Eine Liebe und Heroin

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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 15. März 2010 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Bin neu hier also erstmal Hallo an alle. Wink

...letztendlich ist Heroinabhängigkeit eine Krankheit genau wie Alkoholismus. Niemand muß sich rechtfertigen wenn er zu einem Kranken steht. Das der Kranke aber eine gewisse verpflichtung hat, um seiner liebsten willen, sich zu kümmern, um das leid seiner loyalen Begleiter nicht ins unermeßliche zu steigern, versteht sich von selbst. Grundsätzlich ist aber die Bewältigungsarbeit eine Selbstverpflichtung und da ein Kranker eher selten seine Krankheit selbst heilen kann, sollte er das mit Ärztlicher Hilfe angehen. Alternativen zu finden dabei kann ein Freund o.Partner gut mitwirken.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 15. März 2010 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Willkommen Gregory!

Das war wirklich ein sehr guter Beitrag von dir!
Mein Freund möchte niemals, das ich darunter leide. Er versucht auch alles um mich davon fernzuhalten. Manchmal, wenn er meint, das es keinen Ausweg mehr geben kann, wollte er schon oft, das ich mich trenne.

Einen Menschen liebt man nicht nur, weil er gesund ist, eben auch wenn er krank ist. Es ist wirklich manchmal sehr schwer, aber wie gesagt, ich weiß, dass er krank ist, es ist nicht gegen mich persönlich gerichtet.

Natürlich muss er es für SICH SELBER wollen, aber ich kann ihm, wie du gesagt hast beistehen.

LG Ulla
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Lilu1988
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 16. März 2010 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

@all

hätte dein freund krebs und würde dir nach jeder chemotherapie "zur last fallen" gestresst reagieren OK. aber eine sucht ist eine krankheit (obwohl ich das nicht als krankheit bezeichnen möchte aber naja) die er sich selber ausgesucht hat! wenn er affig ist und richtig schei..e mit dir umgeht weiß er genau was er tut!

Natürlich hat die beziehung auch gute seiten das habe ich selbst ja auch alles durchgemacht, jedoch überwiegen nunmal die schlimmen um ein vielfaches und das ist fakt!
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 16. März 2010 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja eine Heroinabhängigkeit ist, wie im allgemeinen die Abhängigkeit, nicht als unabhängige Erkrankung zu verstehen. Will sagen, ein Abhängiger hat zumindest noch eine Grunderkrankung, welche meist psychisch bzw seelisch bedingt ist und soetwas sucht man sich auch nicht unbedingt aus.
Zudem ist hier schon genug gestritten worden ob Abhängige überhaupt fähig sind eine Beziehung zu führen.
Ich meine, wie auch schon einige andere erwähnt haben, das jeder Mensch individuell betrachtet werden muß. Es gibt sie sehrwohl, diejenigen welche es geschafft haben verantwortungsvoll mit ihren Liebsten umzugehen, trotz Abhängigkeitserkrankung.
Verallgemeinerungen sind wenig hilfreich.
Wie auch immer...
ulla - ist es denn so das Dein Freund sich bereits gekümmert hat, zumindest von der Illegalität zur Substi? Und wäre es nicht möglich, ihn zu psychologischer Aufarbeitung zu motivieren?
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 17. März 2010 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

@ Gregory:
nein, Substi macht er nicht. Eine Aufarbeitung wäre schon hilfreich. Aber ich denke, ein Psychotherapie wäre sinnvoller, als diese typischen Therapien. Aber die kann man nicht machen, wenn man nicht clean ist, leider Crying or Very sad Crying or Very sad Evil or Very Mad Evil or Very Mad
Soweit ich Erfahrung mit den "normalen" Suchttherapeuten gemacht habe, ist das glaub ich nicht der Weg, der ihm wirklich weiterhelfen würde. Ich weiß leider auch nicht, was es da sonst noch für Möglichkeiten geben kann. Es ist ja auch immer die Frage von Vertrauen und das gegenüber einem Süchtigen aufzubauen ist schwer. Bin für jeden Ratschlag dankbar.

LG Ulla
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Lilu1988
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 17. März 2010 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

also was ich seltsam finde ulla ist die tatsache das du soziemlich alles versuchst ihn davon wegzubringen, er aber anscheinend soziemlich nichts! ich werde dir nicht raten ihn zu verlassen weil ich weiss wie schwer das ist, aber mein gott man leb dein eigenes leben deins geht in seiner sucht völlig unter.

