Satz mit X - war wohl NIX!

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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Was würde denn passieren, wenn du nur noch, kontollbesuche bei ihm machst, nur das nötigste mit ihm sptichst und ihn sonst in ruhe lässt?
Würde er dann zu dir kommen , um ein gepräch zu suchen? Oder fällt es ihm gar nicht auf.
Die antworten die er dir gibt, find ich typisch für so einen alten herrn, der in seiner kindheit, von den eltern wahrscheinlich nicht groß wahrgenommen wurde und somit seine antworten die er dir gibt, als "normal" ansieht.
In der kneipe, sieht er sich bestätigt, auf alles eine antwort zu haben, da seine trinkkollegen, weit hinter ihm stehen und er sie nur als säufer sieht. Klar, ist das blauäugig. Aber das wirst du nie, verhindern können.
Aber so wei ich dich einschätze, weißt du das selber alles.
Du weißt aber auch, dass wenn man ein suchtproblem hat, dieses oft nicht zugibt und so tut als sei alles in ordnung.
Also müsstes du, solange dein vater nichts daran ändern will, zusehen und hoffen das alles nicht noch schlimmer wird.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

frau holle, Du hast ja so recht ...
Zitat:
Was würde denn passieren, wenn du nur noch, kontollbesuche bei ihm machst, nur das nötigste mit ihm sptichst und ihn sonst in ruhe lässt?
Würde er dann zu dir kommen , um ein gepräch zu suchen? Oder fällt es ihm gar nicht auf.

Allzu sehr auffallen würde es wahrscheinlich nicht und ich praktiziere das auch so, solange er täglich am Saufen ist. Es ist ihm zwar wichtig, dass wir ein Mal / Woche z.B. zusammen Kaffee trinken, aber nur der Form halber. Damit man sich als Familie nicht ganz aus den Augen verliert.
Es ist außerdem richtig, dass er eine üble Kindheit hatte. Er wurde von Leuten adoptiert, die nicht unpassender hätten sein können. Völlig bildungsferne Landwirte mit einem Religionsfimmel. Er hat seine Kindheit gehasst und ebenso das Dorf, in dem er leben musste. Sobald es möglich war, hat er das Dorf verlassen und in der nächsten Großstadt ohne Abitur (per Begabtenprüfung) ein Studium begonnen.
Zitat:
Du weißt aber auch, dass wenn man ein suchtproblem hat, dieses oft nicht zugibt und so tut als sei alles in ordnung.

Oh, er gibt es mittlerweile sogar zu! Vor einigen Jahren noch hat er alles geleugnet, aber er hat mittlerweile eingesehen, dass er Alkoholiker ist. Und er steht dazu.
Zitat:
Also müsstes du, solange dein vater nichts daran ändern will, zusehen und hoffen das alles nicht noch schlimmer wird.

Genau das mache ich schon seit Jahren und das kostet so viel Kraft! Vor drei Monaten fand dann dieser Zusammenbruch statt und ich hoffte, dass sich unter dem Eindruck dieses Geschehens endlich etwas ändert.

Aber --> das war wohl nix. Er muss halt damit rechnen, dass mein Engagement mit jedem derartigen Vorfall nachlassen wird. Kommt er nicht zur Vernunft, muss er seine letzte Lebensphase womöglich in einem gammeligen Altenheim verbringen (für ein edles Heim habe ich das Geld dann doch nicht). Ich will das natürlich nicht und hoffentlich lässt er es nicht so weit kommen. Aber kaputtmachen lasse ich mich auch nicht.
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veilchenfee,

mir tut es sehr leid, wie du dich vergeblich bemühst. Wieder so eine traurige Geschichte, die irgendwie kein gutes Ende zu nehmen scheint.

Ich nehme an, du warst selber nie viel in Kneipen.
Zitat:
...Und die Kneipe ist nunmal ein Ort, an dem er sich auskennt und sich ohne Anstrengung Unterhaltung verschaffen kann. Anscheinend fühlt er sich gegenüber "normalen" Menschen schon sein Leben lang minderwertig. Übrigens ohne Grund. Er hat studiert und jahrelang einen eigenen Betrieb geleitet. Aber er kommt aus sehr kleinen Verhältnissen und hat vor den Kneipenleuten anscheinend keine Angst. Sie stellen keine Forderungen. (Außer wenn sie sich 5 € pumpen und dann kann er sich als Gönnner aufspielen).


Ich bin Kneipengängerin, leidenschaftlich gerne sogar und ich könnte mir um nichts auf der Welt vorstellen, darauf zu verzichten. Das ist ein Teil meines Lebens. Gerade gehe ich so gut wie gar nicht weg, zeitweise umso mehr, aber auch das ist bei mir unterschiedlich. Meistens trinke ich Alkohol, aber ich gehe auch immer wieder mal kurz dort hin, trinke nur einen Kaffee oder ein Wasser. Ich verbinde einen Kneipengang also auch nicht zwingend mit Alkohol. das ist seit meinem 18 Lebensjahr so, häufig bin ich in Szenekneipen zu finden, aber auch die sog. gutürgerlichen Kneipen lasse ich nicht aus.

Was mich daran immer reizte war und ist, dass ich dort (gewöhnlich) unterschiedlichste Menschen treffen kann jeglicher Coleur. Es geht nicht nur um Geselligkeit, sondern auch um angeregte Gespräche, in gewisser Hinsicht ist es sogar eine nette Gemeinschaft (meistens).
Ich glaube, jeder, der regelmäßiger Gast eine bestimmten Kneipe ist, weiß sehr schnell, wer ein Alkohol-/Drogenproblem hat. Überhaupt erfahrt man relativ schnell relativ viel über andere Gäste/Gesprächsparter, was sicherlich auch mit der enthemmenden Wirkung des Alkohols zu tun hat.

Ebenso treffe ich in Kneipen auch ehemalige Alkoholabhängige/Drogensüchtige, die auf das Kneipenleben nicht verzichten wollen und auch als Nicht-Konsumenten akzeptiert werden. Zumindest im allgemeinen hat sich das Verhalten der Kneipenszene (Gott sei Dank!) geändert, so dass niemand gezwungen ist Akohol zu trinken. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.

Langer Rede kurzer Sinn:
Ich weiß nicht genau, was dein Vater in der Kneipe sucht. Mag sein, dass er dort von recht einfach gestrickten Menschen Bestätigung sucht, aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, dass es ausschließlich darum gehen sollte. M. E. geht es auch um sowas ähnliches wie Freundschaft, auch wenn die meisten Kontakte Kneipenbekanntschaften/-freundschaften bleiben nach meiner Erfahrung.

Keine Frage, die Verführung zum Alkoholkonsum, die von einer Kneipe (zwangsläufig) ausgeht, ist unbestritten. Letztenlich denke ich aber, dass es deinem Vater grundsätzlich schon an Einsicht mangelt. Wie bei jedem anderen Suchtproblem wäre dies Grundvoraussetzung dafür, etwas zu ändern.





Sehr bedrückend in deinem letzten Beitrag fand ich folgende Passage:

Zitat:
In meiner Verzweiflung habe ich sogar meine eigene, jahrelang zurückliegende Abhängigkeit thematisiert. Ich sagte ihm, er solle sich vorstellen, ich würde mir jeden Tag Heroin spritzen. Ob er sich da nicht auch Sorgen machen würde, dass ich mir eines Tages eine Überdosis verpasse?
Er meinte: "Das habe ich nie gemacht" und ich sagte: "Aber ich". Und er meinte, er würde sich in diesem Fall keine Sorgen machen.
kend in deinem letzten Beitrag fand ich folgende Passage:
Zitat:


Wie soll man eine solche Aussage bewerten? Da bleiben nicht viele Möglichkeiten. Entweder hat er keine Ahnung davon, was H ist? Oder er hat sich seinen Verstand tatsächlich schon weggesoffen? Oder du musst ihm völlig am Arsch vorbei gehen.

Ich ziehe den Hut vor dir, dass du die Hoffnung immer noch nicht aufgibst und dich weiter bemühmst um ihn
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Calendula hat Folgendes geschrieben:
Oder du musst ihm völlig am Arsch vorbei gehen.


Das glaube ich nicht mal, sondern eher das er mit seinem Leben schon abgeschlossen hat. Menschen mit solchen Biographien bräuchten schon in jungen Jahren therapeutische Hilfe, was zu seiner Zeit höchstwahrscheinlich nicht gang und gäbe war. Vor allem nicht als Mann. Interessant zu wissen wäre es, ob es etwas gibt, dass es sich lohnt, in seinem Alter noch, zu leben.
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:

Genau das mache ich schon seit Jahren und das kostet so viel Kraft! Vor drei Monaten fand dann dieser Zusammenbruch statt und ich hoffte, dass sich unter dem Eindruck dieses Geschehens endlich etwas ändert.

Aber --> das war wohl nix. Er muss halt damit rechnen, dass mein Engagement mit jedem derartigen Vorfall nachlassen wird. Kommt er nicht zur Vernunft, muss er seine letzte Lebensphase womöglich in einem gammeligen Altenheim verbringen (für ein edles Heim habe ich das Geld dann doch nicht). Ich will das natürlich nicht und hoffentlich lässt er es nicht so weit kommen. Aber kaputtmachen lasse ich mich auch nicht.


So wie du das schreibst, hört es sich eher als "totales aufgeben" an, aber das sehe ich nicht so.
Das dies unmenge an kraft kostet, ist mir schon klar, dass versteh ich auch. Aber jetzt ist es an der zeit, dass dein vater mal anfängt über das kneipenleben hinaus zu denken.
Dein vater weiß auch sehr wohl,, was er an dir hat und ich denke, wenn du jetzt mal auf abstand gehst, dass dann dein vater auf dich zukommt.
Weil alte gewohnheiten wie "Kaffetrinken" möchte er ja beibehalten. Aber wenn du auf einmal an diesem tag keine zeit hast, dass wird ihm zu denken geben.
Du hast alles erdenkliche gemacht, auch wenn es für dich nicht einfach ist, aber lass deinen vater mal ne zeitlang in ruhe. Ich trau mir wetten, das er eines tages vor dir steht und fragt was los ist.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sonnenscheinchen schrieb:
Zitat:
Interessant zu wissen wäre es, ob es etwas gibt, dass es sich lohnt, in seinem Alter noch, zu leben.

Ja... vor einigen Tagen sagte er wörtlich: "Ich bin jetzt so alt ... ich will das alles nicht mehr!"
Ich fragte: Was willst Du nicht mehr? ... keine Antwort. Ich fragte weiter: "Willst Du nicht mehr leben, ist es das?" Das hat er energisch verneint. Im weiteren Verlauf des Gesprächs sagte er, er sei vielleicht ein wenig schizophren. Er will und will doch nicht.

Zu Calendula: Ich war in Kneipen bis ich ca. 20 Jahre alt war. Danach verlor ich den Spaß daran, nicht zuletzt deswegen, weil ich mehr und mehr gekifft habe.
Zitat:
Was mich daran immer reizte war und ist, dass ich dort (gewöhnlich) unterschiedlichste Menschen treffen kann jeglicher Coleur. Es geht nicht nur um Geselligkeit, sondern auch um angeregte Gespräche, in gewisser Hinsicht ist es sogar eine nette Gemeinschaft (meistens).

Ja, das formuliert mein Vater ähnlich. Das Ergebnis ist jedoch verheerend. Du solltest ihn sehen: vorher - nachher. Es ist furchtbar, diese Gesellschaft (und der Alkohol) tut ihm wirklich nicht gut.

frau holle: Genau das werde ich tun. Ich weiß nicht, ob er schon wieder zu Hause ist --- jedenfalls habe ich heute keine Zeit, ich schnappe mir jetzt Werkzeug aus meinem Keller und mache gemeinnützige Gartenarbeit in meinem Sportverein. Körperliche Arbeit lenkt ab.

Ganz herzliche Grüße und vielen Dank Euch allen!
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass ist vorerst das vernünftigste, ihn in ruhe zu lassen.
Der kommt schon, da traue ich mich wetten.
Dir wünsch ich erstmal viel spass beim ablenken und meld dich wenn dir danach ist
ok Laughing
Du wirst das "kind" schon zur vernunft bringen.
LG
Frau Holle
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Tamal_Freundin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Veilchenfee,

hab ich mir schon gedacht, dass ein Gespräch vor Ort eh nix bringen wird... Wie wäre es denn mal mit einem vorher/nachher-Vergleich via Kamera (Bild oder Film), damit er sieht, was genau du eigentlich meinst. Ihm selbst wird das wohl nicht wirklich auffallen (wollen).

Ansonsten kann ich dir nur den Rat geben dich so gut es geht innerlich abzugrenzen. In der Hinsicht lebt er ja momentan sogar 'bequemer', denn er wird bestimmt wissen, dass du immer mal wieder nach ihm guckst. Und dich macht es eher noch mehr panisch. Wie wäre es, wenn du dir einfach mal überlegt wie viel Kraft du hast ihm unter die Arme zu greifen, das mal aufschreibst und ihm erklärst, also nach dem Motto: Einmal die Woche guck ich nach dir. Ansonsten bin ich da, falls du Hilfe brauchst. Ich hab grad das Gefühl, dass du ganz doll aufpassen musst nich komplett in die Co-Falle zu geraten - siehe Kontrollbesuche. Die bringen nix, außer das du dich aufreibst. Und so hart das jetzt auch klingen mag, ich denk schon das dein Vater ganz genau weiß was er macht und was das für Auswirkungen hat. Wenn er sich kaputtsaufen will, mußt du das akzeptieren müssen. Schlussendlich führt jeder das Leben, was er oder sie sich SELBST einrichtet. Ich sehe das auch so, dass jeder Mensch in gewisser Weise auch das Recht hat sich selbst zu schaden oder auch umzubringen. Wir sind eben sehr christlich geprägt. Und Hilft hätte er ja, wenn er sie wollen würde und mehr KANNST du nicht machen. Da gebe ich Fr. Holle total Recht. Oft bewirkt man um so mehr man bei Süchtigen macht eher das Gegenteil.

Was ihn evtl. noch zur Vernunft bringen würde, ist, wenn du einfach mal mit ihm seine Beerdigung planst und auch ehrlich dazu sagst warum du das ausgerechnet jetzt machst - Angst das er den nächsten Absturz nur mit Blessuren überlebt usw.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2011 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

So, jetzt habe ich ein paar Stunden hart gearbeitet und bin zu groggy, um mich noch aufzuregen.

Zitat:
Wie wäre es denn mal mit einem vorher/nachher-Vergleich via Kamera (Bild oder Film), damit er sieht, was genau du eigentlich meinst. Ihm selbst wird das wohl nicht wirklich auffallen (wollen).

Hihi, ganz genau damit habe ich ihm schon manches Mal gedroht. Ich hab sogar Bildmaterial in beiden "Zuständen" von ihm, allerdings nicht so viel, wie ich mir wünschen würde. Er wird, sobald eine Kamera läuft, immer total "klemmig" bzw. denkt, er muss eine Show abziehen. Fotos gibt es genug, aber ein Film ist wesentlich aussagekräftiger.

Ansonsten werde ich Euren Rat beherzigen und das "Kind" in Ruhe lassen. Um zu kontrollieren, ob er noch lebt, reicht es auch, Post oder eine Zeitung vor seiner Tür abzulegen. Ist die Zeitung weg, lebt er und kann laufen. Das reicht mir dann.
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
So
Ja... vor einigen Tagen sagte er wörtlich: "Ich bin jetzt so alt ... ich will das alles nicht mehr!"
Ich fragte: Was willst Du nicht mehr? ... keine Antwort. Ich fragte weiter: "Willst Du nicht mehr leben, ist es das?" Das hat er energisch verneint. Im weiteren Verlauf des Gesprächs sagte er, er sei vielleicht ein wenig schizophren. Er will und will doch nicht.


Ja, das sind dann die tollen Aussagen um möglichst alle im Dunkeln zu lassen denen sie noch etwas bedeuten. Hauptsache die anderen zermatschen sich die Birne damit wie es weitergehen soll. Meiner hat auch erst nach dem 6. Delirium und nachdem er ein Korsakow-Syndrom entwickelt hatte, ganz klar gesagt er würde sich jetzt endgültig zu Tode saufen. Somit wusste man nun wenigstens auf was man jetzt warten konnte. Wobei mein Vater Schwerstalkoholiker war, mit Unmengen an täglichem Schnapskonsum. Wenn dein Vater es nur bei Bier o.ä. gut sein lässt, kann er natürlich durchaus länger leben. Der Körper hält echt alles mögliche aus, man mag es gar nicht glauben, wenn man es nicht selber sehen würde.

Einen lieben Gruß Smile
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, da bin ich gerade nicht so ganz sicher, ob es so viel besser ist "nur Bier zu trinken". Meines Wissens schädigen die reinen Schnäpse den Körper weniger/langsamer als Bier. Da merkste Leberprobleme relativ schnell. Bei Schnapskonsum haste wohl eher mit Krampfanfällen u.ä. zu tun.

Also, Veilchenfee, ich sehe bei deinem Vater leider überhaupt keine Krankheitseinsicht und keinen ernstzunehmenden Wunsch mit dem Trinken aufhören zu wollen. Nur mal angenommen, die Kneipe würde schließen, würde sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nichts ändern.

Leider ist es so, dass immer die Angehörigen die Folgen ausbaden müssen, wenn jemand den man liebt ein Suchtproblem hat. Bei euch gibt es - wenn ich dich richtig verstanden habe - nichtmal eine räumliche Distanz außer getrennten Wohnungen, aber ihr wohnt wohl eng beieinander/im gleichen Haus? Das macht's noch schlimmer, weil du nie zur Ruhe kommen kannst.

Ich weiß nicht, wie schlimm es noch kommen muss, damit dein Vater umdenkt, oder ob es für deinen Vater ein trockenes Leben schon von vorneherein nicht gibt. Im Moment sehe ich jedenfalls keine Chance

Den Vorschlag mit den Filmaufnahmen finde ich weniger gut, denn soche Aufnahmen gibt es schon mehr als genug und ich halte sie für wenig hilfreich, denn nur die wenigsten würden aufgrund dessen ihren Konsum komplett einstellen (unabhängig von der Droge).

Tamal_Freundin, du brachtest hier den Vorschlag, mit ihm gemeinsam seine Beerdigung zu planen. Finde ich eher geschmacklos, denn das ist nach wie vor seine persönliche Sache. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ein Suchtkranker ein solches Gespräch direkt mit seinem suchtverhalten in Verbindung bringen wird, geschweige denn mit den Folgen. Ich glaube, das einzige, was wirklich sinnvoll wäre ist, dass die Angehörigen, alsso Veilchenfee, sich um ihr eigenes Wohl kümmert und ihren Vater laufen lässt, schlimmstenfalls (und wahrscheinlich) in sein eigenes und selbst gewähltes Unglück.
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Calendula hat Folgendes geschrieben:
Meines Wissens schädigen die reinen Schnäpse den Körper weniger/langsamer als Bier.


Hallo Calendula Smile !

Kann man da irgendwo was nachlesen ? In diesem Fall bin nämlich ich diejenige die Bier trinkt Sad . Eventuell gäbe es ja was Abschreckendes.
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Tamal_Freundin
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

@ Calendula: Ich finde den Vorschlag mit der Planung der Beerdigung überhaupt nicht geschmacklos. Ich sage das eher aus eigener Erfahrung. Mein Onkel ist in jungen Jahren (als also noch überhaupt kein Mensch an sein baldiges Ableben dachte) bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Meiner Familie kam damals die Aufgabe zu die Beerdigung zu planen. Das war extrem schwierig, weil viele Entscheidungen einfach schwer zu fällen sind, wenn der zu Beerdigende nicht mehr da ist, um fragen zu können: Wie kann ich dir noch meine letzte Ehre erweisen? Welche Musik würdest du gern hören usw.?
In Veilchefees Situation dachte ich auch daran, was passiert, wenn der Vater wieder einen Zusammenbruch hat und dann ein Pflegefall wird und evtl. nicht mehr die Chance hat über so etwas klar zu reden.
Calendula ich würde mir in Zukunft wünschen, bevor du urteilst erst mal nachzufragen wie eine Aussage überhaupt gemeint ist.
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

@ Sonnenscheinchen

Nee, ich habe da weder was Abschreckendes, noch irgendwas zum Nachlesen parat. Diese Info bekam ich mal von einer Alkoholikerin (zeitweise lebte sie immer mal wieder trocken). Allerdings deckt sich das insofern mit meinen Erfahrungen, als dass Biertrinker immer mal wieder erzählen, dass ihre Leberwerte nicht ok sind. Mag aber auch daran liegen, dass ich kaum Schnapstrinker kenne und/oder darüber nicht gesprochen wird. Aktuell saufen sich aber gerade zwei Biertrinker regelrecht zu Tode bzw. sind auf dem besten Wege dahin. Bier in Mengen ist also auch nicht so harmlos.
Zu dem "reinen Schnaps" muss ich aber auch anmerken, dass ich zwei Fälle in Erinnerung habe, wo es zu epileptischen Anfällen kam bzw. Hirnschlägen. Die beiden sind/waren danach schwer krank, körperlich schwer eingeschränkt/behindert und haben sich davon nie wieder erholt. Im Grund ist das also auch nicht zu raten.

@ Tamal_Freundin

Ich habe nur geschrieben, was ich dazu denke und wie ich den Vorschlag finde. Das wird erlaubt sein. ("Ich finde die Idee...")

Eigentlich sollte sich ja nun jeder mit seinem Ableben befassen und solche Dinge planen und regeln. Das hat ja nichts mit Sucht zu tun. Dein Vorschlag kam aber in Zusammenhang mit dem Suchtproblem von Veilchenfees Vater, "um ihn zur Vernunft zu bringen". In diesem Zusammenhang finde ich nach wie vor die Idee geschmacklos. Dabei unterstelle ich dir nichtmal bösen Willen, nur mir will diese Idee überhaupt nicht gefallen.
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Tamal_Freundin
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

@Calendula
Jeder hat natürlich das Recht seine Meinung zu haben. Du hast deine.
Ich möchte jedoch nochmal erklären, was ich mit zur Vernunft bringen meine, was bei dir wohl sauer aufgestoßen ist: Ich denke es gibt Menschen, die wenn sie sich mit der Endlichkeit ihres Lebens befassen nochmal nen Schub bekommen, um mal darüber nachzudenken, was sie noch genau in ihrem Leben gemacht, gedacht, geliebst usw. haben wollen oder auch ggf. die Finger vom Alkohol zu lassen. Ich halte das nicht für unmöglich. Jeder tickt anders und braucht andere Trigger.

Weiterhin können wir hier eh nur Ferndiagnosen und Ratschläge geben und ich traue diesbezüglich jedem User zu einfach die gegenen Vorschläge zu nehmen in ihre Situation zu übertragen und dann zu entscheiden, ob dieser Vorschlag dort hineinpaßt oder nicht. Und die gesamte Situation kennen wir nicht, daher kann ich auch nicht wissen, ob mein Vorschlag in die konkrete Situation paßt oder nicht.

Ich stelle eben auch immer wieder fest das es für viele Menschen doch noch ne sensible Grenze darstellt, sich über den Tod zu unterhalten. Klar will sich auch niemand damit beschäftigen, ist ja auch ein unbequemes Thema.
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