Wie Abkicken mit Metha + Subutex?

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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Off Topic:

Sorry, Karam, du hattest in deinem anderen Fred doch geantwortet, wenn auch sehr spät. Das hatte ich aus Zeitmangel gar nicht mehr mitbekommen.
Also beantworte ich deine Frage der Einfachheit halber am besten hier.
Iboga tabernathe ist eine afrikanische Wurzel, der Wirkstoff nennt sich Ibogain. In Afrika wird dieses Zeug für Initiationsriten benutzt.
Interessant ist, dass Ibogain den Opiatentzug unterbricht, d.h. Entzugserscheinungen verschwinden sofort, man wird müde und sobald man die Augen schließt erscheinen in extrem schnellen Traumbildern Stationen des eigenen Lebens, v.a. solche, die zur Entstehung der Sucht geführt haben.
Manche, auch gerade solche, die jahrzehntelang drauf waren und alles mögliche ohne Erfolg ausprobiert haben, sind danach lebenslang clean, andere werden nach einigen Monaten oder nach einem Jahr wieder rückfällig und müssen die Prozedur für einen dauerhaften Erfolg wiederholen. Es soll auch bei anderen Drogen wirken, aber am überzeugendsten scheint die Wirkung bei Opiaten zu sein.
In USA ist Iboga verboten. Allerdings gibt es dort eine Art Untergrundbewegung bzw. man kann in Kanada in irgendwelchen Privatkliniken mit Iboga entgiften.
In Europa ist es legal im I-Net erhältlich, aber ich würde von Selbstversuchen wegen der Kombi aus Entzug und psychedelischer Wirkung dringend abraten.
In Tschechien ist Iboga Gegenstand offizieller staatlicher Forschung. Für deutsche Verhältnisse dürfte die eher ins mystische gehende Wirkung einfach zu heavy sein für den preußischen Korpsgeist.
Ich interessiere mich schon länger dafür, allerdings mir einiger Skepsis, da ich nicht auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen kann und bei solchen Sachen doch immer auch so ein gewisses Psychose-Damoklesschwert drüber schwebt. Außerdem gibt es meines Wissens außerhalb von Tschechien und Holland keine Kliniken, die damit arbeiten.
Eigentlich solltest du ja selber googeln, aber du sagst, du hat nichts gefunden. Kaum vorstellbar. Gib einfach Iboga oder Ibogain in Google ein, das Netz ist voll mit Infos und Erfahrungsberichten. Oder direkt in Wikipedia suchen, das geht auch. Am besten du nutzt die Sufu von youtube, da gibt es viele Videos über Ibogaentzüge, allerdings nur auf Englisch, auch von Forschern der tschechischen Uni.
Viele Beiträge, gerade Zeitungsberichte, sind auch auf tschechisch, das kannste dann mit Google o.a. Translators einigermaßen verständlich übersetzen lassen. Und im LdT findest du auch Tripberichte. Soooo...
Jetzt wird es sicher ne Menge wütender Posts geben, die mir Denkanstöße geben und Verantwortungslosigkeit attestieren wollen, aber wenn du echt schon alles versucht hast, ohne Erfolg, dann kann das ne echte Alternative bieten. Informier dich am besten einfach selbst und mach dir ein eigenes Bild.
Würde mich freuen, wenn dir diese Antwort weiter hilft. Ansonsten alles Gute.

Peace
Anja


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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2011 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die ersten Male gings schief, jetzt hab ich endlich den dritten Tag mit Subutex, das Metha rühr ich besser gar nicht an - schlechte Erfahrungen.
Was mich wirklich Baff gemacht hat:
ich war heute beim Hausarzt - am neuen/alten Wohnort, also wir sind alte Schulfreunde und ich war auch schon vor über 10 Jahren mal hin und wieder bei ihm in der Praxis als Patient.
Ich klag ihm mein Leid, 20 Jahre auf Heroin, erzähl übers Schore-Programm in Köln, meinen gewagter Ausstieg dort, den Umzug nach der Therapie, immerhin insg. ca. ein Jahr clean und jetzt wieder voll in der Scheiße. Ich zeig ihm all die Rezepte und Medi-Packungen aus aller Herren Länder...
Jedenfalls meint der plötzlich, ja, Subutex könnte er mir aufschreiben, halt auf BTM-Rezept, ich ganz Baff natürlich hocherfreut zugestimmt.
In der Aportheke natürlich das typisch deutsche heimliche Getue, mal eben in den Hinterraum zum telefonieren, man ist ja erst mal Detektiv und in zweiter Linie Pharamazeut, wie ich die hasse, jedenfalls hab ich jetzt ne Schachtel Subutex, 28 mal 2mg, nicht die Welt aber allemal genug und mehr als wovon ich die letzten Nächte hätte träumen können, wenn ich denn geschlafen hätte.
An die große Glocke werd ichs hier im Ort nicht hängen, aber doch ein erfreulicher Akt ärztlicher Emanzipation von staatlicher Gängelei.
Jetzt kann ich in Ruhe abkicken, mit viel mehr Zeit und Gelassenheit.
Crazyboy hat natürlich recht, es sollte auch mehr ein Witz sein - aber auch eine Erinnerung an mich selbst dass man es auch einfach sehen kann, das mit: man muss nicht mal was tun sondern einfach nur lassen, nämlich das Schore nehmen.
Das man dafür auch wieder lernen muss zu leben, Aktivität zu entwickeln, Schmerz zu ertragen, das Leben halt wie es ist, das stimmt natürlich und Du hast es viel besser ausgedrückt.

Ich hab vielleicht 30 Entgiftungen hinter mir und 4 Therapien (angefangene), mich sieht keine Psychiatrie mehr von innen, das schwöre ich auf alles.
Ich pack das jetzt und will endlich mein Leben zurück, egal wie ramponiert und um wieviel Chancen ärmer.
Dieses Iboga/Ibogain liebe Anne werd ich mal recherchieren, hab ich bisher keinen Drive für gehabt, hab viel hier gelesen im Forum und bin angenehm überrascht von den Menschen hier, dem Ton und dem Umgangs-Stil.
Ich werd auch zu Selbsthilfetreffen gehen, auf jedem Fall. Das hilft da bin ich sicher. Diese ganzen Institutionen sind gar nichts, bis auf die Medikation in der Entgiftung vielleicht, die hilft natürlich - aber der Rest bin ich und ist meine Aufgabe.
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2011 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

off topic

(cooler Titel, nehm ich jetzt auch)

langsam hört der Turkey auf, nach 2 einhalb Tagen, ich Idiot hatte mir letzte Woche noch 5 Gramm gekauft, zum Glück die Hälfte davon verschenkt beim Besuch bei som eigentlich süßen Pärchen, beide drauf, die waren so glücklich über meine Freigiebigkeit und wie Kinder halt. Die meisten Junkies sind wie Kinder, für die musst du nur ein paar Gramm Schore auf Tasche haben dann werden sie zu den samtesten und freundlichsten, natürlich nicht alle, aber die beiden sind eigentlich so süß, jedenfalls hatt ich Idiot mich noch mal hochdosiert und das auch noch mit geklautem Geld das ich nun auch noch abstottern muss (lange Geschichte), hatte jedenfalls zuerst ja zu wenig subutex und war deshalb SEHR sparsam. Heute konnte ich einfach 4 mg nachwerfen und mir gehts gut, also relativ gut, die Schmerzen sind jedenfalls fast weg, der Kopf ist natürlich noch ein anderes Thema.
Heute abend geh ich in eine Selbsthilfegruppe. Es gibt mindestens 2 hier in der Woche. In Köln gabs jeden Tag eine aber ich bin quasi nie hin gegangen.
Ich werd jetzt nur noch das Richtige tun.
Ich will mein Leben zurück.
Und das geht nur OHNE SCHORE, ich packs jetzt oder verreck.
Außerdem werd und will ich den Winter in Marokko verbringen. Hab sogar wieder nen Job. Würde mir alles kaputt machen.
Sorry für die Pathetik.
Ich will jetzt endlich Ex-Junkie werden, vor meinem 50ten Geburtstag in drei Monaten.
Man lernt bei jedem Entzug dazu, nur bei vielen reicht die Lebenszeit nicht aus, um genug zu lernen um clean zu bleiben. Das ist das Traurige und unsere Chance als überlebende "Alt-Junkies" (hab erst mit 30 Jahren angefangen Schore zu nehmen)
danke fürs lesen und schreiben,
dieses Forum kann ein Baustein sein im Clean-Leben glaub ich, hoff ich...
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Off Topic:


Interessant ist, dass Ibogain den Opiatentzug unterbricht, d.h. Entzugserscheinungen verschwinden sofort, man wird müde und sobald man die Augen schließt erscheinen in extrem schnellen Traumbildern Stationen des eigenen Lebens, v.a. solche, die zur Entstehung der Sucht geführt haben.
Manche, auch gerade solche, die jahrzehntelang drauf waren und alles mögliche ohne Erfolg ausprobiert haben, sind danach lebenslang clean, andere werden nach einigen Monaten oder nach einem Jahr wieder rückfällig und müssen die Prozedur für einen dauerhaften Erfolg wiederholen. Es soll auch bei anderen Drogen wirken, aber am überzeugendsten scheint die Wirkung bei Opiaten zu sein.
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Hört sich zwar interessant an, aber macht mir aber etwas Angst, erinnert teils an LSD, damit hab ichs gar nicht. Zur Selbstmedikation für mich jedenfalls nicht geeignet, wie du ja auch schreibst.
Ich hab jedenfalls jetzt vier Tage, und gerade 7 Stunden geschlafen, mir gehts völlig normal, bin ausm größten raus, jetzt kann ich in Ruhe das Subu runterdosieren. Gestern hab ich acht mg genommen - gute Ausgangslage.
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

fünfter Tag, gestern war ich in einer Selbsthilfegruppe, war nicht voll, nur 5 Leute, aber war o.k.
Hab heute den 5. Tag ohne Schore und gestern auf 6 mg Subutex, heute noch gar keins.
Hab ich früher nie geschafft, komplett abkicken zu Hause und noch vor den Augen der Familie, mit Subutex klappte das bei mir die letzten Male.
Ich war sogar auf der Platte gestern und hab mir Gras gekauft - nur wenig - war unvorsichtig von mir aber ist gut gegangen. Ich muss aufpassen, vor allem wenn ich Wein getrunken habe oder Alkohol allgemein, das erhöht die Rückfallgefahr enorm und Plattenbesuche sollte ich generell sein lassen.
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WanneBeSome1
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo erstmal Wink
Nur mal so im Bezug auf die "mann kann sich letztendlich doch ""nur"" selber helfen" Sache. Also i.d.R. kommt man zum Drogenkonsum weil sowieso schon irgend etwas im Leben nicht ganz richtig verläuft (das soll natürlich nicht für alle Konsumenten gelten).
"Sucht" kommt auch von "suchen."...
Bei mir zum Beispiel war/ist es oft auch so das mir das Ritual des Konsums speziell auch die Bewegungen dabei (extrem beim blech rauchen) in den "späteren" (so ab dem 4-5) Tagen einfach gefehlt haben. Das ging soweit dass ich sogar kleine Mengen Hasch auf Alu-Folie gepackt und so geraucht habe... einfach der Bewegung wegen.

b2t: Ich würde erst das Pola(wars doch oder?) und danach die Subutex nehmen, da ich finde das pola viel "verklatschter" macht und mann ja letztendlich versucht auch ohne Breit zu sein klar zu kommen. Ausserdem schmeiist Subutex ja auch alle Reste vom opiat ausm gehirn, weswegen mann ja glaube ich auch einen (turbo?) Affen schiebt wenn mann erst H und dann subus nehmen würde, inwieweit dass auch bei Pola der Fall is keine Ahnung. Allerdings bin ich eh kein sooo Erfahrener Konsument und kann nur aus meiner eigenen Erfahrung und von (glaubwürdigen) Erzählungen sprechen..
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Karam
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2011 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nun hab ich erst eine Woche - immerhin - die "dringende Frage" war dann doch nicht so dringend, weil ich zum Glück doch noch eine Schachtel Subutex bekommen habe. Seitdem ich Subutex kenne (vor 2 Jahren zum ersten Mal genommen) würde ich´s für den Entzug dem Metha/Pola unbedingt vorziehen. Die ersten zwei Tage sind zwar härter, aber nach der Umstellung ist das Schlimmste schon vorbei. Es ist das dritte Mal, dass ich mit Subutex von Heroin entziehe, und die letzten beiden Male konnte ich das Subutex nach 10 bis 14 Tagen abdosieren und absetzen ohne weitere Beschwerden. Hoffentlich ist es so auch diesmal noch so, denn natürlich macht Subutex auch abhängig wenn mans länger nimmt.
Alle sagen, ich sähe viel besser aus und das stimmt auch, ich fühl mich auch langsam wieder und kann wieder in den Spiegel schauen, steh wieder um halb sieben auf etc. Hab heute eine Radtour gemacht und einen PC komplett neu installiert, langsam kommt wieder Leben in die Bude. Ich seh auch wieder etwas Hoffnung, hab einfach einen Flug nach Marokko gebucht fürn ersten Oktober.
Dieses Mal war ich über drei Monate "rückfällig", das dritte Mal in zwei Jahren, der Entzug erscheint einem immer als Riesenproblem so lange man drauf ist, doch wird man erst mal clean merkt man, dass der Entzug nur ein relativ kleiner, überschaubarer Schritt ist. Früher dachte ich lange, wenn Du erst mal clean bist, dann wird alles besser und sich alles finden. Diesen Automatismus gibt es vielleicht auch bei einigen, aber nicht bei mir nach 20 Jahren. Ich musste und muss fast komplett neu lernen, zu leben, mit einem Körper der älter und durch die Drogen ramponiert, geschädigt und geschwächt ist. Noch hab ich ziemliche Beschwerden beim Schlafen, Rückenschmerzen, Schwäche, Unruhe, doch das Gröbste ist vorbei. Warum hab ich so lange gebraucht, um zu kapieren, dass es mit Heroin nicht geht? Die acht Jahre Heroin-Programm waren zwar für mich wahrscheinlich lebensrettend, haben den Ausstiegsversuch aber auch verdammt verzögert. Ich bin unbedingt für eine flächendeckende Versorgung - die Gesetze dafür sind da, es ist an den Gemeinden sie umzusetzen. Natürlich weiß ich nicht, ob ich mir Illusionen mache oder diesmal wirklich auf dem Weg bin. Diese Entschlossenheit wie seit zwei Jahren hatte ich vorher jedenfalls nicht. Auch nicht die Fähigkeit, einen Entzug einfach zu Haus mit ein paar Subus abzusitzen.
Ich bewundere alle, die keine 20 Jahre brauchen, um dahin zu kommen, wo ich mich nun endlich und quälend hingeschleppt habe.
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Iboga tabernathe ist eine afrikanische Wurzel, der Wirkstoff nennt sich Ibogain. In Afrika wird dieses Zeug für Initiationsriten benutzt. Interessant ist, dass Ibogain den Opiatentzug unterbricht, d.h. Entzugserscheinungen verschwinden sofort, man wird müde und sobald man die Augen schließt erscheinen in extrem schnellen Traumbildern...


Das ist etwas sehr interessantes! Tatsächlich scheint diese Substanz erfolgreich getestet worden zu sein, wenn den Worten des Wikipedia Glauben geschenkt werden kann. Das ist nahezu unglaublich! Es "unterbricht" die Entzugserscheinungen, macht einen sozusagen von heute auf morgen wieder unabhängig von Opiaten, gleich eines Wundermittels. Auch an Säufer-Ratten wurde es getestet, und die Rückfallquote sei geringer ausgefallen.

Ich erwischte mich dabei, wie ich wild nach diesem Mittel suchte, es bestellen wollte und sofort ausprobieren wollte. Da kannte ich noch nicht die negativen Seiten, die ebenfalls in Wikipedia notiert stehen, die von einfachen Herzrythmusstörungen, über Atemlähmung bis zum Herztod führen. Und da man ja nur nicht wirklich die Dosierung kennt, und, sollte man tatsächlich an diesen Stoff gelangt sein, auch die Konzentierung dessen nicht weiß, wird es zum russisch Roulette. Schade. Kurz dachte ich, *das* sei es! Dennoch Dank an Anja33 für den, wenn auch kurzen, Enthusiasmus, begleitet von ein paar Endorphinen.
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Karam
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Wundermittel Iboga - klingt toll - aber allein würd ichs auch nicht ausprobieren, sehe das wie CrazyBoy. Mir ist auch so gar nicht nach "Neuen" Drogen, wenn mich doch die "Alten" schon so fertig gemacht haben, man braucht auch Kraft und Hoffnung für solche Experimente und als Wichtigstes natürlich: erfahrene Begleitung. Habe zur Zeit nichts davon.

Achter Tag - ich würd´meine Einträge hier wahrscheinlich auch einfach überlesen - bin inzwischen nächtelang durch dieses Forum gesurft. Vieles wiederholt sich, Fragen und Antworten gleichen sich wie Rhythmen im Wiederholzwang. MaryLous Tagebuch macht Mut und fällt aus dem Rahmen, vieles macht nur einfach traurig oder nervt und/oder erinnert einen peinlich an eigene Fehler, die nicht wieder gut zu machen sind, an eigene Wunden und Verluste, die ich lieber vergessen würde.
Trotzdem bleibt mir keine Wahl - wir kennen uns nicht und ich schreib einfach hier weiter - hab auch sonst zur Zeit keinen den es wirklich interessiert ob ich´s schaff oder krepier; es kann auch beides passieren. Ich könnte einen neuen Thread aufmachen, kann es auch lassen. Die hauseigene Securitie-Software hatte mich schon als Spamer gesperrt, dann aber auf Antrag wieder zugelassen, hatte wohl ein paar Zeilen zu viel hintereinander gepostet, sorry about...

Heute ist ein Horrortag - DER Rückfalltag eigentlich. So lange die Entzugserscheinungen da sind, hat man wenigstens noch einen Gegner, einen realen Kampf, ein Ziel.
Mein eigentlicher Horror beginnt immer erst danach. Ich fühl mich leer, einsam, schuldig und überflüssig, schäme mich für mein kaputtes Leben, hab mir in den paar Wochen wieder die Arme zerstochen, gestern 4 mg Subutex.
Ich kann nur noch verlieren - mit oder ohne Entzug - so sieht das dann von innen aus und legt die Aufgabe nahe.

Also bin ich eben schnell zu Kaisers gerannt und hab mir eine Flasche Wein gekauft, dann betrinke ich mich heute eben, ich weiß es ist falsch, aber alles ist besser als Heroin-Rückfällig zu werden. Seh ich das falsch? Wahrscheinlich. Hab ich eine Wahl? Ich glaub nicht.
Das Heroin weg lassen - wenigstens das kann ich wieder schaffen - mein Leben bekomme ich dafür noch lange nicht zurück. Lohnt es sich trotzdem? Ich muss mich erinnern, an Hoffnung gewinnen...

Karam ist übrigens mein "echter" Name, hätte vielleicht besser "kaputter Typ" geschrieben, und noch besser zwei Flaschen gekauft...
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2011 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Karam,
ich habe deine Threads mit Herzblut und Anteilnahme gelesen.
Wie geht es dir jetzt und wie ist dein Plan fuer die nächsten 2 Wochen?

So ein Forum kann wirklich helfen,Kopf hoch!
Alles liebe C.
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Jule611
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 11.09.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2011 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hab jetzt auch alles gelesen... Wie geht es dir? Hoffe es ist alles "ok"? Dein letztes Posting macht einen echt traurig.
Und du hast eine Wahl und es gibt Hoffnung und auch DU kannst das schaffen! (Ok was red ich, komm ja vom Subu auch nicht weg...)
Kann dich total verstehen das du nach 30 Entgiftungen keinen Bock mehr drauf hast... Genau so wie Therapie, mir gings danach immer dreckiger als vorher.

Ich hoff sehr das du nicht wieder rückfällig geworden bist, wirklich.

LG, Jule
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Karam
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2011 04:10    Titel: drauf - clean -drauf -clean - etc Antworten mit Zitat

Ich war wieder rückfällig ein paar Tage, dann hab ichs in wenigen Tagen wieder geschafft clean zu bleiben für fast eine Woche, jetzt wieder seit 2 Tagen drauf, es ist echt die Hölle. Ich glaube, die Menge an Heroin, die ich zur Zeit nehme, kann man echt vernachlässigen, also das bisschen gestreckter Stoff, das ist nicht wirklich das Problem. Das Clean-Bleiben ist das Problem bei mir, obwohl alles sich verbessert wenn ich clean bin, schon nach wenigen Tagen wird alles besser, aber diese Leere und Psychischen Abgründe machen mich dann so fertig, dass ich wieder was nehme. Wie komm ich nur aus diesem Elends-Kreislauf raus? In diesem Leben wohl nicht mehr, glaub ich inzwischen. Elend und traurig, ich hab es selbst in der Hand und krieg es doch nicht hin.
Dieser Horror wird erst mit meinem Tod enden. Vielleicht auch vorher schon, wenn dann aber gar nichts mehr von meinem Leben übrig ist.
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2011 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann dich so gut verstehen, Sucht und Rückfall, immer das selbe. Das einzige was mir dazu einfällt ist sich einsperren zu lassen, ins tiefste Ausland zu gehen oder sich damit zu arrangieren.
Variation eins ist so etwas wie Therapie. Variation zwei ist ein Leben in Äthiopien oder sonstwo und Variation Nummer drei ist am Anfang des Monats gleich fuer einen ganzen Monat einkaufen, so dass es bezahlbar ist und sich damit zu arrangieren. . .
Wie geht es dir heute?
lg
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 21. Sep 2011 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Karam, die Sucht muss aus deinem Kopf raus wenn du clean leben willst. Da sind wir uns wahrscheinlich einig. Hast du schon mal versucht dich hypnotisieren zu lassen und quasi die Sucht aus deinem Kopf raus zu hypnotisieren?

Etwas was mir sehr hilft:
Du stehst am Ufer eines Flusses. Gegenüber ist eine Insel. Du siehst dir die Insel an und diese Insel ist ein Traum. Da möchtest du leben. Da kannst du gut leben.
Du stehst also am Fluss und musst rüber hüpfen.Du hast aber einen schweren Rucksack auf. Der Rucksack ist zu schwer um zu springen.
Du musst ihn ablegen.
Du sagst du kannst ihn nicht ablegen weil da deine Vergangenheit drin ist.
Welche Dinge sind in dem Rucksack und welche Dinge siehst du auf der Insel?
Sind auf deiner Trauminsel dieselben Dinge zu finden wie in deinem Rucksack?
Sprich: IST DIE droge auf der Insel verfügbar? Falls ja, dann ist es doch ein Zeichen das du die Vergangenheit nicht abstreifen kannst sondern das du die Droge auch in Zukunft brauchst.

Falls es auf der Insel deine Droge nicht gibt möchtest du ohne sie leben.
Dazu muss die Sucht aus deinem Kopf hinaus.
Sehr geholfen hat mir die Vorstellung das ich immer nur eine Sache zur Zeit denken kann.
Wenn sich also die Sucht in deinen Gedanken befindet schmeisst du sie raus und denkst an etwas andere: Lerne Fremdsprachen, denk an Politik, ein Hobby ect.
Wenn die Gedanken zur Droge zurück kehren schmeisst du sie wieder raus.
Das nennt man Gedanken Stop. Du sagst dir: Heute denke ich nicht daran. Vielleicht morgen und dann schmeiss den Gedanken fantasievoll in den Mülleimer.

Anfangs wirst du im Minutentakt damit beschäftigt sein deine Gedanken raus zu schmeissen. Später wird es einfacher.
Du brauchst ein Thema womit du dich beschäftigst!
Dann wird der Rucksack der Vergangenheit leichter und du kannst irgendwann über den Fluss auf deine Insel springen.

Versuchst du es mal? Und schreib uuns bitte wie es dir geht.

Alles liebe IM35
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