Diazepam-Entzugstagebuch

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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2012 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

hi rudi,
ich gebe dir recht, ein leben ohne drogen ist machbar, aber wenn man wie ich 25 Jahre konsumiert und davon 20 jahre harte drogen , gift, barbiturate,benzos und kokain ,das geht auf die Psyche. Ich denke manchmal , ich hab einen weg , gerade von den benzos, meine Vergesslichkeit grenzt schon an Alzheimer und ich nehme zusätzlich noch 300mg Lyrica am tag plus 6mg Rivotril und 18 ml pola und hab regelmässig heftige koka rückfälle, die in Blutbädern enden , weil ich einfach nicht mehr treffe.HORROR. Ich bin jetzt 44 und will von dem scheiss runter ,aber das ist so verdammt hart, gerade die Abdosierung in Eigenregie von den Benzos, da brauchts Disziplin ohne Ende. Ich wär gern soweit wie du rudi, aber ich glaub , der zug der fährt langsam ab, ohne mich.
Stationäre Entgiftungen sind mir ein Graus, da war der Entzug im Knast noch besser,da kannst du dich auf jeden Fall dem dummen Gelaber, das auf stationären Entgiftungen stattfindet entziehen.
Ich weiss nicht wies weitergeht, wer hat Rat ?
lg
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CrassOutlaw
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.05.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2012 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Mit großem Interesse verfolge ich diesen Thread , bin selbst fast 20 Jahre mit dem sch...ß Benzos unterwegs . Immer Diazepan und Rivotril ...davon jeweils 2 am Abend . Also 2x10mg Diaz. und 2x2mg Rivos .Nun da ich vor kurzen die Polizei im Hause hatte (Hausdurchsuchung wegen meiner Indoor Plantage 200 Gras Pflanzen fast fertig , wurden mitgenommen ) ...muss ich damit rechnen das ich nach der Verhandlung einfahre für ca 2 1/2 Jahre . Und das will ich aber Clean absitzen , wenn überhaupt . Ich fing dann an mich selbst runter zu dosieren , nahm nur noch
entweder Diaz oder Rivos ...und natürlich mein Gras nicht vergessen. Also abends 2 Pillen und ein, zwei Joints drauf dann ging es einigermaßen . Nun hatte ich vor ca. 3 Wochen eine Phase wo ich kein Geld usw. hatte (nicht mal Fahrgeld zum Doc) keine Kohle , keine Pillen und nix zu Kiffen ...so lief ich acht tage durch die Gegend. Ja klar ..mit Rückenschmerzen , ab und zu dem Gefühl mir knicken die Beine weg , hatte extremes Muskelzucken , schlechte Laune, starke Schlafprobleme, und so ner art Tinnitus (höre immer son blödes ganz hohes piepen , wird am tag etwas leiser und abends immer lauter) . Nun habe ich 4 Rivos bekommen und wollte täglich nur noch eine nehmen , Diaz möchte ich gar nicht mehr , um mich davon langsam aus zu schleichen . So tat ich es auch und habe jetzt momentan wieder keine Pillen im Haus . Der 2te Tag . Nun meine Frage ...nach den acht Tagen OHNE Pillen hatte ich da schon den vollen Körperlichen Entzug ? Oder wäre da noch mehr gekommen an Entzugserscheinungen , ich bin mir da nicht sicher ob das schon alles gewesen sein soll , denn das Zeugs hält sich ja bestimmt sehr lange im Körper bevor es raus ist oder ?...ok ich will eh noch zu meinem Arzt und mit ihm reden , nur ist der noch 2-3 Wochen im Urlaub . Ich würde gern eure Meinung hören , und versuche natürlich weiterhin so wenig wie möglich von dem Zeugs in mich rein zu stopfen. Und wenn ich wieder Acht tage ganz ohne Pillen bin ...sollte ich dann gleich ganz aufhören ?..oder kommt der schlimme Entzug erst noch (nach den acht Tagen) .
