Den Kampf um kontrolliertes Trinken aufgeben?

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Gutzufuss
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Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2016 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

@ Benni und alle Mitleser


Ja ich bin Raucher.



Weil Rauchen nicht nur den Raucher schädigt sondern auch die Passiven Nichtraucher.

Deswegen draußen und in der kurzen Pause. Um deine Frage zu beantworten.

Natürlich ist das Rauchen in welcher Art auch immer schädlich.
Aber ehrlich gesagt das Saufen auch. Es ist nicht nur die Leberzirrhose an der die Menschen zugrunde gehen.
Was ist mit den ganzen einhergehenden Nervenkrankheiten , und das Alkohol ein Zell zerstörendes Gift ist scheint vergessen zu werden.
Obendrein schwächt der übermäßige Konsum von Alkohol die Potenz. (Kann man überall nachlesen).

Wenn , wie Du sagst es alles Genusstrinker sind ,dann haben Diese auch kein Problem mit Alkohol.
Da diese Ihn ja genießen.
Anders ist es beim Trinker. Er muss das Zeug trinken um irgendwie sein Leben in der Spur halten zu können.

(hab gerade mal weitergelesen)
@ Soltau
Danke für den Kommentar.

@ Benni
Warum bist Du eigentlich ein Nichtraucher geworden. Es ist Dir nicht bekommen oder es hat Dich krank gemacht.

Aber das macht der Alkohol mit Dir /Euch auch.

Aber ich denke das der Grundgedanke etwas verrutscht ist.

Definition von Sucht Ist nicht das suchen sondern das siechen= aufgeben. Sich das Leben mit dem Mittel einfacher machen.
Ich habe aus vielen Beiträgen hier gelesen das "viele Angst vor der Entziehungskur haben". Ich kann nur sagen ,
Es ist nicht so schlimm wie es sich anhört.

Die eigentliche Entgiftung hat bei mir in einem 14 tägigen Krankenhausaufenthalt stattgefunden. Also das Gift selbst ist dann schon mal aus dem Körper. Dann kam bei mir eine dreimonatige Wartezeit bis ich einen Platz in der Rehaklinik bekommen habe. Das ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich und hier wird oft nach der Dringlichkeit gehandelt.
In meiner Klinik haben dann die ganzen Gespräch und Therapien angefangen.

Ich der Gutzufuss der als absolut Menschenscheu galt sollte dann 30 Minuten vor 40 Personen von mir erzählen.

Ich hab aber nur 3 Minuten gebraucht und war dann für mich fertig mit vorstellen und von mir berichten.

danach kam ein 27 minütiges Schweigen, und anschließend hat mann mich gelöchert mit Fragen.
Auch stellten sich dann die Therapeuten vor und begleiteten uns dann zu unseren Zimmern.
Ich hatte vielleicht das Glück das ich ein wirklich tolles Einzelzimmer bekommen habe.
Es gab aber auch 2er und 3er Zimmer in der Klinik.
ch hatte leider nur noch eine Therapie von 6 Wochen, was nach meiner Auffassung einfach viel zu Wenig ist Zeit um mir wieder ein Leben aufzubauen.

Ich hätte dazu gerne mehr Zeit gehabt.

Erst danach habe ich dann mit einer begleitenden ambulanten Therapie weitergemacht. Das heißt einmal die Woche abends zur Therapie. Und das über ein ganzes Jahr.

Es war schon mühselig sich immer wieder abends nach der Arbeit dazu aufzuraffen und dort zu erscheinen,aber für mich hat es sich einfach gelohnt.

Ach im übrigen Benni!.
Süchtig nach Alkohol bin ich immer noch .
Ich habe mit meinen fast 6 Jahren die Sucht nach Alkohol nicht ablegen können.
Es kann mich jetzt von einer auf die andere Sekunde erwischen und ich haben wieder die Flasche am Hals.
Es ist wie eine Dauerkrankheit die ich in mir habe ich werde diese nicht los.
Und da ich weiß was geschieht wenn ich wieder anfange zu trinken und ich das aber nicht will.
Bleibt mir nur der Weg ganz und gar zu jeder Zeit darauf zu verzichten.

Morgens total fertig aus dem Bett steigen,gerädert sein, schlechte Laune unter der dann auch alle anderen leiden, nach Alkohol stinken, Sodbrennen das man ganze Wohngebiete damit abfackeln könnte, und das kotzen jeden Morgen. Brauche ich das?

Und ich denke Ihr könnt jeden der aufgeführten Punkte mit nein beantworten.

Wenn ich bis hierher gesagt hätte ich vermisse den Alkohol nicht hätte ich gelogen. Ich hab fast 2 Jahre immer wieder daran gedacht wie das jetzt wohl so schmecken würde und ob mir das schmecken würde.
Ich bin in der ersten Zeit nach meiner Therapie immer mit meiner Frau einkaufen gefahren. Sie ging einkaufen, und ich bin wie ein Süchtiger durch die Spirituosenabteilung geschlichen,es hätte mich ja eine Flasche anspringen können,bis ich wirklich sagen konnte "man was tust Du Dir eigentlich damit an".

Aber schlussendlich der alles entscheidende Punkt in meinem Leben war der , ab dem Zeitpunkt wo ich offen sagen konnte Junge du bist Alkoholiker . Ab hier kehrte dann Ruhe ein und ich und konnte wieder anfangen zu Leben.

Einen Spruch aus unserer Selbsthilfegruppe gibt es auch.

Den Weg schaffst nur Du allein, aber allein schaffst Du es nicht.

Soll heißen , Es ist dein Weg, und Dein Wille, aber bleibe nicht allein und hole Dir Hilfe.


So das reicht für heut.
Wer Fragen an mich hat darf diese natürlich an mich stellen. Aber ich habe auch recht lange Tage, daher seid mit mir nachsichtig wenn ich nicht gleich am tag antworte.


Bis dahin Euer Gutzufuss
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sim 3
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Anmeldungsdatum: 12.06.2016
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2016 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gutzufuss hat Folgendes geschrieben:




Aber das macht der Alkohol mit Dir /Euch auch.

Aber ich denke das der Grundgedanke etwas verrutscht ist.

Definition von Sucht Ist nicht das suchen sondern das siechen= aufgeben.

Sich das Leben mit dem Mittel einfacher machen.



