Wie schnell kann ich Pola abdosieren?

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
chris_redfield
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.04.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 03:25    Titel: Wie schnell kann ich Pola abdosieren? Antworten mit Zitat

Huhu!

Ich werde seit Nov.2011 mit 6ml Pola substituiert und bin ohne Beikonsum. Davor war ich ca. 1 Jahr auf Heroin.
Im Sebtember fliege ich in Urlaub und möchte/muss bis dahin clean sein.

Wie schnell kann man sich ohne Entzug runter dosieren?

Eine Bekannte sagte mir, dass ich alle 14 Tage um 0,5ml abdosieren soll.

Ist das realistisch? Gibt es da pauschal eine Richtlinie? Spielt es eine Rolle,
dass ich gelegentlich speed nehme und kiffe?

Bin für jede Antwort dankbar. Bis Sebtember ist ja auch nicht mehr sooo lange hin.

Lieben Gruß an alle!

Chris
Nach oben
koko
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Chris ,
also eine pauschale Richtlinie gibt es da wohl nicht.
Du wirst ja sehen wie dein Körper reagiert.
Wenn du zu schnell zu viel abdosierst, wird er sich schon melden.
Aber der Vorschlag deiner Bekannten klingt schon realistisch.
Ich selbst dosiere mich seit Mitte letzten Jahres runter.
Bin alle 2/3 Wochen 1 ml runter bis ...
(siehe auch ...18 Jahre Pola, jetzt geh ich raus)
- und wegen dem gelegendlichem Speed/kiffe ?!
Sagtest du nicht, du hättest keinen Beikonsum ? Wink
Sicher wird das eine Rolle spielen, psychisch auf jeden Fall.
Damit läufst du Gefahr wieder Rückfällig zu werden,
würde ich mal sagen.
Ich wünsche dir auf jedenfall viel Erfolg beim abdosieren Wink
LG Koko
Nach oben
tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Letztes Mal als ich mich runterdosierte, habe ich bei 10ml angefangen und bin jede Woche um 1ml runtergegangen bis ich bei 5ml ankam. Davon habe ich nichts gemerkt. Absolut keine Probleme. Von 5ml an habe ich dann jede Woche um 0,5ml reduziert bis ich bei 1ml ankam. Ebenfalls keine Probleme. Vom letzten Milliliter an bin ich dann pro Woche um 0,25ml runtergegangen. Kein Problem.
Von 0,25ml wollte ich dann abkicken, weil ich dachte, daß das ja nicht mehr viel sei.
Irrtum!
Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte gar nicht glauben, wie mir die Knochen wehtaten. Ich bin dann auf Subutex umgestiegen und habe mich damit weiter runterdosiert. Zum Schluß bin ich mit einer 8mg-Tablette 16 Tage ausgekommen.
Der Entzug davon war dann kein Problem mehr. Eventuell habe ich die ersten Tage ein wenig schlechter geschlafen und ein bißchen mehr geschwitzt. Ich hab mich aber nicht wirklich schlecht gefühlt. War also gar kein Problem.



Jetzt bin ich auch gerade wieder dabei, mich mit Pola runterzudosieren. Diesmal nur viel schneller.
Von 13ml bin ich gestartet. Als erstes habe ich die 13ml gesplittet, so daß ich nicht nur 1mal täglich 13 einnehme, sondern morgens und abend 6,5ml.
Dann bin ich jeden Tag um 0,5ml runtergegangen bis ich bei 6ml ankam.
Das war also eine Reduktion um 7ml in 14 Tagen. Kein Problem. Erstaunlicherweise. Als ich dann weiter runtergehen wolte, merkte ich, daß ich in der Nacht aufgewacht bin und ein komisches Gefühl in Armen und Beinen hatte, so als ob sich daraus dann bald RLS entwickelt. Dann hab ich einen halben ml mehr genommen und konnte weiterschlafen. Ich habe dann meine Dosis erstmal gehalten für einige Tage bevor ich weiter reduziert hab. Jetzt bin ich bei 4ml angekommen (morgens und abend je 2ml). Das werde ich jetzt erstmal wieder 'ne halbe Woche halten und dann gucken, wie schnell ich dann wie weit runtergehen kann.
Nach oben
tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so... Noch was...
Ich konnte die Dosis zwar recht schnell reduzieren ohne das ich körperliche Entzugserscheinungen bemerkte, aber ich stellte fest, daß ich wieder viel häufiger an Heroin dachte als sonst.
Der Suchtdruck wurde stärker. Damit steigt natürlich die Rückfallgefahr extrem an.

