Erfahrungen mit Babys auf Entzug

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Butterflylady
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Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 11:35    Titel: Erfahrungen mit Babys auf Entzug Antworten mit Zitat

Hallo Leute! Hätte eine Bitte bzw ein großes Anliegen! Kennt ihr oder habt selber ein Baby auf die Welt gebracht und wart aber eingestellt auf eine Substanz zb. Methadon oder ähnliches? Wie war dass für euch und wie lange dauert ein Entzug bei einem Baby wie waren die Schwestern und Ärzte zu den Babys und Eltern? Was kann man da machen um ein Baby bei seinen Entzug zu unterstützen? Was und wieviel bekommt da ein Baby? Spürt es genauso denn selben Entzug wie wir zb? Auch wenn es Medikamente bekommt? Wäre toll wenn ihr da Erfahrungen habt und mir da was erzählen könnt und bitte helfen würdet!
Bin für jeden Tipp oder ähnliches sehr dankbar! Daaanke euch und habt einen schönen Tag wenn ihr Fragen an mich habt die beantworte ich natürlich auch:) 😊👍
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Puh, heftig !
Die Mutter meiner Kinder war vor der Geburt meines Sohnes wirklich hart auf H. Blöderweise hatte ich auch eine Menge von dem Zeug ... Aber wir haben es geschafft, gerade noch die Kurve zu kratzen. Kalt zu entziehen wäre keine Option gewesen, denn das Kind hätte mitgelitten. So haben wir beide abdosiert und es bis knapp vor der Geburt geschafft, daß sie körperlich praktisch entzogen war.
Dem Kind ging es von Geburt an gut, es hatte ganz offenbar keine Entzugserscheinungen. Keine Schlafstörungen, keine Unruhe, alles ok. Auch der Appetit war ok. Alles ganz normal !
Dort in der Klinik ist jetzt noch ein Loch im Boden - das hat der Stein gemacht, der mit vom Herzen gefallen ist.
Live gesehen habe ich nur ein Baby mit Entzug. Um das haben sich alle gekümmert, da war ständig jemand daneben (im KH). Weniger nett war man zu der Mutter. Das war aber nicht verwunderlich, bei der waren wirklich Hopfen und Malz verloren, so was von Blindgängerin ... Ich glaube mich zu erinnern, daß man ihr das Kind auch weggenommen hat.
In einem großen KH gibt es eine eigene Ordination für süchtige Mütter. Die geben ihnen ausschließlich Methadon ! Idiotenpack, denn das Zeug ist das Schädlichste von allen. Dort wird die Sucht vergöttert (von den Ärzten !), niemand darf auch nur den Gedanken an Ausstieg äußern. Ich habe selbst erlebt, wie eine junge Mutter mit Kinderwagen am Gang richtig zur Sau gemacht wurde, nur weil sie allem Anschein nach wegen Abdosieren gefragt hatte. Der Leiter war einer der Kapazunder der Suchtmedizin hierzulande. Mittlerweile treibt er sein Unwesen in einer anderen Stadt und auch von dort hört man gar nichts Gutes - das kam sogar hier im Forum schon einmal von einem Betroffenen zur Sprache.
Erkundige Dich also gegebenenfalls zuvor, was der "Hausbrauch" ist, ob man die Sucht auf Teufel komm' 'raus erhalten oder gar steigern will (mehr gibt's dort in dem KH immer, man kann jederzeit hingehen, ein Becherl zu trinken, wenn man das Gefühl hat, zu wenig zu haben) ... Ein Verbrechen !
Und wenn Du die werdende Mutter bist, dann rate ich Dir, mit Deinem Doc zu reden und so rasch wie möglich so weit abzudosieren wie es geht. Dabei mußt Du an das Kind denken, darfst also nicht zu weit gehen, aber man glaubt es nicht, wie rasch man recht weit kommt, nur mit dem Willen es zu tun.
Anreiz hättest Du genug !
Alles Gute in erster Linie dem Kind - sorry, aber für süchtige Mütter, die erst knapp vor der Geburt anfangen zu denken, habe ich nicht so viel übrig. Ob Du dazugehörst, kannst nur Du entscheiden - je nachdem gilt die Aussage dann auch für Dich oder eben nicht.
Nichts zu tun ist ein Verbrechen, laß' Dir das gesagt sein !
Cheers
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

rock hat Folgendes geschrieben:
Puh, heftig !

Live gesehen habe ich nur ein Baby mit Entzug. Um das haben sich alle gekümmert, da war ständig jemand daneben (im KH). Weniger nett war man zu der Mutter. Das war aber nicht verwunderlich, bei der waren wirklich Hopfen und Malz verloren, so was von Blindgängerin ... Ich glaube mich zu erinnern, daß man ihr das Kind auch weggenommen hat.

Alles Gute in erster Linie dem Kind - sorry, aber für süchtige Mütter, die erst knapp vor der Geburt anfangen zu denken, habe ich nicht so viel übrig. Ob Du dazugehörst, kannst nur Du entscheiden - je nachdem gilt die Aussage dann auch für Dich oder eben nicht.
Nichts zu tun ist ein Verbrechen, laß' Dir das gesagt sein !
Cheers


Sehr verständnisvolle Antwort rock.

Ich finde die Mutter hat eine Strafe wegen fahrlässiger Körperverletzung verdient und das Kind gehörte der Mutter genommen bis diese sich einkriegt und auf den Weg machte ihre Position als verantwortungsvolle Mutter zu übernehmen. Das wird jedoch nicht so gehandhabt auch die Mutter erhält Unterstützung.

Und ich bin auch der Meinung wie rock, nichts zu tun wäre ein Verbrechen, also Butterflylady mach dich auf den Weg bzw. unterstütze die Person dabei um die es hier geht.

Alles Gute für das Baby wünsche ich,
Soltau
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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Lady ...?

sorry , ob du eine bist kann ich nicht beurteilen.

Eine ehemalige Freundin von mir , hat auf " Sucht " ( weiß nicht mehr sicher was sie genommen hat )
ihr Baby zur Welt gebracht.
Das war einfach nur ganz ganz grausam ! ! !
Das kleine Wesen hat mit schlimmsten Entzugserscheinungen die Welt betreten .
Es hat dauernd nur geschrieen .
Ich sehe die kleine noch vor mir , als wenn es gestern gewesen wäre .

Mittlerweile ist sie erwachsen.
Leider geht es ihr nicht ganz so gut .
Hat viele psychische Probleme und auch das Gehirn funktioniert nur wie bei einem Kleinkind .
Ob es durch die Drogen kommt , dass mag ich nicht beurteilen.
Aber der Gedanke liegt nahe .

Ich habe überhaupt kein Problem damit , wenn jemand konsumiert !
Aber als werdene Mutter geht das gar nicht !

Weißt du , als " Erwachsener " hat man die Möglichkeit zu entscheiden,
ob man konsumiert oder nicht .
Nur dieses kleine abhängige Wesen hat keine Wahl .
Es muss da " einfach " durch .
Ich persönlich bin der Meinung,
wenn man es seinem Baby zumutet ,
dann kann man vor der Geburt, oder bestenfalls noch vor der Schwangerschaft einen Entzug machen .
Wer dazu nicht bereit ist ,
hat nach meiner persönlichen Meinung kein Kind verdient.
Kinder sind das schönste und wertvollste was es gib .
Sie sind unsere Zukunft.

Am besten schaust du dir mal ein abhängiges Baby an .

Wir alle wissen doch , was ein Entzug mit unserem Körper macht .
Und vor allem wie unangenehm ein Entzug ist .
Wir wissen wenigstens , was dann aktuell mit uns los ist .
Aber dieses kleine kostbare Wesen halt nicht
Ihm geht es einfach nur ganz ganz furchtbar schlecht .

Als Schwangere Süchtige , sollte man schnellstmöglich ganz human abdosieren.
Auch beim abdosieren leidet das ungeborene genau so wie die Mutter.
Von da her , lieber ganz langsam und dafür kontinuierlich.

Ich wünsche dem Baby alles erdenkliche Gute .

Grüße Yez
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

ES WÄCHST LEBEN !

Neugeborene opiatabhängiger Mütter durchleben nach der Geburt einen extrem stressigen kalten Entzug. (Baby-Turkey).
Eine Frau sollte sofort ab dem Moment, an dem sie auch nur denken würde, sie könne schwanger sein, mit dem Konsum (Drugs) aufhören und entziehen. Wer als Schwangere von seiner Schwangerschaft weiß und nicht aufhört , handelt in meinen Augen charakter- und verantwortungslos!

