Trennung udn Auszug - das Kiffen hat alles zerstört

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Littlesheep
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Anmeldungsdatum: 15.05.2012
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle und alle,


ja, das mit den ADs ist auch so. Die Umstellungsphasen waren die schlimmsten. Da war er noch aggressiver als sonst in den ersten 2-3 Wochen. Aber danach könnte ich nicht sagen, dass ich irgendeine Veränderung an ihm bemerkt hätte, die in Richtung Verbesserung geht. Gar nicht. Er hatte es zwischenzeitlich einfach mal auf eigene Faust für Monate abgesetzt und da war er auch aggressiv. Er sollte halt mal mit der Kifferei aufhören, damit es auch wirken kann...

Ja, das mit den Freunden finde ich ebenfalls interessant. Das Schlimme ist auch noch, dass ja davon ausgehen, dass er depressiv ist und deshalb ADs nimmt und sie ihm dennoch Drogen mitbringen, ihm Bier auf Volksfesten ausgeben etc. Natürlich ist mein Exfreund erwachsen und kann selbst ablehnen, aber ich finde, dass ein guter Freund ihn damit konfrontieren sollte, ob der Drogenkonsum die beste Strategie ist, um gesund zu werden. Er hat ja auch noch ein paar Freunde, die wenig oder gar nicht kiffen, aber selbst denen ist das egal. Und dann frage ich mich eben, was das für Freunde sind? Bei denen gibt es nie STreit, nie Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten; wenn einer von denen, etwas tut, das der andere in Zweifel zieht, wird einfach die Klappe gehalten. Das kenne ich von meinem Freunden einfach nicht. Sie stellen kritische Rückfragen, geigen mir auch mal die Meinung. Dadurch merke ich aber, dass ich ihnen wichtig bin und ich schätze sie für ihre Offenheit.
Auch Deinem Beispiel mit Alkohol und Kiffen würe ich zustimmen. Um meinem Exfreund mal aufzuzeigen, wie krass sein Drogenkonsum ist, habe ich irgendwann mal zur Demonstration jeden Abend zwei Gläser Wein oder mehr getrunken und habe abgewartet, was er er dazu sagt. Das hat ihm gar nicht gefallen oder es kamen Aussprüche wie "Trinkst Du schon wieder?" oder "FIndest Du das gut?". (Zur Notiz: Nach zwei Gläsern Wein bin ich schon gut angetrunken, weil ich so viel Alkohol nicht so gut wegstecke.). dann habe ich gekontert, dass er ja eigentlich das Gleiche er, indem er jeden Abend mehrere Joints raucht, um runterzukommen und dass ich das genauso scheiße finde, wie er es dumm findet, dass ich diese paar Tage jeden Abend angetrunken war. Mit der Selbstreflexion hat er's irgendwie seit er richtig stark kifft nicht mehr so...

Zu Deiner Frage, ob er mir gesagt hat, was er mir sagen sollte: Nein, das hat er nicht. Natürlich warte ich darauf, aber aus Erfahrung weiß ich, dass das noch dauert. Und dieses Mal bin ich mir auch gar nicht mehr so sicher, ob von ihm noch was zu unserer Beziehung kommt. Er kifft mitllerweile viel särker als früher und war dermaßen gefühllos in letzter Zeit, dass ich gar nicht weiß, ob er sich wirklich etwas für uns überlegt. Ich weiß, dass sich das merkwürdig anhört: Aber gerade ist EM, er geht alle paar Tage mit seinen JUngs weg (das konnte er monatelang nicht regelmäßig; da saßen die nur rum und haben gekifft). Wenn er dann unterwegs ist, trinkt er zusätzlich noch, kifft, hat jetzt endlich seine Freiheit...Ich denke, dass das für ihn wohl jetzt eien Erleichterung ist, weil ein Konflikt in seinem Leben verschwunden ist. Angeblich, das sagen seine Eltern, hat er das Kiffen stark eingeschränkt. Abe ich war ja in unserer Wohnung und hab gesehen, dass da wieder Zeugs rumliegt. Ein bisschen Einschröänken wird in seinem Fall auch nicht reichen...Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass die Trennung bei ihm noch gar icht angekommen ist. Wir hatten ja dennoch Kontakt, obwohl ich keinen wollte, einfach nur deshalb weil's um irgendwelchen Wohnungskrempel ging, dass er das wahrscheinlich noch gar nicht richtig gerafft hat. Jetzt ist er in der Phase "Ich bin frei und unbeschränkt und kann machen, was ich will". Die kenne ich schon. Ob er dieses Mal aber die nchste Phase errecicht, bin ich mir gar nicht mehr sicher, weil er so viel kifft, weil er so gleichgültig und gefühlskalt ist...


