Woher nehmt Ihr die Motivation im Entzug zu gehn?

[Yolande]

Ich lese hier immer mal rein, aber das ist ja wohl das Letzte. Wie kann denn dein Arzt so mit dir reden? Dem würde ich aber was erzählen. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass du am Hauptbahnhof auftauchst, damit auch er dich mal "genießen" und "bezahlen" kann. Scheiße, wenn man sich in so erniedrigende Situationen bringen muss. Scheißdrogen kann ich da nur sagen. Was hat denn das noch mit Spaß zu tun? Du bist nicht nur abhängig von deinem Stoff, sondern und das finde ich fast schlimmer, von so einem Idioten.

Auf der anderen Seite muss ich euch sagen, ist es zwar nicht in Ordnung, wenn der Arzt das mit dem Pola quer durch die Praxis ruft, aber diejenigen, die nichts mit Drogen zu tun haben, wüssten auch nicht, wofür oder wogegen man Pola nimmt. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis rumfragen würde, wüsste keiner Bescheid. Oder vielliecht doch? Ich probiers mal

LG

[CrazyMan]

Hallo Ina,

selber war ich dort mal, das ist richtig. Da es aber so lange dauerte, nur mal eben etwas abzuholen, musste ich es leider abbrechen. Es war mir nicht möglich, jeden Tag 45 bis 120 Minuten herumzustehen, privates Gerede über sich ergehen zu lassen, von jemanden, der wie ein Macho da sitzt und herumkommandiert. Die Übergabe der Flasche dauert dann weniger als eine Minute und man kann schnell wieder rausrennen und zur Arbeit hetzen. Und das täglich? Nein, ständig zu spät zur Arbeit kommen und selbst wenn ich keinen Job hätte, würde ich das als eine Zumutung ablehnen. Wie kann die denn noch jung und ungedehnt sein? Oder war es ein Kaiserschnitt? Zu welchen Zeiten bist du denn immer dort? Es ist aber gut, dass du es durchhältst.

[Ina91]

guten tach auch,

also ich geh immer mittwochs gegen 8:15h hin wenn die helferin allein ist dann bekomme ich ein rezept zwischen tür und angel in der hoffung ihn nich zu sehn und samstags is mein rezept schon in der apotheke so das ich garnich erst hoch muss^^


also er meinte mit dem dummen spruch das ich ja erst 20 wäre, ich unbenutzt bin (in sexueller hinsicht).

leider bin ich auf den blödmann angewisen weil es mir nicht möglich ist täglich zum doc zu gehn denn alle die in meiner nähe sind also substiärzte die müssen täglich antanzen.

muss dazu sagen bevor meine mum nicht süchtig war bzw es nicht bekannt war hat meine mum bei ihm gearbeitet und so kam ich sofort an nem substiplatz

[Stehaufmännchen]

Ich fasse es nicht. Da gibt eine Substituierte den Namen Ihres Artztes öffentlich bekannt und lästert über Ihn. Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

Mann stelle sich vor ein Arzt schreibt in einem Forum über seine Patienten.

Ihr seid krank, alle die Ihr hier drauf eingeht.

[Ina91]

wenn du deine augen zum lesen gehabt hättest, hättest du sicherlich gelesen das ich geschrieben habe das er arzt auf seinem gebiet der beste is und entweder kommt man damit klar oder nicht!

und wenns dir nicht passt mein liebchen das melde dich in einem anderen forum an evt haste da mehr chancen dich auszukacken oder andere anzukacken^^

[CrazyMan]

[CrazyMan]

[CrazyMan]

Was ist denn nun eigentlich mit deinem Hauptthema in diesem Thread. Du meinst, du könntest noch nicht komplett abschließen. Ist das auf die Substitution bezogen oder auf dem Konsum von dem Problemstoff? Nimmst du denn nebenbei noch zusätzlich etwas, wenn es auch nur gelegentlich ist?

Wenn ich mir vorstelle, nie wieder davon zu nehmen, so ist das für mich durchaus vorstellbar, außerdem führte ich den Großteil meines Lebens natürlich, also ohne Stoffe, die meine Psyche und damit mein Leben beeeinflussen. Genau das wieder zu erlangen, genau das ist, wie bereits erwähnt, ausreichend Motivation.

Es drängt sich aber, muss ich zugeben, in die Vorstellung eines H-freien Lebens auch das Bild eines gelegentlichen Konsums ein. Wie wir alle wissen, ist gelegentlicher Konsum kaum möglich. Dann nimmt man es über 2 Tage, Samstag und Sonntag und weil Montag frei ist auch noch dann, und schon hat man einen leichten Entzug. Der Entzug tritt bereits ein, findet ein Konsum ausschließlich an Samstagen statt. Der Körper stellt sich darauf ein, der H-Pegel gleicht sich so an, dass dieser von Sa zu Sa langsam absinkt, jedoch stetig vorhanden ist. Von gelegentlichem Konsum bis zum regelmäßigen verläuft so schnell, dass das Wissen darum jeden halbwegs vernunftbegabten Menschen vollständig davon ablassen sollte.

Dein Problem war/ist Morphium? Das ist nur liquid erhältlich, oder? Und es ist auf dem Schwarzmarkt nicht so leicht erhältlich? Wie hast du es geschafft, regelmäßig daran zu gelangen? Vielleicht durch eine Freundin, die medizinische Verbindungen hat? Anders ist es mir kaum vorstellbar. Die Wirkung ist ähnlich wie H? Hast du jemals H probiert?

[Stehaufmännchen]

[Ina91]

Guten morgen CrazyMann,

ich enthalte mich jetzt den blöden antworten von Stehaufmänndchen !

also ich kann dir das garnicht so genau sagen wie ich mich fühle wenns ums thema entzug/entgiften geht, ich sag jetzt mal zurzeit habe ich das gefühl irgendwie das ich das alles noch garnich will, also mit dem thema "sucht" und "substi" abzuschließen, zurzeit kann ich mir ein leben ohne nicht vorstellen, warum und weshalb weiß ich leider nich. . .

ich hoffe mal ganz, ganz stark das sich meine meinung in der hinsicht noch ändert, denn klar mein ganzen leben kann ich nicht von pola usw leben, irgendwann muss es mal ne "cleanzeit" geben und ne therapie zu machen da fürht auch kein weg dran vorbei, das weiß ich selber nur das problem ist einfach das ich nich über mein schatten springen kann und zu sagen du machs das jetzt (arschbacken zusammen kneifen und durch) mir fehlt zurzeit einfach der wille dafür, ich selber habe deswegen auch total das schlechte gewissen.

ich könnte jetzt auch schon zu 100% sagen dass wenn mich jetzt einer aus irgendein grund in die entgiftung stecken würde das ich zu 1.000.00% rückfällig werden würde, ein leben ohne pola ist für mich sooo unverstellbar geworden wie das männer kinder bekommen könnten.

ich weiß auch nich was ich weiter dagegen machen kann.

hast du auch das problem mit dem thema sucht ab zu schließen um ein neuanfang zu wagen oder hattes du das mal?

kanns zu mir ein rat geben?

und danke noch mal das du mir echt solch ein mut zusprichst ob es mit dem stehaufmänndchen geht oder alles andere hier! DAAAAAAAAANKE

grüße aus oberhausen

[CrazyMan]

[CrazyMan]

Hallo Ina, ich glaube nicht, dass "Stehaufmännchen" es wirklich böse meint. Ich hatte mich auch mal mit ihm in der Wolle. Ich glaube, im Grunde ist er ein netter Kerl und auch nicht dumm, was selten in diesem Mileau ist. Deswegen kann man sich, so vermute ich, sogar richtig derbe mit ihm Steiten, ohne dass er nachtragend wäre.

Du kannst dir nicht vorstellen, ohne zu leben? Wie lange hast du denn damit zu tun? Füllt es den Hauptteil deines Lebens? Bei mir ist es nur ein kleiner Teil, der aber immer größer wird. Deshalb kann ich mich innerlich auf etwas beziehen, was nicht mit diesem ganzen Krams zu tun hat. Ich weiss wie es ist, ohne zu leben, und ich weiss, dass es besser ist. Den H oder welches Opiat auch immer, ist nur zum Verstecken, während das Leben an einem vorbeirauscht. Und man hat nur dieses eine Leben, nur diese eine Chance, dann ist Game Over.

In meinen Grundsätzen gibt es die Regel, ein Leben ohne Sport ist unvorstellbar. Jetzt habe ich schon 2 Jahe lang kein Fitnesscenter besucht, habe sogar, was erstmals in meinem Leben passiert, etwas zugenommen. Ich bin jetzt kein Dickerchen, aber ich wiege mehr als mir lieb ist. Die Muskulatur hat sich wieder abgebaut, ich hatte eine Topfigur, auf die ich immer stolz war. Und auch Sex gehörte zu meinem Leben. Jetzt habe noch nicht mal Lust darauf. Und auch mein inneres Ich ist verändert, die Kreativität, das Tiefsinnige, all das liegt brach. Und das alles stört mich sehr! Ich wünsche mir innigst, diese paar Tage durchzuhalten. Aber es ist so schwer, wenn plötzlich Depressionen, Ängste und Unrihe unerträglich werden, eben eine Folge des Entzugs. Ich habe für mich auf jeden Fall erkannt, so geht es nciht weiter und ich will das ändern. Deshalb versuche ich es auch immer wieder, komme aber bis über einen Tag nicht hinaus. Der erste Tag ganz ohne ist noch möglich, der Folgetag ist aber so heftig, da greift selbst eine Flasche 10 Metha nicht mehr richtig.