Ich kannte mal so eine Braut hat 2 mal schon ein Kind verloren und
jedesmal hatten ihre Babys in ihre Bauch Methadon bekommen
sie trank ca. alle 2 Tage ein paar Bierchen und (!) sie kiffte!
Aber sie kiffte nicht um "breit" zu sein nach ihrer Aussage sondern
um sich zu beruhigen und sie glaubt das es das Kind auch beruhigte.
Das 1. Kind wurde 16 Wochen vor dem Geburtstermin geholt und
ist dann allerdings gleich tot auf die Welt gekommen...
das 2. Kind hat sie dann (nur) 6 Wochen vor dem Geburtsterim
gekommen und ist aber spontan im 6. Monat an Kindstot verstorben.

Und dann wieder schwanger geworden und dann:
Methadon, rauchen, kiffen, saufen...

Happy Birthday Baby

"Herr! Schmeiss Hirn vom Himmel!"
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andy1977
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3100

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

https://hanfjournal.de/2017/01/14/cannabiskonsums-in-der-schwangerschaft/


LG Andy
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

mikel015 hat Folgendes geschrieben:
Und dann wieder schwanger geworden und dann:
Methadon, rauchen, kiffen, saufen...

Wenn man solche Sachen liest/hört/sieht, kommen einem an sich ekelhafte und unmenschliche Methoden wie Zwangssterilisierung in den Kopf.
Auf der anderen Seite, warum soll ein Neugeborenes extrem leiden, uU kein vernünftiges Leben führen können, weil der Mutter das Hirn zwischen die Beine rutscht oder weil sie sich einen Schuß erfickt ?
Also ich würde zB befürworten, daß jene Frauen, die in Substi gehen, gleich ein Verhüterli in ihren Saft oder was immer bekommen. Sollen sie sich aufregen !
Ich bin selbst Junkie gewesen, lange, lange Jahre. Aber so tief bin ich nie gesunken, daß ich Andere darunter leiden ließ - schon gar nicht meine Kinder !
Cheers
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andy1977
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3100

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

http://www.spiegel.de/video/drogenabhaengig-die-crystal-meth-babys-von-leipzig-video-1506045.html

Ich war ja damals auf einer crystal meth Station zum entgiften. Da waren auch 2 schwangere dabei.

Die eine bekam schon das 3. Kind und gegenüber war die Forensik. Da sass ihr Mann.



LG Andy
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2017 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß gibt es in den KH "Babymethadon" und wird langsam abdosiert. Aber dennoch LEIDET es sehr.

Wann ist denn der Geburtstermin?


Ich kenne 2 Mütter, die beide 3 Kinder bekommen haben und ALLE Kinder wohnen in Pflegefamilien:(SadSad)

Das sollte mal zum Nachdenken anregen!

Ich hoffe du schaffst es VOR dem Termin auf NUll zu sein und da ist dann auch nix mit Kiffen oder Tabak rauchen.

Willst du deinen Baby wirklich so etwas brutales zumuten?
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Bekannt ist, dass das Neugeborenen-Entzugssyndrom bei Buprenorphin deutlich geringer und auch kürzer ausfällt als bei Methadon.
Die Babys werden in der Regel bei erkennbaren Problemen mit Diazepam behandelt, meistens rectal.
Eine Patientin von mir hat ihr 2. Kind unter 4mg Subutex bekommen, der Kleine wurde zwar eine Woche überwacht, brauchte aber nur ein- oder zweimal Diazepam und konnte zügig entlassen werden. Das erste Kind war unter Polamidon zur Welt gekommen und lag zwei Wochen auf der Intensiv.

Wichtig: Keinesfalls in der Schwangerschaft die Dosis reduzieren - das Kind ist oft schon entzügig, wenn die Mutter noch gar nichts bemerkt! Wenn reduiziert werden soll, ganz langsam in kleinsten Schritten mit sorgfältiger Beobachtung des Fötus!

LG

Praxx
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Schlaumeier
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1931

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 04:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade eine Doku gesehen.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/endstation-crystal-leben-in-der-drogenhoelle-100.html
Maria ist meth abhaengig, Ihr Kind lebt im Heim. Sie kuemmert sich ein Scheiss. Irgendwann ueberwiegt das Beduerfnis wieder Mutter zu sein. Im Heim gibts ne klare Ansage, "ohne Entzug, cleanes Leben, keine Chance". Die will sich zum Entzug / Therapie anmelden, telefonisch auf eine Warteliste stellen lassen.
Sie bittet darum Zeitnah aufgenommen zu werden, wegen des Kindes. Der kommende Freitag wird vorgeschlagen. Sie lehnt ab, ist Ihr zu zeitnah, moechte lieber unten auf die Liste. Was kann man dazu noch sagen?
Ihr Kasperlefreundkindsvater ist auch nur ne heisse Luft blasende Lachnummer und wird sicher keine Unterstuetzung sein, sondern eher eine Blockade. Mal anschauen, denn das ist die traurige Otto Normal Suechtel Realitaet.