Aber als ich jede Woche um 1ml runtergegangen bin, hatte ich dieses Problem nicht. Da bemerkte ich gar nichts.
Nach oben
koko
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Von 0,25ml wollte ich dann abkicken, weil ich dachte, daß das ja nicht mehr viel sei.Irrtum !

- oh ne, das hab ich befürchtet, das das auf mich zukommt Rolling Eyes
Bei mir ist es ansonsten so, das ich- seit ich bei ca. 2ml./1,5 ml. bin,
ich ein ständiges ziehen in den Waden/Knochen habe und extrem schlap bin.
Vorher war das auch kein Problem, nur jetzt, wo´s weniger wird Evil or Very Mad
Suchtdruck oä. habe ich zum Glück nicht.
Zitat:
so als ob sich daraus dann bald RLS entwickelt

- Was bitte ist oder heißt RLS ? Embarassed

LG KOKO
Nach oben
tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was bitte ist oder heißt RLS ?

RLS = Restless Legs Syndrom
http://de.wikipedia.org/wiki/Restless-Legs-Syndrom

Wenn ich meine Pola/Metha-Dosis zu weit reduziere, beginnt es bei mir damit, daß ic in der Nacht aufwache und ein sehr beschissenes Gefühl in Armen und Beinen habe. Keine Schmerzen. Kein Muskelziehen. Keine Muskelzuckungen. Kann ich gar nicht richtig beschreiben. Tut auch nicht weh.
Stehe ich dann auf und gehe etwas, dann ist es kaum noch wahrzunehmen. Bleibe ich liegen und versuche, weiterzuschlafen, wird das immer ekliger. Ich möchte dann am liebsten mit dem Arm gegen die Wand oder auf's Bett hauen und mit dem Fuß auf den Boden stampfen.
Das ist dann der Punkt, wo ich mehr, daß ich die Dosis zu weit reduziert habe. Dann nehme ich einen halben Milliliter mehr und leg mich wieder schlafen.
Tue ich das aber nicht, wird das halt immer schlimmer und irgendwann ist das so ein ekliges Gefühl, daß sich dann halt zum Restless Legs Syndrom entwickelt. Man kann dann die Arme und besonders die Beine nicht mehr stillhalten. Durch Bewegung ist es etwas besser auszuhalten, aber natürlich immer noch beschissen.
Die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. RLS während des Opioidentzugs ist aber vermutlich auf ein Neurotransmitterungleichgewicht, vermutlich Dopaminmangel, zurückzuführen.
Alle tollen Tricks, die ab und zu Leuten mit "normalem" RLS helfen, wie Magnesium, Eisen, Vitamin B12, ... helfen nicht (zumindest nicht bei mir).
Nach oben
koko
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

- Ahhhhhhh, so nennt man also dieses WIEDERLICHE, GRAUSAME Gefühl,
bei dem ich mir am liebsten die Arme raus reissen möchte.
- ist mir nur zu gut bekannt Rolling Eyes
Danke für die Imput !
Dann wünsch´ich mal viel Erfolg beim abdosieren Wink
LG KOKO
Nach oben
Tante_Metha
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das kann doch wohl nicht war sein ! Du warst gerade mal ein Jahr Heroin genommen und gehst schon ins Programm ? Normalerweise braucht man etwas mehr als ein Jahr, um überhaupt richtig draufzukommen, mit Probierphase und so (war bei mir jedenfalls so) !

Und dann noch gleich auf 6 Metha eingestellt ! Diese verdammten Substiärzte !
Nach oben
Pure_Live
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2010
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das habe ich mir,beim lesen,auch gedacht.Wäre einfacher gewesen vom Heroin zu entziehen als später vom Metha/Pola.Das ist wesentlich schlimmer.Wußte der Arzt,daß du "nur"1Jahr auf H warst?
Nach oben
Tante_Metha
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr wahrscheilich hat er es dem Arzt gesagt, dass er erst ein Jahr auf H ist. Aber wie die Substiärzte halt so sind: - Na mein Junge wie viel möchtest du denn? Reichen 6ml ? Nimm es erstmal eine Zeitlang, damit du "stabil" wirst (so pflegen sie sich auszudrücken) ! "

Aber der Arzt hat ihm bestimmt nicht erzählt, dass man vom Metha noch stärker in die Abhängigkeit hineingerät als vom H. Es ging ihm natürlich ums Geld.

Denn ein Arzt, dem das Wohlbefinden des Patienten wirklich am Herzen liegt, hätte ihn erstmal für 2 Wochen (den länger dauert der Entzug nach so kurzer Abhängigkeitszeit nicht) auf eine Entgiftungsstation geschickt !


Mein Gott was für ein ekelhaftes Gesundheitssystem (ich beziehe mich hierbei nur auf Drogenmedizin) !
Als ob Metha keine Droge ist !

Bitte korregiert mich falls ich was falsches geschrieben haben sollte. !
Nach oben
Pure_Live
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2010
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das wundert mich sehr denn ich war bei 3 verschiedenen Ärzten im Programm und da war es Vorraussetzung daß du länger als 2 oder 3 Jahre drauf bist,mind 2 Versuche in der Klinik gestartet hast und hast noch lange keine Hohe Dosis bekommen.Da war es echtt schwer rein zu kommen und überhaupt mehr als 2ml bzw 20mg Metha zu bekommen.
Nach oben
Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte, das sind die Grundbedingungen für eine Substitution? Letztendlich verstehe ich (mal wieder) das Gemecker nicht, Tante Metha. Da gibt es eine Droge umsonst und die Leute hängen nicht den ganzen Tag auf der Straße! Und - wenn ich recht informiert bin - kann man sich umstellen lassen auf ein anderes Substitut, von dem eine Entwöhnung langfristig einfacher ist.
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

ein hauptproblem in unserer suchtmedizin ist, dass sehr oft WEDER DIE ÄRZTE, NOCH DIE KONSUMENTEN wissen, was sie sich mit methadon antun.

da wird einfach nicht begriffen, dass man die leute mit methadon oft noch viel abhängiger macht.. das ist richtig beschissen. wie viele leute kenne ich, die ewig am metha "kleben"...?

ein punkt ist ja auch der: selbst wenn man im grunde keinen bock mehr auf methadon hat, kann man nicht einfach so aufhören. egal, ob koks, kiffen, alk und selbst schore: wenn man abkickt, geht es einen ne zeit lang beschissen und fertig..
aber wenn man länger auf methadon war, dann muß man sanft runterdosieren, sonst hat man wochen- und monatelang ein ganz mieses körpergefühl.. und das zermürbt!

deshalb habe ich schon von vielen usern, die vom methadon losgekommen sind, folgendes gehört: sie wollen NIEMALS WIEDER IN IHREM LEBEN METHADONSÜCHTIG sein.

ich persönlich finde es pervers, dass man in substi nur 2 medikamente zur auswahl hat. denn weder methadon noch buprenorphin decken das ganze mögliche opioid-wirkspektrum ab..
man könnte morphin, diamorphin, dhc und oxycodon noch als mittel zur suchtbehandlung zulassen, denn so verschieden wie die menschen sind, sind auch die wirkstoffe. und der eine kommt besser mit morphin klar, der nächste mit oxy usw...
und für schwerstabhängige, die überhaupt nicht auf den heroinkick verzichten können oder wollen, soll man halt heroin kontrolliert abgeben.
wenn man 3x pro tag zur vergabe rennen muß, nie take home kriegt usw., dann ist das auch kein zuckerschlecken. ich bin zumindest nicht besonders neidisch auf die schweizer, die ihr sauberes diamorphin unter o.g. bedingungen bekommen.

generell sollte man in der substitution viel schärfer die patienten trennen. es gibt in jeder substi-praxis leute, die wirklich weg wollen von der sucht, dann gibt es leute, die lieber subutex nehmen, dann wieder andere, die gibts leute die keine schore nehmen wollen aber noch die breitnis vom methadon brauchen usw...
aber in substi wird überhaupt nicht differenziert. wenn ich substiarzt wäre, hätte der threadersteller von mir erstmal subutex bekommen, weil man auch nach 1 jahr heroin noch nicht unumkehrbar in den fägen der opiatsucht hängt, sondern man kann da auch noch rauskommen.. vermutlich wäre es eh besser gewesen, der threadstarter wäre DIREKT in eine entgiftung gegangen.. wenn er DANACH nicht clean sein kann bzw. will, kann man immer noch substi machen.. und auch dann ERST MIT SUBUTEX beginnen..

ich hab langsam aber eh keinen bock mehr, mich die nächsten jahre noch dauerhaft mit dem thema opiatkonsum und substi zu befassen...
in deutschland bist du als konsument nämlich richtig am arsch, auch wenn sich viele zurecht darüber freuen, dass es überhaupt substi gibt...
aber diese leute haben sich meist schon damit abgefunden, dass sie in der substi gegängelt werden und durch methadon noch viel stärker vergiftet werden als durch heroin...

ich bin kein gegner der substitution.. aber ich sehe leider viel zu viele leute, die durchs raster unserer suchtmedizin rasseln.. entweder weil sie nicht auf ihr heroin verzichten können oder auch weil ihnen substi zu viele einschränkungen bedeutet..
und ich finde, dass man auf solche leute nicht kategorisch schimpfen sollte und sie als undankbar abstempeln sollte.. denn niemand wird gern "junkie", oder...?

es ist echt schade, dass es so ist.
ich sehe zb. an mir selbst, dass ich weder mit metha noch mit subu wirklich gut zurechtkomme. und hier ist es fast überall so, dass man unter sicht abschlucken muß, selbst wenn man take home hat, muß man an 1 tag in der woche seine ration auf einmal schlucken muß. da helfen auch keine tricks, denn das wird überprüft. da wird dir ins maul geschaut.
und ich wäre viel zu breit, wenn ich zb. 2 tbl. methaddict 40 auf einmal nehmen müßte, weil ich immer meine dosis splitte...
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
Letztendlich verstehe ich (mal wieder) das Gemecker nicht, Tante Metha. Da gibt es eine Droge umsonst und die Leute hängen nicht den ganzen Tag auf der Straße! Und - wenn ich recht informiert bin - kann man sich umstellen lassen auf ein anderes Substitut, von dem eine Entwöhnung langfristig einfacher ist.


das ist so weit gedacht, wie ne fette sau hüpft...

"umsonst" gibt es das nicht.. in mehrfacher hinsicht. und was du meinst: die monetären kosten müssen auch von jemandem getragen werden..

ich habe es schon mehrfach erwähnt.. aber es ist mir halt wichtig zu sagen: es ist grundfalsch, dass man die aktuelle situation der deutschen opioidsuchtbehandlung in den himmel lobt.. sicher, im vergleich zu den prä-substi-zeiten ist das schon ein richtig guter fortschritt und man darf auch nicht undankbar sein. allerdings sollte man den süchtigen auch nicht die wahl zwischen 2 substanzen lassen und dann sagen: "SCHLUCK ODER STIRB!"
in verbindung mit den ganzen, starren regeln, die eine integration in den normalen gesellschaftlichen tagesablauf extrem behindern, führt die beschränkte auswahl an substituten nämlich schon dazu, dass man vielen opiatusern gar nicht gerecht wird.
wie viele leute kommen denn durch methadon erst so richtig drauf? wie viele leute sind denn durch ihre substi erst so richtig heftig abhängig geworden..?
da kenne ich aber ne ganze menge..
bis körper und geist sich von jahrelanger methadonzufuhr erholt haben, hat man aber schon ne ganze menge lebenszeit verpasst...
und ich sags nochmal: deine o.g. argumente treffen ja auch auf einige süchtige zu. speziell der typus "bahnhofsjunkie" wird durch eine substi oft erst mal stabilisiert.
aber glaub mir mal eine sache: es gibt eine ganze menge opiatsüchtige menschen, die sich aufgrund ihres lifestyles nicht in eine substi, so wie sie aktuell in der BRD abläuft, begeben wollen oder können. diese leute versorgen sich zt. illegal mit verschiedenen opiaten oder sie lassen sich unter dem label "schmerzpatient" ihre opiate verschreiben.. oder oder oder...
viele dieser leute würden gern in ärztliche suchtbehandlung gehen, aber sie kommen mit metha oder subu nicht klar, haben einen job, bei dem man nicht jeden tag zur ausgabe kommt usw...
also es gibt halt ne menge faktoren, die für viele hinderlich sind...
und andererseits werden leute mit relativ kurzer suchtgeschichte erstmal fett auf metha eingestellt.. in einem schweizer forum gibt es ein junges mädchen, das ab- und an heroin genommen hat und vor ca. 1 jahr im forum nach substitutionsmöglichkeiten fragte.. viele rieten ihr davon ab.. und erst recht vom methadon.. aber die dame wollte nicht hören und der arzt hat es offenbar für sinnvoll erachtet, das mädel mit metha abzudichten..
status quo: sie bzw. ihre mutter verfasst jetzt eifrig beiträge, wie man bloß von dem teufelszeug weg kommt und dass sie ja damit nur alles erst so richtig schlimm gemacht hätte...

