Narcotus Anonymus

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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2017 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre mir neu, dass bei den NA oder AA ein Tempo vorgegeben wird.
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die jeden so machen lassen, wie er es für sich richtig hält.
Kapitulaisten Laughing
Hat jetzt aber weniger mit Kapital zu tun, oder?

Ich halte die ständige Diskussion, ob es gut und richtig ist was die NA und AA mit ihrem Mantra "Wir haben kapituliert ..." oder gänzlich falsch ist, für völlig überbewertet.
Zudem dieses Bekenntnis meist völlig aus dem Zusammenhang gerissen wird.
Tatsache ist, dass die wenigsten Süchtigen etwas gegen ihre Sucht machen können, wenn sie konsumieren. Dann dirigiert nur noch die Sucht.

Noch ein Spruch back: Lieber einen kleinen Schaffer, als einen langen Schlaffer. Twisted Evil
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2017 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Man mag von NA halten was man will, Fakt ist jedoch, dass es diese Gruppen zuerst in den USA, mittlerweile fast in jedem Land der Erde gibt, und das die Erfolgsquote beachtlich ist.
Leute , die ich kenne, die regelmässig zu den meetings gehen sind clean, und ich meine clean von allem.

Ich finde, man muss immer das richtige Maß welches zu einem passt finden.
Wenn du einmal die Woche zum meeting gehst oder 90Tage 90 meetings machst, ist jedem seine eigene Entscheidung, am Ende bist du halt wieder drauf oder du bist es nicht.
Und nur darum gehts.

Sucht ist eine fortschreitende Krankheit, mit dem Endergebnis Knast, Anstalt oder Tod.

Ich weiss, es gibt hier im Forum Menschen, die es hinkriegen , sich 2mal im Jahr n Fix zu machen und dann ist gut.
Ich kann das nicht.
Entweder ich bin drauf, dann richtig oder ich bin clean.

Sucht ist tödlich, da gibts für mich nur schwarz oder weiss, und nix dazwischen.

Wie gesagt, für mich.
Jeder hat seine Lebensgeschichte und jede/r steht, was seine Sucht angeht, an einer anderen Position, sag ich mal.

Unter kapitulieren verstehe ich, dass ich alles versucht habe bis hin zur leeren Wohnung, OFW, Knast rein und raus und immer wieder feststelle, die Droge H hat die Macht über mich, ich bin ihr in allen Belangen unterlegen.
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2017 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Marle hat Folgendes geschrieben:
Wäre mir neu, dass bei den NA oder AA ein Tempo vorgegeben wird.
Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die jeden so machen lassen, wie er es für sich richtig hält.
Kapitulaisten Laughing
Hat jetzt aber weniger mit Kapital zu tun, oder?

Ich halte die ständige Diskussion, ob es gut und richtig ist was die NA und AA mit ihrem Mantra "Wir haben kapituliert ..." oder gänzlich falsch ist, für völlig überbewertet.
Zudem dieses Bekenntnis meist völlig aus dem Zusammenhang gerissen wird.
Tatsache ist, dass die wenigsten Süchtigen etwas gegen ihre Sucht machen können, wenn sie konsumieren. Dann dirigiert nur noch die Sucht.

Noch ein Spruch back: Lieber einen kleinen Schaffer, als einen langen Schlaffer. Twisted Evil


Nee , darüber zu diskutieren ist überbewertet bis überflüssig. Wie schon gesagt wurde, für den es passt , um so besser und die Zahlen sprechen für sich!
Habe tats. überlegt, wie nennt man jmd. der kapituliert...Kapitulateur Wink ?..., hört sich auch schick an.

Ach, mir fehlt es hier wohl mittlerweile an der Ernsthaftigkeit Crying or Very sad ...kommt einem manchmal so zwecklos vor...

Schönen Abend!

LG N
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2017 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Habe tats. überlegt, wie nennt man jmd. der kapituliert...Kapitulateur ?..., hört sich auch schick an.


Ganz negativ? Versager? Razz
Oder ganz positiv: Der Klügere gibt nach?
Man könnte auch sagen, es ist einer, der den ganzen Scheißkram hinschmeißt, und einfach fortan die Finger davon lässt. Wink

Zitat:
Ach, mir fehlt es hier wohl mittlerweile an der Ernsthaftigkeit ...kommt einem manchmal so zwecklos vor...


In der Tat, es schrieb einer neulich hier: Bei Einigen scheints ziemlich zwecklos zu sein ...
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Schlaumeier
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1933

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

nebukadnezar hat Folgendes geschrieben:

Nee , darüber zu diskutieren ist überbewertet bis überflüssig. Wie schon gesagt wurde, für den es passt , um so besser und die Zahlen sprechen für sich!
Habe tats. überlegt, wie nennt man jmd. der kapituliert...Kapitulateur Wink ?..., hört sich auch schick an.

Ach, mir fehlt es hier wohl mittlerweile an der Ernsthaftigkeit Crying or Very sad ...kommt einem manchmal so zwecklos vor...

Schönen Abend!

LG N

Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich finde die Diskussion erstens sachlich / "ernsthaft", zweitens wichtig. Jedenfalls wichtiger als zum 1001 sten Male zu lesen wer wann welche Pillen mit welchen Feeling eingepfiffen hat. Noch ueberfluessiger die unendlichen Empatiebekundungen inkl. virtueller Umarmungen fuer Lamentiererei (richtig so, oder sollte ich googeln Graham?) auf heochstem Niveau. Aber wir alle haben natuerlich eigene Ansprueche ans Forum Shocked Wink
Zitat:


Die 12 Schritte von Narcotics Anonymous
Wie es funktioniert

Wenn Du willst, was wir anzubieten haben, dann bist Du in der Lage, gewisse Schritte zu unternehmen. Hier sind die Schritte, die unsere Genesung ermöglicht haben:

Wir gaben zu, daß wir unserer Sucht gegenüber machtlos waren und unser Leben nicht mehr meistern konnten.

Wir kamen zu dem Glauben, daß eine Macht, größer als wir selbst, unsere geistige Gesundheit wiederherstellen kann.

Wir trafen eine Entscheidung, unseren Willen und unser Leben der Fürsorge Gottes, so wie wir Ihn verstanden, anzuvertrauen.

Wir machten eine erforschende und furchtlose moralische Inventur von uns selbst.

Wir gestanden Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber die genaue Art unserer Fehler ein.

Wir waren vorbehaltlos bereit, alle diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.

Demütig baten wir Ihn, uns von diesen Mängeln zu befreien.


Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten, und wurden bereit, ihn bei allen wiedergutzumachen.

Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut, wo immer es möglich war, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.

Wir setzten die persönliche Inventur fort, und wenn wir Fehler machten, gaben wir sie sofort zu.

Wir suchten durch Gebet und Meditation die bewußte Verbindung zu Gott, wie wir Ihn verstanden, zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.

Nachdem wir als Ergebnis dieser Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an andere Süchtige weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Prinzipien auszurichten.

