so unendlich traurig ...

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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

@ verzweilfelt und Rote Zora!

Ja  ihr sprecht mal wieder aus seinem Mund!

Und beim Alkohol wird es einem ja gerade zu sehr leicht gemacht, bekommt man überall, billiger usw.
Es gibt ja wohl auch irgendwelche Wissenschaftler, die meinen Alkohol ist die schlimmste Droge, macht aus dem Gehirn Matsch mit jedem Rausch und ist viel schleichender, weil keiner glaubt, er wird abhängig.

Ich denk mir nur dabei, ist es nicht noch wahrscheinlicher, dass er wenn er trinkt, dann nur der richtige Typ mit dem richtigen Zeug da stehen muss und schon ist der Rückfall da? Oder blockiert das der Alkohol?

Weil es wird ja auch immer schlimmer. Bei den ersten Malen, sag ich mal von 4 Tagen Ausgang waren 2 total dicht, jetzt sind es schon 3- der letzte Tag dann immer im Bett, man darf ja nicht voll zurückkommen...
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Verzweifelt
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, man kann es drehen und wenden wie man es will. Unser deutscher Sprachgebrauch gibt nun mal nicht mehr her Very Happy .

Ich als Ex-Junkie kann denoch sagen, es is aber nun mal so, wir sind Junkies, Fixer, Drogensüchtige. Jedes dieser Worte die uns umschreibt klingt dreckig und das ganz einfach, weil die Gesellschaft (nicht alle Very Happy )aus uns, sowas wie die Unterschicht macht.

Denoch sollte die Devise sein, niemals aufgeben
Very Happy Very Happy Very Happy
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Verzweifelt
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Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Scheisse, schon wieder mal die Seite 2 "überlesen" Embarassed Hatte auf euer Gespräch geantwortet. Very Happy

Ja du hast ganz Recht. Durch Alk wird die Hemmschwelle heruntergesetzt. Steht der falsche Mensch im falschen Moment vor dir, kann das ins Auge gehen.

Is der Rückfall da, wenn Alk konsumiert wird? Oje, Ulla du stellst gerade die Frage aller Fragen. Was denkst du habe ich diese Frage schon analysiert?
Für mich gibt es zwei Arten von trinken.

1. Die wo ich z. B mit Mama, Schwiegerelter o. ä nett auf einem Fest, Volksfest zusammensitzte und halt irgendwann ein Bier trinke. Oder wo ich mit Freunden draußen grille, was dazu trinke und am Ende des Tages einem im Tee habe.
Momente wo ich Alk konsumiere ohne den Hintergrund zu kennen.
Diese Variante ist momentan für mich in Ordnung.

Aber wenn ich 2. trinke, weil es mir schlecht geht. Ich Stress auf der Arbeit oder zu Hause habe. Das ist die 'Variante die ich nicht vertreten kann.

Ich weiss das ist schwer zu verstehen, aber ich kann es dir leider im Moment nicht genauer erklären. Ich bin doch da selber für mich noch am schauen, wie warum weshalb.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Maria hat Folgendes geschrieben:
Ulla79
Liebe Ulla, warum betonst Du bloß immer wieder, Heroin habe euer Leben zerstört? Heroin ist ein schmerzstillendes Medikament, und viele Schmerzpatienten sind so froh, dass es Opioide gibt, die ihr Leben wieder lebenswerter machen. Du tust diesem Medikament unrecht!
Was Deinen Mann zerstört hat ist die Illegalität, die Traumatisierungen, seine Kindheit.
Warum läßt Dein Mann sich nicht substituieren? Oder tut er es bereits und hat viel Beikonsum? Es ist leicht, die Schuld bei der Droge zu suchen. Aber das bringt euch nicht weiter, ihr dreht Euch nur noch im Kreis. Du hast schon ganz richtig beobachtet. Dein Mann hat in seinem Leben keine Liebe erfahren, und das verursacht im Gehirn, in der Psyche große Mangelerscheinungen. Und diese Mangelerscheinungen fressen einen auf.
Er braucht dringends sein Medikament (Heroin, Methadon, Pola). Die Liebe, die Du ihm gibst, so leid es mir tut das schreiben zu müssen, reicht nicht aus, um die Löcher in seinem Seelennetz, in seiner psychischen Struktur zu stopfen. Du machst Dich damit fertig, und ihr beide leidet, deswegen an großen Versagens-,Verlustängsten und Schuldkomplexen.
Du bist in dieser Suchtstruktur schon längst verstrickt, denn Du machst Dich von seinem Mangel an Liebe abhängig. Bitte versteh es nicht als Vorwurf, ich erzähle nur aus Erfahrung, und nicht, um böse zu sein.