so, das ist kein grund, metha an sich zu verteufeln und wir alle sind ja auch manchmal ganz froh, dass es solche dinge gibt..
aber man muß auch mal sehen: wenn man jetzt wegen rückenschmerzen zum arzt geht, kriegt man ja auch nicht ohne weiteres direkt fentanyl verschrieben.. sondern man steigert sich schrittweise.. in substi ist es zum teil aber so, dass man nach einiger zeit blech rauchen zum arzt rennt und der einen nicht auf 20mg metha einstellt, sondern gerne direkt mal auf 100mg geht.. weil die im studium so sachen von "opiatblockade" gelesen haben..
dabei würden den meisten h-usern, die durchschnittliche strassenschore über einige monate konsumieren, erstmal locker 20mg methadon reichen, um den affen zu killen..

kurioserweise habe ich dann allerdings auch schon oft von leuten das gegenteil gehört: da werden zt. leute, die 15 jahre im methaprogramm sind und immer noch beikonsum haben usw. einfach mal um ein paar mg runterdosiert gegen ihren willen... WO IST DA DIE LOGIK?

meine vermutung ist ja, dass man als opiatuser generell erstmal "WOHLSTANDSMÜLL" für die gesellschaft ist.. der muß entsorgt werden.. oder man kehrt ihn unter den teppich, indem man die junks ewig auf metha einstellt.. das gibt nämlich auch schön regelmäßig kohle, da diese leute immer wieder kommen.. zumindest eine ganze zeit lang..
Nach oben
tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2012 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das wundert mich sehr denn ich war bei 3 verschiedenen Ärzten im Programm und da war es Vorraussetzung daß du länger als 2 oder 3 Jahre drauf bist,mind 2 Versuche in der Klinik gestartet hast und hast noch lange keine Hohe Dosis bekommen

Eventuell wird das von Stadt zu Stadt unterschiedlich gehandhabt.
Also bei mir hat es auch ungefähr ein ganzes Jahr gedauert bis sich bei mir wirklich körperliche Entzugserscheinungen einstellen.
Natürlich war ich vorher schon psychisch abhängig, aber bis mir halt wirklich alles weh tat und ich mich halb zu Tode gekotzt hab, Durchfall und Krämpfe bekam - volles Programm Entzugserscheinungen - das hat ungefähr ein Jahr gedauert.

Ein Bekannter von mir wollte ins Methadonprogramm und ist vom Arzt wieder nach Hause geschickt worden. Der hat gefragt, wie lange er denn schon heroinabhängig ist. Die Antwort war entweder: "fast ein halbes Jahr" oder "fast ein Jahr" - das weiß ich nicht mehr.
Auf jeden Fall war der Arzt der Meinung, daß sich in dieser Zeit noch keine so starken körperlichen Entzugserscheinungen ausgeprägt hätten, so daß es besser wäre, davon jetzt lieber abzukicken als Methadon (eine Droge, die von den Entzugserscheinungen ja noch schlimmer ist als Heroin) zu geben.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin