht, sind die Tiere.
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn jeder so denken und handeln würde wie ich - ohje. Wink
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, Mikel, dann bin ich mal froh, dass es nicht wegen mir war.

Die Sichtweise, wenn man clean oder trocken ist, ist schon, zumindest in Teilen des Lebens, eine andere, als wenn man drauf ist. Aber ich denke manchmal, bei genauem Hinsehen kann man da gegenseitig lernen. (Die positiven Dinge.)

Bezüglich Prinzipien habe ich Deinen Beitrag mehrfach gelesen und versucht zu verstehen. Ich merke dann, dass ich da vielleicht zu viel „hinein denke“?

Zitat:
1) Versuch dein Leben so zu leben das du glücklich wirst ohne andere über einen längeren Zeitpunkt hin weg zu verletzten. ( Menschen werden verletzt, das ist unvermeidbar aber Freunde und Familie sind da um aufzuhelfen)

Wieso ist das ein Prinzip? Das ist doch eher eine Grundvoraussetzung, wenn man in der Gesellschaft mit anderen integriert ist, oder? So ganz verstehe ich auch nicht, weshalb Du dabei „glücklich leben“ und „andere verletzen“ miteinander verknüpfst. Es gibt doch auch Menschen, die so autark glücklich vor sich hinleben, dass sie schon mangels Kontakt kaum andere verletzen können.

Zitat:
2) Wenn du nicht gut sein kannst dann sei wenigstens ehrlich.

Auch hier sind für mich eigentlich nur Fragen: Was verstehst Du in diesem Zusammenhang mit „gut sein“? Und, was hat das eine (gut sein) mit dem anderen (ehrlich sein) zu tun?
Zitat:
3) Erwarte nur das von anderen was du selbst bereit wärst zu tun.

Und was machst Du zum Beispiel,wenn Du Hilfe von Professionellen benötigst, selbst aber gar nicht in der Lage wärst, diese professionelle Hilfe zu geben?
Oder schlicht, wenn Du bei etwas Hilfe benötigst, das Du selbst einfach mangels Fähigkeit und Kenntnissen nicht hin bekommst?

Zitat:
Auch noch...aus jedem Tag das beste herausholen, selbst wenn er total fürn Arsch war eigentlich.

Mikel, wahrscheinlich ist heute so ein Tag, wo ich Dich kaum verstehen kann, bzw. das, was Du hier sagen möchtest.
Wieso ist ein Tag für den Arsch, wenn ich das Beste herausgeholt habe?
Und überhaupt, wieso ist irgendein Tag für’n Arsch. Das bestimme doch weitgehendst ich selbst, oder?
Zitat:
Und...
was einem im Leben wichtig erscheint,
dafür sollte man kämpfen.
Nachher zu bereuen, nicht gekämpft zu haben,
ist schlimmer als den Kampf zu verlieren.

Sorry, irgendwie bin ich heute ausgeblendet – oder mein Hirn geht in ganz andere Denkrichtungen?
Wie kann man einen Kampf verlieren, wenn man gar nicht gekämpft hat?
Und wieso muss es überhaupt Kampf sein, wenn mir Dinge im Leben wichtig sind, und ich dafür sorge, dass sie ihren für mich vorteilhaften Gang nehmen?
Also ich meine „Kampf“ ist doch auch ein ziemlich starker Begriff, der schon ziemlich etwas von einem abverlangt.

Aber wie gesagt, scheint heute nicht der Tag zu sein, wo mir das, was Du schreibst, gleich auch einleuchtet.
Lass Dir Zeit mit dem Rätsel, braucht ein keine Beispiel dazu sein. Reicht, wenn Du mir die Lösung meiner „körperlichen Erreichbarkeit“ erklärst. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Du Dich dafür kein bisschen vom Fleck bewegst.
Ich lerne da immer gerne dazu!

