Methadonentzug ENDLICH gepackt-mit 59 Jahren-in zwei Etappen

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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2019 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Seppel ,

dass freut mich für euch beide .


Da ich selbst Widder bin , weiß ich genau was du meinst .
Mein Mann ist auch immer ganz erstaunt,
wenn ich bei ihm ganz ruhig ankomme und mich entschuldige .
Definitiv nicht meine Königsdisziplin.


Wünsche euch beiden einen runden Neustart


Liebe Grüße

Yez
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Nooria 24
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2016
Beiträge: 699

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2019 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Grüß Dich Seppel,

klasse Neuigkeiten! Das freut mich sowohl für Dich als auch für Deine Frau.

Viel Spaß, Neugierde, Gelassenheit und Geduld auf eurer gemeinsamen Reise des "Neu-Kennenlernens" und "Zusammenraufens".

Nooria Laughing
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2019 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, Yez, hi Nooria,

ich habe in den letzten 8 Wochen mehr Tränen vergossen, als in den letzten

8 Jahren. Der Entzug hat die Tür zu meinen Gefühlen so weit aufgestossen,

dass ich sogar bei Schlagermusik heule, wenn das Wort Sehnsucht oder

Liebe zweimal im Refrain vorkommt.


Ist mir bei Rammstein oder Motörhead nie passiert Rolling Eyes Embarassed .

Oder doch Twisted Evil ?

Seppel
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2019 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ei Seppel...

Ich finds gut wie du und deine Frau das angeht...

So eine Langjährige Beziehung sollte man nicht einfach so aufgeben...

Paartherapie versuchen,andere Hilfsangebote noch nutzen...

Wenn es dann wirklich nichts mehr wird,habt ihr zwei Liebe Liebenden dann doch wenigstens alles probiert...

Ihr müsst ja auch nicht 8 Stunden Täglich aufeinander Hocken...ihr könnt es ja ruhig angehen lassen ...ohne Druck was erreichen/erzwingen zu wollen...

Wenn ihr euch Mittags eine Stunde zum Kaffee seht,euch gut unterhaltet...reicht das doch für den Anfang...

Das war jetzt nur ein Beispiel,ich hoffe der "Grundgedanke" der dahinter steht kommt rüber...

Alles kann,nichts muss..

Lieben Gruß...
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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2019 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Seppel ,

da kann ich nur froh sein , dass das Oxycodon das Gefühlsleben nicht verändert .
Zu mindest bei mir .
Egal ob 0 mg , 240 mg , oder so wie jetzt mit 3,5 mg
ich fühle mich unverändert.
Hab mich allerdings auch nie abgeschossen .
Oder ne Extraportion zum „gut fühlen“ genommen.



Jetzt muss du dich erstmal wieder selbst kennenlernen
Dann klappt’s auch mit deiner Frau

Liebe Grüße

Yez
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2019 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Yez, Nooria und hi, lieber Doc,

danke für Eure wohlmeinenden Rückmeldungen. Während ich immer noch

superdünnhäutig aber sehr wach wegen des psychischen ' Methaentzugs ' bin,

hat es mein Schatz ohne Anlauf und E N D L I C H mal geschafft,

an einem Tag in den letzten 10 Jahren

KEINEN ALKOHOL zu trinken.

Sie hat sehr geschwitzt und war die halbe Nacht wach, doch blieb sie tapfer

und friedlich neben mir; ich bin superstolz auf sie und spüre wie sehr ich sie

liebe, wenn sie auch für sich sorgt.

Meinen eigener Entgiftungsprozess , bzw. die psychisch emotionalen Prozesse,

um wieder auf allen Ebenen fit und alltagstauglich zu werden, geraten durch

die Fürsorge um meinen Schatz ein wenig ins Hintertreffen.

Eine Situation, die mir gefällt und so subjektiv für mich die Gesamtsituation

erleichtert.

Und noch was:

Als ich in tiefer Not um meine Entgiftung und auch meine Partnerschaft Freunde

und Familie um Hilfe bat und sie auch weitestgehend bekam, dachte

ich absolut noch nicht soweit, dass die Hilfe für mich an eine

OFFIZIELL NIE AUSGEHANDELTE OPTION geknüpft war, nämlich:


Wir helfen Dir, doch Du tust danach was wir wollen; nicht was Du willst:

Um deutlicher zu werden:


Ich wollte ' nur ' solange von meiner Frau Abstand, bis für uns als Einzelperson

die Situation so klar ist, dass wir beide friedlich unsere Einzelschritte und

gemeinsamen Schritte in Ruhe besprechen, abgleichen und dann gehen können.


Eine Trennung auf Dauer war ( beidseitig ) nur geplant, wenn einer an Alkohol

oder Drogen/Substitution festhält.


Und ich bin definitiv entgiftet; meine Frau ist ( toi, toi, toi klopf auf Holz ) auf

dem besten Weg dorthin.

Dienstag haben wir ein gemeinsames Gespräch mit meinem Suchtberater und

ein regelmässiges Treffen bei den AA's ist geplant und wird auch am Dienstag

besprochen! Doch:

Es gibt tatsächlich Menschen, die wohl nur mit der Vorgabe uns/mir geholfen

haben, wenn ich mich definitiv von meiner Frau trenne.


Geht's noch?

So etwas würde ich NIE im Leben aushandeln.

Jedenfalls gibt es Menschen, die unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe

bzw. Nachbarschaftshilfe ihre Hilfe anboten, um mir im Nachhinein zu sagen

dass ich ganz schön undankbar bin, wenn ich den ( gut ? ) gemeinten Rat

missachte und wieder mit meiner Frau zusammenwohne.

Einzelheiten erspare ich mir, der Anonymität wegen. Doch glaubt mir: Es ist

wahr.

Ich werde die krassen Sachen weiträumig und etwas zeitversetzt recherchieren

und evtl über diesen Schwachsinn berichten.


Heiliges Blächle; dieses Jahr ist definitiv nicht ohne. Ich werde noch weiter

über meine Entgiftung inclusive der aufwendigen Vorbereitung berichten.


Es war meine 9. Entgiftung in dem Haus und trotz Schlaflosigkeit, Schmerzen

und Heimweh hatte ich keine Abbruchgedanken und fühlte mein Sein in der

Entgiftung

... WIE AUF SCHIENEN.

Und dafür bin ich soo dankbar. Ohne Ende!

Very Happy Wink Very Happy Wink Very Happy Wink Very Happy Wink

To be continued!

Seppel
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2019 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Gude Seppel...

Ich hab immer gedacht,du wärst der Bösewicht in eurer Beziehung...

Das deine Frau ein Alkohol Problem hat,wusste ich nicht,oder hab es überlesen in älteren Posts von dir...

Das andere dir raten sich von deiner Frau zu trennen ist sowas von Humbuk ohne Ende...

Das kannst nur du für dich entscheiden...es gibt nämlich auch Liebenswerte Alkoholiker,auch wenn einem das niemand abnimmt...

Noch was anderes...

Falls ihr ein Blutdruck Messgerät im Haus habt,kontrollier den bitte bei deiner Frau...falls der zu hoch ist ,grad gegen abend wenn der Alkohol fehlt geht der in die höhe...

Dann lieber weitertrinken und in eine Entgiftung gehen...

Ein kalter Alkoholentzug kann Tödlich ausgehen...

Wenn was komisch/nicht Koscher ist Notarzt rufen...

Gruß...
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2019 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das deine Frau Alkoholkrank ist wusste ich auch nicht. Das macht es nochmal etwas schwieriger als wenn nur ein Partner Suchtkrank ist.
Wenn sie 10Jahre jeden Tag getrunken hat dann ist es evtl nicht gesund so abrupt aufzuhören...

Die Idee mit dem Blutdruck messen macht Sinn.

Liebe Grüße von Caro
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2019 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, liebe Forianer,

dass meine Frau ein Alkoholproblem hat ist eine Entwicklung, die nach dem

ersten ( und sehr wichtigen ) Gespräch mit mir und meinem Drogenberater,

der auch eine therapeutische Ausbildung hat, erst zeitlich so richtig erfasst

worden ist.

Sie hat täglich Wein und/oder Likör getrunken, doch nie so viel, dass mir es

vor einem Jahr so aufgefallen wäre, dass ich es angesprochen hätte.


Doch bei einigen Streitigkeiten wusste sie in diesem Jahr bei den morgendlichen

Nachbesprechungen oft nicht, was sie verletzendes gesagt hatte. Doch an meine

'Retourkutsche ' auf die Verletzungen konnte sie sich erinnern.


Als ich sie vor 18 Tagen verliess, wusste sie definitiv nicht, dass sie mich damit

aufgezogen hat, ' wie schön die Zeit ohne mich gewesen sei, als ich in der Ent-

giftung von über 12 Jahren Methadon ( 13 ml ) entgiftet habe.


Nun, ich wollte immer das Beste für meine Frau, weil ich sie liebe UND sie

nicht geniessbar ist, wenn sie sauer ist ( ich bin eine JUNGFRAU und sie ist ein

WIDDER ! ). Also wollte ich es ihr ermöglichen, dauerhaft ( weil: ohne mich! )

glücklich zu sein.

Gleichzeitig mit meinem Auszug kontaktierte ich Freunde aus der Nachbarschaft

mir mitzuteilen, wie es ihr so geht.

So nach und nach wurde mir immer genauer mittgeteilt, wie es ihr geht und

dass sie absolut nicht versteht, warum ich denn ausgezogen bin und vorhabe

mich von ihr zu trennen.

Als mir immer deutlicher gesagt wurde, dass sie immer schlechter aussieht,

oft weint und sogar zittert beim Sprechen, gab es für mich nur eins:


SOFORT KONTAKT AUFNEHMEN!

Als ich das tat hörte ich meine Frau so zaghaft und verstört, wie ich sie in

meinem ganzen Leben nie gehört hatte.

Als sie mir alles gesagt hatte, fragte ich sie ob ich zurückkommen soll und wenn

wann?


2 Stunden später war ich wieder zu Hause; ein kleiner Berg voller Probleme

aber so glücklich!

To be continued!

Seppel
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2019 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, naja, vll besser mit ihr persönlich reden anstatt bei Nachbarn zu fragen wie es ihr geht.
Das ist wie einander umherschleichen wie die Katze die Maus Smile

Eine gute Paarberatung die mit Suchtproblematik und Kommunikationsstilen arbeitet, möglichst eine die Geld kostet und eine Warteliste hat, das kann echt etwas bringen.
Eine dritte Person als neutrale Übersetzerin quasi die psychologisch geschult ist.

Vielleicht eine Heilpraktikerin für Psychotherapie wenn es nicht zu teuer werden soll.

Du hast wirklich nie gemerkt dass sie 10Jahre durchgehend etwas trinkt? Wenn es auch nicht so viel war?
Du warst eher mit dir selbst beschäftigt oder? Vielleicht kam sie sich da nicht gesehen vor.

Habt ihr Kinder die noch bei euch wohnen?
LG Caro
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2019 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist niemals möglich für Außenstehende, wirklich zu wissen, was zwischen zwei Menschen geschieht - von daher sind "bekanntschaftliche Ratschläge" manchmal echt haarsträubend. Ist mir auch schon passiert. Seit damals, halte ich es so, wie früher - meine "Rartgeber" kennen mich seit Ewigkeiten. - Allerdings - Du hast immer gute Ansätze! Ich mochte unser Skype und war schon etwas traurig, als das nicht mehr möglich war.

Ne Paarthera wäre seit 100 Jahren dran, nicht wahr? Damit Du Deine Schuld verlierst und sie ihren wahren Platz bekommt in diesem ungesund anmutenden Gefälle, wo Du IMMER der Sündenbock bist. Wieviele Tage, Monate, Jahre schon fütterst Du sie mit Häppchen, die sie schlucken soll, lieber Seppel?

Jahrelang hast Du Dich gewehrt, weitere Jahre hast Du Buch um Buch gelesen, um irgendwoher die Kraft zu nehmen, mit positivem Blick auf Ihre Süchte zu schauen. Alkoholismus und Eifersucht. Ihr ALLES recht zu machen, was zu wenig Ergebnis führte. Die Richtung leicht gewechselt, um aus der "Schuldecke" raus zu kommen.

Die Energie, die Dich das kostet, hätte so mancher darauf verwendet, sich ein eigenes Leben zu schaffen. Mich verwundert die Treue - oder ist es Anhaftung?(lediglich in Fragestellung)

Caro schrieb, was unabdingbar ist - aber grundsätzlich verneint wird, wie von jedem "Gutem Alkoholiker". Was nutzt es, wenn Du Dich abstramplest, wenn von anderer Seite alles verneint wird, kann man fragen.

Im Suchtbereich macht es durchaus Sinn, sich selbst zu durch zu leuchten - und den anderen das Gleiche tun zu lassen, auch unabhängig von einander - > man kann nicht für den anderen "mitleben", "mitdenken", alles auf sich selbst abladen. Nicht auf Dauer. Die Belastung ist unermesslich. Aber der Mensch gewöhnt sich an alles und irgendwann wird es - anscheinend - zur Normalität.

Man kann das durchaus als verbale Gewalt ansehen, von ihrer Seite aus. Wie oft, wolltest Du schon gehen? Kann man das noch zählen? Nun siehst Du klarer - der Körper noch durch flutet von stärkenden Hormonen, das hält nur eine gewisse Zeit an - dann geht es abwärts. Kommt zusätzlich von außen Negativität, ist das nicht selten der Anlass für Rückfälle.

Ich bewundere Deinen Einsatz einerseits! Nur Du kannst wissen, was Du an ihr hast. Und mit einem guten Therapeuten von der Kasse bezahlt, hast Du die Möglichkeit, Dir selbst zu helfen. Caro - ich dachte auch sofort an Dich, als ich mal ein paar Zeilen hier sah - es wäre wunderbar, würde sie sich zu solchem entschließen. Aber da sehe ich schwarz - das macht kein (aktiver) Alkoholiker, das wäre ja mal was ganz neues!

Seppel, Du bist MASSIV in Vorleistung gegangen. Seit Ewigkeiten. Du bist sogar clean! Es scheint zu verhallen, wie die Nacht, wenn morgens die Sonne austeigt, im beständigem Wechsel - ohne, dass sich jemals wirklich was änderte. Sie knickt zuweilen ein, stimmt Dir zu, wenn es ganz eng wird - aber mehr, war bisher nicht zu erlangen. Im Grunde, kann sie gar nicht anders! Denn Du warst derjenige, der sich die ganze Literatur rein zog, an sich arbeitete, nicht sie.

Sie steht da, wo sich ihre Probleme manifestierten. Da bist längst von Dannen gezogen in all diesen Bereichen, was Dich selbst betrifft. Und bist immer noch an ihrer Seite. Sie darf sich glücklich schätzen! Tut sie das? Versteht sie, dass Du nicht der Bösewicht bist, sondern ihre eigene Gedankenwelt- Sie ist es, die ihr Leben vernichtet, nicht Du!

Du warst es niemals. Aber Du bist jener, der sein Leben auf ihre Süchte einrichtete, ihr keinen Anlass geben magst, sich zu grämen. Erkennst ihr Leid, kannst jedoch wenig tun, dieses zu lindern, wie sich immer wieder zeigte. Du kannst jeden Kontakt mit weiblichem Anteil verstecken vor ihr - macht sie das glücklicher? Das Unglück hat sie selbst genieriert - wie viele Menschen wurden vom Partner betrogen? - ohne solch extreme Anteile auszubilden. DAS ist SUCHT. Und ihr Baby.

Die Vermischung hält viel bereit, was unter den Tisch fällt. Und eben das, ist es, was AUF den TIsch sollte - aber kläre mal mit jemandem etwas, der täglich ab einer gewissen Uhrzeit gemein und ungerecht wird, mal mehr, mal wenger, weil die Promille ihren Stand erreichen. Im Grunde, müsste sie nach ziehen und ihr Suchtmittel verabschieden, wollt ihr das, was man Gklück nennen kann. Oder einfach eine realistische Chance.

Du bist jetzt clean und zuobesrt, besteht Deine Aufgabe darin, Dich zu schützen. Hast Du Dich mal mit Anhaftung befasst? In diesem Bereich findet sich einiges Nützliche.

Du willst nicht aufgeben, kannst nicht glauben, dass es das gewesen soll. Ich habe größte Hochachtung, dass Du unter solchen Bedingungen so weit gekommen bist! Das wäre mir bspweise unmöglich. Ich würde zerbrechen, unter solch einem Einfluss.

Tägliche Misshandlung wird über Jahre ertragen und abgewiegelt, was von außen kommt. Ich kann mir das gar nicht vorstellen - dafür bin ich nicht die Frau.

Und so, ist jeder anders, empfindet völlig anders - und deshalb ist alles, was von "anderen" kommt, die einen nicht gerade seit "Ewigkeiten" begleiten, wie langjährige Freundschaften, oft falsch. Fachpersonal hat die Distanz, die Fähigkeit, einem zu helfen, selbst klar sehen zu können. Ist es geklärt, bleibt aber immer noch eine Konsequenz, die oftmals das Schlusslicht bildet.

All das, weißt Du selbst, denke ich. Nun bist Du soweit, dass Du das hier thematisierst - das hat mich gewundert, ehrlich gesagt. Ich hab nicht allzu viel gelesen, zugegeben, aber das ist ja nix neues für mich. Immer kommt sie ein Stückchen auf Dich zu, um dann wieder im Schneckenhaus zu verschwinden - ich möchte ihr Leid nicht tragen müssen - es muss enorm sein!

Und genau das, weißt Du auch - es vermag Dich anzuhalten, sie mit zu nehmen, auf Deine Reise in andere Gefilde. Doch sie ist diejenige, die mit aufsteigen muss- Du kannst sie nicht Huckepack nehmen! (auch wenn ich Dir das körperlich zutraue, lächel) Du weißt, was ich meine! Du willst, dass es ihr gut geht.

Weißt Du, wie oft ich das schon wünschte? Wie halten Menschen das über so lange Zeit aus? Ich kenne die Anhaftung, lebte sie selbst zuweilen. Aber mehr Unglück kann man kaum generieren, so viel steht fest.

Ich erinnere mich an die Gefühle der Freiheit, als ich es schaffte, zu gehen. Eine innere Kraft erstrahlte, die niemals zuvor gegenwärtig war. Sie war es, die mein Leben bereicherte, mir die Kraft gab, Neues zu tun, Dinge zu erlernen, die ich mir zuvor niemals zugetraut hätte und nicht die Treue an Verlorenes.

Und genau dieser Punkt, kann von niemandem eingesehen werden, außer von einem selbst und vllt noch von Menschen, die einen lange begleiten. It´s up to you Smile Denn es gibt keine Begleitung dieser Art.

An diesem Punkt, sehe ich den Reichtum, der sich niemals auf die kleinen bunten Scheinchen erstreckt. Aber auch sie, sind nicht selten im Hintergrund. Wie soll man leben, mit einer Rente, die für einen allein kaum reicht? Fragst Du Dich das? Macht das unsicher?

Auch Moron und ich wissen: zusammen, geht es uns gut. Es wird uns nie an was mangeln. Und doch, ist es unsere Aufgabe, uns selbst dahin zu schaffen, wo wir hin wollen. Moron kann nicht für mich tun, was mein Anteil ist, wie auch umgekehrt unmöglich.

Was hätte ich davon, will der andere was ganz anderes? Da schieden sich die Geister schon mehrfach. Liebe war niemals genug an solchen Punkten, sie verblasst unter der Last.

Und wird sie zur Last, ist es keine Liebe. Liebe ist frei. Sie braucht Flügel. Doch ohne Wurzeln keine Flügel. Und ich glaube, das wurzeln hat Deine Frau nie geschafft. Du schon. Da mag der Unfriede herrühren. Vllt neidet sie Dir auch, dass Du Dein Leben füllen konntest, selbst unter schwierigsten Bedingungen - nunja, dem Leistungszwang Jahre schon entkommen, da entfällt ein großer Batzen. Man schaue sich yez an, die noch arbeiten muss und sich tropfenweise raus schafft.

Insofern hat Caro schon keine schlechte Wahl getroffen - solange das Zeug wirkt, so what? In meinem Falle funzte das nicht.

Nun steht die Selbstfürsorge an. Um den Erfolg zu halten. Auch das, weißt Du.

Die Quälerei hat sich gelohnt. Andererseits, wäre ich in manchem schon weiter, hätte ich eine Substanz wie Metha gewählt, die mich wirklich absafte - aber das ist alles auf Leistung bezogen in meinem Falle. Ich brauche meine Freiheit, Klarheit, um fühlen zu können, was sich an Stärke in mir befindet. Und nehme in Kauf, was ich alles zu (er)tragen hatte und auch, dass ich stagnierte auf meinem Weg in die Autonomie.

So trifft jeder seine Entscheidungen selbst, an das angepasst, was gelebt wird. Niemand kann sich an Stelle eines anderen positionieren und wertend austeilen. Da ist mehr Vorsicht geboten, wie ich bei Dir vor Jahren schon lernte, Seppel.

Selbst in Fällen, wenn Menschen irgendwann dahin kommen, was andere von außen so leicht erkennen (bei sich selbst sieht das IMMER anders aus), verbleibt es immer noch einem selbst, wie mit "Erkenntnis" umgegangen wird.

Auch im Nachinein, ist oft der Kritiker der Feind bei (selbst)unsicheren Personen. Das geschieht niemals bei Freunden Very Happy Und so verbleibt der Weg, den Caro ansprach. Du willst? Aber sie nicht? Da ist guter Rat unmöglich. Denn er verhallt im Nichts. Keine schöne Situation. Aber irgendwie traue ich Dir zu, das Kind zu schaukeln! Du wirst doch nicht mehr "zurück laufen", sondern den Vorwärtsgang eingeschaltet lassen?

Alles andere - niemand weiß, was in ihr vorgeht, nur das Leid ist offensichtlich -> Du bist kein Trostpflaster, das hat sie verstanden schon vor Jahren und vllt macht sie das auch wütend. Dass sie selbst - sich nichts ist. (allein im Emo Bereich, versteht sich)

Sie will von Dir, was sie selbst nicht kann. Und hasst Dich auf Alk wenn der Abend naht, nicht selten. All die Jahre, die sie wusch und putzte, während Du ihr die blutdreckigen Klamotten überlassen hast - hast Du nun zu büßen? Nicht vergessen zu können, liegt am Pegel nicht selten. Das ist ü 20 Jahre her! Und so rennst Du gegen Windmühlen.

Wie sehr würde ich Euch wünschen, gemeinsam Frieden zu erlangen. Aber dazu gehören zwei. Du kannst nüchtern sein, für sie putzen und kochen, ihr den Kaffee ans Bett bringen, in dauerndernder Abfolge, was Abends dann geschieht, wenn der Alkohol das Gehirn vernebelt und Altes so wahr wird, als wäre es gestern gewesen. Darauf hast Du wenig Einfluss.

Ich kenne niemanden, der derart rücksichtsvoll ist, alles versucht, was menschenmöglich ist! Doch den letzten und wichtigsten Schritt, obliegt nun ihr, damit ihr die verbleibende Zeit gemeinsam verbringen könnt. Ich weiß, wie wichtig Dir das ist. Was ist, wenn Du verlierst in letzter Instanz? Vergiss nicht: das Leben hängt nicht an einer (anderen) Person - es hängt an Dir! Und Du kannst noch viele Jahre glücklich sein, Du bist clean! Wink

P.S. Übrigens war das Handy aus, ich nutze es kaum noch. Ich sah erst kürzlich, was auf dem AB war.
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2019 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Dakini,

Dein Post ist so umfangreich und ( auf den ersten Blick ) superstimmig; um

inhaltlich adäquat zu reagieren braucht es bei mir z. Zt. etwas, denn:

Seit Jahren hat meine Frau am Samstag den ersten Nulltag eingelegt und

am Montag, Dienstag und heute nix getrunken!

Ich bis soo stolz und glücklich. Wir waren Dienstag bei meinem therapie-

erfahrenen Suchtberater zur gemeinsamen Erstberatung gegangen, gehen

nächsten Dienstag wieder hin bis genau entschieden wird ( von uns dreien )

wie die weiteren Schritte in Abstinenz aussehen werden!

Ich bin sop glücklich! Danke!

Ich melde mich morgen.

Seppel Wink
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2019 06:28    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Dakini, hallo, lieber Rest des Forums,

um alles Wichtige aus Deinem Post zu beantworten muss ihn mir ausdrucken

und dann Stück- für- Stück beantworten.

Ist mir momentan too much Rolling Eyes !

Ich beantworte den ganzen Post mal so, wie ich auch mit DEM LEBEN umgehe:


Die Frage, die ich mir in allen Situationen ( wohl ) stelle ist:

Was hilft mir und meinem Gegenüber mehr:

Ich sorge für mich ( evtl. TRENNUNG ) - oder

oder ich sorge für alle ( ANNAHME durch Praktiken wie Herzatmung bzw. alle

Möglichkeiten, die mich E R W E I T E R N ) , also in diesem Fall für MEINE FRAU

UND MICH !


Selbstredend, dass ich als alter Überlebensprofi mich nicht mit weniger als

A L L E M zufrieden gebe.

Wenn ICH in einer Welt, die wir als POLAR wahrnehmen und mit deren POLARI-

TÄT die GANZE WELT schlecht zurechtkommt mich BEWUSST in ICH-DU abspalte

dann werde ich in unserer Partnersituation mitansehen und mitfühlen müssen,

wie sich gerade der Teil, den ich zumindest so liebe, wie meinen Körper-

also wie sich meine sogenannte ' BESSERE HÄLFTE ' verabschiedet.


Oder noch kürzer:

Solange ich aus welcher Lebenssituation auch immer noch erkennen kann,

durch was für ein Tun ich eine Situation inhaltlich verbessern kann, so werde

ich mich NIE ( ! ) von der Situation im Gesamten ( also Trennung! ) los-

lösen, sondern immer dahin schauen, wie ICH die Situation verbessern kann.


Das bin ich! Now!

Und das WIE ergibt sich immer ( ergab sich immer ) aus der Situation.

Ist das verständlich?

Einen guten Tag wünscht Euch allen

Seppel Wink
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2019 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Seppel,

ja, das verstehe ich gut. Wie ich ja auch weiß. Dein Umgang damit ehrt Dich, das fand ich schon immer faszinierend. Es ist ein Weg, den die wenigsten beschreiten können - und er hat Dich bis hier her gebracht - und Deine Öffnung, das mal zu thematisieren, wird Dir vllt, so hoffe ich, die ein oder andere Hilfestellung geben können. Früher, wäre das - weißte ja selbst - von mehreren kommentiert worden, das fand ich schön und hilfreich.

Ich hoffe auch, dass Caro noch was dazu schreibt. Sie ist in dem Bereich sehr gut! Und so manche Stimme, vermag Dir vllt etwas in die Hand geben, womit Du was anfangen kannst und Dich zusätzlich stützen kannst - man nehme, was man kriegen kann, an Hilfe. So sehe ich das immer in solch fragilen Zeiten.

Ich lese Deine positive Grundstimmung raus, das freut mich so sehr! Du weißt ja selbst, dass es auch für mich keine Selbstverständlichkeit ist und ich derart zu schätzen lernte, wenn es einem gut geht und man mit sich und der Welt im Reinen ist.

Das ist, was Du auf jeden Fall auf Deiner Seite hast - Du machst alles richtig, vor allem, wenn ich an meine Freundin denke. Niemals hätte ich damit grechnet, dass sie so zufrieden ist, nach langen Jahren an der Seite eines Menschen, der auch ihr Leben stark einschränkte. Aber es ist das Glück wirklicher Liebe. Und Du - Du liebst auch! Sie ist die stärkste Macht und entbehrt jeder Kleingeistigkeit! Sie ist der Boden in jedem Menschen, der das nutzen kann, um den anderen "mitzunehmen" und Du tust es - schon immer! Viele haben die Erfahrung gemacht, dass das nicjt fkt. Aber jeder ist anders und Deine Mittel, sind sehr (positiv) ungewöhnlich.

Wenn ich sehe, wie Du eins ums andere gewuppt hast - ja, da kann man Dir nahezu zutrauen, das auch noch zu schaffen! Das wäre ...Du weißt es: der Supergau an Genialität! Und vllt ist genau der Weg, den Du dazu nutzt - der richtige. Denn unser Herz, ist ALLES! Seppel, wenn das funzt, dürfen aber die Korken knallen - zumindest imaginär Very Happy

Ich drück Dich für heute!
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2019 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Dakini,

Deine Worte in diesem Post haben mich tief, sehr tief berührt. Kann mich

nicht daran erinnern, bei irgendeinem Post geheult zu haben und kann mich

auch nicht daran erinnern so nüchtern ( clean ) etwas gelesen zu haben.


Ich habe mein verlorengeglaubtes Tagebuch von meiner Entgiftung wiederge-

funden! Yippijeeehh!

Da steht alles wichtige drin, was so nach und nach an verdrängten Themen

hochgekommen ist; und es gibt mir unheimlich Aufschluss über mich.

Ich bin so happy. Meine Frau ist ( danke, lieber Gott ) noch trocken, Du postest

dass mir die Tränen kommen und ich ...



I C H D A R F D A S A L L E S G E N I E S S E N !



Thanks a lot, my dear. Alles Liebe und:

Ich melde mich weiter!

Seppel Wink
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