substitution bei aidskranken : status ?

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polytoxi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 17:43    Titel: substitution bei aidskranken : status ? Antworten mit Zitat

hallo,


wie ist eigentlich inzwischen der stand bundesweit bzw. auch in den jeweiligen bundesländern bei substitution, wenn man aidskrank ist.

bisher (jedenfalls vor ein paar jahren noch) galt eigentlich immer : wenn man aidskrank ist, wird man von arzt nicht gezwungen, mit der substitution aufzuhören und/oder sich runter zu dosieren.

das war vermutlich keine offizielle regelung, die man einklagen konnte, aber es wurde wohl gnadenhalber so gehandhabt.

gilt das eigentlich immer noch so ?


oder werden inwzischen auch aidskranke gedrängt, sich runter zu dosieren und dann irgendwann auf 0 zu landen, wie es mit nicht aidskranken schon immer war ?


wie ist da der aktuelle status ?


vermutlich ist das auch von bundesland zu bundesland verschieden.
ich bin z.B. aus hessen.
wie ist es dort ?


mich würde eure meinung bzw. auch eurer wissen darüber interessieren.


habe ich als aidskranker noch einen gewissen schutz in der substitution, oder wird man da inzwischen behandelt wieder alle anderen ?


gibt es bekannte fällt, wo aidskranke (gegen ihren willen) gezwungen wurden, die substutution zu beenden ?

wo steht evtl. etwas darüber (richtlinien etc.) ?


wer weiss mehr ?
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gast01
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.04.2011
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

ich weiß ja nicht wo du her kommst?aber bei uns wird keiner gezwungen das er runter geht op adis oder nicht,ich kann es auch für mein ganzes leben nehmen,das war vll mal vor 10-15jahren so aber heute ist das schon lange nicht mehr so
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Strayble
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.02.2010
Beiträge: 264

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kommt ganz auf die Substi-Regelung an, die zur Beginn der Behandlung vereinbart wird. Da gibt's zum einem die auf bestimmten Zeitraum befristete Substitution, bei der nach Ablauf der Frist erneut entschieden wird, ob die Behandlung weiterhin indiziert ist oder nicht. Dann gibt's so ein Zwischending zw. befristeter und unbefristeter Substi, bei der die Behandlung befristet, aber auf unbestimmte Länge stattfindet. Da gibt's dann eben oft das Problem, dass der Arzt einem aufeinmal "von heute auf morgen" runterdosieren will.
Zu guter letzt wäre da noch eben die unbefristete Substi, bei der solange behandelt werden darf (oder muss?), wie aus medizinischer Sicht für den Patienten vertretbar ist.

Heißt auf gut deutsch:
Wenn du am Behandlungsbeginn deinen Arzt dazu bewegt bekommst, dich unbefristet aufzunehmen, fliegst du - sofern es keine Zwischenfälle mit folgenden Disziplinarmaßnahmen gibt - so schnell nicht mehr aus'm Programm. Wink

Wie du dein Arzt davon überzeugt bekommst, wirst wohl selber wissen - aber bitte dabei bei der Wahrheit bleiben, die ist schließlich tragisch genug.



Grüße
Strayble
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Strayble
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.02.2010
Beiträge: 264

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, ganz vergessen:

Du wolltest noch gerne die Richtlinien zum Programm haben. Der größte Teil müsste sich vermutlich im BtmG finden lassen (gibts sicher irgendwo im Netz).

Das Problem dabei ist, das viele Festlegungen nunmal tatsächlich nur Richtlinien und keine strikten Gesetze sind, das ist alles ein ganzschönes Chaos...
Das man laut Gesetz für's Programm volljährig, mind. 2 Jahre Opi-Abhängig, eine schwerwiegende chronische Krankheit, usw. sein muss / haben muss, verdeutlicht das Chaos ja Rolling Eyes
Schaut man in eine Praxis ist bei den wenigsten Leuten mehr als auch nur eine Bedingung erfüllt. Btw.: Bei mir war's damals nicht eine einzige und dennoch hab ich gleich am Tag der ersten Kontaktaufnahme meine ersten 2mg Buphre bekommen.
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polytoxi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe am anfang (das war 1998) überhaupt nix unterschrieben, da ist garnix vereinbart worden.
schriftliches, wie das heute so üblich ist, gab es, jedenfalls bei mir, damals nicht.

ich bin ziemlich hoch dosiert, daher meckert in letzter zeit verstärkt die kv.
ich soll runtergehen usw.
und in der letzten stellungnahme meines neuen arztes (der alte hat aufgehört, der neue führt die praxis fort) habe ich nun als letzten satz gelesen, dass er ... einen weiteren verbleib von mir im methadonprogramm für vorerst weitere 2 jahre befürwortet.

das beunruhigt mich ziemlich, weil es so klingt, als könne es irgendwann mal ganz auslaufen.
ich habe eigentlich nicht vor, in absehbarer zeit aufzuhören (weil ich sonst mit sicherheit wieder mit h anfangen würde, und das möchte ich vermeiden, wenn es irgend geht. methadon gibt da die nötige sicherheit).


aber da man ja sowieso keinen rechtsanspruch auf substitution hat
ist es natürlich schwierig.

wo könnte ich da also den anspruch herleiten, open-end suibstituiert zu werden ?


was ist denn, wenn mein arzt jetzt sagt : so, ab jetzt sofort machen wir einen plan der kontinuierlichen runterdosierung und in so und so viel monaten oder jahren müssen sie auf 0 sein.

was kann ich dann dagegen tun ?

gibt es eine möglichkeit, auch gegen den willen der kv im methadonprogramm zu bleiben ?

(die kv (sog. "qualitätssicherung") scheint mir, nach allem was ich mitgekriegt habe, die treibende kraft in der sache zu sein).
dem arzt ist es vielleicht eigentlich egal, den nervt nur, dass er dauernd was schreiben muss.

bisher hiess es ja immer, wie du ja auch sagst : aidskranke haben open end, so kannte ich das bisher auch, aber jetzt fängt man an, auf mich (bisher noch recht dezent) druck auszuüben.
es steht zu befürchten, dass das irgendwann massiver wird.

habe ich irgendeine handhabe gegen einen evtl. spätere erzwungenen "runterdosierungs-rauswurf" ?

eine vereinbarung, wie sie heute unterschieben werden muss,, habe ich niemals abgeschlossen. ich musste irgendwann mal unterschreiben, dass ich den arzt gegenüber kv etc. von der schweigepflicht entbinde, dass er also die details über die substitution weitergeben darf an ämter, kv usw.

mehr habe ich nie unterschreiben müssen.
in den ersten 10 jahren überhaupt nichts.
einen behandlungsvertrag gab es meines wissens 98 noch nicht, oder mein damaliger arzt hat bei mir darauf verzichtet, ich weiss es auch nicht.

was kann man als aidskranker tun, wenn man aus der substitution so langsam rausgedrückt werden soll, obwohl man noch drin bleiben will ?
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frau holle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, bei mir lief das bis heute so ab.
Ich bin seit ca. 12 jahren immer wieder mal in der substitution gewesen. Ich kann mich auch erinnern,, dass ich so 2000 rum schon einen vertrag unterschreiben musste, an den inhalt kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Zum glück bin ich weder HIV positiv, noch habe ich Hepatitis C. Dafür war ich schon auf 3 nicht abgeschlossenen th., auf unzähligen entgiftungen und jahrerlang abhängig.
Als ich nun letzten jahres im mai wieder in die substitution ging, stand plötzlich im computer von der KV aus--> oben genannte person, wird zur dauersubstitution vorgeschlagen.
Das heisst, laut arzt, dass eine substitution bei mir, keine probleme bereitet. Das ich bis zum lebensende diese substitut bekommen kann. So ist es auch. Nur ab und an fragt mich der arzt ob ich runtergehen will, sag ich nein, ist das ok.
Ich muss zwar auch alle halbe jahre einen neuen vertrag machen, aber dieser ist nur pro forma, wegen der und für die KV.
Ich habe keine ahnung wie dies passieren konnte und auch was für kriterien ich nun erfüllt habe. Weiss nur das noch 2 leute die ich kenne diesen satz auch da stehen haben. Ach ja, vielleicht ist dies auch noch erwähnenswert, wir werden in bayern substituiert.

Ich würde, wenn ich dieses problem hätte, direkt an die KV schreiben und denen meine sicht und der entstandenen problematik ausführlich schildern. Ich habe nämlich die erfahrung gemacht, egal welches amt oder behörde es war, so gut wie immer recht gekommen habe, wenn ich es mit meinen eigenen worten erklärt habe, sei es jetzt um eine th-einrichtung oder wegen substitution oder sonst etwas was drogen anbelangt handelte. Denn solche behörden, die entscheiden wenn sie es nicht anders wissen immer nur nach ihren vorschriften.
Also immer gleich sich dorthin wenden, wo alles entschieden wird und nicht erst warten bis etwas passiert. Dann kann es zu spät sein.
LG
Frau Holle
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JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

arbeite seit ca. 3 jahren bei der Aids-Hilfe in meiner Stadt (ehrenamtlich),
und unter den Klienten sind natürlich auch einige dabei, die sich in der Substitution befinden.
Bei einem klient gab esmal den Fall, dass der Arzt darauf bestand, ihn runter zu dosieren.
Er wollte aber nicht runter dosiert werden, und erläuterte das Argument, dass er als HIV-infizierter, der eh irgendwann an seiner Krankheit stirbt, jawohl das Recht hat,sein kurzes Leben so zu gestalten wie er möchte.
Der Arzt war aber ganz anderer Ansicht, da man auch mit einer HIV-Infektion akt werden könnte, und hat wohl sogar gesagt, dass er sich nicht auf seiner Krankheit ausruhen sollte.
(Kurze Anmerkung diesbezüglich: Habe aber nur die Seite des Klienten, und nicht die des Arztes gehört)
Der Arzt hat drauf bestanden, er hat den Arzt gewechselt.
(komme aus einem aufgeschlossenen BL: NRW)

Hmm, aber allgemein ist es so, dass es -soweit ich weiß-keine gesetzlichen Regelungen diesbezüglich gibt.
Sowas liegt im Ermessen des Arztes, das kann jeder Arzt (im besten Fall mit dem Patienten gemeinsam) selbst entscheiden.

