brauche hilfe!

Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2010 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

muss jetzt nochmal neu anfangen, Seite war zu Ende:

und dann werden sie auch uns gegenüber aggressiv, tatsächlich ist es wohl manchmal nichts weiteres außer der unendliche Wunsch auch ein normales Leben zu führen, aber es scheint nicht zu gehen! Man muss glaub ich einen fast unmenschlichen Willen aufbauen um das zu schaffen, gerade Süchtige sind häufig sehr labil und deswegen wird es noch schlimmer. Mich macht es auch so traurig und hilflos, das ein so lieber Mensch so leiden muss und ich ihn nicht einfach nehmen kann... und schwupps ist alles weg. Oder er ganz einfach Hilfe zulässt!

Ich frag mich auch manchmal, warum stecken sie nicht einfach die Energie, die sie für das ganze Sch**** aufwenden, es zu besorgen usw. darein, von dem Mist loszukommen. Und nicht einfach mal von den Unmengen an Geld etwas anderes zu kaufen...
Aber die Lösung ist wohl einfach, H ist zu stark und gibt ihnen das was sie wirklich brauchen, das wichtigste im Leben eines Menschen WÄRME und GEBORGENHEIT. Auf anderem Weg kennen sie die wohl nicht (so wird es bei fast allen sein)
Nach oben
ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2010 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

schon wieder zu Ende Question

Dieses Gefühl, viele sprechen da auch vom Urvertrauen, kann kein anderer außer die Mutter geben, auch keine Partnerin der Welt. Vielleicht, wenn sie daran arbeiten lernen sie damit umzugehen und wir können ihnen eine Hilfe sein.

LG Ulla
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2010 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

ulla79 hat Folgendes geschrieben:
Ich frag mich auch manchmal, warum stecken sie nicht einfach die Energie, die sie für das ganze Sch**** aufwenden, es zu besorgen usw. darein, von dem Mist loszukommen. Und nicht einfach mal von den Unmengen an Geld etwas anderes zu kaufen...
H ist zu stark und gibt ihnen das was sie wirklich brauchen, das wichtigste im Leben eines Menschen WÄRME und GEBORGENHEIT. Auf anderem Weg kennen sie die wohl nicht (so wird es bei fast allen sein)


da muss ich mal einhaken. So ist es nicht, zumindest bei mir. Wie es bei anderen Personen aussieht, weiß ich nicht.
H gibt mir nichts viel, eigentlich gar nichts mehr. Bin allerdings in Substitution und habe so immer Opiate im Blut, das macht einen Unterschied. Trotzdem habe ich Heroin-Beikonsum. Obwohl ich Wärme und Geborgenheit zu Hause erfahren, ich einen liebevollen, verständnisvollen Ehemann habe, ein hübsches, freundliches, aufgeschlossenes Kind, die ich beide über alles liebe. Ohne die ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen kann.
Und trotzdem greife ich immer wieder zu Heroin. Da setzt alle Logik aus: -das Geld, was man anders verwenden könnte,
-die Zeit für den Kauf/Beschaffung die man anders verplanen könnte (und sei es anstatt 30 Minuten H zu kaufen, lieber 30 Minuten ein Buch zu lesen),
-das Wissen, dass man vom H eh kaum was merkt

All diese Gründe sind dann ausgeblendet, man tut was unlogisches. Und genau das macht Sucht aus.
Eine Negativenergie, kann man nicht einfach in eine Positivenerige umwandeln, um gegen die Sucht anzugehen. Das kostet Kraft und den Willen, aufzuhören. Erst dann, wenn man bereit ist, die Kraft und den Willen aufzubringen, dann kann man die Energie ins aufhören stecken. Vorher bringt es nichts.
Ich kenne keinen Junkie, der nach jahrenlangem Konsum noch ausreichend Wärme und Geborgenheit vom H erhält, wie er sie benötigte. Aber viele Junks haben alle anderen Dinge, die Wärme und Geborgeheit spenden verloren, keine Familie, keinen cleanen Freundeskreis, keine Wohnung, keinen Job, machmal nicht mal was zu essen, im Winter warmes Kleidung und warmes Trinken. H dient lediglich als Trostspender, für einen kurzen Meoment und als Lebensinhalt, weil nichts anderes mehr da ist.
Aber kein Junk, der jahrelang konsumiert, sieht in H die GEborgenheit. Nein, der hasst H, aber er braucht es auch. Ein Teufelkreis
Nach oben
ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2010 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

