Ursachen von Depressionen und rausfinden

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sim8
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 185

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 17:09    Titel: Ursachen von Depressionen und rausfinden Antworten mit Zitat

Tja, da hab ich wiedermal die krise.
geht ja unterschwellig schon über jahre damit dahin.
gibt auch hoch-zeiten wo sie eher weg sind,
aber flammen dann doch wieder auf, nach Überanstrengung und Dauerbelastung.

man kann sich mit alk, Drogen, mit Medikamenten drüber weghelfen
probieren. nur sind das mehr oder weniger gute Hilfsmittel. die Ursachen liegen tiefer.

vielleicht kann man durch zuviel Drogenkonsum oder alk, beim entzug erst , in depriphasen landen, das mein ich jetzt weniger als Ursache.
ich glaub wichtiger, für sich selbe,r ist nachforschen was die natürlichen Ursachen
sind oder waren und wie man der Sache gegensteuern kann.

bei mir war da mal eine grosse ENTTÄUSCHUNG in meinem leben, dazu kam die PSYCHISCHE BELASTUNG durch eine schwere Krankheit, eines familienmitglieds.

dazu kam zunehmender ARBEISTSTRESS, mehr und mehr.

alle Belastung zusammen, lies mich vielleicht auch mehr ins glas schauen mit den jahren, bis ich mich nicht mehr wohlfühlte. es kamen zu schlechte Gedanken,
schlechte Gefühle und Antriebslosigkeit nach diesem monatelang auf Hochtouren laufen müssen, kam zwangsläufig immer die Phase eines absturzes,
wo ich mich zurückzuziehen begann, mich abzukapseln . einfach auch nicht mehr so wirklich funktionierte und lustlos wurde bis angstvoll, bis zum innerlichen zittern, bei Aufregung und Problemen.

ich lies mich dann doch davon überzeugen, Antidepressiva zu schlucken, weil ich auch mit niemand drüber reden konnte und niemand damit belasten wollte.
andere
daneben, wollen sowas nicht hören und können es nicht nachvollziehen oder verstehn. deshalb schwieg ich und schluckte die Medizin, um weiter den Erwartungen an mich, so gut wie möglich entsprechen und funktionieren zu können.
nur ist das keine lösung des Problems, im Endeffekt.
es wird ja nicht besser alles dadurch.
meine leistungs und belastungsfähigkeit wird ja doch weniger.
wo soll ich dann hin? ab in die nächste ecke oder in die Mülltonne ?
ja leider hab ich genau solche Gedanken dazu.

da kommt mir dann, so ein Internet selbst-Therapeut, wiedermal über den weg gekreuzt und meint, dass Medikamente nur Hilfsmittel sind.
dass er sich mit 18 selber von einer klippe stürzen wollte und seit dem solange für sich und auch für andere, an der problembewältigung gearbeitet hat, bis er
raus kam und es auch anderen so weitergeben will...

ich soll mal anerkennen, dass ich krank bin und mir erlauben im eigenen tempo zu gehen, bzw. einsehen, dass einiges kaum oder nicht geht.

also ich soll meinen selbstwert mal für mich selber bestimmen und nicht von anderen abhängig machen , auch nicht von leistugsfähigkeit und von erfolg und materiellem zeugs, auch nicht vom aussehen.

ich soll drüber reden beginnen,zu meinen schwächen stehn.

ich soll mich damit auseinandersetzen, depressionsfreiere Zeiten dafür nützen, das Problem näher zu betrachten.
sehn was ich brauche, Entscheidungen für kleine und grosse Veränderungen treffen, in Zeiten, wo es mir besser geht und Selbstverantwortung für mein eigenes glück übernehmen.
keinem daneben die schuld geben.es liegt nur an mir, da wieder rauszukommen
.
so habs alles soweit aufgeschrieben und jetzt?

