Mein Freund ist heroinabhängig

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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 00:19    Titel: Re: @bright Antworten mit Zitat

Hallo mein lieber brigth Smile
also Schuldgefühle das er rückfällig geworden ist hatte ich am Anfang schon aber nicht allzu lange weil ich wußte, wäre es das nicht gewesen, hätte er sich was anderes gesucht,also einen anderen Grund der es seiner Meinung nach rechtfertig sich Erleichterung zu verschaffen, sich wieder gut zu fühlen.Ich denke das es ihn sehr verletzt hat und dass er immer noch nicht weiß wie er anders mit Schmerzen (seelischen) umgehen soll als zu konsumieren.Nie gelernt, gelernt hat er Drogen helfen mir immer,egal wie schlecht es mir geht.

An einer Überdosis darfst du natürlich nicht sterben also unterlasse ich demnächst alle lobenden Bemerkungen *g* komm das willst du doch gar nicht Wink

ja ich sehe es genauso das der Gegner-Sucht zwar in der Person ist aber nicht die Person selbst ist...ich kenne meinen Freund jetzt vier Jahre und er hat soooo viel liebevolles an sich, hat mir wirklich sehr viel gegeben, war einfach immer ein Gefühl bei und mit ihm das ich wußte er liebt mich wirklich und tut auch alles dafür das er "gesund" wird...mittlerweile sehe ich die Sucht als seine Krankheit, das wollen immer viele von mir nicht hören uns sind genervt denn damit spiele ich es
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 00:26    Titel: .... Antworten mit Zitat

Fortsetzung bright
deren Meinung nach nur runter.Also was ich feststellen mußte ist das man einsamer wird wenn man sich mehr mit dem Thema Sucht beschäftigt und anfängt ein anderes Verständnis dafür aufzubringen und es aus einer anderen Sicht sieht, die zwar die Sucht und damit verbundene Gefahr erkennt aber auch den Kampf den ein süchtiger immer mit sich führt, entweder weil er gerade drauf ist oder weil er gerade clean ist..kämpfen tut er immer...

die Ausbrüche damals mit dem Alkohol waren schlimmer als seine Rückfälle mit H denn ich habe das Gefühl, das ich ihn erst richtig kennen gelernt hab nachdem er das erstemal rückfällig wurde,da konnte ich endlich erkennen wer er ist und ich kann nicht sagen warum, andere halten mich für bescheuert aber is mir egal.Vor den Rückfällen war er nicht er selber, ich hatte immer das Gefühl er ist irgendwo aber kann nicht raus,irre...geliebt hab ich ihn da natürlich schon.
Ich muß auch wirklich mal sagen, er kämpft wirklich wie ein Tier...ich kann ihm natürlich nicht helfen clean zu werden, wie auch???geht ja gar nicht, über diesen Punkt bin ich schon lange weg aber es ist ein langer Weg dorthin...ich bewunder ihn eigentlich das er es immer wieder versucht...
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

@bright dritter Teil (das schaffste nie hinterher zu kommen) *g*

also die Selbsthilfegruppe ist so ein Ding, klar hilfreich, dieser nette Mann der schon länger clean ist ist mit Sicherheit ein guter Ratgeber, ansonsten ist es schwierig mich bei den anderen so auszudrücken das es verstanden wird denn die meisten sehen in "ihn fallen lassen" und "alles beenden" den Schlüssel.Ich seh das nicht ganz so, ich muß mich halt wieder besser um mich kümmern das ist mir etwas verloren gegangen in meiner ganzen Zeit die ich mich mit meinem Freund und dem Thema Sucht beschäftigt hab.Jetzt mache ich wieder mehr für mich und lerne nochmal neu was mir gut tut und wie es mir auch auf Dauer gut geht und es geht mir nicht besser wenn ich mich von Sven trenne.
"Zeit gewinnen und überleben" das hast du schön geschrieben bright...ja das ist wohl wirklich oberste Priorität...wünsche ihm ganz viel Selbstheilungskräfte und nach einer Lösung für mich wie eine weitere Zukunft mit ihm und seiner Sucht aussehen kann...freue mich wieder von dir zu lesen
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 00:46    Titel: @sebaiano Antworten mit Zitat

@sebaiano
Hallo Sebaiano
vielen Dank erstmal für deine tolle Antwort Smile
ja also wie schon geschrieben hab ich mich schon kurz schuldig gefühlt, wußte aber es hätte auch etwas anderes sein können was ihn dazu bringt wieder zu konsumieren.Es hatte mit einem anderen Mann zu tun und ich wußte das es für ihn eigentlich das schlimmste ist was man seinem Selbstwertgefühl antun kann.Trotzdem war es wichtig das zu sagen wenn man eine ehrliche Beziehung weiter fort führen möchte.Weißt du, du hast geschrieben für dich war es das schlimmste als deine Mutter dich rausgeschmissen hat und du auf der Straße leben mußtest.Das hat er auch schon hinter sich, ich glaub zwei Jahre, er hatte noch 48 Kilo bei 1,82 und seine Eltern sind im Krankenhaus an ihm vorbei gelaufen weil sie dachten das wär ein alter Mann....damals waren wir noch nicht zusammen...er hat sich ja dann einigermaßen wieder gefangen, hat seinen Eltern zuliebe zuhause kalt entgiftet, was gibt es schlimmeres???Also es ist schon so das er selber ganz allein seinen eigenen Weg finden muß wie er es schaffen kann und wie du sagst gehört da mehr zu als "ein bißchen zu wollen"...schön das du clean bist, es freut mich immer sowas zu lesen,bist du glücklich jetzt oder leidest du noch oft unter Suchtdruck und wenn ja wie gehst du damit um?
Liebe Grüße Mia
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Zornbrocken
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Anmeldungsdatum: 03.02.2009
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

hi mia und seb,

sebaiano hat Folgendes geschrieben:

Und mit der Erkenntnis, dass ein Mensch nicht verantwortlich für die Sucht eines anderen ist, kommt auch die Frage, ob es möglich ist, nahestehenden Menschen aus der Sucht zu helfen. Ich denke, dass funktioniert nicht!


das glaube ich auch nicht, da kann man sich mühen und alles geben, so viel man will, aber man kann niemandem anderem aus seiner sucht raushelfen. das habe auch ich schmerzlich lernen müssen. meine beste freundin war h abhängig, schon lange jahre, bevor wir uns trafen, und ich habe wie eine löwin gekämpft um sie, habe über jahre echt so ziemlich alles versucht, was in meiner macht stand und was zumutbar war, und dennoch und trotz all meiner liebe für ihre seele konnte ich ihr doch nicht den halt in der welt geben, diesen suchtdruck kompensieren, und sie starb an einer überdosis. meine welt brach zusammen.

dann rutschte ich selbst über umwege in die h abhängigkeit (als meine freundin noch lebte, war h zu keiner zeit meine droge gewesen, das kam erst durch ihren tod, dafür dann aber heftig).

mittlerweile bin ich seit 6 monaten in der substi und hatte bisher keinen rückfall, und könnte auch nicht unbedingt sagen, dass es mir jetzt momentan sooo schlecht gehen würde, dass ich irgendwie lust oder böcke auf konsum hätte. das erstaunt mich selbst, da ich auch andere h abhängige aus der früheren zeit durch meine freundin kannte, von denen echt kein einziger nur mit substi auskam, die hatten immer alle irgendwie doch beikonsum, obwohl viele echt aufhören wollten, aber bei denen kam ein ganz großes problem hinzu: die dauer ihrer sucht und vor allem das einstiegsalter!

naja und nun komme ich zu dir, seb!

finde deinen werdegang super, ganz große klasse, das muss ich erstmal vorab sagen Exclamation

sebaiano hat Folgendes geschrieben:

Das es für einen Abhängigen nur möglich ist, mit Substanzen zu leben, die seine Rezeptoren besetzen, bestreite ich, da ich andere Erfahrungen gemacht habe!!
Allerdings stimmt das genau bis zu dem Punkt, an dem ein Süchtiger nichts ändern will. Wollen heißt für mich mehr als nur irgendeinen Wunsch haben.
Wollen heißt, alles dranzusetzen, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es schaffe!


genau dies hier würde ich eben niemals so verallgemeinern, da jedes gehirn ein einzelstück ist, sozusagen Laughing

will damit sagen, dass ich der festen überzeugung bin, dass es vor allem auf das persönliche suchtpotential ankommt, wie sehr man dem stoff verfallen war, und das widerum setzt sich oftmals tatsächlich vor allem eben aus der zeitspanne zusammen und dem alter, wann man begonnen hat!

dass du es z.b. aus eigener kraft geschafft hast, kann dafür sprechen, dass du kein sooo heftiges suchtpotential hast wie meinetwegen der freund von mia, der seit 19 jahren verzweifelt versucht, einen weg raus zu finden, es aber eben trotz aller möglichen kämpfe und mühen einfach nicht schafft, eben weil er es nicht schaffen kann (ohne dass das was mit dem willen zu tun hat).

habe das selbst schon sehr oft beobachtet, dass manche wirklich alles dran setzen, eine therapie nach der nächsten machen, substituiert werden, wohngruppe und was nich alles, und schaffen es dennoch einfach nicht, während andere -mal krass gesagt- den ersten anlauf nutzen (wenn es das erste mal klick im kopf machte und man seine situation erkannte), auf therapie gehen und nie wieder zurück fallen - wobei das ja dennoch leider die ausnahme ist!

ganz oft beobachte ich das phänomen des nicht schaffens trotz 100% willens bei menschen, die bereits in ihrer pubertät mit dem h angefangen haben, denn diese leute kennen gar kein anderes leben als das auf stoff, sie haben ihre persönlichkeit aufgebaut in einer zeit, in der sie unter drogen standen, das heisst, sie haben nie wirklich gelernt, probleme anzugehen und zu lösen, sie sind nie über den wahren stand eines labilen und ängstlichen kindes herausgekommen, denn die einzige problembewältigung und selbstidentifikation erfolgte in der wichtigsten zeit des lebens über drogen.

gleiches gilt für jene, die schon eine richtig lange zeit drauf sind (also nicht 5 jahre, sondern so ab 10 aufwärts), denn das gehirn hat kaum noch echte erinnerungen (bewusste) an eine zeit im leben, die vor den drogen und ohne drogen war, zumal ja meist dazu kommt, dass leute, die so lange drauf sind, ja meist auch noch die sind, die bereits in der pubertät angefangen haben.

ich komm nochmal auf weiter oben zurück, um noch ein beispiel für meine these zu bringen:

also bei mir schlägt z.b. das pola voll an, seit ich es nehme, hatte ich noch keinen rückfall, und, was noch viel wichtiger ist, noch keine minute bock auf stoff, also echt null suchtdruck - wenn du mal hier im forum gugst oder studien ranziehst, dann wirst du fest stellen, dass das eher die ausnahme ist, dass die leute ihren suchtdruck von substi allein losbekommen (selbst wenn dann nicht alle automatisch beikonsum haben, aber viele sagen ja zumindest, dass sie mit der substi eigentlich nicht ausreichend befriedigt sind).

aber nur, weil ich vllt. einer der wenigen fälle (prozentual) bin, denen es mit substi voll unf ganz gut geht, gehe ich längst nicht davon aus, dass sich nun jeder andere substituierte süchtige so fühlen muss wie ich. und ich könnte auch niemals die augen davor verschließen, wie viele leute seit jahren darauf pochen und immer wieder beteuern, dass ihnen ihre substi mittel einfach nicht helfen. ich meine, das muss man den leuten einfach glauben, denn nur so erklärt sich ja der viele beikonsum. ich glaube kaum, dass die leute sich das alle nur einreden und in wahrheit alle super mit ihrer substi leben könnten, obwohl das bei mir nun so ist, aber ich bin da eben nicht der normalfall.

ich gehe im prinzip davon aus, dass ich eventuell auch kein so hohes suchtpotential in mir trage wie viele andere und deswegen mit der substi eben super klar komme, wobei das natürlich nur meine momentane einschätzung sein kann, muss erst eines tages sehen, was ohne substi passiert und wie ich dann eines tages klar kommen werde oder ob sich vllt. für meine erkrankung sowieso pola von hause aus mehr und besser eignet als h es je konnte...

find's jedenfalls echt ne'riesensache, dass du es geschafft hast, aber bitte versuche deswegen nun nicht, dein eigenes maß bei jedem süchtigen gleichermaßen anzulegen. jeder mensch ist anders und wenn du sogar psycho studierst, dann finde ich es nur noch wichtiger, dass du dich nicht so auf der schiene fest fährst "wenn ich das geschafft habe, dann kann es jeder", denn nicht jeder hat deine vorgeschichte, nicht jeder hat dein leben gelebt, jeder hatte eigene erfahrungen und ein eigenes leben, was zu seinem suchtausbruch geführt hat und vor allem kann bei anderen das suchtpotential sehr viel höher sein als bei dir nach 4 jahren! vllt. hilft es dir auch, dich hier im forum mal mit einigen anderen süchtigen zu unterhalten, es gibt hier wirklich ganz viele sehr interessante geschichten von verschiedensten leuten mit jeweils völlig verschiedenen leben und erfahrungen, wo viele ihren eigenen weg gefunden haben oder noch am suchen sind.

alle gute für dich und auch für dich mia, und deinen freund
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

mia28 hat Folgendes geschrieben:
@bright dritter Teil (das schaffste nie hinterher zu kommen) *g*

also die Selbsthilfegruppe ist so ein Ding, klar hilfreich, dieser nette Mann der schon länger clean ist ist mit Sicherheit ein guter Ratgeber, ansonsten ist es schwierig mich bei den anderen so auszudrücken das es verstanden wird denn die meisten sehen in "ihn fallen lassen" und "alles beenden" den Schlüssel.Ich seh das nicht ganz so, ich muß mich halt wieder besser um mich kümmern das ist mir etwas verloren gegangen in meiner ganzen Zeit die ich mich mit meinem Freund und dem Thema Sucht beschäftigt hab.Jetzt mache ich wieder mehr für mich und lerne nochmal neu was mir gut tut und wie es mir auch auf Dauer gut geht und es geht mir nicht besser wenn ich mich von Sven trenne.
"Zeit gewinnen und überleben" das hast du schön geschrieben bright...ja das ist wohl wirklich oberste Priorität...wünsche ihm ganz viel Selbstheilungskräfte und nach einer Lösung für mich wie eine weitere Zukunft mit ihm und seiner Sucht aussehen kann...freue mich wieder von dir zu lesen


WIE WAHR! Ich kann dieses "fallen lassen Gerede" auch nicht mehr ertragen! Würden wir das tun, wäre das doch nur wieder eine Bestätigung, das alles im Leben eines Abhängigen nach unten geht! Zumal, also ich für meinen Teil, das ja dann nicht mal ernst meinen würde. Man liebt doch auch den Menschen hinter der Sucht! Aber das können leider glaub ich wenige verstehen, zum Teil hab ich auch die Erfahrung gemacht, die Suchtberater nicht. Wobei meine Suchtberaterin auch deutlich gesagt hat, sie würde nie jemanden zur Trennung raten! "Süchtige" sind meistens sehr liebe, nette und angenehme Menschen, die natürlich auch beziehungsgeeignet sind!
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

@zornbrocken
hallo Smile
schön auch von Dir zu lesen, weiß immer noch nicht warum ich so wenig in einem Fenster schreiben kann Sad Es tut mir total leid das du eine so gute Freundin so schmerzlich verloren hast und danach selber die Erfahrung mi H gemacht hast.Das was du geschrieben hast ist echt gut formuliert und genauso sehe ich es auch.Das mein Freund nun schlechtere Karten hat weil er schon so lange drauf ist und gar nicht gelernt hat Probleme,seelische Schmerzen ohne H durchzustehen macht mich natürlich traurig.Ich weiß das selber ja auch, sehe aber wie weit er sich entwickelt hat in der letzten Zeit.kein Vergleich mehr zu dem der er noch vor zwei Jahren war, da hat sich nach seiner ersten Therapie schon so viel getan, vielleicht findet er den richtigen Zeitpunkt für sich noch und seinen ganz eigenen Weg raus.habe ja das Buch von Jörg Böckem (nur zu empfehlen) gelesen, Journalist für große Zeitschriften und Junkie auch lange Zeit, hat es irgendwann dann auch geschafft.Die rosarote Brille hab ich schon lang nicht mehr auf, ich kann ihm aus der Sucht heraus nicht helfen das weiß ich und mittlerweile schmerzt es mich auch nicht mehr so.Er kämpft so hart für dieses Ziel was er erreichen möchte und das allein bewundere ich so an ihm.ich weiß nicht ob ich es schaffen würde solange zu kämpfen Smile LG Mia
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sebaiano
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Anmeldungsdatum: 30.04.2009
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen!

Ich danke euch erstmal für eure Reaktionen, finde ich sehr gut!

@mia:
Mir geht es so, dass ich auch heute noch ab und zu Suchtdruck habe, auch ist es so, dass meine Sucht sich manchmal andere Wege sucht, so hab ich zum Beispiel vor 1 Jahr wieder angefangen zu rauchen, nach 3 Jahren Nichtraucher! Außerdem neige ich dazu zuviel zu essen.
Ich habe auch in den 9 Jahren, die ich clean bin, einige Phasen gehabt, die von Depressionen und Angstzuständen geprägt waren, etwas was auch jetzt noch jederzeit passieren kann.
Ansonsten lebe ich ein glückliches und selbstbestimmtes Leben, und bin froh darüber.
Du schreibst, das eine Geschichte mit/über einen anderen Mann ein Auslöser für deinen Freund war, süchtig zu handeln, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich glaube sehr wohl, das es Dinge gibt, die das Selbstwetgefühl sehr verletzten können, denke aber man kann lernen, aus solchen Gefühlen heraus keine Drogen zu nehmen, sondren irgendetwas anderes zu machen. Das ist eben ein Weg, ich glaube,dass süchtig sein auch viel damit zu tun hat, dass ich nicht gelernt habe, mit negativen Gefühlen umzugehen. Viele Süchtige fressen solche Gefühle in sich hinein, und merken das nicht einmal. Das war zumindest bei mir und einigen anderen so. Ich behaupte auch nicht, dass das einfach ist, denn wenn man da drin steckt, scheint es unauflösbar.
Ich habe bestimmt 2 Jahre ab dem Zeitpunkt meines Cleansein ernsthaft nicht geglaubt, dass es wirklich möglich ist ohne drogen zu leben. Hab das immer so gesehen, dass ich nur eine Pause mache, und sowieso wieder rückfällig werde. Aber diese Pause habe ich mir zugestanden, und irgendwann war mir klar, dass diese Pause auch für immer sein kann.
Für immer allerdings bin ich süchtig, das weiß ich auch.ich träume auch heute manchmal noch vom H, auch wenn das nicht mehr so bedrohlich ist wie früher.
Schließlich schreibst du, dass es das Schlimmste ist, wenn die eigenen Eltern einen rausschmeißen oder nicht mehr erkennen.
Sicher ist es eine sehr traurige Situation, aber trotzdem eine mögliche (nicht notwendige!) Konsequenz der Sucht.
Ich habe davon sehr profitiert, und damke meiner Mutter sehr dafür! Obwohl ich auch mit vielem, was meine Eltern in meiner Kindheit gemacht haben, sehr hadere.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
sebaiano
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sebaiano
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Anmeldungsdatum: 30.04.2009
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ Zornbrocken:

Hi! ich fand deine Reaktionen auf meinen Eintrag sehr gut, hat mich zum Nachdenken angeregt!
Erstmal wollte ich sagen, dass ich auf jeden Fall davon überzeugt bin, dass nicht jeder Mensch gleich ist, und dass es für 1000 Menschen auch 1000 Lösungen gibt!
ich habe das vielleicht so formuliert, weil ich es so wahrgenommen habe, das jemand sagen könnte: "Ach, ich habe als Süchtiger keine Chance, darum versuche ich es auch nicht".
Ich weiß aber, dass das nicht auf alle zutrifft.
Sicherlich hat jemand es nach 19 Jahren schwerer, als z.B. ich nach 4 Jahren. bei mir ist das damals alles so im Zeitraffer abgelaufen, erst H probiert, dann geballert, dann Pola-Programm, Überdosis, Abszesse,Obdachlos, halt das ganze Programm. Aber alles innerhalb von 4 Jahren, vielleicht war das mein Glück!
Genausowenig wie mein Weg allgemeingültig sein kann, kann man allerdings auch sagen, dass ein Süchtiger nach z.B. 20 Jahren keine Chance mehr haben kann. Ein Bekannter von mir hat 15 Jahre in hamburg/St. Georg auf der Strasse gelebt, dann eine Therapie gemacht, und ist heute glücklich verheiratet, hat zwei Kinder und eine leitende position in einer sozialen Einrichtung. Das geht auch!
Ganz wichtig finde ich aber auch, dass man jedem süchtigen Menschen zugestehen muss, nicht clean sein zu wollen oder zu können! Wenn jemand sagt, hey, ich habe soviel probiert, jetzt reichts, finde ich das total OK! Drogen nehmen ist aus meiner Sicht nicht toll, aber bestimmt nicht aus moralischen Gründen!!
Außerdem schreibst du, das jedes Gehirn verschieden ist, da gebe ich dir Recht!
Ein interessanter Punkt hierbei ist die Sichtweise, das der Teil im Gehirn, in dem die Droge tatsächlich wirkt, nicht der Teil im Gehirn ist, in dem die"Sucht zuhause ist". Der Teil, in dem z.B. ein Opiat wirkt stösst nur ein weiteres Belohnungssystem an, welches seine Aktivität verändert, und dadurch positive oder negative Gefühle verursacht.
Das erklärt z.B., dass die Sucht nicht unbedingt nachlässt, wenn man an höhere Dosen gewöhnt ist, und z.B. das manche Menschen (bei mir war das so!) trotz Polamidon sehr viel Opiatbeigebrauch haben. Schön, dass das bei dir nicht so ist!
Daraus folgt aber unter Umständen auch, dass nach einer gewissen entzugsphase, das Belohnungszentrum im Gehirn sich umgewöhnen kann, und andere Reize( nicht Drogen) als angenhm empfinden kann.
auch wenn das nicht immer funktioniert, denke ich, dass unsere Biologie diese Möglichkeit bietet:-)
Finde es auf jeden Fall toll, hier mit dir zu schreiben!
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

ZITAT:
"das Belohnungszentrum im Gehirn sich umgewöhnen kann, und andere Reize( nicht Drogen) als angenhm empfinden kann. "
ZITAT ENDE

... das gehrin kann man glaub ich nich direkt ändern, aber die wahrnehmung dazu lässt sich glaube ich verändern ...
... sensibler reagieren auf natürliche glückshormone ... sie zulassen ...

... ab und zu schüttet mein, in dieser beziehung minderbemitteltes gehirn, sparsam glückshormone aus, inzwischen; ... seit kurzem, kann ich das auch genauso wahrnehmen ...

... probiers mal aus, das fühlt sich an wie ein anständiger "quetscher" nur noch viel schöner ... mir wird da buchstäblich schwindelig ...


Zauderer


Zauderer
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sebaiano
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Anmeldungsdatum: 30.04.2009
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi@Zauderer.

Ja, es hat schon viel mit Wahrnehmung zu tun, und eist sehr wichtig, auch zu merken was man fühlt!
Das Gehirn kann sich dennoch verändern, hat ein hohes Maß an Plastizität (Veränderungsfähigkeit) allerdings nimmt diese mit steigendem Lebensalter ab. Es ist tatsächlich so, dass Lernen neuer Informationen auch biologisch zu Ausprägung immer neuer,synaptischer Verbindungen führt, das nennt man Langzeitpotenzierung von Neuronen.
D.H., wenn ich immer öfter die Erfahrung mache, dass ich mich auch gut fühlen kann ohne Drogen, verändert sich tatsächlich was auf neuronaler Ebene.
Nicht das ich meine, dass man das menschliche Erleben auf Biologie reduzieren könnte, aber trotzdem finde ich diese Erkenntnisse interessant.
Bei den neuen Erfahrungen scheint es vor allem auf Zeit und Wiederholung anzukommen, so dass ich doch in einem gewissen Maße darauf vertrauen kann, dass meine Wahrnehmung und meine Gefühle sich auch mit der Zeit ändern können, wenn ich aktiv etwas dafür tue.
Und das tolle ist, trotz aller Veränderung bleiben wir doch immernoch derselbe Mensch!
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

ZITAT:
"Langzeitpotenzierung von Neuronen "
ZITAT ENDE

... glauben tu ich dir das gerne ( ... dann besteht tatsächlich noch ein bisschen hoffnung für mich ... ob wohl ich nicht mehr so fürchterlich jung bin ... ) die erfahrung habe ich bisher noch nicht gemacht, hätte aber auch nichts dagegen ...

... ich fürchte, da muss ich mich überraschen lassen ...


Zauderer
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 13:10    Titel: ... Antworten mit Zitat

@ulla79
Hallo Ulla,
antworte dir hier und nochmal privat...also dieses reden von anderen Menschen den anderen fallen zu lassen und mir wurde schon oft gesagt das ich eine sehr hohe Leidensgrenze hab....´für mich war es immer so als ob er nicht vom H los kommt und ich nicht von ihm, genau genommen ist er dann meine Droge??Hab ich mich echt gefragt, benutze ich ihn für mich weil ich alleine nicht klar komme?Ich habe deshalb angefangen was für mich zu tun, zum einen die Gruppe, zum anderen gehe ich jetzt bald in eine Tagesklinik um dort Therapie zu machen.Die Leute die dir sagen jetzt mach Schluß, beende es haben einfach nicht genug Wissen um Sucht, wie sie funktioniert und was sie bewirkt.Die meinen die süchtigen hätten einfach nicht genug Willenskraft und Lust, wir haben uns da eben mehr mit beschäftigt und ich muß sagen das ich durch die Beziehung von anderen als schwach angesehen werde, "sie ist doch selber schuld wenn sie bei ihm bleibt" und noch viel mehr Sätze die ich hören mußte.Das was Zornbrocken geschrieben hat ist wirklich toll und sehr wahr, ist genau das was ich auch denke nur nicht so ausdrücken konnte. Du mußt dich denke ich entscheiden ob du für dich so leben möchtest, ob du es kannst, ich denke schon je nachdem wie schlimm es wird das irgendwann ein Punkt kommt wo Beziehung nicht mehr
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

@ulla
möglich ist, nämlich dann wenn dein Freund wieder voll drauf ist und die Droge ihn wieder voll in Besitz genommen hat und er auch nichts anderes möchte als das es so ist.Denn dann stehst du als Partner immer an zweiter Stelle, die Droge ist an erster Stelle der Partner des süchtigen, Partner schlecht ausgedrückt aber die Droge spielt eine natürlich wesentlich wichtigere Rolle als du weil er sie ja braucht um "normal" leben zu können.Es kann auch anders sein und dein Freund tut echt alles dafür clean zu werden, geht zumindest schonmal in die substi und denkt nochmal über Therapie oder ähnliches nach was ihm helfen könnte.Zornrbocken hat das alles sehr schön gelernt, bei Menschen wie meinem Freund z.b. hat sich nie eine richtige Persönlichkeit entwickeln können da immer der Rausch im Vordergrung stand..Entwicklung hat bei ihm die letzten zwei Jahre erst richtig angefangen...erste Schritte...Gehversuche ohne Krücken sozusagen, ja ich liebe ihn echt sehr als der Mensch der ist, es machen ihn so viel tolle Dinge aus....ich habe soviel durch ihn gelernt und bin dankbar für die schöne und auch sehr harte Zeit mit ihm Smile er hat mich bereichert,glücklich gemacht in vielen Dingen, er selber leidet am meisten unter seinen Rückfällen das ist das schlimmste und blockiert seine Selbstheilungskräfte.LG Mia
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mia28
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Anmeldungsdatum: 25.02.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2009 13:28    Titel: .. Antworten mit Zitat

@sebaiano
hallo Smile
also das deine Sucht versucht sich andere Wege zu suchen ist wahrscheinlich der natürlichste Prozess überhaupt, du hast es super geschafft das zu erkennen alleine ist großartig...hast viel gekämpft und ich denke gerade dadurch das du es anfangs nur als "Pause" angesehen hast, hast du dir selber ne Menge Druck genommen..nie gelernt zu haben mit negativen Gefühlen umzugehen ist der Hauptgrund überhaupt für Rückfälle.Wie schon geschrieben es hätte auch eine andere Situation für meinen Freund sein können wieder rückfällig zu werden.Dir hat es geholfen das deine Mutter dich raus geworfen hat und letztendlich klar das du ihr dafür dankar bist...ich weiß das mein Freund eine sehr starle Persönlichkeit ist aber die Sucht ihn behindert an sich zu glauben...seine Rückfälle ihn immer weniger an sich glauben lassen...denke die Therapie die er jetzt macht ist kein Garantieschein aber ein weiterer Stück des Weges in die richtige Richtung.Hab jetzt erstmal drei Wochen keinen Kontakt zu ihm, ab Dienstag noch zwei Wochen, freue mich jedenfalls ihn dann wiederzusehen...LG Mia
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