Bis dahin Euer Gutzufuss


die Definition find ich sehr treffend !

"Definition von Sucht Ist nicht das suchen sondern das siechen= aufgeben !"

Sich das Leben mit dem Mittel einfacher machen.

Das beschreibt es richtiger.
Danke
sim
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Gutzufuss
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Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2016 23:24    Titel: Gern geschehen Antworten mit Zitat

@ sim Keine Ursache.
Ich helfe gern.

Wie Ihr wisst bin ich trockener Alkoholiker.
Ich habe vorhin eine ganz interessante Seite gefunden.
Es ist die Seite der A-Connect e.v.

das ist eine privat betriebene Initiative die im Anhang unten ankündigt das Sie keinen kommerziellen Zweck verfolgt.
(Link dazu würde entfernt werden)

Hab mal einen Auszug daraus kopiert

Warum "Kontrolliertes Trinken" nicht funktionieren kann!
Viele Menschen können in Maßen trinken - es heißt sie können mit Alkohol umgehen. Sie trinken gelegentlich, verspüren kein Verlangen nach mehr Alkohol und haben auch keine Probleme, auf das Trinken zu verzichten.
Wer jedoch einer selbst, oder auch therapeutisch auferlegten Kontrolle bedarf, hat bereits ein ernsthaftes Alkoholproblem! Der Versuch, "kontrolliert" zu trinken zeigt, dass zuvor ein Kontrollverlust eingetreten sein muss. Nun wird probiert, "kontrolliert" zu trinken, was aber zu keinerlei Befriedigung des Trinkverlangens führen kann, da die Betroffenen nicht mehr die Menge bekommen, die sie bräuchten, um sich wohlzufühlen. Vergleichen wir es mal damit: Man hat fürchterlichen Hunger, bekommt aber nur ein Salatblatt zugeteilt und soll damit satt und zufrieden sein.
Für die Betroffenen ist das "Kontrollierte Trinken" folglich mehr eine Qual, als ein Nutzen. Es werden Bedürfnisse geweckt, die nicht befriedigt werden. Es ist im Endeffekt also leichter, ganz auf den Alkohol zu verzichten.


Ich pflege meine Leute in der Selbsthilfegruppe immer zu fragen, "Wie oft Sie mit einen brennenden Feuerzeug an einem offenen ausgasenden Benzintank vorbeikommen. Es kann mehrere male funktionieren, aber irgendwann fliegt mir die ganze Sache um die Ohren

Ich habe damal die Entscheidung abstinent zu leben nur für mich ganz allein getroffen.
Denn mir war damals und ist heute mein Leben das wichtigste was ich habe.
ich bin der Meinung das dieser Gedanke für jeden der Ihn aufnimmt ein wichtiger schritt in die richtige Richtung ist.

Natürlich ist mir bekannt das der Alk auch ein hervorragender Problemlöser ist.

Alkohol löst und zerstört:
Ehen,
Freund-und Bekanntschaften,
Familien,
Arbeitsverhältnisse,
Erbe ,
Bankguthaben,
etc.
und zerstört dabei den abhänigen Menschen in kleinen aber dauerhaften Schritten.
Nervenerkrankungen Organversagen, und der gleichen.

Sicher will das nicht jeder wahr haben, aber es ist eine erwiesene Tatsachen das Alkohol eine zerstörende Wirkung auf den Körper hat.

Ich war in meiner Sturm und Drankzeit ein richtig schwerer Brocken.
Ich bin mit einem gewicht von 146 Kg in die Klinik zum entgiften gefahren.

Nach Beendigung der Therapie im Dezember 2010 habe ich ein Gewicht von nur noch knapp über 100 Kg gehabt.
Dabei muss ich aber sagen es sind keine Diäten oder dergleichen bei mir gemacht worden.
Das Gewicht fiel nur so von allein.
Eher das Gegenteil ist eingetreten ich habe die ganze Zeit während der Therapie nur gefuttert und gemammpft.

Will jemand den Weg der Abstinenz gehen, so muss es sein innerster Wille sein nicht mehr dem Alkohol zuzusprechen.
Dieser Wille muss erst einmal in jedem reifen. Bis dahin ist es ein langer Weg. Ihr geht diesen Weg nur und ausschlieslich für Euch.
Nicht die Kinder , der Arbeitgeber, die Ehefrau, oder auch der Partner können Euch diesn Willen einreden. Ihr macht das nur und ganz alleine für euch und für niemand anderen.

Wenn Ihr trockene Alkoholiker kennt so werdet Ihr feststellen, das sehr viele von Ihnen richtige Egoisten sind oder geworden sind.

Ich bin diesen Weg gegangen, weil ich genau weis das ich heute nicht mehr leben würde. Bis dahin war mir mein Leben eigentlich egal. Dann habe ich halt einen dicken Kopf und einen Kater am nächsten Morgen. Oder ich verecke doch sowieso auf der Straße. Solch Gedanken gingen mir ständig durch den Kopf. weil ich konnte es nie jemandem recht machen. ( Schei... Elternhaus, durch eigenes Verschulden vehr viel Geld verschwendet und immer wurde mir gesagt, Du bist doch sowieso nur ein Versagen). Ich bin im nächsten Jahr 25 Jahre verheiratet, und habe eine sehr starke und liebe Frau an meiner Seite die immer zu mir gehalten hat. Sie hat mir mit viel Geduld gezeigt das es doch auch anders geht.


Wer diesen Weg aber geht der wird ein anderes Leben finden. Aber der Weg bis dahin ist steil, steinig, gemein, hinterhältig, voller intriegen Und der Gleichen.


so ich wollte anundfürsich nur kurz antworten. Seht ja selbst was daraus geworden ist..

Wer fragen hat darf sich natürlich melden.

Bis dann Euer Gutzufuss


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sim 3
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.06.2016
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2016 06:48    Titel: Re: Gern geschehen Antworten mit Zitat

Gutzufuss hat Folgendes geschrieben:
@ sim Keine Ursache.
Ich helfe gern.