Ich bin mal gespannt.

Wie lang hat es bei Dir denn gedauert, dass es nicht mehr so weg tat?

Tanja
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Littlesheep
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Anmeldungsdatum: 15.05.2012
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo newlife,


mit Sicherheit kann ich diese Frage nicht beantworten! In Behandlung ist er wegen einer einer Depression. Daran habe ich sehr sehr lange auch geglaubt. Also, dass die Depression das eigentliche Problem ist, die Sucht die Folge. Dann war ich ja bei Therapeuten. Da wurde mir gesagt, dass viele seiner Verhaltenweisen eigentlich gar nichts mit Depression zu tun haben. Ich sollte ihn eben genau beschreiben, wurde zu seinem Verhalten in bestimmten Situationen ausgefragt etc. Sowohl meine Therapeutin als auch mein PSychologe ziehen stark in Zweifel, ob das wirklich eine Depression ist. Zudem war vor allem meine Therapeutin der Auffasssung, dass diese psychische Erkrankung, wenn eine da ist, wirklich von der Droge stammen kann oder verstärkt wird. vielleicht war da wirklich eine psychische Belastungssituation, keine ausgeprägte Depression, die ihn in eine Drogensucht hat rutschen lassen. Nur der Stress auf der Arbeit wird besprochen, aber letztlich kann der Stress auf der Arbeit auch daher kommen, dass er durch die Drogen träge, unkonzentriert wird...Er kann ja auch auf Arbeit nicht kiffen, was ihn normalerweise beruhigt...und wenn er heim kommt, zündet er sich als erstes einen Joint an... Dieses typische Hoffnungslose, eine stetige Konzentrationsschwäche (es gibt Dinge, die kann er über Stunden hochkonzentriert ausführen), mangelndes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel, Zukunftsängste usw. und die vielen vielen anderen Symptome der Depression hat er auch gar nicht.

Ja, es wäre so wichtig, es auszuschließen, was alles erstes da war. Dazu müsste der Psychotherapeut meines Exfreundes aber auch mal wissen, dass er überhaupt kifft. Dort wird nur über die Arbeit geredet, dann teilsweise über unere Beziehung. Über da Elternhaus, das meiner Meinung nach wichtig wäre zu besprechen, wird nicht geredet...Seit über 30 Therapiestunden ist er "noch nicht dazu gekommen" (Zitat mein Ex), dem PSychiater/Psychotherapeut zu sagen, dass er kifft. Seit über einem Jahr sagt er mir, dass er das noch machen wird...Ja, wann?

Sein Vaer mein, ihm sei das vielleicht peinlich, das er ein Jahr bei seinem P. etwas verschwiegen hat und redet ihm ein, dann solle er hat sagen, er habe in den letzten drei Monaten angefangen. Das finde ich aber Humbug. Will ma nämlich die Wirkungszusammenhänge aufdecken und die Ursache seine rPorbleme finden, kann man nicht sagen, dass die starke Kifferei erst jetzt angefangen hat...Naja, aber zur Zeit weiß sein P. auch nichts...

Paartherapeutische Gespräche und auch viele sonstige Arzttermine wurden ausgeschlagen. Ich denke auch, um zu vertuschen, wie viel er kifft. Es gab noch ein gesundhetliches Problem bei ihm, das mit sehr großer Wahrscheinlich an der Kifferei liegt und auch unsere Beziehung in Mitleidenschaft gezogen hat und wir wollten einen Facharzt konsultieren. Kurz vor dem Termin ist er abgesprungen. Es wäre ja herausgekomme, dass er Kiffer ist...

