Fett und depressiv durch Methadon?

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tim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
hallo tim!
darf ich fragen, wie du aktuell eingestellt bist? also wieviel mg pola?

Hab jahrelang Schore verkauft. War also immer viel da. Hab mir täglich 5-10g injiziert und das, bevor das Zeugs für den Verkauf nochmal 1:1 gestreckt wurde. Würde also 10-20g Straßenschore entsprechen.
Als ich dann davon weg wollte und mit Pola angefangen habe, mußte ich morgens und abends jeweils 13ml nehmen, sprich 26ml am Tag.
Mittlerweile hab ich mich dann auf 4ml runterdosiert. Und ich muß feststellen, daß ich jetzt wieder viel mehr Power hab als vorher. Hatte eigentlich gar nicht so bemerkt, daß mich die Schore und das Pola so runterzieht und mir soviel Kraft raubt. Aber jetzt kommt alles zurück. Soviel Energie hatte ich schon lange nicht mehr. Dumm nur, daß ich verletzt bin und mich kaum bewegen kann. Das passt dann nicht so gut zu der neu gewonnenen Energie Very Happy


Zitat:
waren es 40 kg in 6 Monaten.

Wow! Das ist ja gewaltig...

Zitat:
Aber bei keinem Opiat scheint der Einfluss auf das Hormonsystem so gravierend zu sein wie bei Pola. Bei Frauen kann das so weit reichen, als wär man in den Wechseljahren und schwanger noch dazu. Mit der Gewichtsuzunahme allein ist es ja nicht getan, da kommen oft noch Depris dazu und was Libido ist, weiß man meistens auch nicht mehr.

Bei Heroin dürfte das nicht weniger sein. Würde ich zumindest mal so vermuten. Aber scheinbar ist es bei Methadon noch stärker. Schon komisch...
Cortisolproduktion wird unterdrückt und es führt zu vermehrter Prolctinausschüttung und damit zu weniger Testosteron. Wie das genau auf Frauen wirkt, weiß ich nicht. Die haben ja weniger Testosteron als Männer und es hat da andere Aufgaben.
Schätzungsweise kann man der Sache entgegenwirken, wenn man sich Testosteronpflaster (oder notfalls Injektionen) verschreiben lässt. Ein Endokrinologe könnte den Hormonspiegel checken und dann was verschreiben.
Bei einer Gewichtszunahme um 40kg würde ich versuchen, einen Endokrinologen zu finden und was dagegen zu unternehmen.
Oder eventuel auf Buprenorphin umsteigen. Ist nur Partialagonist. Hat vermutlich viel geringere Auswirkungen auf den Hormonhaushalt.
Aber scheinbar hat sich das bei dir ja von alleine normalisiert...?
Alles wieder OK, ohne daß du was unternommen hast? Auch komische Sache. Ich hätte gedacht, daß sich zwar eine Toleranz entwickelt und man sich auch immer mehr ans Pola gewöhnt, aber nicht, daß die hormonellen Auswirkungen nachlassen.
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Kann ja irgendwie auch kein Zufall sein, dass so viele Leute gerade mit Methadon auffällig schnell zunehmen.

Also wenn ich hier was von 40 kg Gewichtszunahme lese.. boar da krieg ich richtig Panik. Eigentlich dürfte ich mich gar nicht beklagen. Medizinisch gesehen bin ich sogar noch an der oberen Grenze des Untergewichts (ändert halt nur nichts daran, dass es sich für mich echt scheiße anfühlt).

Auf Subutex umzusteigen habe ich mir auch schon überlegt. Andererseits wurde ich in den Entzugskliniken immer damit substituiert und mir hat es gegen den Suchtdruck auch nicht besser geholfen als Metha. Zudem müsste ich ja dann erstmal Metha entziehen.. wenn ich wüsste, ob sich das bei mir tatsächlich lohnt, wäre die Entscheidung einfacher. Confused

Bei den Depressionen bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher, ob dafür auch das Methadon verantwortlich ist. Ich habe schon seit meiner Kindheit Depressionen und wahrscheinlich können die Substitutionsmittel bei entsprechender Vorgeschichte die Möglichkeit zur Entwicklung einer erneuten Depression begünstigen.. keine Ahnung.
Jedenfalls hab ich erstmal keine Lust mehr auf stationäre Aufenthalte und den ganzen Mist. Es grenzte sowieso jedes Mal an ein Wunder, wenn ich mich freiwillig für eine Therapie entschied. Und wenn man dann immer wieder erfährt, dass das ganze Unterfangen total erfolglos bleibt.. ich glaub da ist verständlich, wenn irgendwann keine Motivation mehr da ist, sich den ganzen Scheiß wieder und wieder zu geben.
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tim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zudem müsste ich ja dann erstmal Metha entziehen.. wenn ich wüsste, ob sich das bei mir tatsächlich lohnt, wäre die Entscheidung einfacher.

Nein, du müßtest nicht erst vom Metha entziehen. Du kannst von Metha direkt auf Subutex/Suboxone umsteigen. Den einen Tag bekommst du noch Metha und dann wartest du solange bis du merkst, daß du dich entzügig fühlst und beginnst dann mit dem Buprenorphin. Das funktioniert. Allerdings schaffe ich den Umstieg von Metha auf Subu nur dann, wenn ich nicht allzu hoch dosiert bin.
Buprenorphin ist "nur" ein Partialagonist. Es hat deutlich weniger Auswirkungen auf den Hormonhaushalt als Metha. Ich gehe auch mal davon aus, daß du davon nicht eine solche Gewichtszunahme hast.

Zitat:
Medizinisch gesehen bin ich sogar noch an der oberen Grenze des Untergewichts (ändert halt nur nichts daran, dass es sich für mich echt scheiße anfühlt

Ähnlich bei mir. Daher hätte ich mal gar nichts dagegen, wenn ich ein paar Kilos zunehmen würde. Das wünsche ich mir sogar, aber leider habe ich auch mit Metha nicht zugenommen.

Zitat:
und mir hat es gegen den Suchtdruck auch nicht besser geholfen als Metha

Ja... Gegen Suchtdruck hilft es wirklich nicht so gut wie Metha.
Ist auch nicht für jeden was. Müßtest du halt versuchen und gucken, wie du damit klar kommst.
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

tim hat Folgendes geschrieben:
Gegen Suchtdruck hilft es wirklich nicht so gut wie Metha.


Dann kommt es für mich eh nicht in Frage. Ich hab schon jetzt bei 10ml Methadon so starken Suchtdruck, dass ich ständig rückfällig werde. Sieht so aus, als müsste ich mir das "kleinere Übel" aussuchen. Fett werden oder raus aus'm Programm und wieder dauerhaft an der Nadel? Das ist bei mir wirklich eine ernsthafte Überlegung.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Valia hat Folgendes geschrieben:

Also wenn ich hier was von 40 kg Gewichtszunahme lese.. boar da krieg ich richtig Panik.


bei mir bewegt sich das leider in exakt der gleichen dimension.. also ich hab auch öfter mal etwas davon gehört, dass methadon wassereinlagerungen begünstigen kann.. aber ich bin kein mediziner und möchte das nicht als faktum verkaufen, da ich es nicht weiß.. vorstellen könnte ich es mir..

naja, zu den depressionen möchte ich noch was sagen: es ist bei mir ähnlich.. auch ich litt bereits vorher phasenweise an depressionen.. seit ich methadon nehme, ist aber meine antriebslosigkeit ist ins maximum gestiegen..
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dann kommt es für mich eh nicht in Frage.

Das wäre die Frage. Eventuell würdest du damit vielleicht sogar besser klarkommen. Das müßte man versuchen. Für mich klappt es halt nur, wenn ich niedrig dosiert bin.
Wenn ich aufhören will, dann steige ich auf Subus um. Die Entzugserscheinungen von Metha/Pola sind schlimmer als die von Heroin. Der Entzug dauert länger und tut mehr weh.
Die Entzugserscheinungen von Buprenorphin sind aber nicht so stark wie von Schore. Daher dosiere ich mich immer mit Metha runter und steige dann später auf Subu um, bevor ich aufhöre.

Zitat:
Ich hab schon jetzt bei 10ml Methadon so starken Suchtdruck, dass ich ständig rückfällig werde.

Bei zu hohen Methadondosen könnte es passieren, daß der Suchtdruck doch tatsächlich noch schlimmer wird statt einfach besser.
H. Valerie Curran, Judi Bolton, Shamil Wanigaratne & Ciaron Smyth: Additional methadone increases craving for heroin. A double-blind, placebo-controlled study of chronic opiate users receiving methadone substitution treatment.

Zitat:
Sieht so aus, als müsste ich mir das "kleinere Übel" aussuchen. Fett werden oder raus aus'm Programm und wieder dauerhaft an der Nadel? Das ist bei mir wirklich eine ernsthafte Überlegung.

Wie ich bereits sagte: Da kann man was gegen machen.
Spricht mit deinem substituierenden Arzt. Es ist möglich, Testosteron-Pflaster (oder Injektionen) verschrieben zu kriegen.
Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob das die wirkliche und alleinige Ursache ist. Ich würde das einfach mal mit dem Arzt besprechen. Eventuell wäre es auch klug, eine Überweisung zu einem Endokrinologen zu verlangen.
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2012 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke erstmal für eure Antworten.

Also mit meinem Arzt hab ich das Thema Gewichtszunahme echt schon oft durchgekaut. In erster Linie wegen meiner Essstörung halt. Irgendwie hatte ich aber (oder gerade deshalb?) immer das Gefühl, nicht so richtig ernst genommen zu werden. Er behauptet weiterhin felsenfest, Methadon sei nicht verantwortlich für eine Gewichtszunahme. Ich werde aber den Verdacht nicht los, dass er mir dies nur bestätigt, um keine Rückfälle auszulösen. Gerade weil er weiß, was für ein Drama bereits ne geringe Zunahme für mich bedeutet.

tim hat Folgendes geschrieben:
Bei zu hohen Methadondosen könnte es passieren, daß der Suchtdruck doch tatsächlich noch schlimmer wird statt einfach besser.


Naja so hoch ist meine Dosis ja nicht. Abgesehen davon wird mein Suchtdruck schlimmer, je weiter ich abdosiere. Also daran wird's nicht liegen.

Ach ich weiß nicht.. momentan hab ich das Gefühl, dass mir die Substitution mehr Nachteile bringt als mein H Konsum ohne Substi. Das kann's doch irgendwie auch nicht sein.
Und die Entscheidung bezieht sich natürlich nicht nur auf die Gewichtszunahme, sondern auch auf meine Depressionen. Ob es sich insgesamt lohnt, überhaupt noch im Programm zu bleiben.. wie gesagt, ich zweifle inzwischen daran.
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Stehaufmännchen
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 02:27    Titel: Antworten mit Zitat

Valia hat Folgendes geschrieben:
Danke erstmal für eure Antworten.

Ach ich weiß nicht.. momentan hab ich das Gefühl, dass mir die Substitution mehr Nachteile bringt als mein H Konsum ohne Substi. Das kann's doch irgendwie auch nicht sein.
Und die Entscheidung bezieht sich natürlich nicht nur auf die Gewichtszunahme, sondern auch auf meine Depressionen. Ob es sich insgesamt lohnt, überhaupt noch im Programm zu bleiben.. wie gesagt, ich zweifle inzwischen daran.


Die Entscheidung liegt bei Dir. Heroin ist bestimmt nicht schlechter als die Substitute. Wenn Du Dir den H Konsum leisten kannst und damit sozial nicht absteigst, bzw. kriminell werden mußt, ist es sicher die bessere Alternative.

Ich war lange mit einer BulemikerIn zusammen. Das war die anstrengenste Beziehung meines Lebens. Auch sie hatte alles an Klapsen und Psychodocs durch, war mit 32 in Frührente.
Irgendwann versuchte sie Heroin als ich mal wieder in Entgiftung war. H gab Ihr alles, sie war völlig verändert. Das ging eine Zeit gut. Später nahm Ihr H alles, zumindest Ihre weltlichen Güter. Nach 3 Jahren war sie pleite, alle Ersparnisse und Ihr Erbe waren "weggeraucht".
Ach so, ich vergaß. Zum Thema Gewicht. Frauen wollen dünn sein. Ich habe Bilder von Magersüchtigen gesehen, die sich in Ihrem schlanksein unheimlich hübsch fanden, die sahen grauenhaft aus.
Die 40 kg Gewichtszunahme die hier gehandelt werden entsprechen doch eher der Ausnahme. Ich denke auch das da mehre Faktoren eine Rolle spielen.

Ich zB. bin eher "der schwere Typ". Ich lege knapp 100 kilo auf die Waage, bei 1,8 m. Da sich die Kilos auf den Körper im gesammten verteilen sehe ich sagen wir mal "massiv" aus, nicht fett. Wenn ich nicht so ne faule Socke wäre und trainieren würde, sähe ich richtig gut aus. Laughing Wenn es mir wirklich wichtig wäre, dann würde ich in der Richtung was verändern, aber nicht indem ich Pillen/Drogen nehme oder laufend kotze, sondern mit Joggen und Training.
Aber ich habe es da relativ einfach weil ich weder Borderliner bin, noch der depressive Typ. Wie schwer es diese haben, habe ich mit meiner Ex ja zu genüge erfahren. Bei Ihr war die Ursache das Verhältnis zum Vater. Sie war die jüngere von 2 Töchtern. Er wollte einen Sohn. So mußte sie als Kind immer die Haare kurz halten und wurde Peter genannt (Wie krank muß man sein?). Als Ihr dann in der Pubertät noch Brüste wuchsen, war es das für sie. Sie wollte immer nur Ihrem kopfgefickten Vater gefallen. Evil or Very Mad
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backstabber1987
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.04.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

erst mal ein hallo an die forengemeinde, das hier ist mein erster beitrag.

also, zum thema gewichtszunahme kann ich folgendes sagen:

als ich auf pola eingestellt wurde, wog ich bei 1,83m ca. 85kg, in ein oder zwei jahren hab ich dann bei 6mL pola mächtig zugenommen: wog zeitweise 105kg!

allerdings bin ich seit letztem jahr auf 11mL pola, fahre jeden zweiten tag fahrrad und wiege jetzt 83kg, wobei ich das größtenteils vergangenen sommer abgenommen hab, dann im winter sportpause (trotzdem nicht zugenommen, da halbwegs gesund gegessen) und diesen sommer will ich weiter abnehmen, also mein ziel ist ca. 70kg.

ich habe die ganze zeit über btw. noch 40mg citalopram genommen und in der zeit, in der ich so mächtig zugenommen hab 100mg seroquel (das zeug macht RICHTIG fett Wink ).


will damit sagen:
ich wurde durch pola zwar "fauler", weil ich weniger zu tun hatte. aber wenn man zunimmt, kann man das imo nicht aufs pola schieben (zumindest ich nicht). ich kann zumindest problemlos auf pola abnehmen, wenn ich genug sport mache und halbwegs gesund esse; kein problem.

zum thema depression:
metha/pola hat den ruf, ziemlich depressiv zu machen und wird auch oft in kombination mit ssri oder trizyklika gegeben.

ich kann dir auf jeden fall folgenden tipp geben:
wenn du dich NUR depressiv fühlst, solltest du mal ssri ausprobieren wie citalopram, wenn du dich aber besonders schlapp und müde fühlst, würde ich an deiner stelle elontril ausprobieren. das ist ein sehr ungewöhnliches antidepressivum, das sehr aktivierend wirkt ("speed-light") und auch appetit zügelnd. ich krieg das zeug jetzt seit freitag, weil ich mich auch sehr schlapp gefühlt hab. ob ich es noch weiter nehm, werd ich die nächste zeit beurteilen, auf jeden fall bin ich wesentlich fitter, seitdem ichs nehm. na ja, mal abwarten.

wünsch dir alles gute!
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Citalopram hatte ich auch schon. Bei mir waren die Nebenwirkungen allerdings sehr heftig und durch meinen zusätzlichen Drogenkonsum setzte ich es irgendwann selber ab wegen der Gefahr eines Serotonin-Syndroms.

