Nüchtern leben - gesund werden, oder so

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Free Spirit
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.11.2009
Beiträge: 129

BeitragVerfasst am: 20. März 2010 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hi,
doch ich verstehe Deine Qualen unter Suchtdruck sehr gut.
Allerdings ist das bei mir zum Glück nicht mehr so heftig und ich habe im lauf der Zeit gelernt besser damit umzugehen.


wenn hier jemand weiß,wie man damit mit dem Suchtdruck umgeht, mich bitte benachrichtigen!

Hoff, daß ich mich versändlich ausdrücke, hab was getrunken, sorry...

Seit ich das braune Pulver weglasse, hab ich permanent(abends) das Gefühl/Unruhe,etwas nehmen zu müssen.
Da ich darauf bedacht bin, kein H mehr dazuhaben, macht mich 'neuerdings sogar der Alk an', mit dem ich eigentlich immer umgehen konnte, nur, um dieses blöde Gefühl loszuwerden, mir kommen die Gedanken, mein üblichens Benzo damit runterzuspülen und endlich Ruhe zu bekommen, hab's auch schon gemacht, nur ist das keine Lösung...

Was auch ganz wichtig zu wissen wär und ich im Internet mal wieder nicht richtig beantwortet bekommen hab:
Sollte es zu einmal zu einem Rückfall mit der Schore kommen, wie schnell ist man dann körperlich wieder drauf?
Kann man dann auch nach wenigen Konsumtagen schon wieder einen vollen Entzug bekommen?

Wär echt nett, wenn jemand antwortet, denn im moment ist alles irgendwie krass !
Naja, vielleicht ist's morgen besser.

LG
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loretta
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.02.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 20. März 2010 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo FS!
Mit Suchtdruck umzugehen ist am Anfang besonders schwer,da du ja erst deinen Entzug gemacht hast.
Nimm dir für jeden Abend etwas vor auf das du dich freuen kannst,das sind meistens nur Kleinigkeiten.Hört sich banal an aber das kann ein guter Film im Tv sein,Treffen mit Freunden,ein spannendes Buch,Sport,Chatten,einfach irgendwas das dir die Zeit vertreibt.Ruf deine Freunde an und sag:Mir gehts scheisse komm vorbei und helf mir.
Und irgendwann denkst du nicht mehr an das Zeug und wenn doch dann interessiert es dich nicht mehr.
Halt durch es lohnt sich!
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Beab
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.04.2010
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2010 12:03    Titel: Hi Antworten mit Zitat

ich kann mir schon denken warum Du diese Frage gestellt hast, ob man nach einer kleinen Menge wieder Entzug hat, oder wieviel Tage es dauert.

VERGISS ES! Lass es lieber sein. Ausserdem gibt es da keine richtige Antwort . Das ist bei jedem verschieden. ABER klar kannst Du direkt wieder Entzug bekommen, die Rezeptoren reagieren sofort darauf. Bei dem Einen halt mehr, beim Anderen weniger.

Und der Alk ist ganz gefährlich. Meine Schwester und ich sind beide süchtig. Sei nimmt allerdings kein H mehr, dafür trinkt sie. Manchmal bis zu zwei Wodka innerhalb von 24 Std. Das Schlimme: man merkt es ihr noch nicht mal an.
Eine Suchtverlagerung ist genauso schlimm. Und Alkohol finde ich persönlich sehr, sehr schlimm.

Das beginnt schleichend, und am Anfang redest Du Dir ein, ein Glas ist doch nicht schlimm. Nur zum Einschlafen oder zum Beruhigen. So fängt es an.

Ich war eine zeitlang im Methadon Programm. Dort hatten fast alle! Suchtverlagerung. Entweder sie waren auf Koks, Alk, Pillen oder alles zusammen.
Das ist so gefählich mit der Suchtverlagerung, nimm das bitte ernst. Man kann als Süchtiger überhaupt keine Droge oder Alk kontrolliert nehmen. Das redet man sich nur schön.

Lass Dir irgendwas Anderes einfallen. Gibt es nichts was Du gerne machst? Gerade jetzt im Frühling? Spazieren gehen, grillen, im Cafe sitzen und Leute beobachten, mit Kumpeln Dart spielen, Billard oder irgendwas?

Ja, das ist alles nicht so einfach. Ich kenne es nur zu gut. Ich hab noch nie eine Entgiftung gemacht weil ich immer gesagt habe, ich will gar nicht aufhören.
Wozu mich und Andere belügen? Ich muss auch keinem was vormachen. Ich habe die Einstellung, wem das nicht passt das ich drauf bin, der soll sich einfach distanzieren und gut ist.

Hab nun zum ersten Mal den Wunsch drogenfrei zu leben. Bin seit 20 Jahren drauf.
Der ganze Stress, mir geht alles auf den Nerv. Ich bin ein absolut freiheitsliebender Mensch. Immer schon gewesen. Ich möchte von niemandem abhängig sein und machen was ich für richtig halte. Und dann mach ich mich zum Sklaven meiner Sucht?

Mein Sinneswandel rührt daher, dass meine Stiefmutter ganz schlimmen Knochenkrebs hat. Sie liegt nur noch im Bett, hat dicke Geschwüre voll Eiter, die Beine sind reglos. Und ich? Mach mich selbst krank? Dann hab ich mir mal ein Krebsforum durchgelesen, in dem Betroffene angemeldet sind. Was die da beschreiben und berichten, das solltet IHr Euch auch durchlesen.
Sie geben nicht auf, lassen sich Arme und Beine amputieren um den Krebs loszuwerden, und haben immer noch Lebensmut. Und wir ? Wir sind gesund und machen uns mit Gewalt und vollem Bewusstsein krank?

Ich weiß nicht, ob Euch das auch hilft, aber wenn IHr das lest bringt Euch das vielleicht auch zum Nachdenken.

Deshalb, halte durch. Es lohnt sich. Und jeder Tag den Du geschafft hast, entfernt Dich mehr von der Sucht. Jeder cleane Tag macht Dich stärker, selbstbewusster. Und jeden Tag den Du schaffst, kannst Du stolzer auf Dich sein.

Versuch stark zu bleiben.

Bea
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