Ist Sucht eine Krankheit?

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Ist Sucht eine Krankheit?
Ja
78%
 78%  [ 22 ]
Nein
21%
 21%  [ 6 ]
Stimmen insgesamt : 28

Autor Nachricht
Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2010 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Der einzige Kompromiss, den ich je gelten lassen würde, ist es, zu sagen, dass Sucht ein aus Dummheit selbst verschuldetes, krankhaftes Persönlichkeitsbild wiederspiegelt.

Krankheiten entstehen, wenn Bakterien oder Viren den Körper überfallen, wenn Krebs durch falsche Ernährung oder Rauchen entsteht. Das sind Dinge, die sich im Nachhinein entweder nicht mehr von allein lösen lassen, oder unverschuldet sind (z.B. äußere Einwirkungen bei Kälte). Dagegen kann man sich nicht immer wehren, gegen Sucht aber immer. Ein Schwachsinniger meinte hier mal, Sucht sei angeboren. Völlig abstruser Unfug.

Wenn es mir 'ne Zeit lang scheiße geht, kann ich es mir immer aussuchen. Flasche, Spritze oder Pulver nehmen und konsumieren oder aber eben, es lassen. Ein Süchtiger hat sich nicht vollwertig als krank zu bezeichnen. Sonst feier ich eben dreister weise auch mal mehrere Nächte hintereinander durch, besauf' mich ohne Ende, und behaupte dann, ich wäre "krank". In der medizinischen Forschung würde so etwas wie Sucht für mich niemals von der Bedeutung sein, wie sie hier gefordert wird. Es reicht, einen Junky in die Wüste zu schicken, ohne sein Zeug. Da stirbt er nicht an Entzugserscheinungen, sondern er verhungert oder verdurstet. Während der Junky aufhören kann, kann der Krebspatient nur durch Medikamente sein Überleben sichern. Eine Krankheit schränkt den Körper unmittelbar ein, eine Sucht nicht. Es ist die Disziplin allein, die da Heilung verschafft. Irgendwann sind wir so weit, dass Langeweile, schlechte Laune oder Ärger auch als Krankheiten bezeichnet werden, obwohl es ganz einfache Verhaltensmuster oder Charakterschwächen sind.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2010 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Jana schrieb:
Zitat:
Der einzige Kompromiss, den ich je gelten lassen würde, ist es, zu sagen, dass Sucht ein aus Dummheit selbst verschuldetes, krankhaftes Persönlichkeitsbild wiederspiegelt.


Dem kann ich zustimmen wie auch dem Rest Deines Beitrages.

Bloß woran liegt es, dass ich zum Beispiel schon als Kind Interesse an Drogen hatte? Niemand aus meinem Umfeld hatte mit Drogen zu tun, es kann also nicht daran gelegen haben, dass mein Interesse durch ein schlechtes Beispiel geweckt worden wäre. Jedoch hörte ich stets ganz genau hin, wenn ich die Gelegenheit hatte, Informationen über Drogen aufzuschnappen.

Das ist doch seltsam! Andere Menschen interessieren sich weder als Kind noch später für die Thematik. Ich war "heiß" darauf, solange ich mich erinnern kann. Bis ich alles durch hatte, dann war Ruhe.
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cmbt111
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.02.2010
Beiträge: 382

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2010 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
Der einzige Kompromiss, den ich je gelten lassen würde, ist es, zu sagen, dass Sucht ein aus Dummheit selbst verschuldetes, krankhaftes Persönlichkeitsbild wiederspiegelt.

Krankheiten entstehen, wenn Bakterien oder Viren den Körper überfallen, wenn Krebs durch falsche Ernährung oder Rauchen entsteht. Das sind Dinge, die sich im Nachhinein entweder nicht mehr von allein lösen lassen, oder unverschuldet sind (z.B. äußere Einwirkungen bei Kälte). Dagegen kann man sich nicht immer wehren, gegen Sucht aber immer. Ein Schwachsinniger meinte hier mal, Sucht sei angeboren. Völlig abstruser Unfug.

