was passiert stationär?

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Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 03:25    Titel: Antworten mit Zitat

mein Freund ist den Depressionen verfallen. Ich bin massivst überfordert und habe jetzt keine andere Lösung gesehen als mich zu trennen.
Ich habe übelste schuldgefühle und angst was jetzt passieren kann in naher zukunft. Es ist wie ein Alptraum. Ich wünscht ich könnte weglaufen für ne zeit. Nichts sehen und nichts hören von ihm und ganz besonders nichts denken.
Ich habe Kopfkino vom feinsten.
Ich weiß nicht genau was ich jetzt erwarte von euch, ich will mich einfach nur mal ausheulen und sagen das das Leben nach der Droge echt verdammt nochmal doch beschissen sein kann.
Momentan bin ich die böse für ihn, vielleicht ist es doch die enttäuschung. Er sagte er habe schon lange gewusst das ich gehen werde. usw Crying or Very sad

In den letzten Monaten ist mir bewußt geworden das ich sein psychisches Problem mehr als unterschätzt habe. Allein das frisst mich auf...

Gestern habe ich erfahren das er seid 4 Monaten keinen Kontakt zu seiner Bewährungshelferin hatte. Sie hat auch vergeblich versucht ihn zu erreichen. Ich habe das schon vorher mitbekommen aber ans Tel gehen muß er schon selber. Nunja, gestern war sie da und ich empfand es wie ein segen diese Frau zu sehen und bat sie natürlich rein. Mein Freund am routieren und arme wedeln er will sie nicht sehen.
Ich erfuhr dann das er seid Monaten seiner Auflage nicht nachkommt. Ich erzählte ihr kurz was hier die letzten Monate abging. Sie ist sich sicher das es ihm schlechter denje geht und er sich SOFORT einweisen lassen muß aufgrund der schweren Depression ansonsten kommt er bald in Haft.
Ich hab das alles relativ gefasst aufgenommen da ich dies schon längst geahnt habe. Er wollte heute nicht in die Klinik gehen denn ihm gehts ja gut. Ich weiß nicht ob er es nicht checkt. Ich raffe überhaupt nichts mehr.
Heute früh fragte ich was er nun vorhat, denn ewig verstecken kann er sich jetzt nicht mehr. Er will am Mo zu der Bew.helferin ins Büro. Was seine letzte Option ist, auch wenn sie ihm das gleiche sagt wie mir. Mir ist der Faden gerissen... sagte bin jetzt raus aus der nummer ... ohne mich.

Wirklich seid wochen grübele ich nach was ich hier eigendlich noch verloren habe. Habe erlebt wie er sich den Nov und halben Dez mit Alk vollgeschüttet hat. Habe einer sehr guten Freundin viele viele stunden geraubt in denen ich sie zugeschwafelt habe über unser Elend und und und
Liebe liebe Mona alias Sorgenkind. Ich danke dir von ganzen Herzen das du dich mir angenommen hast. Du hast mir so viel geholfen. Danke Smile

In den ersten Monaten unseres zusammenleben hat mich die Panik gepackt. Ich kam nicht wirklich mit unserer Wohnsituation zurecht (laute nachbarn) der alltag den ich erlebte war wirklich ein ganz anderer wie ich ihn mir vorgestellt habe. Er saß bzw sitzt den ganzen tag am rechner. Dinge wurden nicht erledigt. Selbstinitiative gab es nicht. Zusammen essen wurde auch immer weniger und etliche andere sachen. Irgendwann meckerte ich nur noch rum. Nörgelte hier, nörgelte da. Ich wollte umziehen (nachbarn), zweifelte aber gehörig daran ob ich mit ihm zusammen ausziehen will/kann. Meine zweifel frassen mich auf. Ein hüh und hott entstand, ich war hin und hergerissen was ihn extrem überforderte. Aber immerwieder waren da dinge die mich zweifeln liessen. auch wenn ich ihn sehr liebe.
Dann fing er an, nur noch dicht zu machen und alles was ich bisher erlebte und für schlecht hielt in den schatten zu stellen.
Anfang Nov, als ich schon völlig mit meinen nerven runter war hab ich es nur noch laufen lassen ohne etwas zu kritisieren. Ich hab ihn kaum noch zu gesicht bekommen er hockte ausschliesslich nur noch in seinem zimmer und schlief da auch. Es ging alles den Bach runter. Wollte aber nicht aufgeben und hab weiterversucht einen zugang zu ihm zu finden.