was sind die Ursachen für eure Depressionen, falls ihr welche habt, oder wie habt ihr euch davon befreit? schüttet ihr sie nur zu mit irgendwas und probiert weiter zu funktionieren, oder habt ihr einen Ausweg gefunden, damit ihr mit euch und allem klar kommt?
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mmartin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sim,

du stellst genau die richtige Frage, das beschäftigt wohl sehr viele hier. Menschen, die nicht oberflächlich sind, sondern eher sensibel gelangen irgendwann zu deiner Frage.
Was du dir wünschst, ist eine Gebrauchsanleitung für dein Leben? Gibts nicht, leider. Sonst wäre das Leben ja immer schön, bei einer Störung müsste man nur den richtigen Knopf drücken.
Ich glaube, dass man nur durch eine eigene Philosophie durchs Leben kommt, und das ist nicht einfach.
Depressionen gibts von innen und auch von außen kommend. Oder beides?
Wenns mir schlecht geht, stell ich mir vor, mit dir auf dem alten Moped durch den Wald zu rasen. Ohne Nummernschild. Dann gehts mir für einen Moment wieder gut.
Ich hab auch noch ein paar weitere Phantasien und Träume und Erinnerungen, die mir helfen zu überleben.
Mehr fällt mir dazu leider nicht ein, saufen nutzt nichts, haben wir ja schon zu genüge probiert. Vielleicht hilft die Liebe? Das ist im Moment mein Thema. Arbeit macht nicht frei und glücklich, Geld auch nicht.
Ich glaube nur die Liebe zu etwas oder jemanden kann uns helfen. Die Kirchen und Religionen kommen für mich nicht in Frage.

Muss Schluss machen, kommt grad Besuch, melde mich gerne später nochmal...

Liebe Grüße M.
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, sim!

Starkes Thema! Die Zeiten, wo ich mit Mitteln die Depris versucht habe wegzu-

machen sind vorbei. Überhaupt ist Zeit ein Punkt, der mich immer wieder anhält,

um zu fühlen, ob ich so richtig für mich bin, wie ich mich gebe und darstelle.

Es ist schon ein Stück verinnerlicht, dass es in einer Welt, die wir als Menschen

polar wahrnehmen, wir uns ohne Ärger, Scham und Murren den oft ungeliebten

Gegenpolen widmen sollten, ohne gleich alles Verändern zu müssen.


Was ich jetzt schreibe bezieht sich in erster Linie auf meine Beziehung zu meiner

Frau und auch grundsätzlich:

In dunklen Zeiten, wo Depressionen anklopfen, versuche ich durch die verschie-

denen Formen der Liebe: Selbstliebe, Partnerliebe, liebe zu den Tieren und

Pflanzen und natürlich auch den anderen Menschen, doch da etwas wählerischer,

und meine Lieblingsbeschäftigungen, wie Lesen, Mandala malen und im Wald

spazieren, zu praktizieren.

Der Satz ist ein bischen holprig geworden, doch: Was solls ?

Doch ganz oben steht mein Ziel:

Freiheit von den Pillen und das mit viel guter Laune. Wenn ich mich, wie früher

zu unbewusst mit meinen Ängsten vor was beschäftige, dann bin ich schnell

nicht mehr Herrscher in meinem Geist-Gefühl-Körpersystem.

Und das will ich nicht, weil es den Krankheitssymptomen die Tore öffnet.

Wachheit und Achtsamkeit gepaart mit kleinen Zielen für jeden Tag und

grössere für das Jahr bzw. Leben gehören mit dazu.

Doch:

Vor einem Jahr hätte ich was anderes geschrieben; die Zeit läuft irgendwie

schneller, wenn man älter wird. Und die MUSS genutzt werden.

In diesem Sinne werde ich jetzt meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen:

Lesen.

Liebe Grüsse

von Sepp

Wink Very Happy
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Naja Sim,
oft sind es die Umstände, in denen man lebt bzw die man sich freiwillig oder unfreiwillig aufgebaut hat,wie du ja auch schon schriebst, die einen in der Depression verharren lassen...
Änderst du dich oder deine Umstände, gelangen neue Impulse in dein Leben, was sich auf dein Denken auswirken kann.

es ist hilfreich sich die eigene "Insel" zu bauen.
Falls einem dann alles mal zuviel wird kann man sich auf seine Insel verziehen. Ziel hierbei ist es sich einen imaginären Ort der Ruhe zu verschaffen. Zur Ruhe zu kommen und um neu Kraft aufzutanken.
Danach kann man gestärkt weitermachen!
Ist ne Meditationsthechnik...

Bin heute abend nicht allzu fit im Kopf ,werde dir aber zu deinem Thread noch weiteres schreiben...versprochen...

L.G.
Mikel
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honeygirl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Servus SIM ,


schön , dass du nun doch n eigenen Thread zu dem Thema eröffnet hast!

Und tut mir leid, dass es dich so rein gerissen hat psychisch...

Da fällt mir ein:

Sitzen eine Depressive und eine Asthmatikerin auf der Parkbank.

Sagt die Asthmatikerin zur Depressiven "Sei doch nicht so Depressiv , guck die Welt ist doch so schön!"

Sagt die depressive zur Asthmatikerin "tu doch mal dein Atemgerät weg - gibt doch hier genug Luft zu Atem!"


Also Depressionen sind schon eine Handfeste Erkrankung.
Heute ist es leider immer noch , dass manche Leute dann sagen "Die spinnt ja!" "Simuliert ja !". (am eigenen Leibe erfahren) und wenn man es dann publik macht , wird man ja auch noch stigmatisiert!

Also wie bei mir alles angefangen hat weisst du ja schon :

Nach Abi fand ich keinen Lebenssinn mehr
Crying or Very sad Dazu noch Heart-Broken und es fing ganz schlimm an , da kamen auch die ersten Panikattacken. Mit Alkohol weg gespült und später eben Diazepam auch als mein Vater starb und ich selber krebskrank wurde!

War einfach alles zu viel für die Seele und reden wollte ich auch nicht darüber! Confused

Also viele Parallen zu dir - jahrelange Dauerstress!

Nun bin ich halt depri wegen dem Entzug , der mich u.a. auch viel einschränkt im Leben usw.

Also , was der MIKEL schreibt stimmt ja - nämlich, dass es hilft sich einen Ort der RUHE zu schaffen.

Aber es ist in deinem Fall ja auch schwierig wegen deinem Mann , der dich gar nicht versteht und Ernst nimmt und nur fordert!
Rolling Eyes

Scheidung kommt da wohl nicht in frage oder?
darf ich fragen , wie und ob du noch für ihn empfindest?
Paartherapie eventuell?

Und wie ist die Beziehung zu deinem Kind heute so?

Und Gesprächstherapie hatte ich ja auch 6 Sitzungen nachdem ich mit Alk aufgehört hatte - alles über meine Vergangenheit , aber da kam nix dabei raus was ich nicht schon wusste!

Ich schreibe viel Tagebuch - vielleicht hilft dir das auch - da schreibt man noch mal ganz viel intimer als man es hier im Forum je könnte ...

Trotzdem einen schönen Abend wünsche ich dir ,

HONEY!

@MIKEL
Dir auch viel KRAFT , dass du aus deinem Loch wieder raus findest - hab gelesen geht scheisse und mit Redbull geht auch nix Mad

@MMARTIN
Ja das mit dem Moped ist eine lustige Vorstellung Smile

@SEPPEL
Hoffe du hast auf youtube noch was vom BETZ gefunden , was du vielleicht noch nicht kennst!
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

mmartin hat Folgendes geschrieben:


Ich glaube, dass man nur durch eine eigene Philosophie durchs Leben kommt, und das ist nicht einfach.

Ich hab auch noch ein paar weitere Phantasien und Träume und Erinnerungen, die mir helfen zu überleben.
Mehr fällt mir dazu leider nicht ein, saufen nutzt nichts, haben wir ja schon zu genüge probiert. Vielleicht hilft die Liebe?



Zitat:

von mikel015

da hast du schon einiges in deinem Leben durch gemacht und das war nicht einfach.

oft sind es die Umstände, in denen man lebt bzw die man sich freiwillig oder unfreiwillig aufgebaut hat,wie du ja auch schon schriebst, die einen in der Depression verharren lassen...
Änderst du dich oder deine Umstände, gelangen neue Impulse in dein Leben, was sich auf dein Denken auswirken kann.

es ist hilfreich sich die eigene "Insel" zu bauen.



Ich finde mikel und martin haben es gut formuliert, so wie meine Gedanken auch sind zum Thema.

Sim, du hast viel erlebt und etliches war unschön, wir alle haben unser Päckchen zu tragen, es kommt immer darauf an, was der Einzelne daraus macht.
Jeder Mensch ist für sich und seine eigenen Gefühle SELBST verantwortlich, es ist ein Prozess, das zu begreifen und davon abzukommen andere fürs eigene Leid zu beschuldigen, wir sind für den Umgang mit unsren GEfühlen nun mal selbst verantwortlich.

Wer gar nicht klar kommt, der kann eine Therapie machen, steht und fällt mit dem Therapeuten. Ich selbst habe vor 25 Jahren eine Therapie gemacht, das hat mir viel gebracht, ich lernte dabei auch mir selbst zu helfen. Ich hatte einen schlimmen Unfall seinerzeit usw. und so fort...

Drogen / Medis / Alk helfen bzw. heilen nicht, betäuben vorübergehend und hinterher ohne Stoff beutelts einen noch mehr herum. Nur im nüchternen Zustand ist Aufarbeitung ordentlich möglich.

Glück heißt auch, sich an sich selbst zu erfreuen, LIEBE ist auch ein großes Wort mit einer weitumfassenden Bedeutung, die Liebe zu uns selbst ist ebenfalls ein großer Reichtum, gute finanzielle Verhältnisse beruhigen, gute Freunde geben Halt und Rückenstärke und wies so schön heißt "das Leben ist kein Ponyhof" und deshalb nicht zu viel vom Leben abverlangen und sich an dem erfreuen was augenblicklich froh macht.
Ich freue mich nach einer Weihnachtsfeier im Amt keinen Alkohol getrunken zu haben, die Feier begann am Nachmittag und eben kam ich heim und mir gehts gut, einfach weil ich hier in meinem Wohnzimmer sitze und die Ruhe des Abends genieße.

Rezept gibts keins, da hat jeder Mensch sein eigenes und das darf auch jeder Mensch sich selbst gestalten, sich selbst der beste Freund sein ist auch eine Bereicherung, die an sich selbst tut; es liegt in der eigenen Hand und Hilfe darf sich jeder holen, der mag.

Soltau
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2016 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Erschöpfung. Zu große Belastung. Einfach nicht mehr können oder irgendwann auch nicht mehr wollen.
Habe lange gebraucht um das zu verstehen.
Irgendwann habe ich mir dann Pausen gegönnt.
Ich könnte einfach nichts mehr tun (wollen).
Heute weiß ich, es waren depressive Verstimmungen, die nicht von ungefähr kamen. Es war einfach zu viel für einen alleine.
Für Außenstehende auch klar ersichtlich, aber wenn man das Elend gewohnt ist, dann wundert man sich, warum man nicht einfach weiter funktionieren kann, so als wäre das alles normal.
Aber nein das war es keineswegs.
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mmartin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2016
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sim,

vor etwa 4 Monaten war ich selbst mindestens depressiv verstimmt, das war die Zeit, zu der ich zum ersten Mal von dir gehört oder gelesen habe. Deine Texte und dein Zuspruch haben mir damals sehr geholfen, nochmals danke dafür.

Vielleicht kannst du das im Moment noch nicht erkennen, doch guck mal was hier gerade passiert. Du eröffnest einen neuen thread und innerhalb kurzer Zeit hast du zahlreiche freundliche Beiträge von Menschen, die dich schätzen und dich unterstützen wollen.
Ist nicht alles Kacke, gibt gerade jetzt einige Menschen, die an deinem Schicksal Anteil nehmen. Ist auch eine Form von Liebe, gell? Und du bist das ganz sicher wert!
Du fragst nach den Auslösern für Depression, bei mir ist es das Gefühl und mittlerweile die Gewissheit, als Kind nicht geliebt und gewollt gewesen zu sein. Wenn dazu noch was aus der Gegenwart dazu kommt, also Tot oder Trennung,
kann das bei mir ausbrechen.
Rauskommen ist schwer aber nicht unmöglich, eigentlich wieder so ähnlich wie beim Alk.