Wenn es mir 'ne Zeit lang scheiße geht, kann ich es mir immer aussuchen. Flasche, Spritze oder Pulver nehmen und konsumieren oder aber eben, es lassen. Ein Süchtiger hat sich nicht vollwertig als krank zu bezeichnen. Sonst feier ich eben dreister weise auch mal mehrere Nächte hintereinander durch, besauf' mich ohne Ende, und behaupte dann, ich wäre "krank". In der medizinischen Forschung würde so etwas wie Sucht für mich niemals von der Bedeutung sein, wie sie hier gefordert wird. Es reicht, einen Junky in die Wüste zu schicken, ohne sein Zeug. Da stirbt er nicht an Entzugserscheinungen, sondern er verhungert oder verdurstet. Während der Junky aufhören kann, kann der Krebspatient nur durch Medikamente sein Überleben sichern. Eine Krankheit schränkt den Körper unmittelbar ein, eine Sucht nicht. Es ist die Disziplin allein, die da Heilung verschafft. Irgendwann sind wir so weit, dass Langeweile, schlechte Laune oder Ärger auch als Krankheiten bezeichnet werden, obwohl es ganz einfache Verhaltensmuster oder Charakterschwächen sind.



Junge Junge (also bei Dir Mädchen), wenn ich so verbittert mir Deine Sichtweise anschaue fällt es mir echt schierig gelassen zu bleiben. Bist Du selber Abhängig? Ein Süchtiger ist anders als ein gesunder Mensch! Der gesunde Mensch hat keinen Suchtdruck, er reagiert nicht auf Drogenschlüsselreize, er muß nicht weiterdrücken bzw. trinken bei einmaligen Gebrauch der Substanz! Sicher ist der gibt es da auch noch Unterschiede ob jemand nur eine Substanz Mißbraucht oder schon gewöhnt ist und schließlich Süchtig. Wir können froh sein, daß Sucht immer mehr als Krankheit anerkannt ist sonst gäbe es nicht die ganzen Hilfesystem von Substi bis Therapie! Das alles soll nicht heißen wir können uns auf unsere Krankheit ausruhen! Der Unterschied zu einer gewöhnlichen Krankheit (z.B. Beinbruch) ist das wir Aktiv sein müssen um zu genesen bzw. zu gesunden!

Gruß und guten Start in die Woche Wink
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Örnie666
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2010 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie geht mir da grad sone Geschichte durch den Kopf:

Ich habe mal einer kranken Frau geholfen, die an einer Lungenerkrankung litt. Sie war damir in klinischer Behandlung und die Diagnose lautete: 14 Krebstumore in der Lunge, nicht heilbar und bald im Endolgestadoin mit Todesfolge. Die Frau mußte nach allen denkbaren Behandlungen echt oft zum Arzt und bekam: Codein gegen den schmerzhaften Reizhusten, Tramal/Morphium gegen sonstige Schmerzen und Diazepam gegen die Unruhe, und jedes Medikament in Unmengen. Hat ja eh nicht mehr lange zu leben, dann kann man ja vollgepumpt mit Medikamenten sterben... Crying or Very sad

Irgendwann ist sie in die Uniklinik Sonstwo gekommen und wurde von Proffesoren, die auf sowas spezialisiert waren untersucht, die dann merkwürdigerweise was ganz anderes feststellten - keine Tumore, sondern Zysten. Die kann man durch ne spezielle Behandlung rausspülen und so ist es geschehen.

