FENTANYL-Entzug... Wer hat Erfahrungen?! Wichtig!

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sommerkind
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

KarinN. hat Folgendes geschrieben:
* Fentanyst * , nimm ja nicht Fentanyl mit Citalopram ein... ( les mich grade rückwärts durch )...

google mal nach Serotoninsyndrom...hab`letzte Woche den Fehler gemacht, wollte mir was Gutes tun, und war garNicht gut !

Also ich nehme schon lange Fluoxetin + Fentanyl zusammen und Fluoxetin ist ja auch ein Serotoninwiederaufnahmehemmer. Aber ich weiß, dass ein Serotoninsyndrom sehr gefährlich ist. Ich denke aber bei Fentanyl ist das Serotonin sehr niedrig.
Gefährlicher wäre es mit Tramadol.
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Fentamist
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karin, hallo sommerkind,

ich nehme gar kein Psychopharmakum mehr. nur 3x30 Tropfen Tramal. fertig. Very Happy
Ich weiß nicht, diese serotoninwiederaufnahmehemmer haben bei mir nie irgendwas bewirkt.
Ich habs 2 wochen nach dem Fentanylentzug einfach weggelassen. und ich bin alles andere als depressiv. Very Happy
Ich denke, ich war einfach wegen dem Fenta mies drauf und nicht, weil ich zu wenig serotonin im gehirn habe.
Dass mich hier keiner falsch versteht: ich will nicht mit meinem entzug prahlen und schon gar keine klugscheißerischen anleitungen dafür geben.
Ich bin nur einfach so unglaublich erleichtert und happy und möchte das genauso mit Euch teilen, wie ich auch meine verdammt üblen Stunden während des Entzugs mit Euch geteilt habe.
Und vielleicht gibt es ja dem einen oder anderen einen Funken Hoffnung.
Wenn ichs geschafft habe, kanns jeder schaffen. Ich bin keine Heldin, sondern eher der Typ Jammerlappen, der, wenn er nur ein bisschen schlecht drauf ist, gleich einen weltuntergang dahinter vermutet Smile
Aber ich habe prinzipien. und eines davon lautet: verliere nie deinen Stolz.
Fentanyl hat mich zu einem bettelnden Würstchen gemacht.
Ich hatte vor mir selber Ekel. Das habe ich nicht länger ertragen.

Viel Kraft und Glück, Fenta
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sommerkind
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

KarinN. hat Folgendes geschrieben:
,,...und kaute es dann nur noch, wenn ich was machen musste,, ,...
Ach ja, was meinst du mit "kauen"? Hast du es richtig gekaut? Sorry, ist wahrscheinlich ne blöde Frage Embarassed
interessiert mich aber wirklich Smile
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Fentamist
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sommerkind,

also, ich habe auch gekaut. Man steckt sich den Schnipsel rein und bearbeitet ihn gleich mit den Zähnen. Vermutlich kriegst Du so mehr Stoff für sofort raus. Und beim Kauen bleibt halt wirklich nix mehr übrig.
Allerdings isst man die Pflaster sozusagen, denn man kaut so lange, bis es entweder kein bisschen mehr bitter schmeckt oder ganz weg ist.
Ob das für den Körper sehr schlimm ist oder das ganze von der Magensäure zerlegt wird, kann ich nicht sagen.
Gut ist es sicher nicht, Plastik zu essen.
LG, Fenta
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KarinN.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2014 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

*sommerkind * , mit " Kauen " meine ich, dass ich meine alten, gehorteten Pflaster grade in Mund nehm, und " durchkaue ", um dien bitteren Geschmack zu haben, der uns alle doch so antörnt...hab `dann auch eine kurze Erleichterung, kann meine Hausarbeit machen, Spülmaschine aus - und einräumen, halt, grad das Nötigste, ohne wäre ich grad zu garnix fähig...

mach mir aber garnix vor...bin mir bewusst, dass ich mich dadurch nur kurz hochkick, und dann wieder runtermuss...doch iss einfach grad so...Mist, will doch wegen dem Entzug nicht verwahrlosen...

dosier mich halt grade mit Kleben runter, hab meine 5 50ger Pflaster in der Apo deponiert, hol mir alle 2 Tage eins...halbes kleb `ich, halbes zerschneid und lutsch s..

ach so, paar Biere Beikonsum sind auch dabei...erst dann krieg ich Lust auf Kochen und Essen...Mann, bin ich froh, wenn der Scheiss vorbei ist, und ich wieder ein gaasaaaaanz normales Leben leben kann, mit allen seinen Höhen und Tiefen, so, wie`s halt " normal " ist...wünscht mir doch bitte Glück, und ich Euch,...ohne geht`s nicht.
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sommerkind
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2014 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ah okay, jetzt verstehe ich, was ihr mit dem Kauen meint.
Ich konnte mich ja nie mit jemandem austauschen über diese Art des Konsumierens. Wie gesagt - ich hab immer 2 Schnippsel im Mund: einen rechts und den anderen auf der linken Seite zwischen Wange und Zähnen.
Ich behalte die dann so lange drin, wie sie bitter schmecken, meist so 2 bis 3 Stunden. Am Besten wirkt es, wenn möglichst wenig Speichel im Mund ist. Auch wenn ich z.B. was trinke, während die Schnippsel im Mund sind, ist danach die Wirkung (also der bittere Geschmack) so gut wie weg.
Sorry für das off Topic-Gelaber, ich höre jetzt auch damit auf.

Liebe Karin, ich finde es super, dass du versuchst, deine Dosis zu reduzieren!
Ich glaube, ich sollte mir auch mal wieder ein Pflaster aufkleben. Ich bin aber so gierig auf das Lutschen, weil ich mir einbilde, dass es mir dann gleich besser geht aber das stimmt eigentlich schon lange nicht mehr.
Am Anfang hat es noch richtig was gebracht - also ich war richtig fit und gut drauf. Jetzt ist das aber nicht mehr der Fall.
Wenn du schreibst, dass du dann "wenigstens in der Lage bist, den Geschirrspüler ein- und ausräumen" kannst, wenn du deine Schnippsel zerkaut hast, dann kann ich sehr gut verstehen, was du meinst!
Einerseits braucht man das Fenta um bestimmte Dinge einfach zu schaffen aber andererseits macht das Fenta einen auch ohne Ende faul und antriebslos.
Jedenfalls ist es bei mir so.
Wie läuft es jetzt so bei dir, Karin?
Lyrica könnte beim Entziehen helfen...

Ach ja:
Geht es euch eigentlich auch so, dass ihr nicht mehr aufs Klo könnt?
Ich muss dauernd Abführtabletten nehmen... Rolling Eyes

Ich bin so froh, dass ich hierher gefunden habe und mich mal über das Thema richtig austauschen kann.

Alles Liebe vom Sommerkind Wink
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Tramaqueen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2014 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben!

@sommerkind@karin

Wahrscheinlich wiederhole ich mich, aber ich möchte nochmal loswerden und warnen, was dieses Zeug anrichten kann:
Ich kann euch echt nachempfinden, wie es in eurem Leben zur Zeit aussieht. Ich war praktisch genötigt aufzustehen, da ich ja zwei Kinder habe. Ich war eigentlich auch dabei, vom lutschen aufs kleben zu reduzieren. Ich habe damals täglich 2 75µ am Tag gelutscht. Zu dieser Zeit starb der Papa meines jüngeren Sohnes 12J. und ich wußte einfach nicht, wie ich dabei noch den Entzug weitermachen sollte. Nur mit dem Fentanyl war ich damals überhaupt in der Lage, die Trauer, den Papierkram, Ärger mit den Verwandten, da mein Sohn das Haus geerbt hätte, und natürlich Besuche vom Jugendamt einigermassen vernünftig durchzustehen.
Ich nahm gerade soviel, um nicht high zu wirken aber genug um ohne Entzug zu sein. Hätte damals ja auch niemanden geholfen, am wenigsten meinem Sohn. Ich habe drei Monate mit ihm in einem Bett geschlafen und danach noch ca. 3 Monate im selben Zimmer, da er solche Angst hatte, das ich nachts auch einfach sterbe wie sein Papa (Lungenembolie). Bis heute (er ist jetzt 15) läßt er nachts seine Tür auf zum schlafen, weil er mit den Geräuschen von mir und seinem großen Bruder besser schlafen kann.
Lange Rede, kurzer Sinn, ja, ich kann euch absolut verstehen. Im Fentanyl Entzug ist man zu nichts fähig.

Allerdings gibt es bei der Einnahme von Fentanyl auch noch ein großes Risiko, nämlich, das man Schmerzen kaum noch wahrnimmt. In den zwei Jahren mit dem Zeug bin einmal vom Fahrrad gefallen und habe mir am kleinen Finger die Sehne gerissen. Ich habe nur ein bißchen au gehabt und mich gedacht, ist wohl ne Prellung. Erst nach meinem Entzug habe ich gemerkt, das mein Finger weiter nach oben gebogen ist, als die anderen und auch recht schmerzempfindlich ist. Unter Fentanyl: null
Ein weiteres Mal rutschte ich aus und fiel ziemlich unglücklich, bams, auf mein steißbein. Das tat schon weh, aber nicht so arg. Wurde auch kaum blau oder so. Hmm, wohl ne Prellung, dachte ich mir. Kurze Zeit danach war bei mir zu Hause alles wieder so einigermassen in Ordnung und ich konnte und musste in die Klinik um zu entgiften. Wäre ich nicht gegangen wäre ich gestorben, da bin ich mir mittlerweile ganz sicher. Zu dem Zeitpunkt sah ich das nicht so und mir war , beschämender Weise, es auch total egal. Wenn weg, dann weg. Ich bin noch heute entsetzt, was das Zeug für einen schrecklichen Menschen aus mir gemacht hat. Ich kann mich nur ein bißchen damit hochhalten, das ich für meine Jungs immer da war und mein Jüngerer auch nachts immer kommen konnte ohne das ich genervt war. So verbrachten wir viele Nächte weinend und traurig wach zusammen. Auch geredet haben wir viel. Über seinen Papa und auch über mich. Er wußte das mit den Pflastern und als er soweit war, sagte er: so Mama, ich kann jetzt zwei Wochen bei Oma bleiben, das schaffe ich und du kommst ja wieder!
Ich bin sehr glücklich, das durch dieses verdammte Fentanyl mein Mutterinstinkt und die Löwin nicht gelitten haben!

Nach dem Entzug, darüber habe ich ja schon geschrieben, merkte ich wie sehr ich nicht nur geistig sondern auch körperlich abgebaut hatte. Ich konnte plötzlich nicht mehr zehn-Finger-schreiben, Mir fielen ganz oft die einfachsten Wörter nicht mehr ein, ich konnte mich auf kein Buch mehr konzentrieren, schlecht schreiben und war total unglücklich.
Mit dem Fentanyl bin ich Fahrrad gefahren auch bergauf und bergab. Ohne Fentanyl konnte ich plötzlich nicht einmal mehr als 100 m GEHEN! Ich war völlig darüber entsetzt, welch ein Mensch ich nach 2 Jahren Fentanyl geworden war. Ein völlig kaputter Mensch. Ach so, als ich auf das Steißbein gefallen ist, war es gebrochen. Die Schmerzen hatte ich dann nach dem Entzug aber kräftig. Man kann da ja nicht operieren, aber da ich in den ersten zwei Wochen unter Fentanyl nix geschont habe, ist es schief zusammengewachsen und ich kann bis heute nicht lange laufen oder auf harten Stühlen sitzen.

