Satz mit X - war wohl NIX!

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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, ich glaube nicht, dass so ein Beerdigungs-Gespräch was bringen würde, ob geschmacklos oder nicht. Wir haben uns in der Vergangenheit schon über solche Dinge unterhalten. Er will am liebsten eine durchgehende, schwarze Grabplatte, "damit das Grab keine Arbeit macht". Diese Platte kriegt er aber nicht, weil das Grabdesign (da liegen schon 5 Leute drin) das nicht hergibt. Ohnehin machen die Hinterbliebenen sowieso meist, was sie wollen. Mein Vater hat sich auf Mutters Beerdigung die ein oder anderen kleine (oder auch größere) Geschmacklosigkeit geleistet... also bin ich auch nicht zimperlich, was ihn angeht. Unsere Familie ist in dieser Beziehung recht leidenschaftslos.

Im Moment sieht die Situation so aus, dass ich ihn tatsächlich komplett in Ruhe lasse. Ich schaue nicht mehr bei ihm rein ... ich kriege notfalls auch so mit, was "läuft", ich habe sehr feine "Antennen". Wenn er was von mir will, kann er sich ja irgendwie bemerkbar machen.

Das mit dem Schnaps und den Krampfanfällen kann ich übrigens bestätigen. Üblicherweise trank mein Vater nur Bier und Wein, einige Zeit vor seinem Zusammenbruch fing er auch mit Schnaps an. In der Notaufnahme, in der wir einige Stunden herumsaßen, hatte er dann tatsächlich (beim Röntgen) einen Krampfanfall. UND er fiel halt dauern um - allerdings ohne zu krampfen. Da war der Krampf wohl nur im Hirn Rolling Eyes .

Es deprimiert mich halt immer noch, dass er weitermacht. Er hat sich wider Erwarten vollständig erholt und ich fasse es einfach nicht, dass er den Ernst der Lage nicht begriffen hat. Für so dämlich hätte ich ihn nicht gehalten, ich habe ihn da überschätzt und tatsächlich geglaubt, dass sich was ändert. Ich hatte mich schon so gefeut. Naja.
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die Beedigung planen ist auch meiner Meinung nach geschmacklos. Klar is es schwer wenn es soweit ist alles richtig zu machen aber dennoch ist es das Motiv dazu was es geschmacklos werden lässt.
Bei meinem Vater hatte ich glück und habe da mal was aufgeschnappt wie er es am liebsten hätte. So habe ich es auch geplant, bei beinem Mann, joar den hab ich mal gefragt. Es ist schon so lange her deshalb muß ich mit Details sparen aber ich saß auf dem Sofa und dachte mal wieder nur daran wie lange er noch leben wird, wann es denn mal passieren wird und da fragte ich ihn wie er denn beerdigt werden wolle.
Aber mit meinem Vater präzise seine Beerdigung planen,um ihm die Augen zu öffnen, naja muß ja nich sein.

Das Bier schädlicher ist als hochprozentiges ist war mir auch neu, würde auch gern mehr dazu lesen.

Mein Vater war auch schwerst alkabhängig. Er lag regelmäßig im Delirium und die Entgiftungen kann ich nur noch so grob abschätzen, sowie die abstürze und Notarzt besuche. Mit Bier fing das dann alles wieder an und ging relativ flott zum Schnabs. Nach einer woche lag er schon flach. Zum Kiosk gekrochen würde ich mal sagen bis nix mehr ging.

@ Veilchen ich glaube nicht das dein Vater jemals noch vom Alk wegkommen wird. Er ist einfach zu festgefahren. Es ist zwar schwer mit anzusehen aber immerhin ist es kein Delirium. Er lebt schon so lange damit und es hat sich einfach manifestiert. Allein schon die Antworten auf deine Fragen mit dem H ist schon sehr bedauerlich. Aber was willste machen. Nüsch. Du machst dir nur mehr sorgen. Er hat sich bestimmt aufgegeben wie ja schon geschrieben wurde.
Ich habe meinen Vater einfach so machen lassen, habe genug geprädigt dachte ich. Als Kind habe ich wahre Vernunftspredigen gehalten. Ich war absolutes Papa Kind. Das hörte mit beginnender Pupertät auf.
Er war zu nichts mehr instande. Nach der Wende ging es steil berg ab mit ihm und er soff sich immer öfters ins koma. Da war dann nichts mehr zu machen.
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Es deprimiert mich halt immer noch, dass er weitermacht.