Drück dich... M.
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sim8
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 185

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 05:41    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für eure Zuwendung,
bin jetzt derart höchstpersönlich überrascht,
dass ich nicht weiss, wie und wo zum Antworten beginnen.

ist schon mein dritter versuch.
soviel Verständnis, Aufmunterung , Fragen und vieles mehr hab ich mir jetzt nicht erwartet, aufmachen ist nicht so leicht.
ich werde mir zeit lassen und bisschen mehr drüber nachdenken.

ich bin kein selbstständiger Mensch, noch nie gewesen in diesem Leben.
es war immer wer da, der mich zu führen und leiten versuchte.
mit eigenen versuchen, kam ich nicht weiter.
verrannte mich immer. kam, mit Studium und Beruf ergreifen, nicht klar.

an Grundversorgung, wie essen und dach fehlte es mir trotzdem nie,
war da auch nie sehr anspruchsvoll und wollte nie hoch hinaus.

jedenfalls bin ich von Natur aus traummännlein und nicht wirklich von dieser welt, alltagsbewältigung war für mich nicht machbar alleine.

der wunsch nach einem Kind, kam hoch, wie die Natur so spielt. dazu braucht man auch einen mann bekanntlicher weise. ich wollte auch, dass meine kinder mit dem vater aufwachsen.

so erklärte ich dem Kosmos, dass ich einen mann brauche , um in dieser grausamen welt irgendwie klar zu kommen und wenigst ein Kind auch bekommen zu können.
na wumm, dann gings dahin, non stopp.
unsere 2 kinder wurden aber gross und sind ausgezogen und leben ihr eigenes leben. übrig geblieben ist nur der alltag, so bisschen nackt und pur.
sicher hab ich auch meine geistigen trauminseln, würde mich am liebsten den ganzen tag nur in bücher oder sonstiges flüchten, mich wissen und schöngeistigem zuwenden,
aber das stösst sich immer mit dem Alltagsleben.
arbeit füllt zwar den magen, aber nicht den geist.
und vom bücher lesen und schöngeistigem kann man nicht körperlich leben.
es wird nicht gerduldet daneben, auch wenn Auszeit möglich wäre.
es gilt nur das leibliche wohl, als höchstes gut.
auch wenn genug und mehr davon da ist, aber es könnte ja zum mangel führen auf dauer, also darf man sich das als Luxus nicht erlauben, nicht einreisen lassen,
nicht daneben akzeptieren und das leben wird zu flach dadurch.
kanns nicht besser beschreiben, wie diese welten sich gegenseitig stören und bekämpfen, im aussen und innerlich.

schick mal ab, sonst bekomm ich gar nix raus.
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sim!
Das Gefühl unbedingt jemand anderen zu brauchen, das kenne ich auch.
So eine Phase hatte ich während meiner Psychose, die ja eingeleitet wurde mit einer schweren Depression.
Das war grauenvoll. Konnte einfach nicht mehr alleine sein.
Ich habe mich so klein und elendig gefühlt. Jeder schien stärker und mutiger zu sein als ich. Besonders mein Partner damals erschien mir schon fast gottähnlich.
Ich hatte so viele Probleme und wusste einfach nicht weiter.
Auch die Sucht hatte mich da grade voll im Griff, weil ich das alles versucht habe mit Aufputschern aufzufangen - man muss ja funktionieren.
Ich habe wochenelang geweint. Fast durchgehend. Doch ich wollte funktionieren.
Bin in der Zeit mal wieder umgezogen, habe mit Heulkrämpfen meine Wohnung gestrichen. Habe niemanden um Hilfe gebeten, bis es dann schließlich in die Psychiatrie ging.
Heute versuche ich Hilfe anzunehmen, ohne mich von anderen abhängig zu machen.
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*Luna*
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2016
Beiträge: 128

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 08:52    Titel: Re: Ursachen von Depressionen und rausfinden Antworten mit Zitat

sim8 hat Folgendes geschrieben:


was sind die Ursachen für eure Depressionen, falls ihr welche habt, oder wie habt ihr euch davon befreit? schüttet ihr sie nur zu mit irgendwas und probiert weiter zu funktionieren, oder habt ihr einen Ausweg gefunden, damit ihr mit euch und allem klar kommt?


Liebe Sim, bin gerade auf deinen Thread gestoßen und kann sehr viel nachvollziehen von dem was du schreibst.

Denke auch , dass es einen Unterschied - was "vorherige" Depressionen und Depressionen "durch z.B. einen Entzug ausgelöst" - gibt.

Ich bin ebenfalls depressiv. ... bzw diagnostiziert mit "chronischen schweren und rez. depressiven Episoden". Schon lange Zeit vor meinem Konsum...

Seit drei Jahren bin ich eingestellt mit AD's , ja - es ist dadurch "besser", aber noch lange nicht gut und/oder erträglich.

