wikt pola anders als metha?

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
lionell
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 11.02.2010
Beiträge: 54

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2010 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Take home heißt nichts als: eigenverantwortlich das von der Apotheke abgegebene Substitutionsmittel einnehmen dürfen.
Hier sind allen Beteiligten von Gesetzgeber klare Vorschriften gemacht, nachzulesen in der BtmVV § 5.
Das Wichtigste zuerst: "wenn die KONTINUITÄT DER SUBSTITUTION anders nicht gewährleistet ist, KANN der Arzt bis zu 2Tage je Woche dem Patienten ein take home Rezept aushändigen." (und zwar völlig unabhängig davon, ob Beikonsum vorkiegt oder nicht) Abwer !:
Stets soll dabei der Arzt sich davon vergewissern, daß dieses take home den Patienten nicht gefährdet.
Bei Deinem speziellen Fall (Du wirst mit Benzo behandelt, nimmst diese also nicht "nach Schnauze" ein, empfiehlt ich Offenheit mit dem Arzt in jeder Beziehung. Es ist aber ein Unterschied, ob ein Patoient sagt: ich hatte eine Panikattacke oder obe er sagt: ich hatte Bock auf Benzos, und es ist auch ein Unterschied, ob ein Patient suicidgefährdet ist oder durch Behandlung mit Benzo erst stabilisiert ist, klar?!)
Take home nach 6 Monaten Substitution im steady state und mit gesichertem Umgang mit dem Substitutionsmittel und bestimmungsgemäßem Gebrauch des Substitutionsmittels (nicht ballern sondern trinken) ist wenn und solange der Patient nicht gefährdet ist bis zu 7 Tagen dann erlaubt, wenn durch das take home die ambulante substitutionsgestützte Behandlung gefördert wird. Das können alle möglichen Ziele sein, die für den Patienten positiv sind.
Mit Benzo zugedröhnte Patienten oder Patienten, die Benzos chaotisch einnehmen, können natürlich in keinem Fall Substitutionsmittel zur eigenverantwortlichen Einnahme bekommen,denn diese Patienten sind ja überhaupt nicht fähig, eigenverantwortlich zu handeln. Für diese Patienten gilt : nur fremdüberwachte Einnahme des Substitutionsmittels möglich. Also durch Apotheke oder Substitutionseinrichtung oder Gemeindeschwester zuhause, auf jeden Fall sieht eine fachkundige Person zu, wie das Sub.eingenommen wird.
Ein Patient mit Panikattacken wird sinnvollerweise am besten auf Oxazepam eingestellt und zur Attackenbehandlung mit Lorazepam zusätzlich für einen Tag behandelt.
Warum nicht Diazepam: weil die Metaboliten von Diazepam gleichfalls und noch stärker atemlähmend wirken, wie das Diazepam selber. Wenn also die Gesamtsituation eine begleitende Behandlung mit Benzodiazepinen erfordert, eher kein Diazepam als Langzeitmedikament verwenden.
Natürlich sind diese Bemerkungen weder Empfehlungen noch Behandlungsvorschläge sondern nur allgemeine Hinweise aus einem speziellen Gebiet. Ich stehe aber dafür, daß das Expertenwissen der Opiat anwendenden Menschen, wenn diese abhängig geworden sind und deswegen ärztliche Hilfe brauchen, durch den Arzt erweitert werden sollte. Vertrauen beruht immer auf Gegenseitigkeit. MfG lionell Very Happy
Nach oben
Passennger
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.08.2010
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2010 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

@lionell Ich kann nur immer wieder über Deinen scheinbar unendlichen Wissensschatz bezüglich dieses Themas staunen und mich ganz herzlich bedanken... Smile
Nach oben
lionell
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 11.02.2010
Beiträge: 54

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2010 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Passennger, gerne geschehen. Ich freue mich über jede Frage und versuche, sie zu beantworten. Kann manchmal länger dauern, wenn ich erst einmal in der Fachliteratur die Antwort ausbuddeln muß, denn zu noch fast unerforschten Themen gibt es oft widersprechende Veröffentlichungen. In der Regel sind es aber die Alltagsfragen, die die Menschen beschäftigen und da kann es gut sein, sich einfach mal drüber auszutauschen, dann finden die Fragenden oft die richtige, für sie passende Lösung selber. (In den 20 Jahren täglichen Kontaktes mit 200-250 Heroinabhängigen, das sind auf eine Person runtergerechnete mindestens 20x200 = 4 000 (!) Jahre Heroinschicksale ist fast kein Problem nicht aufgetreten.Und trotzdem ist jedes Problem, auch wenn es mir bekannt ist, für jeden, der ein solches Problem zum ersten Mal hat, zunächst einmal DAS Problem.) MfG lionell Very Happy
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5
Seite 5 von 5
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin