Was passiert im Gehirn bei der Entstehung einer Toleranz

[daavi]

Hallo,

ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum gelandet. =)

Ich würde gerne wissen, was genau im Gehirn passiert, wenn man sich an eine Droge gewöhnt. D.h. wie sieht der biochemische Prozess dafür aus, dass jemand der eine Droge nimmt davon mit der Zeit immer mehr nehmen muss, um immernoch einen Kick zu kriegen. Sind hier Medizinier/Chemiker/Biologen etc. online, die sich da auskennen? Das interessiert mich wirklich brennend. Ich frage mich z.B., ob man solche "Gewöhnungseffekte" theoretisch auf einen Schlag rückgängig machen kann und falls nein, wieso nicht.

Nur zur Info: ich nehme keine Drogen (und habe auch noch nie welche genommen) also verzeiht mir, falls Teile von meinem Wissen nicht stimmen sollten.

Viele Grüße. =)

[Domenico]

das ist ne gute frage.ich weiss nur das sich durch die einnahme die
rezeptoren zusetzten und man dadurch eine wirkung verspürt.je mehr
ma nimmt desto mehr rezeptoren bilden sich und um so mehr braucht
man dann um die rezeptoren zu belegen.deswegen ensteht eine tolleranz.
das hat mir mein suchtberater mal gesagt.
aber wie der genaue chemische prozess funktioniert weiss ich leider
auch nicht.
würde mich aber auch mal interessieren.vielleicht weiss es ja noch
jemand hier.

gruss domencio

[Drachenläufer]

Ganz auf die Schnelle. Durch die drogeninduzierte Ausschüttung von zusätzlichen Botenstoffen werden die jeweiligen Rezeptoren - na sagen wir mal überflutet. Das selbstregulierende System bildet nun zusätzliche Rezeptoren, um die verstärkte Menge des Botenstoffs aufnehmen zu können. Sinkt die Konzentration des Botenstoffs nun mangels Drogenzufuhr -> sind zuviele Rezeptoren da, es ist "gefühlt" zu niedrige Konzentration von Botenstoff ungebunden am Zirkulieren... Das funktioniert mit Dopamin, Serotonin, GABA (a mehr als b) usw. usw...

[daavi]

Und wenn ein Rezeptor längere Zeit keinen Botenstoff empfängt, dann bildet er sich zurück, bzw geht kaputt?
Dann bräuchte man ja "nur" eine Chemikalie, die dem Rezeptor "vorgaukelt" er hätte schon längere Zeit keinen Botenstoff empfangen, sodass er sehr schnell wieder verschwindet. Wird daran gearbeitet?

[ast]

nun ja, etwas komplexer ist die Materie schon:
es ist nicht nur so, dass sich die Rezeptordichte erhöht,
sondern u.a. auch, dass sich die körpereigenen Systeme bei ständiger Zufuhr 'von außen' herunterregulieren...
Wikipedia z.B. kann Dir schon mehr dazu sagen

[tuutsweet]

eine äusserst interessante frage, aber mein drogenverseuchtes resthirn befasst sich leider zur zeit immer nur mit rezeptoren auffüllen und bitte fast and hit hard.
Ich werde mich diesbezüglich auch nochmal schlaumachen, da ich ansich ziemlich wissbegierig bin, wobei das gierige überwiegt. Das ist die Ursache meines Übels.