Fühl mich alleine mit meiner Sucht

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Ruhe
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2011 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Undine,

wie geht es dir? Wie gehtst du mit deinem Suchtdruck um?
Als ich letztes Mal nachgegeben hab, dachte ich, ich vergess den "Ausrutscher" und mach einfach weiter, als sei das gar nicht so tragisch gewesen.
Tatsächlich mache ich mir damit natürlich selbst Mut wieder nach vorne zu blicken und nicht wieder aufzugeben, denn ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die ersten Tage danach war ich körperlich nicht so fit wie sonst und auch geistig hatte ich den Eindruck tagelang nicht auf der Höhe zu sein. Rolling Eyes

Liebe Grüsse
Ruhe
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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

ich hab ein bisschen geschwiegen, weil ich mich geschämt habe. Ich hatte am Donnerstag, nach meinem letzten Bericht, einen Rückfall. 1,5 Flaschen Wein, das gewohnte Pensum halt. Ich bin übermütig geworden, und hab den Fehler gemacht, den man nicht machen darf: Ich hab gedacht, ich könne mir auch mal zuhause ein Glas Wein einschenken. Für Gäste habe ich immer einen kleinen Vorrat, der aber für mich tabu ist, seit ich das Experiment mache. Aber ich habe gemerkt, was ich ja weiß: Ich bin kein Mensch, der normal mit Alkohol umgehen kann. Ich brauche meine Regeln, sonst entgleise ich.

Es kam zweierlei zusammen: Mir geht es psychisch nicht so gut, habe mich von meinem Exfreund verraten und vera... gefühlt, ich war echt verletzt. Dann die viele Arbeit. Und der Suchtdruck, klar, der ist noch da. Und dann habe ich nachgegeben, aus alter Gewohnheit.

Naja, die Nacht war sch..., Herzrasen und Schlaflosigkeit, am nächsten Tag hatte ich schlechtes Gewissen und geistig brauchte ich eine lange Anlaufzeit, die bis zum Nachmittag ging.

Ich hatte jetzt mir viel Zeit gelassen, habe mir auch überlegt, ob ich es euch beichten kann. Aber ich hab mich dann für die Offenheit entschieden. Es bringt ja niemandem etwas, wenn ich hier nicht die Wahrheit sage.

Mein Experiment mache ich weiter. Das Glas Wein, "anstandshalber" in Gesellschaft, übt auf mich weniger Druck aus, als wenn ich es mir verbiete und dann alle mit mir über Alkoholkonsum reden wollen. Der Rückfall hat mir auch ganz deutlich den Unterschied zwischen Saufen und an einem Glas nippen gezeigt. Und es ist mir klar geworden: Das Saufen will ich nicht mehr. Es bringt mir keine Vorteile. Ich hab wieder peinliche SMSe geschrieben an denjenigen, der mich so kränkt. Und ich hatte wieder diese geistigen Anlaufschwierigkeiten, wie schon geschrieben. Vielelicht bin ich durch den Rückfall und die anschließenden Gedanken nun stärker geworden? Ich hatte jedenfalls keine Lust mehr, es noch einmal zu riskieren.

@Ruhe: Wie mit dem Suchtdruck umgehen? Ich bin mir ziemlich sicher, das man etwas anderes finden muss, was nichts mit essen und trinken zu tun hat. Sich ablenken. Ich stelle mir vor, wie meine Nervenzellen im Gehirn Alkoholrezeptoren entwickelt haben, die jetzt nach Alkohol schreien. Und alle Gründe, die ich suche, um doch zu trinken, sind eine Illusion des Gehirns, hervorgerufen durch nicht belegte Alkoholrezeptoren. Ich bekomme von einem Teil des Gehirns vorgespiegelt, dass es mir besser gehen würde, wenn ich trinke. Ich bekomme eine Scheinwelt vorgespiegelt. Und das versuche ich mir klarzumachen. Und mich dann halt abzulenken.

Bis bald. Bitte antwortet mir!
Liebe Grüße,
Undine
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine Very Happy !

Na, jetzt mach erstmal wieder deinen Kopf hoch !