Ich danke im voraus
Greetz CO
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RainerSkeptiker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2012 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Outlaw,
wenn es Dir nach 8 Tagen einigermaßen geht, warte ab. Der Verlauf ist bei jedem verschieden. Ich war 6 Wochen ohne Benzos (nach 12 Jahren!) und die Symptome wurde dann wieder stärker statt schwächer. Da hat es mir gereicht.
Das muss aber nicht so sein.
Viele Leute meinen, nichts im Hause ist gut. Ich denke nicht so. Schon die Sicherheit, im schlimmsten Notfall kann ich etwas nehmen, ist hilfreich. Wenn es so bleibt, ist OK., Wenn nicht, dann so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Die Abstinenz Fanatiker wissen oft nicht, wovon sie reden und schreiben.
Gängige Theorie ist, die Gaba Rezeptoren müssen sich an veränderte Dosierungen gewöhnen. Wen sie dazu länger brauchen, spricht nichts dagegen, bei Reduzierung solange zu warten, bis die neue Menge beschwerdefrei vertragen wird. Dann kann es ja weiter gehen. Von mir weiß ich, ganz wichtig ist auch, wurden die Benzos nur so aus Lust und Laune genommen oder steckt eine Angststörung als Grund dahinter. Ob nämlich auftretende Probleme daher kommen oder vom Entzug, kann kein noch so toller Facharzt beurteilen.
Ich wünsche allen viel Glück. Benzodiazepine sind bei Angst ein Segen und im Entzug ein Fluch. Zur Verteufelung besteht kein Anlass. Auch wenn das Mode ist!
Gruß
Rainer
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CrassOutlaw
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.05.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 24. Mai 2012 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rainer .
Danke für die Antwort , ich nahm ...nehme die Dinger nur zum schlafen .Also nicht weil ich irgendwelche ängste hab oder hatte . Ich hab Anfang der 90ger zuviel mit dem Weißen Teufelszeug (Koks) zutun gehabt . Und teilweise bis zu 5-6g am tag durch die Nase geprügelt , und wenn ich dann nicht schlafen konnte ...gabs ne handvoll Pillen . Damals zu Anfang noch Medinox ...aber ab 92 bekam ich die nicht mehr , und ließ mir Diaz vom Arzt verschreiben . Deine Antwort mit den 6 Wochen , macht es mir nicht grad leichter ...bestärkt mich aber in dem Entschluß mich wirklich auszuschleichen , also immer wenn möglich n büschen weniger . Werde ab Montag wohl mal mit 1mg Rivotril (eine halbe Tablette) weiter versuchen runter zu dosieren . Auf Diazepan kann ich glaub ich ganz verzichten ...denke ich .
Nochmals danke und schönen Abend noch Wink
Gruß CO
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rudi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2012 06:16    Titel: Antworten mit Zitat

tuutsweet hat Folgendes geschrieben:
hi rudi,
ich gebe dir recht, ein leben ohne drogen ist machbar,


@tuutsweet
Bei mir war es so dass ich an einem Punkt angelagt war wo ich aufhören wollte.
Ich war zwar "nur" 10 Jahre drauf aber die Richtung meines Lebens war ganz klar zu sehen, es ging immer schneller abwärts.
Wenn du ein neues Leben anfangen willst, dann brauchst du auch einen neuen Lebensinhalt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen dass du (im positiven Sinn) eine Gehirnwäsche brauchst.
Es gibt eine "Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen" in der sich mehrere Therapieeinrichtungen zusammengeschlossen haben. In kenne das Konzept und kann es sehr empfehlen. (einfach mal googeln).
Um eine Entgiftung wirst du aber wohl nicht herumkommen. Wenn es dir wirklich Ernst ist, dann kannst du ja schon mal anfangen all das an Drogen weg zu lassen was du nicht unbedingt gegen den Affen brauchst.
Wenn das Koksballern so Horror ist, wie du schreibst, dann hör doch auf damit.
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2012 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

@ rudi,
du glaubst gar nicht ,wie oft ich mir das anhören muss - Hör doch einfach auf-
ja , sag ich immer halt mir bitte keine Predigten , ich weiss, dass ich aufhören müsste, aber wenn du in einem sozialen Brennpunkt lebst ,wo jede Droge verfügbar ist , wie 1 liter milch im bei penny, dann sind alle vorsätze übern haufen .das geht schon morgens beim substiarzt los, das ich was angeboten bekomme ,auf kommis, bezahlen kann ich nächste woche, dann hilft glaub ich nur ein ortswechsel aufs land, oder was weiss ich ,hauptsache weg.aber das ist nicht mal eben so zu regeln.wo soll ich denn hin ? Ich liebe meine stadt auf die eine art und weise, hab hier soziale kontakte und natürlich einen menge hintertürchen.
kokainsucht ist bei mir psychisch so krass, dass ich mir fast in die hose scheisse, wenn ich koks in der tasche habe und nach hause hetze ,jede vekehrsregel missachte , bloss um so schnell wie möglich mir das zeug wegzuballern.
aber es geht ja hier um Diazepam, ich will nicht so abschweifen. Aber dieser totale suchtdruck ist eigentlich bei jeder droge so , wenn ich nicht 18 ml pola bekommen würde , das mein ZNS erstmal abdämpft,würd ich durchdrehen.das ist so jeden tag.pola holen, ,dann 3mg Rivotril und 2 Becks , das ist mein Frühstück, dann gehts weiter zu Ärzten , Rezepte organisieren, Pillen verticken , dann zum dealer Metha , oder koka holen und wegschiessen,echt krank oder .und ich muss nach dem kokainkonsum was haben , um runterzukommen ,das heisst ne handvoll Rivos oder Dias , oder metha dazu kaufen ,mit sirup, egal und wegschiessen. und das geht am nächsten tag weiter, weil ich mich so perspektivlos fühle.ich bin berentet,wg. HIV +,und einen 1€job machen, das lehne ich eigentlich prinzipiell ab, ich bin z.zt. auch gar nicht fähig ,mich irgendwo vorzustellen. eigentlich müsste man mich wegschliessen und fixieren für 1/2 jahr, soweit denke ich mittlerweile.
lg
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CrassOutlaw
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.05.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2012 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

RainerSkeptiker hat Folgendes geschrieben:
Hallo Outlaw,
wenn es Dir nach 8 Tagen einigermaßen geht, warte ab. Der Verlauf ist bei jedem verschieden. Ich war 6 Wochen ohne Benzos (nach 12 Jahren!) und die Symptome wurde dann wieder stärker statt schwächer. Da hat es mir gereicht.
Das muss aber nicht so sein.
Viele Leute meinen, nichts im Hause ist gut. Ich denke nicht so. Schon die Sicherheit, im schlimmsten Notfall kann ich etwas nehmen, ist hilfreich. Wenn es so bleibt, ist OK., Wenn nicht, dann so viel wie nötig, so wenig wie möglich.



Danke dir nochmals Rainer .
Ich bin auch der Meinung , etwas im Hause zu haben beruhigt auf jeden Fall und ist somit auch sehr hilfreich . Nun gut ich bin jetzt wieder einige Tage ganz ohne Pillen ...aber ich habe noch mein Gras , und das hilft mir auch schon ne menge . Tat es schon bei meinem Gift Entzug , hab mich ja auch ausschleichen lassen und je weniger Pola desto mehr hab ich gekifft, allerdings halte ich das Gras dann in dem Moment für nicht so Gefährdend , sondern betrachtete es eher als "begleit Medizin" ...denn davon (vom Gras) weg zu kommen ist für mich kein großes Problem . Das habe ich schon öfter über längere Zeiträume (teilweise bis zu einem Jahr) weg gelassen und mir ging es trotzdem nicht schlechter , wobei ich aber immer auf Pillen war . Ich werde jetzt die Rivos die ich noch habe schön als hilfe für alle Fälle wegpacken , und gehe die nächsten Schritte an . Ich hoffe noch in diesem Sommer sagen zu können ...Pillen ? ne ohne mich , auch wenns schwer werden wird . Helfen wird mir auch das Schreiben hier , denn ich hab sonst eigentlich niemanden mit dem ich darüber reden kann . Ok mein Arzt aber den sehe ich ja auch nicht immer dann wenn ich ihn brauche . Und wenn ich hier was geschrieben hab fühle ich mich danach schon etwas besser . Ich hoffe es klappt so wie ich es mir vorstelle .
Gruß CO
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2012 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

@all,
ja, gras hilft in den übelsten momenten ungemein, um ein kleines stück weiterzukommen. wenn man schon soweit ist sich zu Hause auf eine Pille,was auch immer ( Rivos, Dias, Lexotanil ) runterzuholen, das ist schon ein erfolgserlebnis.Deswegen würde ich auch jeden noch so angenehmen stationären Entzug meiden , du bist dort das schaf in der herde ,määh und bekommst alles zu festen zeiten eingeteilt von Mitarbeitern , die , oftmals schon erlebt, ihren Frust ,den sie zu Hause haben , an uns rauslassen und teilweise null ahnung haben ,was ein benzoentzug,ich rede von einem hardcore benzoabturn, mit einem körperlich und vor allem seelisch anstellt.
Zu Hause bin ich mein eigener Herr und wenn ich etwas wirklich so sehr will, dann packe ich das auch, ist meine meinung.
lg
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