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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
man sieht den Teufel persönlich

Oh ja, ganz genau so habe ich das damals auch formuliert. Während dieser Zeit habe ich eines Tages plötzlich begriffen, was die christliche Lehre mit "Satan" meint bzw. was es bedeutet und wie es sich anfühlt, wenn das Gute vollständig abwesend ist. Ganz deutlich konnte ich das spüren. Eine wertvolle Erkenntnis war das.
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rudi
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 21:37    Titel: Koks fixen Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:


Da irrst Du Dich. Kokain intravenös in hohen Dosen konsumiert macht keinesfalls leistungsfähig und mit der Leistungsgesellschaft hat das auch nichts zu tun. Man sitzt in einem abgedunkelten Raum, die Schlüssellöcher sind zugeklebt, Musik ist ausgeschaltet und so alle 20 Minuten verpasst man sich einen Druck. Zwischendurch wird gekifft, um die Zeit bis zum nächsten Druck zu überbrücken. Nach ein paar Stunden wird man dann noch paranoider, hört Stimmen, sieht Gestalten. An Rausgehen ist nicht zu denken. Nicht mal zum Pinkeln.

So war das mit mir und dem Koks.


Ich habe Koks immer nur durch die Nase gezogen ausser ein Mal gedrückt und das war nicht mein Ding. Aber zwei von meinen Kumpels waren damals auch jeden Tag Koks am ballern. Die beiden sind total krass drauf gekommen. So ähnlich wie du es beschreibst. Alle 20 Minuten einen Schuss und die Arme total verballert.
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rudi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 21:50    Titel: erkenntnis Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
man sieht den Teufel persönlich

Oh ja, ganz genau so habe ich das damals auch formuliert. Während dieser Zeit habe ich eines Tages plötzlich begriffen, was die christliche Lehre mit "Satan" meint bzw. was es bedeutet und wie es sich anfühlt, wenn das Gute vollständig abwesend ist. Ganz deutlich konnte ich das spüren. Eine wertvolle Erkenntnis war das.


Hat diese Erkenntnis in deinem Leben etwas verändert? Ich denke das Drogenkonsum Türen in die geistliche Welt öffnen kann. Ich habe einiges an LSD genommen, hatte aber nie einen Horrortrip.
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also ganz ehrlich gesagt, mir gíng es erst wirklich besser, als ich angefangen haben zu beten und an Gott zu glauben. Mag sein das manche jetzt denken das ich mir es eingebildet habe, aber für mich ist das so und ich glaube daran.

Ich hab so einige komische Sachen erlebt, einmal habe ich ein Portmonnaie gefunden mit knapp 500 Mark und der Ausweis war auch drin, das heißt ich hätte es also abgeben können/müssen, aber ich hab es natürlich behalten. Knapp 1 Jahr später wollte ich in den Urlaub für ein paar Tage und hab von der Bank 800 € (keine DM sondern Euro) abgeholt, auf dem Weg zur Reinigung habe ich dann mein Portmonnaie verloren, hat mir auch keiner zurück gebracht. Mir ist nach ein paar Tagen dann klar geworden, das es die Strafe dafür ist.

Wie heißt es so schön : Kleine Sünden bestraft der Gott sofort Smile
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hat diese Erkenntnis in deinem Leben etwas verändert?

Hm, schwer zu sagen. Kurzfristig eher nicht, dazu war ich zu sehr in meinem damaligen Leben gefangen. Auf lange Sicht schon. Ich habe jetzt höchsten Respekt vor der geistigen Welt (auch wenn ich keinen direkten Zugang zu ihr habe), vor dem Guten und Schönen, und ich hüte mich vor schlechten Einflüssen. Ich spiele nicht mehr mit dem Feuer. Und ich kann beten, auch wenn ich es nicht oft tue.

Als junger Mensch ohne Lebenserfahrung - und vorallem ohne schlechte Erfahrungen - ist man ja so ahnunglos. Entscheidend ist aber, dass man lernfähig ist und auch registriert, was mit einem passiert.
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rudi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2012 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Entscheidend ist aber, dass man lernfähig ist und auch registriert, was mit einem passiert.

Lernfähig sein bedeutet in erster Linie auch Entscheidungsfähig zu sein. Entscheidungsfähig ist man als Drogenabhängiger nur noch teilweise weil die Abhängigkeit die Entscheidung vorgibt. Bei mir war es so, dass ich erst nach der Abhängigkeit gelernt habe meinen Verstand bei Entscheidungen mit einzubeziehen und auch mich selbst hinterfragt habe.
Moralische Konflikte hat mir mein früherer Lebensstill keine bereitet oder nur minimale. Ich war auch nicht religiös und hatte keine Ahnung dass es eine geistliche unsichtbare Realität gibt. Das hat sich aber geändert.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Moralische Konflikte hat mir mein früherer Lebensstill keine bereitet oder nur minimale.

Mir auch nicht Confused , obwohl ich Grenzen überschritten und Dinge getan habe, auf die ich wahrlich nicht stolz bin. Ich bin ein durch und durch ehrlicher und zuverlässiger Mensch. Doch irgendwann wurde auch ich link und es war mir egal. Damals hat die Gier nach der Droge alles übertüncht, mir wurde aber schnell immer klarer, dass ich so nicht bin und so nicht leben möchte. Daher habe ich ja dann auch aufgehört.
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rudi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 07:30    Titel: Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
mir wurde aber schnell immer klarer, dass ich so nicht bin und so nicht leben möchte. Daher habe ich ja dann auch aufgehört.

Darf ich fragen wie alt du bist und wie lange clean. Also ich gehe mal davon aus das du clean bist. Ich bin 44 Jahre alt, nehme auch keine Medikamente, rauche nicht usw. Die ersten drei Jahre habe ich auch keinen Alkohol getrunken und kaum Kaffee. Nach drei Jahren ohne Drogen war ich so weit gefestigt, das ich mir sagte, Freiheit bedeutet auch Mal ein Bier trinken zu können. Das sehe ich heute immer noch so und trinke ab und zu Alkohol. Insgesamt bin ich zufrieden mit meinem Leben. Ich habe eine schöne Wohnung, einen tollen Job, habe eine Umschulung zum Goldschmied gemacht und noch vieles mehr.
Probleme habe ich natürlich auch und manchmal auch mit Einsamkeit und Selbstmitleid zu kämpfen.
Als ich gestern hier auf dieses Forum gestossen bin und Beiträge gelesen habe da ist mir wieder klar geworden, dass ich allen Grund habe dankbar zu sein.
Dort wo viele der Leute hier sind, war ich ja auch. Zurück möchte ich nicht mehr.
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rudi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

mesut76 hat Folgendes geschrieben:
Also ganz ehrlich gesagt, mir gíng es erst wirklich besser, als ich angefangen haben zu beten und an Gott zu glauben.


Ja ich glaube auch an Gott und ohne ihn und die Hilfe einer christlichen Familie hätte ich es auch nicht geschafft von den Drogen weg zu kommen.
Zur Zeit bin ich aber total enttäuscht von Gott weil er so viel Scheiße in meinem Leben zugelassen hat. Vor ca 3 Jahren habe ich mir beim Sport den Rücken verletzt und kann seitdem kein Sport mehr machen und habe oft Schmerzen.
Da komme ich nicht klar damit, dass er das zugelassen hat obwohl ich mein Leben geändert hatte und kann auch seitdem Gott nicht mehr vertrauen...
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das glaube ich dir Rudi, dass du enttäuscht bist. Sport zu treiben ist natürlich etwas, was Fit, Gesund und Munter hält. Aber es hätte auch noch schlimmer können. Ich hatte letztens mal mit meiner Schwester gesprochen, da hatte sie sich wegen ihren Kindern ein bißchen ausgekotzt. Ich hab sie dann auf unseren Nachbarn aufmerksam gemacht, dessen Kind (im jugendlichen Alter) 24 Std lang jeden Tag auf fremde Hilfe angewiesen ist. Der sitzt im Rollstuhl und kann sich allein nicht anziehen, essen, trinken, Waschen, Toilette und und und . ..

Ich habe auch ein manchmal ein bischen Angst, das ich irgendwann mal die Quittung dafür bekomme, für das was ich alles gemacht habe. Und das war nicht wenig, ich habe schließlich über 5 Jahre Kokain genommen und das mußte natürlich irgendwie finanziert werden, ohne Wenn und Aber !

Ich hatte mal einen schlimmen Verkehrsunfall und musste auch meine "Fussballerkarriere" (also Kreisliga) an den Nagel hängen. Ich hab aber was neues für mich entdeckt und habe mit dem Billard spielen angefangen, was mir auch Riesenspaß macht.
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rudi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 09:39    Titel: enttäuscht Antworten mit Zitat

mesut76 hat Folgendes geschrieben:


Da hast du Recht, im Vergleich dazu ist meine Rückensache nur eine Kleinigkeit. Vor zwei Wochen habe ich mir ein neues Fahrrad gekauft, das ist ja auch Sport und macht mir auch sehr viel Spaß.
Heute mache ich mit ein paar Bekannten einen Ausflug und mal sehen vielleicht sieht die welt heute Abend wieder besser aus.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ja hast du doch schon was gefunden, ich fahre auch unheimlich gerne Fahrrad.

Viel Spaß wünsche ich und das Wetter spielt ja auch mit Smile

Die Nachricht (dein Post) ist zu kurz! Bitte achte darauf, dass Dein Beitrag mindestens 140 Zeichen lang ist, also mindestens so lang wie eine SMS. Vielen Dank!
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Stehaufmännchen
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

rudi hat Folgendes geschrieben:
mesut76 hat Folgendes geschrieben:
Also ganz ehrlich gesagt, mir gíng es erst wirklich besser, als ich angefangen haben zu beten und an Gott zu glauben.


Ja ich glaube auch an Gott und ohne ihn und die Hilfe einer christlichen Familie hätte ich es auch nicht geschafft von den Drogen weg zu kommen.
Zur Zeit bin ich aber total enttäuscht von Gott weil er so viel Scheiße in meinem Leben zugelassen hat. Vor ca 3 Jahren habe ich mir beim Sport den Rücken verletzt und kann seitdem kein Sport mehr machen und habe oft Schmerzen.
Da komme ich nicht klar damit, dass er das zugelassen hat obwohl ich mein Leben geändert hatte und kann auch seitdem Gott nicht mehr vertrauen...

Ist schon ne tolle Erfindung dieser Gott. Läufts gut, "pray the Lord", läufts schlecht, "pray the Lord", damit wieder besser läuft, oder "bete zu Gott" weils gerade passt. Man könnte fast meinen es handle sich um ne Droge ... denn wer kennts nicht? Ne Pille weils gerade bestens läuft, ne Pille weils garade scheisse läuft. Oder ne Pille weils gerade paßt. Shocked Ich verlass mich dann doch lieber auf mich selbst. Den "lieben Gott" um ein gutes Schicksal zu bitten, also beten, verändert einmal gar nix. Jedenfalls nicht bei mir oder all meinen Freunden die an Drogen krepiert sind.
Aber es ist doch toll das wenigstens die "irdischen Verwalter Gottes" ein gutes, reiches Leben geniessen und Ihre Untertanen all dies in der Hoffnung auf einen Platz im Paradies oder gar einen besseren Platz in diesem Leben finanzieren/fördern.
Vieleicht fällt es mir so leicht nicht zu glauben, weil mir ein Platz in der Hölle sicher ist. Cool


ische hat Folgendes geschrieben:
keine Ahnung, der song sagt alles. ich bin so sauber/clean. toll, klasse, krasse Leistung. ich bin nicht depressiv.
ich jammere nicht rum. ich heule nicht. ich lache nicht. ich bin ernüchtert.
nix mit achterbahnfahrt der Gefühle. geht mir am arsch vorbei. langweilt mich alles.
mein Leben funktioniert prima, alles läuft glatt tag für tag. es kotzt mich an, es ist zum schnarchen. cool ich kann sogar über mich selber lachen Cool
verrückt , ja mir geht's gut, alles schick. und jez? was nu? nix mehr los. ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh
GEHTS NOCH WEM SO?
BITTE MELDEN

Mir ging es oft so, deshalb wurde ich auch immer wieder Rückfällig. Irgendwann habe ich mich gefragt was ich wirklich will und was ich bereit bin dafür zu geben. Das reichte zu einer Art neuem Lebensplan, inkl. der Verwirklichung meiner Träume. Dann den ersten Schritt zu tun war auch gleichzeitig die endgültige Entscheidung und hat mich motiviert. Dann nur noch richtig den Arsch aufreissen und die Post geht wieder ab, nur diesmal in Reality, ohne H, Pillen, Koka oder sonstwas. Und genau das (teils geregelte) Leben ist nicht nur kurzweilig, sondern die "wahre Droge". Auch heute muß ich mir noch den Arsch aufreissen um so zu leben das ich das (mein) Leben lebenswert finde.
Es gibt kein Zurück. Und das ist gut so ...
R.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2012 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Darf ich fragen wie alt du bist und wie lange clean.

Bin jetzt 41 und von harten Drogen clean seit ca. 12 Jahren. Aufgehört zu kiffen hab ich vor knapp einem Jahr und seit Ende Januar rauche ich keine Zigaretten mehr.
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rudi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 18. Mai 2012 16:35    Titel: rauchen Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Darf ich fragen wie alt du bist und wie lange clean.

Bin jetzt 41 und von harten Drogen clean seit ca. 12 Jahren. Aufgehört zu kiffen hab ich vor knapp einem Jahr und seit Ende Januar rauche ich keine Zigaretten mehr.

Herzlichen Glückwunsch Smile . 12 Jahre ist doch schon eine ganze Menge. Respekt auch dass du es geschafft hast mit dem rauchen und kiffen aufzuhören. Das soll ja vielen Leuten ziemlich schwer fallen. Interessanter Weise hatte ich keine Probleme mit dem rauchen aufzuhören obwohl ich auch schon mit 14 anfing zu rauchen und zeitweise 50 Gramm schwarzer Krauser am Tag geraucht habe. Kiffen war für mich nie so der Kracher besonders nachdem ich mit H angefangen hatte. Meiner Meinung nach passen beide Drogen nicht zusammen.
Was hat dir vor 12 Jahren die Kraft gegeben oder was war der Grund warum du mit den harten Drogen aufhörtest?
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