Das Schöne ist, wir sind alle Menschen mit Stärken und Schwächen, lade dir ja kein schlechtes Gewissen auf ! Natürlich ärgert es dich das dir das passiert ist und nachher ist man meistens klüger als vorher, deshalb sieh es einfach als eine neuerliche Chance an Smile .

Irgendwie werde ich trotzdem das Gefühl nicht los, dass du dir selber zuviel Druck machst. Ich hoffe, du lädst dir auch nicht von neugierigen Erwartungen ( ist nicht böse gemeint ! ) in diesem Thread zuviel "Pflichtgefühl" den Usern hier gegenüber auf. Das darfst du nicht, hörst du ? Du musst nach deinem Gefühl entscheiden, nur darauf kommt es an.

Kennst du denn die Arbeit mit deinem "inneren Kind" ? Ich bin durch meine Therapeutin darauf gestossen und ich muss sagen, es bringt mir total viel. Wenn dich das interessiert kann ich dir gerne 1-2 Dinge erzählen, die mir im Alltag unheimlich behilflich sind.

So, *klugscheißmodusaus* Laughing.

Rückfälle gehören zum Heilungsprozess, sich dafür zu verurteilen ist kontraproduktiv und rückgängig kann das nun mal niemand mehr machen. Deshalb gilt es nach vorne zu schauen, nicht nach hinten, da ist nichts mehr Wink .

Ganz liebe Grüße

Sonnenscheinchen Very Happy
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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sonnenscheinchen,

vielen Dank für deine liebe Antwort. ich sehe das Weitermachen wirklich als neuerliche Chance wie du schreibst. Hätte nur nicht gedacht, dass so schnell ein Rückfall kommt. Innerlich war ich an diesem Abend einfach in einer Stimmung gewesen wie früher. Ich habe mich früher in meiner Saufzeit und auch letzte Woche Donnerstag durch meinen Ex als Opfer gefühlt. Mittlerweile bin ich hier eigentlich weiter. Aber ich denke gerade, vielleicht hat diese gefühlte Opferrolle auch etwas damit zu tun, dass ich auch dem Alkohol wieder zum Opfer gefallen bin, zumindest für einen Abend.

Alkohol hat für mich viel mit der inneren Stimmung zu tun und wie ich damit umgehe, das habe ich jetzt kapiert.

Sicher fühle ich euch gegenüber auch einen kleinen Druck, das Experiment zu einem guten Ende zu führen. Aber der Druck ist nicht sooo schlimm. Es war vor allem die Scham vor mir selbst.

Was meinst du mit "innerem Kind"? Ich kenne den Ausdruck, weiß aber nichts richtiges damit anzufangen.

Liebe Grüße,
Undine
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Saufnix
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.08.2011
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Undine,

also doch... Rolling Eyes
Aber du bist nicht alleine.
Bei mir (in der Therapie) ging es um verlängern oder nichtverlängern (die Therapie)
Mein erster Gedanke war ... dann "darfst" du wieder ... Embarassed
ALSO : Verlängern..
Tja, was soll ich sagen ... Rolling Eyes

SUCHT bleibt Sucht. Ist nicht zu ändern.

Danke und Respekt das du dich geoutet hast.
Schreib bitte weiter.
Du gehst ja einen ganz anderen Weg als die meisten hier und das ist natürlich sehr interessant.
Bei den meisten heist es Abstinenz, Abstinenz und danach Abstinenz.
Und trotzdem sind die Gedanken da! MIST !

Hatten auch schon in der Therapiegruppe einen Rückfall.
Es garantiert dir also keiner das Abstinenz das Heilmittel ist.
Es ist NUR aus heutiger Erfahrung (der Statistik oder der Suchtexperten) die warscheinlichste Möglichkeit zum normalen leben.
Ich habe diesen Weg jetzt eingeschlagen und gehe ihn weiter.
Binn jetzt seit 8 Monaten trocken.
Das muß aber für dich nichts bedeuten.

In diesem Sinne:
Ich sauf nie nix mehr... (da war doch was mit dem Wort nie ? Embarassed )

Und ich drücke dir fest die Daumen Twisted Evil
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Ruhe
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Undine

so weit ich weiß hast du bis vor ein paar Wochen noch täglich zu viel Alkohol konsumiert. Seit dem sind´s nur noch ab und an mal ein Glas Wein.