© Narcotics Anonymous

Gibt es wirklich jemand in diesem Forum ausser Joe und Karin die mit allen Schritten der NAs konform gehen, respektive sich zu eine "Selbsthilfegruppe" mit so einem Leitfaden hingezogen fuehlen? Mit ist das zu "christlich" (kursiv). Auch will ich nicht nach meiner Sucht mein Leben nach den Prinzipien einer "latenten Sekte" ausrichten. Wie darf ich mir das vorstellen in so einer Gruppe als Nichtglaubender bestehen zu koennen / duerfen? Im uebrigen, bei meinem Besuch bei den NAs haben mich ein paar Teilnehmer an die Zeugen Jehovas erinnert. Es waren nicht dieselben dummdreisten Thesen, aber sie waren teils genauso verbohrt bis verwirrt.
Wie kann ich einen Gott demuetig bitten mich von meinen Maengeln zu befreien. Soweit ich ueber Gott informiert bin, befreit Gott weder von Maengeln, noch von Krankheiten. Es handelt sich doch eher um auferlegte Pruefungen die man besteht, oder eben nicht. Verwunderlich auch das meine Sucht ein "Charakterfehler" ist. Noch verwunderlicher, dass auch diesen der Gott der Narkoten beseitigen kann?! Shocked
Was nun wenn ich es mit den NAs nicht schaffe clean zu werden? Bin ich dann der Antichrist, liebt mich Gott einfach nur nicht, nimmt er mich nur nicht wahr weil ich nicht demuetig genug bin oder zuviel an Persoenlichkiet behalten habe, bzw . meinen Prinzipien treu geblieben bin? Fragen ueber Fragen ...
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gibt es wirklich jemand in diesem Forum ausser Joe und Karin die mit allen Schritten der NAs konform gehen, respektive sich zu eine "Selbsthilfegruppe" mit so einem Leitfaden hingezogen fuehlen?


Das ist doch jetzt nicht wirklich ernsthaft gefragt, nachdem du festgestellt hast, dass ..

Zitat:
Jedenfalls wichtiger als zum 1001 sten Male zu lesen wer wann welche Pillen mit welchen Feeling eingepfiffen hat. Noch ueberfluessiger die unendlichen Empatiebekundungen inkl. virtueller Umarmungen fuer Lamentiererei (richtig so, oder sollte ich googeln Graham?) auf heochstem Niveau. Aber wir alle haben natuerlich eigene Ansprueche ans Forum


Egal wie man die NA oder AA sieht, die Süchtigen, die dahin gehen, tun etwas um mit ihrer Sucht klarzukommen.
Für mich ist es auch immer wieder seltsam, dass sich viel mehr Leute, die überhaupt keinen Bezug zu ihnen haben, öffentlich über das Programm der NA und AA Gedanken machen, als Leute, die das Programm durchziehen.
Macht das wirklich Sinn, dass solche, die die NA und AA grundsätzlich ablehnen über sie diskutieren?
Ich meine, für was soll ich mir Informationen besorgen und viele Gedanken über etwas machen, das ich grundsächlich ablehne?

Zu den 12 Schritten der NA:
Es steht gleich am Anfang: „Wenn Du willst, was wir anzubieten haben ….
Wer es also nicht will, der braucht sich das auch nicht reinziehen.

Zum ersten Schritt, „wir gaben zu … machtlos …“ habe ich schon mal geschrieben, dass immer wieder mit einem völlig falschen Ansatz darüber diskutiert wird.
Ich weiß, dass ich, wenn ich Kontakt zu meinem Suchtstoff habe, „machtlos“ gegen die Gier, immer mehr und mehr zu konsumieren, werde. Und dann logischerweise mein Leben überhaupt nicht mehr auf die Reihe bekomme. Was ist an dieser Erkenntnis so verwerflich?

Dann „wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht größer als wir selbst ….“
Ich habe Kontakt zu einigen AA und NA Gruppen hier in meiner Gegend. Die Zeiten, als dieser „Glaube“ an „Gott“ gebunden war, ist hier längst vorüber.
Da kann jeder unter „die Macht, die größer ist als wir selbst“ verstehen, was er will.
Das menschliche Gehirn ist noch lange nicht vollständig erforscht.
So wenig, wie ich weiß, warum ich irgendwann einmal durch irgendetwas auf meine Sucht konditioniert wurde, so wenig weiß ich bis heute, warum ich letztlich dann den Ausstieg geschafft habe. Obwohl angesichts der harten Fakten über die Erfolgsquoten die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ich es schaffen würde, äußerst gering war.
Ich weiß nicht, ob „da eine mir unbekannte Macht“, sei sie in mir oder außerhalb meines Seins, mir geholfen hat. Ist auch egal: Hätte ich nichts gegen meine Sucht, in Form von aktiver Suche nach Hilfe, im Besuch von Selbsthilfegruppen und völligem Umkrempeln meiner Lebenszu- und Umstände unternommen, dann wäre ich schon längst verreckt.
Was ist daran so schlimm, dass „da irgendeine Macht“ offenbar gewirkt hat?

Zum nächsten Schritt „unseren Willen und unsere Fürsorge Gott, so wie wir ihn verstanden …“.
Auch wieder die freie Wahl, wie ich diesen „Gott“, eben die „mir unbekannte höhere Macht“ verstehe.
Ich sehe darin überhaupt keine Bezug auf Religion, und so verbohrt bin ich schon lange nicht mehr, dass ich mich an dem Wörtchen „Gott“ aufhänge und dieses eventuell existierende oder nicht existierende Wesen sofort mit einer Religion in Zusammenhang bringe.

Dass ich zugegeben habe, was für „Fehler“, völlig falsche Entscheidungen, ungerechte Handlungen und vieles mehr ich in meiner aktiven süchtigen Zeit gemacht habe, war für mich ein Teil meiner Genesung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich fähig gewesen wäre ein neues Leben aufzubauen, wenn ich die Fehler der Vergangenheit nicht erkennen können hätte.

Es wird Bezug genommen auf „Charakterfehler“. Bei mir, aber auch bei vielen anderen Süchtigen, habe ich festgestellt, dass die aktive Sucht mich, mein Wesen, mein Leben und alles drum und dran drastisch zum Negativen verändert hat. Auch hier wurde schon oft darüber geschrieben, dass Süchtige bereit sind, für die Sucht sogar „ihre Großmutter zu verkaufen“. Das hat ja schon irgendwie mit Charakter zu tun, der in der Sucht eben nicht der beste ist.
Und diese „unbekannte Macht“ in mir hat mir dabei geholfen diese Charakterfehler wieder auszulöschen und zurück zu meinem wahren Ich zu finden.
Ist das so dumm?

Viele, die eben halt grundsätzlich gegen die NA und AA sind und damit überhaupt nichts anfangen können, hängen sich an „ihrer eigenen Deutung“ von „beten – Macht – Demut“ auf.
Am Anfang meines Suchtausstiegs bin ich schon ganz schön klein und demütig geworden, als ich endlich wieder erkennen konnte, wie schön und lebenswert das Leben sein kann – wenn ich von der Sucht wegkomme.
Und dieses „von der Sucht wegkommen“ konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Auf meinen Suchtstoff verzichten? Niemals! Unvorstellbar!
Ich bin dann in relativ viele, ganz verschiedenen Selbsthilfegruppen, auch zu den AA.
Bei manchen fand ich, dass ich ganz gut zu ihnen und ihrem „Programm“ passte, und bei anderen fand ich mich nicht so gut aufgehoben.
Aber tatsächlich habe ich in jeder und von jeder Etwas für mich mit nach Hause genommen.
Vor allem saßen dort Leute, die es tatsächlich geschafft hatten, ohne ihren Suchtstoff ganz prima zu leben. Da dachte ich dann still und leise: So verkehrt kann das, was die gemacht haben, dann wirklich nicht gewesen sein.

Zu Demut gibt es sehr viele Auslegungen, auch moderne. Mir gefällt vor allem die philosophische. Ich weiß, dass ich vieles, was mir tagtäglich passiert, überhaupt nicht groß beeinflussen kann. Es geschieht einfach. Da werde ich dann schon sehr „demütig“. Vor allem, wenn’s was Gutes ist und ich darüber sehr dankbar bin. Smile
Ist das schlimm?

Die Wiedergutmachung.
Das hat was mit mir, mit meinem Charakter heute zu tun. In meiner Suffzeit habe ich einigen Personen, ob bewusst oder unbewusst, ganz schön wehgetan. Ich war ungerecht, hatte nur meinen Vorteil im Blick, und war wohl wenig „liebenswert“. Aus meiner heutigen Sicht heraus hätte ich mit mir selbst nichts tun haben zu wollen.
Einiges, dass in dieser Zeit geschehen ist, werde ich nie wieder gutmachen können. Das schmerzt dann diesmal mich selbst am meisten.
Aber die Dinge, die ich wieder gutmachen konnte und kann, bei denen ist es mir ein Herzensanliegen, sie auch wieder „geradezubiegen“.
Ich empfinde das als „gerecht“ und der Gerechtigkeit geschuldet.
Schlimm?

