Von Substipatient zum Schmerzpatienten?!

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lumiundfiva
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.06.2009
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2017 14:19    Titel: Von Substipatient zum Schmerzpatienten?! Antworten mit Zitat

Hi,

seit vielen Jahren bin ich Substituiert mit Polamidon, 5ml (25mg) pro Tag.

Meine Rezepte bekomme ich wöchentlich, also Take Home von meinem Hausarzt per konsilliarischem Verfahren. Meinen "richtigen" Substiarzt sehe ich nur alle 12 Wochen, also quartalsmässig.

So weit so gut.

Jetzt hat mich mein Hausarzt sinngemäß gefragt, warum ich nicht "auf Schmerzpatient umstellen möchte"!

Ich also weiterhin Polamidon Rezepte von ihm bekomme und dadurch raus aus der Substitution wäre, was viele Vorteile hätte.

Mein Substidoc meint dazu:

"Deine Dosis ist noch VIEL ZU HOCH, um als Schmerzpatient "durchzugehen".

Mein Hausarzt sieht keinerlei Probleme, ich bin seit Jahren ohne Beikonsum, 35 ml pro Woche könne er verschreiben.

Ist eine Umstellung zum Schmerzpatienten aus der Substi überhaupt möglich?!

Vielleicht kann PRAXX dazu etwas sagen, ich bin ein wenig verwirrt und möchte keine schlafenden Hunde wecken. (Bundesopiumstelle, AOK usw.)

Um qualifizierte Antworten wäre ich euch sehr dankbar,

Stefan
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tukuna
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2017 12:32    Titel: von Substpatient zu Schmerzpatient Antworten mit Zitat

Hallo,

ich denke, die erste Frage ist, hast Du eine Schmerzindikation?
Wenn Dein Hausarzt Dir das anbietet, wird er vermutlich auch einen Grund haben. Wenn Du Schmerzpatient bist, sehe ich auch auch keine Gefahr, dass irgend jemand Schwierigkeiten macht.

VG tukuna
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lumiundfiva
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.06.2009
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2017 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort!

Sinngemäß meint mein Hausarzt, eine Indikation wären die Schmerzen die entstünden, wenn ich kein Polamidon mehr bekäme.

Seit mehr wie zwei Jahrzehnten ohne (durch UK nachgewiesene) Beikonsum, kein H, Koks, Benzos, ganz einfach nix!

Er ist der Ansicht, dass nicht mehr die illegalen Drogen meinen Polabedarf begründen, sondern die Tatsache dass ich eben mit Pola schmerzfrei leben kann.

Für mich klingt das auch schlüssig, danach fragt aber keiner

VG,

Stefan
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tukuna
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2017 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Klingt für mich auch schlüssig. Ich weiß nur nicht, ob man sagen könnte, dass Du theoretisch langsam runterdosieren könntest, wenn Du nicht mehr zum "Substiarzt" gehst. Dazu muss ich aber sagen, dass ich Ärzten nicht vertraue, da ich vorbelastet bin. Ich möchte Dich auch nicht verunsichern. Sicher gibt es noch motivierte Ärzte.
Ich hoffe, es antwortet noch jemand, der erfahrener ist als ich.

VG tukuna

Vorsicht ist die Mutter des "Opiatzugangs". Embarassed [/i]
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lumiundfiva
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.06.2009
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2017 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Oh wie wahr, tukuna!

Bevor ich jedoch meine Substi verlasse, brauch ich unbedingt Klarheit was das ganze Thema betrifft.

Will mich nur nicht verschlechtern mit meiner Versorgungslage, habs ja auch relativ einfach durch das konsilliarische Verfahren.

Vielleicht kann PRAXX noch etwas zur Transparenz beitragen, falls er den Thread entdeckt!

Cool

Viele Grüße,

Stefan
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2017 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, demnächst wären alle Drogenabhängigen, denen ein Entzug enstehen würde, Schmerzpatieten?
Interessante These.
Wenn dein Hausarzt dir das anbietet, dann soll er dich doch auch aufklären, wie das Ganze funktionieren soll.
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lumiundfiva
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.06.2009
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2017 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht alle, aber vielleicht diejenigen, die auch Jahre mit Polamidon Substi überlebt haben und bis auf Gras nachweislich keinen Beikonsum haben, wären doch mal echte Vorzeigepatienten für "meine" These, oder Haschgetüm?!
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2017 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne chronische Schmerzen kein Schmerzpatient - Punkt...
Aus der Substitution entlassen und als Schmerzpatient weiterführen - hab ich schon gemacht...
z.B. HIV-Patient mit komorbiden Erkrankungen, eingeschränkte Mobilität, Regularien der Substitution nicht zumutbar... umgestellt (VOR der Substitolzulassung) auf retardiertes Morphin...
Oder schwerste COPD, Sauerstofffdauertherapie, Opioidindikation "chronische Dyspnoe", Praxis aufsuchen unmöglich,
Oder low-dose-Erhaltungstherapie bei jahrzehntelanger Hochtoleranz, Dosierung unterhalb der verfügbaren Substitutionsmitteldosierungen, sozial voll integriert, Arbeit, Familie... seit mehreren Jahren Buprenorphinpflaster 0.12mg/Tag wegen "Fibromyalgie/somatoforme Schmerzstörung"...