Nun war die Lunge geheilt und der Arzt, der die ganzen Meedis verschrieben hatte, sah natürlich keinen Grund mehr, irgendwas zu verschreiben, macht ein auf geheimnisvoll und sagte nur: "Herr Dr. xxx kann ihnen weiterhelfen" und schreibt eine Überweisung aus.
In der Praxis xxx angekommen erfährt sie, daß der Dr. xxx substituiert und sie nur ins Methaprogramm stecken wollte. Achso, noch ganz neben bei: die Frau leidet an Wahnvorstellungen, ist paranuid - Verfolgungswahn, Depression, etc. Und vorallem 60 Jahre alt. Soll diese arme Frau zwischen uns fertigen Junkies rumlaufen, zumal der Arzt die Abgabe von Benzos verweigert hat? Das hat sie nicht gemacht, obwohl sie sich erst hat einschreiben lassen, sofort Take Home für ne ganze Woche bekommen hat, hat sie sich es im Laufe dieser Woche überlegt und ist nicht zurückgekehrt. Auch das Metha hat sie nicht genommen (alles für Örnie Wink ).

Ich hatte zu der Zeit eine gute Codeinquelle und hab ausgeholfen, bis sie einen Arzt gefunden hatte, der ihr Codein verschreibt. Mittlerweile ist sie clean, (viell. noch Diaz, oder so).

Ich wollte damit nur mal unterstreichen, daß so eine Opiatsucht auch ganz anders entstehen kann und egal wie, letzten Endes ist man krank. Wäre es keine Krankheit, würde es weder Medikamente gegen die Krankheit geben, noch würden Ärzte dieses Krankheitsbild behandeln, Noch würde es die KRANKENkasse tragen. Auch wenn manche Scheuklappenträger es anders sehen, das wird dir jeder Doctor bestätigen.

GÖ6
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Vos
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.01.2010
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Die Drogen-Sucht selbst ist eine Krankheit. Wäre es keine Krankheit, dann würden die Junkies nicht substituiert und die Entzugsklinik bezahlt bekommen oder vergleichsweise problemlos Sozialhilfe (hartzIV) bekommen. Letztlich ist das primär dem Umstand geschuldet, dass niemand weiss was man sonst mit Junkies machen soll. Die Ausweitung von Klinikplätzen, Betreuung, Substitution, usw. ist u.a. auch deswegen erfolgt, weil das schlicht preiswerter ist als die Betreffenden in Gefängnissen aufzubewahren. Klingt pervers, und ist es auch. Immerhin ist der Grundgedanke dass durch Haft nichts besser wird und man dann lieber in andere Massnahmen investiert sinnig. Ein Grossteil der in Therapie / Substitution befindlichen sind dort primär wegen der §35 Regelung, nur eine Minderheit unabhängig davon aus Selbsterkenntnis. Womit auch das Problem gleich deutlich wird - Hilfe wird an viele verteilt, anstatt diese auf die Fälle zu konzentrieren wo ein eigener Wille zum Ausstieg unabhängig von drohenden Haftstrafen besteht.

Bevor die Dröhnies666 und andere frohlocken: Wenn es denn wirklich eine Krankheit ist, dann gehört zum Krankheitsbild auch eine sehr reduzierte Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit. Wer harte Drogensucht als Krankheit eingestuft haben will muss das dann auch konsequent tun. Dazu gehören u.U. die Unmündigkeit sowie Zwangsmassnahmen.

Es ist sehr schwer hier genaue Kriterien zu definieren. Es ist aber auch schwer dauerhaft hinzunehmen wie Junkies einfach nur stillgelegt werden, Substitution, Massnahmen, Betreuung pi.pa.po bis hin zur Sozialhilfe - dazu gehören dann auch so Scheinerfolgsmeldungen wie jährlich zurückgehende Zahlen von Drogentoten, letztlich ist das gesellschaftlicher Selbstbetrug. Eine konsequenter ausgerichtete Drogenstrategie scheitert leider oft auch an der Angst sich mit rechten Populisten gemein zu machen, Hamburg hat gezeigt wie kontraproduktiv es ist wenn rechte Irre sich des Themas annehmen. Nur, deswegen weiter zu machen wie bisher ist feige und wird den Verhältnissen auch nicht gerecht.
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Örnie666
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