Inventur bedeutet Bestandsaufnahme. Was bin ich? Wer bin ich?
Und dann die für mich logische Frage: Will ich das sein? Wie kann ich, was ich nicht sein will, ändern?
Ich denke, wenn ich die Fehler, die ich mache und machte, nicht zugegeben kann, dann werde ich daran auch nicht ändern können.

Die AA und NA sind ja ursprünglich in den Vereinigten Staaten gegründet worden in einer Zeit, in der der Glaube und die Religion (hier die christliche) sehr präsent war.
Ich maße mir es überhaupt nicht an, beurteilen zu können, durch welche Zu- und Umstände sich die Leute in der damaligen Zeit in die Religion flüchteten und in „Gott“ die einzig wahre Erlösung fanden.
Nun ist der Bezug auf „Gott“ und all die Wörter, deren Ursprung auch heute zunächst mit Religion in Verbindung gebracht wird, geblieben.
Allerdings ist die Menschheit heute – im Verhältnis zu damals – geradezu unglaublich freigeistlich geworden. Jeder kann und darf, wie es ihm passt. Zumindest hier, bei uns.

Zitat:
Was nun wenn ich es mit den NAs nicht schaffe clean zu werden?


In dem Fall dürfte es jemand, der dann auch sonst nichts mehr versucht um von seiner Sucht wegzukommen, ziemlich schnurz sein, für was er gehalten wird. Wink
Schlaumeier, nicht falsch verstehen, aber für mich ist es einfach absurd, wenn Leute ständig über etwas zu diskutieren versuchen, mit dem sie überhaupt nichts anfange können und wollen.
Du schreibst selbst über Lamentos (so heißt das Wink ) hier und stellst fest, wenn die Betroffenen selbst nicht aktiv werden, dass es dann auch sinn- und nutzlos ist über die Möglichkeiten zu reden.
Dir (und mir) kann’s doch egal sein, wie sich die AAs und NAs trocken und clean halten. Entscheidend ist, dass sie es (zumindest zu einem großen Teil) sind.
Dem zolle ich Respekt.
Und, wenn mir morgen einer erzählt, dass er 50 Mal auf den Everest geklettert ist und dadurch trocken und clean geworden ist, dann hinterfrag ich das auch nicht. Ich freu mich dann für ihn. Und ich würd‘ niemals auf die Idee kommen, im Ratschläge zu geben, wie er seine (bereits gekletterten) Routen völlig anders angehen müssen hätte.
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

fakt ist selbsthilfegruppen sind wichtig und ich war schon öfters im freundeskreis
aber so lange ich nicht wirklich clean bin hat es keinen sinn.und von na's und aa's
halte ich überhaupt nichts genauso wenig wie vom blauen kreuz wobei die einen
auch nicht-gläubig in die gruppe aufnehmen!ich denke jeder muss selbst wissen was das richtige für einen ist.das wichtigste ist man bleibt damit clean!
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
fakt ist selbsthilfegruppen sind wichtig und ich war schon öfters im freundeskreis
aber so lange ich nicht wirklich clean bin hat es keinen sinn.und von na's und aa's
halte ich überhaupt nichts genauso wenig wie vom blauen kreuz


Was für eine verquerte Logik ist das denn?
Fakt ist, Selbsthilfegruppen sind wichtig - aber ich halte von denen und jenen überhaupt nichts ...

Laughing

Natürlich macht es Sinn, auch wenn man noch nicht "wirklich clean" ist, in Selbsthilfegruppen, die auch nasse Betroffene akzeptieren, zu gehen. Schon um sich zu motivieren vollständig clean zu werden.
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir kein Urteil über SHG und AA-Gruppen erlauben da ich nie eine besucht habe!
Marle hat geschrieben das in diesen Gruppen auch nicht cleane Menschen dürfen,aber ich stelle es mir recht schwierig vor für cleane Leute einem lallenden oder wegnippelten Menschen gegenüber zu sitzen und dann konstruktive Gespräche zu führen...Shocked

Das Problem so mancher süchtiger Menschen ist so wie ich finde die Tatsache das sie sich immer wieder gerne als Opfer der Umstände sehen. "Ich bin krank, ich kann nichts dafür und kann auch nichts ändern" ist eine Aussage welche ich schon hier im Forum oft gehört habe. . Doch wenn man sich selber als machtlos sieht kann man sich meist sehr gut von der Eigenverantwortung drücken.

Oftmals ist es auch Mangel an Selbstrespekt und eine Vernachlässigung seiner allgemeinen Grundeinstellung.
Das kann durch Drogenkonsum (oftmals) oder anderes an das Tageslicht kommen.
Eine Sucht oder Abhängigkeit muss meiner Meinung nach kein Auslöser für eine Persönlickeitsveränderung sein es ist auch oftmals so, dass diese schon unterbewusst stattgefunden hat durch was für Geschehenisse auch immer.
Durch Drogen kann man dann die Veränderung verstärken (Bsp. Psychosen).
Es gibt aber auch Menschen die damit klarkommen, selbst mit den enstandenen Psychosen und trotzalledem nicht aufhören wollen/können/möchten.

Alles hat seinen Preis, und ist es angebracht sich als ein armes Schwein zu sehen und die Welt zu verfluchen nur weil man am Ende die Rechnung für die eigenen Entscheidungen zahlen muss Question
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...aber ich stelle es mir recht schwierig vor für cleane Leute einem lallenden oder wegnippelten Menschen gegenüber zu sitzen und dann konstruktive Gespräche zu führen...


So läuft das auch nicht, und da hast du recht, dass es keinen Sinn macht, mit Betrunkenen oder welchen, die auf Droge sind, Gespräche zu führen.
Aber in den Gruppen, die ich kenne, werden "leicht angetrunkene" oder welche, die zwar Drogen intus haben, aber sich noch respektabel benehmen können, nicht weggeschickt. Man stellt ihnen zur Wahl, dazubleiben, ggf. (z. B. wegen der starken Fahne) etwas abseits zu sitzen, und einfach nur zuzuhören.

Zitat:
Das Problem so mancher süchtiger Menschen ist so wie ich finde die Tatsache das sie sich immer wieder gerne als Opfer der Umstände sehen. "Ich bin krank, ich kann nichts dafür und kann auch nichts ändern" ist eine Aussage welche ich schon hier im Forum oft gehört habe


Das ist die Legende, die Geschichte, die nahezu jeder Süchtige um sich herum aufbaut. Schon allein der Selbstachtung wegen. "Ich konsumiere, weil ..."
Hab ich auch lange gemacht, weil mir die nötige Einsicht und Ehrlichkeit fehlte, einfach nur zu sagen: Ich saufe und konsumiere, weil ich es so will - mit allen Nebenwirkungen und Risiken. Punkt."

Zitat:
. . Doch wenn man sich selber als machtlos sieht kann man sich meist sehr gut von der Eigenverantwortung drücken.


Nochmal: In Bezug auf den Spruch der AA und NA ist "die Machtlosigkeit" angesprochen, die dann entsteht, wenn jemand konsumiert.
Eben der bekannte Kontrollverlust, der bei klassisch definierten Süchtigen eintritt, wenn sie Kontakt zum Suchtmittel haben.

Zitat:
Eine Sucht oder Abhängigkeit muss meiner Meinung nach kein Auslöser für eine Persönlickeitsveränderung sein es ist auch oftmals so, dass diese schon unterbewusst stattgefunden hat durch was für Geschehenisse auch immer.