@surreal
Wieso verbindest Du Prinzipien mit „Liebe, Lust und Vaterland“?
Es gibt doch auch völlig andere Prinzipien.
Ich meine damit z. B., wenn jemand sagt: „Aus Prinzip leihe ich meine Bohrmaschine nie jemand aus, weil ich aus Prinzip nichts ausleihe, was mir lieb und wert ist“, dann hat das doch mit den von Dir zugrunde gelegten Prinzipien gar nichts zu tun, oder?
Zitat:
Wenn mir eine Frage als moralische erscheint, dann überlege ich mir, welche Folgen welches Handeln hätte, was der Fall wäre, wenn jeder so handeln würde usw.

Das ist für mich wieder so ein zweischneidiges Schwert, über das man ja endlos diskutieren könnte.
Was ist Moral? Wer bestimmt sie? U. v. a. m. …..
Ich finde das jetzt weder unbedingt interessant noch eine Ausnahme, dass in Deinem Leben „solche Situationen“ (welche meinst Du denn damit konkret? Irgendetwas scheint heute morgen gehirntechnisch bei mir zu haken ..), für die ich jetzt mal Mikels Post zugrunde lege, sondern eher den Normalfall, oder?
Alles andere, als eine ständige Überprüfung seiner Handlungen auf Prinzipien und Moral wäre doch … naja, irgendwie dann schon wieder krankhaft?

@Haschgetüm
Zitat:
ich erwarte lieber nichts

Ist schon leicht gesagt. Aber, wenn man darüber mal etwas tiefer nachdenkt, ist es denn auch wirklich so?
Also ich meine, dass Vieles im menschlichen Zusammenleben auf schlichte, grundlegend vorausgesetzte Erwartungen basiert. Sonst würde unser Leben doch gar nicht funktionieren?
Gleichzeitig, wenn Du das wirklich so meinst, würde das ja voraussetzen, dass Du schon so schmerzhaft enttäuscht wurdest, weil Du … was auch immer …. erwartet hast, und nun, um diesen Schmerz zu vermeiden prinzipiell nichts mehr erwartest.
Was dann wiederum auch ein Prinzip wäre.

@Lillian
Ich habe schon manchmal den Eindruck, dass Du gar nicht so richtig mitbekommst, über was hier geschrieben wird.
Und ich glaube, aus Prinzip heraus, nicht, dass Du in 3 Tagen Deine Entgiftung machen kannst. Ehrlicherweise (Mikel hat Ehrlichkeit hier eingefordert.) fällt es mir schwer zu glauben, dass Du überhaupt in Entgiftung gehst.
Ist aber nur meine Meinung, nichts Wertendes. Nur der Eindruck von mir, den Du hier stellenweise gibst.

Alles irgendwie kompliziert heute.

Marle
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
@surreal
Wieso verbindest Du Prinzipien mit „Liebe, Lust und Vaterland“?
Es gibt doch auch völlig andere Prinzipien.


Das war ein Beispiel. Also irgendwelche beliebigen Schlagworte, nach denen ich mich besonders richten würde. Weil mikel ja meinte, jeder hätte solche. Habe ich jedenfalls so verstanden.
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:

@Haschgetüm
Zitat:
ich erwarte lieber nichts

Ist schon leicht gesagt. Aber, wenn man darüber mal etwas tiefer nachdenkt, ist es denn auch wirklich so?
Also ich meine, dass Vieles im menschlichen Zusammenleben auf schlichte, grundlegend vorausgesetzte Erwartungen basiert. Sonst würde unser Leben doch gar nicht funktionieren?
Gleichzeitig, wenn Du das wirklich so meinst, würde das ja voraussetzen, dass Du schon so schmerzhaft enttäuscht wurdest, weil Du … was auch immer …. erwartet hast, und nun, um diesen Schmerz zu vermeiden prinzipiell nichts mehr erwartest.
Was dann wiederum auch ein Prinzip wäre.