Wie Ihr wisst bin ich trockener Alkoholiker.
Ich habe vorhin eine ganz interessante Seite gefunden.
Es ist die Seite der A-Connect e.v.

das ist eine privat betriebene Initiative die im Anhang unten ankündigt das Sie keinen kommerziellen Zweck verfolgt.
(Link dazu würde entfernt werden)

Hab mal einen Auszug daraus kopiert

Warum "Kontrolliertes Trinken" nicht funktionieren kann!
Viele Menschen können in Maßen trinken - es heißt sie können mit Alkohol umgehen. Sie trinken gelegentlich, verspüren kein Verlangen nach mehr Alkohol und haben auch keine Probleme, auf das Trinken zu verzichten.
Wer jedoch einer selbst, oder auch therapeutisch auferlegten Kontrolle bedarf, hat bereits ein ernsthaftes Alkoholproblem! Der Versuch, "kontrolliert" zu trinken zeigt, dass zuvor ein Kontrollverlust eingetreten sein muss. Nun wird probiert, "kontrolliert" zu trinken, was aber zu keinerlei Befriedigung des Trinkverlangens führen kann, da die Betroffenen nicht mehr die Menge bekommen, die sie bräuchten, um sich wohlzufühlen. Vergleichen wir es mal damit: Man hat fürchterlichen Hunger, bekommt aber nur ein Salatblatt zugeteilt und soll damit satt und zufrieden sein.
Für die Betroffenen ist das "Kontrollierte Trinken" folglich mehr eine Qual, als ein Nutzen. Es werden Bedürfnisse geweckt, die nicht befriedigt werden. Es ist im Endeffekt also leichter, ganz auf den Alkohol zu verzichten.

Wer fragen hat darf sich natürlich melden.

Bis dann Euer Gutzufuss


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grüß Dich Gutzufuss !
ich finde es sehr schön, wie du alles gemeistert hast und dass du eine starke und liebevolle Frau an deiner seite hast.
weiter so...

zu diesem satz möchte ich noch was schreiben:
". Nun wird probiert, "kontrolliert" zu trinken, was aber zu keinerlei Befriedigung des Trinkverlangens führen kann, da die Betroffenen nicht mehr die Menge bekommen, die sie bräuchten, um sich wohlzufühlen."

ich bezweifle, daß sich wer wohlfühlt mit einer sog. " Überdosis" an alk.
weniger kann viel besser schmecken, als zuviel.
möchte das Problem aber nicht verniedlichen, alles hat seinen Preis, wie z.b. eventuelle Nervenschäden oder erweiterte Venen, oder Gedächnisschwund und Demenz mit der zeit oder gar krebs...das alles kann einem leider auf Dauer doch passieren, auch wenn es nur ständig ein bisschen zuviel ist.

ich versteh, dass du ganz drauf verzichtest auf alles flüssige an alk
und finde es super, wie du andere dazu bewegest. du bist dabei nicht militant, wie es oft in anderen gruppen gehanhabt wird und bringst einem natürlich somit zum überdenken des Trinkverhaltens.

was mich höchstpersönlich betrifft so schränke ich mich gerne ein,
ganz verzichten mag ich noch nicht. Zigaretten rauch ich auch, geht zur zeit nicht anders. so ein richtig fettes trinkverhalten hatte ich noch eher nicht auf dem buckel. mich stört es einfach schon wenn es zuviel ist- spür ich doch.
hab mich gerne eingebremst und macht mir spass es weiter in den besten schranken zu halten.
Ganz ohne auf Dauer könnte ich vielleicht nicht so einfach. da bin ich ehrlich.
das gibt mir schon zu denken und da will ich auf jeden fall genau hinsehn
und mich auf keinen fall zu sehr gehen lassen.

soweit mal genug für heute.
dienstag wartet schon

Lg sim
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Gutzufuss
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 13. Jul 2016 23:37    Titel: Ne isch scho recht Antworten mit Zitat

Hallo Sim

Ich will an und für sich auch nur einen anderen Weg aufzeigen.
Wenn ich fragen darf "Wie alt bist Du" .
Ich glaube das Menschen in jungen und Jüngeren Jahren, so wie Du einer sein dürfstst, sich bei der Entscheidung gänzlich mit dem Trinken aufzuhören echt schwer tun.

Und die Begründung dafür kann ich echt nachvollziehen, weil ich auch zwei Kinder in jüngerem Alter habe.( 24+21 Jahre)

Die beiden sagen "Papa ich will noch leben".

Das ich wenn beide dann mal auf Tour sind fast immer Panik schiebe kannst Du denke ich vorstellen.
Ich weiß wie Ich früher immer unterwegs war. Das ist es dann meist ausgeartet.

Es ist auch vollkommen ok wenn Du Dich aus eigenen Stücken selbst reduzierst.
Jeder Schluck der nicht getrunken wird ist ein guter Schluck.

Ich verziechte nicht nur beim Trinken auf Alkohol, sondern auch beim Essen und bei der Hygiene.
Aber trotzdem prallen Wir beide , der Alk und ich immer wieder aufeinander.

Wenn man sich mal die Inhaltsliste einiger Lebensmittel anschaut steht dort sehr oft Alkohol mit drauf.

Wir ziehen unsere Kinder doch von klein her schon mit Alkohol groß.

Schau mal auf die Rückseite der Milchschniite eines bekannten Herstellers.

Die Milchcremfüllung ist mit Alkohol konserviert.

Zahncreme ist das gleiche. Fast alle Crems mit Mundspülung sind mit Alkohol versetzt.
Ich könnte dies Liste unendlich weiterführen.

Das ist einer der wichtigsten Punkte " Aus sich aufpassen " gerade der Süchtige , Egal welche Sucht, neigt dazu sich selbst zu vernachlässigen.

Wie gesagt ich kann es durchaus verstehen wenn Menschen noch nicht bereit sind ganz auf den Alkohol zu verziechten, und derjenige der das auch über sehr lange Zeit hinbekommt, hat meinen Respekt verdient.
Wenn ich das erste Bier getrunken habe, war erst Schluß wenn nichts mehr vorhanden war.

Ich bin aber ganz selten in eine Kneipe gegangen, weil mir das einfach zu teuer war.
Ich habe mir meistens auf dem Heimweg von der Arbeit im Supermarkt meinen Stoff besorgt.
Jeden Abend einen großen Wanderrucksack voll mit Flaschen und dann erst um die Ecke zur nächsten Bank und schon waren die ersten 3 Flaschen weg.
Dann ging es so langsam heimwärts (3 Km).
Die haben mitunter dann auch schon mal 3 Stunden gedauert.
Und nach dem Essen kam dann der Rest dran. so bin ich an guten Tagen auch auf meine 10-15 Flaschen gekommen.

Was mich aber jetzt am meisten ärgert, ist das Geld welches ich durch meine Sauferrei vergeudet habe.

360 Tage im Jahr
- 30 Tage Urlaub
- 30 Tage Krank
- 60 Tage Samstag Sonntag
= 240 Tage getrunken

Grob gerechnet 240 * 10 Flaschen = 2400 Flaschen a. 0,60 € = 1440 € pro jahr. das ganze mal 25 Jahre = 36000€

Ist eine Rechnung die an einigen Ecken hingt, aber mich ärgert es einfach, dafür hät man auch was vernünftigen machen können.
Wie gesagt ich war kein Kneipengänger,dort wird es dann auch noch um einiges mehr an Geld .

Aber wichtiger ist denke ich was der Alkohol aus mir gemacht hatte in den 25 und mehr Jahren.
Heute kann ich mir Meinungen anderer Menschen anhören, und akzeptieren. wäre früher ein absolutes Unding gewesen
Gelassenheit hat mit Jähzorn gewechselt.
Wachheit mit sofort auf der Couch einschlafen, um nur einige Dinge aufzu zählen.

Wenn dieser Blog auch von anderen gelesen wird , so denkt über Euch und Euren innersten Willen nach.
Es kann nicht der innerste Wille sein das ich mich kaputt saufe.

Ich wünsch eine schönen Abend und Denkt über euren Willen nach.

Euer Gutzufuss


Kritik und Meinungen dazu sin erwünscht
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sim 3
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.06.2016
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2016 06:28    Titel: Re: Ne isch scho recht Antworten mit Zitat

Gutzufuss hat Folgendes geschrieben:

Jeden Abend einen großen Wanderrucksack voll mit Flaschen und dann erst um die Ecke zur nächsten Bank und schon waren die ersten 3 Flaschen weg.
Dann ging es so langsam heimwärts (3 Km).
Die haben mitunter dann auch schon mal 3 Stunden gedauert.



grüß dich !
jetzt weiss ich warum du dich gutzufuss nennst.

mein nick ist so unpersönlich wie möglich gewählt.
gehöre schon zu den älteren Semestern hier,
meine kinder sind älter als deine und
bin eigentlich eine Oma.

meine Mama ist sehr alt geworden und hatte ja zum teil auch ein trinkproblem.
nicht immer, aber sie gab sich bei besonderen anlässen mal eine halbe liörkörflasche und wurde sehr lustig und am nächsten tag sehr grantig !

sie hatte es sogar bei einem Krankenhaus- Aufenthalt geschafft, beim Oberarzt ein glas Rotwein zu" bestellen" und bekam es dann zum essen serviert.
mit 90 ist wahrscheinlich schon alles erlaubt, bzw. egal.

ja alk ist oft eine familiengewohnheit und sogar eine Tradition von so einigen ländern, wo es kalt ist.
auch wenn offiziell mal verboten, wie in skandinavien oder GB und Irland, wo nicht immer und überall getrunken werden darf , so haben die doch oft private Schnapsbrennereien im Keller.

die Sache ist also weit verbreitet im kleinen und im grossen.
wir durften als kinder den Bierschaum schlecken.
dass auch in milchschnitten alk ist, wusste ich nicht.

find ich auch nicht gut.
schwangere Frauen sollten auch nichts trinken !

jedenfalls DANKE für deine geschichte.
was packst du jetzt in deinen Rucksack rein?

gruß si
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Soltau
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2016 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde deine Geschichte aus interessant GutzuFuß, aber für jeden muss es nicht passen vollkommen abstinent zu leben.

Manche Leute können nach längerer Abstinenz ganz normal mit Alkohol wieder umgehen, das gibt es, nicht jeder Fall ist gleich würde ich behaupten.

Das mit deinem Rucksack ist ja teils amüsant, so bist du noch zum Wandern gekommen Wink . Wenn ich das richtig verstanden habe hast du deinen Rucksack mit Bierflaschen voll gepackt und bist deinen Heimweg gelaufen mit einigen Pausen wo du immer ein paar Flaschen gezischt hast.

Hat sich deine Frau nicht gewundert, dass du jeden Abend so spät heim kommst bzw. wie ging sie mit dem Alkproblem um, wann hat sie es bemerkt...

Ich selbst habe auch einige Zeit viel zu viel getrunken, bemerkt hat das niemand. Ich habs auch nur für mich selbst gemacht. Unterwegs die normalen Menschen 2 bis 3 Bier oder mal 2 Schoppen Wein, daheim wurde das dann immer eine ganze Flasche Wein, aber eben nur, wenn ich alleine war oder es war da und ich hatte meine heimliche Flasche noch Richtung Toilette versteckt oder irgend was habe ich mir immer einfallen lassen, total besoffen habe ich mich nicht, schon allein wegen dem Job, sonst wäre ich am nächsten Tag zu platt gewesen, war sowieso oft genug erschlagen, immer das aufrappeln hat mich angekotzt und so habe ich mich entschlossen Wochentags nichts mehr zu trinken, außer mal ein Alkfreies oder auch 2 im Sommer auf der Terrasse. Nur am Wochenende und da auch nicht zu viel, was halt grad so auf dem Programm steht...


Gruß
Soltau
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Rodney
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2016 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

hi @ll.

ach ja...der Alkohol, die alte Dumpfbacke...

Fast bin ich nicht mehr geneigt, daran auch noch Gedanken zu verschwenden. Ein Sumpf war's in dem ich viele Jahre rumgetrieben bin, von den seichteren Gewässer bis in die tief schlammigen Gefilde, wo kein Oben und Unten mehr auszumachen war..

Sind jetzt schon ein paar Jährchen wo ich ohne diesen Hemmschuh unterwegs bin.

In der ersten Zeit war noch der Kontrast da und die Begeisterung über die gewonnene Freiheit resultierte daraus; aber wieviel Neues ist dazugekommen! Nie hätte ich davon zu träumen vermocht was noch alles möglich ist...!

Sich einfach freuen zu können, scheinbar aus dem Nichts heraus...über eine einfache Wahrnehmung die durch ihre Frische eine bezaubernde Schönheit offenbart; du suchst sie nicht - und ganz unerwartet lässt sie sich sehen, will gesehen werden...und dann wird alles weit und dehnt sich aus...yehaa...!

Musik - für mich immer mit irgendwelchen Zuständen von Dicht-Sein und drugs verlinkt; ich dachte lange dass ich Musik nur dann intensiv genießen kann wenn ich von irgendwas breit bin, ne gewisse Zeit hab ich gar nicht bewusst Musik gehört weil ich wehmütig an ein Stoned-Sein erinnert wurde...

Heute ist es einfach herrlich gute Musik zu genießen und mich davon tragen zu lassen, die Energie die da rüber kommt mit Körperempfindung und Gefühl aufzunehmen und einen wirklich breiten Smile zu bekommen...

Ich hätte nicht gedacht dass es möglich ist das Empfinden zu entwickeln, zu verfeinern - sodass ungeahnte Weisen des Erlebens entstehen, ästhetischer Genuss welcher neue Räume aufmacht...

Wie grob würde hier eine alkoholische Wirkung das Bewusstsein verdichten oder THC eine ungewollte Entstellung herbeiführen, wie eng würde die Wahrnehmung durch die Perspektive unter Einfluss dieser Dinge werden. Muss nicht mehr sein; es gibt soviel mehr...

Ich hab im Laufe der letzten Jahre einiges an Übungspraxis aus einer Tradition kennenlernen dürfen und viel experimentiert, dann wieder weniger; einige Zeit meinte ich das Kontingent ausgeschöpft zu haben. Weit gefehlt...

Seit längerer Zeit zeichnet sich wieder einiges ab, das Füllhorn fließt wieder. Um es konkret zu machen : ich merkte dass ich eigentlich die ganze Zeit mit dem Atem gearbeitet habe.

Und nachdem ich da mal genauer mein Gewahrsein hin verlagert hab, ging auf einmal eine Tür auf, die sich seitdem immer mehr erweitert...der Atem hat eine unglaubliche Tiefe, es scheint kein Ende in Sicht. So viele Schichten...und immer neue Arten des Erlebens, wirklich erstaunlich.

Das Repertoire der Gefühle lässt sich entkoppeln von den viel zu engen Kategorien - und erheblich erweitern, ausdehnen...
Wie viele Arten der Freude gibt es? Wie tief lässt sich Verwundbarkeit erfahren?

Ich merke wie unendlich wichtig es ist, Neues zu erleben. Und wie wenig davon ich zulasse indem ich auf das sog. "Alt-Bewährte" setze.

Was gestern Wahrheit für mich war - ist heute anders.
Was mich gestern begeistert hat - ist heute schal und trübe.

Heute wartet das Neue.

LG
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Gutzufuss
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 01:45    Titel: ist doch alles ok Antworten mit Zitat

@ sim 3

Wenn Dir die Geschichte gefällt erzähle ich auch gern weiter.
Ich habe das abstinente Leben nur für mich alleine gewählt.
Natürlich würde ich am leibsten die Welt anhalten und den Alkohol von der Erde kippen.
Aber jeder kann wohl nachvollziehen das das nicht möglich ist.
Wie schon erwähnt habe ich meine Lebensgeschichte in einem anderen Forum online gestellt.
Die Reaktionen darauf waren sehr unterschiedlich. Aber ich denke,ich werde diese Geschichte hier auch noch mal einstellen, wenn ich Sie dann auch wiederfinde.

Du schreibst das Alkohol schon zur Landes und Familientradition gehört.
Das ist richtig.
Wobei ich das mit der Landestradition nicht so sehen würd.

Was nicht heißt, das es diese nicht tatsächlich gibt.

Ich weiß, das ich aus einer Familie komme in der immer sehr viel getrunken wurde.
Ein paar Verwandte sind sehr alt geworden.

Aber , wenn ich mir das so im nachhinein betrachte, sind alle mit dem Alter auch immer einsamer geworden.
Und das hat dann bei vielen aus meiner Verwandtschaft zum starken Alkoholkonsum geführt. Teils bis zum Tot.

Aber auch in meiner direkten Familie spricht jeder dem Alkohol sehr zu.
Ich kenne es gar nicht anders, als das immer etwas alkoholisches auf dem Tisch stand.

Selbst heute noch obwohl ich scho über 30 Jahre nicht mehr bei Ihnen wohne.

Meine Eltern wissen mittlerweile das ich eine Entziehung gemacht habe.
Aber das erste was auf dem Tisch steht wenn ich mal die 500 Km Heim gefahren bin , ist eine Flasche Bier.

Ich habe es für mich akzeptiert,da das so ist.

Ich weiß auch das meine Eltern beide sehr krank sind.
Jeder Kommertar den ich einbringe verläuft dort im Sand. Beide kämpfen mit Demenz.Und ob das nun von der jahrelangen Trinkerei bei Ihnen kommt weiß ich nicht.

Ich habe auch kein so gutes Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern. Aber das ist schon so in Ordnung.
Es haben sich sehr böse Sachen abgespielt.

Ich werde im Anschluß meine Geschichte noch mal einstellen. Sie heißt Krasser Schei... , Oder?.

Sie ist in einem für aussenstehenden sehr hart und böse geschrieben.

Der ursprüngliche Gedanke zu der Geschichte war aber eine Aufgabe in meiner Reha
Wir sollten unser Leben auf genau 10 Din A 4 Seiten schreiben. Und es durften auch nicht weniger oder mehr sein.
--- diente dem Psychlogen zum besseren kennenlernen----


Die 10 Seiten wurden vonm Psychologen kommentarlos gelesen und mir danach wieder ausgehändigt.

Heute mit etwas mehr Abstand zu der ganzen Sache würde die Geschichte anders aussehen.

Ich habe hauptsäschlich mit dem Trinken aufgehört weil ich schwere gesundheitliche Probleme bekommen habe.

Wie das letzte mal schon gesagt habe ich einen Arbeitsweg von 3 Km. Leider musste ich diesen auch morgens wieder laufen, und das fiel mir immer schwerer. Alle 50 Meter ein Sauerstoffzelt bitte.
Gewogen habe ich vor diesen fast 6 Jahren fast 150 Kilo , so sind davon heute noch knappe 90 übrig.

Das ist aber auch einem Arbeitswechsel geschuldet.

Nach der Reha direkt waren es 30 Kilo die ich abgenommen habe. Aber das ist normal.

Während heute viele Menschen mit Ihrem Gewicht kämpfen kann ich heut nur lachen. Es interessiert mich nicht ob ich abends 2 oder 3 Tafeln Schokolade futtere.

Beruflich beding bin ich am Tag zwischen 30 und 40 Kilometer unterwegs und das nicht mit dem Auto . Ne die Füsse sind gefragt.

Jetzt kannst du Dir auch vorstellen warum mein Name Gutzufuss ist.

Im übrigen hab ich gerade nebenher meine Geschichte gesucht.
Sie kommt unter dem Tread. " Ein Alki schreibt über sein Leben",den ich dann eröffnen werde wenn es denn funktioniert.


Bis dahin dir erst mal einen Gruß.






@ Soltau


Wenn sich die Person die das Leben so führen will dabei wohl fühlt ist das Ganze doch in Ortnung.

Wie gesagt will ich niemanden drängen dauerhaft auf den Alk zu verzichten. Das Recht dazu habe ich nicht und werde ich mir auch nicht anmaßen.

Es war mein Wille das ich dieses nur für mich gemacht habe .

Zu Deiner Behauptung das manche nach einer längeren alkoholfreien Phase wieder gut mit dem Alkohol umgehen können, habe ich selbst die Erfahrung gemacht, das es nur sehr schwer und auch dann nur mit äusserster Konsequenz durchführbar ist.
Es geht hier bei weitem nicht um die körperlichen Gebrächen die der Alkohol anrichtet, sondern um diejenigen die im Kopf stattfinden.

Ich weiß nicht sagt Dir der Begriff " Suchtgedächnis" etwas.

Wenn ja solltest Du wissen wie das abläuft, bis das dann auch der erste Tropfen wieder getrunken ist.

Machen Wir einen Test.

Das hast Du Richtig verstanden, das ich meinen Apfel mit süsssen Bierflaschen voll gepackt habe , und dann den Weg nach Hause gelaufen bin. Ja das ist durchaus richtig das das dann auch schon nmal an die 2-3 Stunden gedauert hat.
Es waren meisten Überstunden die ich als grund für das späte Kommen angegeben habe .
Im Speditionsgewerbe keine Seltenheit.
Ich habe gottseidank noch eine liebe Frau die sich rührend Zuhause um alles kümmert.
Wie ging Sie damit um.

Ja erst hießes immer trink doch weniger. Komm doch auch mal früher Heim. Danach ging es dann so langsam ins Sauf doch nicht so viel und vorallem nicht jeden Abend. Deine Kinder kennen Dich doch nur noch besoffen.
das schaukelte sich dann soweit hoch bis es dann nur hieß , " Dann sauf dich doch Kaputt"

Danach war von Seiten meiner Frau absolute Funkstille.
Keinen Kuss mehr,
keine Umarmung ,
Keine Kritik
,usw.

Nichts Mehr gar nichts.


Ich war Ihr Gleichgültig geworden.


Und wenn jemand den man liebt , mit solch einer Reaktion kommt.
Tut das echt weh.

Und das verstört Dich dann innerlich.

Ich habe viele Jahre damit verbracht mein Trinkverhalten zu kontrollieren.
Und ich bin viele Jahre immer wieder auf die Schnautze gefallen. (Entschuldige den Ausdruck)
Bei mir war es eine nasse Zeit von mehr als 25 Jahren.

Meist wenn es dann mal trotz aller Vorsätze zuviel geworden ist bin ich in den nahen Wald und habe dort die Bäume vermöbelt, nur damit mein eigener Ärger über mich selbst nicht Zuhause lossgeht. Kannst Du später im Tread nachlesen.
Ich habe mich am Schluß für meine Sauferrei derartig gehasst.
Deswegen war mir dann zum Schluß hin auch mein Leben einfach sch...egal . Hätt mich das Auto getroffen,

Hätt mich das Auto getroffen.

Ende.

Es hätte niemanden mehr gestört.

Meiner eigenen Familie bin ich als Vater und Mann egal geworden.

Das erste Bier hat mir mein Vater im Alter von 8 Jahren gegeben.
Dann immer wieder mal eins von Papa oder Onkel wenn Wir in den Ferien waren.
Denn auf einem Bauernhof wird gearbeitet, und dort darf dann bei den dann etwas älteren auch mal ein Bier gertunken werden.
So schaukelte sich mein Leben immer weiter mit den Alkohol auf.
Mir war es auch egal, das ich dann auch oft Tagelang nicht daheim war.

Ich habe dann im Schrebergarten an dem ich abens vorbei musste geschlafen.
Aber das hätt dann auch irgendeine Brücke sein können.



Test beendet .

Wie hat der Apfel geschmeckt.?


Ich bin Felsenfest davon überzeugt das Deiner Umwelt das nicht entgeht das Du Trinkst.
Man verändert sich, hat andere Gewohnheiten, verhält sich anders.
Aber warum ?
Klar für uns ist das Verhalten normal.
Aber andere sehen das auch, das Wir plötzlich Sachen machen ,die vor Jahren für uns unmöglich erschienen, und das sind Personen mit denen Wir dann auch schon jahrelang zusammenarbeiten.

Ich habe meinen Teil daraus gelernt.


Dir sage ich auch , ich werde meine Geschichte hier unter einem eigenen Tread stellen

" Ein Alki schreibt über sein Leben", wird dieser heißen.


Bis dahin euer Gutzufuss
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Gutzufuss
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Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 03:01    Titel: @ sim 3@Soltau Tread steht Antworten mit Zitat

Hallo und guten Morgen Ihr beiden .
Ich alter Grasdackel habe es tatsächlich geschaft etwas hier auf die Füsse zustellen.

Die angekündigte Geschichte steht jetzt im Netz..

Ich gehe aber jetzt schlafen
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

von Gutzufuss
Ich bin Felsenfest davon überzeugt das Deiner Umwelt das nicht entgeht das Du Trinkst.
Man verändert sich, hat andere Gewohnheiten, verhält sich anders.
Aber warum ?
Klar für uns ist das Verhalten normal.
Aber andere sehen das auch, das Wir plötzlich Sachen machen ,die vor Jahren für uns unmöglich erschienen, und das sind Personen mit denen Wir dann auch schon jahrelang zusammenarbeiten.


Vielleicht hast du Recht, angesprochen hat mich nur einmal ein Kumpel, sonst niemand, aber wer weiß das schon, manche sagen nichts, keine Ahnung.

@Rodney

wahre Worte, guter Text, hast du bestens formuliert, das stimmt!
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benni72
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2016 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gutzufuss,

vor lauter Lesen komme ich hier gar nicht zum Schreiben!
Aber sehr interessant! Auch von dir Rodney.
Werde mir gleich im Anschluss die Lebensgeschichte von Gutzufuss antun
Cool
Ich habe wie immer, aber zur Zeit noch mehr, viel um die Ohren. Weisst ja wie es ist, mit 2 Kindern, der Job, die Termine, Geburtstage, Besuch der Schwiegerletern, usw..
Darum schreibe ich ein anderes Mal ausfürlicher.

Nur eine Frage will ich dir beantworten:
Warum habe ich aufgehört zu rauchen?
Es ist mir gut bekommen und es hat mich nicht krank gemacht.
Ich hatte mit damals 31 Jahren und 17 Jahre Raucherkarriere auch noch keine Probleme oder Folgen des Rauchens, unter denen ich leiden musste.
Im Gegenteil, Rauchen gehörte immer und überall dazu.
Keine Party ohne 2-3 Schachteln in der Tasche, Kein Kaffee ohne Kippe, beim Alkohol erst recht nicht. Ab einem gewissen Pegel konnte ich mir den Feuerzeug sparen. Morgens (oder nach dem Aufstehen, was eine Zeit lang oft zwischen 12 und 14 Uhr war, das schöne Leben eines ewigen Students), zündete ich mit die erste Zigarette an, bevor ich überhaupt aufstand und mir Kaffee machte.
An ein Leben ohne die "hassgeliebten" Kippen war gar nicht zu denken! Ich war jung, wollte was erleben, wollte jeden Tag Party machen, ich war süchtig und das gehörte einfach dazu.

Jedoch hatte ich immer wieder Momente der Besinnung.
Erst mal der kleinere Teil: Als wir Kinder waren und meinen Vater nur in den Schulferien sahen (die Eltern hatten sich getrennt), erzählte uns unser Vater immer wieder, wie er mit dem Rauchen aufgehört hatte und wie schwer das für ihn war (gestresster Kettenraucher). Er wollte erreichen, daß wir nicht den gleichen Fehler machen. Ich weiss noch, wie ich ein mal aufstand (ich glaube ich war 9) und ihm hoch und heilig versprochen habe, niemals eine Kippe anzurühren...

Mit 14 habe ich und ein paar Freunde nach der Schule, weil wir so cool waren, eine gezischt. Meistens brachte ich die Zigaretten mit, die musste ich nur von meiner Mutter nehmen. Sie hatte nichts dagegen.

Zurück zum Tag X (Die letzte zigarette):
Meine Mutter (das hatte ich schon zuvor hier geschrieben) war schon seit 11 Jahren tot. Sie starb ziemlich jung (mit 53) an ihrem 2. Lungenkrebs, der nicht mehr operabel war. Ich war damals frische 20 und alleine mit ihr. Ich hielt sie in den Armen und sah mit an, wie sie förmlich erstickte. Ich versuchte sie wieder zu beleben mit Mund zu Mund Beatmung (das einzige was ich für den Führerschein gelernt hatte), aber umsonst. Ich rief den Notarzt an und meinen Bruder, der bei seiner Freundin übernachtet hatte.

- Dann ging ich erst mal auf den Balkon, um eine zu rauchen! -
Shocked

Es war klar, daß ihre jahrelange Kettenraucherei daran schuld war. Schon als ich ein kleines Kind war, hustete sie wie eine TBC-Kranke. Mein Vater konnte nicht mehr im gleichen Bett schlafen, weil die ständige Husterei ihn wach machte. Der Arzt sagte ihr sie soll um Gottes Willen sofort damit aufhören, ihre Atemwege würden das nicht mehr lange mitmachen!
Sie hat nie aufhören können, sie war süchtig. Und trank übrigens auch... aber keine Unmengen.

Ihrem Bruder traf das gleiche Schicksal, bei ihm sogar schon mit 51, Lungenkrebs und Tschüss. Er rauchte Reval, soweit ich mich erinnere. Er hatte sogar aufgehört, als die Diagnose kam, aber es war zu spät.

Als mein Bruder mich 2 Tage nach ihrem Tod heimlich eine rauchen sah, verstand er die Welt nicht mehr. Ich auch nicht... ich brauchte es.

So ging meine Nikotinsucht 11 Jahre weiter, mit nur einem Aufhörversuch von immerhin 6 Monaten. Ich rauchte ohne nachzudenken, aber in manchen Momenten, wenn ich in mich ging, wusste ich daß ich das Zeug unendlich hasste und verteufelte. Ich wusste aber auch, daß ich süchtig war und ich hatte Angst aufzuhören. Angst, weil ich das Leben genießen wollte und ich wusste, daß es ohne nicht mehr so schön sein würde. Es würde immer etwas fehlen.
Ich kannte die Geschichte von Rauchern, die nach 15 Jahren Abstinenz wieder geraucht hatten und für die es wie eine Befreiung war.
Sogar mein toller Vater, der uns die großen Predigten gehalten hat, schnorrte eine Zigarette sobald er auf eine Feier/Abendessen/Treffen einen Raucher sah...

Ich wusste, daß ich -genetisch bedingt- vermutlich nicht viel Älter wie 50 werden würde und hatte mich damit abgefunden. Nach dem Motto lieber jung sterben und gut gelebt haben, als uralt und voller Restriktionen.

Dennoch muss irgendwo in mir eine Hoffnung geschlummert haben.
Ich weiss noch wie ich zu der Zeit als Langzeitstudent finanziell immer mehr abrutschte. Der Teilzeitjob reichte einfach nicht mehr für den Lebensstil mit den vielen Parties. Ich ging sogar gar nicht mehr in Clubs und Bars! An Anfang des Monats war mein Gehalt bereits aufgesaugt von den Zinszahlungen der Kleinkredite und Dispokonten der Kreditkarten. Ich wusste teilweise nicht mehr, wie ich mir mein Essen leisten sollte. Also machte ich mal auf Excel eine Aufstellung meiner Ausgaben. Das war ernüchternd, Stundenlang schaute ich mir verdutzt die Zeile mit folgendem Inhalt an "Zigaretten: 180 EUR".
Und das war erst 2004 (der Preis ist gestiegen)!
Doch diese Erkenntnis hätte noch lange nicht gereicht.

Ich kann nicht wirklich gekonnt beschreiben, was mich dazu bewegt hat und welche Psycho-Tricks ich dazu angewendet, bzw. gelernt habe, also beschreibe ich einfach wie es laut meiner Erinnerung gelaufen ist.

Kurze Zeit später rief mich mein Bruder an und fing an über mein Rauchproblem zu reden. Ich schaltete wie gewohnt auf Durchzug, er kam ja nicht oft mit dem Thema. Aber diesmal sagte er was ganz Neues!
Das war in etwa so: "tu doch bitte was, gehe zu einem Guru, lass dich hypnotisieren, lass dir Nadeln reinstechen, was auch immer und egal wie teuer, ich zahl das!"
Er hatte schon fertigstudiert und verdiente gutes Geld.

Mannometer! ich weiss nicht wie ich morgen meine Frühstückssemmel zahlen soll und er kommt mir mit teuren "auf-sofort-Nichtraucher-Gurus" für xxx EUR an! Das machte mich perplex!
Außerdem kam er nicht wie immer mit seiner bevormundernden Art, sondern es klang eher wie ein Flehen.
Am Tag darauf wie ich raus ging, bemerkte ich einen Zettel an einer Ampel wo drauf stand "Nichtraucherseminar mit Akupunkturbehandlung, 50 EUR" mit Telefonnummer.

Ich wertete es als ein Zeichen. Außerdem waren 50 € nicht viel. Wenn ich nur eine Woche ohne auskommen kann, ist das Geld wieder drin.

An diesem Termin bei dem Seminar rauchte ich meine letzte Zigarette. Es war weiss Gott eine der schlechtesten Gelegenheiten, um Aufzuhören, denn mein Leben war sowas von beschissen. Aber ich nutzte die Gelegenheit als Chance.

Ich möchte noch hinzufügen, dass nicht das Seminar und auch nicht die Akupunkturbehandlung die "Heilung" für mich waren, sondern mein Weg danach.
Diesen Seminar hätte ich mir getrost sparen können.
Ich war der Einzige von den Teilnehmern, der am Ende des Seminars auf die Frage, ob wir noch Lust hätten zu rauchen mit "ja" beantwortet hat!
Laughing
(und vielleicht der einzige, der nicht rückfällig wurde) .

Au mann!
Ich wollte nur einen 3-Zeiler schreiben Laughing
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Gutzufuss
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Anmeldungsdatum: 29.06.2016
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2016 22:09    Titel: Die Gedanken treiben einen zu mehr als eigentlich nötig wäre Antworten mit Zitat

Die gedanken treiben einen zu mehr als eigentlich nötig wäre.

Hier kann st Du schon sehen wie es sich vor allem mit denm Suchtgedächnis verhält.
Wenn ich Dir nun sage die Zigarette hat gut geschmeckt, dann weißt Du genau, wie eine Zigarette schmekt.
Das gleiche geschieht auf der anderen Seite mit dem Alk , sagst Du mir das Bier war gut so kann ich fdas sofort nachvollziehen.

Oft wenn ich mit Freunden draussen auf der Terasse sitze und diese Ihr Bier trinken, überkommt mich schon mal der Gedanke "Ach das würde mir jetzt auch schmecken". Jeder Alkoholiker der sagt das Er dies gedanken nicht hat möchte ich als nicht erlich zu sich selbst hinstellen.

Aber Dies wissen um das weitere Vorgehen bei solchen Gedanken, und das ganze gerät dann nicht ins schwanken.



Soviel für heute

Euer Gutzufuss
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sim 3
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Anmeldungsdatum: 12.06.2016
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2016 06:18    Titel: Antworten mit Zitat

an Gutzufuss und benni !

so hab jetzt all eure suchtgeschichten fertiggelesen !

find es sehr gut, wie ihr mit so einigem für euch abgeschlossen habt.
beides sehr berührende Lebensgeschichten.

alles gute weiter
sim
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Rodney
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.11.2015
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 19. Jul 2016 18:45    Titel: Re: Die Gedanken treiben einen zu mehr als eigentlich nötig Antworten mit Zitat

Gutzufuss hat Folgendes geschrieben:
Die gedanken treiben einen zu mehr als eigentlich nötig wäre.

Oft wenn ich mit Freunden draussen auf der Terasse sitze und diese Ihr Bier trinken, überkommt mich schon mal der Gedanke "Ach das würde mir jetzt auch schmecken". Jeder Alkoholiker der sagt das Er dies gedanken nicht hat möchte ich als nicht erlich zu sich selbst hinstellen.

Aber Dies wissen um das weitere Vorgehen bei solchen Gedanken, und das ganze gerät dann nicht ins schwanken.


für mich klingt das so, als ob du noch unter dem Verzicht leiden würdest.

Du bist zwar frei von - nicht aber frei für...!

Ich hab heute eine gänzlich anderen Freundeskreis als noch zu Trinkzeiten. Das ergab sich als natürliche Folge meines alkfreien Lebens. Die alten Kumpel blieben von selbst fern, ich musste da gar nix tun.

Was dann neu dazukam waren Menschen mit denen ich mich auf einer ganz anderen Wellenlänge unterhalten kann. Vorher war ich eher sowas wie ein verschrobener Einzelgänger; die Grundzüge meines Charakters sind heute noch die gleichen, aber ich habe viele Barrieren - Folgen von falschem Denken - abgebaut und bin viel offener. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf das Außen.

Leute, die in meiner Wohnung ihr Bier trinken, gibt's nicht, selten kündigt mal jemand einen Besuch an, dem zuliebe ich ein oder zwei Bier besorge. Aber nahezu alle die kommen, trinken keinen Alk - fast hab ich das Gefühl, alle Welt trinkt nichts.

Ich kann mir vorstellen, dass du bei deinen trinkenden Freunden immer wieder an deine alte Identität erinnert wirst und an das was damit verlinkt ist. Da kann dann schon das "ich will gerne, aber ich darf nicht" hochkommen.

Die eigentliche Befreiung, der Quantensprung - ist im Geist - da wo die Gedanken herkommen. Du bist verantwortlich für das was du denkst.

Und da lässt sich eine Menge verändern.

Nix für ungut.

LG
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