Da bin ich anderer Meinung. Meiner Erfahrung nach haben sich Leute in meiner Umgebung durch die Sucht drastisch in ihrem Wesen verändert, während sie, als sie clean oder trocken waren richtig tolle Typen waren.
Man hört es dann auch oft, dass man sich später, wenn die Sucht zum Stillstand gebracht wurde, richtig für sein eigenes Verhalten schämt.

Zitat:
Es gibt aber auch Menschen die damit klarkommen, selbst mit den enstandenen Psychosen und trotzalledem nicht aufhören wollen/können/möchten.


Klar, solche gibt es auch. Wie ich oben schrieb: Wenn sie dann keine Geschichte um ihre Sucht herum aufbauen und irgendwelche Pseudogründe vorschieben, dann darf doch jeder Mensch tun, was er will. Wie du schreibst: Er soll dann nur die Gründe dafür nicht bei Anderen suchen.
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WhitePony
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Selbsthilfegruppen sind schon eine gute Sache, auch für nicht an Gott glaubende(wie ich)
Meine längste cleane und stabile Phase hatte ich, als ich regelmäßig die Meetings der Narcotics Anoymous besuchte.
Auch die AA's sind gut, aber dort fühlte ich mich dann doch nicht ganz dazugehörig, wie bei den NA's.
Man hat Kontakte zu Leuten den es ähnlich geht/ging und wo sonst kann man so gut in Gedankenaustausch mit Leuten kommen, die ähnliches erleb(t)en.
Habe auch jetzt wieder vor NA-Meetings zu besuchen, welche aber leider mind. 40km von meinem Wohnort entfernt sind.
Werde mich auch mal noch auf die Suche machen nach weiteren Selbshilfegruppen mit dem Thema Angst und /oder Depressionen.

Auf jeden Fall finde ich es gut, dass es AA/NA gibt, ist ja alles freiwillig und zu Gott bekehren wollte mich noch keiner, wobei auch der uberwuegende Teil dort nicht an Gott Glauben, höchstens an eine höhere Macht.
Auch ich gehe nicht zu 100% mit allem der AA/NA konform, aber ziehe das für mich interessante heraus und wie heißt es doch so schön:" ein Süchtiger alleine ist in schlechter Gesellschaft ..." Tut schon sehr gut, sich mit anderen Auszutauschen.
In der ersten Zeit die ich dort war, wurde mir viel Hilfe und Unterstützung von den anderen im Meeting gegeben und als es mir irgendwann besser ging, konnte ich auch andere unterstützen.

Mit einer Sekte hat das mal gar nichts zu tun, wobei das immer das Argument von Leuten ist, die noch nie, oder einmal ein Meeting besucht haben und sich nicht richtig informiert haben.
Toll auch , ich kann hier in Deutschland in jeder größeren Stadt ein Meeting besuchen, oder in Frankreich, England, Kanade, USA usw. Und gezwungen wird ja keiner die Meetings zu besuchen. Auch hat mich NA nicht finanziell ruiniert.

Im großen und ganzen eine gute Sache, selbst wenn ich nicht dauerhaft clean bleibe, so immerhin in der Zeit in der ich die Meetings regelmäßig Besuche.
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

liebe marle was ist daran verquer wenn die sich etliche male in etlichen entgiftungen alle vorgestellt hatten und ich auch schon selbst beim blauen kreuz war und auch bei den NA'S und mir denen ihre philospie mit dem punkteplan einfach nichtzusagt.das haben die süd würrtemberg angeboten da konnte man die treffen mit einem pfleger besuchen.und das blaue kreuz ist von meinem haus noch keine 100m entfernt!und meinen satz am ende das jeder selbst wissen sollte was für einen das richtige ist und das es die hauptsache ist clean zu bleiben hast du wohl übersehen. Very Happy
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Domenico
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

keiner sollte über die probleme und gefühle die bei jemanden zu einer sucht führten urteilen,denn keiner steckt in dem körper und dem kopf eines dritten drin!und es ist numal fakt das sucht eine krankheit ist.ich habe 12 stationäre entgiftungsversuche hinter mir
und am anfang die ersten entgiftungen machte ich nur irgendjemand anderem zb. meiner mutter oder oma zu liebe.aber die anderen 7 machte ich aus eigenen antrieb
und bei den letzten drei kämpfte ich wie ein löwe trotz angststörung und habe fast immer versagt weil ich wohl nicht stark genug war und weil es einfach die sucht ist.ich will schon lange nicht mehr konsumieren,wobei ich nicht abstreiten kann das konsum auch enstspannt und man sich gut fühlt.aber trotzdem überwiegen die schlechten dinge haushoch! und wünschte ich könnte
endlich in die therapie nach hennef für mehrfachdiagnosen und sucht die mir die aok aber nicht bewilligen wollte weil sie eben teurer ist!dabei ist sie nur 45 minuten entfernt.
aber ich gebe nicht auf auch wenn ich die letzte therapie nicht ertragen konnte und versagt habe.die anträge sind fertig ausgefüllt,der sozialbericht ist fertig und am donnerstag nächste woche hab ich einen termin bei meiner suchtberaterin und die wird dann erneut den antrag stellen und wenn sie wieder ablehnen lege ich widerspruch ein und wenn sie mir dann wieder eine kurzzeitherapie die nur für sucht ist andrehen wollen dann werde ich widerspruch vom widerspruch einlegen und wenn das auch nicht klappt gehe
ich vors sozialgericht und verklage die aok!mein anderer suchtberater(ich habe
2 einen nur zum reden für mich und meine mutter und eine andere für den antrag)sagte,ich habe das verdammte recht auf eine richtige bahndlung weil bei mir numal mehrere verschiedene störungen von meinem psychologen diagnostiziert wurden und suchtkrank bin ich eben auch und deswegen brauche ich eine klinik die für solche fälle zuständig ist!
ich werde auf jeden fall nicht aufgeben und falls es zum gerichtsverfahren kommt werde ich da ich mir keinen anwalt leisten kann zum rechtspfleger im
gericht gehen denn er entscheidet ob ich prozesskostenhilfe bekomme und da ich mehrere gutachten habe,habe ich wohl gute chancen der meinung ist auch mein suchtberater und ein befreundeter anwalt der familie!ich muss dann nur einen kleinen betrag bezahlen.also wenn ich aus sicht des rechtspflegers eine chance habe zu gewinnen bekomme ich prozesskostenhilfe.
das musste ich einfach mal wieder loswerden weil es mich zerfrisst das seit nicht mehr die rentenversicherung zuständig ist weil ich grundsicherung bekomme anstatt harz 4 ist jetzt die fuck aok zuständig!und das halt weil ich bis juli 2019 krankgeschrieben bin also voraussichtlich ich wurde von einem psychiater der kreissverwaltung montabaur beurteilt.vorher konnte ich mir jede therapie aussuchen die richtig für mich war und jetzt nicht mehr!aber so muss ich halt wahrscheinlich den weg übers gericht gehen.
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
liebe marle was ist daran verquer wenn die sich etliche male in etlichen entgiftungen alle vorgestellt hatten und ich auch schon selbst beim blauen kreuz war


Das war nicht das Thema.
Du solltest einfach meine Antwort noch mal richtig lesen. Wink
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2017 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde solche Selbsthilfegruppen auf jeden Fall gut. Eine Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen, die was verändern wollen bzw. sich auf dem cleanen Weg begleiten lassen. Ein Urteil kann ich mir nicht erlauben, da ich in noch keine besucht habe, jedoch einige Male nahe dran eine zu besuchen. Ich hatte einen guten Kumpel, der mit Drogen und Alkohol nichts am Hut hatte, der mir ein guter Gesprächspartner war, das war sehr viel Wert.

So eine Selbsthilfegruppe macht vor allem auch Sinn andere Leute zu treffen mit ähnlichen Problemen und Austauschpartner zu finden, mit denen man sich evtl. auch privat trifft und unterstützt.

Soltau
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