Ich schreibe das euch beiden nochmals ganz eindringlich, weil ich sehe, das ihr selbst schon merkt, wie sehr euch das Fentanyl schon verändert. Und glaubt mir bitte, was ihr selbst bemerkt ist nur die Spitze des Eisberges!
Ich will euch nicht verurteilen (wie könnte ich!) oder euch Angst machen, aber bitte bitte glaubt mir. Und setzt alles daran, das Fentanyl abzusetzen. Es gibt für alle anderen Schmerzen Medikamente, die helfen.
Der Entzug selber ist gar nicht so schlimm. Opiate sind bei weitem schlimmer. Kaum zu reden von Benzo`s.
Aber die Wochen danach sind verdammt schwer. Am besten ihr versucht, wenn es zeitlich möglich ist einen Entzug mit anschließender Entwöhnung für zwei, drei Monate, da wird man auch geistig und körperlich wieder aufgebaut ; oder ihr geht danach wegen euren Grunderkrankungen in eine Reha oder mulitmodale Schmerztherapie. Da werden euch dann die richtigen Medikamente verschrieben, immer im Focus des Fentanyl!

Ok, das sind meine tipps an euch beide und ich will sagen, genau wie Fentamist, der Entzug ist zu schaffen. Es ist nicht leicht, aber er rettet über kurz oder lang euer leben! Und das ist kein Blödsinn. Bitte versucht es. Ich kann euch gerne dabei oder davor oder danach begleiten. Es gibt auch außerhalb dieses Forums Möglichkeiten... dies biete ich zum ersten Mal an, da ich nicht möchte, das plötzlich einer von euch nicht mehr zu lesen ist, weil er nicht mehr lebt! Ihr könnt ja mal schreiben, was ihr davon haltet oder ob ihr der Meinung seid, die Alte spinnt und es ist ja alles bei mir nicht so schlimm!

@ Fentamist
ich muss immer grinsen wenn ich deine Posts sehe. Sie ähneln so sehr meinen eigenen Erfahrungen. Auch ich bin eine absolute Pussy was Schmerzen oder gar Entzug angeht. Bei mir musste es erst so weit kommen, bis ich es endlich gemacht habe. Hattest du hinterher auch diese geistigen und/oder körperlichen Ausfälle? Das mentale Problem ging sehr schnell wieder weg und ich war nach ca. 3-4 Wochen kopfmässig wieder "obenauf". Aber körperlich hatte und habe ich noch ne Menge zu tun.

Da ich so furchtbar stark schwitze, habe ich einen Internisten gefragt, ob das immer noch vom Fentanyl kommt. Er meinte, eine sogenannte Fentanyl-Therapie und gerade auch Mißbrauch können zu einer Störung des vegetativen Nervensystems führen, das manchmal Jahre braucht, um sich wieder zu regenerieren. Na, super. Strafe muss wohl sein.


Wie ich so lese, geht es dir auch recht gut und du bist anscheinend wirklich genauso froh, wie ich, das diese Zeit hinter dir liegt. Ich hoffe, das sommerkind und karin das auch schaffen. Immerhin sind sie ja im Forum, das hätte ich zu meiner "Hochzeit" nicht mehr gepackt.

Ich hatte schon Schwierigkeiten zu sprechen, weil mir die Worte nicht mehr einfielen. Aber mich störte das gar nicht großartig und das ist, finde ich das schlimmste. Alle Menschen um dich rum sehen, das du absolut nicht in Ordnung bist, denken du drehst durch (meine Mutter meinte ich wäre aggressiv gewesen ohne Grund, dabei liegt Aggressivität überhaupt nicht in meiner Natur)
Ich habe plötzlich losgeheult, wenn was entfernt trauriges erzählt wurde, aber so richtig hysterisch.
Puuhhh, ich kann dir sagen, ich habe mich zweitausendmal bei allen entschuldigt, die das ertragen haben (und das waren nicht viele). Mir ist das bis heute grottenpeinlich und wenn ich könnte würde ich ganz sicher diese zwei Jahre in meinem Leben streichen.

Wie konnte es nur soweit kommen? Ich glaube, das Fentanyl ist es selbst. Indem du es nimmst, verlierst du die Kontrolle und auch dein Kontrollsystem im Hirn kann nichts mehr tun. D. h. da reden nur noch ein paar Nervenzellen und die Rezeptoren, Synapsen etc. und denen ist es schlicht egal wie es weitergeht. Hauptsache mehr.
Und da all diese Schranken, die wir normalerweise haben oder doch einigermassen steuern können plötzlich weg sind, haben wir gar keine Chance mehr.
Der Kopf sagt dir immer wieder, ist doch nicht so schlimm, mach weiter, du hast da kein Problem. Alles andere am und im Körper schreit nach Hilfe und du hörst es nicht mehr.
Kannst du das so ungefähr nachempfinden?

Ich nehme momentan mind 600 mg Tramal, manchmal etwas mehr, aber das habe ich so vor dem Fentanyl gemacht und fühle mich seit der Neueinstellung auf das Tramal viel sicherer. Ich kenne die Grenzen, ich ERkenne, wenn etwas nicht in Ordnung ist und gegen meine Schmerzen helfen die Tramal recht gut. Es ist auszuhalten. Aber um nichts in der Welt würde ich wieder wegen Schmerzen Fentanyl nehmen. Es sei denn es wären Tumorschmerzen o. ä. das zum Tode führt.

Ich hoffe sehr, das sommerkind und Karin weiter hier im Forum bleiben, ich denke, du könntest ihnen auch sehr helfen durch deine Geschichte!

