Diazepamentzug

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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2010 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo krebs,

ich kenne sonst niemanden, der abhängig ist oder war. Ich bin ja völlig naiv da rein geraten.

Ich glaube, in meinem Umfeld wären einige ziemlich erschrocken, wenn sie wüssten, dass ich abhängig war. Die, die es wissen, sind nur enge Freunde.

Ich habe im Großen und Ganzen das Gefühl, dass das Schlimmste jetzt vorbei ist. Ich bin nur immer noch sehr matschig und müde und auch aggressiv. Da nervt ganz schön. Die Hektik wird zwar besser, aber ich bin immer noch ziemlich im Stress.
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longtime
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2009
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2010 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

hallo jolinda,

herzlichen glückwunsch zum überstandenen entzug.

Zitat:
wenn sie wüssten, dass ich abhängig war.


da muss ich dich aber enttäuschen. du warst nicht abhängig.
du BIST es. lebenslänglich. ab clean und abhängig kann man gut
mit leben. zumindest deinen in den nächsten jahrzehnten behandelnden
ärzten solltest du reinen wein einschenken. nen benzorezept kannst
du dir vermutlich nicht mehr erlauben.

gruß longtime
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2010 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank,
longtime!

Ich WAR abhängig und das nicht mal sehr. Ich kann es nicht erwarten auch die letzten Reste dieser Scheiße aus meinem Körper zu bekommen und dann werde ich niemals mehr auch nur den Hauch eines Gedankens an diesen Müll verschwenden. Da kannst Du sicher sein. Oder auch nicht. Das ist für mich eigentlich unerheblich.

Mir geht es gut und Dir wünsche ich das ebenfalls! Falls es bei Dir z.Z. noch anders sein sollte, und Dein Post lässt darauf schließen, wünsche ich Dir, dass sich die Dinge für Dich bald positiver entwickeln.

Alles Gute!
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Novo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.11.2010
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 19. Nov 2010 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Leute was wollt ihr eigentlich- ich habe mind. 29 Jahre lang (unter anderem) benzos konsumiert. wenn ihr euch damit auskennt, dann gebe ich euch mal die menge die ich in den letzten zwei jahren konsumiert habe:
pro tg - 8-10 tbl. a´10 mg
ich bin voll im eimer - habt ihr schon mal was von halbwertzeiten gehört? es setzt sich im fettgewebe ab-und der entzug ist das schlimmste was man durchmachen kann.
hätte beinahe aus verzweiflung die ampullen zum spritzen gesoffen (sorry)-
du bist kein mensch mehr - du bist ein einziger nerv - und je nachdem wie lange und wie viel du konsumierst kann der körperliche entzug bis zu einem jahr dauern.
normal werden? was ist normal? ich denke das meinst vllt. das du auch wieder an was anderes denken kannst -lass dir zeit das stimmt wirklich-erst der körperliche und dann vllt.der seelische entzug.
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2010 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Novo,

meine Antwort kommt vielleicht etwas spät. Ich habe erst jetzt nach langem wieder reingeschaut. Aber ich muss Dir vollkommen recht geben. Es scheint wirklich ziemlich lange zu dauern, bis man wieder "normal" im Sinne von "wie früher" ist.

Ich habe körperlich alles hinter mir und fühle mich auch schon viel besser. Es gab auch Tage, an denen ich das Gefühl hatte, ich sei wieder weitgehend fit (auch psychisch). Das Gedächtnis wird wieder besser und die Lebensfreude kommt auch wieder. Aber dann kommt plötzlich wieder eine Periode, in der wieder viel von vorne los geht. Da bin ich dann plötzlich wieder gestresst und in der Nacht zuckt es im Gesicht. Alles sehr befremdlich. Es ist aber auch erst ungefähr die 5. Woche nach der letzten Dosis. Vielleicht kann ich da wirklich keine Wunder erwarten.

Trotzdem glaube ich, dass die Härte des Entzugs, die stärke der Sucht spiegelt und mein Entzug war anscheinend bis jetzt vergleichsweise human. Also gehe ich davon aus, dass ich nicht sehr stark abhängig war, ohne meine Sucht verharmlosen zu wollen.

Ich merke ja schon, dass ich zwischendrin wieder sehr gestresst, also aggressiv und auch so komisch unkontrolliert bin. Ich kann mich einfach schwer zusammen reißen, wenn mich etwas nervt. Dann schießt die Wut einfach aus mir heraus. Oft ist das peinlich. Aber ich kann nichts dagegen tun. Das ist mir auch besonders unangenehm, weil es meinem Naturel ansonsten überhaupt nicht entspricht. Und man kann auch schwer jedem erklären, was mit einem los ist.

Alles in allem wird es aber laufend besser. Ich bin wieder aktiver und auch vitaler. Hoffentlich werde ich bald wieder fröhlich sein und mich wohl in meiner Haut fühlen...
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krebs88
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2010 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

hi jolinda
super...soweit durchgehalten...ist doch spitze... Very Happy
aber mit der wut und dem gedächtnis kenne ich auch von mir...sowas geht aber weg mit der zeit...aber ich finde es cool zwischendurch mal positive sachen zu hören...und nicht immer nur: rückfälle usw...
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2010 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo krebs,

aber mit der wut und dem gedächtnis kenne ich auch von mir...sowas geht aber weg mit der zeit...


wie lange hat es bei Dir gedauert, bis Du wieder belastbarer wurdest. Mich schränkt das sehr ein, dass ich genau weiß, mit bestimmten Leuten "darf" ich mich z.Z. eher nicht treffen, weil mir dann dauernd der Kragen platzt. Auf der anderen Seite auch authentisch, oder? Aber Spaß bei Seite, ich wüsste wirklich gern, wann man wieder stabiler, ruhiger und einfach ausgeglichener wird. Ich bin seit Wochen extrem beschäftigt. Ich habe den Stress in mir genutzt, um meine ganze Wohnung zu renovieren. Ich habe neue Möbel gekauft und eigentlich alles verändert. Das hat jetzt schon viele Wochen gedauert, aber es hat mich über die schlimmste Zeit des Entzugs gerettet. Jetzt bin ich im Großen und Ganzen fertig. Ich wünsche mir nur noch, dass ich endlich wieder GANZ so werde, wie ich mich sonst kenne.

Kann ich darauf hoffen, dass ich in den kommenden Wochen wieder "back to normal" gehen werde?
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2010 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich melde mich nach einiger Zeit mal wieder.

Es sind jetzt 52 Tage vergangen, in denen ich kein Diazepam genommen habe. Wenn man das eine Mal 5 mg mal außer Acht lässt, sind es 62 Tage. Ich bin aber psychisch immer noch nicht sehr belastbar. Ich bin schnell gereizt und aggressiv. Man kann mit mir nur schwer über irgendetwas diskutieren.

Kann mir jemand etwas über seine Erfahrungen mit der Zeit nach dem körperlichen Entzug erzählen? Es würde mir schon sehr helfen, wenn mir andere, die das kennen, ein bisschen berichten würden, wie es ihnen ergangen ist und wie lange sie gebraucht haben, bis sie sich psychisch erholt haben.

Heute geht es mir wieder ziemlich düster. Ich bin zwar rund um die Uhr abgelenkt (arbeite viel). Aber ich merke, dass es mir alles andere als gut geht.

Bitte keine Hinweise bezüglich psychotherapeutischer Maßnahmen. Wenn ich das Gefühl hätte, dass das sein muss, würde ich es sofort tun. Ich möchte aber erstmal nur wissen, ob es möglich ist, dass ich in den kommenden Wochen vielleicht wieder ruhiger und belastbarer werde, oder ob das vielleicht üblicherweise so ist.
Bitte schreibt mir! Mir geht es wirklich nicht gut!

Vielen Dank!

LG!
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Jolinda
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 14. Feb 2011 16:24    Titel: lebe noch. Bin aber arg zerstaust... Antworten mit Zitat

Hallo,

ich melde mich nach meinem, wie mir zu Ohren kam, "moderaten" Entzug mal zurück, um zu berichten, wie es mir inzwischen so geht.

Körperlich scheint alles "back to normal" gegangen zu sein.

Vor 4 Wochen dachte ich, alles sei überstanden.

Ich wurde wieder munterer und auch mental wurde ich wieder interessierter. Das Gedächtnis ist wieder fast wie es war. Manchmal vergesse ich, wie der vergangene Tag abgelaufen ist usw.. Aber das ist alles auszuhalten. Die Konzentrationskraft ist auch wieder so gut wie normal. Auch das Sprachvermögen hat sich wieder gut entwickelt.

Körperlich fehlt mir eigentlich nichts mehr.

Vor 6 Tagen kamen plötzlich Symptome wieder, die längst abgeklungen waren. Es zuckte wieder in der Tiefe der Muskulatur und die Muskulatur im Nacken und Rücken, als auch im Gesicht waren hart wie Stein.

Psychisch war ich auch sehr komisch drauf. Sehr angespannt und depressiv. Außerdem mag ich nicht unter Menschen gehen.

Seit 2 Tagen hat sich das weitenteils wieder gelegt.

Der Valiumentzug läuft nicht linear ab. Das habe ich jetzt mehrfach gelesen.

Nun hoffe ich nur noch, dass ich bald auch die letzten Kleinigkeiten hinter mir lassen kann und mich wieder ins Leben stürzen kann.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass das noch schwierig sein wird.

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und erlebt, dass es wieder besser wurde?

Ich quäle mich nur noch mit den sozialen Problemen. Alles andere hat sich eigentlich erledigt.

Vielen Dank für Eure Antworten!

LG!
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robger
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2011 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

da Du nach Antworten suchst, welche auf selbsterlebter Erfahrung mit Benzoentzug basieren, kann ich Dir nur soviel berichten, als daß die jeweiligen Benzo-Affen sehr unterschiedlich und unvorhersehbar in ihrem zeitlichen als auch symptomatischen Zusammenhang verlaufen.

verschlimmernd kommt hinzu, daß diese aus dem Nichts kommenden Entzugsattaken einem selbst ziemlich grob verzerrt und in ihrem Ausmaß absolut uneinschätzbar vorkommen und auch noch nach Monaten als flashbacks auftauchen können und aus diesem Grund ungeheuer beängstigend auf jemand einwirken, zumindest war das bei mir so ähnlich.

noch komischer wird die Angelegenheit dann, wenn man die Attaken selbst nur scheinbar unbewußt mitbekommt und noch nichtmal richtig auseinanderhalten oder erkennen kann, sondern man es dann von anderen Beobachtern später gesagt bekommt, daß man einen Krampfanfall hatte, nachdem man wieder einigermaßen bei sich ist.

Es gibt aber sogenannte krampflösende Medikamente, um solch gefährlichen und krampfartigen Überfällen bei Benzoentzug wirksam vorzubeugen wie z.B. Carbamazepin etc. solche mittel werden auch in Kliniken bei stationären Benzo und Opiatenzügen verabreicht (wird in Kliniken sehr streng gehalten mit Carbamazepin) und man sollte diese auch unbedingt bei einem geplanten Hausaffen einkalkulieren und sich vorher über die Einnahmevorschriften genauestens informieren.

Und es ist auch eine oberflächliche Einschätzung, wenn manche behaupten, daß Benzos keinen körperlichen Entzug auslösen würden. Im Gegenteil, die Anzeichen gleichen sich in einem ähnlichen Verhältnis wie bei komplizierten Opiatentzügen, aber vorallem besteht bei Benzos die große Gefahr eines eptileptischen Krampf-Anfalls!

Ein Benzo-Entzug sollte sehr gut geplant sein, besser aber noch in einer Klinik stationär angegangen werden.

ob es aber in Deinem Fall nach so langer Enthaltsamkeit noch nötig ist, Carbamazepin zu geben kann ich Dir wirklich nicht sagen, da solltest Du Dich besser an einen kompetenten Artzt wenden!

lg
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