das klingt einleuchtend! Es ist wahrscheinlich nur am Anfang so ein tolles GEfühl, dann braucht man es einfach, um "normal" zu sein.
Es ist wirklich ein Teufelskreis! Es ist zwar für einen Außenstehenden alles logisch und verständlich, aber irgendwie können wir das halt dann doch nicht verstehen! Theorie ist halt immer leichter wie Praxis!
Manchmal will es einfach nicht in meinen Kopf rein, dass ein Mensch, der so nett, lieb und alle guten Eigenschaften auf der Welt hat, der alles haben könnten, einen richtigen Beruf, eine Familie - das alles keine Rolle mehr zählt und vielleicht der Gedanke an die Möglichkeit dass es dieses Leben auch für ihn geben kann so weit weg ist, dass er in dem Moment noch mehr konsumieren muss...
Nach oben
Lilu1988
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2010 07:06    Titel: Antworten mit Zitat

@mevaloti oder ich weiss nicht genau wie der nick ausgeschrieben wird!

also was deine kommentare angeht immer gut zu lesen das eben aus einer anderen sicht zu sehen, die des süchtigen. ABER es tut mir leid ich muss ehrlich sein is ja meinungsfreiheit...wenn dein mann sich damit abgefunden hat das du heroin nimmst ok...aber das kind! stell dir vor du sagtest in einem anderen beitrag bereits wenn ein mensch süchtig ist ist er unberechenbar, wenn dein mann nun arbeitet oder eben zu freunden gegangen ist und du hast gerade totalen suchtdruck...leider aber nichts im haus...lässt du dein kind alleine? nimmst du es mit? mhm...dein kind wird früher oder später merken das du "anders bist" im zeitalter des internets wirds nicht lange dauern bis es weiss was los ist. meinst du denn die hemmschwelle für dein kind ist groß genug um den drogen zu widerstehen? so nette menschen ihr seid und das seid ihr das war mein vater und das ist mein freund...man kann sich auf euch nicht mal zu 10% verlassen...das geld das du für dein e drogen ausgibst wird deinem kind früher oder später fehlen...wie man soetwas verantworten kann...keine ahnung!
Nach oben
Chrystal
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2009
Beiträge: 206

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2010 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

Aloha ihr Lieben!

Ich kann dem Unlogisch Beitrag nur zustimmen.
Bei mir hat immer alles besser mit H geklappt. Kurz zu meiner Geschichte, ich bin politx gewesen, habe mit allem auf einen Schlag aufgehört, denn ich wusste, es gibt Zeitem im Leben, die sind besser als jedes Gefühl, welches mir die Drogen geben.
Zwei Jahre clean und mein Gott, mein Vater stirbt und ich komme durch einen Kerl an H... Seither sagt mein Kopf nur noch, egal wie schön dein Leben gerade ist, mit H könnte es einfach noch ein Tick schöner sein.
Aber wenn man dann wieder ganz drauf ist, dass verflucht man es. Wenn man wieder runter ist, dann möchte man nur einmal am WE, wenn Urlaub oder Ferien sind, dann "ach zwei Tage wieder... noch einen... wieder drauf und wieder hasst man es!".

Ich würde wirklich alles drum geben, es rückgängig zu machen, denn jeden Tag gegen den Suchtdruck kämpfen, obwohl man weiß, was einem der Scheiß alles kaputt gemacht hat. Warum?

Heute muss ich nach HH meine Ambulante beantragen, aber ich hab voll schiss, dass ich los laufe... weil ich auch noch nicht ganz mit meinem körperlichen Entzug durch bin!

Gut, ich glaub jetzt wirds langsam wieder zu viel.
Ich bin suchtkrank und für heute nehme ich keine Drogen!

Lieben Gruß
Chrystal
Nach oben
Lilu1988
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2010 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

also hallo erstmal...mein vater nahm sein halbes leben lang drogen...kamm in die substitution nahm methadon! während dieses prozesses bekam er paranoia...sprich jedesmal wenn ein auto vorbeifuhr hatte er sorge das es die polizei war die ihn ja sowieso tag und nacht ausspioniert! als ich 16 war kam an einem schönen sonnatg die polizei und erzählte mir das mein vater eben in dieser substi klinik selbstmord begangen hat...er hatte sich an der halterung für behinderte die im klo angebracht ist mit dem kleinen seil aus einer sporthoser erhängt...also praktisch im liegen! Und...nehme ich drogen?trinke ich meinen schmerz weg? nein und das trennt unsere gesellschaft auch so sehr die einen schöpfen aus soetwas kraft und wollen es ganz anders machen und die anderen verfallen in selbstmitleid! ich hätte mein halbes leben lang drogen nehmen können weil ich es von klein auf nehme...aber ich sah wie sehr mein vater leidet ich sehe wie sehr mein freund leidet und dann denke ich an meine mutter...die ihren mann verloren hat und sollte ich so einen mist bauen wird sie auch ihre tochter verlieren!anstatt euch von rückschlägen stärken zu lassen ballert ihr euch zu und vergesst alles um euch rum...aber wisst ihr was euere mütter vätter, geschwister und partner vergessen nicht wie ihr gestern nachhause gekommen seid!
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2010 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lilu1988 hat Folgendes geschrieben:
einem anderen beitrag bereits wenn ein mensch süchtig ist ist er unberechenbar, wenn dein mann nun arbeitet oder eben zu freunden gegangen ist und du hast gerade totalen suchtdruck...leider aber nichts im haus...lässt du dein kind alleine? nimmst du es mit? mhm...dein kind wird früher oder später merken das du "anders bist" im zeitalter des internets wirds nicht lange dauern bis es weiss was los ist. meinst du denn die hemmschwelle für dein kind ist groß genug um den drogen zu widerstehen? so nette menschen ihr seid und das seid ihr das war mein vater und das ist mein freund...man kann sich auf euch nicht mal zu 10% verlassen...das geld das du für dein e drogen ausgibst wird deinem kind früher oder später fehlen...wie man soetwas verantworten kann...keine ahnung!