Tagtäglich werde ich überrannt von diesen negativen und depressiven Gedanken und Gefühlen, von traumatischen Erinnerungen, von selbstzerstörerischen Handlungen und Zwängen. ...

Ja , ich kann von.mir sagen , dass Drogen und Alkohol für mich den Nutzen darstellen zu funktionieren. .. den Alltag zu bewältigen. ... Gedanken und Gefühle "wegzuschieben" ...

Ich habe mir ein komplettes Doppelleben aufgebaut. Umfeld - Freunde , Familie, Bekannte - denken , dass es mir endlich gut geht und ich stabil bin...


... Dieses Bild kann ich aber nur aufrecht erhalten durch meinen Konsum von Alk und Drogen.


Sim, bist du in Therapie bzw hast du prof. Unterstützung?
"Ursachenforschung" bzw Bearbeitung ist sicherlich mit ein wichtiger Schritt. ... denke aber, dass man dies mit prof. Unterstützung angehen sollte.
Merke gerade einfach selber, das sehr viel hochkommt und ich dadurch nur noch mehr konsumiere...

Es ist einfach ein Teufelskreis. Zumindest empfinde ich dies gerade so
Ich.möchte mich mit den "Ursachen" auseinander setzen , damit die Symptome weniger werden... Aber dann wiederum tut es innerlich so weh , dass ich es einfach nicht aushalte... und wieder konsumiere...


Ja , keine Ahnung, liebe Sim. Hat dir sicherlich nicht weiter geholfen... Aber ... Ich verstehe dich.


Alles Gute,
Luna
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perl
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen, Honey,
sehr gut, der Witz mit der Depressiven und der Asthmatikerin.
Lässt sich mit wenigen Worten und Humor viel Wahrheit und Tatsachen darstellen.
Sorry, sim, beteilige mich evtl. später inhaltlich.

Gruß perl
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sim, vielleicht wäre es gut für dich eine Aufgabe zu haben, jetzt wo die Kinder ausgezogen sind. Wie wärs mit einem erfüllenden Job oder wenn du das Geld nicht nötig hast was Ehrenamtliches für hilfsbedürftige Menschen oder Kinder?

Gruß
Soltau
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Sim,

mal wieder kann ich mich Soltau anschliessen. Ich habe 13 Jahre in verschiede-

nen Chören mitgesungen und meine Leidenschaft zum Lesen und zur Musik

(von Klassik -NDW-Hardrock der 70er und Heavy Metal der 80er ) ist völlig

ungebremst.

Da meine Frau seit 6 Monaten in Rente ist, geniessen wir erst mal die Zeit zu

dritt und wenn dann Langeweile auftreten sollte ( was ich glaube noch nie

hatte, weil Langeweile ist etwas für die, die nicht leben wollen ), dann werde ich

die musikalischen Angebote der Chöre aus Nachbarstädten annehmen und

wieder den ' Tenor ' geben.

Doch es gibt für mich sooo viele Möglichkeiten, besonders im helferischen

und musikalischen Bereich, dass es schon wieder schwer ist, sich für was zu ent-

scheiden.

Wenn ich ohne finanzielle Mängel mit meinem Leben nix anzufangen wüsste,

dann liegt es in der heutigen Zeit doch wohl nahe, anderen Menschen, denen es

nicht so gut geht, zu helfen, oder?

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Inspiration und den Mut, es dann auch zu

tun! Wink

Alles Liebe

wünscht Dir Sepp Very Happy
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blautopf
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 18.10.2016
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ursache für meine Depressionen bin ich selber. Auch weil ich seit einigen Jahren nur noch das notwendigste auf die Reihe bekomme. Habe 2 Teilzeitjobs und bin Aufstocker. Mein Lebensstandard ist daher eher gering. Habe nur etwas mehr wie Hartz4. Damit komme ich auf keinen Grünen Zweig. Chronischer Geldmangel wäre ein Hauptgrund für meine gelegentlichen Depressionen. Auch für meinen mittlerweile zunehmenden DPH/DXM Konsum. Manchmal auch Doxylamin zB. mit Restalkohol. Ich muss versuchen nächstes Jahr meinen Arsch hochzukriegen. Bin schon Ende 51 Jahren. Ein Versager sowieso. Leider !
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