Anfang Januar näherten wir uns wieder an und ich spürte wieder nähe von ihm. Es war fast so als hätt es diese Monate zuvor nicht gegeben. Es war richtig schön. Wir haben viel zeit miteinander verbracht, der nebel war weg und es schien alles gut bis zu dem Tag an dem meine Tochter aus dem Ruder lief. Ein Pupertärer anschlag nenn ich es mal. Seid dem Tag (2 wochen) war er wieder in sich gekehrt und zog sich zurück. Und es war wieder eine Mauer zwischen ihm und der Welt. Tagelang kaum ein rankommen.
Genau das ist es was mich so zweifeln lässt. Wie soll ich das denn aushalten?
Ich bin so fertig grad, ich könnt nur heulen.

Gemeckert und genörgelt hab ich bis heute nicht mehr. Aber dennoch gezweifelt die ich für mich behalten habe.
Ich habe ihm noch gesagt heute das ich für ihn da sein werde wenn er in die klinik geht, ansonsten aber abstand brauche.
Ich kann mir das nicht mehr länger ansehen wie es weiter den Bach runter geht. Ich habe auch langsam das vertrauen verloren ob ich überhaupt noch diese beziehung weiterführen kann. Ich habe jetzt meine Notbremse gezogen.

Ich weiß das ich keine Therapeutin bin. Aber dennoch habe ich schuldgefühle und zweifel so sehr an mir. Ich hab ihn doch jetzt im Stich gelassen oder?
Es fühlt sich genau so an. Ich kann gar nicht beschreiben wie scheisse grad alles ist auch wenn ich genau weiß das ich so nicht mehr weitermachen will.
Ich rechne mit allem, das macht mir angst. Keine Ahnung ob er in den Knast gehen will. Ich werde es erleben und ich weiß auch das ich nichts tun kann wenn er nicht will. Oder will er doch und ich checke das nicht?
Ich habe hier völlig die Objektivität verloren Evil or Very Mad das kotzt mich so an Exclamation

Meine Gehirnhälften spielen Ping Pong.

ich wollt mir jetzt mal alles von der Seele schreiben. Danke fürs zulesen.
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Warburg
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.01.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 04:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Trini,

das ist eine mächtig erschreckende Geschichte. Kann Dir nur eins sagen, Du beschreibst genau das Problem der Depressionen. Genau so spielt sich das ab.

Gruß
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Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Trini,

Eigendlich sind meine Worte hier fast überflüssig da wir jeden Tag miteinander reden. Ich kenne die ganze Geschichte besser als jeder andere hier.
Dadurch wird sie nicht schöner und vor allem nicht leichter...

Auch wenn ich grad erschrocken bin das du dir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen hast finde ich es gut das du dich wieder hier meldest.

Ich sehe dich immer ein stückchen mehr zerbrechen wenn du nicht endlich die Reißleine ziehst.
Ich habe die 3 Wochen "hoch" erlebt und ich habe gesehen das du Glücklich warst. Ich weiß aber auch von deiner Angst. Die Angst das alles wieder einbricht und er sich wieder zurückzieht. Und genau so ist es dann gekommen Crying or Very sad

Trini, ich mag deinen Freund. Ich habe überhaupt kein Problem mit ihm. Aber das Problem sehe ich an dir. Du wirst von Zeit zu Zeit immer unglücklicher. Du zweifelst an dir selber und stehst hilflos daneben wenn dein Freund die wichtigsten Grundlagen im Leben nicht erfüllt. Du siehst zu wie er langsam aber sicher an seiner Depression zu Grunde geht.

Das schlimmste ist das es leider nicht das erste mal ist das du soetwas miterleben musst. (Ich werde darauf jetzt nicht genauer eingehen)

Auch hier möchte ich dir nochmal sagen das Du ALLES wirklich ALLES getan hast um für ihn da zu sein. Du hast ihm alle Hilfe und Unterstützung gegeben die Du geben kannst.

Den nächsten Schritt muss ER gehen.

Du bist eine wundervolle Frau und du verdinst einen Mann an deiner seite der auch mal für Dich da ist. Mit dem Du einen normalen Alltag (ohne dauer parken vorm PC) erleben kannst. Jemanden mit dem du dir eine Zukunft vorstellen kannst. Jemanden der sein Leben LEBT und nicht nur Vegitiert.

Trini, Du bist meine beste Freundin. Und ich bin immer bedinngungslos für Dich da. Auch wenn du um halb 3 Morgens nicht schlafen kannst, kannst du mich anrufen.

Mach dich nicht fertig. Geh heute Abend weg und mach dir den Abend so schön wie es geht. (nächstes mal komm ich mit )

Ich hab dich lieb Trini !

Kopf hoch
Deine Mona
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