LG

Praxx
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2017 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

lumiundfiva hat Folgendes geschrieben:
Nicht alle, aber vielleicht diejenigen, die auch Jahre mit Polamidon Substi überlebt haben und bis auf Gras nachweislich keinen Beikonsum haben, wären doch mal echte Vorzeigepatienten für "meine" These, oder Haschgetüm?!


Hm, joar, nee. So einfach isses halt nicht.
Mag ja sein, dass ein braver Substipatient nach 20 Jahren Vorzeigepatientendasein es sich verdient hat anders behandelt zu werden, aber Schmerzpatient ist man deswegen ja noch nicht. Das macht logisch gesehen einfach keinen Sinn, denn wie gesagt, wenn es darum gehen würde, dass der Entzug Schmerzen bereitet, dann wäre jeder Abhängige ein Schmerzpatient, denn jeder Entzug (zumindest der körperliche) bereitet Schmerzen.
Und echt süß das jetzt noch ein "bis auf Gras" nachgeschoben wird.
Aber hey, mir solls recht sein, wenns das einfacher macht, ich wollt ja nur mal drauf hinweisen, dass das so schlüssig nicht ist, wie hier dargestellt, sondern höchstens Bürokratengeschwafel um irgendwas zu rechtfertigen.
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tukuna
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2017 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem, was praxx geschrieben hat, würde ich in der "substi" bleiben. Da hast Du auch den Vorteil, dass Du noch einen zweiten Arzt hast, wenn einer ausfällt.
Bin gerade in so einer netten Situation.
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2017 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Turkuna du warst nicht in Buende in der Substi bei dem Arzt der jetzt kürzlich verstarb oder?

Ich würden an deiner Stelle zum Schmerzpatienten wechseln wenn es dir angeboten wird und wenn dein Arzt Weiss wie er esachen möchte.
Allerdings sollte in deinen Unterlagen stehen, dass du ein somalischen Schmerzsyndrom hast. Die Diagnostik ist dabei doch recht unspezifisch, der Ausschluss allen somatischen Schmerzen, oder Praxx?
Auf entstehende Schmerzen beim Entzug begründet ist es wohl zu wenig oder warum geht das nicht off label?

Wenn der Arzt in der Akte vermerkt, dass du kein süchtiges Verhalten mehr zeigst und der Sucht entwachsen bist, quasi Sucht abgeschlossen wird, das Methadon aber präventiv weiter laufen soll, off label, auf eigene Kosten zu warum geht das so dann nicht?

Es muss doch möglich sein irgendwann nicht mehr als süchtig zu gelten? Wenn die Anzeichen der Dosiserhöhung, der zwanghaftigkeit, der negativen Folgen ect, wenn diese irgendwann fehlen? So dass der Patient dann nur noch Körperlich gewöhnt ist? Dann müsste es doch evtl möglich sein dass die Krankheit Sucht " gesund geschrieben" wird?

Kann Methadon dann nicht off label eingesetzt werden bei Erkrankung xy und du bezahlst es dann selbst?
Zb chronischen Husten oder somatische Darmbeschwerden oder bei Schlafstoerungen?

In der Tumortherapie gibt es übrigens Experimente mit Methadon 5 bis 35 mg bei Hirntumoren. Dort wird es off label verschrieben.

Liebe Grüße sendet Caro
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indrid-cold
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.09.2016
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2017 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, du musst dir die Frage stellen, wenn er dir z.b. was feines wie Fentanyl Pflaster verschreiben würde, ob du sie nicht auch mal lutschen oder drücken würdest? Ich würde das jedenfalls, aber mein Subutex - no way. einmal gemacht, übelster shake. und metha mit sirup drückne is eh suicide auf ratne
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indrid-cold
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 02.09.2016
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2017 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

und (ganz wichtig) was wenn das auffliegt? dann stehst du komplett im regen. okay, du kannstn natürlich einen vorrat anlegen. aber für ein stabiles leben, wenn du keine schmerzen hast, würd ich das sein lassen. ist nicht wirklich legal, auch wenns aus menschlicher sicht hoch anzurechnen ist. möglicherweise gibt es ja ein präperat was man nicht entretardieren kann? bei manchen OxyContin ist das glaub ich der fall
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2017 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Warum nicht einfach abdosieren wenn die Sucht weg ist? Wink
Die körperliche Gewöhnung kann man ja entwöhnen.
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tukuna
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2017 06:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro,

Hast Du den TE mit mir verwechselt? Ich bin sowieso Schmerzpatient, das ist nicht das Problem. Ich war auch nicht in Bünde, sondern hocke hier in einem Kuhkaff. Alles was über Stufe Medis hinausgeht, löst bei den Ärzten hier einen Infarkt aus.

VG tukuna
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