Aber Hessen ist ja eigentlich echt fortschrittlich bezogen uf Substi. Da dürftest du KEINE Probleme haben! Wink

Alles Gute für dich! Jule
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polytoxi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2011 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

erstmal danke für die bisherigen tips !


also bei mir ist es so, dass ich bisher annahm, auch in dauersubstitution zu sein.

ich bin bei meinem deutschen arzt seit 97/98 (davor war ich 8 jahre in holland substituiert).

ich erinnere mich nicht, am anfang (97/9Cool etwas unterschrieben zu haben, es ist aber auch nicht ausgeschlossen.

nun hat mein bisheriger arzt (der war locker) aufgehört und ein scharfer hat die praxis übernommen.
ich lese in seiner letzten stellungnahme an die kv als letzten satz :
... es wird daher empfohlen, den patienten für weitere 2 jahre in der substitution zu belassen.

das klingt nach befristeter substitution, dieser neuem scharfe arzt ist aber noch neu und ziemlich ahnungslos bzgl. der regeln, evtl. hat er das auch nur aus versehen/unwissen da rein geschrieben.

dass es allerdings in hessen "aufgeschlossen" ist, kann ich nicht bestätigen.
hier sind genau solche rückständigen ewiggestrigen leute (insbesondere bei der kv) wie überall.
z.B. gibt es in diesem bundesland (hessen) die komische bestimmung mit der psychosozialen betreuung. woanders gibts das offenbar nicht. hier ist das zwang, bisher war ich wohl befreit, jetzt werde ich gezwungen, da 2x im quartal hin zu gehen.


diesbezgl. habe ich nochmal eine frage :

kenn jemand hier eine gute drogenberatung in frankfurt am main ?

mit GUTE meine ich eine, wo man nur 1x im quartal hin muss statt 2x.
ich höre, es gäbe welche. kennt jemand so eine ?
dann würde ich gerne zu denen wechseln.

(ich wollte eigentlich eien befreiung für ein ganzes jahr, jetzt muss ich 2x im quartal dort hin. wäre schön, eine drobs zu finden, wo es wenigstens nur 1x im quartal ist).


insgesamt macht mich dieser satz in der stellungnahme des neuen arztes (ich empfehle weitere 2 jahre substitution) doch nervös.
soweit ich es von meinem alten arzt wusste, war ich unbefristet substituiert.
aber der, der die praxis jetzt übernahm, schreibt dann so einen satz in die stellungnahme der kv.

da ich aidskrank bin (c2/who), dachte ich bisher, niemand kann mich zwingen,
runter zu gehen bzw,. womöglich ganz aus der substitution zu gehen.

was kann ich baer tun, wenn die kv versucht, das zwangsweise durchzusetzen ?
welche mittel habe ich, dagegen anzugehen ?

ich weiss, das man keinen rechtsanspruch auf substitution hat (leider).
aber ich muss mich doch als aidkranker irgendwie wehren können, wenn man mich zwingen will, die substitution zu beenden.
bloss wie ?


ich habe inzwischen den arzt gewechselt, da der bisherige nicht mehr tragbar war. der neue ist ok und macht auch wegen urlaub keine probleme (wendet also die bestimmung so an, wie sie gemeint sind und versucht nicht, strenger zu sein als er muss. das tat der letzte).

aber die kv im hintergrund ist natürlich noch dieselbe.
und offenbar nerven die.
da ich auch hoch dosiert bin muss der arzt wohl jedes quartal was schreiben, und darüber sind die ärzte natürlich auch nicht glücklich. die lieben natürlich substitutionspatienten, die wenig arbeit machen.

also wie kann ich mich wehren, wenn auf mich druck ausgeübt wird, mal langsam die substitution zu beenden.
(wohlgemerkt, als aidskranker, nebenbei noch chronische hepatitis c und diabetes. und, auch nicht unwichtig, mit unauffälligen uks, also kein beigebrauch).

klar, man kann den arzt überzeugen ...
aber was, wenn der sagt : ich kann nichts machen, die kv will es so ?

wie kann ich mich wehren ?
was kann man tun , wenn die einen mal auf dem kieker haben ?


(und noch die erste frage von oben : kenn jemand eine drobs in ffm, der es genügt, wenn man wegen der bescheinigung der psychosozialen betreuung
nur 1x pro quartal hingeht (und nicht 2x)) ?
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