Ja ich bin schmerzhaft enttäuscht worden. Stimmt.
Ich würds eher Einstellung nennen, als Prinzip. Aber das ist Haarspalterei.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder das leisten kann, was ich kann und umgekehrt. Daher erwarte ich erst Mal nichts von meinen Mitmenschen - und schaue einfach, was da kommt oder auch nicht kommt.
Ich erwarte auch keine Hilfe oder Dankbarkeit oder sonstwas von Anderen.
Ich schätze höchstens Wahrscheinlichkeiten ein, aber ich bin darauf vorbereitet, dass es auch anders kommen kann.
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surreal
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, ja, die Frage, was "Moral" ist, könnte man natürlich auch wieder lange diskutieren. Ich mache da immer folgende Unterscheidung: "Moral" meint alle möglichen grundlegenden Regeln des Zusammenlebens, unabhängig von ihrer genauen Beschaffenheit, Herkunft und Begründung (sie können einfach tradiert, religiös begründet oder auch rational begründet sein). "Ethik" dagegen verwende ich spezieller für die rational begründete Moral bzw. für die Reflexion der Moral mit dem Ziel, sie rational zu begründen. Das ist aber eine küsntliche Unterscheidung. Rein von der Wortbedeutung her meinen beide Ausdrücke das gleiche, nämlich "Sitte" oder vielleicht auch "Sittlichkeit", also eigentlich eher das, was ich mit "Moral" meine.

Und zumindest bei mir ist es so, dass ich im Alltag kaum überhaupt moralische Entscheidungen treffen, geschweige denn ethische Überlegungen anstellen müsste. Von daher kann ich mikels Aussage, man bräuchte solche knappen Schlagworte, um im Alltag zurecht zu kommen, nicht nachvollziehen. Wenn ich mal in eine Situation komme, in der ich mich frage, was jetzt das "Richtige" wäre, dann denke ich darüber entsprechend nach. Aber solche Situationen kommen gar nicht oft vor.
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

surreal hat Folgendes geschrieben:
Marle hat Folgendes geschrieben:
@surreal
Wieso verbindest Du Prinzipien mit „Liebe, Lust und Vaterland“?
Es gibt doch auch völlig andere Prinzipien.


Das war ein Beispiel. Also irgendwelche beliebigen Schlagworte, nach denen ich mich besonders richten würde. Weil mikel ja meinte, jeder hätte solche. Habe ich jedenfalls so verstanden.

Ah, okay, dann verstehe ich das jetzt.
Ich nehme an, jedenfalls so verstehe ich Deinen neuesten und vorherigen Post so, Du "würdest", wenn Du dementsprechende Prinzipien hättest. Die Du aber, nach dem Wortlaut nicht hast?

Ich stelle da fest, dass ich solche Prinzipien, die also aus "Schlagworten" bestehen, auch nicht habe. Hm ...schwierig manchmal wirklich einzuordnen, solche Begriffe,wenn man mal gründlicher drüber nachdenkt.

Marle
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn ich mal in eine Situation komme, in der ich mich frage, was jetzt das "Richtige" wäre, dann denke ich darüber entsprechend nach. Aber solche Situationen kommen gar nicht oft vor.

Besonders dann ja auch nicht, wenn man im Grunde genommen ... ich sag mal "normal" dazu ... lebt und handelt.
Aber es ist dann sehr von der jeweiligen Situation abhängig, finde ich.
Ggf. denkt man dann spontan gar nicht drüber nach, ob das jetzt moralisch derzeit aktuell richtig oder falsch ist, sondern macht es einfach, was man für sich für richtig hält.
Jedenfalls geht es mir so.
Ich bin wahrscheinlich aber kein wandelnder Moralapostel. Wink

Marle
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2016 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Daher erwarte ich erst Mal nichts von meinen Mitmenschen - und schaue einfach, was da kommt oder auch nicht kommt.

Das meinte ich mit autarkem, selbstbestimmten und organisierten Leben.
Schön, wenn da was kommt, aber auch in Ordnung (für mich), wenn dann, warum auch immer, nichts kommt.
Ich lasse so etwas "entstehen", eben wie neue Freundschaften. Sie kommen, oder nicht.
Ein Prinzip sehe ich da jetzt auch nicht dahinter.

Marle
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