Wenndu aber noch sehr jung bist und noch nicht viel anderes kennengelernt hast, als dieses Mittel, dass dein Leben mit beeinflusst, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es dir eine Muss darstellt. Ich würde dir dringens zur Therapie auf psychologischer Basis raten, um eine weitere innere Kraft zu erhalten, die dir hilft, daraus zu kommen. Selber ziehe ich diese Kraft aus dem Wissen um das Leben, wie es sonst ist. Hast du denn einen möglichst normelen Freundeskreis? Das stellt auch eine große Hürde dar, die einen immer wieder zurück wirft, ist man von Leuten umgeben, deren Leben von Drogen gestaltet wird.

[Stehaufmännchen]

Leven Ina,
uups, da hab ich doch glatt vergessen auf Deine Frage zu antworten . Unter dem folgenden Link habe ich was zu Therapie und meinen Weg aus der Sucht geschrieben.
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=8190&postdays=0&postorder=asc&start=15

[realflippy]

guten morgen,

die motivation zum entzug...die ist bei mir eigentlich so im letzten jahr gewachsen, weil mein doc schon ziemlich alt ist und spätestens in 3 - 4 jahren die bude bei dem dicht ist. dann ist bald unser urlaub geplatzt weil der typ vom gesundheitsamt das mit den papieren für btm fast vermasselt hat, hinzu kam die kohle, weil ich das codein privat gezahlt hab...und und und. dann kam letztes jahr das gerücht auf das der doc schon anfang diesen jahres die praxis schließen würde..und da habe ich mich seit langem mal wieder damit auseinandergesetzt zu entgiften...durch einen blöden fehler vom doc und mir war ich dann von heute auf morgen ohne codein, keine anderen stellen oder ärzte in sicht auf die schnelle, und da hab ich mich erst wirklich entschlossen in die klappse zu gehen zum abspecken...war mehr ein guter zwang der mir den letzten tritt gegeben hat.
manchmal braucht man halt auch nen schubser, um irgendwo anzukommen.
bin auch noch ziemlich am anfang des weges, aber wenigstens hab ich die erste hürde überstanden.
hatte auch nen doc den es glaube ich kein zweites mal auf dieser erde gibt. so ein prima mensch...um hier mal ne lanze für die ärzte zu brechen (natürlich gibt es auch ärsche bei den docs, selber viel zu oft erlebt, der größte arscharzt wohnt in warburg)

ina, ist das ein bild von dir...ich wäre vorsichtig, weil manchmal lesen ärzte auch in foren mit...und wenn dein substidoc dein bild erkennt und 1+1 zusammenzählt...byby substi. es sind schon leute für weniger ausm programm geflogen...

lg

flippy

[koko]

high Ina91,
also meine Motivation zum aufhören, kam auch sehr spät.
Ich fing schon sehr früh an zu ballern und wurde nach 5 Jahren auf der Scene,
gerichtlich vor die Wahl gestellt: Therapie oder Knast.
Tja, ich war eben kein Unschuldslamm mehr
In den Knast wollte ich aber auf keinen Fall also ...
Die erste Zeit auf Therapie war echt übel.
Ich hatte in den ersten Monaten furchbaren Suchtdruck.
- und die Leute, das gequatsche und das ganze Therapiekonzept
nervten mich ohne Ende. Ich wollte ja gar nicht nicht aufhören,
ich wollte nur nicht in den Knast.
Trotz allem zog ich diese 12 Monate durch und konnte es dann kaum erwarten wieder "frei" zu sein.
Doch was soll ich sagen ?!
Es dauerte keine 2 Wochen bis ich wieder anschaffen ging
und in dem selben Scheiss wie vor der Therapie steckte.
- und plötzlich machte es Klick:
Ich musste ständig an das Denken, was mir auf Therapie "wiederfahren" war.
Zum ersten mal hatte ich mich selber erlebt, gespürt mit klarem Verstand.
Zum ersten mal habe ich sowas gespürt wie Vertrauen, Zuneigung, Freundschaft, Liebe.
Ich hatte plötzlich Freunde mit denen man lachen aber auch seinen Kummer teilen konnte.
Es gab so viel schöne Augenblicke ... ich war zum ersten mal wirklich glücklich.
Natürlich gab es auch viele Augenblicke, wo ich psychisch wieder völlig unten war.
Aber ich überstand sie ... mit Hilfe meiner neuen Freunde und mit Hilfe der Therapeuten.

Ich rief nach meiner "späten Erkenntnis" dann meine Ex-Therapeuten an
und bat darum schnell zurückkommen zu dürfen.
- und somit machte ich noch mal 18 Monate freiwillig.
Das bedeutet aber nicht, das sie leicht war. Nur … ich wußte plötzlich wofür.
Ich war dann auch danach noch eine ganze Zeit lang clean aber ... naja
Bin dann halt irgendwann ins Polaprogramm.
Aber meine/diese Motivation, trage ich noch heute tief in mir.

LG KOKO