du bist hier angemeldet und holst dir ratschläge und tipps, du informierst dich drüber wie man was machen kann! ich denke nicht das er den wunsch hat clean zu werden bzw den willen dazu! und wenn er das nich hat kannst du schon 100 mal nix dagegen tun!
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boni
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.03.2010
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 18. März 2010 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Bin völlig neu hier, erstmal seid gegrüßt alle miteinander.
Ulla
Du bist ein wirklich sehr lieber Mensch und da ich grad den Thread gelesen hab, mußte ich mich mal eben schnell anmelden, vielleicht habe ich was, womit ich Dir helfen kann.
Ich hab jetzt nicht die Zeit meine Geschichte hier wiederzugeben (vielleicht später mal) nur soviel, ich bin grad dabei meine Tillidinabhängigkeit zu bekämpfen. Ist vielleicht nicht wirklich weit weg von H-Sucht.
Ich habe vor kurzem ein Buch gelesen von einem alkoholabhängigen französischen Kardiologen (Dr. Ameisen). Ich möchte Dir und euch allen dieses Buch sehr empfehlen. Es heißt "Das Ende meiner Sucht".
Du findest einiges im Google unter dem Stichwort "Baclofen". Jetzt nur soviel, es unterdrückt mein Craving signifikant, ich bin jetzt (nach knapp drei Wochen) fast vollständig runter vom Tillidin. Und ich hatte in der letzten Zeit nicht wenig konsumiert (insgesamt fast fünf Jahre).
Bitte schau unter Baclofen nach oder kauf Dir das Buch. Ist übrigens ganz neu auf dem deutschen Markt (Ende 2009). Baclofen ist vielleicht die lang erhoffte Hilfe für die viele Abhängigen aller Couleur.
WIDERSPRUCH VON BESSERWISSERN IST EINGEPLANT.
VIELE Grüße und alles Gute für Dich, wie für alle die wirklich wegwollen vom Stoff
Bis später mal Tino
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Gregory
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 18. März 2010 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Baclofen ist ein Muskelrelaxans, genauer gesagt ein Agonist der GABA:
Es hat sich gezeigt das Baclofen den willigen trockenen Alkoholiker von seiner Seh-Sucht befreit Rückfälle wurden somit signifikant vermieden. Baclofen ist schon länger in Deutschland erhältlich aber die Anwendeung zur bekämpfung des Verlangen nach Alkohol ist neu, bzw die Zulassung zur Behandlung dieser. Das das auch bei Opioiden funktionieren könnte hängt aber von dem Motiv des Abhängigen ab, weshalb oder wegen welcher Wirkung er das Opioid mißbraucht. Verallgemeinern kann man das nicht. Bei Ulla's Freund ist aber noch ein langer Weg nötig um clean zu werden und dann den Versuch zu wagen das Craving mit Baclofen zu beherrschen.
Deine Idee ist gar nicht so schlecht aber Ulla's Freund ist leider noch nicht so weit.
LG Greg
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Lilu1988
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 20. März 2010 04:53    Titel: Antworten mit Zitat

also korrigiert mich falls ich mich irre...aber opiode knüpfen an die opiatrezeptoren im hirn an, der alkohol widerrum an andere deswegen kann ich mir nur schwer vorstellen, dass baclofen sowohl bei alskoholsucht als auch bei drogen speziell opaitsucht den suchtdrück verringern oder gar auslöschen kann!
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Lilu1988
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2009
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 20. März 2010 05:39    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe gerade gemerkt das ich suchtdrück geschrieben habe...also es sollte ein u sein!1 (obwohl ich zugeben muss das ü verniedlicht das wort ungemein!) Cool Cool Laughing Laughing Wink Wink
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. März 2010 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

@ boni: danke, für deine lieben Worte! Werde ich gleich mal googeln...
So blöd es auch klingen mag, bei ihm ist die Kopfsache, wirklich der überwiegende Teil. Körperlich schafft er es ganz gut ohne, er hatte schon mehrfache Entzüge, aber wahrscheinlich ist die Angst, "seelisch nackt" dazustehen und den Problemen ins Gesicht zu schaun viel zu groß.

LG Ulla
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AsLi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.03.2010
Beiträge: 127

BeitragVerfasst am: 23. März 2010 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Ulla,

ich hab viele Jahre um einen suchtkranken Partner gekämpft (klassische Co-Abhängigkeit wie in Deinem Fall), bis ich nicht mehr konnte - er hat sich dann das Leben genommen. Also die ganzen Jahre für nix. Danach hab ich eine steile H-Karriere hingelegt - ganz bewusst und wohlüberlegt angefangen und Vollgas gegeben.

Kenne also beide Seiten und weiß, dass Du nicht anders kannst als zu ihm zu stehen und zu helfen.

Leider kannst Du ihm keinen Entzug mit anschließender Therapie ersetzen - solange er nicht bereit ist, diesen Weg zu gehen, wird Dein Weg einfach immer nur Kraft kosten. Und glaube mir, dass Dein Mann das - wenn nicht grad affig - genau weiß. Er weiß sehr wohl, was er Dir mit seiner Sucht antut, und das macht das Ganze für ihn eigentlich noch schlimmer. Er kann doch den eigenen Blick in den Spiegel ohne Steckies schon längst nicht mehr ertragen.

Wenn Du ihm wirklich helfen willst, lass ihn fallen. Liebe auf Schore ist nur eine Hoffnung - mehr nicht. LG
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Mermaid
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.02.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23. März 2010 12:03    Titel: .. Antworten mit Zitat

ich habe ein ähnliches problem mein freund macht aber gerade eine metha-substitution und naja ... ich weiss nicht was ich machen soll ich liebe ihn und ich weiss ich bin blind vor liebe aber ich sehe auch das er sich bemüht alles zu verändern aber er hat selbst vor mir zugegeben das er mir nie versprechen könnte nicht wieder rückfällig zu werden, ob in 2 oder in 15 jahren, es ist nie eine garantie da...
ich überlege nun ob ich mein leben dannach richten will, um mein leben lang gegen eine heroinsucht zu kämpfen und ständig im hinterkopf zu haben ob wieder etwas passieren könnte...oder ob ich schluss machen soll, wahrscheinlich die liebe meines lebens verlieren werde aber dann meine ruhe habe vor dem ganzen zeug...
ich weiss wirklich nicht was ich tun soll...mich würde wirklich mal interessieren ob da draussen schon mal auf jemanden getroffen ist der es geschafft hat, weil die resonanz des ganzen sieht nicht wirklich positiv aus...
dir ulla wünsch ich viel glück, wir sitzen ja beide im selben boot und ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, aber ich befürchte fast das die anderen recht haben so sehr man es auch verdrängen will...
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AsLi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.03.2010
Beiträge: 127

BeitragVerfasst am: 23. März 2010 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mermaid,

klar gibt es da draussen welche, die es geschafft haben. Das sind aber eben nur die wenigen, die es a) wirklich wollen und die b) den Kampf dann auch ein Leben lang kämpfen. Und alleine - ohne Therapie - stehen die Chancen ziemlich dicht an der Null.

Substi ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber in meiner Welt nur für diejenigen sinnvoll, die ihr Leben ohne Betäubung einfach nicht mehr aushalten können und deren psychische Hintergründe/Traumata keine spürbare Heilung möglich machen. Dann aber bleibt ein cleanes Leben für Deinen Freund unrealistisch.

Kann ja nur meine Erfahrungen wiedergeben - jeder Mensch ist anders - aber ich hab vor 11 Jahren mit Schore aufgehört. Zu schaffen ist es also, aber ein schönes Leben sieht anders aus. Und die Frage danach, ob es überhaupt Sinn macht oder es nicht besser gewesen wäre, ich wär als Junk draufgegangen, stellt sich wohl den Rest meines Lebens immer und immer wieder.

Es ist also - egal ob Dein Freund es schafft oder nicht - die Frage, wieviel Kraft hast Du und reicht die ein Leben lang? Und möchtest Du ein Leben, dass Dich ständig Kraft kostet ohne dass Du weißt, ob der Weg gut geht.
Wie Dein Freund ja ehrlich gesagt hat - er kann nie versprechen, dass er nicht wieder rückfällig wird. Könnte auch ich heute nach 11 Jahren nicht versprechen.

LG
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 23. März 2010 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

@ Mermaid,
erstmal herzlich willkommen hier! Nein, eine Garantie hast du nie im Leben. Wobei letztlich hat man ja auch in keiner Hinsicht eine Garantie. Du musst für dich selber entscheiden, wie du damit leben kannst.
Du musst nicht dagegen kämpfen, höchstens damit lernen umzugehen! Kämpfen muss er alleine.
Ja, ich habe auch Menschen kennengelernt, die es geschafft haben, zumindest schon mal 10 Jahre. Es ist ja schon mal sehr ehrlich, dass er dir gesagt hat, das er es dir nicht versprechen kann. Diesen Satz kenne ich auch nur zu gut. Es geht auch nicht von heute auf morgen. Ich denke, wir als Partner müssen uns im klaren sein, dass wir solange unsere Partner noch damit verbunden sind , meistens doch immer ein Stück mehr geben als nehmen. Das muss natürlich nicht immer so sein, wie ich zu Beginn meines Threads hier geschrieben habe, es kann auch ganz normal sein und der Partner für einen da sein.
Ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören!

LG Ulla

@ Asli:

Ja, ich weiß, dass es ihm in Wirklichkeit sehr schlecht geht und er sich auch so fühlt. Er wollte auch immer Schluss machen, weil er mir so ein Leben nicht antun will. Ich will auch gar nicht seine Therapie sein. Natürlich wünscht er sich, damit aufzuhören, doch seine Angst vor der „Realität“, den Auslösern gegenüber zu stehen ist einfach größer. Das mit dem „Fallen lassen“ ist gerade bei ihm nicht der richtige Weg, das habe ich auch schon versucht. Aber gerade weil er mal zu mir Vertrauen aufgebaut hat, ist das so wichtig für ihn, zu erfahren, es gibt es wirklich, das jemand zu ihm hält. Ich weiß nicht, was passieren muss, das den entscheidenden „Klick“ macht.

Darf ich mal fragen, warum du angefangen hast und wie du wieder los gekommen bist?

LG Ulla
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