Deswegen mein Rat, versuche dich jetzt schon, so weit es geht, dich abzugrenzen.

Zitat:
Er hat sich wider Erwarten vollständig erholt und ich fasse es einfach nicht, dass er den Ernst der Lage nicht begriffen hat.


Ich erlebte meinen Vater angebunden, mit Blut aus dem Mund laufend, den stärksten Medikamenten intus, auf der Intensivstation. Ich dachte damals das gleiche wie du, nur konnte ich nichts ändern, an mir, weil ich noch Kind war und die ganze Tragweite dessen nicht begriffen habe. Heute wünschte ich mir sie hätten mich nie da rein gelassen.

Zitat:
Für so dämlich hätte ich ihn nicht gehalten, ich habe ihn da überschätzt und tatsächlich geglaubt, dass sich was ändert.


Der Glauben stirbt eben zuletzt.

Zitat:
Ich hatte mich schon so gefreut. Naja.


Das hätte ich mit dir gemacht. Smile

Ich schick dir mal für die nächsten Monate ein paar 1000 Kilo Kraft !
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Habe mal ein bisschen im Netz gesucht. Gefunden habe ich Fragen bzgl. der Schädlichkeit von Bier und Schnaps, was denn nun schädlicher sei, aber keine gescheite Antwort gefunden. Halte aber mal die Augen weiter offen.

Veilchenfee, deine Enttäuschung kann ich mir so gut vorstellen. Ich glaube, da kann jetzt nur ein sog. Wunder helfen.

@ Tamal_Freundin
Mir ist selbstverständlich dein Gedankengang klar und ich weiß, was du damit bezwecken wolltest. Ist doch alles in Ordnung. Wink
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Veilchenfee meinte fogendes:
Es deprimiert mich halt immer noch, dass er weitermacht. Er hat sich wider Erwarten vollständig erholt und ich fasse es einfach nicht, dass er den Ernst der Lage nicht begriffen hat. Für so dämlich hätte ich ihn nicht gehalten, ich habe ihn da überschätzt und tatsächlich geglaubt, dass sich was ändert. Ich hatte mich schon so gefeut. Naja.

Ja, da kann man meinen, dass ein mann in so einem alter, vernünftig und einsichtig ist. Wenn nicht in dem alter, wann dann?
Ich finde das nicht dämlich. Ich meine, ab wann kann man von einen süchtigen menschen erwarten, dass er ab sofort sein leben komplett ändern soll?
In jungen jahren, weil da hat mein sein leben noch vor sich?
Oder im späten alter, damit man noch etwas von der "anderen" welt mitkriegt?
Was würde sich denn dann ändern?
Du wärst beruhigter, zufriedener, gut.
Dein vater muss/soll aber sich ändern, damit er noch was von seinem, vielleicht kurzen leben hat, was er aber gar nicht will.
Veilchenfee, lass ihn einfach. Ich glaube schon, dass er weiß , wie es um ihn steht. Vielleicht ändert er sich ja noch.
Jetzt, wo du ihn nicht mehr so sehr einengst (nicht negativ gemeint) und wenn nicht dann hat er sein leben gelebt, so wie er es wollte.
LG
Frau Holle
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, ich finde nicht, dass ich ihn eingeengt habe. Am Anfang musste ich jeden Tag bei ihm reinschauen, einfach deshalb, weil er noch nicht schwindelfrei war und sich nicht alleine versorgen konnte. Jetzt ist unser Verhältnis wie vor seinem Zusammenbruch, mit dem Unterschied, dass er bei mir im Haus wohnt und nicht mehr 3 Kilometer entfernt. Ich kontrolliere ihn nicht, um Himmels Willen!

Zitat:
Ich finde das nicht dämlich. Ich meine, ab wann kann man von einen süchtigen menschen erwarten, dass er ab sofort sein leben komplett ändern soll?

Immerhin hat er vor über 30 Jahren einfach so das Rauchen aufgegeben und er war ein starker Raucher. Ich habe ohne therapeutische Hilfe mit den harten Drogen aufgehört. Daher unterstelle ich uns beiden eine gewisse Konsequenz und "Schmerzfreiheit", wenn es um solche Dinge geht.

Zitat:
Was würde sich denn dann ändern?
Du wärst beruhigter, zufriedener, gut.
Dein vater muss/soll aber sich ändern, damit er noch was von seinem, vielleicht kurzen leben hat, was er aber gar nicht will.


Klar, ich habe auch egoistische Motive. Und Du hast vollkommen recht, soll er leben wie er möchte. Er klagt ja immer, dass er ohne seine Kneipe total einsam wäre. Allerdings könnte er sich ja auch neue ("normale") Freunde anlachen! Brrr, ich klinge schon wie meine eigene Mutter. Blöd ist halt, dass man MIR, als ich jung war, den gleichen Text vorgesagt hat. Ich möchte ihn sozusagen mit seinen eigenen Weisheiten von vor 25 Jahren schlagen.

Früher war er ein Geschäftsmann mit Anzug, Krawatte und Aktenköfferchen. Oberflächlich gesehen total seriös. Doch schon Ende der 80iger Jahre schlichen sich einige kleine optische Besonderheiten ein und heute ist er ein Paradiesvogel. Er entfernt sich immer mehr von dem (weit positiveren) Bild, das ich aus der Vergangenheit immer noch von ihm habe...

Andererseits: Er hatte auch schon schlimmere Phasen. Vor einigen Jahren ist eine Alki-Freundin von ihm, die er sehr, sehr gern hatte, in seinem Beisein tödlich verunglückt. Ich war mir nicht sicher, ob er diesen Schock überleben würde. Es war grauenvoll. Insofern kann ich mich eigentlich nicht beschweren und hoffe nur, dass nicht so bald ein weiteres Großereignis stattfindet.
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Nero
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Anmeldungsdatum: 08.07.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 10:05    Titel: schön schwierig ... # Antworten mit Zitat

hallo und so - hab die erste Seite gelesen und die Seiten 2/3 überflogen. sry ... Cool Kann daher sein, dass ich was schreibe und damit nur eine Meinung wiederhole.
Egal, denke mal der erste und wichtigste Schritt für deinen Dad wär erstmal, daß er zu einer Selbsthilfegruppe geht. Natürlich muß er eine finden die ihm zusagt und in der es um Alk geht.
Denn dass er aufhört zu trinken und damit 90% seiner Sozialkontakte aufgibt ist wohl unrealistisch. Dann stirbt er an Einsamkeit.
Wenn er 1 mal die Woche zu so einer Runde geht, in der sich sowohl trockene als auch aktive Trinker treffen, dann kann man ja schauen wie sichs entwickelt.
Auch haben diese Leute evtl. neue Ansätze und Lösungen auf Lager.
Somit muß er sein Leben erstmal nicht aufgeben, sondern gewinnt sogar noch etwas dazu. Zuviel kanns ja anscheinend nicht sein bei ihm ?
Na denn, bis später
Ciao
äh - bei uns gibts sowas z.B. beim Blauen Kreuz, Caritas, Diakonie etx.
aber jetzt,
viele Grüße - Servuz
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist eine sehr gute Idee, Nero -
aber in dieser Beziehung hat mein Daddy einen ganz, ganz großen, ungesunden Stolz. Lieber würde er verrecken, als in so eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Das würde er als Schwäche ansehen und das passt so gar nicht zu seinem Selbstbild. Er macht sich eher lustig über solche Gruppen und zieht nicht einmal in Erwägung, dass da auch echt brauchbare Leute dabei sein könnten. Sehr schade. Auch in der Klinik kamen sie ihm schon mit dem Vorschlag (Selbsthilfegruppe, Therapie) und meinten, bei ihm "hätte es noch einen Sinn". Als er vor 25 Jahren seinen Führerschein verlor und zwecks MPU zu einem Psychologen musste, hat er das volle Arroganzprogramm gefahren und sich von dem Mann überhaupt nichts sagen lassen. Ergebnis: MPU bestanden. Nach einem halben Jahr: Erneut erwischt worden, Lappen wieder weg. Nochmal MPU.

Der momentane Stand der Dinge ist der, dass er sich seit 2, 3 Tagen wieder etwas etwas eingebremst hat. Bin ihm gestern und heute zufällig auf dem Flur begegnet und es war alles im grünen Bereich Cool. Bis zum nächsten Mal Twisted Evil
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Hmm, ich finde nicht, dass ich ihn eingeengt habe. Am Anfang musste ich jeden Tag bei ihm reinschauen, einfach deshalb, weil er noch nicht schwindelfrei war und sich nicht alleine versorgen konnte. Jetzt ist unser Verhältnis wie vor seinem Zusammenbruch, mit dem Unterschied, dass er bei mir im Haus wohnt und nicht mehr 3 Kilometer entfernt. Ich kontrolliere ihn nicht, um Himmels Willen!


Hab ich mir doch gedacht, dass einengen das falsche wort ist. Deshalb hab ich noch extra dazu geschrieben "nicht negativ" gemeint.
Aber trotzdem hast du mich verstanden, siehe antwort von dir.
Ich denke, so wie du es jetzt machst, wirst du den grössten erfolg erzielen. Denn dann passiert genau das, was dein vater will, nämlich selbstständig leben und doch jederzeit familienanschluss zu haben. Wirst sehen das funktioniert. Wie gesagt mit den eigenen waffen schlagen!
Gibt es schon eine kleine verbesserung oder ist es noch zu früh?
Alles gute
LG
Frau Holle
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

@ frau holle: Nunja, seit 2, 3 Tagen ist er wieder in der Spur, aber sowie ihn der Blues überkommt, dann das sehr schnell wieder ganz anders werden. Das ist ja das, was mich so fertig macht. Eben ist noch alles gut, zwei Stunden später habe ich es dann wieder mit einem ganz anderen, sehr unangenehmen Menschen zu tun. Jekyll und Hyde halt. Und es gibt nichts, womit ich Einfluss nehmen kann. Nicht im Guten und nicht im Bösen. Das haben andere vor mir auch schon nicht geschafft.

Übrigens hat er heute bei mir angerufen (ich war nicht da) und mir wegen was total Unwichtigem auf den AB gequatscht. Ihr hattet recht, er kommt schon von alleine Very Happy .
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Na siehste, est tut sich sogar schon etwas.
Veränderungen, die etwas bewirken sollen, gehen halt mal etwas langsamer von statten, als einem vielleicht lieb ist.
Lass deinen vater die geschwindigkeit bestimmen und falls es doch mal wieder in die verkehrte richtung laufen sollte, dann fällt dir mit sicherheit ein stopp ein, dass auch dein vater akzeptieren wird.
Sei froh, dass man noch eine veränderung bemerkt und dein vater nicht im dauersuff, vor sich hin lebt.
Das wird schon!
Lg Frau Holle
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krebs88
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Anmeldungsdatum: 13.08.2010
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2011 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

hi veilchen

wir hatten ja damals geschrieben...

schade...aber naja...

ich muss auch gestehen hab nicht jeden beitrag jetzt gelesen aber viele Wink

ich bin der meinung wir können unseren "lieben" nicht helfen wenn sie nicht wollen...

dein vater ist genau wie meine mutter,einfach ein bisschen überheblich wenn es um solche selbsthilfegruppen geht usw denn diese haben SIE ja nicht nötig^^

ich glaube echt das beste ist du grenzt dich ab ...in gesunden maße kannst du ihm helfen aber denk in erster linie an dich!


liebe grüße krebs
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Tamal_Freundin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2011 08:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ein paar abschließende Worte zum Beerdigungsthema.

Ich hab lang überlegt, ob ich überhaupt noch mal das Thema aufwühlen soll, zumal es ja grad auch wieder ruhig darum geworden ist. Es geht mir auch gar nicht in erster Linie darum mich rechtfertigen zu wollen. Mir ist nur was sauer aufgestoßen, weshalb ich jetzt darüber nochmal schreiben möchte.

Jeder muss selbst wissen, ob und inwieweit ein Beerdigungthema in der Familie oder bei Freunden aufgegriffen wird. Ich denke, ob und inwieweit dies dann 'geschmacklos' wird, hängt nicht mal von der Themenwahl an sich ab, sondern wie das angesprochen wird und in welcher Situation.

Was mich jedoch arg wundert ist, dass das Ansprechen dieses Thema als geschmacklos angestehen wird, aber andererseits hier manche überhaupt kein Problem damit haben eine Beerdigung so zu organisieren, wie sie es gern wollen. DAS widerum finde ich respektlos. Klar kommt es auf die finanziellen Mittel usw. an. Aber ist es nicht widersprüchlich erst nen Suchtkranken helfen zu wollen und prosoziales Verhalten zu zeigen, um dann in der Beeridungssituation alle guten Dinge über Bord zu werfen? Und was ist das für ein Argument, wenn das eh angeblich alle so machen würden? Ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich Famlien gibt, die so herzlos mit Verstorbenen umgehen, aber selbst wenn meine Familie so wäre, heißt das ja noch lange nicht das ich aufgrunddessen nen Freibrief hab das auch so zu handhaben, wenn es menschlich gesehen ja nicht grad so nett ist.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2011 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tamal_Freundin, auch wenn Du "abschließende Worte" zu dem Thema geschrieben hast, möchte ich doch noch darauf eingehen:

Zitat:
...aber andererseits hier manche überhaupt kein Problem damit haben eine Beerdigung so zu organisieren, wie sie es gern wollen. DAS widerum finde ich respektlos. Klar kommt es auf die finanziellen Mittel usw. an. Aber ist es nicht widersprüchlich erst nen Suchtkranken helfen zu wollen und prosoziales Verhalten zu zeigen, um dann in der Beeridungssituation alle guten Dinge über Bord zu werfen?

Du schreibst es selbst schon: Finanzielle Mittel sind das Eine, die zur Verfügung stehende Kraft das Andere. Übertrieben formuliert: Stell Dir vor, der Verblichene wünschte sich zu Lebzeiten, in einem Sarg mit Klavierlackbeschichtung, in einem schwarzen Smoking und mit Zylinder beerdigt zu werden. Zusätzlich soll eine Live-Band "My Way" von Sinatra spielen und dann sollen noch 100 rosa gefärbte Tauben freigelassen werden. Würdest Du diesen Wunsch erfüllen (können)? Nee, oder?

In meiner Verwandschaft gab es einen Fall, da wollte der Betreffende überhaupt kein Grab und keine Beerdigung, die Asche sollte verstreut werden. Da der gute Mann aber ein ziemliches Chaos hinterlassen hatte und das mit dem Verstreuen damals nicht so einfach zu organisieren war, bekam er halt doch ein Urnengrab. Das hat keinen einzigen aus der Verwandschaft gestört. Und so ist das immer, denke ich mal. Die Ding werden pragmatisch gelöst.

Wenn ich einem Suchtkranken helfe, handle ich an einem lebenden Menschen. Das ist was anderes, als wenn ich einem Toten nicht exakt seine Wünsche erfülle. Darin sehe ich kein antisoziales Verhalten und keine Respektlosigkeit.
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Tamal_Freundin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2011 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veilchenfee,

so war der Kommentar nicht gemeint. Ich hab mich nur über die Doppelmoral geärgert, jemanden dafür zu kritisieren eine Beerdigung anzusprechen und dies als geschmacklos zu bezeichnen, aber gleichzeitig dann Beerdigungswünsche zu ignorieren als vollkommen legitim darzustellen. Das hat für mich einfach nicht zusammen gepaßt.

Du warst da persönlich gar nicht angesprochen.
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