So, nun habe ich euch aber genug zugetextet, wie ihr merkt, das schreiben funktioniert wieder. Manchmal schneller als das denken... Very Happy

Ach so, ja, die Fentanyl verursachen fast immer Verstopfung. Besser als immer Abführtropfen (die ja auch abhängig machen können!) sind die sog. weichmacher: movicol oder macrogol. Ich bekam sie damals zum Fentanyl mit verschrieben, was eigentlich immer sein müsste.
Man kann ein bis drei Tütchen am Tag in Wasser verrühren und einnehmen. Hat auch den Vorteil, das man mehr trinkt. Bitte erwartet nicht, das das wirkt, wie ein Abfürmittel, aber dabei bleiben. Ich hatte mal für zwei (!) Wochen Verstopfung hatte mich gar nicht so weiter gestört. Aber dann fing es doch an wehzutun und der HA hat mir zwei kleine Einläufe gegeben und gesagt, wenn die nicht helfen, ab ins Krankenhaus, weil ein Verschluß entstehen könnte und das ist nicht wirklich gut.
Einläufe sind auch kein Spass, aber wesentlich besser für den Darm, weil er dann selbst wieder arbeitet. Durch die Abführtropfen bewirkst du nur, das der Darm sich daran gewöhnt und von selbst gar nichts mehr macht.
Mein Vorschlag ist: am Anfang die Tropfen langsam abdosieren, dabei drei mal am Tag die tütchen und vielleicht auch eine Magnesium und eine Calcium-Tabelette aufgelöst trinken. Und dann das Abführmittel absetzen und bei dem anderen bleiben. Wenn gar nichts geht: Einlauf vom Arzt besorgen, der hört auch ab, ob alles in Ordnung ist.
Alles zwischen zweimal am Tag bis zu dreimal die Woche ist noch normal und keine Verstopfung. Die Tütchen bewirken, das es nicht hart wird und Risse verursacht. Man muss sich das dann selber einpegeln lassen. Vielleicht reicht schon ein tütchen oder die M. und C. tabletten.

Och du liebe Güte, ich hoffe, das ihr euch das überhaupt durchlest! Das ist schon ein bißchen viel.
Aber das Thema rührt mich, wie ihr seht noch sehr auf! Und ich würde so gerne helfen! und wenn nur mit meinen eigenen schlechten Erfahrungen!

Also verzeiht, mir falls ihr euch bis zum Ende durchgearbeitet habt, das ich mich bestimmt auch schon wiederholt habe und einfach nicht aufhören konnte...
Aber ich hoffe, es bringt euch ein bißerl was.. Shocked

Noch eine ruhige Nacht und alles Liebe für euch, wünscht euch Queenie

Ps: Ich schick das jetzt einfach so ab, also bitte die Rechtschreib- und Grammatikfehler überlesen!
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sommerkind
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Queenie Wink Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte. Ich würde lieber heute als morgen kein Fenta mehr nehmen. Das Problem ist nur, dass ich nicht mit nem Entzug zur Arbeit gehen kann. Ich bin Abteilungsleiterin und habe einen verantwortungsvollen Job. Momentan habe ich zwar Urlaub aber das wird ja niemals reichen. Krankschreiben lassen ist für mich auch keine Option. Ich habe noch die nächste halbe Woche frei und werde dann mal versuchen, nicht mehr zu lutschen sondern nur zu kleben. Aber da ist schon wieder das nächste Problem, denn ich werde beim Kleben ja erst mal viel mehr Fenta benötigen als wie jetzt beim Lutschen. Ich verbrauche am Tag ein 3/4 Pflaster und das ist schon mehr, als ich verbrauchen dürfte. Ich warte schon immer darauf, dass die Ärztin was sagt, weil ich immer viel zu früh das nächste Rezept (20 Pflaster a 75 µg/h)
Wenn ich nun auch noch anfange zu kleben, brauche ich erstmal die dreifache Dosis um die gleiche Wirkung zu erzielen. Erst dann würde ich anfangen wollen, runter zu dosieren.
Das nächste ist dann, dass ich ja ein Schmerzmittel brauche. Aber welches?
Ich hab schon so ziemlich alles probiert und dachte schon an Buprenorphin - sprich Subutex. Davon wird man wenigstens nicht so müde.
Du nimmst jetzt Tramal gegen deine Schmerzen, oder?
Ich wünsche dir alles Liebe.

Sonnige Grüße vom Sommerkind
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Fentamist
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöchen!

Ich fang gleich mit dem besten Thema an Laughing Stuhlgang
OMG, war ich mit Fentanyl verstopft. ich musste teilweise 60 tropfen laxoberal nehmen, damit der Darm erst mal daran gedacht hat, sich ein bisschen zu bewegen. Einmal habe ich 11 Tage nicht darauf geachtet, dass ich nicht aufm klo war und dann kam die "Geburt eines Ziegelsteines". Ich saß 4 Stunden auf dem Topf, hab Zäpfchen und Einläufe genossen Laughing und es ging NULL. Naja, 3 Tage nach diesem Nachmittag aufm Klo bekam ich eine Analvenenthrombose. Und jeder, der das schon mal hatte, weiß, was für ein Spaß das ist. Ich hab mich auf 6 Hb runtergeblutet, bis ich endlich zum Proktologen ging und der mir ungelogen einen TAMPON in den Auspuff steckte. Nachdem er ausführlich da rumgeschnibbelt hatte.
Noch schlimmer als die Schmerzen, die ich unter Fenta kaum hatte, war die Peinlichkeit.
Queenie, wir scheinen uns ziemlich ähnlich zu sein Smile auch ich hab mit dem Dreck aus einer Krise heraus angefangen.
Und später war mein einziger Gedanke, dass ich ohne den Antrieb von Fentanyl meine Arbeit nicht mehr schaffe. Ich arbeite in einer Klinik und bei uns gehts oft echt mörderisch zu.
Dass das Fenta überhaupt erst verantwortlich dafür war, dass ich mich morgens vor der ersten Dosis so schlapp war, wollte ich nicht wahrhaben.
Es ist aber so.
Komischerweise hatte ich nach dem Entzug keinerlei Ausfälle. Wie gesagt, es passierte wirklich von einem Tag auf den anderen ( nach fast 2 Wochen) und mir ging´s supi.
Mittlerweile befürchte ich fast, dass es jetzt das Tramal ist, das mich aufputscht. Aber irgendwas muss ich ja nehmen. Die Schmerzen sind ohne Medis ja nach wie vor da, wenn auch nicht mehr ganz so heftig.
Wenn ich die Tropfen jetzt geschlürft habe, spüre ich eine ähnliche Euphorie wie anfangs mit Fenta.
Gehts Dir auch so? Dabei schmecken die soooooo widerlich, dass ich jedesmal würgen muss, bis sie unten sind.
Besonders morgens, wenn ich die erste Dosis nüchtern nehme ( ich weiß, grober Fehler) macht es mich richtig happy Very Happy und anstatt mit der Dosis runter zu gehen, wird´s schon wieder immer mehr, weil es so schön ist, zu fliegen und alle Patienten und Kollegen zu mögen, auch wenn sie noch so scheiße zu mir sind.
Ich seh´s schon kommen, nächsten Urlaub werde ich vom Tramal entziehen und wieder endlos hier rumnerven Laughing
Hast Du eigentlich irgendwelche Langzeitschäden davongetragen? Ich kann´s nicht sagen, weil ich meine Blutwerte schon ewig nicht mehr kontrolliert habe.
Ich mach mir beim Tramal jetzt mehr Sorgen als beim Fentanyl, weil das ja nicht über die Leber verstoffwechselt wird.
Vielleicht nehme ich morgen nur noch 2 mal am Tag Tropfen. Mal sehen, was mein Rücken dazu sagt Rolling Eyes

Alles Liebe und bis bald, Fenta
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Tramaqueen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

hallo ihr lieben!

Uff, ihr seid ja schnell mit dem antworten.
@ Fentamist
Da du so schön mit dem Thema angefangen hast, setze ich noch einen drauf Very Happy
Verstopfung (wenn jemand anders diesen Thread liest, der denkt, wir sind nicht mehr ganz richtig im Kopf!)
Ja, ich kenne eine Analvenenthrombose Ich hatte Glück/Pech, denn sie lag aussen. Glück, weil sie von alleine langsam zurück ging, Pech weil ich weder sitzen noch liegen, noch seitlich liegen oder ähnliches konnte. Dieses schöne Teil hatte ich aber dem Tramal zu verdanken und einer hübschen kleinen Entzündung an der gleichen Stelle.
Obwohl, wenn ich es recht überlege: Du hast es schon nen Zacken schärfer gehabt, mit Doc und so... Laughing Laughing Sei dankbar, bei uns gibt es nicht mal einen Proktologen! Da knibbeln so dahergelaufene Hobby-Chirurgen auf Assi-Stellen dran rum...
Also Leute, echt nur Spass, ich kann auch normal!

Aber ich denke, du hast recht, unsere Vita's haben doch viele Überschneidungen. Aber vielleicht gerät man auch gar nicht so tief in den Fenta-Sumpf, wenn es einem mental gut geht und man echt nur wegen Schmerzen das Zeug nimmt. Ich habe in der Reha einen älteren Herrn getroffen, der sagt, er geht noch auf 350 Euro jobben und klebt schon seit 6 Jahren 100µ alle drei Tage ohne irgendwelche Probleme. Ja, so gehts dann wohl auch...

ähm, das du so gut drauf bist liegt sicherlich auch am Tramal, zumal du ja Tropfen nimmst. Aber sei gewarnt, dieses "Ich-bin-ein-Schmetterling"-Gefühl verabschiedet sich leider schnell wieder.
Dann nimmt man mehr, aber so wird es nie nie nie wieder. Genieß das einfach und wenn du merkst, du gewöhnst dich dran und willst hochdosieren, dann mach das Gegenteil, sonst sitzt du wieder in dem Kreis. Wenn dein Rücken das mitmacht, ist doch gut!
Vielleicht kannst du dich ja auch mal in Ruhe umgucken, was du sonst noch gegen die Schmerzen machen kannst. Außer verschiedener Schmerzmittel gibt es doch auch noch Therapiesport, den du auch in einem Fitness-Studio machen kannst. Muss der Arzt beantragen und die Kasse absegnen. Aber ich meine, das weißt du bestimmt.
Ich nehme schon lange keine Tropfen mehr, da ich schon mit 30 J. mit dem Zeug angefangen habe. Hat mein Orthopäde verbockt.Bin zweimal an der BS notoperiert worden in einem Jahr. Da ist jetzt nur noch Mus über. Ist ne lange Geschichte.
Jedenfalls habe ich mich, wie ich ja schrieb, mit dem Tramal arrangiert und in den fast 13 Jahren keinerlei organische oder mentale Ausfälle zu verzeichnen. Allerdings wenn ich dann doch mal ein bißerl zu viel nehme kommt es zu plötzlichen Müdigkeitsattacken oder mit Alkohol (trinke ich aber schon länger nicht mehr) ein wenig überschäumende Heiterkeit.
Nein, im Ernst.
@ sommerkind auch an dich, ja ich nehme die Dinger wegen der Schmerzen. Auf mich haben 600 mg Tramal die Wirkung wie bei anderen, die gar nichts nehmen.
Mein Metabolismus hat sich in den Jahren so umgestellt, das ich mich völlig daneben und wie unter Drogen fühle, wenn ich keine habe. Dementsprechend bin ich auch in der Schmerzliga und habe einen vom Doc. gestempelten Ausweis mit der Menge und Anzahl der Einnahmen am Tag. Damit darf ich auch Autofahren. Ich habe nur für mich zur Sicherheit ein ADAC-Sicherheits-Training gemacht und genauso gute Reflexe und Werte, wie jeder andere Autofahrer auch.
Ich würde niemals fahren, wenn ich auf Entzug wäre. Da habe ich nur noch Tunnelblick, wie betrunken. DANN wäre es gefährlich.

Was ich jetzt eigentlich damit auch sagen wollte, Fenta, ist, das ich nicht glaube, das dein Körper Schäden davongetragen hat vom Tramal. Schon gar nicht, wenn du das Fentanyl so weggesteckt hast (übrigens: Respekt!).

Es heißt ja immer, und das wirst du ja auch wissen, das Tramal so gefährlich ist, weil es neurotoxisch wirkt. Das hat mir bis vor zwei Jahren keiner gesagt. Nicht ein Arzt oder so.
Ehrlich gesagt, bin ich da auch ein wenig aufgeschmissen: Was passiert denn dann? Verschwindet Nervenmasse? Hirnmasse? Werde ich doof? Smile))

Nein, wollte nur sagen, jeder von uns muss sehen, was er nimmt und nicht einfach den Ärzten vertrauen, das haben wir ja fast alle schmerzlich lernen müssen. Welche Probleme oder NW wir mit welchem Medi haben, ist doch letztendlich wieder ganz individuell (außer Verstopfung! Smile))

Ich komme gut mit Tramal zurecht, bei anderen ist es vielleicht eher Tilidin oder gar kein Opiat, wer weiß. Man muss sich da ein wenig durchtasten. Kann natürlich, wie wir gesehen haben, auch mal übel in die Hose gehen (oder eben auch nicht Smile) Nu is aber gut der Popo-Witze. Laughing Kann gar nicht mehr aufhören Laughing

So, ich versuche mich diesmal kürzer zu fassen als gestern.

@schmerzpatient, ich schreibe dir noch ein paar dinge dir mir eingefallen sind, aber bis dahin noch Geduld bitte!

Also ihr lieben, bis demnähx, Queenie
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sommerkind
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

NÁbend ihr Lieben,

Ach, ich finde es gar nicht schlimm, wenn man sich auch mal über das "Popo-Thema" austauscht... immerhin ist es ja bei Opiatkonsumenten ein elementares Thema, da fast jeder große Probleme damit hat. Das mit der Analvenenthrombose klingt ja wirklich ganz schön schlimm - das braucht man nicht wirklich. Ich nehme jeden 2. Tag eine Laxoberal, sonst geht gar nichts.
Ich denke das wird sich ändern, sobald man anfängt die Dosis zu reduzieren.

Vor Tramal habe ich übrigens einen Heidenrespekt, weil es einen räudigen Entzug beschert. Ich habe es auch mal genommen, mußte aber nicht davon entziehen, sondern wurde auf ein anderes Opiat umgestellt. Ich habe es nur oft gehört und gelesen, dass man neben dem physischen Entzugssymptomen schlimme Depressionen bekommen soll.
Alles , was so stark auf die Psyche geht, macht mir immer etwas Angst.
Aber es gibt auch genügend Menschen, die mit Tramal sehr gut klar kommen und man muss ja auch nicht immer gleich an Entzug denken.
Queenie, du hast schon Recht - jeder muss sein optimales Medi herausfinden.

Meint ihr, ich könnte mich auf Subutex umstellen lassen? Das ist doch immer problematisch, wenn man noch ein Opiat im Körper hat, wegen der Rezeptoren.
Ich möchte ja keinen Turboentzug bekommen.
Mich macht das Fenta nicht munter sondern total müde. Ist das denn bei euch nicht so?
Nehme ich evtl. dann zu viel?
Ich habe sonst niemanden, mit dem ich darüber sprechen und austauschen könnte.

Queenie, ich verstehe leider diesen Absatz nicht - liegt vielleicht auch am Fenta oder an dem Lyrica, das ich heute noch genommen habe...

Tramaqueen hat Folgendes geschrieben:
... Fenta, ist, das ich nicht glaube, das dein Körper Schäden davongetragen hat vom Tramal. Schon gar nicht, wenn du das Fentanyl so weggesteckt hast (übrigens: Respekt!).

Was meinst du damit genau?

Das mit dem Autofahren sehe ich übrigens genau wie du. Wenn ich Lyrica genommen habe, fahre ich auch nicht. Mit dem Fenta habe ich auch einen Test gemacht (obwohl ich es nicht mußte) und bei mir war auch alles tippi toppi Wink

Euch allen noch einen schönen Abend - ich bin so froh, euch hier gefunden zu haben Very Happy
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Tramaqueen
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Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2014 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

@schmerzkind
tut mir leid, aber so ein Thema ist manchmal wie ne Steilvorlage, wenn man eh ein wenig kasperig drauf ist.
Aber du hast recht, es kann jeden treffen.

Das du versuchen willst, zu kleben wäre der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich glaube, du hast einen kleinen Denkfehler. Du wirst zunächst nicht mehr verbrauchen als bisher. Du benutzt dann zwar gleich drei Pflaster auf einmal zum kleben, aber die bleiben ja auch drei Tage drauf. Sonst hättest du je eins an einem Tag gelutscht. Während der Umstellung solltest du vielleicht ein, zwei alte Pflaster, wo nicht mehr viel drauf ist oder ein einziges neues Pflaster kleiner Schneiden und wenn es sehr unangenehm wird, das du Schwierigkeiten jetzt in diesem Moment bekommen würdest, wegen Entzug, dann nimm nur ein bißchen. So gerade das es nicht zu unangenehm Wird. Glaub mir bitte, es ist wirklich nicht so schlimm, als würdest du bumms von dem Zeug wegbleiben. Obwol fentamist wohl einen Glückstern hatte Laughing

Falls du morgens gar nicht aus dem Bett raus kommst, bitte auch nur einen kleinen Schnipel. nicht kauen, lass ihn jeweils für ein- bis zwei Stunden unauffällig im Mund, dann kommt zwar der Wirkstoff schneller als per Haut, aber du hast eine langsamere orale aufnahme wie durch das kauen und deswegen auch länger was von.

Du solltest nur die Schniepel als Notfallpflaster sehen. Vielleicht kann zu Hause dein Mann, da mit dir ein wenig austarieren und manchmal denkt man nach einem Gespräch, ach, geht doch.
In der Arbeit musst du dir das selbst einteilen. Versuche gar nicht und denke immer drann, du bist nicht auf NULL, du hast dein Volumen voll drin!

Also, am Anfang, klebe dir drei Pflaster und hebe dir eines für die ersten zwölf Stunden, bis sie die anderen drei wirken auf. Aber sei sparsam, nur wenne s echt nicht mehr geht. Am besten machst du das in der Woche, wenn du noch frei hast. Nach ca. 12 stunden helfen die drei geklebten Pflaster und du dürftest auch nur noch minimal Entzug oder gar keinen haben. Allerdings auch kein "Flow".
Diese Pflaster sollten drei Tage halten. Klappt das nur für Zwei und du merkst da fängt wieder Unruhe und Entzug an, geht die arbeit vor und du klebst dir drei neue. Die alten behältst du wieder zum lutschen als notfall. Stell dir am besten einen Plan auf, wie du abdosierst. Es liegt an dir, wie schnell es gehen soll.

Falls deine Ärztin misstrauisch wird, ist das beste, ehrlich zu sein, ihr aber auch zu sagen, wie sehr du dich anstrengst abzudosieren. und vor allem wie du es machst. Vielleicht kann sie dir auch mit Begleitmedikamenten helfen. Zum Beispiel ein AD oder für kurze Zeit Zopiclon wenn du weiter runterdosierst und vielleicht nicht schlafen kannst.

Für den besten weg halte ich, ab einem bestimmten Moment, wenn die Ärztin die Dosis an Pflastern in Morphin Tabletten umrechnet und die du dann morgens und abends nehmen kannst. Pass bitte auf deinen Blutdruck auf, wenn der Puls rast, bei der Ärztin abklären. Dann has die Kleberei und auch das Befürfnis die daliegenden Pflaster zu lutschen, fast immer hinter dir.
Durch die Morphin Tabletten hast du kein High aber die Schmerzen werden genauso bekämpft. Außerdem kannst du wieder sehr viel besser arbeiten, weil das Gehirn wieder vernünftig anspringt eher sehr klar wird und du nicht mehr so schlapp bist.
Und dann kannst du mit deiner Ärztin besprechen, ob du lieber bei leicht dosierten Morphin für deine Behandlung bleibst, oder etwas anderes machen willst.
Morphintabletten sind ziemleich leicht abzudosieren, besonders in dem unteren Bereich. Und werden meiner Meinung nach zu sehr verteufelt.

Deine Angst vor Tramal ist nicht unberechtigt. Aber der Entzug ist nicht unbedingt lustig und wird immer schlimmer, je mehr, je länger und je älter man wird. Ist aber wohl bei jedem Opiat-entzug so. Kommt natürlich auch da wieder auf Beimedikation.
Aber mach dir erst mal Gedanken, wie du das mit dem Fentanyl hinkriegst. Ich finde, wenn deine Ärztin jemand ist, mit der man reden kann und du ihr vielleicht schon beim nächsten Rezept erklärst wie du auf den Mist gekommen bist mit dem Lutschen, dann wird sie dir sicherlich auch eher helfen, als wenn sie mißtrauisch werden würde und sich da auch verarscht vorkommen muss. Natürlich wirste ne Strafpredigt kriegen, aber wenn du sie an deiner seite hast und auch einen guten Plan hast, zum abdosieren, dann glaube ich kaum, das sie dich rausschmeissen oder nicht mehr behandeln würde.

Vielleicht hat Fentamist auch eine Idee?

So, sommerkind, vielleicht konnte ich dir jetzt noch ein wenig helfen. Versuch dir doch mal einen Plan aufzustellen, erst zum lutschen absetzen und dann langsam vom Pflaster runterdosieren. Kann ja eventuell auch ein wenig helfen.

Und sommerkin... es ist wirklich wirklich zu schaffen. Auch wenn du viel um die Ohren hast und Verantwortung. Ich hatte einen ähnlichen Job und habe einen Teil meiner Gesundheit dahin vergeudet. Nichts ist so wichtig wie du und deine Gesundheit. Ansonsten kümmert sich nämlich niemand darum. Nimm es in die Hand. Und wenn gar nicht anders geht, dann haste halt eine fiese ansteckende Grippe (Entzug ist ja auch so ähnlich Smile)) ) und ein oder zwei Wochen wird die Fa. auch ohne dich überstehen. Wenn du krank bist von den Drogen kannste auch irgendwann gar nicht mehr arbeiten. Und dann?

Hab jetzt absichtlich mal ein wenig dramatisiert, aber ich möchte nur, das du dir im Moment mit deiner Gesundheit am Wichtigsten bist, denn das liegt in deinen Händen, in deiner Verantwortung.
Mach nicht den Fehler und lauf den weißen Gänsen hinterher, wie ich am Anfang. Frage, frage , frage und nerve! Dann überlegen sie sich zweimal, wie sie dich behandeln oder ob am da noch mehr gucken muss!

Mein Herz liegt bei dir, sommerkind, versuch es. Auch wenn es vielleicht nicht gleich klappt, werde nicht mutlos. Immer wieder aufstehen. Und hol dir deine Ärztin ins Boot, sie kann dir vieles einfacher machen!
Denk dran, immer wieder aufstehen! Fallen kann jeder mal, aber aufstehen ist die Kraft, die wir brauchen!

In diesem Sinne, vielleicht ein Anstoß? Alles liebe, Queenie

Fentamist, habe ich was vergessen oder fällt dir noch was besseres ein?

Auf auf, bei uns zählt man Schnucken zum Schlafen...dann legt mal los!
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sommerkind
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2014 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Tipps Wink

Aber wieso "schmerzkind" ?

und du schriebst:
"aber du hast recht, es kann jeden treffen"
Was meinst du denn?

Ich klebe seit gestern Abend ausschließlich. Bis jetzt ist alles bestens Smile
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sommerkind
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2011
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2014 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja - Morphin hatte ich auch schon mal und das schlägt bei mir auch auf den Magen. Für mich ist am Besten etwas, was über die Haut oder sublingual aufgenommen wird, sagte mein Arzt damals schon und so kam ich ja zum Fentanyl.
Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich evtl. auf Buprenorphin wechseln möchte - das hatte ich damals sehr gut vertragen und es macht auch nicht so müde, wie die meisten anderen Opioide.

Mein Arzt ist leider in den Ruhestand gegangen - mit ihm hätte ich über alles reden können. Die Nachfolgerin ist aber ganz anders und ich habe keinen guten Draht zu ihr. Die Chemie stimmt einfach nicht.

Nichts desto trotz werde ich mit ihr reden müssen, wenn ich auf ein anderes Schmerzmittel wechseln möchte.

Jetzt habe ich mir 3 Pflaster gestern Abend aufgeklebt und heute noch nichts gelutscht. Ich hoffe, es geht so easy weiter, wenn ich nun anfange zu reduzieren. Ich werde beim nächsten Aufkleben nur noch 2,5 Pflaster nehmen, danach 2 , 1,5 und dann 1.
So habe ich es zumindest geplant.

Wenn es zu schnell ist, kann ich immer noch das Tempo drosseln. Als Unterstützung nehme ich Lyrica.

Schönen Tag noch und liebe Grüße vom Sommerkind Wink
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Fentamist
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2014 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, meine Lieben Smile ,

sommerkind, Du hast erstmal meinen Respekt, dass Du Dich entschlossen hast, kein Fentanyl mehr zu nehmen, obwohl Du anscheinend ohne große Schwierigkeiten an Nachschub kommst. Ich weiß echt nicht, ob ich das gepackt hätte. Bei mir war´s eher so, dass ich darum hätte betteln müssen und das wollte ich dann nicht. Mein letzter Arzt sprach sogar von einem "Freundschaftsdienst" und dass er Probleme kriegen kann, weil ich noch so jung bin ( 44, jung? Laughing ).
Ich wollte niemandem etwas schuldig sein.
Um meine Gesundheit hab ich mir damals keine Sorgen gemacht.
Und mich hat Fentanyl eher aufgeputscht, habe gekaut, hat mich jedesmal wieder geflasht, wenn ich einen Schnipsel in den Mund gesteckt hab. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich vor dem Entzug "nur"noch ein 25 er Pflaster am Tag konsumiert habe, weil ich mich über ca. 2 Jahre von 75 auf 25 Schritt für Schritt runterdosiert habe. Habe aber immer nur gekaut. Das war mein Weg. Ich hab nicht geklebt, weil ich genau wusste, dass mir das kaum mehr was bringt.
Ich habe Woche für Woche die Zeiten zwischen den Schnipseln immer länger und die Stücke selbst immer kleiner werden lassen.
Aber ich war ja auch dazu gezwungen, weil ich immer darauf achten musste, dass ich so lange wie möglich mit einem Rezept klarkomme.
Aber ich habe mir Zeit gelassen. Der endgültige Entzug war dann die letzte Hürde, die mit Zähne zusammenbeissen auch zu schaffen war.
Wie gesagt, so habe ich es gemacht. Wenn Dir die Kombi Kleben/Lutschen mehr zusagt, dann ist das, was Queenie Dir vorschlägt sicher viel besser für Dich.
Was Du aber bei Deiner Dosis vor allem brauchst, ist Zeit. Das von jetzt auf gleich abzusetzen wäre sicherlich viel viel viel brutaler als von 25 auf null.
Und wie gesagt, mir hat Tramal dann auch über die schlimmste Zeit geholfen.
Aber Du hast schon recht. Tramal macht mir auch eine Heidenangst.
Aber ich Idiotin hab das mit den heftigen Entzügen davon natürlich erst gelesen, als ich schon auf Tramadol umgestellt war.
Und ich merke jetzt jeden Tag mehr, dass ich den Weg wieder rückwärts gehe.
Ich muss immer ein bisschen mehr nehmen, um erstmal die Schmerzen loszuwerden. Direkt nach dem Fentaentzug kam ich mit wesentlich weniger Tramal aus als jetzt. Das mag wohl auch daran liegen, dass ich nicht mehr im Urlaub bin und genau wie Du eine sehr verantwortungsvolle und teilweise auch belastende Vollzeitstelle+ regelmäßig Überstunden habe.
Mein Rücken muckt jeden Tag ein bisschen mehr.
Ich mache übrigens schon seit sehr langer Zeit Muskeltraining mit besonderem Fokus auf meine Schwachpunkte.

Queenie, ich find es total lieb von Dir, dass Du Dich um jeden hier so bemühst ( ja, auch in meiner schwersten Zeit) Danke dafür<3
Du hast ja gepostet, dass Du derzeit ca. 600mg Tramal am Tag brauchst. Wenn ich so weitermache, bin ich auch in ein paar Wochen bei dieser Dosis.
Aber ich habe vor Tramal noch viel mehr Respekt als vor Fentanyl. Gut, es ist kein BTM ( NOCH nicht, bei meinem Glück ist das auch bald so weit), aber das ist auch schon der einzige Vorteil. Du nimmst wahrscheinlich tramal long Tabletten, oder? Was brachte das für Dich für einen Vorteil von Tropfen auf Tbl.umzusteigen?
Ich bin zur Zeit bei ca. 3x 10 Hübe (also 12,5 mg pro Hub). und ich merke aber sogar bei dieser hohen Dosis, dass die Schmerzen immer leicht durchkommen.
Glaubst du, es wäre noch früh genug, ohne Entzug aus der Nummer rauszukommen? und vor allem was dann? Tilidin ist ein no go. Davon bekomme ich Schwindelattacken bis zu richtigen Aussetzern. Und das nächste wäre dann ja bereits wieder im BTM-Bereich und dahin will ich nicht zurück.
Maaaann, ich bin auch sowas von blöde. Von einer Sucht in die nächste rein.
Aber in meinem Alter den ganzen Tag am Boden rumkriechen und wegen Schmerzen zu jammern, ist halt auch keine Option.
Ich wünsche Dir morgen viel Glück mit der Gutachterin! Du schaffst das!

Also toi toi toi, alles liebe und bis bald,
Fenta
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