@Vos: Es ist nun längst nicht so, daß jeder Junkie arbeitslos ist, bzw. von Hartz4 oder von Sozialholfe leben muß. Es ist auch nicht unbedingt gesagt, daß man Süchtiger durch den Drogenkonsum in die Arbeitslosigkeit getrieben wird. Auch muß die Arbeitslosigkeit nicht der Grund sein, daß man zur Droge greift, ferner lautet das Thema ja auch: ist Sucht eine Krankheit, also sagt mir das, daß es sich dabei auch um Nikotin, Alkohol oder Medikamente handeln kann.
Zu meiner Person: ich stecke seit meinem Schulabschluß in Lohn und Brot und egal was ich konsumiert hab, war es nie ein Grund, von der Arbeit fern zu bleiben, auch war ich nie durch den Konsum nur eingeschränkt einsetzbar - im Gegenteil: Da ich im Handwerk tätig bin, kam es ab und zu mal vor, daß ich mal durch körperliche Tätigkeit Rückenschmerzen oder sonst was hatte, die durch Einahme von Morphinen erträglich wurden. Ich war übrigens noch nie krank geschrieben, bis auf einen Arbeitsunfall, der schon einige Jahre zurück liegt.

Warum sollte men einen Junkie auch in den Knast stecken, da der Konum ganicht strafbar ist. Muß ja auch nicht gleich heißen, daß jeder der Drogen nimmt sich das Geld dafür auf illegalen Wege beschafft hat.
Da ich gelegentlich zum Beikonsum neige, im Rahmen meiner Substi, kann ich dir nur Beipflichten, zumindest mit den Zwangsmaßnahmen, was in meinen Augen aber eher durch stengere Kontrollen des Beikonsumserfolgen sollte, doch das mit der Unmündigkeit halte ich für blanken Hohn. Ich weiß nicht, wieviele Menschen in Deutschland Suchtkrank sind, womit ich auch die Alkoholsucht meine, ist es kaum denkbar, alle für unmündig zu erklären, denn das würde einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zur Folge haben, da keiner dieser Leute mehr einen Vertrag unterschreiben könnte, oder jeder Einzelne bräuchte einen Vormund. Es gibt allerdings solche, die durch ihren Konsum (Alk, H. Amphe, Medis) nur eingeschränkt handlungsfähig sind, die sich aber in betreuten Wohnstätten befinden. Würde man gleich jeden Suchtkranken in solche Einrichtungen stecken, dann kann ich nur sagen: Gute Nacht Deutschland, gute Nacht Steuerzahler, wovon ich als Ex-Junkie auch einer bin.

666
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

hallo KV,
ich bin mir da nicht so sicher.
wenn ich mir mein leben vor der aktiven sucht so anschaue, dann sehe ich, das ich auch damals schoen suechtig gehandelt habe.
extremsport, freiwillige isolation, elitaeres denken, um nur einiges zu nennen.
heute finde ich es muehselig zu fragen, wann das angefangen hat.
fuer meine nuechternheit ist das heute nicht wichtig.
und wenn Jana von schwachem willen, sucht als charaktereigenschaft schreibt, zeigt das doch nur das sie keine ahnung hat. in einem stimme ich ihr voll zu. abstinenz ist die grundlage fuer genesung von dieser krankheit.

und ich muss heute nix mehr nehmen.
also heute nicht.
lieben gruss
joe
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drofxo
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 02.06.2009
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

das stimmt Abstinenz ist die Grundlage für eine Genesung aber noch lange keine Garantie.

es stimmt nicht das man gesund ist wenn man aufhört mit dem Konsum ...

