Substitol in Deutschland

[Südösi]

Ach ja:

Ja, Mohandes, ich bin glücklich darüber. Und nochmals ja, einmal tägliche Einnahme.

[Kamikaze1970]

@Südösi: Die Galenik ist essentiell finde ich.
Habe gut 5 Jahre fast nur Oxys genommen, immer 40mg.
Aaaaber in der Zeit von mind. 4 verschiedenen Herstellern.
Und es gab RIESENUNTERSCHIEDE (für uns Süchtler wahrscheinlich noch mehr von Belang als "normale" Schmerzpatienten) dabei.
Am besten waren natürlich die originalen von Mundipharma, aber die bekam ich nur am Anfang und später nur noch selten, weil halt unverschämt teuer.
Und die von Winthrop dauerten lange bis Wirkung anfing, hielten aber gut 10-12 Stunden.
Die von Stada waren Kacke, hielten 8-10 Std. höchstens, kamen spät und kamen mir insgesamt schwächer vor, kann man aber leichter entretardieren.
Ratiopharm war auch in Ordnung was entretardierung und Wirkdauer angeht.
Was ich damit sagen will, es kann durchaus sein, dass du mit den Substitol besser klar kommst.
Man, bin ich n´ Umstandskrämer..

[Südösi]

Allerdings muss ich sagen, heute, Tag fünf, war's morgens wirklich gut. Zwar gestern die Einnahme erst um 11:20 Uhr und heute schon um 9:30 Uhr. 22 Stunden also, aber ich war kein bisschen entzügig!

Konnte heute sogar zum ersten Mal seit Ewigkeiten im Pulli im Wartezimmer sitzen, was aufgrund dieser elendigen Schwitzerei auf Pola nie möglich war!

Schönen Tag noch (ist's bei euch auch so schön sonnig?)

[Los Fritzos]

Du bist noch zu niedrig dosiert. Bei mir war das damals so, dass ich es sofort gemerkt habe, wo die Dosis erreicht war. Solange du noch Zweifel hast, scheint noch was zu fehlen.

Bei mir ging es glaube mit 500 mg los und wurde um jeweils 100 mg erhöht. Bei 500 ging es mir einfach nicht gut, 600 war so eine Achterbahnfahrr mit Hochs und Tiefs. Erst die 700 hat mich stabil über den gesamten Tag gebracht. Glaub mir, du merkst selbst, wenn du die richtige Dosis erreicht hast.

[Südösi]

Ja, kann natürlich sein, Fritzos. Ich hab mir das auch schon gedacht. Aber viel, wenn überhaupt, kann da nicht mehr fehlen. Ich bin mir (so gut wie) sicher, dass man komplett dosisunabhängig die ersten paar Tage, zumindest zwei bis drei, einfach entzügig ist. Soweit lehne ich mich einfach mal ausm Fenster und ich glaube, so weit ist das gar nicht! (Levo-)Methadon ist einfach, nun ja, heftiges Zeug! Das ist dermaßen "stark" und ich denke auch rezeptortechnisch hoch-affin, dass da erstmal eigentlich kein Opiat/Opioid eine Chance hat.

Jedenfalls ist der heutige, fünfte Tag der erste, an dem es mir wieder richtig gut geht! Und zwei Effekte der Umstellung, die mir erst heute wirklich bewusst wurden, sind besonders erfreulich:
Und zwar habe ich vorm Compensan richtig schlimmes Sodbrennen gehabt, auch bei richtig gesunder, basischer Ernährung ist's nicht verschwunden. Ich hab sogar aufgehört, Kaffee zu trinken, keine Besserung. Meine Speiseröhre war schon so stark verätzt, dass ich nichts saures oder heißes mehr zu mir nehmen konnte. Ich hätte niemals gedacht, dass das vom Pola kommen könnte, an alle sonstigen Medis hab ich gedacht, aber Pola, ne.
Eine total unerwartete Auswirkung also, der zweite positive Effekt ist jedoch so "geplant" bzw. erhofft gewesen: das verminderte Schwitzen.

Diese beiden Punkte zusammen mit der absolut positiven allgemeinen Wirkung ergeben einen sehr zufriedenen Südösi!

Vor allem einer Ärztin in meiner Ambulanz bin ich wirklich dankbar. Sie ist relativ neu (ich glaube generell in der Substitutionsbehandlung) und dementsprechend engagiert. Auf "dem Weg zum Morphin" (ihre Worte) wollte sie noch mit meiner Mutter sprechen. Und ich glaube, dass sie mich (auch deshalb) wirklich gern hat. Auf jeden Fall hat sie, wegen meinem Schlaganfall und meiner Hoffnung, dass mir das Compensan den Schmerz in meiner linken Hand zum Teil nehmen könnte, gleich eine Neurologin angerufen, und auch sonst versucht, mich wirklich in jeglicher Hinsicht zu behandeln und zu beraten, und sich meinem "Fall" fast schon rührend anzunehmen. Die hat sich für mich einfach richtig eingesetzt. Eine "Patienten-Arzt-Beziehung" eben, wie ich sie jedem anderen Substituierten (und natürlich auch anderen Patienten) nur wünschen kann!

[Domenico]

hi südösi,hast echt ne gute ärztin!meine ist auch korrekt immerhin schreibt sie
mir gegen meine angststörung noch rivotril auf!sie hat immer zeit auch mal so für
2 oder drei minuten wenn ich sie auf dem gang anspreche.

aber leider ist sie wegen der aok noch nicht bereit substitol zu verschreiben.das
liegt daran das retadierte morphine einfach teurer sind als die anderen substitute.
ich habe alles durch ausser substitol.

ich denke wenn compensan in deutschland zugelassen würde oder andere
pharmakonzerne morphine herstellen würden für die substi die günstiger wären dann würde alles ganz anders aussehen!

ich wünsche die gute besserung wegen deinem schlaganfall und höffe das
es dir in der hinsicht bald besser gehen wird!Gott möge dich schützen!gruss

[Südösi]

Erstmals vielen Dank, Domenico! Sehr nett von dir. Ich wünsche dir auch alles Gute und hoffe, dass auch du die Chance bekommst, es mal mit ret. Morphin zu versuchen. Vielleicht wäre dir ja damit besser geholfen.

Ich glaube, dass diese "Wartezeit" in mehrerer Hinsicht schlecht ist, so könnte ich mir vorstellen, dass sich in dieser Zeit bei vielen eine Art "vermeintlicher Heilsversprechung", eine überzogene Erwartungshaltung dem Morphin gegenüber, aufbauen könnte. Wenn man ständig liest, dass andere damit "so zufrieden" sind, es einem selbst aber "vorenthalten" wird...
Das wäre natürlich absolut kontraproduktiv. Ret. Morphin ist nicht der "heilige Gral", es ist einfach nur ein gutes Substitut, eine sinnvolle Alternative zu den "etablierten" Substituten, naturgemäß mit Vor- und Nachteilen diesen Medikamenten gegenüber. Vielleicht ist dieser Gedanke auch Unsinn, ich kann mir auf jeden Fall gut vorstellen, dass das bei mir so wäre. Ich glaube sogar, dass genau das in meiner kurzen "Wartezeit" passiert ist bzw. begonnen hat.

Und wegen meinem Schlaganfall (Stammganglien-Infarkt), nur meine linke Hand hat's schlimm erwischt (Spastik). Sonst hab ich, wie man so sagt, Glück im Unglück gehabt! Hätte weit "blöder" ausgehen können...

[der_neue]

so ich muss nun auch mal was los werden..

bei mir ist das genau im Gegenteil zu Polamidon bzgl. Entzug in der früh nach 24h der letzten Einnahme.
Seit ich auf 800 mg substitol bin habe ich nach 24h noch gar kein Entzug auch nach 30h noch nicht erst nach 48h beginnt es bei mir langsam und ich spüre einen leichten Entzug.
Unter Pola. habe ich nach dem aufstehen schon einen Entzug gespürt und konnte nicht lange schlafen

Ich bin von 30mg Polamidon auf erst 600mg substitol aber das war zu wenig und bin nun seit über 3 Monaten auf 800mg und mir geht es viel besser als unter Polamidon.
kein schwitzen mehr kopf ist klarer und keine Nebenwirkungen wie Verstopfung oder Juckreiz


auch weiter alles gute

[Südösi]

Ok, der neue, dass du 48 (!) Stunden mit deinem Substitol ohne Entzug auskommst, und von 800 mg ret. Morphin keine Verstopfung hast, überrascht mich jetzt wirklich. Ich hab vom Morphin (übrigens auch schon früher, auf 600 mg) wirklich schwerste Verstopfung. Ohne Abführ- oder Hausmittel (wie beispielsweise geriebener Apfel mit Leinsamen) und viel, ganz viel Magnesium, geht bei mir gar nichts! Da ist der Weg zum Darmverschluss wahrscheinlich schon kürzer, als zur normalen Darmtätigkeit...

By the way, ich hab heute bemerkt, dass ich wohl wirklich noch auf mindestens 900 mg rauf muss. Am Dienstag (am Montag bin ich wegen einer Untersuchung am Herzen in Wien) werd ich das gleich ansprechen und hab auch keinerlei Bedenken, dass der Arzt da nicht mitmacht. Ich bin zuversichtlich, dass 900 mg "meine" Dosis wird. Höher wäre es alleine "darmtechnisch" echt schwierig. Aber mal schauen (dann sehn wir ja, sag ich immer)...

[Domenico]

ich danke dir!ich würde mir auch wünschen mal substitol zu testen.na ja mal
gucken.gruss vittorio

[der_neue]

südösi, jep wirklich ... ich bekomme nur Verstopfung wenn ich zusätzlich zu denn 800mg substitol noch ab und zu mal h i.v. konsumiere

aber nur von substitol nicht ich bin froh darüber und ja vielleicht war 48h ein wenig übertrieben aber nach 24h ist echt noch gar nichts zu spüren

[Praxx]

Das finanzielle Problem hat eine ganz simple Ursache: Selbst bei identischer Galenik entscheidet der "Zulassungsstatus" darüber, ob ein Medikament zur Substitution eingesetzt werden darf.
Bisher hat nur Mundipharma in D die offizielle Zulassung für Morphin als Substitutionsmittel und damit eine Art "Monopol". Andere retardierte Morphine mit einer 24-Stunden-Galenik dürfen nicht zur Substi verwendet werden und umgekehrt - ich darf weder Substitol noch sonstige Substitutionsmittel für die Schmerztherapie verwenden.
Ich habe mal wegen eines Lieferengpasses statt "Subutex 0.4mg" das pharmakologisch identische "Temgesic forte" verordnet und deswegen sofort Stress mit der Krankenkasse bekommen, die das nicht bezahlen wollte!

Für die ganzen Probleme gibt es nur eine vernünftige Lösung: Einen legalen, regulierten und kontrollierten Zugang zu pharmazeutisch einwandfreien Stoffen für erwachsene Abhängige!
Heroin muss nicht teurer sein als Tabak und ist als Reinsubstanz sicher weniger tödlich.
Nur eine Regulierung kann verhindern, dass sich jemand bedrohlich hochdosiert und am Ende die Oma wegen 10 Euro massakrieren muss...

LG

Praxx

[der_neue]

Praxx eine Frage an Sie:
Was würden Sie empfehlen um von 800mg substitol zu entziehen?
Erst runter auf 100mg und dann umstieg auf Subutex bzw. Buprenorphin
und dann auf 0 gehen oder direkt von substitol auf 0 gehen und was glauben Sie erwartet mich?
Ich habe dann noch das Problem das es fast keine Krankenhäuser gibt die Substituierte aufnehmen die nicht ein Beikonsum Problem haben sondern die entziehen wollen von ihrem Substitut.

Ich bin ca. 1 Jahr nun auf Substitol davor Polamidon.

Vielen Dank im voraus

lg aus berlin

[Praxx]

Hallo "Neuer"
von Substitol auf Buprenorphin geht so einfach wie von Heroin auf Subutex.
Also: Substitol absetzen, bis Entzugserscheinungen auftreten, mindestens "Stadium I der Entzugskrankheit", das heißt
Naselaufen, Augentränen, Gänsehaut, feuchte Hände, WEITE PUPILLEN...
oder die "Ravensburger Methode: Buprenorphin langsam NEBEN dem Substitol in 0.4mg-Schritten aufdosieren und bei 8 mg das Substitol einfach absetzen - fertig

Das Buprenorphin lässt sich dann im gewünschten Tempo abdosieren

LG

Praxx

[der_neue]

vielen lieben dank