Methadon und Tilidin

[diddi]

Ich kann nur jeden der im Methadon Programm ist abraten Tilidin zu nehmen.Ich habe im Krankenhaus gelegen und nach der Operation ,weil ich schmerzen hatte Tilidin bekommen ich habe Entzugserscheinungen vom aller feinsten bekommen,obwohl die mir jeden Tag mein Meta gegeben haben.

[Marla]

Das liegt daran das in Tilidin Naloxon drin ist.
Das Krankenhaus würde ich auf Schmerzensgeld verklagen.
Wer einem Opiatabhängigen ein Naloxon Präparat verabreicht, ist entweder (als Mediziner) vollkommen inkompetent, oder einfach nur ein extremer Sadist.

Ich hoffe es geht Dir besser, Marla

[Domenico]

manche ärzte sind echt total inkompetent.das habe ich auch schon
öfters erlebt wenn ich im krankenhaus oder wenn ich in der entgift-
ung war!die meinen immer alles besser zu wissen!

[SAUBERMANN]

ja, das ist extrem inkompetent.

und selbst wenn mediziner sich gern auf den BPZ berufen, in dem ja steht, dass das NALOXON bei oraler gabe erst ab xx (?) mg zu wirken beginnen würde und man daher 600 (?!) mg TILIDIN N täglich nehmen könne, so haben sehr viele dauerkonsumenten (ich auch!) die erfahrung gemacht, dass das zeug darin schon bei kleineren dosierungen anschlagen kann...

was die gabe von tilidin bei methadonpatienten überhaupt bringen sollte..? völlig rätselhaft...

[lämmchen]

Hmmm, es gibt Ausnahmen...
3m Metha und 150 mg Tilidin in Tropfenform, zeitnah eingenommen, bescherten keinen Affen.

Gruss Lämmi

[SAUBERMANN]

[SAUBERMANN]

nochmal vereinfacht erklärt:

in der theorie ist es durchaus nachvollziehbar, dass die ärzte dem TE tilidin zusätzlich gegeben haben. ich verstehe zwar nicht, was der patient noch groß vom tilidin merken sollte, aber die ärzte gehen davon aus, dass das naloxon erst ab einer gewissen menge X wirkt.

tilidin/n ist ein kombi-präparat aus tilidin und naloxon (ein opioid-antagonist). das naloxon wurde dem tilidin beigemischt, um i.v.-konsum zu verhindern. denn beim spritzen wirkt naloxon sofort und eliminiert die opiatwirkung. bei oraler gabe wird das naloxon aber von der leber "deaktiviert". diese deaktivierung geht aber nur bis zu einer bestimmten menge an naloxon. wenn man zu viel auf einmal nimmt, wirkt es u.u. nämlich trotzdem.

NORMALERWEISE kannst du zb. auf 150mg methadon täglich sein: wenn du dann 50 mg tilidin (inkl. 4 mg naloxon) oral nimmst, solltest du nicht affig werden, weil das naloxon ja in dieser geringen dosis unwirksam ist.


das problem an naloxonhaltigen opiaten ist nun aber, dass es schon öfter vorgekommen ist, dass opiatsüchtige (die körperlich drauf sind!) VORSCHRIFTSMÄßIG tilidin/naloxon eingenommen haben (orale gabe und unterhalb der maximalen einzeldosis!) und trotzdem einen sog. "turboentzug" bekommen haben...

als ich noch auf tilidin/tramadol/codein war, habe ich mehrfach gegen abend 100mg tilidin n genommen und fast unmittelbar darauf bekam ich plötzlich wahnsinnig durchfall, gänsehaut, kalten schweiß, heiß-kalt-schübe und mir ging es psychisch sehr schlecht.. nach ca. 2 std war dieser spuk vorbei und es ging mir wieder besser (2 std entspricht in etwa der wirkdauer des naloxons!).


ich bin kein mediziner, aber ich kann mir vorstellen, dass es bei dauerkonsumenten von opiaten ggf. auch mal zu leberfunktionsstörungen kommen kann und dass deshalb das naloxon nicht normal metabolisiert wird und daher schon geringere mengen an naloxon ausreichen, um einen entzug zu verursachen.. aber gut, da lehne ich mich jetzt zu weit aus dem fenster, denn damit kenne ich mich nicht aus..

[lämmchen]

Hallo SAUBERMANN,

wie Tilidin wirkt, ab wann das Naloxon zuschlagen könnte usw. weiss ich natürlich. Und das es Ausnahmen gibt, weil eventuell die Leber anderes metabolisiert, weiss ich auch ( ist nicht böse gemeint, liest sich gerade so, sorry ).

Die Aktion die ich oben beschrieb...das war nicht ich, aber im Grunde spielt das keine Rolle. Das Metha wird nicht dauerhaft genommen, das war ne einmalige Sache gegen nen Affen vom H. Da das irgendwie nicht den SD nahm, wurden dann 150 mg Tilidin genommen. Das half dann...ohne folgenden Affen.

Ich hab selber mal so ne Aktion gemacht. Ich bin dauerhaft auf Tilidin eingestellt, hatte irre Schmerzen und wollte wissen, ob Metha mir wenigstens die Schmerzen für ein paar Std. nehmen könnte. Ich nahm 2 m und es tat sich fast nichts. Ganze 2 Std. hatte ich eine geringe Schmerzerleichterung, mehr aber auch nicht. Hätte ich viel mehr nehmen müssen? Törnen wollte ich nicht, nur Ruhe vor den Schmerzen.

Wann das Naloxon greift, da scheiden sich oft die Geister. Selbst mein Doc, ausgebildeter Schmerzmediziner, sagt, das es unterschiedliche Angaben gibt. Ich hab im Netz geforscht, zu einem abschliessenden Urteil bin ich bis jetzt nicht gekommen.

In einer Klinik hab ich selbst, am eigenen Körper erfahren, das Naloxon-haltige Präparate kombiniert werden. Aber keiner der dortigen Doc's wusste, ab wann es eventuell zu nem Turboaffen kommen könnte. Bei mir wurden Tilidin und Targin kombiniert, in einer Dosis...jenseits von Gut und Böse, aber ich hatte mich drauf eingelassen. Passiert ist mir nichts.

Einen ruhigen Tag wünscht Lämmi