Newlife, wann kam fr DIch der Zeitpunkt, dass Du aufhören wolltest?
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newlife
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Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Pimpinelle

Zitat:
Ein Kiffer, der bereits vor Schule oder Arbeit was raucht ist hingegen völlig normal. Tägliches trinken - Suchtverhalten. Tägliches Kiffen - normal und alltagsverträglich.


ist meineserachtens nicht so. Zum Kiffen hat unsere Gesellschaft nur aus dem Grund nichts zu sagen, weil es nicht alle kennen und es unbequem ist, sich mit sowas auseinanderzusetzen. Der Kiffer hat darüber hinaus den Vorteil, dass seine Droge nicht stinkt und dadurch besser integriert werden kann, obwohl Kenner die Glühwürmchen dennoch feststellen, aber dazu nichts sagen, weil sie sich ja selber outen würden, wenn sie zugeben, dass sie sich auskennen. Ich musste mir als Alki natürlich so einiges anhören während meiner Saufzeit.

Wenn du aber abends zusammensitzest und Alkohol trinkst ist wiederrum das normal. Ich weiß nicht, wie das Umfeld reagiert, wenn du in gleichem Rahmen anstelle von Alkohol dir in aller Öffentlichkeit ne Bong ziehst, aber ein Wasseer bestellst.
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newlife
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

@Tanja
ich habe aufgehört, nachdem ich mehrfach zusammengebrochen bin, auch auf der Arbeit und immer wieder in der Notaufnahme landete. Es war so, dass der Leidensdruck dann größer war, als der Wunsch zu konsumieren.

Sobald ich anfing zu trinken, habe ich mich abgeschossen. Habe ich angestrengt versucht weniger zu trinken, stand ich nachts auf und tankte nach. Es gab für mich nur noch besoffen sein oder Entzug zu haben. Meinen Alltag konnte ich nicht mehr bewältigen. Ich war psychisch und physisch ein Totalschaden. Konnte nur noch sporadisch was essen und oft kams wieder raus. Ich mümmelte so ne gefühlte Stunde an einer Scheibe Brot. Mir gings jeden Tag nur noch schlecht und ich begriff auf einmal meine Abhängigkeit. Vorher war ich ja für mein Empfinden überhaupt nicht süchtig. Ich ärgerte mich nie über meinen Konsum, sondern nur dann, wenn ich wieder draußen war und gesehen wurde, wenn ich betrunken war.

Und dennoch war meine Haltung nach 3 Tagen Entgiftung wieder ambivalent und ich wollte davon laufen, weil ich wieder glaubte, dass ich doch gar nicht soooo süchtig bin. Heute weiß ich aber ziemlich genau, warum ich nicht trinke. Der psychische Abfuck ist so das schlimmste gewesen zuletzt mit Panikattacken, so dass ich wirklich glaubte, ich kratz ab.
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Littlesheep
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

@ newlife: Ja, ich denke, dass Dein Argument da mit reinspielt. Kiffen lässt sich auf jeden Fall besser verbergen. Wenn mein Exfreund was gekifft hat, sehe ich das an den Augen. Aber seine Eltern merken es nicht, wenn wir zu ihnen gefahren sind und erst erst einen oder zwei davor geraucht hatte. Wenn er natürlich was getrunken hätte, hätten sie es gemerkt, weil es ja riecht. Das stimmt schon.

Und es ist auch war, dass sich viele mit dem Kiffen nicht auskennen. Also gerade die Sprüche mit "Davon kann man ja nicht abhängig werden" usw. Michhat es sehr traurig gemacht, dass sich beispielsweise sein Vater nie über Drogenkonsum vertraut gemacht hat. Sein Vater lässt so Sprüche los wie " Wenn man Wein trinkt, ist man kein starker Alkoholiker." Meine Tante trinkt seit über 20 Jahren - nur Wein! Und liegt manchmal drei, vier Wochen total betrunken im Bett. Sie wäre schon öfters fast erfroren, hatte über 4 Promille usw. Laut der typologie meines "Schwiegervaters" wäre das kein schwerer Alkoholiker...

Ja, es stimmt. Viele Leute kennen sich nicht aus.
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newlife
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

ja, unsere Gesellschaft. Ich habe halt alles getrunken. Brav wie ich bin mit Bier angefangen, aber mit Schnaps aufgehört und zwischendrin auch Wein.