ich habe im Moment wenig Zeit, gehe später genauer drauf ein. Nur soviel. Wenn man sich für ein Kind entscheidet, süchtig oder nicht, dann muss man selbst zurück stecken.
Ich bin in Substitution, dh ich bin versorgt, bin nicht affig, habe keinen Beschaffungsstress, muss kein Geld für Drogen ausgeben. Lediglich 20 Euro im Monat für die Rezept-Zuzahlung, und klar, die könnte man sparen, aber das wäre Erbsenzählerei.
Angenommen, ich habe Suchtdruck und bin alleine mit meinem Sohn. Dann habe ich Pech gehabt. Ich kann einen 2jährigen nicht alleine lassen (das wäre pervers, welche Mutter macht den sowas?!) und zum Drogenkaufen nimmt man sein Kind nicht mit. Also ich zumindest nicht. Also muss ich warten, bis mein Mann wieder da ist. Dann ist der Suchtdruck vielleicht schon wieder vorbei.
Wenn nicht, dann kann es sein, dass ich im frühen Abend was holen gehe. Bin da 30 Minuten weg. Konsumiert wird, wenn das Kind im Bett schläft. Mein Partner ist nüchtern, sollte etwas sein, kann er handeln. Er findet das nicht gut, aber die Rückfälle finden selten statt. Ich bin ja nicht jeden Abend high. Und dann: die Dosis macht das Gift. Als Mutter kann ich mich nunmal nicht total abschießen. Ich weiß nicht, inwieweit du über die Wirkungsspektren von Heroin informiert bist. Aber um sabbernd auf dem Sofa zu hängen, da braucht es eine Menge Stoff. Das kann ich nicht bringen. Also wird eine geringe Menge konsumiert. So, dass ich noch handlungsfähig bin. Ich will das nicht Schönreden, Opiatkonsum als Mutter ist scheiße. Das weiß ich.
Und ich weiß auch, dass mein Kind irgendwann erfahren wird, dass ich "anders" bin. Ich habe einen Kurs zum Thema "Substituierte Mütter und ihre Kinder" besucht. Darin ging es um eben solche Fragen. Wie erkläre ich meinem Kind meine Sucht, altersgemäß. Wichtig ist, dass man nicht lügt, es kindgerecht erläutert, und Sätze vermeidet, die dem Kind unterschwellig die Schuld an der Situation der Mutter geben. (Bsp:
"Mutti ist krank, deshalb nimmt sie ihre Medizin. Die Krankheit ist aber heilbar, deine Mutter stirbt nicht." ein paar Stunden später sagt man, weil einem das Kind zur Weißglut bringt (das können Kinder sehr gut Laughing) "Kind, du machst mich krank" Und genau dann passiert es: das Kind fühlt sich an der Sucht, der Krankheit seiner Mutter schuldig) Deshalb ist es wichtig, offen zu reden, zu betonen, dass das Kind keine Schuld hat, aber auch keine Angst verbreiten "Deine Mutter ist krank". 2 Wochen später stirbt die Oma, weil sie krank war. Das Kind könnte denken "Meine Mama ist auch krank und stirbt auch". Es ist sehr schwierig, man muss da wirklich Engagement zeigen, sich belesen, usw. Sich in die GEdankenwelt der Kinder eindenken. Leider machen das nur wenige Mütter/Eltern. Und außerdem habe ich nicht vor, noch 8-10 Jahre in Substi zu bleiben. Mein Sohn ist noch nicht mal 2 Jahre alt.
Ich arbeite an mir, mache eine Verhaltenstherapie, gehe in die Psycho- Sozialen-Beratung, nehme Antidepressiva, die mir helfen. Ich bin im Vgl zu vorigen Jahr 2008 viel stabiler. Es geht bergauf. Ich leide noch an einer anderen psy. Erkrankung, seit der Pubertät. Die Sucht kann ein Symptom dieser Erkrankung sein. Das Übel bekämpfe ich also an der Wurzel.
Meinem Kind, falls es fragt, warum ich morgens in die Aptheke muss, würde ich sagen: "Mama ist krank und damit sie gesund wird, muss sie ihre Medizin nehmen. Du nimmst bei Husten ja auch deine Medizin, damit du gesund wirst. Du bist nicht schuld daran, dass Mama krank ist."

Süchtige sind nicht unberechenbar. Wenn sie versorgt sind, in Substitution, dann sind es idR zuverlässige Menschen, die studieren, arbeiten, Kinder erziehen. Ausnahmen gibt es immer, und die fallen leider auf. Du würdest es mir nicht ansehen, deshalb bemerkt man die unscheinbaren Süchtigen eben nicht. Auffallen tun die "Freaks".
In meiner Kirchgemeinde wissen auch nur Wenige über meine Krankheit Bescheid. Es ist okay für sie, sie behandeln mich nicht anders.
Und auch als Abhängiger, der nicht in Substi ist, kommt es auf den Menschen an, wie er seine Werte und Grenzen setzt. Ich war zB immer pünktlich, habe gewisse Straftaten nie begangen. Habe mich an Vereinbarungen gehalten, Kontakte zur Familie und cleanen Freunden gepflegt.
Nicht jeder Süchtige ist also unberechenbar. Leider sind es Einige, die ticken auf Affen aus, randalieren, rauben, etc. Ein Graus, kann nicht nachvollziehen... Rolling Eyes

