ich möchte aufhören - irgendwo irgendwie irgendwann -

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
kalle60
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.05.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2012 09:55    Titel: ich möchte aufhören - irgendwo irgendwie irgendwann - Antworten mit Zitat

hallo!
zunächsteinmal kostet es schon etwas Überwindung sich einzugestehen, dass etwas in seinem leben total falsch läuft. die angst, selber keinen ausweg mehr zu finden steigt. ein versuch mit jemanden zu sprechen der erfahrung hat jetzt eine chance, die ich ergreifen möchte.

viell. erstmal meine situation:

Ich bin männlich, 25 jahre alt. ich liebe musik. fast total beschränkt auf techno. angefangen mit ruhiger house musik, wurde die richtung immer härter. weggehen tu ich schon immer gerne, jedoch nicht häufig. im oktober letzten jahres gab es eine phase, in der ich durch weggehen einige probleme vergessen konnte. ich hatte mich von meiner freundin getrennt, mit der ich viele jahre zusammen war. arbeit war total stressig, lange keinen urlaub mehr gehabt etc. gleichzeitig habe ich jemand neues kennengelernt. ich und ein freund gingen zu dieser zeit eigentlich häufiger als gewohnt weg. ich hatte immer ein gutes gefühl dabei, meinte, gewisse dinge vergessen zu können, rauszukommen aus dem alltag. flüchtete mich in discos. naja, eines tages, fragte ich nach drogen. rein aus interesse. kurz gesagt. ich bekam alsbald etwas auf den tisch gelegt. es war eine überwindung mich auf dieses gebiet zu begeben. ich war hin und hergerissen mit dem ende, dass ich es probierte. es handelte sich um speed. kontrollierte menge. es folgte wochenende um wochenende wo jedesmal gefeiert wurde in technodiscos. die menge pepp stieg an und dabei blieb es nicht. pillen kamen hinzu, schlimme erfahrungen mit lsd… eine harte zeit. spass hat es trotzdem gemacht (bis auf lsd).

nun meine jetzige situation:
ich habe mich von lsd total distanziert. das möchte ich nicht noch einmal durchmachen müssen.

nur mit dem rest steh ich leider so ganz und gar nicht auf kriegsfuss. ich gehe nicht mehr jedes wochenende weg, nur ca. einmal im monat. trotzdem geht es nicht mehr ohne speed. meine ich zumindest. ich bekomme das gefühl / die gedanken nicht los, spass auch ohne drogen zu haben. ich merke, wie ich psychisch davon abhängig bin. und dem nicht genug. mir reicht es auch nicht fit zu sein durch pepp… wenn ich weggehe, möchte ich dann doch auch noch eine pille einschmeißen des späteren abends. kontakte habe ich mir inzwischen auch schon geknüpft, so dass ich mich selbst jederzeit versorgen kann wenn ich was brauche.

mein freundeskreis hat bis auf eine ausmahme eigentlich nichts mit drogen zu tun. trotzdem, wenn ich – auch mit ihnen weggehe „feier“ ich trotzdem.

ich habe mittlerweile wieder eine freundin, mit ihr bin ich sehr glücklich. sie hat mit drogen absolut gar nichts am hut und ich kann offen über mein problem mit ihr reden. sie habe ich in dieser zeit ende letzten jahres kennen gelernt, als ich immer beim feiern war.

sie will mir unbedingt helfen, weiß nur nicht wie.

ich liebe techno und möchte nach wie vor gerne weggehen. nur bekomme ich schlichtweg das gefühl nicht mehr aus dem kopf, ohne speed und mdma weggehen zu können. woran das liegt, weiss ich nicht. viell. bin ich nicht gerade super selbstbewusst. ich kann auch nicht so lange durchhalten, ohne etwas genommen zu haben. all das sind dinge, die ich mir einrede, bzw. die auch wirklich so sind, die mich davon abhalten, nichts mehr zu nehmen. außerdem macht es mir natürlich spaß an dem abend!

im alltag nehme ich übrigens nichts. es ist nur rein dann, wenn ich weggehe. und auch nur, wenn ich auf technopartys gehe.

ein bekannter meinte, ich sollte es schlichtweg wollen. es gäbe keine tricks oder tipps wie es leichter fallen würde. nur der wille zählt. und ich soll immer etwas daheim haben, dass ich die macht darüber bekomme und nicht nichts nehme, weil ich nichts dahabe, sondern nichts nehme, weil ich es nicht will.

so am Samstag ist eine party wo ich auf jeden fall hinmöchte. ich habe etwas daheim. und ich habe angst, wieder nicht neinsagen zu können. im prinzip hält mich auch nicht viel davon ab, denn das gefühl beim feiern ist einfach spitze. es macht spass und ist schön. nur habe ich tagelang danach mit den folgen zu kämpfen. mir geht es nachdem ich etwas genommen habe, immer mies ohne ende. an schlaf ist eigentlich gar nicht zu denken. ich liege wach im bett, bekomme krämpfe, kann gar nichts essen. doch das schlimmste ist, ich werde unheimlich depressiv. ich rede mir ein, ich bin der schlechteste mensch weil ich wieder etwas genommen habe. ich bin tagelang tottraurig danach. ich könnte weinen, weil ich so enttäuscht von mir selbst bin. miteinher geht wieder die angst nie davon wegkommen zu können. ich rede mir ein, naja, wenn ich es noch ein jahr nehme schadet es mir jetzt auch nicht mehr als das rauchen usw. naja wenn ein paar tage vergangen sind, bin ich immer fest der auffassung, dass ich aufhöre. umso näher die nächte party rückt, umso schneller verfliegt das gefühl wieder. ich rede mir wieder alles schön und nehme es auf die leichte schulte. ist doch alles nicht so schlimm…. doch irgendwo im hinterkopf möchte ich trotzdem wirklich aufhören, drogen zu nehmen und möchte doch nur wieder weggehen können und vor allem spass zu haben ohne speed und mdma.

nur wie komm ich da wieder raus…..
Nach oben
mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2012 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, das ist immer die GROßE Frage, wie man da wieder raus kommt Smile

Ich finde dein Beitrag kommt sehr reflektiert und ehrlich rüber.

Ich weiß wie geil das ist, inne Disco, laute Musik, was trinken, mit Leuten Quatschen die auch was genommen haben. Ich konnte da immer richtig gut abschalten und es galt immer nur: Hier und jetzt ! Alles ist schön ! Kann denn die ganze Welt nicht so sein !

Ich kann die aber mitteilen, die Welt ist nicht Rosarot und das was da abgeht, hat nix mit einer normalen Party zu tun und ist auch nicht Echt.

Die einen machen sich ein vor, die anderen bleiben daran hängen bis der Türsteher sagt : Rentner kommen hier nicht rein. Andere greifen irgendwann zu harten Drogen und drehen dann ein paar Runden (Jahre) im Kreis. Und dann gibst auch die, die sich Gedanken machen und aussteigen.

Falls du da mal ohne Drogen hingehst, vergleiche das bitte nicht damit wie es ist, wenn du drauf bist, das zieht dich nur runter. Das sind 2 Welten die unterschiedlicher nicht sein können, vielmehr würde ich die raten, geh da mal nüchtern hin und schau dir die Leute mal mit ner klaren Birne an.

Vielleicht hilft dir das ein wenig.
Nach oben
Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2012 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

zwar habe ich hier zu dem Thema Drogen nicht viel beizutragen, jedenfalls nicht direkt, möchte aber trotzdem etwas anmerken.

Es ist absolut unnatürlich tagelang wach zu sein bzw. andersherum ist regelmäßiger Schlaf ausgesprochen wichtig. Klar habe ich mich auch immer geärgert, wenn ich nach durchtanzter Nacht müde wurde. Ist ja nicht so, als gäbe es das erst jetzt. Wir haben früher auch ganze Wochenenden durchgefeiert, allerdings haben fast alle zwischendurch mal gepennt, was auch witzig war. Heute schmeißen sich viele Pillen ein, um drei Tage durchzuhalten. Ich bin der Ansicht, dass das Folgen hat, wenn man es häufig oder regelmäßig macht. Schlafentzug macht nämlich auch kirre oder eine matschige Birne, vor allem, wenn man aus dem Rhytmus gerät.

Soviel zu dem Thema Schlaf, das du kalle, in dem Zusammenhang auch angesprochen hast. Vielleicht ist mein Beitrag nicht ganz unwichtig. Wink

Herzliche Grüße

Pimpinelle
Nach oben
kalle60
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.05.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2012 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

ok party vorbei. ich war brav. und es war ziemlich mieser abend... ich hatte nicht vor lange zu bleiben, da ich am nächsten tag früh raus musste. hatte mir ein limit von drei uhr gesetzt. um halb drei bin ich abgehauen, lustlos und genervt... aber immerhin ich habe durchgehalten ohne hilfsmittel. es sei angemerkt, dass ich etwas dabei hatte, dieses jedoch nicht genommen habe. ich wollte das durchziehen.

mesut76 dein beitrag hat mir in der tat sehr geholfen. ich habe mich an deine worte erinnert und stand viel rum und habe mir die leute angesehen. den blick dafür hatte ich sonst nie. und das was ich gesehen habe hat mich in der tat erschreckt. insbesondere hab ich mit einem bekannten geredet, der gut bedient war. nüchtern den zustand zu betrachten war etwas besonderes und irgendwie abschreckend. also vielen dank mesut für deinen ratschlag. du hast mir schonmal ein stück geholfen. diese erfahrung war denke ich wichtig und viell. der anfang.

klar, ich darf diesen abend nicht vergleichen mit den anderen abenden. würde ich das tun, (ehrlich gesagt hab ich es innerlich auch schon verglichen) so fällt das fazit ernüchternd aus. das hat letzten samstag keinen spass gemacht. die müdigkeit ging sogar eingermassen. den "schub" von xtc nur flüchtig vermisst... jedoch das fitte, überdreht sein, den bewegungsdrang von pep habe ich unglaublich vermisst. tanzen war irgendwie nur für immer wieder eine minute drin. schon wurde man wieder k.o. und die beine schlapp.

Irgendwo bin ich natürlich stolz! mir ging es am nächsten tag gut - bis auf leichtes kopfweh vom alkohol Smile aber ich hatte das was ich schon lange nicht mehr hatte - ein reines gewissen. und keine depressionen und schuldvorwürfe.

Bleibt abzuwarten was bei der nächsten party ist. ehrlich gesagt ich weiß es nicht und verspreche mir selbst nichts. vermisst habe ich es. spass war eher mäßig.

für weitere tipps wäre ich natürlich sehr dankbar, denn ich merke - das thema ist bei mir ist noch lange nicht erledigt und ich fürchte es wird ein langer schwieriger kampf werden. party für party.

Danke Euch!
Nach oben
Mia30
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.02.2012
Beiträge: 263

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2012 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kalle,

Deinen Beitrag hätte ich vor vielen Jahren auch so geschrieben.
Meine Feierzeit fing vor 13-14 Jahren an. Heute bin ich 30.
Ich liebte die House und Techno-Partys. Jedes Wochenende war ich in angesagten (möglichts Drogengefüllten) Clubs.
Auch das Lsd war nicht so meins. Ich hasse den Kontrollverlust... aber alles andere (bis auf Alk) war immer sehr willkommen.

aber nun zum Grundproblem.

Du hast da sowas wie neue Welt entdeckt. Und genau da fängt es an. Bei Drogen ist es so das du jedes positive Erlebnis in deinem Belohnungszentrum im Gehirn speicherst. Das ist das so genannte Suchtgedächnis.
Jedes mal wenn du also total pralle irgendwo sitzt und den überschuß an Euphorie und Energie genießt, speichert dein Hirn wie toll es dir in dem Moment geht.
Auf der nächsten Party klingelt dein Gehirn quasi sturm. Es fehlt so zu sagen der Kick...Die Laune zum tanzen... die interessanten Gespräche... diese Zugehörigkeit und das kribbeln am ganzen Körper...

Du hast davon gesprochen das es dir die Tage nach dem Feiern immer schlecht geht. Was hast du erwartet ?
Keine droge wirkt ewig ! Das tolle gefühl ist nicht mehr als "geliehen". Und geliehenes zahl man oft mit Zinsen zurück. Bei Drogen kann das dann mal teuer werden Rolling Eyes

Was Mesut da geschrieben hat ist schon nah an dem was ich dir auch raten möchte. Schau dir einfach mal in dem cleanen Zustand an wie drauf und durch man teilweise ist um diese tollen Gefühle zu haben.

Mit jedem Konsum klaust du dir die gesammten Botenstoffe der Woche. Daher kommen auch die Depressionen.


Soooo... also. Ich habe ganze 6 Jahre täglich konsumiert (meist Speed und THC). Ich bin jetzt ein Jahr clean von chemischen Drogen. Habe eine Pesönlichkeitsstörung und nehme Antidepressiver (auf Amphetaminbasis) um meinen Botenstoffhaushalt irgendwie im Gleichgewicht zu halten und nicht Depressiv zu werden.

Ist das dein Ziel ?

Ich will damit sagen... spar dir deine Botenstoffe Laughing Übertreib es nicht ^^

Alles gute und viel sturheit wünsch ich dir

lieben Gruß Mia
Nach oben
mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2012 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

@Kalle

ist schon bemerkenswert dahin zu gehen und nix zu nehmen, ich hätte es max 45 min geschafft.
Respekt !
Und Danke für dein Feedback, freut mich natürlich das du auch Dinge annimmst, das kann nicht jeder und in Verbindung mit Drogen, weiß man eh alles besser Smile)

Ich wollte nur das du so einer "Party" auch mal nüchtern siehst, damit du auch weißt und siehst was mit dir überhaupt so passiert.
Nach oben
DonVito
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.03.2012
Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2012 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Na dann alles Gute. Ich für mich persönlich, bin genau deines Alters, habe entschlossen mittlerweile nach fast 15 Jahren Vergangenheit, ich gehe nun zum ersten mal auf Entgiftung und danach auf Therapie. Ansonsten bleibt mir nicht viel Auswahl außer Knast. Aber ehrlich gesagt wusste ich schon von klein auf das es so weit irgendwann einmal kommt. Ich wartete immer auf den Augenblick und jetzt ist es so weit. Entweder Therapie oder Knast. Früher dachte ich mir immer ich gehe auf jeden Fall in den Knast, "zeigen was in mir steckt", bin kein warmduscher, und werde mich niemanden untergeben... Naja mittlerweile haben mich meine 2 Frauen (Frau und Tochter) eines besseren belehrt. Naja kurze Rede kurzer Sinn. Mir persönlich taugten immer alle "downers" und keine "upers". Ich favourisierte H, LSD, Kiffen, Alkohol, Opium und mochte nicht so gern, obwohl ich es trotzdem nahm, Coca, Pepp, XTC und GHB. Naja nun ist es so weit, ich hoffe ich komme davon weg. Naja muss weg, so ist das...

Viel Glück
Nach oben
mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 12. Mai 2012 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Don

Ja machmal ist das so, man muss erst ne Grenze überschreiten damit man was merkt. Ich hoffe die Therapie bringt dir was und lernst eine Menge dazu.

Ich bin ein Fan von Therapie und kann sie jedem nur empfehlen, der es nicht schafft, allein da raus zu kommen.

Was total wichtig ist, du musst ehrlich zu dir und deinen Problemen sein. Offen alles ansprechen, das wird nicht am ersten Tag geschehen, aber je schneller desto besser. Da gehts auch nicht darum wer der Beste und das meiste verballert hat, sondern nur um dich und deine Sucht, wie du dahin gekommen bist, wo du jetzt drin steckst.

Halte durch, es wird verdammt Hart Don, mir ging es nach ca 6 Monaten erst besser und der innere Druck war dann einfach weg. Und wenn es soweit ist, mach nicht den Fehler und unterschätze Alkohol. Viele spielen das gerne runter so nachdem Motto, ist ja nur Bier und ist ja nur eins usw.

Versuche da so Clean wie möglich rauszukommen, ohne GAR NIX kein Alk mehr, keine Medis, einfach nix.

Viel Glück
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin