Injizieren von Kokain

[Rote Zora]

[veilchenfee]

Was ich unbedingt noch loswerden möchte:

Für dieses grauenhafte Gefühl der grenzenlosen Verzweiflung hatte ich eines Tages eine Definition: Es ist die totale ABWESENHEIT VON GOTT. Bis dahin hatte mir Religion gar nichts gebracht, bloße Therorie, seltsame Storys und das Auswendiglernen von irgendeinem inhaltslosen Blödsinn, der mich nicht betraf.

An diesem Tag habe ich meine reflexartige Abwehrhaltung aufgegeben. Mir wurde klar, was mit "GOTT" und "SATAN" gemeint sein könnte. Das bedeutet nicht, dass ich jetzt fromm in die Kirche renne, auch die Bibel habe ich immer noch nicht gelesen. Mein Verhältnis zur Institution Kirche ist nach wie vor sehr kritisch.

Aber ich habe viel nachgedacht. Und sehe mittlerweile in manchem einen Sinn. Und habe Schiss, dem "Teufel" wieder zu begegnen. Daher würde ich mir nie wieder Koks spritzen. Klingt merkwürdig, ist aber so. Im übrigen fand ich Raxaaas Beitrag sehr anschaulich.

Peace

[Free Spirit]

Mensch, das klingt ja wirklich alles richtig schauderhaft, der Stoff, aus dem die Horrorfilme sind,...!

Wie lange halten diese Zustände denn an?
Bis das Zeug aus dem Körper ist, oder Tage bis Wochen?

Helfen dagegen Beruhigungstabletten, kann man den 'Wahnsinn' nicht damit beenden?

OK, sind viele Fragen, bin aber echt erschrocken, was da anscheinend alles so passieren kann!

Dagegen kommt einem die shore ja richtig harmlos vor...

LG @All

[veilchenfee]

Wie gesagt, das Gröbste ist ca. 2-3 Stunden nach dem letzten Konsum überstanden. Was die Akuten Symptome angeht. Diese 2 bis 3 Stunden sind aber derart grausam, dass man es fast nicht in Worte fassen kann. Wie Zora schrieb, man könnte töten. Da fehlt nicht viel. Moral, Freundschaft, Ehrlichkeit, Anstand - kannste komplett vergessen. Ich warte noch auf den Post von aint ez. Er wollte zu dem Thema ja auch noch was schreiben.

Das Dicke Ende (Gier, "Suchtdruck") dauert Monate bis Jahre. Denkt man an die Droge oder spricht man davon, könnte man durchdrehen.
Übrigens empfand ich Heroin stets als unproblematisch, verglichen mit Koks. Ich habe es nicht sehr lange genommen, also kann ich mich täuschen. Codein (und Tramal) habe ich allerdings genau so lange genommen wie Koks und auch diese Drogen fand ich unproblematisch. Nach der Koks-Sache konnte mich nichts mehr beeindrucken.

Ich muss erwähnen, dass wir kaum H oder andere Downers zum Runterkommen eingesetzt haben. So gut wie nie eigentlich. Das hat es sicher nicht einfacher gemacht.

[cmbt111]

Hab immer schon gesagt was Du mit Alkohol in 20 Jahren schaffst kaputt zumachem, schaffst Du mit Heroin in 2 Jahren und mit Koks in 2 Monaten! Hab es selber ausprobiert und siehe da es klappt.

Für Alk könnte ich meine Eltern als Beweis ranziehen.

[Free Spirit]

Hi,
eins würd mich echt noch interessieren:

Wenn der Abtörn so eklig ist, das Zeug nebenbei auch nicht grad billig, wie kommt es dann, daß diese Erfahrung nicht einmalig bleibt?

Kann der Flash einen für diese üblen Gefühle danach entschädigen?!
Oder verdrängt man vorher den Gedanken an den späteren Abf***?

Wie gesagt, möcht gern die Leute nachvollziehen können, die das nehmen, nehme selbst ausschließl. Downer, was auf Dauer auch nicht so toll ist...

LG
FS

[veilchenfee]

Naja, der Abtörn kommt halt erst hinterher und das wird vorher eifrig verdrängt. Und so lange wie möglich hinausgezögert. Das Hirn schaltet sich sozusagen ab. Es gibt ja auch genug Leute, die z.B. Heroin weiter konsumieren, nachdem sie einen körperlichen Entzug hinter sich gebracht haben. Ist das nicht ähnlich hirnrissig? Sucht und Logik passen halt nicht zusammen. Der Flash entschädigt einen zunächst schon - es ist halt ein Lernprozess bzw. eine Frage der Entwicklung bis man zu der Erkenntnis gelangt: Nein, das ist es mir nicht wert.

[Free Spirit]

Hallo Veilchenfee,

Du hast völlig recht, natürlich ist das Ganze irgendwie hirnrissig, man riskiert Kopf und Kragen, nur um an sein feeling zu kommen.

(Hatte z.Bsp.vor, niemals zu ballern, nee, ich doch nicht...
Nun, st. wochenlanger, pausenloser Einnahme kam bei mir kein euphorisches gefühl mehr, dann tat ich's eben doch...
Nunmehr ist selbst dabei das ' gute Gefühl' nicht mehr gesichert...)

Aber ich dachte einmal mehr, daß ich wohl einer der Wenigen bin, die sich diesbezügl. so 'hinrissig verhalten', denn manchmal erscheint einem/mir das ganze Verhalten irgendwie 'schizo', man will, und man will nicht,- Dr. Jekyll u.Mr. Hide...

LG

[veilchenfee]

Der Verstand sagt: Lass es. Das Gefühl sagt: Ich will aber, und zwar unbedingt und sofort. Womit wir wieder bei der Frage wären, ob bloße Verstandes-/Willenskraft ausreicht, um ein Gefühl zu besiegen. Schaut man sich seine Mitmenschen an, stellt man fest, dass die meisten eher von Gefühlen als von ihrem Verstand gesteuert werden. Gefühle und das Unterbewusstsein sind ein sehr starker Motivator. Somit gehe ich davon aus, dass der Verstand den Kampf verliert.

Wenn der Verstand dem Gefühl also unterlegen ist, könnte man seine Strategie dahin gehend ändern, dass man sagt: Ich muss lernen, mich meinen Gefühlen zu stellen und sie zu ertragen. Suchtdruck ist von den Intensität her wahrscheinlich mit Liebeskummer vergleichbar. Auch den muss man ertragen und komischerweise funktioniert das meist. Nach einer Weile ist es überstanden (was man nie für möglich gehalten hätte) und man wundert sich über sich selbst.

[Örnie666]

Wenn ich gekokst hab (war die letzten Monate ausschließlich i.v.), dann hatt ich auch am liebsten etwas H in der Reserve, da man auf H ja in einen gewisssen Scheissegalmodus kommt und dadurch der Kokaabturn mider wird und, bei mir zumindest, die Paraneua weg macht. Aber, da ich sehr selten kiffe, geht auch Gras oder guter Bobel zum abturnen.

Momentan bin ich ziemlich durch mit dem Thema Koks. Wenn mir jetzt jemand einen Knaller anbieten würde, würde ich, glaube ich, dankend ablehnen.

Gruß Örnie666

[veilchenfee]

Na das ist doch was, Örnie! Die Strategie kann schon funktionieren, dass man es sich so heftig gibt, dass man irgendwann für alle Zeiten genug hat. Ich hatte nach meiner "heftigen Zeit" noch 3 kleine Rückfälle. Diese haben allerdings nur dazu gedient, mir sicher zu sein, dass ich wirklich durch bin mit dieser Droge.

Bei Rückfall Nr. 1 war eine Freundin dabei, sie hatte die Hälfte des Materials bezahlt. Ich sagte: Ich teile Dir Deine Hälfte jetzt ab. Sie meinte nö wieso, wir machen das gemeinsam weg. Das hieß, ich sollte sie anfixen. Da hab ich einen Wahnsinns-Horror gekriegt und sie mitsamt ihrem Anteil rausgeschmissen. Danach konnte ich meinen Teil auch nicht mehr genießen.

Die letzten beiden Male sind es nicht wert erwähnt zu werden. Ich merkte: Ich will das nicht mehr. Nie mehr. Und dabei ist es geblieben. Zum Glück.

Komischerweise hatte ich sehr selten einen Downer (außer Hasch, aber das hilft kaum) zum Runterkommen parat. Kann ich im Nachhinein kaum verstehen. Ganz schön dämlich. So habe ich den ganzen Horror bei vollem Bewusstsein erlebt. Naja.

Grüße!

[Örnie666]

Hallo Veilchenfee,

also ich finde, wenn ich total klar bin und auuser mein Subu nichts inne hab, daß die ganze Zeit, in der ich drauf war, eine gewisse Horrorphase war. Und eigentlich genieße ich die Phase des klar seins, weil ich vorher regelrecht von den Drogen (besonders H und Koks) regiert worden bin. Letzten Endes bestimmen die Drogen ja, wann du was nimmst, wann du was kaufst und soger wann du was ißt (Appetitlosigkeit vom Koks), etc. Ich bin ohne Drogen leistungsfähiger und der Verstand schert sich wieder um andere Sachen, ausser wo die nächste Ladung her kommt. Du hast richtig reagiert, als du deine Freundin rausgeschmissen hast. Da sie es nicht besser weiß, wird sie bestimmt sauer sein, aber fast jeder der an der Nadel hängt, wäre sicher dankbar, im nachhinein. Keiner der nie an der Nadel war wird sowas schließlich nachfühlen können. Ich bin zwangsläufig an die Nadel geraten, weil das auf lange Sicht billiger war, als H rauchen, später gings garnicht um den Inhalt vom Tank, sondern nur um die Nadel. Aber das wird deine Freundin wahrscheinlich anders sehen, weil sie es scheinbar wissen wollte und du ihr es verwehrt hast, richtig so.
Ich habe dämlicherweise auch jemanden angefixt, was ich bis heute zu tiefst bereue, anderer seits; hätte ich es nicht gemacht, wäre es an einem Selbstversuch geendet und das wäre mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit in die Hose gegangen. Habe den Menschen letztens getroffen und erfahren, daß er äusserst selten fixt, weil er das alleine garnicht kann. Ist zwar beruhigend, aber alleine zu wissen, daß ich es war... Naja, iwe gesagt, wer das wissen will, der macht das auch. Kann man eh nichts dran ändern.

LG

[veilchenfee]

Hallo Örnie!

Hm, ja, die Freundin war extremst sauer und ist dann zu einem Kumpel gefahren. Was da ganz genau abgelaufen ist, habe ich nie wissen wollen, ich kann es mir aber denken. Wir hatten danach auch keinen Kontakt mehr. Überstanden hat sie´s jedenfalls, es "gibt" sie noch. Genug schlechten Einfluss auf irgendwelche Leute hatte ich auf jeden Fall, da musste es nicht auch noch zum Äußersten kommen. Ein halbes Jahr früher und ich hätte ihrem Willen entsprochen.

Ich finde auch, dass ein klarer Kopf eine große Wohltat sein kann - wenn man nicht gerade einer depressiven Verstimmung zum Opfer fällt. Die guten Tage zeigen, wie es sein KANN und dass es sich lohnt, dafür auch mal einen weniger guten zu ertragen. Ein wunderschöner Tag bei glasklarer Birne, guter Stimmung und körperlichem Wohlbefinden - ist doch einfach fabelhaft! Sich zu fühlen, als könnte man Bäume ausreißen! (DU musst sie nicht ausreißen, DU hast jetzt eine schicke neue Säge! ) Die Freiheit, endlich wieder Dinge zu tun, für die man vorher keine "Zeit" hatte!

Hach, wie freue ich mich auf den Frühling.

Grüße!

[aint ez]

wer hat erfahrungen mit kochsalzlösung zum drücken?hat mal ein Arzt energisch abgeraten aber ich weiss nicht mehr warum...
mit gings mal nach einem druck echt sauübel...zu viel wasser oder zu verschmutzt?war leitungswasser in peru bestimmt nicht das beste.
wer was über K-Lösung weiss ich danke für antworten
(Bitte keine von dir,Jana)

[veilchenfee]