Ich hab inzwischen verschiedene Medis aus der Gruppe der SSRI und MAO-Hemmer ausprobiert, sowie homöopathische Mittel mit antidepressiver Wirkung. Bisher hat nichts geholfen. Irgendwann äußerte mein Psychiater dann den Verdacht, dass meine Depressionen keine (erkennbaren) gehirnchemischen Ursachen haben könnten, sondern psychologisch begründet seien und die ganzen Medikamente deshalb nichts nützten.
Klingt zwar plausibel, erscheint mir aber irgendwie ziemlich scheiße..

@ backstabber: Zu welcher Gruppe gehört Elontril?
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backstabber1987
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.04.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Valia hat Folgendes geschrieben:


@ backstabber: Zu welcher Gruppe gehört Elontril?


Bupropion (vor 2000 Amfebutamon) ist ein Selektiver Dopamin- und Noradrenalin- (geringfügig auch Serotonin-) Wiederaufnahmehemmer (NDRI). Es wird als Antidepressivum eingesetzt. Das Verhältnis der Wiederaufnahmehemmung beträgt etwa Dopamin:Noradrenalin = 2:1.

sagt wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Elontril )

also ich hab heute endgültig erkannt, dass es mich eher depressiv macht als gegen die depression hilft. vor allem merke ich von meiner morgendlichen pola-einnahme nichts mehr (es gibt zwar viele die sagen, sie merken gar nichts mehr, aber ich hab bis zuletzt immer was gespürt, wenn ich pola genommen hab)

ich werds wieder absetzen, hab aber von leuten gelesen, denen es sehr geholfen hat. vor allem, wenn du dich so schlapp fühlst. da hilft nur ausprobieren Wink

achja, hab übrigens auch erfahren, dass es von manchen substi-ärzten nicht verschrieben wird, weils theoretisch süchtig machen kann oder so (also rein psychisch, körperliche abhängigkeit ist ausgeschlossen). kann ich mir zwar nich vorstellen, aber wer weiß Wink
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
wenn du dich NUR depressiv fühlst, solltest du mal ssri ausprobieren

Nein, das ist Mist!
Ohne zu wissen, warum die Depression besteht, kann man doch nicht einfach irgendwelche Ratschläge geben.
Wenn die Depression auf einem Serotonin-Ungleichgewicht basiert, dann kann das natürlich helfen. Aber einfach mal so auf dumm, Serotoninwiederaufnahmehemmer zu probieren, ist gar keine gute Idee.
Ein Arzt sollte das vorher mal durchchecken. Dann könnte festgestellt werden, ob es eventuell an zuwenig oder zuviel Serotonin, GABA, Noradrenalin, Dopamin, ... liegt.
Dementsprechend sollte dann ein Medikament gegeben werden.
Eventuell handelt es sich ja auch gar nicht um eine Depression, sondern nur um eine depressive Verstimmung oder eine ganz andere Erkrankung.
Ein Arzt sollte das abklären!
Vielleicht wäre Psychotherapie sinnvoller als Medikamente.
Und vielleicht würde man sich mit einfachem Ausprobieren verschiedener Medikamente mehr schaden als helfen. SSRI haben Wechselwirkungen mit einer Menge anderen Stoffen. Außerdem kommt man davon nicht wieder so leicht los.
Bei der Einnahme von irreversiblen MAO-Hemmern müssen bestimmte Diätvorschriften beachtet werden, damit man sich nicht eventuell mit reifem Käse vergiftet o.ä..
Und der psychische Zustand kann sich natürlich auch verschlechtert. Wenn jemand jetzt z.B. ein Problem mit zuviel Noradrenalin hat, würde ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer ja natürlich alles nur noch schlimmer machen.
Ich würde wirklich stark dazu raten, die notwendigen Untersuchungen bei einem Arzt machen zu lassen und sich dann von dem dementsprechend was verschreiben zu lassen.
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

tim hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre Psychotherapie sinnvoller als Medikamente.


Das sah mein Psychiater nach etlichen gescheiterten Versuchen mit unterschiedlichen Antidepressiva auch als beste Methode zur Behandlung meiner Depression.
Eine medikamentöse Behandlung wird sowieso schwierig bleiben, da es nicht nur an ein Wunder grenzt, sollte ich mal ein AD finden das mir tatsächlich hilft, sondern auch weil ich nebenher so viele Drogen nehme, dass mögliche Wechselwirkungen unkalkulierbar wären.

Danke Backstabber1987 für die Infos. Aber allgemein müde und kraftlos fühle ich mich nicht, eher antriebslos. Einfach diese typische Null-Bock-Stimmung. Komischerweise bin ich gar nicht soooo mies drauf wie sonst immer. Trotzdem hab ich übelste Suizidgedanken. Irgendwie passt das gar nicht zusammen. Ich fühle mich gerade so, als sei Selbstmord das logische Resultat einer Pro- und Contra-Überlegung meines Lebens. Ganz nüchtern. Ohne Verzweiflung und so.
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backstabber1987
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.04.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

@ Valia:

hmmm...also ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwas geben könnte, dass als "logische konsequenz" suizid rauskommt. das ist dann doch ein typisches depressionsphänomen, also krankheitsbedingt...ist wichtig, dass du dir das immer wieder sagst.

es ist keine logische folge, sich umzubringen, sondern das redet man sich immer ein, weil vielleicht grad im leben was nicht so läuft und dann kommt auch noch ne depressive stimmung dazu...

kannst ja mal schreiben, wie du drauf kommst, dass es die logische folge wär bzw. die pro und contras auflisten; mir haben in solchen stimmungen oft die meinung anderer geholfen, also fremder, weil die objektiver über das alles urteilen können, aber ist bei jedem anders.




tim hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
wenn du dich NUR depressiv fühlst, solltest du mal ssri ausprobieren

Nein, das ist Mist!
Ohne zu wissen, warum die Depression besteht, kann man doch nicht einfach irgendwelche Ratschläge geben.
Wenn die Depression auf einem Serotonin-Ungleichgewicht basiert, dann kann das natürlich helfen. Aber einfach mal so auf dumm, Serotoninwiederaufnahmehemmer zu probieren, ist gar keine gute Idee.
Ein Arzt sollte das vorher mal durchchecken. Dann könnte festgestellt werden, ob es eventuell an zuwenig oder zuviel Serotonin, GABA, Noradrenalin, Dopamin, ... liegt.
Dementsprechend sollte dann ein Medikament gegeben werden.
Eventuell handelt es sich ja auch gar nicht um eine Depression, sondern nur um eine depressive Verstimmung oder eine ganz andere Erkrankung.
Ein Arzt sollte das abklären!
Vielleicht wäre Psychotherapie sinnvoller als Medikamente.
Und vielleicht würde man sich mit einfachem Ausprobieren verschiedener Medikamente mehr schaden als helfen. SSRI haben Wechselwirkungen mit einer Menge anderen Stoffen. Außerdem kommt man davon nicht wieder so leicht los.
Bei der Einnahme von irreversiblen MAO-Hemmern müssen bestimmte Diätvorschriften beachtet werden, damit man sich nicht eventuell mit reifem Käse vergiftet o.ä..
Und der psychische Zustand kann sich natürlich auch verschlechtert. Wenn jemand jetzt z.B. ein Problem mit zuviel Noradrenalin hat, würde ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer ja natürlich alles nur noch schlimmer machen.
Ich würde wirklich stark dazu raten, die notwendigen Untersuchungen bei einem Arzt machen zu lassen und sich dann von dem dementsprechend was verschreiben zu lassen.


ich meinte, man solle dann vllt den arzt drauf ansprechen und der entscheidet ja dann letztendlich, ob und ggf. welche medikamente oder therapie zum tragen kommt. alle ssri sind ja verschreibungspflichtig (außer johanneskraut).

aber ja, hab mich etwas blöd ausgedrückt, so nach dem motto ferndiagnose...war aber mehr als vorschlag gemeint, was man in betracht ziehen sollte
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Valia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2012
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2012 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

backstabber1987 hat Folgendes geschrieben:
kannst ja mal schreiben, wie du drauf kommst, dass es die logische folge wär bzw. die pro und contras auflisten; mir haben in solchen stimmungen oft die meinung anderer geholfen, also fremder, weil die objektiver über das alles urteilen können, aber ist bei jedem anders.


Objektiv betrachtet sind die meisten Probleme sicher nicht so unlösbar und aussichtslos wie sie einem scheinen, wenn man depressiv ist.
Bei mir wird das auch nicht anders sein, also mal schauen was ihr so zu meinen Problemchen sagt.

- Erstmal bereitet mir die Sucht ziemliche Probleme momentan. Ich bin zwar wie gesagt im Methadonprogramm, aber vermutlich nicht mehr lange. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Arzt gibt, der meine ständigen Rückfälle dauerhaft hinnimmt ohne irgendwann die Konsequenz zu ziehen und mich raus zu schmeißen.
Und wenn ich nicht mehr substituiert werde, fängt die ganze Scheiße auf der Szene wieder von vorne an.. aber ich schaffe es ja noch nicht mal, meinen Beikonsum einzuschränken.

- Ich hab meine aller aller aller letzte Chance verkackt, das Abitur nachzuholen.

- Meine Wohnsituation ist beschissen, weil ich finanziell komplett abhängig bin und meine Eltern sich das zu Nutze machen, um mich rund um die Uhr zu kontrollieren. Zu Besuch darf niemand kommen. Pünktlich zum Essen muss ich daheim sein. Und wehe ich geh weg ohne Bescheid zu sagen.
Und weil ich mir das nicht mehr geben will, bin ich mal wieder raus geflogen. (hab schon öfter alleine gewohnt und bin dabei immer übel abgefuckt). Muss mich also nach einer neuen Bleibe umschauen, was schwierig wird ohne Geld. Scheiße, so ne dumme kleine Cracknutte wie mich nimmt doch keiner.

- Ach ja, Thema Kohle: Ich bin ends verschuldet.

- Ich finde mich unglaublich fett und befinde mich immer entweder auf Diät oder kotzend über der Kloschüssel. Macht keinen Spaß.

- Ich hab keine Zukunftsperspektive mehr. Inzwischen habe ich mir wirklich jede Chance auf ein "normales Leben" verbaut. Ich hatte genug Hilfsangebote und Möglichkeiten, die ich aber nicht wahrnehmen wollte. Und wenn ich mich doch mal drauf einließ, dann nur halb (hab jedes Mal die Behandlung in Entzugskliniken vorzeitig abgebrochen).

- Egal welche Art von psychiatrischer Einrichtung: Stationäre Behandlung mach ich definitiv nicht mehr mit.

- Seit dem Umzug hab ich kaum noch Freunde. Ok, ich will auch keine.

- Ich hasse diese verfickte Kleinstadt.

- Es klingt nach so nem abgefuckten Klischee, tut mir Leid. Möchte eh nicht näher drauf eingehen. Ich hatte eine scheiß Kindheit. Weltbewegend, ich weiß.

- Meine Familie scheißt auf mich.

- Mein Selbsthass steigt und steigt ins Unermessliche. Ich ertrage mich einfach nicht. Ein Blick in den Spiegel reicht, um kotzen zu können. Ich hab echt n Problem mit meinen Autoaggressionen. Es macht mir verdammt Spaß, mich kaputt zu machen.

- Der liebe Gott hat mich mit beschissenen Venen gesegnet. Danke, du Hurensohn. Das belastet mich wirklich.

- Irgendwie bin ich nicht in der Lage dazu, zufrieden zu sein. Das war schon immer so. Egal was ich angestellt habe, ich fand's immer scheiße. Tausend Mal umgezogen, Schulen gewechselt, Freundeskreise geändert, neue Beschäftigungen gesucht.. was ich auch getan habe, an meiner scheiß Unzufriedenheit änderte sich gar nichts. Immerhin habe ich inzwischen verstanden, dass man vor sich selbst eben nicht davon laufen kann. Leider.

- Möglicherweise HIV positiv. Ich hab aber kein Bock mich testen zu lassen. Mir isses sowieso egal.

- Meine Psyche ist glaub echt im Arsch.

- Ich bin so gleichgültig gegenüber mir selbst. Schule versaut? Scheiß egal. Irgendein Penner will mich für 30€ flachlegen? Scheiß egal. Der nächste Schuss könnte mein letzter sein? Erst recht scheiß egal.

- Ich hasse mich, ich hasse mich, ich hasse mich.

- Ich hab nicht mal genug Kohle für n scheiß goldenen Schuss. Man, das ist doch so bitter irgendwie..

Okay, da seht ihr's: Finger weg von harten Drogen.
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