@Butterflylady,
shit happens. Grundsaetzlich finde ich das drogenabhaengige keine Verantwortung fuer Kinder uebernehmen koennen, Ausnahmen bestaetigen die Regel und habe ich auch kennengelernt, das lief dann auch gut.
Wenns Kind denn in den Brunnen gefallen ist, sollte man jedoch alles muttermoegliche fuers Kind tun. Du fragst wie Du dem Kind nach der Geburt helfen kannst, wie man Dich als "vermeintliche Rabenmutter" warnehmen wuerde? Kein Wort darueber was Du in der Schwangerschaft fuers Kind tun kannst. Das finde ich erschreckend und impliziert das es Dir eigentlich wurscht ist das das Kind Entzug haben wird, denn sonst haettest Du doch vorher schon ans Kind gedacht. Oder hast Du im 9ten Monat von der Schwangerschaft erfahren?
Das nenn ich mal wirklich einen Scheiss, wenns so ist. Ist es so?
Es gibt sicher Mutter-Kind Therapien. Es gibt sicher viel Unterstuetzung fuer werdende Muetter. Aber mit der Einstellung das die eigene Sucht, schlimmer noch das eigene Wohlbefinden wichtiger als das eigene Neugeborene ist, echt, da faellt mir nix mehr ein.
Ich kann dem Kind nur wuenschen das Du mit der Geburt Deine Einstellung grundsaetzlich aenderst und die Liebe zu Deinem Kind groesser und staerker wird als die Liebe zum Drogenkonsum.
Was wenn Du Dich mal aus Geldnot zwischen Hipp oder Pillen entscheiden musst? Wirst Du dann im Internet nachfragen wie lange ein Baby ohne Nahrung auskommt? Crying or Very sad
Also, hau rein und alles Gute. In Erwartung einer ehrlichen Antwort, R.

ps, zum prakt. Problem hat Praxx schon alles gesagt, so blieb mir nur uebrig mal nachzufragen wie und warum Du so drauf bist und Dir einen Denkanstoss zu geben.
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Jolina40
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich selbst war sowohl in der Schwangerschaft als auch danach jahrelang Clean, doch auch ich würde irgendwann rückfällig und das ist nicht schön zu reden. Hab zwar im.er gearbeitet, alles mir mögliche für meine. Kind getan und auch nie Stress mit dem Jugendamt welches ich.mer involviert war und ist.
Trotzdem bin auch ich mir bewusst dass Kinder viel mehr mitbekommen und es wäre lächerlich zu behaupten es wäre anders.
Hab mir aber immer wieder Hilfe gesucht und versucht das Beste draus zu machen. Derzeit werde ich mit 4 ml polamidon substituiert und hab kein beigebrauch.
Zur Schwangerschaft: ne Bekannte von mir hat vor 8 Monaten eine Tochter bekommen, als sie in der 6.woche davon erfuhr würde sie von Metha auf suboxone umgestellt und im 2.ten Drittel der Schwangerschaft langsam bis 5mg abdosiert - von wieviel keine Ahnung.
Das Kind kam in der 39.woche zur Welt, müsste aber 3 Wochen in der Klinik bleiben da sie entgiften musste.
Ich hab die kleine nicht dort gesehen aber es muss schrecklich gewesen sein. Die Angestellten waren trotz allem immer fair zu meiner Bekannten und mittlerweile geht es dem Kind und ihr gut. Sie hat entgiftet und nimmt seit 2 Monaten nemexin.
Welche Spätfolgen die Kleine davonträgt ist noch nicht absehbar...
Es grüßt Jolina, der es von Herzen leid tut das Babys zur Welt kommen und schon süchtig sind, schrecklich
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schlaumi hat da was ganz krass formuliert, was tatsächlich ein schweriges Problem ist: Sollen süchtige Mütter ihre Kinder behalten dürfen?
Sobald ein Kind nach der Geburt entgiftet werden muss, ist ja das Jugendamt "drin" in der Familie. Will sagen: Es gibt von Amts wegen eine Betreuungshelferin, bei jeder Auffälligkeit steht das Jugendamt vor der Tür... aber halt nicht ewig, kostet schließlich richtig Geld...
Vor zwei Monaten starb eine Klientin von mir, hat sich letztlich totgetrunken. Die ist auch als Baby das erste Mal entzogen worden, mit 5 Jahren packte ihr die Mutter die Schore in die Unterwäsche, wenn die Polizei kam, mit 14 ging sie mit der Mutter gemeinsam anschaffen, ab 18 dann nur noch für die Mutter... ihr Sohn ist heute 20, kifft und zieht Pep wie ein Weltmeister...
Andere lassen sich brav substituieren, ohne BK und so - denen werden dann aus heiterem Hmmel plötzlich die Kinder weggenommen, weil sie angeblich überfordert sind, und sie müssen sich der Demütigung einer Begutachtung ihrer "Erziehungsfähigkeit" unterziehen...

Da wäre dann schon eine grundsätzliche Vorgabe sinnvoll, dass substanzabhängige Mütter grundsätzlich als erziehungsunfähig gelten, und die Kinder wegen der notwendigen Stabilität zur Adoption freigegeben werden sollten... sonst will die Mutter alle paar Jahre die Kinder wieder zurück, bis zum nächsten Rückfall, und die Kleinen erleiden schwerste psychische Schäden durch das hin und her...

LG

Praxx
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:
Da wäre dann schon eine grundsätzliche Vorgabe sinnvoll, dass substanzabhängige Mütter grundsätzlich als erziehungsunfähig gelten ...

So schwer es mir als Junkie (wenn auch praktisch Ex-Junkie) fällt, ich muß Dir Recht geben. Die wenigen Ausnahmen wären zwar extrem hart getroffen, aber wie soll man die ausfiltern ?
Was ist mit Schmerzpatientinnen, wo keinerlei Anzeichen für Mißbrauch erkennbar sind, wo das Kind gut gepflegt und behandelt wird ? Die sind auch substanzabhängig ... Ausnehmen aus der Regelung, würde ich meinen.
Tja und dann käme noch der Alkohol, auch eine Substanz, von der viele abhängig sind. Wieviele Mütter sind Alkoholikerinnen ? Ich darf gar nicht daran denken. Jeder kennt sie, die Opfer, die Kinder ...
Väter wäre da noch ein anderer Diskurs.
Eigentlich ein unlösbares Problem. Gesellschaftliche Kernfäule. Bei Bäumen - hier steht demnächst ein Baumschnitt an, darum habe ich mich damit befaßt - ist Kernfäule anscheinend ein Todesurteil ...
Cheers
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Tixoya
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.02.2016
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2017 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Geschätzte Vorposter,

in der Diskussion möchte ich folgendes zu bedenken geben.

Ich gehe davon aus, dass wir auf der Grundlage diskutieren, dass Sucht eine von verschiedenen Faktoren und Dispositionen ausgelöste Krankheit ist?!

Substanzabhängigkeit ist eine Krankheit, die zu bekämpfen sehr schwer ist.
Eine Frau, die schwanger wird, hat es damit unter Umständen genauso schwer wie jemand, der oder die es nicht ist.
Was erwartet Ihr denn?
Schwangerschaft verleiht nämlich keine Superkräfte!
Manchmal eher im Gegenteil.
So manche wird zunächst erst einmal total desperat -
was für ein Dilemma!
Eine ungeplante Schwangerschaft ist sehr oft erst mal problematisch!

Und wenn eine Frau dann auch noch ganz allein dasteht und keinen Partner hat, der sie bei dieser Aufgabe wirklich unterstützt, dann kann sie möglicherweise diesen Kampf nicht bestreiten. Leider haben nicht alle einen verantwortungsbewussten "Mittäter" an ihrer Seite, lieber Rock.

Doch auch die fühlen sich unter Umständen bedroht:
Wie viele Schwangere mögen z. B. heimlich rauchen, trauen sich aber nicht, das zuzugeben, weil der Druck auf sie so hoch ist?
Natürlich der größte Teil dieser Gruppe.
Denen brauchst du nichts zu sagen, die sie wissen, dass sie das Urteil "ERZIEHUNGSUNFÄHIG" kassieren würden.
Der Sache dient es aber nicht, die Klientel einzuschüchtern!

Das Problem wäre leichter zu lösen, wenn diese Frauen nicht die Angst vor der Androhung haben müssten, als "erziehungsunfähig" erklärt zu werden, weil sie eine Krankheit haben.
Das würde man bei Frauen mit Krebs oder MS oder bei Taubstummen auch nicht machen, denn das eine hat mit dem Anderen nicht zwingend etwas zu tun,
auch wenn eine krebskranke Mutter in akuter Chemo-"Therapie" auch nicht gerade als "erziehungsfähig" bezeichnet werden kann...
...die ist, wie ich weiß, absolut neben der Spur, total erledigt, und nimmt ihr Kind kaum noch wahr...


Ihr sprecht über "substanzabhängige Mütter", die aufgrunddessen im Sinne einer "grundsäzlichen Vorgabe" als "erziehungsunfähig" gelten sollten, und denen infolge dessen die Kinder zu entziehen seien,
ich hoffe, ihr meint nicht wirklich nur die Mütter, die letztendlich doch in der Mehrzahl die Kinder aufziehen, ob sie krank sind oder nicht -
das nur nebenbei:
sind die Väter dieser Kinder besser, "verantwortungsbewusster",
wenn sie sich absetzen oder aufgrund "persönlicher Probleme", z. B. "Erziehungsunfähigkeit durch Substanzkonsum",
sich weitestgehend rar machen?

Doch ob diese Substanzabhängigkeit jetzt aus "Jux und Dollerei" entstanden ist (und der/die Abhängige also "selber schuld") oder aus einer Schmerzbehandlung heraus:
Das kann nicht das Kriterium sein,
sondern das Maß an Verantwortung, das Eltern sich setzen,
und das Maß an Fürsorge, das sie ihren Kindern zukommen lassen.
Und genau so kann man diese Eltern aussortieren/filtern, Rock!

Deine Kinder haben sich doch gut entwickelt?!

Verantwortungbewusstsein ist der Schlüsselbegriff,
denn Misshandlung und Vernachlässigung (oder auch Überversorgung (!)) von Kindern aufgrund einer verantwortungslosen Haltung ist nicht eine natürliche Folge von Substanzabhängigkeit -
Verantwortungsloses, undurchdachtes, unkluges Handeln findet Ihr überall.

Familien, in denen Kinder vernachlässigt oder misshandelt werden, sind nicht zwangläufig welche, in denen ständig gesoffen wird...
Kinder, deren Mütter total abstinent waren in der Schwangerschaft,
die danach den Großteil ihrer ersten Jahre vor dem Fernseher, Tablet oder smartphone verbringen, haben so erhebliche Entwicklungsverzögerungen und Defizite - das wird z.B. bei Studien über die Leistungen von Grundschülern deutlich, denen entscheidende Kompetenzen fehlen - und das ist ebenso tragisch.

Oder die seelischen Wunden, die entstehen bei einer häufigen Absenz des einen Elternteils.

Wenn das Wohl des Kindes im Vordergrund steht,
dann kann "Substanzabhängigkeit eines Elternteils" nur unter bestimmten Bedingungen ein Kriterium für die Bestimmung einer eventuellen "Erziehungsunfähigkeit" sein!

Wenn mam zun Maßstab setzt, dass Kinder in einer der Entwicklung förderlichen Umgebung aufwachsen sollen
Menschen mit Depressionen oder Borderline-Persönlichkeitsstörung sind sicher auch nicht vollständig in der Lage, sich auf alle Bedürfnisse ihrer Kinder voll zu konzentrieren.
Wäre das auch ein Fall im Sinne der von Euch genannten "Erziehungsunfähigkeit" im Sinne einer "grundsätzlichen Vorgabe" ?

Und dann die Kinder wegnehmen?
Das sollte man dann tun, wenn offensichtlich ist, dass die Kinder - aus welchem Grund auch immer! - der Pflege und Fürsorge Dritter bedürfen, ja, keine Frage,
ansonsten wäre damit ja wohl keinem geholfen?



Schlussbemerkung: diesen Text bitte ich als Teil eines Diskurses zu lesen und als inhaltlicher Beitrag auch aus einer anderen Perspektive,
nicht als Provokation! - auch wenn einige Formulierungen dies vermuten lassen könnten!
Smile


Liebe Grüße -
T.
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