Liebe Maria,

das stimmt schon, die wahren Schuldigen sind seine Familie, da ist was grundlegend schief gelaufen! Nur die sind immer nett zu mir, das H nicht... manchmal vergesse oder verdräng auch ich die Realität, weil ich einfach in dem Moment nur dieses Zeug sehe! Verstehst du was ich meine?
Ich hab ihm das sogar schon oft gesagt, dass es sein Medikament ist und erst wenn er die wahren Gründe seiner Sucht erkennt oder lernt diese zu verarbeiten, dann kann er clean werden. Aber genau davor hat er so unendliche Angst!
Substi, das will er nicht, es „macht hässlich“ und bringt ja eh nichts, weil er genügend kennt, die trotzdem Beikonsum haben.
Er macht ja grundsätzlich all das, was ihm schadet, seine „Familie“ die Freunde, die kümmern sich nicht um ihn, die schreiben keine Briefe in den Knast besuchen ihn nicht, aber sobald er draußen ist rennt er zu ihnen. Die waren schon immer sein Halt und die muss er verlassen, sonst geht leider gar nichts.
Ich glaube, so leid es mir tut, er muss erst auf der Intensivstation aufwachen um es mal zu begreifen!

LG Ulla
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Maria
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.09.2009
Beiträge: 287

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla, vestehe. Methadon ist zwar ein stärkeres Schmerzmittel, aber ein schlechteres Suchtmittel. Deinem Freund wünsche ich, dass er vielleicht auch in das Heroinprogramm kommt. Wird im Moment leider nur mit wenigen Schwerstabhängigen erprobt. Dann ist er wenigstens raus aus der Illegalität.
Ich verstehe auch sehr gut, dass er Angst vor der Abstinenz hat. Denn das ist der schwierigere Part.
Ich bin seit sieben Jahren clean nach achtjähriger Heroin- und Methadonabhängigkeit. Und bis heute muß ich vieles aufarbeiten. Denn ist dass Opiat raus aus dem Körper, hat man wieder erschwert mit seinen Traumatisierungen zu tun. Und Dein Freund weiss das.
Für einige Menschen wäre es wirklich das Beste, wenn sie ihr Heroin auf Rezept bekämen. Heroin ist nicht zerstörerisch wie Alkohol. Es ist für Menschen, die schwere Traumatisierungen erlitten haben, ein Heilmittel. Und es besteht immer die Hoffnung, dass man aus dieser Sucht herauswachsen kann! Und ich hoffe, auch für Euch, dass sich in der Drogenpolitik noch einiges ändern wird. Alles Gute!
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2009 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Verzweifelt hat Folgendes geschrieben:
Scheisse, schon wieder mal die Seite 2 "überlesen" Embarassed Hatte auf euer Gespräch geantwortet. Very Happy

Ja du hast ganz Recht. Durch Alk wird die Hemmschwelle heruntergesetzt. Steht der falsche Mensch im falschen Moment vor dir, kann das ins Auge gehen.

Is der Rückfall da, wenn Alk konsumiert wird? Oje, Ulla du stellst gerade die Frage aller Fragen. Was denkst du habe ich diese Frage schon analysiert?
Für mich gibt es zwei Arten von trinken.

1. Die wo ich z. B mit Mama, Schwiegerelter o. ä nett auf einem Fest, Volksfest zusammensitzte und halt irgendwann ein Bier trinke. Oder wo ich mit Freunden draußen grille, was dazu trinke und am Ende des Tages einem im Tee habe.
Momente wo ich Alk konsumiere ohne den Hintergrund zu kennen.
Diese Variante ist momentan für mich in Ordnung.

Aber wenn ich 2. trinke, weil es mir schlecht geht. Ich Stress auf der Arbeit oder zu Hause habe. Das ist die 'Variante die ich nicht vertreten kann.

Ich weiss das ist schwer zu verstehen, aber ich kann es dir leider im Moment nicht genauer erklären. Ich bin doch da selber für mich noch am schauen, wie warum weshalb.


Das finde ich eine gute Beschreibung mit den 2 Punkten. die 2. ist wirklich die gefährlichere, weil es ein Überdeckung von GEfühlen ist... Klar die erste Variante kenn ich auch, gerade jetzt wos ja bei mir vor der Tür ist Wink
Aber komischerweise, wenn es mir schlecht geht, kommt ja auch mal vor (Gründe hab ich da ja auch ein paar Wink ) hab ich nen richtigen Ekel vor Alk.
Aber die 1. Variante hat wirklich nix mit Sucht zu tun! Dann wären wir ja alle auf irgendwas süchtig! Ich glaub wirklich, in dem Moment, in dem man weiß, jetzt trinke ich weil... da sollte man Schluss machen, weil es ein Schuss nach hinten sein könnte.

*Drückdichganzfestzurück*
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YanoTed
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.04.2009
Beiträge: 96

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2009 13:15    Titel: auf die Schulter klopf - gut gemacht ?! Antworten mit Zitat

Servus, wollte antworten aber diese pseudointellektuelle Analyse der Situation von Süchtigen (+ Beziehung) hat doch nix gebracht oder..? Bei langjähriger Sucht von Drogen wird der Konsum zu einem Bedürfniss wie Essen - Trinken - Schlafen etc. Finde es toll daß sich hier auch "Menschen" mitteilen die es geschafft haben ohne Drogen zu leben und deren Erfahrungen können sicher vielen eine Hilfe sein. Das ist wichtig. Danke für euer Engagement - finde dieses forum gut, bin aber gegen TV. Habe mit 3 mein erstes Glas Wein getrunken und bin seit 15 J. Opiatsüchtig. (2 Therapien, 20 Entg. - alles abgeschl.) 12 J. gearbeitet. in bayr. Gasthaus aufgewachsen. Pfleger und Baggerfahrer, jetzt Hartz 4, ...bla und blub und shalala.
Es ist doch so, wer kein Roboter ist oder Millionaerskind, kann das Leben in unserer Gesellschaft nur schwerlich ertragen. Da sind Drogen eine naheliegende Hilfe, zumahl als letzte Bastion des "Dagegensein" übriggeblieben. Da ansonsten ja schon alles Normal ist und Hipp, THX
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Anita
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.08.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 7. Okt 2009 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

erstmal wollte ich mich entschuldigen, ich verwende auch oft das Wort "Junkie", für mich hat es irgendwie einen niedlichen Klang, klingt blöd, ist aber wirklich so. Aber ihr habt natürlich Recht, es kommt vom englischen junk und das heisst Müll. Eigentlich echt heftig das sich so ein Wort so etabliert hat für Drogensüchtige. Fixer klingt für mich viel fieser irgendwie, aber nur vom Klang her eben, bin da etwas eigen..Worte bekommen für mich schnell einen gewissen Klang, ne Farbe, Bilderassos etc...von der Bedeutung her ist Fixer aber eigentlich viel weniger beleidigend als Junkie.


Zitat:
Es ist doch so, wer kein Roboter ist oder Millionaerskind, kann das Leben in unserer Gesellschaft nur schwerlich ertragen. Da sind Drogen eine naheliegende Hilfe, zumahl als letzte Bastion des "Dagegensein" übriggeblieben. Da ansonsten ja schon alles Normal ist und Hipp


Das denke ich auch häufig, vor allem wenn man sieht wieviele Leute nicht ohne irgendwas klarkommen. Das sind ja wesentlich mehr als die völligen Abstinenzler. Wobei Alk in "sozial verträglichen" Mengen ja zum Mainstream gehört und man eher komisch angeguckt wird wenn man den Wein nicht mittrinkt oder das Bier ablehnt oder gar sagt "Ich trinke nie einen Schluck". Opiate sind aber ein absolutes Tabu, ein No-go und tatsächlich die unterste Kante in der Wahrnehmung dieser Gesellschaft und wer den Alk nicht so konsumiert wie es sich gehört, der kommt auch direkt in den Abschaumtopf. Ich könnte an die Decke gehen jedes Mal wenn diese Doppelmoral mir wieder entgegenspringt - und das tut sie an jeder Ecke und dabei bin ich nichtmal Betroffene. Mir wär es ein Leichtes genauso arrogant und abwertend zu reagieren aus meiner vermeindlich sicheren und suchtfreien Position heraus, aber mich regt es furchtbar auf und ich möchte mich gar nicht als was Besseres sehen als andere. Natürlich ist jeder seines eigenen Glückes Schmied - aber nur bis zu einem gewissen Punkt und man weiss nie was kommt...man kann auch mal ganz Unten sein, das ist mir zu bewusst um so oberflächlich zu urteilen.

Aber man kann schon auch ohne Drogen Dagegen sein. Ein bisschen Exzentrik und die nötige Portion Selbstbewusstsein die es dafür braucht reichen da eigentlich aus. Es ist nur schwer wirklich dazu zu stehen, man wird sehr leicht wieder in den Strudel reingerissen doch "ins Bild passen zu wollen" und genau das ist es, was viele abstürzen lässt in der ein oder anderen Form durch die psychischen Prozesse die in Gang gesetzt werden wenn ein emotionaler Mensch sich in Korsetts zwängen muss die ihm nichtmal ansatzweise passen. Ob man dann am Ende als Paranoider, Shizophrener, Drogensüchtiger oder Depressiver oder alles auf einmal dasteht und direkt in den Topf kommt hängt vielleicht ein bisschen vom Umfeld ab und der eigenen Möglichkeiten sich zu schützen vor dem Ellenbogengekeil in der Welt der selbsternannten "Erfolgreichen".
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otto1
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.04.2009
Beiträge: 310

BeitragVerfasst am: 7. Okt 2009 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

ULLA79 was ich überhaupt nicht verstehe dein freund meint "ich komme nicht mehr weg vom heroin" oder "substitution macht hässlich" ... sorry aber das ist blödsinn! wie lange ist er drauf und wie lange dauert das mit knast noch wenn der wieder in freiheit ist sieht das leben doch schon anders aus der hat vieleicht zu viel zeit zum grübeln. ich finde es ist sinnlos drüber nachzudenken wie alt man evtl. wird das weiß man halt nicht und das ist auch gut so. er brauch warscheinlich jemand die (du) ihn aufbaut ihn mag das war bei seiner family wohl nicht gegeben vieleicht macht er diese statements um von dir ein positives feedback zu kriegen. dazu gehört auch ein tritt in den arsch dass er sich mal um die substitution kümmert das müsste im knast eigentlich möglich sein.
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Verzweifelt
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 7. Okt 2009 11:45    Titel: Re: auf die Schulter klopf - gut gemacht ?! Antworten mit Zitat

YanoTed hat Folgendes geschrieben:
Finde es toll daß sich hier auch "Menschen" mitteilen die es geschafft haben ohne Drogen zu leben und deren Erfahrungen können sicher vielen eine Hilfe sein. Das ist wichtig. Danke für euer Engagement - finde dieses forum gut, bin aber gegen TV. Habe mit 3 mein erstes Glas Wein getrunken und bin seit 15 J. Opiatsüchtig. (2 Therapien, 20 Entg. - alles abgeschl.) 12 J. gearbeitet. in bayr. Gasthaus aufgewachsen. Pfleger und Baggerfahrer, jetzt Hartz 4, ...bla und blub und shalala.


Hast du in deine Wahnsinnsüberlegung mal eingebaut, das wir hier auch was verarbeiten?
Ich gebe mich nicht damit zufrieden: "Ich bin süchtig weil ich kein Roboter bin oder mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde."
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