bspl: war insgesamt 6 Jahre clean, mußte dann ins Krankenhaus wo ich mit Tramal behandelt wurde (ging nicht anderst)

ich hab es nie gemocht das Tramal fand es scheußlich und nur genommen weil ich mir sonst selber nicht mehr den ...hätte putzen können, wer schon einen Bandscheibenvorfall hatte weiß was ich meine.

ein gesunder Mensch kann dann das Tramal wieder langsam absetzen bei mir wirkte es bereits nach einer Woche nur noch mit ständiger Steigerung der Dosis.

hab dann alles Mögliche an Schmerzmitteln probiert bin einfach nicht mehr klargekommen weil man dann den Unterschied nicht mehr merkt warum man das Medi überhaupt nimmt.

ende vom Lied hab es damals nur mit Metha geschafft wieder wegzukommen von den anderen Medis die ich schon Flaschenweise Zuhause hatte.
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Alladin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.02.2010
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 18:16    Titel: Sucht - Krankheit Antworten mit Zitat

@vos : nun unterstellt er den Süchtigen? eine -sehr reduzierte Handlungsfähigkeit etc.-
toll,
ja örnie, dann wäre wohl jeder Alkie, jede Diazepam-Hausfrau,jeder BankvorstandKokser,Lehrling-Kiffer,DiscoEteilfresser etx betroffen und 75% der Bevölkerung wären unmündig. hahahhahahaaaaaahahahaa

das bitte gilt aber vor allem auch für eine ganz andere Gruppe von EXTREM-SÜCHTIGEN die mindestens die Hälfte ihres Lohns fürs Autofahren ausgeben (und für das Auto im allg. --reparatur,Sound,Auspuff,Optik,etx..)

Im Straßenverkehr sterben jährlich WESENTLICH mehr Menschen wie an Heroin etc. ! Diese Menschen, die Unfälle verursachen sind auch extrem verantwortungslos, handlungsunfähig, Realitätsfremd, Unempfänglich für Sicherheitsmaßnahmen und extrem fahlässig handelnd - und das meist mehrmals täglich !) Die meisten Fahrten sind völlig überflüssig und nur Suchtbedingt. Niemand zwingt sie zum Autofahren. Sie wollen es und sind schlicht süchtig danach, leider gefährden sie "andere Menschenleben" und haben keinen Plan von passivem Verhalten! Bitte hört auf damit ! ihr gewalttätige, rasende, vergiftende und rücksichtlosen Lebenstöter... und entmündigt gehört Ihr auch... Twisted Evil
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

@Vos: Dass du gleich alle Süchtigen als unmündig betitelst, finde ich ziemlich übertrieben. Oder sprechen wir jetzt nur von Drogensüchtigen im Besonderen? Dazu: Man hat durchaus einen klaren Verstand (gut, kommt vielleicht auf die Droge an, auf Heroin zumindest) darauf, versteht Zusammenhänge und kann sich auch (sofern die Fähigkeit vorher auch vorhanden war) vernünfitg artikulieren.
Unmündig ist schon ein diskriminierendes Wort, meiner Meinung nach.
Außerdem: Wie stellst du dir denn die praktische Umsetzung vor? Sollen alle Drogensüchtigen mit einem Schild am Kopf rumlaufen "Ich bin drogensüchtig und daher unzurechnungsfähig", oder wie?
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Vos
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.01.2010
Beiträge: 62

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Damit kein Missverständnis entsteht: Wenn ich von Junkies spreche dann meine ich damit die Gruppe der Heroin- und Kokainkonsumenten (egal ob i.v. oder nicht). Anders als noch in den 90'ern gibt es diese aber nicht mehr als klar abgrenzbare Gruppe, die allermeisten sind das was man 'politox' nennt. Sprich, schlucken und spritzen, Hauptsache breit. Die Grenzen sind im Laufe der Jahre fliessender geworden.

Natürlich ist es hart wenn man diesen Leuten per se die Zurechenfähig abspricht. Aber die Praxis zeigt nun einmal dass dem so ist. Wie geagt, ich spreche von harten Drogenabhängigen (womit nichts verniedlicht werden soll, auch wer H anfangs nur gelegentlich konsumiert rutscht nahezu zwangsläufig in die volle Abhängigkeit mit allen Konsequenzen - die rührenden Stories vom abhängig beschäftigten Drogenkonsumenten sind doch Schmarrn - es gibt kaum Jobs bei denen man soviel verdient dass man eine soche Sucht dauerhaft finanzieren könnte). Einen erfolgreichen Entzug schafft nur, wer das von sich aus will. Wer den Entzug macht weil Dritte ihn wollen (z.B. der berühmte §35) erzählt zwar gerne dass er den Entzug schafffen will, faktisch ist das aber Selbstbetrug - die Zahlen sprechen doch für sich und jeder Praktiker wird Dir das bestätigen. Würde man vor einer Therapie beim Gespräch einen Lügendetektor anschliessen würde den nur eine Minderheit bestehen. Ich wünschte es wäre anders, das ist aber die Lebenswirklichkeit. Kennst Du die Realität ? Wie sollen diejenigen die wirklich stramm auf Abstinenz orientiert sind zurechtkommen in einer Umgebung (z.B. Entzugsklinik), wenn ein Grossteil der anderen bei jeder erstbesten Gelegenheit darüber quatschen wie sie sich später wieder zuballern. Faktisch lagert die Gesellschaft ihre Junkies in solchen Einrichtungen zwischen - nur um diese ruhigzustellen. Es hilft ja auch so schön Kriminalitätstatistiken und Junkietote zu reduzieren - nur geht das letztlich auf Kosten der Minderheit welche zumindest den eigenen Willen zum Ausstieg hat.

Ich habe kein Allheilmittel (ausser gar nicht erst den Drogenkonsum zu beginnen). Aber vielleicht wäre es erfolgversprechender wenn man die Willigen von den Zwangsweisen auch räumlich trennt und dann der Minderheit der wirklich willigen mehr Aufmerksamkeit gibt als jetzt dem Durchschnittspatienten. Auf keinen Fall mag ich akzeptieren wie lasch man in vielen Einrichtungen mit den Patienten, speziell den §35ern, umgeht. Therapie statt Strafe - meinetwegen. Aber dann in getrennten Einrichtungen. Wer zu Haft verurteilt ist soll meinetwegen einen guten Entzug + Therapie bezahlt bekommen. Aber nicht in einem Luschenregiment wie das heute der Fall ist wo man zu Haftstrafen verurteilte faktisch den normalen Süchtigen gleichstellt. Das ist ungerecht und geht letztlich wie gesagt nur auf dem Rücken der 'normalen' Süchtigen.
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vos hat Folgendes geschrieben:

Natürlich ist es hart wenn man diesen Leuten per se die Zurechenfähig abspricht. Aber die Praxis zeigt nun einmal dass dem so ist. Wie geagt, ich spreche von harten Drogenabhängigen (womit nichts verniedlicht werden soll, auch wer H anfangs nur gelegentlich konsumiert rutscht nahezu zwangsläufig in die volle Abhängigkeit mit allen Konsequenzen - die rührenden Stories vom abhängig beschäftigten Drogenkonsumenten sind doch Schmarrn - es gibt kaum Jobs bei denen man soviel verdient dass man eine soche Sucht dauerhaft finanzieren könnte). Einen erfolgreichen Entzug schafft nur, wer das von sich aus will. Wer den Entzug macht weil Dritte ihn wollen (z.B. der berühmte §35) erzählt zwar gerne dass er den Entzug schafffen will, faktisch ist das aber Selbstbetrug - die Zahlen sprechen doch für sich und jeder Praktiker wird Dir das bestätigen. Würde man vor einer Therapie beim Gespräch einen Lügendetektor anschliessen würde den nur eine Minderheit bestehen. Ich wünschte es wäre anders, das ist aber die Lebenswirklichkeit. Kennst Du die Realität ? Wie sollen diejenigen die wirklich stramm auf Abstinenz orientiert sind zurechtkommen in einer Umgebung (z.B. Entzugsklinik), wenn ein Grossteil der anderen bei jeder erstbesten Gelegenheit darüber quatschen wie sie sich später wieder zuballern. Faktisch lagert die Gesellschaft ihre Junkies in solchen Einrichtungen zwischen - nur um diese ruhigzustellen. Es hilft ja auch so schön Kriminalitätstatistiken und Junkietote zu reduzieren - nur geht das letztlich auf Kosten der Minderheit welche zumindest den eigenen Willen zum Ausstieg hat.


Ja da stimme ich dir voll und ganz zu.
Wenn man nicht dazu bereit ist, einen Entzug von sich aus zu machen, dann wird das nichts. Man muss schon eine gewisse Motivation dazu haben, einen Sinn im Aufhören.
Ich kenne die Realität und wollte das auch nie bestreiten.
Und auch in dem Punkt, dass man "Willige" von Unwilligen trennt, stimm ich dir zu. Nur wie soll man das bewerkstelligen? Kaum einer wird zugeben, dass er eigentlich gar nicht aufhören will.
Aber ich denke, wir reden hier etwas am Thema vorbei. Es ging ja um die Zurechnungsfähigkeit, und da müsste man sich auch mal fragen, wie weit man Junkies Zurechnung aberkennen will. Sollten Süchtige dann noch nicht einmal in der Lage sein, selbstständig einkaufen zu gehen? An Wahlen teilzunehmen? Diese Unmündigkeit, die sonst nur kleine Kinder haben, halte ich für übertrieben, da man durchaus noch im Besitz seines Verstandes ist (naja, manche wohl mehr, andere weniger)
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Örnie666
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2010 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Jop, da muß ich Vos allerdings auch zustimmen, als so ein 35er mal seine Subus direkt vor der Vergabestelle vertickt hat, war das einzige, was unternommen wurde, daß alle, außer Take Homler, ihre Subus zermahlen nehmen mussten - deutlich kürzere Halwertzeit, aber das können auch andere. Man könnte eine speziell überwachte Substitutionsstelle für §35er einrichten.

Allerdings, muß ich sagen, wenn man sich im Vollrausch vom Heroin befindet, ist man deutlich zurechnungsfähiger, als im Vollrausch vom Alk, also müssen erst die Alkies entmündigt werden, dann div. andere Druffis und dann die Heroinjunkies. Und noch was: Werden die Kokser auch entmündigt, ist ein Großteil des Prominentenstaabs von Deutschland entmündigt, will nicht wissen, wieviele unter denenunsere Steuergelder verwalten, Gesetzte entwerfen/verabschieden, etcpp Laughing

Ich gehöre zu den Substis, die ohne Auflage da sind, hab zwar im ersten Moment Beikonsum, bin aber im zweiten Moment genervt drüber, hab allerdinngs gelesen, daß Rückfälle in der Sucht so wahrscheinlich sind, wie Husten bei einer Grippe und das einzig kiminelle, was ich gemacht hab, daß ich nen Dealer den Bunker geplündert hab, aber erst, nachdem der versucht hat mich abzuziehen. Da musste ich ganz schön mein Hirn benutzen, um das überhaupt hinzukriegen, was ich im Suff nie geschafft hätte. Die fast 200g haben lange vorgehalten (alles Eigenbedarf ausser ne kleine Wohltätigkeitsspende an die örtliche Bahnhofsmission in Form von Naturalien Very Happy ) und als die letzten 30g im Anbruch waren, hab ich meinen Arbeitslohn für Subutex ausgegeben. Dann gings in die Substi und der ganze Mist gehört meiner krankhaften Vergangenheit an.
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