Drogenabhängiger Bruder, aber keiner kann helfen...

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Janie07a
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.05.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 9. Mai 2012 22:14    Titel: Drogenabhängiger Bruder, aber keiner kann helfen... Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum,

ich schreibe aus folgendem Grund.

Mein Bruder ist seit einigen Jahren Drogenabhängig, er nimmt verschiedene Drogen zum Teil auch gepunchtes Zeug.
Am Anfang haben meine Familie und ich dies nicht mitbekommen, da er da noch die "leichten" Drogen konsumiert hat und zudem in einer anderen Stadt zwecks Ausbildung gelebt hat.
Die Ausbildung hat er geschmissen und zog zu meinen Eltern zurück, dann starb meine Oma, die für ihn der tollste Mensch war, seine Bezugsperson.
Dies warf ihn dann so aus der Bahn das er an die harten Drogen gegangen ist.
Es fing mit Aggressionen an, sobald die Wirkung nachließ. Weiter ging es mit Halluzinationen. Er spricht mit sich selbst und sobald mein Freund und ich zu meinen Eltern zu Besuch kommen sieht er uns als Eindringlinge die seinen Eltern Schaden zufügen wollen.
Als ich vor einigen Monaten Nachtschicht hatte, bekam ich von meinem Bruder einen Anruf das unsere Eltern entführt wurden und ich sofort die Polizei anrufen sollte, welches ich nicht tat, denn ich versicherte mich das es meinen Eltern gut ging.
Anschließend bleibt er Nächtelang wach und geistert im Haus herum --> er passt auf die Eltern auf sagt er in seinem Rausch!
Sobald meine Eltern zu ihm ein Gespräch suchen wird er trotz das er sie ja beschützt aggressiv und teilweise ist er auch schon handgreiflich geworden.
An einem Abend hatte er wieder gepunchtes Zeug konsumiert und hatte starke Herzschmerzen, wir mussten den Rettungsdienst rufen, diese kamen nach 1 Stunde und sagten sie wüssten nicht über Drogenabhängige bescheid und könnten nichts machen, sind wieder gefahren.
Zwei Tage später mussten wir die Polizei rufen, er hatte Nachbarn und meine Eltern fast angegriffen, die Polizei kam aber machte nichts.
Einige Wochen später das selbe Spiel und er wurde in eine geschlossene Psychiatrie gebracht, die er nach einem Tag wieder verlassen durfte da der Richter meinte es gäbe kein Problem.
Mein Bruder war schon zu mehreren Entgiftungen, die er auch selbst wollte, hat sich sobald es ihm besser ging, sofort wieder entlassen und wieder zu den Drogen gegriffen.
Meine Eltern waren schon bei einigen Drogenberatungsstellen und bekommen immer nur die Antwort "Ihr Sohn muss die Entgiftung selbst wollen", aber gibt es da nicht andere Wege? Es ist kein Zustand mehr, er äußerte Selbstmorddrohungen und droht anderen Personen und wird, wie ich bereits geschrieben habe auch handgreiflich. Es muss doch einen Weg geben ihn zu einer Entgiftung zu zwingen da er mittlerweile eine Selbst- und Fremdgefährdung ist.
Ich habe große Angst um meine Eltern und würde ihnen gerne helfen.
Sie haben es auch schon probiert ihn vor die Tür zu setzen, weil die Situation sich immer mehr zugespitzt hat, dann ist er für 1 Woche wieder "grade" gelaufen. Er verkauft sämtliche Wertgegenstände und klaut meinen Eltern Geld um sich die Drogen zu beschaffen, seit ca. 2 Monaten hat er jetzt einen gesetzlichen Betreuer der über das Geld "wacht". Selbst das bringt ihn nicht von dem Zeug weg.
Es gab Hausdurchsuchungen der Polizei, sowie zahlreiche Anzeigen für Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung und kanabisanbau.

Bitte helft mir, ich will meinen Eltern helfen, sie können nicht mehr und wissen nicht mehr weiter.
Gibt es eine Möglichkeit ihn zu einer Entgiftung zu kriegen auch wenn er es selbst nicht will?
Es kann doch so nicht mehr weiter gehen oder muss wirklich erst was sehr schlimmes passieren?

Ich bin um jeden Tipp/Rat dankbar.[/list]
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blubb1
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2011
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Eure Eltern sollen ihn am besten raus schmeißen.
Auch wenn es hart ist usw., aber er muss erstmal so auf die Schnauze fliegen, dass er es einsieht und eine Therapie von alleine will.
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Janie,
Ich denke schon das es eine Möglichkeit gäbe,
deinen Bruder für eine Zeit lang Zwangseinzweisen zu lassen.
Wenn deutlich gemacht werden kann, das er für sich und/oder andere eine Gefahr darstellt ?!
Über den Sinn oder Unsinn darüber läßt sich natürlich streiten.
Wie alt ist er denn,- noch jünger ?
Aber grundsätzlich wird es nicht viel bringen, wenn er von sich aus nicht aufhören will.
Ansonsten denke ich da gerade wie mein Vorredner:
Deine Eltern sollten ihn wirklich rausschmeissen, so hart das klingt.
- auch damit Sie mal wieder etwas zur Ruhe kommen können Wink
Manchmal muss tatsächlich schlimmeres passieren. sorry Embarassed
Hoffe für euch und ihn, das er es irgent wann hinkriegt
lg koko
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Idee mit dem rausschmeißen überhaupt nicht gut. Erstmal ist das leichter gesagt als getan, wenn ich das richtig verstanden habe gehts dem Bengel gar nicht gut. Und der würde ja überhaupt nicht mehr Klar kommen, was ist denn wenn er jemanden oder sich selbst etwas antut ? Ich glaube deine Eltern würden dann auch nicht glücklicher werden. Ist natürlich nicht einfach den Einweisen zu lassen, wenn er das nicht möchte.

Vielleicht versucht ihr die Sache etwas zu dramatisieren und erzählt dem Gesundheitsamt oder Polizei, dass ihr glaubt das er gefährlich ist, Abends im Haus mit nem Messer durch die Gegend läuft oder irgendwas ähnliches. Mich wollten die erst auch nicht aufnehmen und ich musste solche Geschichten erzählen und wenn du einmal da drin bist, lassen die einen nicht so einfach gehen Smile

Ich denke der braucht auf jeden Fall Hilfe, der sieht ja schon Dinge, hört vielleicht auch schon einige Sachen, Selbstgespräche usw...wie soll er denn da allein wieder rauskommen ?!
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Janie07a
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.05.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

es ist wirklich schwer einen weg zu finden...
meine eltern wissen auch nicht mehr weiter.
mein bruder ist mitlerweile schon gefährlich und hat andere verletzt, aber wie ich im ersten text schon geschrieben habe hat der richter ihn einfach wieder entlassen und das spiel ging von vorne los.
ich weis nicht was noch passieren soll, es ist zur zeit wieder ganz extrem Sad
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist das denn für ein Richter, wenn von ihm doch eine Gefahr ausgeht und er such schon Leute verletzt hat, was soll er denn noch tun, damit was passiert.

Merkt denn dein Bruder überhaupt das er langsam den Verstand verliert ?
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

So was ist aber auch schwierig ...
- und wenn Ihr ihn tatsächlich mal in die Psychatie einweisen laßt ?
Um ihn dort mal richtig durchchecken zu lassen ?
Hört sich ja nicht wirklich so an, als wenn er Herr seiner Sinne wäre ?! Confused
LG KOKO ?
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Janie07a
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.05.2012
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2012 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

mein bruder ist 23 und somit wird der rausschmiss auch schwierig da er ja bis 25 im elternhaus wohnen kann.
einweisung in die psych ist ja auch schon erfolgt, aber der richter hat gesagt es wäre nicht so schlimm und hat ihn entlassen.
wir haben schon zuviel probiert.
Ich habe angst das meinen eltern was passiert und das mein bruder vielleicht sogar eine überdosis nehmen könnte und keiner bekommt es mit.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 15. Mai 2012 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Schwierige Situation. Natürlich muss er nicht zu Hause wohnen. Dein Bruder kann wohnen, wo er will, bekommt allerdings bis zum 25. Lebensjahr keine Unterstützung, weil es die erst ab dem 25. Lebensjahr gibt. Insofern wären deine Eltern in der Verantwortung.

Ist natürlich leicht gesagt, dass man ihn nicht vor die Türe setzen soll, weil er schließlich Hilfe braucht. Klar bräuchte er Hilfe, aber das größere Problem scheint zu sein, dass er gar keine Hilfe will und anscheinend kein Problem hat, außer Geldsorgen zur Beschaffung von Drogen, aber das ist für ihn - so lange er bei den Eltern wohnt - nicht wirklich ein Problem, weil da genug ist, was er zu Geld machen kann.

Ich finde, wenn man den jungen Mann nicht vor sich selbst schützen kann, muss man vorrangig (!) die Familie vor ihm schützen. Im Zweifel wäre ich immer dafür, ihn vor die Türe zu setzen, denn die ganze Familie lebt in Angst und Schrecken. Auch das muss nicht heißen, dass man für ihn nicht mehr da ist.

Ansonsten empfehle ich, bei jedem Vorfall die Polizei zu rufen. Wenn eine zeitlang dokumentiert ist, dass es immer wieder zu Gewalt etc. kommt, wird auch ein Richter nicht umhin kommen, eine Entscheidung zu treffen, um die Familie zu schützen bzw. ihn vor sich selbst zu schützen. Ich vermute mal, dass sowas bisher nicht erfolgte. Wenn es aber nichts gibt, was ein Richter schwarz auf weiß vor sich hat und nur anhand von Berichten der Angehörigen entscheiden soll, kann das nicht gut gehen.
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AzAyA86
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch schon seit meinem 16. Lebensjahr weg von zu Hause, wenn deine Eltern zum Amt gehen und denen die Sachlage schildern, dann könnte das klappen, dass dein Bruder eine eigene Wohnung bezahlt bekommt.
Dem gestzlichen Betreuer solltest du vllt mal auf die Füße treten, denn der hat die Macht & das Wissen, wie ihr das alles am besten handhaben könnt. Und der Betreuer sollte eigentlich dafür sorgen können, dass dein Bruder zu Hause raus kommt.
Er kann noch ganz andere Wege gehen, als du, um deine Eltern UND deinen Bruder vor seinem Konsum zu schützen! Denn, wie es aussieht, muss der junge Mann echt lernen, alleine zurecht zu kommen, allerdings sollte er wirklich erstmal in eine Klinik!

Denn, wenn sich an seinem Drogenkonsum nichts ändert, wird er vllt doch irgendwann richtig ausrasten!
Ich kann dich vollkommen verstehen, dass du Angst um deine Eltern hast, ist ja auch normal, in so einer Situation.

Ich wünsche dir und deiner Familie, dass ihr alle zusammen eine gute Lösung für dieses Problem findet!
Und wenn er eine Gefahr für sich und andere darstellt, dann ist das unterlassene Hilfeleistung, wenn die Polizei nichts unternimmt, meiner Meinung nach!
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blubb1
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2011
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
Schwierige Situation. Natürlich muss er nicht zu Hause wohnen. Dein Bruder kann wohnen, wo er will, bekommt allerdings bis zum 25. Lebensjahr keine Unterstützung, weil es die erst ab dem 25. Lebensjahr gibt. Insofern wären deine Eltern in der Verantwortung.

Ist natürlich leicht gesagt, dass man ihn nicht vor die Türe setzen soll, weil er schließlich Hilfe braucht. Klar bräuchte er Hilfe, aber das größere Problem scheint zu sein, dass er gar keine Hilfe will und anscheinend kein Problem hat, außer Geldsorgen zur Beschaffung von Drogen, aber das ist für ihn - so lange er bei den Eltern wohnt - nicht wirklich ein Problem, weil da genug ist, was er zu Geld machen kann.

Ich finde, wenn man den jungen Mann nicht vor sich selbst schützen kann, muss man vorrangig (!) die Familie vor ihm schützen. Im Zweifel wäre ich immer dafür, ihn vor die Türe zu setzen, denn die ganze Familie lebt in Angst und Schrecken. Auch das muss nicht heißen, dass man für ihn nicht mehr da ist.

Ansonsten empfehle ich, bei jedem Vorfall die Polizei zu rufen. Wenn eine zeitlang dokumentiert ist, dass es immer wieder zu Gewalt etc. kommt, wird auch ein Richter nicht umhin kommen, eine Entscheidung zu treffen, um die Familie zu schützen bzw. ihn vor sich selbst zu schützen. Ich vermute mal, dass sowas bisher nicht erfolgte. Wenn es aber nichts gibt, was ein Richter schwarz auf weiß vor sich hat und nur anhand von Berichten der Angehörigen entscheiden soll, kann das nicht gut gehen.


kann nur diesem nur zustimmen.


manchmal kann man nur den harten weg gehen - so schwer es auch ist. niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde bzw. ist.
aber anscheinend wird er es anders ja nicht kappieren.
und liebe TE, an deiner stelle würde ich mich irgendwie für einen neuen betreuer einsetzen. der jetzige kriegt jawohl offensichtlich nix gebacken..
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2012 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Du kannst kein vernüftiges Wort mit ihm reden? Es ist also nicht möglich, mit ihm zusammen zu reflektieren, was da überhaupt vor sich geht, was passiert? Wenn dem so ist, wird es wirklich schwer, eine Änderung in seiner Gedankenwelt hervorzurufen. Vielleicht würde es klappen, würde man direkt nach einer Entgiftung, auch dann, wenn er aus eigener Entscheidung vorzeitig geht, mit psychiatrischer Hilfe auf ihn eingehen. Denn nur dann ist er auch mit gesundem Menschenverstand, unbeeinflusst von Drogen. Nur ist es leider schwer, hier 1. Hilfe von außen zu bekommen, 2. ihn zum Innehalten zu bewegen, so dass er sich überhaupt darauf einlässt.

Wenn gar nichts mehr geht, müsste man ihn tatsächlich "vor die Tür" setzen, schon alleine aus Selbstschutz. Wenn sich jemand wirklich selbst zerstören möchte, dann sollte er andere nicht mit hineinziehen. Vielleicht versteht er wenigstens das, würde man es ihm deutlich machen? Und er würde sich eigenständig um eine Wohnung kümmern?

Ihn einfach vor die Tür zu setzen, ohne dass er außerhalb eine Bleibe hätte, das hielte ich für falsch. Klar, das ist hart für ihn, aber vielleicht etwas zu hart. Wen trifft er denn da draußen hauptsächlich, abgesehen von Obdachlosen und Drogenabhängigen? Ich weiss ja nicht, was er sich alles reinstopft, ob Heroin schon dabei ist.

Ich glaube, ich würde ihn bei allen bestmöglichsten Konstellationen in eine Klinik zwangseinweisen lassen. Solange, bis es irgendwann "greift", bis es einen Erfolg bringt. Und nervt man die Klinik oft genug, werden sie sich denken, ok, dann nehmen wir uns diesen Fall mal gründlicher vor, sonst haben wir diese Typen alle 2 Wochen hier als Zwangseinweisung. Manchmal muss man sich Hilfe hart erkämpfen.

Insgesamt wird das sicher kein leichter Gang, wenn er derart nach außen hin abblockt. Da kann ich dir nur viel Kraft und Ausdauer und natürlich Erfolg wünschen.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2012 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube eher nicht, dass eine Klinik ihn nur deshalb aufnehmen würde, weil die Angehörigen nerven. Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ebensowenig glaube ich, dass die Angehörigen überhaupt noch in der Lage sind, zu helfen. Wenn man schon panisch ist und nur noch Angst hat, kann man keine effektive Hilfe leisten. Und ich denke nach wie vor, dass jetzt vorrangig nicht der suchtkranke Sohn Hilfe benötigt, sondern vorrangig die Familie geschützt werden muss bzw. sich schützen muss. Im Grunde ist es ohnehin SEIN Problem und so lange seine Familie alles für ihn erledigt, wird er mit Sicherheit keinen Grund haben, etwas zu ändern. Vielleicht gibt es in Nordhausen oder Umgebung ein Obdachlosenheim, wo er zumindest die Nacht verbringen könnte. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass ein Süchtiger die Konsequenzen seines Konsums sehen und begreifen muss, wie auch immer das aussehen mag. Hilfe ist m. E. erst dann sinnvoll, wenn er selber etwas ändern möchte. Ansonsten gibt es nur eine weitere co-abhängige Familie und keinem ist geholfen.

Für mich klingt das ein bisschen nach Wahnvorstellungen und Koks. Ich kann mich nur wiederholen: Polizei rufen, wann immer es erforderlich sein sollte, dann ist es dokumentiert und er wird bestenfalls in einer Psychiatrie untergebracht. Das wäre noch immer meiner Meinung nach die beste Lösung, damit er mal wieder einen klaren Kopf kriegt.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2012 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Klinikaufnahmen aufgrund von Selbst- und Fremdgefährdung gibt es täglich zigfach in Deutschland. Irgendwann, vielleicht nach einen Monat, wenn die Visite-Gruppe zur Übereinstimmung kommt, er könne wieder der Allgemeinheit zugemutet werden, kommt er wieder raus. Ich habe mit Leuten gesprochen, die zwangsweise in der Psychiatrie festgehalten wurden, die sogar ganz normal wirkten, dennoch nicht raus durften. Und nur weil Drogen mit im Spiel, ändert das nichts an den Symptomen.

Verweigert eine Klinik die Aufnahme, würde ich mir das schriftlich bestätigen lassen, und zwar in der Art, dass eine Selbst- und Fremdgefährdung vorliegt, dennoch keine Aufnahme gewährt wird. Das wird sicher zur Überdenkung der Entscheidung führen. So, wie es geschildert wurde, liegt ja nun tatsächlich eine Gefährdung vor.

Eine Klinik verweigert übrigens gerne dann die Aufnahme, wenn bekannt wird, dass Drogenkonsum stattfindet. Hier wird nämlich ein ganz anderes Prozedere durchgeführt. Der Patient muss erst wochenlang täglich anrufen, um in einer Namensliste aufzurutschen, bis dieser Patient in Entzug darf. Das soll angeblich den Willen beweisen, ist aber eine Tortur für Menschen, die dringend Hilfe brauchen. Es gibt einige, die versuchen, diese Vorgehensweise zu umgehen, indem sie z.B. angeben, sich selbst umbringen zu wollen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier ein Mißverständnis gegeben hat. Die Klinik wird den Fall völlig falsch interpretiert haben. Es wird einer genaueren Schilderung bedürfen.

Unbedingt würde ich mir eine schriftliche Einweisung vom Hausarzt aushändigen lassen, und zwar eine, auf der "Notfall" angekreuzt ist. Das alleine nutzt aber nichts. Es ist wichtig zu beschreiben, warum es ein Notfall ist. Sonst wird selbst ein "Notfall" die Klinik nicht sonderlich bewegen. Das schreibe ich nicht einfach so, es sind Tatsachen-Erfahrungen!

Man muss da leider einiges tun, um jemanden, der Drogen konsumiert, in eine Psychiatrie zu bekommen. Das erscheint einem sehr absurd, es ist aber leider so in Deutschland. In anderen Ländern, darunter Holland, sollen Drogenkonsumenten eine weitaus bessere Behandlung erhalten.
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2012 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

@Janie07a
Wie steht es denn zur Zeit bei dir/euch? Ich hoffe nicht, es ist derzeit alles so drüber und drunter, dass das Grund für deine Zurückhaltung ist.
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