Also ich finde, da hat sich dein Experiment doch jetzt schon gelohnt, du bist auf dem Weg, deinem ganz persönlichen Weg zur Heilung.

Liebste Grüsse
Ruhe
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Sonnenscheinchen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2011 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Schließe mich mal Ruhes Meinung an Smile !

Natürlich ist es nicht immer einfach, wie auch ? Letzten Donnerstag war ich bei einer Veranstaltung in München. Viele Menschen waren da, Stimmung super, alles hat gepasst. Bis auf...na ja, die schönen Bierchen und Weine ÜBERALL. Seit ich nichts mehr trinke habe ich solche Orte gemieden und ich hatte sehr schwer mit mir zu kämpfen, bis...ja, bis ich zur Toilette musste und dort stand eine richtig gestylte, sehr hübsche Frau vor mir. Wartend, schwankend, voll, mit einem Glas Wein in der Hand, verzweifelnd bemüht in der Warteschlange nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Da hatte ich dann glücklicherweise keine Lust mehr auf Alkohol. Wäre sie mir jedoch nicht über den Weg gelaufen, ich bin mir zu 100% sicher ich hätte was getrunken. Und nicht nur ein Glas.

Nicht nur euch geht's so, da bin ich schon auch ganz vorn mit dabei Laughing !

*trööööst*

Liebe Grüße, Sonnenscheinchen
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Undine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2011 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

nur ganz kurz ein Zwischenbericht: Ich hab wieder alles im Griff. Ich merke, man braucht immer wieder neue Motivationen. Momentan ist es das Sparen von Kaloriensparen und das Schonen von Gehirnnerven, was mich stark bleiben lässt.

Gestern hatte ich Besuch, ich hab was gekocht, der Besuch hat einen Wein mitgebracht. Nun gut, ich habe es gehalten wie immer. Der Trick dabei ist, das Wasserglas neben sich zu stellen. Denn das Trinken ist doch auch etwas Automatisches beim gemeinsamen Essen. Früher konnte ich das nie, Wasser statt Wein trinken. Aber jetzt, da ich das Ziel habe, auch in Gesellschschaft wenig zu trinken, ist das wirklich ein guter Trick.

Seit meinem Absturz neulich habe ich vor allem gelernt, dass das Gehirn doch sehr viele Tricks auf Lager hat, um Situationen so darzustellen, als könnten sie nur mit Alkohol überstanden werden. Es gehört wohl auch zum Nichtmehrtrinken, diese Situationen zu kennen und zu wissen, wie die Psyche / das Gehirn reagieren wird.

Ihr merkt, ich bin müde. Ich danke euch für eure lieben mutmachenden Antworten.

Gute Nacht,
wünscht euch
Undine
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Undine
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2011 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

momentan ist es ganz schwer. Hab persönlich ein riesiges Beziehungsproblem, ich bin von meinem Ex hingehalten und verarscht worden. Ich kann das jetzt hier im Alkforum nicht im Einzelnen beschreiben. Stellt euch einfach Liebeskummer und Existenzängste in der schlimmsten Form vor, bei dem man die ganze Zeit heult und zittert, und nachts vor Schreck aus den eigenen Träumen aufwacht.

Dummerweise habe ich einmal getrunken. Die Rache folgte sofort. Durch den Alkohol, wenn es zuviel ist, bekomme ich immer Herzrasen. Und so war jene Nacht noch schlimmer. Keine Sekunde geschlafen. Das ging dann erst in den darauffolgenden Nächten besser, zumindest "stopp and go-Schlaf".

Ich mache mein Experiment weiter. Momentan weiß ich nicht, was leichter wäre. Ganz aufzuhören oder nach meinen Regeln leben? Das Problem ist nicht nur der Alkohol. Das Problem liegt im Herzen. @Saufnix, du hast doch so schön beschrieben, im Fische-Thread: Alkohol löst alles, nur keine Probleme.

Wisst Ihr, dass dieses Schreiben hier auch eine Konstante im Leben bedeutet? Ich schreibe, und ich weiß, dass es viele interessiert, ob eine Alternative zum kompletten Entzug möglich ist. Ich bin die Versuchsperson und der Experimentiermeister in einem. Aber ich mache den Versuch nicht komplett alleine, wie sonst so vieles im Leben. Ihr seid da. Ihr seid neugierig. Und Ihr seid Leidensgenossen und sucht auch Lösungen.

Vor allen, die hier eisern jeden Tag aufs neue durchstehen, habe ich so viel Respekt.

Seid lieb gegrüßt,
eure Undine
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fische
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.10.2011
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2011 12:25    Titel: Alkehol Antworten mit Zitat

Hallo Undine
Ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst...mir gehts genauso...schade das ich dieses forum erst lezte woche sonntag endeckt habe...aber die woche habe ich viel hier gelesen und das hat mir geholfen...hier kann man mit offenen karten spielen und muß niemanden was vormachen...es ist schon schlimm genug das man im leben draußen immr lügen muß ...bei mir weiß es ein gutr freund und das war es dann auch schon...na ja mein bald ex mann der noch aber der hat ja immr schön mit gesoffen...jetz heißt es erst mal die nächsten 24 stunden rum zu kriegen...
Lg Fische
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Lisa1990
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.07.2011
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 5. Nov 2011 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Undine.
ich bin noch nicht lange clean und trocken aber in den paar monaten in denen ich es bin habe ich zwei wichtige dinge gelernt.

1.ich kann den konsum von keiner bewusstseinsveränderten droge auf dauer kontrollieren
2.ich schaffe es nicht allein clean zu bleiben

ich habe auch ganz oft klare grenzen gezogen und das auch manchmal ein paar tage auch mal ein paar wochen geschafft(nur noch in gesellschaft konsumieren,nur noch am abend,nur noch 3 heads am tag oder 2 gläser vodka am abend)doch nach kurzer zeit bin ich immer wieder in mein altes suchtverhalten zurück gefallen.
auch ich habe mein leben nach außen hin im griff gehabt.meinen abschluss gemacht,ausbildung begonnen und mich um meine brüder gekümmert, weil das meine eltern nicht hinbekommen.
doch in mir drin war jahrelang eine innere leere und unglaubliche einsamkeit(trotz einer langjährigen beziehung)

ich bin an einem punkt angekommen an dem ich einfach nicht mehr so weiterleben konnte und bin in eine selbsthilfegruppe (so was ähnliches wie aa) gegangen.

du warst doch vor jahren schon mal da und weißt,dass du an diesem tisch IMMER willkommen bist. du hast nix zu verlieren.
ich wusste das ich nicht mehr so weiterleben kann und habe das als meine einzige chance gesehn was zu ändern,weil ich alleine (und auch mit sucht beratungen wie caritas usw) immer wieder gescheitert bin.
das programm funktioniert wenn du zu den meetings gehst und bereitschaft zeigst(und das nur für 24h was realiistischer ist als ein ganzes leben lang)

ich hoffe mein beitrag war nicht zu belehrend,da ich ja über deine situation nicht urteilen kann.

ich drück dir die daumen das du den weg dort hin wieder schaffst!

ganz viele liebe grüße
lisa
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Ruhe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2011 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Undine,

es liest sich für mich so, als ob deine Existenz von der Beziehung zu deinem Ex abhängen würde.

Dass du deine Probleme eher ohne, als mit Alk in den Griff bekommst brauch ich dir wohl nicht zu sagen. Natürlich weiß ich auch wie verdammt schwer das sein kann ...

Du warst schon mal eine längere Zeit trocken, vielleicht wäre es momentan wirklich leichter für dich, ´ne Weile ganz auf Alkohol zu verzichten.

Verwöhn dich mit allem was dir GUT tut Smile


Alles Liebe und einen schönen Dienstag

Ruhe
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Undine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2011 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

danke für eure vielen mitfühlenden Antworten. Ich konnte nicht schreiben, war mit den Nerven sehr am Ende. Das mit meinem Ex war unschön. Es ist aber zum Glück keine existenzielle Abhängigkeit, sondern "nur" eine gefühlsmäßige. Aber da hänge ich sehr in den Seilen.

Aber: Ich trinke nicht! Bin ganz stolz auf mich. Es fällt mir schwer, aber ich tue es trotzdem nicht. Ich denke, er hat es einfach nicht verdient, dass ich mich wegen ihm kaputt mache. Aber manchmal ist die Lust da, einfach zu trinken und zu vergessen. Dann wieder denke ich, dass ich dann Nachts sowieso nicht schlafen kann und noch länger an die Trennung denken muss. Also lass ich es.

@Lisa: Die innere Einsamkeit ist schon ein großes Problem, für mich auch.
Die Regeln, von denen du schreibst, kenne ich auch, doch ich meine etwas anderes. Ich habe eine Regel mit einer inneren Logik. Ich trinke etwas in Gesellschaft, damit ich keine Diskussion über das Nichttrinken führen muss, was mich wieder Kraft kosten würde, die aber bräuchte ich zum Nichttrinken. So bin ich unauffällig, und alle sind zufrieden, ich fühle mich auch zugehörig.

Ich will niemanden überreden, es mir nachzumachen. Das wäre zu früh. Ich weiß auch, dass mein Weg eigentlich nicht geht. Oder doch? Ich hasse Abhängigkeiten, ich versuche auch im menschlichen Bereich möglichst keine Abhängigkeiten aufkommen zu lassen. Und so hasse ich es auch, vom Alkohol abhängig zu sein. Möglicherweise ist das ein Motiv. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls brauche ich euch, da geht es mir wie dir, @Fische. Ihr seid quasi eine Ersatz-SHG. Jedenfalls gibt es mir unheimlich viel Kraft, eure Kommentare zu lesen und euch zu schreiben.

Ich wünsche euch einen schönen Abend,
liebe Grüße,
eure Undine
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fische
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.10.2011
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2011 14:50    Titel: Alkehol Antworten mit Zitat

ich habe es leider nicht geschafft nichts zu trinken...gestern war einer dieser beschissenen tage wo ich hätte nur kotzen können...und ich hab gesoffen...2 flaschen rotwein...und ich fühl mich heute nur schlecht...wieder nicht die kraft gehabt NEIN zu sagen...im moment weiß ich auch nicht wie es weiter geht...ich bekomm heute abend besuch von einem guten freund...er weiß von meinem proplem...da kann ich wenigstens mit offenen karten spielen...draußen ist es grau und dunkel ...das paast heute zu meiner stimmung
euch allen einen schönen mittwoch
Lg Fische
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Undine
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.09.2011
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2011 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr alle,

was Fische schreibt, tut mir sehr leid zu lesen.

@ Fische: Ich finde das Motto der AA sehr gut: "Ich lasse heute das erste Glas stehen." Dann musst du immer nur für heute denken. Von jetzt an bis zum Schlafengehen. Das ist ein überschaubarer Zeitraum.
Es kommt darauf an, den Tag zu inszenieren. Nicht einfach draufloszuleben, sondern dir einen Tagesplan zu machen: Wieviel Arbeit steht an? Was ist zuhause noch zu machen? Und: Wo kann ich es mir gut gehen lassen? Das sollte auch jeden Tag auf der Liste stehen.

Alle hier können dir bestätigen, dass es mit der Zeit leichter wird. Sobald die Entgiftung abgeschlossen ist, wird der Druck geringer. Die ersten Tage und Wochen muss man einfach nur durch, seinem Entschluss stur folgen.

Und dann? Sieh es doch auch einmal als Experiment. Du lässt den Alkohol weg und schaust, was mit dir passiert. Was ist von dir noch übrig, wenn nicht alles zugesoffen wird? Wo bist du? Wo ist deine Seele? Führe Tagebuch: Schreib auf, was mit dir passiert. Den Alkohol wegzulassen ist auch eine große Chance, sich selbst besser kennenzulernen.

So, und das war jetzt eigentlich auch meine Rede an alle! Der Alkohol hat uns im Griff. Aber wir können ihn austricksen! Wir sind stark genug. Wir haben Freunde, SHGs, Therapeuten, dieses Forum hier. Wir sind intelligent genug, uns Regeln aufzustellen, um dem Alkohol zu entkommen.

Ich wünsche euch alles Gute.
Der Tag ruft Smile
Eure Undine
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