Bei mir ist richtig deutlich diese Gier nach immer mehr dagewesen, wenn ich drauf war und der Stoff ging aus, rannte ich in der Tat wie ferngesteuert rum und kaufte Alkohol.

Sehr schlimm mit deiner Tante wie ich finde, wenn sie 3 - 4 Wochen dauerbetrunken ist. Das war jetzt bei mir nie so. Ich soff mich oft innerhalb von 3 Tagen komplett kaputt. Dann auch mit Krankenhaus, Magen auspumpen, Parkbank, etc.

Ich fing mich aber immer wieder, entzog irgendwie und trank dann wieder mal brav so zwischen 3 und 6 Halben. Den Lebenswandel machte ich so 20 Jahre lang. Meine Suchtentwicklung verlief wohl langsamer als bei anderen, weil ich mich dann doch wieder mal "scheinbar" besser im Griff hatte.

Viele saufen sich innerhalb von 5 Jahren komplett die Gehirnmasse aus der Birne, haben es in der Therapie dann aber leichter, da der Zeitraum nicht so lange andauerte.
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Littlesheep
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist echt krass! Wie sehr man von etwas abhängig sein kann...udn einem dann alles egal wird. Das bei meiner Tante ist sehr sehr schlimm und nun wohne ich wieder Tür an Tür mit ihr. ICh mag sie sehr gerne und gerade geht es ihr einigermaßen gut und sie unterstützt mich auch sehr und erzählt sie auch einiges über Sucht. Aber naja, sie kommt nicht davon los.

Gerade war ich in usnerer Wohnung, weil ich Krempel für ein Referat brauchte. Das hat mir schon irgendwie weh getan, aber naja. Da muss ich jetzt durch!

Außerdem habe ich boch kurz mit seiner Mutter gesprochen. Mit ihr telefoniere ich alle paar Tage. Das ist wichtig für mich, obwohl ich glaube, dass seine Eltern die Situation noch nicht richtig einschätzen. Sie war bei ihm und hat ihn auf uns angesprochen und da ist er wohl aggressiv geworden und wollte nicht darüber reden. So ist sie dann ziemlich traurig nach HAuse gefahren und ihr Freund meinte, dass wir das schon alleine regeln müssen und sie doch nicht unsere Beziehung kitten muss. ICh habe nun das Gefühl, das ihr Freund vielleicht glaubt, dass ich nur Kontakt halte, um sie für meien ZWecke einzuspannen. Ich will nciht, dass sie meinen Ex irgendwas einredet. für mich ist es aber wichtig, zu ihr Kontakt zu halten, um zu wissen, was sich bei ihm entwickelt. Ich möchte irgendwie wissen, ob er wirklich was ändert oder nicht. Denn wenn ich vor der Entscheidung irgendwann stehen sollte, ob ich das will, ist mir das schon wichtig zu wissen, wann und was bei ihm passiert ist. Denkt ihr, der Freund seiner Mutter amcht mri da irgendwie indirekt einen Vorwurf, dass ich seine Freundin traurig mache, weil ich mich bei ihr melde? Sie sagt, ich soll mich weiterhin bei ihr melden,w eil sie das möchte und auch wissen will, was bei ihrem Sohn passiert. Sie als Elternteil wrde so wenig erfahren, weil er vor ihr dicht macht...
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newlife
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

ist schwierig einzuschätzen. Oft resultiert ein solches Verhalten des Freundes seiner Mutter nur aus Unwissenheit. Meineserachtens wollen sich die Leute mit dem Thema Sucht nicht beschäftigen, weil es ihnen unangenehm ist. Somit versuchen sie schnell ein solches Thema zu beenden und letztendlich ist ja aus Sicht des Freundes seiner Mutter auch niemand abhängig. Denn vom Shit/Weed "kann man ja schließlich gar nicht abhängig werden". Eine solche Aussage hast du ja bereits oben formuliert.
Genau das ist halt völliger Blödsinn. Abhängig ist man dann, wenn andere Interessen zugunsten der Droge verloren gehen um es mal ganz einfach auszudrücken. Das Suchtmittel selbst ist austauschbar und spielt eine untergeordnete Rolle. Vielleicht solltest du diesen Aspekt mal seiner Mutter und ihrem Freund versuchen näherzubringen.
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Littlesheep
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist glaube ich von meiner Seite auch typisch coabhängiges VErhalten. Ich habe das erste Jahr über, das er sich so verändert und gekifft, dann mal ne zeitlang total viel Cpmputerspiele gezockt hat usw. geschwiegen und mit seiner Familie kaum darüber gesprochen. Sein Vater hat durch den ganzen Stress mit ihm extrem angehommen. Doch durch wen weiß er denn überhaupt, dass es so schlimm ist? Und nach welchen Gesprächen ist seine Mutter traurig? Nach Gesprächen mit mir. Ich bin aber nicht der Auslöser, sondern quasi nur der Übermittler und dennoch habe ich dann so eine Art Schuldgefühl...Aber alleine habe ich das nicht mehr ausgehalten und sie sind die einzigen beiden Menschen in seinem Umfeld, die nciht kiffen und ihm vielleicht noch ein bisschen die Augen öffenen können...Aber diese scheiß Schuldgefühle...Deshalb habe ich lange Zeit hinterm Berg gehalten,w as los ist...
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newlife
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

du brauchst überhaupt keine Schuldgefühle zu haben. Jeder Unwissende verhält sich zunächst coabhängig. Das ist doch ganz klar, du willst es doch selbst nicht wahrhaben, dass dein Freund süchtig ist und glaubst doch selbst, das gibt sich wieder. Wer hat schon gerne eine Sucht?
Ich hab doch selbst geglaubt, dass die Sucht vielleicht auch mal von alleine wieder weggeht. (sie ist ja auch von alleine gekommen Razz ). Das ist alles nur Schönrederei. Von alleine geht da gar nix weg. In diesem Punkt ist der Abhängige und der Co.-Abhängige gar nicht weit voneinander entfernt. Hauptsache ist, es merkt kein anderer.
Von daher ist es absolut toll, dass du die Sucht deines Freundes erkannt hast und dich hier austauschst. Du tust damit für dich selbst bereits eine ganze Menge. Sei stolz drauf und habe keine Schuldgefühle. Die brauchst du wahrhaftig nicht zu haben.
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Littlesheep
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war halt einfach die Erste, die das gemerkt hat, weil ich das ja von meiner Tante her kenne. Seit über etwa 1,5 Jahren habe ich den Verdacht und seit über einem Jahr bin ich mir sicher. Dann wurde ich zunächst daran gehalten, mich als Angehörige eines depressiven, nicht Drogenabhängigen zu verhalten. Und ja, am Anfang will man es nicht wahrhaben. Aber ich habe das ja mittlerweile erkannt.

Ständig wurde ich irgendwo abgewimmelt. Wie gesagt, mit seinem vater verstand/verstehe ich mich ja auch immer noch gut. Aber ich habe 2,5 Monate bitteln und betteln müssen, dass wir uns mal persönlich/zu zweit treffen und etwas besprechen. Dann hatte er nur kurz Zeit und redete mir die ganze Zeit ein, dass mein Ex depressiv ist. Sobald das Thema auf meinen Ex am Telefon kam, hat er mich immer abgewimmelt, hatte keine Zeit, Besuch war da, jemand hört miit usw. Klar, haben wir dann auch mal über das Thema gesprochen. Aber ich musste total vehement sein. Man kommt sich irgendwann vor, wie ein Störenfried - jemand, der den Frieden in der Familie kaputtmacht.

Das tut alles so höllisch weh, ich hab das Gefühl, ich musste mir nen Dolche in den Bauch stoßen, um mich von ihm zu trennen.

Newlife, wie lang bist Du nun trocken? Ich finde das übrigens super, dass Du es geschafft hast. WOW!
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

bin jetzt zweeinhalb Jahre trocken. Geschafft ist im Grunde aber nie etwas und ich nehme auch immer wieder mal andere Drogen/Medikamente. Aber keinen Alkohol und auch keine Benzos. Benzos sprechen dieselben Rezeptoren an, wie Alkohol und machen mich abhängig. Auf die Tavor bin ich auch total abgefahren, die helfen nämlich saugut beim Entzug und bei Angst/Panik. Teufelszeug. Zum Glück hatte ich die in der schlimmen Zeit nie zuhause, die hätte ich sonst wie Bonbons gefressen.

So mit dem Königsweg ist es bei mir also auch nichts. Mich hat aber noch nichts im Leben so abhängig gemacht, wie der Alkohol. Kiffen tue ich aber gar nicht mehr, ich habe keinen Bock auf so ein vollkommenes geplättetes Gefühl, aber ein wenig berauschen will ich mich halt trotzdem, aber eher sanfter und subtiler. Ich habe aber auch Alternativen und konsumiere nicht regelmäßig. Gehe gerne in die Sauna und ins Schwimmbad und betreue außerdem eine Selbsthilfegruppe für jüngere Leute, wo auch nicht alle völlig clean/trocken sind.
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sommerblume
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

@littlesheep
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich weiß nicht, ob er schon so wirklich den Ernst der Lage erkannt hat. Wie ich bereits geschrieben habe, kifft er angeblich seit ca. 2 Monaten gar nicht mehr...sicher bin ich mir aber nicht, da er mir in den letzten Wochen in einigen Situationen extrem entspannt vorkam. Meine Frage, ob er kifft, hat er locker verneint...jetzt habe ich natürlich auch extreme Angst, dass er wieder anfängt, da er meinte, sein Leben hat überhaupt keinen Sinn mehr, da ihm alles genommen wurde! Es zerreißt mir das Herz vor Sorge, da ich die Lage nicht wirklich einschätzen kann (arbeitslos ist er übrigens auch z.Zt.). Er hat z.Zt. so gar keine Aufgaben. Gestern erst habe ich ihm gesagt, dass er seine Familie nicht verloren hat, WIR müssen jetzt nur etwas tun! Seine Antwort war nur: Sabbel mich nicht voll, hat doch eh alles keinen Sinn mehr, das Ding habe ich voll gegen die Wand gefahren! Seine gefühlskalten Aussagen machen mich wie gelähmt, ich habe das Gefühl, ich kenne ihn gar nicht...ich will ihm so gerne helfen,merke aber, dass er total verschließt und ich immer mehr darunter leide, aber ich muss für die Kinder Kraft haben, da es denen natürlich auch nicht gut geht und die extrem unter dieser Situation leiden. Ich bin total verzweifelt...
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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich muss sagen, dass ich das alles sehr traurig finde, wie die Beziehungen einfach so Platt gehen. Das tut mir echt sehr Leid für die Angehörigen und vor allem wie bei dir

@Sonnenblume,

das ihm sein Zeug wichtiger ist, als das Leben seiner Kinder schockiert mich einfach. Ja ich hoffe er hat wirklich aufgehört und fängt bald an, Klarer zu denken. Und übernimmt wieder seine Pflicht als Vater und Ehemann. Ich muss dir sagen, er wird sich nicht innerhalb von 14 Tagen zum Superman verwandeln, wichtig ist´dass du siehst, wenn er denn was tut, und zwar in erster Linie für sich, und dann eben natürlich für euch. Wenn der Stück für Stück sich und sein Verhalten ändert, dann kann es sehr lange dauern, aber wenn man will und möchte geht das, bei dem einen gehts ein bißchen schneller bei dem anderen etwas langsamer.

Ich halt auch nicht viel davon, wenn einer sich von heute auf morgen komplett ändert, man muss sich ganz langsam wieder an die "normalen" Erlebnisse rantasten und das geht nicht von jetzt auf gleich. Es kann sein und wird auch sein, das er Anfangs Aggressiv reagiert, ich würde sowas aber nicht überbewerten. Das kommt vor, ich hab jetzt mit den Zigaretten aufgehört und selbst bei Nikotinentzug, bin ich manchmal sehr schnell reizbar. Aber es wird weniger.


Eigentlich wollte ich nur schreiben, das ich niemals geglaubt hätte, das Haschisch einen so heftig verändern kann, hab immer nur gedacht das es bei Koks oder Heroin oder Meth vorkommen tut, das man wirklich nix anderes mehr im Kopf hat und einem alles scheißegal wird . . . .

@Littlesheep

ich muss sagen mich beindruckt das echt wieviel du hier darüber schreiben tust, ich meine wieviel Energie das doch alles kostet und vor allem auch Nerven, das ist der Hammer, und das nur wegen so einer beschissenen Kifferei, (ich fang auch schon an, von wegen "nur Kifferei" Smile
Hätte ich nie gedacht, das Angehörige von Kiffern so leiden, heftig was da passiert, leider rafft man das als Süchtiger nicht, ich möchte echt mal gerne wissen ob meine Angehörigen auch soooo heftig gelitten haben, ich werd die mal fragen . . . .Aber jetzt mal zu deinem Freund, ganz ehrlich solange er da nicht die Wahrheit beim Doc sagt, dann wird das nie was. Und er muss auch den Kontakt zu seinen Kifferfreunden abbrechen, zumindest erstmal, sonst kommt der da nie weg, ich halte das für unmöglich. Aber da jetzt bei den Freunden zu sagen, Jungs mir wird das zuviel usw . . .wird er sich wohl kaum trauen . . .weil ja im moment alles harte Jungs sind . . . .Aber weiß du was, er soll seinen Eltern mal selber erzählen, wie lange und wieviel er denn schon am kiffen ist, das wäre so der erste Schritt oder er wechselt den Therapeuten und erzählt dem die Wahrheit was Sache, beim alten Therapeuten stelle ich mir das schwieriger vor zu sagen: "wir sitzen zwar immer hier, aber eigentlich habe ich dir noch nie die Wahrheit gesagt ?!" das stelle ich mmir etwas schwierig vor, das geht beim neuen Therapeuten auf jeden Fall einfacher . . . .


@newlife

Ich muss sagen, du kommst sehr Authentisch rüber und weißt was du von dir gibst Smile

Das gefällt mir echt sehr gut, ich mag solche Typen Wink wie alt warst du nochmal ?
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Littlesheep
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Anmeldungsdatum: 15.05.2012
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sommerblume,

ja, das Problem mit dem Einstellen kenne ich aber auch:

Erstens kann man einem Ex-Kiffer da nie so wirklich vertrauen. Ich finde den Ausspruch "Einmal Junkie, immer Junkie" scheiße, aber irgendwie geht er einem wohl doch in Fleisch und Blut über. Man muss immer irgendwie die Angst haben, dass er wieder ovn vorne losgeht, dass irgendeine Stresssituation kommt, in der der Partner wieder zum Joint greift, um sich zu entspannen usw.

Zweites habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass das Einstellen auf Zeit ja die Aggressionen und die Gefühllosigkeit nicht einfach verschwinden lässt. Bei meinem Ex war es so, dass er zeitweise ja auch mal weniger oder auch mal ne Woche nichts gekifft hat. Das Tückische dabei ist, dass er immer gekifft hat, wenn es Stress gan, um runterzukomme, sich zu entspannen. Und plötzlich ist diese Droge nicht mehr da und er hat nicht gelernt, anders runterzukommen, sich zu entspannen etc. In diesen Phasen hat er dann auch aggressiv und launisch reagiert, weil er ja darauf konditioniert ist, Stress, Anspannung, Probleme mit Drogen zu "lösen", das heißt, wegzukiffen. Und plötzlich ist das nicht mehr da, woraufhin er auch übelst unentspannt wurde. Ich denke, dass es echtes Loskommen von Drogen nur mit einer Therapie geht, in der man überlegt, wie man dieses antrainierte Verhaten dekonditioniert. Warum kiffe ich und in welchen Situationen und wie kann ich mich aus diesesn kritischen Situationen retten, ohne zum Joint zu greifen? Weil die Problemstruktur bleibt ja bestehen, wenn man kifft, sie ist eben nur entspannter zu ertragen, man muss nciht mehr an sie denken etc. Und an dieser Problemstruktur - denke ich - muss gearbeitet werden und man muss versuchen, dass man aus diesen Situationen ohne Kiffen herauskommt. Wenn ich Stress in der Uni habe, drehe ich mir ja auch keinen Joint.

Dein Freund muss jetzt eben echt mal die Beine in die Hand nehmen. Ich denke, dass es schön ist, dass Du ihm sagst, dass die Familie nicht verloren ist und ihm damit ne Perspektive gibst. Aber dafür muss ER vor allem was machen.

Könntest Du ihn davon überzeugen, eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen?

Tanja
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