Meine Geschichte - Bitte helft mir!

[TwiggyRamirez]

[worstcase]

hi twiggy!

[Zornbrocken]

hi twiggy, huhu elfe, huhu karo,

schliesse mich -mal wieder- der karo an. auch ich finde deine geschichte seeeehr interessant und wahnsinnig lehrreich auch, denn deine story klingt echt so, als hättest du nicht einen einzigen abgrund ausgelassen, was mir sehr leid für dich tut, naja wobei, du klingst recht versöhnt mit dir und deiner vergangenheit, denn sicherlich weisst du auch, du bist der/die, der/die du heute bist nur, weil du dein leben bis zum heitgen tage genau so gelebt hast, wie du's gelebt hast, denn hättest du ein anderes leben gelebt, dann wärst du heute eben nicht der mensch, der du bist, nä?

schön jedenfalls, dass du hier bist und dich für hier, für "uns" entschieden hast --> gute wahl *fettgrins*

ach ja, und @ elfe:

würde mich auch sehr freuen, mal wieder was von dir zu lesen. wie's dir geht und was du jetzt machst und all sowas...

habe diesen thread leider erst gerade entdeckt, kannte ihn damals nicht aktuell, als du deinen entzug versucht hast, aber möchte dir dennoch dazu sagen, dass sicher jeder von uns irgendwann am anfang seiner körperlichen abhängigkeit mal so einen kalten entzug zuhause versucht hat....

bei mir war das damals komischerweise auch das erste mal nach 7 monaten, als ich begriff, dass ich jetzt tatsächlich richtig körperlich drauf war und dass auch ich zu lange gewartet hatte und mir zu lange eingeredet hatte, noch bis nächste woche, nächsten monat, nächsten montag usw.... also alles ganz ähnliche gedanken wie bei dir, und auch ich wusste sehr sehr viel über heroin, hatte meine beste freundin nach jahrelangem kampf gegen ihre sucht an einer überdosis verloren und war eigentlich daher bestens informiert, aber alles nutzte nix, obwohl auch ich genauso überzeugt davon war, mir würde das nicht passieren, da ich noch lange genug vorher aufhören würde etc...

naja in meiner ganzen drauf zeit hatte ich dann insgesamt 2 direkte versuche zuhause kalt zu entziehen, und 1 gezwungenen, wo es tagelang nirgends stoff gab und keiner eine andere wahl hatte (das war mal über silvester, der totale horror, werde ich nie vergessen, aber iss ne andere story...), der eine nach 7 monaten und der andere nach 1,5 jahren.

sowohl beim ersten als auch zweiten entzugsversuch hielt auch ich jeweils nur ca. einen tag lang durch, genau wie du, und mich plagten ganz genau die gleichen gedanken wie dich, vor, während und vor allem nach den gescheiterten versuchen, wenn ich der sucht nachgab, weil ich glaubte, ansonsten sterbe ich...

ich erinner mich noch sehr genau, wie elend ich mich immer wieder gehasst habe, als weltgrößter versager gefühlt habe, weil ich es einfach nicht aushalten konnte, weil ich nicht standhalten konnte und wie der letzte jammerlappen heulend vor meinem tütchen stoff geendet bin.... grauenvoll, diese selbstverachtung, die man in diesen momenten erfährt, ist einfach nur abscheulich, das kenne ich sehr genau! vor allem ganz am anfang, das hasste ich am meisten, denn ich wusste ja, wie schlimm der entzug erst über die jahre noch werden würde, und dachte daher echt, naja, in den ersten monaten, jahr kann das doch echt noch nicht sooo schwer sein, sagen einem ja dann auch viele langzeitabhängige, aber da war immer ein denkfehler drin:

man ist daran nicht selbst schuld, elfe, es ist die krankheit, man kann nix dafür. ich persönlich habe diese erfahrung gemacht, als ich dann das erste und einzige mal auf einer entgiftung in einer klinik gewesen bin - übrigens war ich da auch noch nichtmal 2 jahre drauf.

diese erfahrung in der entgiftungsstation war für mich in vielerlei hinsicht traumatisch. schon wie man dort behandelt wird, allein schon die aufnahme da ist sowas von menschenverachtend und entwürdigend, weil die einen ja dort von der ersten minute wie den letzten schwerverbrecher behandeln und erstmal von vornherein jeden unter generalveracht stellen in puncto drogen mit reinbringen.

für mich war das völlig unverständlich damals, dass ich mich nackt ausziehen sollte, mich bücken sollte, dann nur in t-shirt, jogginghose und bademantel bekleidet in mein zimmer gebracht wurde, während meine ganzen sachen, also alles in meiner tasche erstmal weggenommen wurde, um es (über nacht) zu kontrollieren.

dann, in dem zimmer, bereits 3 andere patientinnen, und naja... ich will's mal so sagen... eben so die typischen klischee junkieweiber, ziemlich assi drauf, erzählten mir binnen weniger minuten gleich sozusagen ihre ganze lebensgeschichte, und dann nach einer halben stunde packten sie ihre päckchen hero aus und fragten mich (da schon total turkey, denn das erste pola usw. gab's dort erst abends) doch tatsächlich, ob ich gern was haben möchte!!!
naja, nun wurde mir schnell klar, weshalb die dort also die krassen regeln erstmal haben, auch wenn mir weiterhin nicht klar war, wie die ollen dann das dope da dennoch reinbringen konnten, und noch unverständlicher war mir, wieso sich jemand freiwillig in eine entgiftung begibt -so wie ich ja- und dann dort aber seine drogen mit reinnimmt? für mich ergab das null sinn...

vor allem wegen meiner sozialphobie und den panikattacken und panischen ängsten eben vor fremden menschen waren die stunden dort mit denen zusammen in einem zimmer die absolute hölle, ich hatte solche angst (und war dazu erstmal auf heftigem entzug, was ja die situation nur noch schwieriger machte...), erst ab nachmittag legten mich da die ersten tabletten was auch immer so lahm, dass ich schlimmer zugeschossen war als ich mich selbst von hero jemals freiwillig hätte....

naja, ich schweife schon wieder ab, mist. auf alle fälle stand für mich bereits am nächsten morgen zweifelsfrei fest, das ich dort ganz unbedingt raus muss, und zwar nicht etwa wegen suchtdruck, wie mir der dämliche krankenhauspsychologe beim gespräch dann unter anderem unterstellte, sondern einfach wegen meiner sozialphobie und weil die hygienischen bedingungen sowas von unter aller sau da waren (z.b. nur ein waschraum mit 3 toiletten, 2 waschbecken, alles gefliesst und für frauen und männer zusammen, also hätte jederzeit, wenn man sich da am waschen war, jemand reinkommen können und all solche sachen eben...), also das ging alles echt gar nicht da!

deswegen ging ich zum doc und erklärte, dass ich entlassen werden möchte, und dieser blödmann provozierte und ärgter mich so weit, mit so sachen wie, wenn ich jetzt gehe, dann bereue ich das bald, ich würde es ja doch ohne die niemals schafffen, und eswäre doch nur der suchtdruck, der mich dort weg treibt, der rest wären doch nur ausflüchte und schutzbehauptungen... usw... in diesem moment ging es mir zwar hundeelend, aber ich war echt so wütend und angepisst, dass ich mir vornahm, mich direkt nach hause zu begeben und mich zuhause weiter zu entziehen, ganz egal, wie schlimm es noch würde...

...und das tat ich auch.

und da ich die ersten 24 stunden bereits rum hatte und morgens in der klinik ja noch eine einnahme pola hatte, ich vorher aber noch nie pola hatte, also davon noch nicht abhängig war, konnte ich mich echt zuhause hinlegen, pennte dann nochmal fast 24 stunden fast durchweg, und als ich dann wach wurde, war ja schon der dritte tag, und mir ging es erstaunlich gut, und auch die 24 stunden pennen waren kein problem, mir gings echt richtig gut, und somit dachte ich schon, juhuu, jetzt habe ich wohl das gröbste überstanden, aber leider leider.... dem war absolut nicht so!

bei mir war das -im gegenzug zu dem, was hier viele schreiben- niht so, dass es bei mir ab dem 4. tag immer besser wurde, sondern bei mir ging der scheiss ab dem 4. tag ca. erst los, und wurde dann täglich, stündlich, minütlich immer und immer schlimmer, ich erlebte die totale hölle!!!

und das, obwohl ich über die körperliche seite bereits längst drüber war. ich hatte keine schmerzen, keine krämpfe, keine übelkeit, kein durchfall und all sowas, aber ich war höllisch nervös, nur am zappeln, jede sekunde kam mir vor wie tausend jahre und am allerschlimmsten war, dass ich so gut wie gar nicht mehr schlafen konnte. das hat mich völlig alle gemacht und ich habe diesen zustand nur noch 13 oder 14 tage ausgehalten (weiss nicht mehr ganz genau...), dann konnte ich nicht mehr und rannte wieder nach h los!!!

aber daran kann man echt mal sehen, zumindest mir wurde das damals klar, dass sich das problem wohl kaum mit ein paar tagen körperlichem kasperkram lösen lässt, sondern erst danach wird das so richtig hölle. die psyche kann einen völlig alle machen, selbst wenn man noch so stark und motiviert ist, und das war ich wirklich, schon um mir und diesen wichsern da was zu beweisen, vor allem aber mit jedem tag war ich ja schon weiter weg, länger geschafft, und dann um so krasser der einsturz nach ca. 2 wochen!

daher auch mein rat: hol dir hilfe, am besten geh in die substi, das iss echt das beste, wenn man normal weiterleben will und keine 3 -12 monate hat, um wieder richtig klar zu kommen, also auch psychisch!

alles liebe für dich,

viele grüsse

[Zauderer]

... das waren jetzt 3 "bücher" hinereinander ... ich kann mich kaum entscheiden welche ich am spannensten fand ...


Zaudi

[worstcase]

also zornbrocken...du bist ein phänomen: deine ewig langen texte lesen sich wie ein zweizeiler. du schreibst so gut und so "flüssig", dass man (besser gesagt ich) gar nicht anders kann, als alles aufmerksam zu lesen. und erst nachher kommt man drauf, was man da für einen roman hinter sich hat...
danke, dass du so viel von dir preisgegeben hast. hab mich gefreut von dir zu lesen!
lg karo

[Elfe]

Hallo Leute...

hab eben erst gesehen dass dieses Thema wieder aufgegriffen wurde.
Heute ist ein Tag, der alles verändern kann, für mich zumindest! Ich habe gleich einen wichtigen Termin, wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle, dann hab ich es bald geschafft... dann rücke ich meinem Ziel ein großes Stück näher!

Drückt mir bitte die Daumen, ich werde euch natürlich später schreiben worum es geht und was es gegeben hat!!!

LG Elfe

[worstcase]

na dann: viel glück! wenns was gutes ist, drück ich dir gern mit aller kraft die daumen!
lg karo

[Zauderer]

... das mach ich ... ...

Zaudi

[Luke]

Ich deücke dir die daumen so fest das mein armes tetrahändchen schon zu schmerzen anfängt also alles glück der welt für dich----LG Luki

[worstcase]

@alfa: humor ist, wenn man trotzdem lacht. schön, dass du soviel davon hast! wenn ich mir die anmerkung erlauben darf: der "witz" ist genial...sowas muss einem erst mal einfallen...
lg!!! hoffe, dir gehts gut!? karo

[TwiggyRamirez]

[Rote Zora]

@ twiggy:

Also ich muß sagen, ich war gefesselt von Deiner Geschichte....
Zum Teil habe ich mich wieder gesehen. Der Unterschied ist, ich habe eher wie Du mit harten Drogen angefangen(mit 14)
Allerdings, und ich bin sowas von froh darüber, habe ich nie geballert!!!!Mein Ex hat´s getan, das war abschreckend genug, wenn er sich im Hals geballert hat, weil keine Vene mehr frei war...oder,oder..

Und vor dem Hintergrund, was Du alles erlebt hast, habe ich nochmehr Respekt davor, was Du bis jetzt geleistet hast,Hut ab!
Also, mach Dich nicht kleiner wie Du bist

Sympatische Grüße

ZORA

[Rote Zora]

Ach so twiggy, Deine smileys sind geil...*grins*

besonders der gelbe

[Elfe]

Hallo Leute!

Also erstens muss ich sagen, dass ich hier dieses Forum auch sehr hilfreich finde... Was würde ich tun wenn es euch nicht gäb???....

Eure Geschichten finde ich auch sehr interessant. Heftig was ihr alles schon durchgemacht habt!! Wenn ich das so lese, dann fallen mir meine eignen Probleme viel leichter!! Ist auch schön, dass ihr nach all dem was ihr durchgemacht habt, noch so drüber reden könnt und nicht vollkommen und endgültig abgestürzt seid, ihr seid echt stark!!

Jetzt zu mir: Ich bin immernoch drauf, hab keinen Entzug länger wie einen Tag durchgehalten, das Zeug ist zu kraftvoll....

Weswegen ihr mir die Daumen drücken solltet: Ich war gestern in einer Entzugsklinik und hab ein gespräch gehabt. Ich habe mich jetzt endgültig zu entschieden einen stationären Entzug zu machen! Ich habe ab nächsten Montag 3 Wochen Urlaub und die will ich nutzen! Ich habe auch gott sei dank die Zusage bekommen: Ich kann kommenden Dienstag da antanzen!!!
Ich hoffe dass ich es schaffe und dass es nicht zu hart wird. Irgendwie plagt mich auch ein wenig die Angst... Angst dass ich den Entzug abbreche oder dass es zu heftig wird...
Ich habe andere gefragt wie es so da ist. Mir wurde eigentlich nur schlechtes berichtet. Angeblich sollen die da Junkys wie den letzten Dreck behandeln... Man bekommt da angeblich das Gefühl vermittelt das allerletzte zu sein


Was haltet ihr davon????

Das soll nicht abwärtend klingen, aber ich will nicht irgendwann mal sagen müssen ich bin 10 Jahre drauf!!! Ich will es gar nicht so weit kommen lassen. Dafür ist mir mein Leben zu wertvoll. Mein Leben, was zur Zeit zu 80 % Aus H besteht und zu 20 % aus dem Rest...

Eure Erfahrungen, die ihr hier in diesem Thread niedergeschrieben habt, haben mir sehr bei dieser Entscheidung geholfen. Respekt an jeden, der schon so viel durch hat.

LG Elfe

[Elfe]

Ps: Wen habe ich letztens geraten ein Lied zu hören???
Twiggy warst du das nicht???? Hast du das gemacht??? In welchem Thread war es nochmal???