Das Geld, dass ich für Drogen ausgebe, beläuft sich auf einen relativ geringen Posten. Mein Mann verdient gut, ich jobbe nebenbei.
Wir haben für unseren Sohn ein Sparbuch eingerichtet, auf das monatlich ein Betrag überwiesen wird. Erst dann, wenn alles bezahlt ist, und was übrig ist, gebe ich es für Heroin aus. Andere rauchen dafür. Das ist keine Entschuldigung. Aber einem Raucher hält man auch nicht vor, dass die 5 Euro, die er tgl verqualmt seinem Kind später fehlen. Verstehst, was ich meine?!
Welchen Weg mein Kind später einschlagen wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Dazu ist er jetzt noch viel zu jung. Aber ganz egal, welchen er wählt. Er wird mein Sohn bleiben, den ich liebe, den ich nicht verstoße. Den ich praktische Hilfe anbiete. Meine Eltern verweigerten mir zB das Methadonprogramm, weil es dort ja ErsatzDROGEN gibt. Sie wollte mich sofort clean. Damit haben sie vieles schlimmer gemacht. Ich war damals aber schon 24, also konnte ich alleine in Substi. Aber die Unterstützung der Eltern fehlte. Und genau das, möchte ich anders machen. Allerdings bringt es jetzt nichts, sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die erst in 10 oder 15 Jahren eintreten. Cool

So, ist doch ein langer Text geworden. Hoffe, ich konnte alle Fragen beantworten. Grüße Mevaloti
Nach oben
Lilu1988
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2010 07:33    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin ja nicht realitätsblind oder soetwas...mir ist sehr wohl bewusst das auch eine mutter die nichts mit drogen und alkohol zu tun hat, sehr viele fehler bei der erziehung machen kann! und naja demnach was du schreibst hoffe ich natürlich sehr das du in einigen monaten oder eben jahren komplett clean sein wist...trotz alle dem du sagst selber du nimmst antidepressiva und hast eine vorerkrankung auf die deine sucht zurückzuführen wäre. (naja das heroin genommen hast du ja selber, aber ok) gott bewahre aber was wäre wenn deinem mann etwas passieren würde? eine frau die keine drogen nimmt und nie welche nahm, kommt eigentlich selten auf den gedanken jedoch ist das risiko bei dir viel größer das du wieder total abstürzt...verstehst du was ich meine! ich will dich ja nicht angreifen im enddefekt machts jeder so wie er kann aber so denke ich nunmal!

