Normalo und Junkie...

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Feeeh
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.06.2011
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab hier gestern noch ewig rumgelesen, und auch mit jemandem gesprochen aus meinem Umfeld der seit 14 Jahren clean ist...und ich habs ihm gesagt.
Ich bin einfach da hin gegangen wo sie immer abhängen...Er hat immer versucht zu verheimlichen wo er ist wenn er nicht bei mir ist, aber man ist ja nicht dumm. Als er gesehn hat das ich komme is er ersmal ausgeflippt und hat mich weg gezogen...nie wieder soll ich mich in dem Drecksloch blicken lassen, hat er gemeint. Er war außer sich und richtig angepisst. Es macht ihm soo viel wenn ich auch nur in die Nähe von den Junkies komme - dabei ist er doch selber einer. Als dann einer kam und schaun wollte was los ist, ist er voll ausgerastet...keiner von ihnen hat das Recht mich anzuquatschen weil sie alle nur assige kaputte Menschen sind, meint er. Ich versteh das nicht - das sagt grade er! Er gehört dazu wie die anderen auch. Vieleicht noch nicht so ganz verratzt wie das was ich da sah aber wenn er nix ändert sieht er vieleicht auch bald so aus.
Wir sind dann gegangen und er wurde schon viel ruhiger...und dann hab ich ihm gesagt was Sache ist, dass es so nicht geht, dass ich nicht mit ihm zusammen komme werde, solange er noch voll drauf ist...
Ich hab gesagt wenn er mich will - und das wirklich, dann soll er was dafür tun das er weg davon kommt. Dann soll er es wenigstens versuchen, aber ich werd ihm nicht dabei Händchen halten weil ich es nicht kann selbst wenn ich es wöllte, er muss es alleine machen, und wenn er es schafft dann bin ich da... Klar...das wollt er nicht hören und ich hab gesehn wie sehr ihn das getroffen hat. Mir hats fast mein Herz zerissen. Mir tut das so leid, und ich hab so Angst um ihn. Ich musst irgendwann dann gehn und hab ihn stehn lassen, er stand da halt...und hat geweint und kein Wort mehr gesagt - ich glaub damit hätt er nicht gerechnet... und dazu hats auch noch voll gepisst, mann das war echt alles total deprimierend...

Wie es jetzt weiter geht weiß ich nicht...ich weiß nur das ich immer wieder mal wissen muss wie es ihm geht... sonst werd ich wahnsinnig.
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Das hast du echt toll gemacht.
Ich kann mir vorstellen, wie groß deine überwindung war ihm dies alles zu sagen. Auch das er damit nicht gerechnet hat, glaub ich.
Aber jetzt, fängt die arbeit eigentlich erst an. Jetzt mußt du stark bleiben und konsequent, wenn er versucht dich per telefon oder persönlich umzustimmen.
Du kannst ihm noch mal erklären, dass du ihm helfen wirst, soweit es für dich möglich ist.
Aber natürlich ist jetzt erstmal er dran, etwas zu beweisen. Wenn er schon nicht so ist wie seine junkfreunde. Entweder er will was verändern, dann tut er es. Ohne wenn und aber. Süchtige sind sehr erfinderisch, da musst du auch aufpassen.
Du kannst ja, wenn er in eine entgiftung gehen sollte, ihn ja da öfters anrufen.
Aber sonst wär ich da auch ein wenig vorsichtig, wenn du ihn nun öfters sehen solltest, weil du wissen willst wie es ihm geht. Da besteht die gefahr, für dich wieder, einzulenken und du ihn doch bei dir aufnimmst.
Sei nicht zu sehr depri, lenk dich mit deinem kind ab, da kommst du auf andere, bessere gedanken.
LG
Frau Holle
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man das so liest, kann man zu der Annahme kommen, vielleicht ist er ja doch nicht so ein kaputter, wie man sie öffentlich gewohnt ist. Er versucht dich, wie du schreibst, mit allen Mitteln von der Szene fern zu halten, haut sogar anderen dafür ein Brett vorn Kopp, damit sie wieder Kehrtwende machen und dich in Ruhe lassen. Wohlmöglich hat er Angst, dass du auch drauf kommen könntest und er sich dann nicht zu unrecht schuldig fühlen muss.

Das was du ihm mitgeteilt hattest, war das nicht das, was er sich gewünscht, was er gehofft hat, das ist klar. Doch wird es ihm die Augen öffnen. Alles oder Nichts - sozusagen. Und dann auch noch aus eigener Kraft, ohne Händchenhalten, wie du es ausdrückst. Das erfordert Kraft und Willen. Wenn er das schafft, ich könnte mich dafür selber für diese Aussage Ohrfeigen, hat er doch eigentlich eine Chance verdient? Es bleibt ein bitterer Geschmack der Rückfallquote. Wenn er aber zuvor ein vernünftiges Leben führte, sind durchaus Chancen vorhanden.

Hast du ihn jemals gefragt, wie er dazu gekommen ist, was er vorher gemacht hat, wie lange er abhängig ist? Das ist entscheidend, daraus kannst du einigermaßen abschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er wieder ein drogenfreies Leben führen wird. Es gibt Abhängige, die haben bereits in ihrer frühen Jugend mit Heroin angefangen, kennen nichts anderes, kennen von sich selbst keine andere Persönlichkeit. Und selbst wenn es anders ist, bleibt es schwierig.
Selber habe ich erst mit Mitte Dreißig mit Drogen angefangen, zuvor war ich fast 10 Jahre Vegetarier, zwang mich in der selben Zeit, keinen Tropfen Alkohol anzufassen. Noch nicht mal einen Joint hatte ich zuvor probiert. Dann testete ich irgendwann Koks, doch erst Heroin wurde ein Verhängnis. Dennoch war und bin ich durchweg berufstätig, habe nach außen hin ein normales Leben, kaum einer weiß um mein Problem.
Keineswegs möchte ich hier meine Lebensgeschichte erzählen, das ist für außenstehende langweilig. Vielmehr möchte ich damit deutlich machen, dass ich etwas habe, worauf ich mich besinnen kann, wohin ich zurückfinden kann. Wer noch nie eine gefestigte Persönlichkeit eigen nennen konnte, wird es schwerer haben. Erst müsste die Persönlichkeit entwickelt werden, dann erst kann ein Entzug und eine Therapie zum dauerhaften Erfolg führen.

Frage ihn also unbedingt nach seiner "Drogenkarriere", wie es so schön genannt wird. Sollte er schon immer einen ausgeprägten Hang nach Dope aller Art und nach Harz IV gehabt haben, vergiss das alles so schnell wie möglich. Du wirst trotz größter Mühe nicht aus einem Klumpen Matsch feinstes Silverbesteck basteln können. Wenn das Besteck aber nur verbogen ist, kann man es ja mal versuchen, es wieder gerade zu biegen. Vielleicht gehört er tatsächlich zu den wenigen Prozent, die es schaffen, die etwas im Kopp haben?

Apropos, war er jemals berufstätig, hat er denn überhaupt eine Ausbildung oder wenigstens einen Schulabschluß. Diese Fragen mögen oberflächlich wirken, sind aber für dich wichtig, ihn als Ganzes zu beurteilen. Was willst du mit einem ohne Schulabschluß, was soll das für eine Zukunft werden? Klar, er kann den nachholen und so weiter. Herje, jetzt klinge ich aber zunehmend wie dein Vater. Also schließe ich jetzt besser.
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Feeeh
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.06.2011
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Dank euch Smile

Er ist seit etwas über 3 Jahren auf H (er hat alles an Drogen mal probiert - quer beet aber hat es eben nur probiert und nie regelmäßig genommen, bis auf das Heroin eben) davor hat er ganz normal seine Ausbildung gemacht und gearbeitet danach. Als er noch da wohnte wo er herkommt, am anderen Ende von Deutschland, von mir aus gehsehn. Seit er hier wohnt ist alles irgendwie den Bach runter gegangen, warum weiß ich nicht - er spricht über so vieles nicht richtig mit mir.

Ja er will mich mit allen Mitteln von der Szene fernhalten, das sagt er immer wieder. Und falls irgendjemand doch mal auf die Idee kommen sollte mir was anzudrehn, garantiert er für nichts...seine Worte. Das schlimmste für ihn wär, wenn ich drauf kommen würde...wegen ihm. Mich da zu sehn heute, war ganz übel für ihn...aber ich wusste das er so reagieren wird, und bin trotzdem hin.

Wenn er auf Entgiftung gehn sollte und das alles durchziehn will, dann werd ich anrufen und auch so wenn er es nicht macht, werd ich ihn anrufen und fragen wie es ihm geht...aber ich werd mich jetzt erst mal für ne ganz lange Weile nicht mehr mit ihm treffen. Ihn vieleicht mal einfach ne lange Zeit nicht sehn, bringt wieder etwas Ruhe rein.hance

Wie gesagt er ist jetzt an der Reihe, und ich hoffe so für ihn das er was macht was in die richtige Richtung geht und das er es nicht alles nur noch schlimmer macht.

Ich hab ihn allein gelassen mit seiner Sucht...und ich muss jetzt hart bleiben wenn Sms kommen mit Sachen wie...egal was du verlangst ich werds tun für dich...

Irgendwann vieleicht wenn er den Willen gezeigt hat und es durchgezogen hat, bekommt er seine Chance...jap dann hat er es mehr als nur verdient. Nur bis dahin muss er alleine gehn und ich hoffe so das er es schafft.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Feeeh hat Folgendes geschrieben:
Irgendwann vieleicht wenn er den Willen gezeigt hat und es durchgezogen hat, bekommt er seine Chance...jap dann hat er es mehr als nur verdient. Nur bis dahin muss er alleine gehn und ich hoffe so das er es schafft.


Dieser Gang wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. So weit wirst du dich ja schon informiert haben? Der Entzug dauert etwa 3 Wochen. Dann kommen 3 bis 6 Monate Therapie, die eigentliche Behandlung, in der die gesamte Suchtproblematik bearbeitet wird.

Ja, und dann gehen viele sofort wieder auf die Platte, um Dope zu kaufen. Denn jetzt knallt das Heroin ja wieder richtig, jetzt, wo der Körper sämtliche Gewöhnung vergessen hat. Da reicht wieder ein Päckchen halbwegs qualitatives Zeugs und der Konsument verdreht die Augen wie ein Kompass, der nicht weiss, wo Norden ist. *schnarch*

Du hast dir da was ausgesucht! Wie sagt man: Wo die Liebe hinfällt! Hinzu kommt sicher auch Mitleid. Man will den "kranken", für den eine gewisse Sympathie besteht, ja nun auch nicht vor den Kopp' hauen. Und alleine die Vorstellung, einsam, verstoßen und traurig steht der einsame Wolf im Regen. Nein, ich möchte dich nicht veralbern. Ich meine das durchaus ernst und kann nachempfinden, wie es dir ergeht. Gute Nacht! Ich kann nicht mehr, bin müde... schon 2:30 Uhr!
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Feeeh
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.06.2011
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das es ein langer harter Weg für ihn werden würde, weiß ich.
Und ich weiß nicht ob er es durchhalten würde.
Bis er sich entschieden hat, is erstmal Funkstille...und wenn er dann was ändern will, helf ich ihm, mit ner gewissen Distanz - bis er es gepackt hat.
Man wenn ich mich selber so höre, dann merkt man echt wie planlos ich bin was das alles betrifft. Ich kann mir anscheinend doch nicht mal ansatzweise vorstellen wie schwer das sein muss, davon los zu kommen.

Ausgesucht hab ich ihn mir nicht...er war einfach da, und als ich erfahren habe was Sache ist, war es fast schon zu spät. Gut ich hätt nach dem Abend gehn können, aber ich bin geblieben nachdem er die Karten auf den Tisch gelegt hat - also hab ichs mir doch irgendwie ausgesucht.

Der erste Tag an dem ich rein gar nichts von ihm gehört habe... es ist echt komisch, er hat einfach dazu gehört in den letzten Wochen.
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Klar, ist es verständlich, dass dir der gewohnte kontakt der auf einmal ausbleibt, vermissen wirst.
Aber jetzt kannst du auch gleich mal sehen, in wieweit er es jetzt ernst meint und etwas dagegen unternimmt.
Versuch dich so gut es geht abzulenken. Sei sehr vorsichtig, wenn du nun doch den ersten schritt machen solltest, weil du es nicht mehr aushältst. Ich würde dir aber davon abraten.
Denn süchtige können sehr gut schauspielern, damit sie ihren willen erreichen. Verständlich auch, dass du dir einen entzug nicht vorstellen kannst. Er ist sehr mühselig und schwer, aber machbar und auch zu schaffen.
Danach geht die arbeit aber dann erst wirklich los. Denn stabil bleiben, konstant "nein zur droge" zu sagen, dass schaffen nur wenige ohne prof. hilfe. Da gehören regelmässige drogengespräche dazu, besser noch wäre ein stationäre Therapie.

LG
Frau Holle
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gast01
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.04.2011
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 06:54    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan finde du übertreibst ein wenig,weil sie schreibt doch er ist ein normalo man würde es ihm nicht ansehen er zieht sich anständig an...also ist er keiner von ganz unten..vll nur auf dem weg dahin und würde wirklich aufhören wenn er ne frau findet Question Exclamation ich weiß es nicht keiner weiß es,weil wir ihm nicht kennen,also ich kenne auch paar leut die in der substi sind denen sieht man das auch nicht an: der eine ist geschäfsts inhaber von 4 handy läden und leuft den ganzen tag im anzug rum,und den kenn ich schon 10 jahre und so lange ist der auch schon auf mehta,er fühlt sich gut so fährt ein fetten benz,also was ich sagen will man kenn diese scheioß sache mit den 90% nicht anwenden

Feeeh: mach mal was ich dir oben gschrieben habe sag ihm er soll in die entgieftung gehen,und dann kannst du immernoch weiter sehen...mach dir kein druck,wer weiß vll klapt ja auch alles und ihr seit ein wunderbares paar Wink Laughing
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wolke18
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.06.2011
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Feeeh, ich denke, Du willst einen sehr gefährlichen und steinigen Weg gehen. Du kannst ihn unterstützen, aber nur mit der klaren konsequenten Linie : Geh in Therapie, DANN können wir über Beziehung reden. Trage die Verantwortung für Dich und Deine Tochter, denn auch Co-abhängigkeit ist eine Sucht.
Der Wunsch, etwas zu tun, muss aus ihm selbst kommen, denn NICHTS und NIEMAND kann mit dieser Droge konkurrieren. Kein Süchtiger hört FÜR jemanden auf, nur, wenn er es wirklich will, weil er nicht mehr will. Ansonsten ist der Rückfall vorprogrammiert, denn die Sucht ist ein emotionales Problem, mit den Ängsten, die entstehen, wenn die Gefühle beim cleansein wiederkommen, kann man nur selbst umgehen lernen. Die kann einem kein Mensch abnehmen, denen muss man sich ganz allein stellen. Unterstützung hilft, aber machen muss man selbst.
Ich bin selbst ein Ex-user (24Jahre Heroin, entgiftungen, therapien, substitution) und weiß nur zu gut, wovon ich rede. Auch ich habe immer gearbeitet, nach außen alles toll gehalten, aber süchtig war ich genauso, wie der Junkie, der seine Oma beklaut, der Alki, der seine Familie anlügt, der Kokser, der ja nur mal am wochenende... Ist echt alles das gleiche. Und schon der unterstützende Weg ist echt von Felsbrocken gesäumt, bitte, helfen kann nur er sich selbst. Zeige ihm, dass Du an ihn glaubst, aber halte Abstand und sei darauf gefaßt, dass es schiefgehen könnte. Paß auf Dich und Deine Tochter auf
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2011 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

gast01 hat Folgendes geschrieben:
CrazyMan finde du übertreibst ein wenig,weil sie schreibt doch er ist ein normalo man würde es ihm nicht ansehen er zieht sich anständig an...also ist er keiner von ganz unten..vll nur auf dem weg dahin und würde wirklich aufhören wenn er ne frau findet Question


Eigentlich wollte ich es ignorieren. Seis' drum. Du meinst, ich übertreibe? Ich versuchte, nicht ganz so hart zu schreiben, habe also eher untertrieben. Aber ok, jeder hat seine Ansicht.Er sei doch ein "normalo"? Ich habe noch keinen Junkie kennengelernt, der ein "normalo" ist. Dann wäre die Person nicht abhängig, und schon gar nicht von Heroin, einem Stoff, der Ausblenden hilft.

Wenn er nur wegen einer Frau aufhört, was macht er dann beim ersten Streit, bei der ersten Situation, in der die gasamte Beziehung in Gefahr steht, der Grund für das Aufhören also nicht mehr bestehen könnte? Nein, so geht es nicht. Er muss für sich selbst aufhören, nicht für eine Partnerin, nicht bedingt von irgendetwas. Nur wenn er aus innerer Überzeugung von Heroin Abstand gewinnt, wird es von Dauer sein, wird er sogar so stark sein, dass man ihm ein Päckchen vor die Nase legen könnte, ohne dass es ihn zu verlocken vermag.
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2011 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Da geb ich crazyMan recht geben.
Wenn ein süchtiger nicht aus eigenen willen heraus mit drogen aufhören will, ist dies zu über 90% zum scheitern verurteilt.
Jeder noch so gutgemeinter grund kann füher oder später wieder dazu benutzt werden, wieder mit drogen anzufangen.
Es muß nicht so sein, aber statistiken sagen etwas anderes.
Aber das hat feeeh schon verstanden.
LG
Frau Holle
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2011 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

@ wolke18: also ich kann dir nur Recht geben, nur eines werde ich wohl nie verstehen Exclamation Question WARUM ist es für uns Partnerinnen "gefährlich" und warum müssen wir "aufpassen". Wir damit gemeint, dass wir dann auch mal zu dem Zeug greifen? Das ist ja wohl das abwegigste was man sich denken kann, wenn wir ein lebenlang ohne Drogen gelebt haben, warum sollen wir uns jetzt das antun, wenn wir doch genau das Drama vor Augen haben?
Also in all den Jahren ist mir nichts gefährlich oder sonst wie vorgekommen! Habe deswegen genauso wenig wie zuvor mit Drogen zu tun, außer dass ich weiß, es ist in seinem Körper und eben die Auswirkungen miterlebe.
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Feeeh
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Anmeldungsdatum: 13.06.2011
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2011 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich ist es "gefährlich" wegen meinem Kind. Sie würde ihn voll mit erleben wenn er hier wäre, noch dazu ist sie in einem Alter in dem Kinder Fragen stellen und alles wissen wollen.

Was wär das denn wenn sie im Kindergarten ihrer Erzieherin beim morgendlichen Frühstück, brühwarm erzählen würde..."Mama´s neuer Freund spritzt sich immer irgendwelches Zeug in die Arme"...das geht gar nicht.

Das wir irgendwann "ein wundervolles Paar" werden, daran glaub ich im moment nicht...ja ich glaub einfach nicht das er es schafft...er will es einfach nicht für sich selber.

Wenn er es durchziehen sollte dann sehn wir weiter wenn er es gepackt hat...aber das ist noch so weit weg und es ist so hart bis dahin.

Aber das schlimmste ist nicht zu wissen wo er ist, was er treibt und ob es ihm gut geht. Unsre Stadt ist nicht besonders groß, und ich habe immer Panik wenn ich einen Krankenwagen höre. Ich denk dann immer gleich das schlimmste. Das wird wohl noch eine ganze Weile so bleiben.

Seit ich ihm das gesagt habe ist er anscheinend weg, er war noch kurz bei seiner Schwester (die zwei können sich normalerweise nicht ausstehn) hat nach Geld gefragt und hatte nen Rucksack dabei...seitdem hat ihn niemand mehr gesehn hier. Wo er hin wollte, hat er nicht gesagt...aber ich denk er kommt zurück, spätestens wenn ihm wieder das Geld ausgeht oder der Stoff...wobei den kann man sich ja überall besorgen.
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 18. Jun 2011 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Feeeh

ich verstehe nicht so ganz warum immer die rede davon ist ihn bei dir aufzunehmen.
Warum denn immer gleich den 5ten schritt vor dem ersten setzen? Auch wenn er nicht süchtig wäre würde ich ihn nicht gleich bei mir wohnen lassen.
Und gerade wenn er H süchtig ist würde ich noch nicht einmal darüber nachdenken, es gibt auch andere möglichkeiten sich kennenzulernen als das.

Als ich in einer ähnlichen Situation war wie du und es anstand das er sich bei mir niederlassen wollte suchten wir zusammen nach einer wohnung für ihn. Ich hab ihn zwar bei mir aufgenommen ein paar wochen aber wir hatten eine klare Linie. Und ich hatte meine Grenzen. Ich bin ein Risiko eingegangen aber ich hätte ihn sofort rausgeschmissen wenn ich oder meine Tochter gelitten hätten.
We gesagt es ist ähnlich bei mir gewesen aber doch anders.
Ich habe damals auch gedacht das wird sowieso nichts, warum sollte es denn auch nachdem was ich alles hier gelesen habe.
Aber mit deinem (fast)Freund ist es anders als bei mir. Nur dieMuster ähneln sich ein wenig.
Ich habe mirlange zeit gelassen mit allem. Ich kannte ihn auch länger und wußte schon viel von ihm. Aber trotzdem war ich sehr skeptisch.

Dein Freund hätte jetzt sagen können:hey hier bin ich, ich fange heute mein neues Leben an. Aber was hat er gemacht? Er leit sich Geld und haut sich mit wahrscheinlichkeit die venen voll. Er flüchtet weil es ein Prob gibt was er nicht lösen kann. Mit der einstellung hätte er es eh nicht lange geschafft.
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Feeeh
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Anmeldungsdatum: 13.06.2011
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2011 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben... Ich meld mich auch mal wieder

zu dem zusammenziehen...Ich würde so oder so nicht gleich mit ihm zusammen in einer Wohnung leben wollen, ich lass mir da allgemein immer lange zeit und das Gefühl dass die Wohnung in der ich wohn, meine ist und ich jeden rausschmeißen kann der mir nicht passt, gefällt mir recht gut.

der aktuelle Stand...natürlich ist er zurück gekommen, war klar das er das nicht durchzieht. Und dann stand er gestern nacht vor meiner Tür und hat gegen die Tür geklopft wie ein blöder. Ich wollt ihn nicht reinlassen, aber das ich nicht wollt das die Nachbarn irgendwas mitkriegen hab ich ihn dann schließlich doch reingelassen. Ich hab ihn fast ne Woche nicht mehr gesehn und er sah echt scheiße aus...die nase lief ihm, er war dauernd am niesen und die Augen warn knallrot und haben getränt, keine zwei Sekunden konnt er still stehn...ich glaub das war, dieser Affe von dem ihr immer redet...und ich hab ihn das erstemal so erlebt. Ich dachte er wär gekommen um nach Geld zu fragen, aber war wohl nicht so...kurz darauf ist er nämlich wieder abgehaun um sein Stoff zu holen.
Es war wirklich krass, er wollt mich immer umarmen, ging aber nicht...

Er hat mir gesagt dass er am nächsten Tag zur Drogenberatung gehen würde. Er würde hin gehn... er hats zehnmal geschworen, und ich soll ihm doch glauben etc...damit er den Scheiß nicht mehr mitmachen muss, und es besser wird.
Ich war geplättet weil damit hätt ich nicht gerechnet. Naja und geglaubt hab ich ihm auch nicht wirklich in dem moment. Dann war er auch schon wieder weg...das war echt ne ganz schräge Sache so mitten in der Nacht und er so völlig fertig.
Und dann stand er heute tatsächlich vor der Tür, war nicht mehr so fertig und hat gefragt ob ich ihn begleiten würde...Ich hab gesagt ich fahr dich hin, aber reden musst du mit der Tante schon alleine. Und ich glaub das hat ihm nichts ausgemacht.
Hab ihn also da abgeliefert...und noch mit ihm geredet, ich hab gefragt ob es echt durchziehn will mit allem drum und dran, Entgiftung, Therapie... Er wirkte wirklich entschlossen in diesem Moment...Ich hab ihm gesagt das ich da sein werd für ihn, wenn er es angeht... das ich in Kontakt mit ihm bleiben werde...und wenn nicht dann wird er nichts mehr von mir hören.
(ich find das echt hart, aber muss...)

Ich hab ihn ne halbe Ewigkeit umarmt ( da ging es wieder) und so geflennt, weil vieleicht wars ja wirklich das letzte mal...falls er es nicht durchzieht und wieder alles hinschmeißt.
Das war echt mal wieder nötig...
Und es tat gut ihn da rein gehn zu sehn...ich hab noch etwas gewartet und er bleib drin...
Morgen wollen wir uns treffen und dann sagt er mir was is wie es weiter gehn könnte und wie nicht, oder ich ihm, je nach dem.

Ich bin schon mal sehr froh das er soweit ist...das ist ja schon ein mega Fortschritt im Gegensatz zur letzten Woche...ich hoffe nur das waren nicht nur leere Worte...

Wie läuft denn sowas ab? Wie lange wäre die Entgiftung und wie lange dann die Therapie?
Ich hab da echt kein Schimmer und wüsste nicht mal was auf mich zukommen würde wenn er es denn wirklich durchziehen will...
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