- Fleckenbühl / Synanon / oder Ähnliches...

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Lugosi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Newlife,

ich bin nach meiner letzten therapie nicht mehr nach hause, nicht ansatz-
weise in die nähe meiner heimat gezogen, aber auch das hat mir nicht
wirklich geholfen.
zwischen 2006 und 2011 war ich fast komplett suchtmittelfrei (bis auf
nikotin und koffein), ich hatte arbeit, eine beziehung, auto, wohnung,
hund - eigentlich hatte ich mir mein leben immer so vorgestellt, aber
auch nur eigentlich, denn in dieser zeit war ich nicht zufrieden oder gar
glücklich. mir hat irgendwas gefehlt, nein nicht irgendwas, mir haben
die opiate gefehlt und doch bin ich suchtmittelfrei geblieben, denn ich
hab darauf vertraut, dass das irgendwann anders sein wird!
2010 hab ich eine umschulung begonnen und 2012 auch erfolgreich
abgeschlossen.
während der umschulung hab ich mich von meiner damaligen lebens-
gefährtin getrennt.
nach der umschulung bin ich in ein kleines dorf im Schwarzwald
gezogen und hab im internet eine frau kennengelernt und boom,
ich hab mich verliebt wie noch nie im leben, ich hab mich gefühlt wie nie
zuvor.
leider war es von anfang an schwierig, den einen tag war ich der traum-
mann, am nächsten tag hat sie sich getrennt.
ich mag jetzt nicht die ganze geschichte erzählen, wir hatten große
pläne, träumte von einer zukunft.
tja, Lugosi und beziehungen, ein garant für rückfälle, wenn es mal
nicht so läuft, wie ich es mir wünsche und erträume.
erst hab ich mal was getrunken, doch das hat mir eh nie gefallen, dann
hab ich mir vom arzt erst tramal, dann tilidin verschreiben lassen, aber
alles moderat. zwischen den verschreibungen lagen immer etliche wochen
oder monate - ein paar tage was genommen und dann wieder aufgehört.
da ich in unmittelbarer nähe von Frankreich wohne gab es dann auch
mal codein.
je länger die beziehung lief, umso irrealer wurde alles, immer on/off.
früher wäre mir so eine beziehung nie passiert, aber ich hab auch vor-
her nie geliebt!

also, mein fazit, ich hab es immer noch nicht verstanden meine
beziehungen erwachsen oder nüchtern zu führen und die flucht vor
den drogen bringt mir nichts.
es ist meinen augen ein irrglaube zu denken, wenn ich mein um-
feld verlasse irgendwo neu beginne - das dann alles besser wird.

doch andererseits ist es schon hilfreich sein gewohntes umfeld zu
verlassen, denn ich merk es noch nach 20 jahren, wenn ich in
meine heimat fahre kribbelt es schon gewaltig, wenn ich an be-
stimmten plätzen oder leute von früher sehe.

ich denke es ist wichtig das alles passt, wenn man noch mal ganz
von vorne beginnt - also soziales umfeld, arbeit, am besten eine
stabile beziehung!

ansonsten wird es eine flucht mit bösem erwachen! - zumindest
bei mir!
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

danke. Deine Beiträge gefallen mir. Ich glaube kaum, dass ich clean werden kann, wenn ich weiterhin alleine lebe. Die Leute, die ich hier kenne sind entweder auch süchtig oder ich mag sie nicht. Eine Beziehung hatte ich noch nie, ich brauchte im Grunde genommen immer nur meinen Stoff um glücklich zu sein. Das mach ich schon seit dem ich 17 bin. Heute bin ich 43, habe mich vom Alkohol weitgehend gelöst, was jetzt aber auch nicht heißt, dass ich gar nicht trinke, aber eben wenig. Meine Sucht hat sich verlagert auf Benzos und Tramadol und ich hab auch kein Prolbem, so ne Tüte Kratom dazu zu futtern. Wirken tut das alles nicht mehr richtig, weshalb ich natürlich auch öfters kräftig überdosiere.

Ich wollte damals nur durch diesen Umzug in eine etwas bessere Gegend der Stadt der Sucht davon laufen. Ich war tatsächlich mal 2,5 Jahre wirklich clean, doch es hat mir immer gefehlt und dann hab ich so nen Rückfall gebaut, dass es nur 3 Wochen dauerte, bis ich wieder ne Entgiftung brauchte. Unmengen Alk und Benzos und mir war auch alles sch...egal.

Nach dieser Entgiftung war nix mehr mit clean sein. Zu Beginn zwar nur leichtere, benzoähnliche Stoffe. Ich bin jetzt so über ein Jahr langsamer wieder reingerutscht, jetzt aber auch noch mit nierpotenten Opis.

Ich will nicht alles schwarzreden, aber wenn nix besonderes anliegt, konsumiere ich den ganzen Tag über. Ich gehe schon noch gerne in die Sauna, und dann gehts auch mal ne Weile ohne, kann aber nicht mehr ohne Stoff rausgehen, weil ich brauch ihn dann schon.

Bin wieder richtig satt abhängig und nochmal so ne Entgiftung in der Klapse mit Benzoschnellprogramm kann ich mir nicht mehr antun. Ich muss langsam abdosieren und das geht schon. Nehme ja nur 30mg Diaz, der Mischkonsum mit den Opis machts ja bei mir irgendwie gerade so und ich glaube nach dem Kram bin ich zur Zeit noch süchtiger.

Mie fehlt aber auch die Kraft, irgendwie mal was zu reißen. Die bisherigen Cleanzeiten, haben mir einfach nicht gefallen. Da liegt ja auch ein Teil des Problems begründet.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2013 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
danke. Deine Beiträge gefallen mir. Ich glaube kaum, dass ich clean werden kann, wenn ich weiterhin alleine lebe. Die Leute, die ich hier kenne sind entweder auch süchtig oder ich mag sie nicht. Eine Beziehung hatte ich noch nie


Hi newlife! Smile
Na, da bist du schonmal nicht alleine & wir sitzen im selben Boot!
Hatte auch noch nie eine Beziehung...dachte immer, ich wäre mit meinen 37 Jahren der einzige Confused

Und mir geht es auch so, dass ich bei dem Versuch, neue Leute kennenzulernen, immer auch an nur an Süchtige gerate...ist wirklich ein komisches Phänomen, aber ist so! Rolling Eyes
Hast du mal "Junky" von William Burroughs gelesen?
Der hat das schon vor 60 Jahren genauso beschrieben!

newlife hat Folgendes geschrieben:
. Heute bin ich 43, habe mich vom Alkohol weitgehend gelöst, was jetzt aber auch nicht heißt, dass ich gar nicht trinke, aber eben wenig.


Darf ich fragen, klappt das bei dir?
Wie oft & wie viel trinkst du?
Kein Kontrollverlust?

Mußt nicht antworten, wenn du nicht magst, aber das ist halt auch so ne Frage, die mich immer wieder beschäftigt!

Ich bewundere wirklich jeden trockenen & zufriedenen Alki (kenne leider mehr "verbitterte"), aber mir ging es genauso wie dir: Die erste cleane Zeit war toll & ich war stolz, aber es ist in unserem Kulturkreis echt sehr schwer sich immer rechtfertigen zu müssen, warum man nicht mal ein "Gläschen" mittrinkt!

Und dann hast du vielleicht mal die Chance, dich zu verlieben & mußt beim Candlelight-Dinner sagen "Ne, sorry, ich darf nicht, bin Alkoholiker"...9 von 10 Frauen/Männern ziehen dann doch sofort die Reißleine...meine Erfahrung, jedenfalls!

Als Alki wirst du stigmatisiert, als Abstinenzler aber leider auch oft ("Spaßbremse", "Weichei" etc. etc.)

Man, warum gibts denn hier keine PMs...immer muß man vom thread abschweifen! Evil or Very Mad
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

hallo, gibt's hier eigentlich aktive süchtige mit "vermögen"?
als ich clean werden konnte - nicht bei synanon - war es ganz gut, mich erst mal selbst aufzugeben. meinen drogischädel,mein ganzes leben wollte ich ja erst mal loswerden.
ich finde es nicht besonders weiterführend immer zu schauen was alles für mich nicht funktioniert. ob das nun synanon, hardcore oder bademanteltherapie, ShGs, ambulante Therapie oder südseeinsel ist.
der erste schritt ist der wunsch mit dem Drogen nehmen aufzuhören. es gibt keine hoffnungslosen fälle.
wenn ich das hier so lese, hallo new life, tut mir das richtig weh. ich kenne das natürlich auch. ewig single, angst vor nähe, "glücklich" mit Drogen. klar,war ich auch. aber hey alter,da geht noch was. 43 ist kein Problem. es gibt ein gutes leben ohne Drogen. ehrlich.
echt.
also wirklich.
einen guten tag.
Joe

Heute nehm ich wohl mal nix.

PS. dieses sekten Gedöns ist auch nicht weiterführend. die christen warn auch ewig ne sekte. alles nur angst der masse.
na ja.

der gute alte Bill hat sich übrigens immer nur als süchtigen gesehen, wenn er drauf war. wohl ein Trugschluss ?
seine Theorien über dope sind toll,aber echt schräg.
wenn süchtige sich in einem ewigen entzug halten könnten,wären sie quasi unsterblich, weil die süchtigen zellen absterben und durch nichtsüchtige zellen ersetzt werden ... haha.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Billy Bones hat Folgendes geschrieben:

Hast du mal "Junky" von William Burroughs gelesen?
Der hat das schon vor 60 Jahren genauso beschrieben!


mal ne frage an dich, billy bones. william s burroughs beschreibt ja in "junky", wie die sich einen "wegmachen" und zwar so=>adern kurz aufschneiden und mit wattebäuschchen das h da reintröpfeln...?!

ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie die das damals gemacht haben, weil, wenn ich eine ader aufschneide, dann ist da druck drauf; wie soll man da was reintröpfeln?!
hast du ne ahnung oder vielleicht jemand anders?

greetz
graham
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi billy,

ich hatte ja ganz vergessen deine Frage zu beantworten. Normalerweise bedeutet Alkkonsum bei mir = Kontrollverlust. Würde ich solo trinken, wäre das immer ein Vollrausch. Das war noch nie anders, bis auf wenige Ausnahmen vielleicht.

Das ganze ist aber alles Kopfsache. Da ich meine Sucht ja sozusagen vollkommen verlagert habe auf andere Substanzen, die mir wichtiger sind als der Alk, kommt es eben auch mal vor, dass ich zu den Benzos etwas trinke, mir dann aber im selben Moment einfällt, das das gar nicht gut ist und ich Gefahr laufe, wieder irgendwo rumzuliegen, konnte ich dann bislang auch immer von alleine wieder aufhören.
Saufe auch nur harten Stoff und wenn ich jetzt mal was trinke ist es dann doch eher so nen Gemisch mit Vodka (so ca. 15 - 20 % Alk). Ich trinke auch nicht die ganze Pulle, sondern hab das mal auf 3 x gemacht.
Das geht aber nur und da bin ich auch ehrlich, weil ich eben auch andere Suchtmittel nehme und dann wird eben noch mehr Tramal gefressen und Benzos genommen und der Alk rückt nur etwas in den Hintergrund, das ist alles.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

joe hat Folgendes geschrieben:

ich finde es nicht besonders weiterführend immer zu schauen was alles für mich nicht funktioniert. ob das nun synanon, hardcore oder bademanteltherapie, ShGs, ambulante Therapie oder südseeinsel ist.


Ich finde, GERADE DAS wichtig...auch wenn man das wohl erst durch "Ausprobieren" heraus finden kann...jeder Mensch ist ein Individuum mit seiner eigenen Lebensgeschichte & ich denke, es gibt nicht "den klassischen Alki" & "den klassischen Junky"...es gibt soviele Ausprägungen der Suchtkrankheit, wie es Menschen gibt!

Und deswegen gibt es --glaube ich-- auch nicht den EINEN Königsweg, der aus der Sucht führt...dem einen hilft das Eine, dem anderen etwas ganz Anderes.
(Es gibt Süchtige, denen helfen auch 20 Langzeittherapien nicht, aber es gibt auch welche, die es ganz ohne Therapie schaffen!

Das wurde mir zumindest von meiner Therapeutin auch erzählt, ob es um SHG oder um Einzeltherapien geht...der "Draht muss stimmen & man soll sich nicht scheuen, für sich selbst zu vergleichen"!

Das gilt ja nicht nur für Sucht, sondern für Therapien allgemein...dem einen hilft es, die Ursachen zu finden (Psychoanalyse)...andere kennen die selbst genau & brauchen eher einen Weg, um eingefahrene Muster zu ändern (Verhaltenstherapie).

LG, Billy


PS: Schade, scheinbar gibt es hier niemanden, der selbst bei Synanon/auf Fleckenbühl war...weder unter den Gegnern, noch unter den Befürwortern...
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

finde ich auch schade. Hier gibt es aber einige, die haben ein festgefahrenes Profil, sei es im Hinblick auf Therapien oder eben auch auf Fleckenbühl / Synanon und rücken davon keinen Meter ab, obwohl noch keiner doert war.

Ich finde deine Aussage klasse. So unterschiedlich wie wir Menschen sind, sind auch unsere Süchte, da kann ich nicht einfach mal mit nem "Prinzip" aus den 70ern daher kommen und sagen, so gehts.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

graham hat Folgendes geschrieben:

mal ne frage an dich, billy bones. william s burroughs beschreibt ja in "junky", wie die sich einen "wegmachen" und zwar so=>adern kurz aufschneiden und mit wattebäuschchen das h da reintröpfeln...?!

ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie die das damals gemacht haben, weil, wenn ich eine ader aufschneide, dann ist da druck drauf; wie soll man da was reintröpfeln?!
hast du ne ahnung oder vielleicht jemand anders?

greetz
graham


Hi Graham,
sowie ich das verstanden habe, haben die sich nicht direkt die Adern aufgeschnitten, sondern sich mit der Sicherheitsnadel ein Loch gebohrt & dann reingetröpfelt...

Habs grade mal nachgelesen, du meinst die Stelle, oder?

"Bill Gaines warf das Handtuch und kam nach Mexiko (...). Er war voll bis obenhin mit H und Goofballs.Seine Hose hatte Blutflecken an den Stellen, an denen er sich während des Fluges mit einer Sicherheitsnadel gefixt hatte. Man macht sich mit der Nadel ein Loch in Fleisch, hält den Tropfer über (nicht in) das Loch und die Lösung fließt glatt rein."

Aber wie genau das geht, darfst du mich auch nicht fragen...Wink ----gefixt habe ich eh nie, und er schreibt weiter:

"Das ist eine Methode, wie sie nur von erfahrenen Junkies beherscht wird (...) ich versuchte es nur einmal damit---ich drückte zu stark, der Junk ging daneben und war beim Teufel".




joe hat Folgendes geschrieben:

der gute alte Bill hat sich übrigens immer nur als süchtigen gesehen, wenn er drauf war. wohl ein Trugschluss ?
seine Theorien über dope sind toll,aber echt schräg.
wenn süchtige sich in einem ewigen entzug halten könnten,wären sie quasi unsterblich, weil die süchtigen zellen absterben und durch nichtsüchtige zellen ersetzt werden ... haha.


Jaja, der gute alte "Old Bull Lee"... Wink
Über die Theorie muß ich auch immer wieder schmunzeln, wenn ich das Buch mal wieder zur Hand nehme...aber immerhin ist er ja 83 geworden Wink
Trotzdem ein lesenwertes Buch, imho!

Viele denken ja auch, er wäre clean geworden, aber er ist immer wieder rückfällig geworden und war die letzten Jahre seines Lebens im Methadonprogramm.

Wen das Thema interessiert, da gibt es einen guten Dokumentarfilm: "William Burroughs: A man within"
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Arschbombe
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 27. Nov 2013 04:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Doch statistisch gesehen haben es die Bewohner seit 2003 auf insgesamt mehr als 48.000 „nüchterne Tage“ gebracht. Die durchschnittliche Aufenthaltszeit liegt bei anderthalb Jahren.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/suchthilfe-fleckenbuehl-drogenfreies-leben-nach-strengen-regeln-1462445.html
Das klingt nicht nach KZ. Die die hier groß rummaulen und Einrichtungen (mit welchem Konzept auch immer) runtermachen, sollte mal drüber nachdenken das hier Menschen geholfen wird. Was tun denn unsere Lamentierer so für andere?



http://www.diefleckenbuehler.de/drogenfrei-leben/
Hier kann man schon vorher das Konzept und die Regeln erlesen. Kein Tabak z.B., und dennoch hauen da Leute nach 2 Tagen mit dem Spruch ab "Ich lasse mir das Rauchen nicht verbieten" Warum gehn die erst dorthin. Ich habe die Erfahrung gemacht das negatives nur von "abbrechern" kommt und jenen die den Abbrechern auf den Leim gehen ohne je selbst dort Erfahrungen gesammelt zu haben.
Ich war bei "Le Patriarche", dagegen ist Fleckenbühl ein Scheiss. Der kalte Entzug hat auf jeden anders gewirkt, manche sahen es als Folter und hauten ab, nur das man bei Denen schnell zurück geholt wurde, denn das fiel meist schon nach minuten auf. andere haben dort zusammenhalt gelernt, denn cleane Süchtige haben den Entzügigen 24 std./Tag betreut. Andere haben gelernt das alles im Leben Konsequenzen nach sich zieht, die meisten kennen das nicht. Verantwortung? Neee, zieh mal ne Pumpe auf ... Hat man dort erstmal ein paar monate überstanden, ja solange dauert es bis man einigermassen klar ist, wurde es immer besser, dazu kommt dann mehr und mehr Verantwortung und innere Selbstzufriedenheit wenn man erkennt was man geschafft hat. Aber die wenigsten waren hart genug über die ersten Monate zu kommen. Verweichlichte Junkies halt die immer was zu beschweren hatten, und sei es nur das es mal an einem morgen keine Butter gab ... Wink

Es gibt genug "warme Therapien". Meine Erfahrung ist, Die meisten Junks brauchen Strukturen und Regeln. Die zu akzeptieren und zu verstehen ist ein langer Prozess. Deshalb halte ich auch nix von 3 monats Therapien. Das bringt nix. Ich kenne auch niemand persönlich der nach so kurzer Zeit clean ist.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 27. Nov 2013 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

man, du kannst ja richtig gut fundiertté Beiträge schreiben.

Clean werden ohne jeden Kompromiss (selbst ohne dabei rauchen zu dürfen) ist wohl so mit der härteste Weg. Aus deinen Argumentationennlässt sich auch rauslesen, dass es im Grunde aber nur auf der harten Linie geht.

Du hast es sogar gut und verständlich rübergebracht, dass ich dir das direkt auch glaube. Auch deine eigene Erfahrung bestätigt das nunmal.

Jetzt haben wir aber eben auch genügend Süchtige, die noch gar nicht so weit sind. Ich hab halt ne Weichspülertherapie gemacht, vielleicht dauert es einfach auch, bis man mal an das gerät, was für einen selbst dann passt. Die Therapien vom RV-Träger sind aber zunächst mal alle in Frage zu stellen, wenn deine Darstellung stimmt.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 27. Nov 2013 06:25    Titel: Antworten mit Zitat

noch nen kurzer Nachtrag.
Ich bin bisher von allen Therapeuten immer hochgelobt worden, was meine Darstellungn und mein Wissen rund um die Suchtkrankheit angeht. Nur wurde ich nie clean, im Anschluss kam so gut wie immer noch ne weitere Sucht dazu.

Ganz einfach, weils im emotionalen Bereich habert und ich deshalb dazu noch gar nicht bereit bin. Aber wir, die hier und heute eben süchtig leben möchten uns hier auch austauschen und ich würde mir wünschen, wenn auch das weiter hier im Forum gewährleistet werden könnte. Sonst muss ich erkennen, dass ich auch nach knappen 1.800 Beiträgen hier wohl falsch bin.
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