und was ich noch loswerden will ist folgendes...ich hatte ja von klein auf mit drogen zu tun...und wenn ich jetzt meinen freund ansehe wie er daran zerbricht, ist das einzige was mich von der droge fernhält nicht etwa vernunft oder logik es gar zu probieren es ist pure angst mein leben zu verlieren! und auch wenn jetzt ganze viele antworten oh gott nein was laberst du! ich finde wenn man selbst drogenabhängig ist (bzw besonders dann) sollte man seinem kind richtig angst vermitteln ab einem gewissen alter bilder videos geschichten zeigen,sagen... damit eben das kind einfach viel zu viel angst haben wird es zu nehmen!
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2010 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Also, meine Vorerkrankung habe ich ja seit meiner Pubertät, eine genetische Disposition sozusagen. Und klar, Heroin habe ich selbst genommen, daran ist die Erkrankung nicht schuld. Nur dass ich in meinem Leben alles Extrem betreibe, Sport, Abnehmen, Essen, Drogen, Party, usw...das ist ein Symptom der Erkrankung. Ich habe gelernt, diesen "Extremismus" in positive Bahnen zu lenken. Also beschäftige ich mich zur Zeit intensiv mit Ernährung, Knie mich da rein. Hoffe du verstehst was ich meine...
Wenn mein Mann tot wäre. Ja, dass wäre eine Katastrophe. Wäre aber für jede Frau eine. Und jede Frau bräuchte dann Unterstützung. Ich würde in solch einer schlimmen Situation alleine nicht klar kommen, Sucht hin oder her. Da bräuchte ich meine Eltern, Schwiegereltern, Freunde, professionelle Hilfe.
Die Gefahr wieder abzustürzen besteht. Die besteht bei jeden Ex-Junk, bei jedem trockenem Alkoholiker. Aber warum soll ich immer vom schlimmsten ausgehen? Mein Mann lebt, ich bin stabil substitiert, unser Kind gedeiht. Schicksalsschläge können passieren. Aber wenn man nur an "Was wäre wenn" denkt. dran wird ja auch nichts besser.
Ich tue im Moment alles, was in meiner Macht steht, nicht mehr "abzustürzen" (im Übrigen war mein "Absturz" recht seicht. Studium trotz Sucht erfolgreich abgeschlossen, eigene Wohnung, cleanen Freundeskreis erhalten...ein Bahnhofsjunk war ich nie). Ich denke, da spielt die Sozialisation, und die eigenen Werte eine Rolle. Manchen Süchtigen ist alles egal, kein Selbstwertgefühl, sie geben alles auf. Ich war nie bereit, trotz Sucht, meinen Stolz, materiellen Dinge, soziale Kontakte aufzugeben.
Die Antidepressiva werde ich wahrscheinlich immer nehmen müssen, aber auch das müssen viele Mütter. Das ist ja nicht schlimm. Solange mit mit Hilfe von Medikamenten zufrieden lebt, und sich eingesteht, dass man die Medis braucht, sehe ich da kein Problem. Ich bin immer wieder erstaunt, wie voll das Wartezimmer meines Nervenarztes ist. Es nehmen soviele ADs, soviele haben psy. Probleme, aber niemand spricht öffentlich drüber.

Lilu1988 hat Folgendes geschrieben:
und wenn ich jetzt meinen freund ansehe wie er daran zerbricht, ist das einzige was mich von der droge fernhält nicht etwa vernunft oder logik es gar zu probieren es ist pure angst mein leben zu verlieren! [...] ich finde wenn man selbst drogenabhängig ist (bzw besonders dann) sollte man seinem kind richtig angst vermitteln ab einem gewissen alter bilder videos geschichten zeigen,sagen... damit eben das kind einfach viel zu viel angst haben wird es zu nehmen!


Angst hat noch nie Menschen davon abgehalten etwas zu tun. Härte Strafen lassen die Verbrechenszahlen nicht sinken, die Angst vor der Todesstrafe hält keinen Mörder ab.
Vielleicht funktioniert das bei dir so. Aber was passiert, wenn man einem Kind abscheuliche Videos zeigt, Horrorgeschichten erzählt...und dann kiffen die Kumpels in der Schule. Im besten Fall nimmt mich mein Kind nicht mehr Ernst. Im schlimmsten Fall probiert es gerade deswegen (Verbotenes ist reizvoll) und merkt, dass die Horrorgeschichten nicht stimmen, dass ein Joint ja ganz cool ist (zum Horror wird Sucht ja erst später).
Ich denke bei dir ist es keine Angst, die dich von Drogen fernhält. Es ist Abscheu, Abscheu weil du deinen Freund siehst wie kaputt er ist. Und ja, Abscheu kann dazu beitragen, es anders machen zu wollen. Aber Gott bewahre- ich kann meinem Kind kein abscheuliches negatives Vorbild sein. Nein, wenn es später mit mir über Drogen sprechen möchte, dann kann er das tun. Aber zu Hause eine Anti-Drogen-Propaganda-Krieg zu führen, kann zum Gegenteil verkehren.
Habe einen Kursus zu genau diesem Thema besucht. Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne die Links zum Material geben.
Ein Beispiel: Christian F. sollte ja auch zur Abschreckung dienen, wird im Unterricht immer noch gelesen. Aber manchmal bewirkt das Buch das Gegenteil. Erst vor ein paar Tagen gab es einen Thread hier darüber. Es klingt interessant, macht neugierig.
Und die meisten Leute (in Schulklassen, meine Schwester ist Lehrerin), die das Buch lassen, sagten, das sie es nicht abgeschreckt hat, dass es sie eher neugierig gemacht hat (deswegen haben nicht alle Drogen probiert, aber Christiane F. ist zum Mythos hochstilisiert worden)

Grüße MEvaloti
Nach oben
Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2010 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mevaloti

Ich hätte die Links ganz gerne Wink .Ich beschäftige mich nämlich schon länger mit der Frage wie ich es meinen Kindern beibringen soll... Sad
Ich hatte immer gehofft,ich muß der Großen nichts beichten,da ich vorher clean bin...tja,sie ist jetzt 9,und ich bin leider noch nicht clean,und komm langsam ins schleudern...
Muß dazu sagen,sie hat nie irgendwelchen Konsum gesehen,aber sie ist ja auch nicht doof,und weiß das etwas nicht stimmt.Hmm,bis jetzt weiß sie nur,daß ich krank bin,und jeden Tag zum Doc muß meine Tabletten holen.
Wenn ich mal gereizt bin (aufgrund von Stimmungsschwankungen) entschuldige ich mich bei ihr wenn ich mal was lauter geworden bin,und mach ihr klar,daß sie nichts damit zu tun hat...und die Kleine ist jetzt fast 2,sie zahlt mir meine Launen mit sofortiger Reaktion zurück Confused .Is nich so einfach...

Jetzt kenne ich z.B. eine Familie,da sind die Kinder damit aufgewachsen,und für sie ist es normal...allerdings kifft der jüngere,und die Ältere hat absolut Abscheu davor...also was is richtig?
Zumindest habe ich mir auch vorgenommen,das wenn es sein muß,es meiner Tochter nicht zu erzählen,,ohne mir vorher Hilfe zu holen!Anlügen möchte ich sie auf keinen Fall!

Also Deine Erfahrungen würden mich schon interessieren Mevaloti

lg Zora
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2010 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Zora,

der Kurs nennt sich "MUT!" (Mütterunterstützungtraining für Substituierte) und besteht aus 11 Sitzungen.
Google einfach mal danach, vielleicht gibt es da auch Angebote bei dir im Ruhrgebiet.
Die Materialien habe ich leider nicht viel gefunden. Nur eine Kursübersicht:

http://80.92.48.160/addiction.de/index.php?id=42

Die einzelnen Arbeitsblätter gibt es halt nur in dem Buch zum Kurs.

Zusätzlich bin ich auf ein paar interessante Studien und Abhandlungen über das Thema "Kinder suchtkranker/opiatabhängiger Eltern" gestoßen.

Hier sind die pdfs, musst die mal die betreffenden raussuchen:
http://80.92.48.160/addiction.de/index.php?id=11

Kann auch gerne persönlich über meine Erfahrungen sprechen, über das, was uns im Kurs gesagt wurde. Und über das, wie sich meine Sucht und meine revidierende Depression (die ich mit Medikamenten gut im Griff habe) auf meinen 2jährigen Sohn auswirkt.

Zora, würde mich gerne mit dir persönlich austasuchen, nicht im Forum. Wenn du magst, kannst du ins Drogen-Forum mit .us kommen, heiße dort auch Mevaloti
email-addressen können wir ja leider nicht austauschen Sad
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Seite 2 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin