Ich habe keine Kraft mehr

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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr,

Sebastian, ich denke mit deinen Schätzungen was den Betrag angeht, dürftest du richtig liegen.

Ich muss aber mal kurz nachfragen:

Zitat:
... das ich wirklich glaubte der Vermieter, das Energieunternehmen und andere
die Cash von mir wollten könnten sich nicht immer auf mich verlassen ?! ..."

Bedeutet vermutlich, dass du glaubtest ein Recht auf Wohnen, Strom und Telefon zu haben, steht dir zu und der Anbieter und Vermieter wird es finanziell verkraften, wenn du mal nicht zahlst... ?

Ich finde deine Reflektion sehr gut. Alleine dafür hast du meinen größten Respekt, denn ich denke, es ist nicht so ganz einfach und wahrscheinlich auch nicht immer einfach gewesen, sich so eine Arschloch-Seite einzugestehen, geschweige denn darüber zu reden.

Was lässt sich zu
Geld machen oder sonst wie sinnvoll einsetzen? Ein Bierkasten der nicht trinkenden Mutter. Nun was will sie damit?
Zitat:


Diese Argumentation kommt mir ebenfalls sehr bekannt vor, sogar mit anschließenden Diskussionen darum, was ich brauche und was nicht. Das trifft die Situation sehr gut.
Ich denke aber, so weit ist es bei Monika zumindest noch nicht. Es wäre wünschenswert wenn es auch dazu nicht kommt. Ich glaube, weil du auch so offen berichtest kannst du den beiden Mädels hier sehr gut weiter helfen.

Gruß

Pimpinelle
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 02:54    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich möchte Sebastian einmal danken für seine Beiträge, seine Offenheit, sein Bilanzieren und sein DA SEIN für mich/uns.
Ich lese deine Beiträge gerne und nehme sie auch für mich an, jedenfalls das was ich für richtig und gut für mich persönlich empfinde.
Heike, nun bin ICH an der Reihe mal den Hut vor Deiner Reaktion zu ziehen, das war und ist genau richtig.
Ich dürfte so allerdings nicht handeln, meinem Obdach und duschen zu gewähren.
Mein Junge hat die psychologische Gabe mich sofort mit ganzen Händen einzuvernehmen und mich dorthin zu bringen wo er es gerne hätte.
Da werden dann aus einer/zwei Obdachnächten sofort ein Dauerschlafplatz, aus Duschen wird Kühlschrank leeren und zuguterletzt fahre ich ihn zum Stromversorger und "lege die Schulden solange aus, bis er wieder flüssig ist"
Das Thema Strom hat sich bei ihm auch schon erledigt, er hat sich die Tage das Geld dafür von seiner kleinen Schwester "geliehen" - sie hat ihm den Betrag auf das Versorgerkonto überwiesen.
Natürlich weiß sie das sie das Geld nie wieder sieht, aber es ist ihr auch egal, es ist schließlich doch ihr Bruder.
Heute hat ihn die große Schwester zum essen abgeholt, er wurschtelt sich also jetzt erstmal woanders durch.
Mich würdigt er keines Blickes, klar, ich muss ja nun für meine Unverschämtheit "bestraft" werden - vorerst.
Wenn seine große Schwester dann ihre Hilfe versagt ist wieder die kleine dran und wenn die, dann wieder ich.
So hangelt er sich durch diesen Monat, denn irgendetwas stinkt zum Himmel das er nicht zum Jobcenter geht und sein Hartz4 beantragt.
Ich weiß nur nicht was es ist ? Gibt ganz bestimmt Dinge die man regeln könnte, aber solange ich die nicht weiß, kann ich ihm auch keine Ratschläge geben. Was ich mir vorstellen könnte wäre, er hat ja keinen Ausweis, den hat er verloren schon vor langer langer Zeit.
Da hatte er sich einen vorübergehenden anfertigen lassen und sollte seinen
endgültigen nach vier Wochen abholen - was er natürlich nicht gemacht hat.
Das dumme ist, das unser Vermieter auf dem Amt als Sachbearbeiter für Personalausweise sitzt und er sich wegen den fehlenden Mietzahlungen dort nicht hin traut. Und ohne Ausweis, kein Antrag auf hartz4 - womöglich ist das vor drei Monaten nur vorläufig bewilligt worden bis er den Ausweis nachreicht und nun eingestellt ?
Mir kam es die letzte Zeit so vor als ob er mit der Räumung der Wohnung rechnet, er sagte mir immer wieder das er keinesfalls bei mir wegen Unterschlupf fragen würde, ich würde ihn viel zu sehr gängeln.
Hab ihm gesagt das ich ihm auch keinen gewähren würde, alleine schon aus dem Grund das er dann in meiner Wohnung Drogen nähme und das geht nunmal überhaupt nicht.
Warten wir also ab wie es weiter geht.
Euch allen einen sonnigen Sonntag. Ich muss heute arbeiten Sad
lg Monika
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika

Nachdem ich jetzt in deiner letzten Post gelesen habe wie geschmiert das Unterstützernetzwerk deines Sohnes doch funktioniert, wundere ich mich nicht mehr so sehr das ich, nachdem ich deinen Thread entdeckt hatte, mit offenem Mund und ungläubigen Erstaunen über einer bestimmten Passage deines Erstbeitrags nur den Kopf schüttelte .
Zitat:
Ich habe ihn jedes Wochenende in der Therapie besucht,
wir haben stundenlange Gespräche geführt, wir haben
zusammen gelacht, geweint und Pläne geschmiedet.
Wir haben seine Post bearbeitet die seit Jahren ungeöffnet
in irgendwelchen Kartonagen lag, wir haben seine Finanzen
geregelt, ich habe ihm eingekauft, die Miete bezahlt, für
Strom gesorgt - jetzt läuft alles wieder in geraden Bahnen -
er ist finanziell abgesichert.

Beim zweiten Teil deines Posts so ab "denn irgendetwas stinkt zum Himmel" sehe ich das Du schon wieder
fleissig dabei bist, dir seine Angelegenheiten zu deinen eigenen zu machen. Das ist es was meiner Meinung
nach die Kraft kostet.

Ich werde deinem Thread jetzt adieu sagen. Es hat mir großen Spaß gemacht mit meiner unkonventionellen
Schreibe alles ein bißchen durcheinander zubringen.

Ich wünsche Dir für die Zukunft das es dir gelingen möge in deiner eigenen Kraft zu leben und diese nicht
sinnlos zu verschwenden.

Sebastian Brant
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Laurinschen
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Monika und hoffentlich einen nicht ganz so stressigen Arbeitstag.
Ich glaube wenn ich mehr Geld hätte würde ich ihn auch mehr helfen aber ich hab ja noch eine 14 jährige Tochter die noch zu Hause wohnt 😉 vielleicht ist das das gute. Mir geht es wie dir ... Wenn ich ihn so hilflos sehe tut mir das so entsetzlich leid das mir fast das Mutterherz zerspringt. Ich habe ihm gestern gesagt wenn er hilft, sind wir bereit auch zu helfen. Ich habe kapiert dass ich ihn nicht zu einem Entzug zwingen kann... Ihn höchstens zu unterstützen. Ich sagte ihm auch wenn er zu Besuch ist gibt es bei uns im Haus keine Drogen und ich bin auch kein Taxiunternehmen das ihn zu seinen drogenpartys fährt. Er ist auch nicht über Nacht geblieben sondern mit einem Freund zur Disco.
Gestern hat er zum ersten mal seit langem vieeel gegessen und er war auch sehr klar im Kopf... Angeblich nehme er nix z.Z... Ich weis es nicht. Ich glaube ich mache sehr viele Fehler und schenke ihm immer wieder glauben, da sind wir uns sehr ähnlich 😍ich weis auch nicht was ich helfen soll und was nicht 😞 vielleicht hilft uns ja jemand uns die Augen etwas zu öffnen😳
Liebe Grüße eine herzliche Umarmung und ein schönes Restwochenende Heike
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Laurinschen
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dankeschön auch an Sebastian Brant 🌺
Ich weis das wir eigentlich genauso hilflos sind wie die Drogenabhängigen. Ich weis das es falsch ist zu helfen. Ich würde mich trotzdem freuen wenn du weiter posten würdest um uns zu unterstützen ... Vielen Dank und dir auch noch einen schönen Sonntag 🍀
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Sebastian
Das hört sich so nach, der ist sowieso nicht mehr zu helfen, darum gehe ich lieber, an ?
Wenn es so wäre, bist du im Irrtum - hast du einen anderen Grund der dich persönlich betrifft, dann wünsche ich dir alles erdenklich gute dieser Erde.
Und vieleicht schaust du ja ab und an mal herein und staunst über die Entwicklung dieses Treads oder des Menschen der ihn erstellte.
Bis dahin : Pass gut auf dich auf
Liebe Heike
Weißt du, mein Junge hat mir schon so oft gesagt das ich ihn eigentlich überhaupt nicht interessiere, wie es mir geht oder sonst was.
Im Grunde sucht er lediglich seine Vorteile und nutzt Bequemlichkeiten, die ihm seinen Alltag versüßen und Probleme von ihm fern halten.
Im Grunde geht es da lediglich um die problemlose Finanzierung der Drogen und deren Konsum.
Alles andere, nach mir die Sintflut.
Das waren sehr offene Worte von ihm, die ich aber, warum auch immer, geflissentlich überhört habe bzw überhören wollte.
Wie schrieb Sebastian : Es kann nicht sein, was nicht sein darf ...
Genau das trifft zu.
Wir kümmern und kümmern uns und landen selber in der Gosse, im Krankenhaus,bei Therapeuten usw, anstatt dies eine doofe Wort NEIN zu sagen und die Verantwortung in die Hände des betreffenden zu legen.
Gut, deiner ist erst 19, ich bezeichne ihn jetzt mal noch als Kind, da die Entwicklung eines Drogenabhängigen noch weit hinter dem eines Erwachsenen hinterher hinkt.
In einer der Therapien meines Sohnes wurde mir gesagt das sich seine Sucht erst mit 21 im Gehirn verfestigt hat und er dadurch noch auf dem Stand eines pubertären Jugendlichen hängen geblieben wäre.
So sagte er es mir auch einmal, im Kopf fühle ich mich noch wie 18.
Wenn ich jetzt alle Abhängigen über einen Kamm schere, egal welchen Alters, so komme ich zu dem Schluss : Fallen lassen gilt für alle !
Fallen lassen in dem Sinne das sie ihr Leben selber auf die Reihe bekommen müssen und wenn sie dieses mit Drogenkonsum machen wollen, dann auf eigene Verantwortung.
Und das hieße, hast du 10 Euro und kannst wählen zwischen kiffen und essen, dann wähle das was du möchtest.
Wählst du kiffen, bleibt dir der Hunger - wählst du essen, kannst du nicht kiffen. Beides geht halt nicht.
Geht aber Essen bei Mama, brauche ich nicht mehr zu wählen ...
Auch Pimpinelle hat es treffend beschrieben.
Es liegt kein Grund vor das sie etwas ändern müßten, sie haben ja uns, die stets und ständig die Karre aus dem dreck ziehen, in die sie sie fröhlich aufs neue hinein schieben.
Wir werden nach Strich und Faden angelogen und verarscht, denn das ist was die Abhängigen als aller erstes lernen - wie komme ich am günstigsten und problemlosesten an meinen Stoff.
Und wir stehen mit dem Stoff am Ende des Weges und winken
Evil or Very Mad
Ich dachte immer das wir als Eltern/Mütter die Achtung unserer Kinder genießen, das sie Respekt vor uns haben müßten, weil wir sie mit unserer Hände Arbeit groß gezogen haben, geschweige denn von den Schmerzen unter der Geburt etc.
Nada, einem Süchtigen bist du egal.
An deine Stelle tritt der Stoff aus dem die Träume sind.
Ich dachte immer mit meiner Liebe und mit meiner Unterstützung und Händchen halten, schafft er es, einen Weg in das reale Leben zu finden.
Hatte er auch, um sich gelangweilt umzuschauen und zu entscheiden, nö -ich finde meine Traum Welt viel schöner, tschüss, ich bin dann mal wieder weg.
Bis die Probleme kommen, dann renn ich schnell zu Mutter in ihren Schoß, ihrer Hilfe bin ich mir ja sicher.
So sieht es aus, leider - und nicht anders.
Die Qinntessenz daraus, dicht machen. So lange bis sie einen cleanen Weg einschlagen.
Nun sagt meiner ja nicht, hilf mir, ich möchte aufhören, nein - er sagt nö, ich find es immernoch klasse und will garnicht damit aufhören.
Das heisst für mich, ich kämpfe eh gegen Windmühlen ...
dir einen schönen Wochenanfang, sei virtuell gedrückt
lg Monika
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika,

ich gehöre zu denen, die - von Ausnahmen abgesehen - am sinnvollsten finden, Drogenabhängige nicht mehr aktiv zu unterstützen und ihre Drogensucht mitzufinanzieren, weil ich der Ansicht bin, dass jeder Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen soll und muss. Mal ein Butterbrot oder ein Stück Kuchen ist eine nette Geste, Gespräche (wenn erwünscht) gerne, aber tatsächliche Hilfe nur dann, wenn derjenige ernsthaft (!) etwas ändern möchte. Jeder hat das Recht sein Leben an die Wand zu fahren, aber niemand hat das Recht wissentlich das Leben anderer gleich mit kaputt zu machen.

Sucht ist eine recht egoistische Angelegenheit. Mit aktiver Hilfe, Übernachtungsmöglichkeiten und regelmäßigen warmen Mahlzeiten kommt ihr nicht weiter, das führt zwangsläufig dazu, dass ihr euch selber vergesst. Macht also so gar keinen Sinn, sich selbst mit runterziehen zu lassen. Besser Kräfte sammeln für Situationen, wo Hilfe und Unterstützung Sinn machen. Hilfe zur Selbsthilfe ist m. E. das Zauberwort. Entweder erkennt dein Sohn, dass er für sich etwas ändern muss, ansonsten ist ihm nicht zu helfen, schon gar nicht, wenn er nichts ändern möchte.

Ich glaube, das ist ganz schön bitter für dich, zu dieser Erkenntnis zu kommen wie in deinem letzten Beitrag. Es ist für alle Angehörigen im Prinzip das gleiche Leid, wenn ein geliebter Mensch so abrutscht, für eine Mutter aber bestimmt noch härter. Ich glaube, es war Sebastians erster Beitrag hier, wo er von seiner Mutter berichtete. Diese sehr ehrliche Erkenntnis hat mich sehr gerührt, aber ich habe auch gedacht, vielleicht ist das ein Hinweis für euch, welche Rolle ihr habt und wie es für euch ausgehen kann, wenn ihr euch weiterhin so verausgabt in jeglicher Hinsicht.

Mit Drogen wird sich euer Verhältnis nicht ändern, glaube ich jedenfalls nicht. Ich hoffe für euch, dass sich durch ein künftiges "NEIN" zumindest für eure Familien etwas ändern wird und für euer eigenes Leben.

Liebe Grüße

Pimpinelle
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle

Du beziehst dich vermutlich auf einen Beitrag aus einem anderen Faden:
Muss ein Alkoholiker erst am Boden liegen...
vom 26. Okt 2014 19:51
Zitat:
So knapp zwei Jahrzehnte habe ich inzwischen Zeit gehabt ab und an über meine Rolle als "hilfloser Süchtiger der Unterstützung braucht" zu reflektieren.
Ich habe meine Umgebung damals einfach nur vor den Kopf gestoßen mit Beleidigungen, Drohungen, undurchsichtigenLügen und ähnlichem.

Beispiel meine Mutter.
Sie hat mir einen guten"Gebrauchten" gekauft, ab und an die vermüllte Wohnung wieder auf Vordermann gebracht, beim Energiekonzern eine nicht unbeträchtliche Summe eingezahlt das ich wieder Strom hatte, mir unzählige Male einen Schein
zugesteckt und ich sah mich nur als Opfer, der sein "Du hast mich doch in die Welt gesetzt" ziemlich erpresserisch einzusetzen wusste.
Meine Mutter ist verbittert und verhärmt gestorben und mit dem nagenden Seelenschmerz mit mir etwas falsch gemacht zu haben.
Offene Aussprachen oder eine Versöhnung hat es leider nicht mehr gegeben.

In vielen Gesprächen mit Angehörigen und Partnern von Süchtigen ist mir inzwischen klar geworden wie sehr diese Umgebungsmenschen der Süchtigen leiden bis hin zu schwersten körperlichen und seelischen Gebrechen.

Für mich hat sich dadurch einfach nur herauskristallisiert:

Bevor der Süchtige am Boden ist, ist es sein ganzes Umfeld!


Sebastian Brant
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sebastian,

ja genau, der Beitrag war es.
Schönen Dank, dass du ihn hier nochmal gepostet hast. Er schnürt mir immer noch alles zusammen beim Lesen.

Schön, dass du noch hier bist.

Gruß

Pimpinelle
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

schön euch zu lesen Very Happy

wobei ich nicht vergrämt und verbittert sterben werde mit den Selbstvorwürfen was habe ich wohl bei meinem Sohn falsch gemacht.
Er blieb ja damals nach der Scheidung freiwillig bei seinem Papa, während dem ich die Mädels behielt. Etliche Jahre hatte ich weder auf sein Leben, noch auf seine Erziehung irgendeinen Einfluss.
Womit ich nicht behaupten möchte - wäre er bei mir geblieben, wäre das nicht passiert - bei weitem nicht.
Ich habe ihm nur anfangs immer wieder geglaubt als er sich als Opfer seiner Sucht hingestellt hat, der er unter allen Umständen entkommen möchte. Habe das ernst genommen als er sagte er brauche Hilfe.
Das er aber nur Hilfe brauchte um wieder an seine Drogen zu kommen habe ich doch garnicht bemerkt.
Erst nach der letzten Therapie hat er mir offen und ehrlich gesagt das ihn mein stinknormales Leben überhaupt nicht gefällt und er seinen Konsum weiter führen möchte.
Ich war lange Zeit der fälschlichen Annahme, das würde er nur sagen weil er nicht anders könne - keinen Ausweg aus seiner Sucht sehen würde usw.
Deswegen habe ich ja Türen geöffnet, Möglichkeiten geboten, unterstützt wo es mir machbar war. Wohnungen geräumt, Umzüge organisiert, Sachen verwahrt, neue Möbel besorgt etc etc.
Immer in dem Irrglauben ich tu ihm da was gutes zum clean werden und bleiben.
Das er das genutzt hat, wer mag es ihm verdenken ? War doch nett.
Inzwischen werden mir seine Worte immer klarer, du kannst dich auf den Kopf stellen und mit den Beinen baumeln, ich werde nicht aufhören ...
Jegliche Mühen sind dann doch sinnlos. Nur das musste ich erst einmal richtig begreifen. Die Einsicht kam bei mir spät, aber immerhin Laughing

Im Moment kommen etliche beleidigende und vorwurfsvolle E mails von ihm die mich echt sehr verletzen, aber so gerne wie ich möchte und es auch in meinen Fingern juckt - ich antworte nicht.
Mir ist klar das er wütend und beleidigt ist und er seine warme Mamadecke wieder haben möchte, koste es was es wolle.
Das geht von ild, bis Rabenmutter - die ganze Bandbreite.
Ich nenne das mal Gesichter des Todes, denn von so vielen Dolchstößen müßte ich eigentlich schon am verbluten sein ...aber ich halte jetzt durch.
Wenn dieses NEIN eine Chance bedeutet das er sein leben ändert, dann werde ich auch diese nutzen.
Vieleicht bringt es uns weiter, vieleicht auch nicht, wir werden sehen.
Ich gehe jedenfalls nicht von dieser Welt ohne alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.
Sollte auch das nicht klappen, dann hat es der liebe Gott halt so gewollt.
So brauche ich mir aber nichts vorzuwerfen etwas unversucht gelassen zu haben.
War das Ginseng was die Nerven stärkt ? Cool
lg Monika
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Monika,

ja, ich glaube, du meinst Ginseng. Smile
Ist aber schwer zu bekommen oder meinst du diesen Saft?

Was auch immer... Stärke deine Nerven auch, indem du was für dich tust z.B. mit deinem Partner. Unternehmt was Schönes, so hast du mal ein bisschen Abstand.

Ich denke, es wäre nicht verkehrt, wenn deine Töchter dich unterstützen würden in dem Vorhaben, mit dir an einem Strang ziehen. Offene Gespräche sind immer gut, hier wahrscheinlich auch wichtig. Ein ruhiges Gespräch mit deinem Sohn sollte auch immer drin sein, wenn er es wünscht. Das tust du bestimmt ohnehin.

Mehr als versuchen kannst du es nicht, ich sehe das genauso wie du. Ich würde euch wünschen, dass er die Kurve kriegt, schon seinetwegen. Es ist niemand gezwungen ein spießiges Leben zu führen (sh. joe, der clean ist und alles andere als ein sog. Spießer wurde), man sollte es aber finanzieren können. Könnte er sich ja als Ziel vornehmen... wenn es denn mal so weit ist.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Gruß

Pimpinelle
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2014 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn aus euch Mädels geworden?

Und eine Frage an Sebastian hätte ich auch noch. Was hat denn bei dir zum Umdenken geführt oder wie hast du den Absprung geschafft. Was hat dir geholfen? Könnte die beiden Mütter vielleicht auch weiter bringen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag.
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Laurinschen
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2014 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,
Ich bin noch da und schaue manchmal hier rein ob es was neues von Monika oder andern gibt. Bei mir ist zur Zeit Stillstand 😣nix neues. Seit einer Woche hat sich mein Sohn weder Blicken lassen noch sich gemeldet hat ja auch erst Geld gegeben😪dann is Familie ja wieder out... Erst wenn kein Geld mehr da ist dann wird Mama um Hilfe gerufen. Mein Exmann hat sich jetzt wohl um einen Betreuer gekümmert mal sehen wann alles ins Rollen kommt. Er hat ja noch 60 sozialstunden offen ( wegen Randalierung ) um die kümmert er sich auch nicht zur Arge wegen seiner medizinischen Untersuchung pffff 😫ich denke er sitzt bald auf der Straße.
Durch meinen Job bin ich zZ stark eingebunden aber ich halte euch auf dem laufenden lg und ein schönes Wochenende Heike
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Monika
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2014 05:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle. hallo Laurinschen Very Happy

Ich für meinen Teil ziehe immernoch mein NEIN durch und stelle fest - es klappt super.
Sohnemann geht jetzt arbeiten, man höre und staune ...
Er verdient sich wieder ein paar Euros mit kleinen Nebenjobs ( Fenster putzen und Züge reinigen )
Schätze der Hunger hat ihn getrieben.
Wir haben immer noch keinen Kontakt, ich erfahre es allerdings von meiner jüngsten Tochter. Die hätte gerne das wir unseren "Streit" beilegen, aber ich habe ihr erklärt warum dieser "Streit" im Moment sehr gesund für beide Seiten ist.
Er muss nun ersteinmal beweisen das er für sich selber sorgen kann und das mit 30 auch sollte.
So über zehn Ecken habe ich auch erfahren das er sich gerade eine andere Wohnung sucht. Schätze auch da wird es eng werden, ich weiß ja auch nicht wie weit das mit unserem Vermieter ist (fristlose Kündigung wird er wohl schon lange haben)
Ist mir auch mega peinlich, weil ich es damals war, die ihm die Wohnung in unserem Haus "besorgt" hat.
Mein Vermieter hat mich zwar bisher nicht darauf angesprochen, aber dennoch, schön ist das bei weitem nicht wenn das Räumkommando auftaucht.
An dem Tag werd ich unter meine Bettdecke kriechen ..
Ich weiß noch als er mir hoch und heilig versprochen hat die Miete auf jeden Fall zu bezahlen. Seine Worte waren : Ma, das würde ich dir nieieie antun, gerade da wo du im Hause wohnst ...und wenn du dir nicht sicher bist, geb ich dir jeden Monat das Geld und du überweist es.
Tja, hätte hätte Fahradkette
Von 2 Jahren wo er hier wohnt fehlt ein Jahr. Vom anderen Jahr hab ich dreiviertel bezahlt, teils von seinem, teils von meinem Geld.
In der Zeit seiner Therapie habe ich regelmäßig überwiesen, bis zum Zeitpunkt wo er abgebrochen hat, von da an zahlte er nicht mehr.
Ich habe allerdings unserem Vermieter mitgeteilt das mein Sohn leider von Drogen abhängig ist und ich keinerlei Einfluss auf ihn habe - ging damals um die Kennzeichnung der Mülleimer, wo er ihn unbedingt erreichen wollte um ihm die Aufkleber für die Tonne zukommen zu lassen. Er hat mir diese dann mit geschickt das ich sie in seinen Briefkasten lege. Seine Tonne steht seit Monaten überfüllt in seinem Verschlag, neben unzähligen Plastiksäcken. Irgendwann werden wir Ratten im Haus haben ...
Nun ja, ich hoffe ihm geht irgendwann ein Licht auf, die erste Birne leuchtet ja schon (Arbeit) vieleicht wird ne Lichterkette draus Rolling Eyes
seid virtuell umarmt
Monika
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Monika
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2014 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Gestern noch so rundum zufrieden gewesen, heute schlagartig anders rum.
Gerade war meine jüngste bei mir um mir nocheinmal heftigst ins Gewissen zu reden, wie ich denn soooo böse reagieren könne, schließlich sei er mein Sohn und es ginge nicht an das ich mich wegen "Essen" beschweren würde.
Schließlich hätte sie mir ja Unterstützung zugesagt und ich bräuchte sie auch nur anrufen und sie würde mir Geld zum einkaufen bringen - das wäre alles kein Problem. Und ich solle nicht immer behaupten das er sooooo viel verbrauchen würde, das wäre ja alles nicht wahr.
Außerdem fände sie es überhaupt fraglich das ich meinen Lebensgefährten meinem eigenen Sohn vorziehen würde - ich solle mal nicht vergessen wie es wäre wenn ich mich weiter mit meinen Kindern streiten würde und ich wäre dann alt und gebrechlich - wer mir dann noch im Alter helfen würde ...
Wahrscheinlich hätte ich andere Probleme und die würde ich jetzt an meinem Sohn auslassen, ich solle mich doch wieder beruhigen.
Aber das wäre bei mir ja immer so. Kurz vor Weihnachten bekäme ich meinen "Rappel" und würde Streit suchen.

Ich bin erstmal absolut geplättet !
Nicht nur das sie es nicht kapiert, nein, sie tritt meine Wünsche, meine Belange, mein Empfinden irgendwo mit Füßen.
Wie es mir geht damit ist anscheinend völlig egal. Geht ja auch nicht um mich, geht ja um meinen "hilfsbedürftigen Sohn" der ach Gott ne, doch überhaupt nichts für seine Lage kann ...
Sie glaubt allen Ernstes, ich rufe sie an und frage wegen Geld zum einkaufen und damit sind alle Probleme schließlich gelöst.
Hauptsache ihr Bruder ist versorgt. Das bischen Kochen, der Strom, das Zeug wieder abwaschen, sein Verbrauch an Genussmitteln nebenbei, das ist alles larifari - ich muss ja sowieso für uns kochen.
Da fällt eine Person mehr doch nicht auf.

Das er aber neben dem Essen auch noch fast stündlich bei mir klingelt weil ihm langweilig ist und mir kackfrech sagt er möchte bespaßt werden, all das spielt anscheinend keine Rolle. Das ich keine Privatsphäre mehr habe weil er ständig in meiner Wohnung abhängt, das interessiert auch keinen.
Hab ich alles zu dulden ?

Ich glaub mein Schwein pfeifft !
Nun habe ich also zwei erbitterte Gegner die auf mein "umfallen" warten.
Dann sei es so, ich rücke nicht einen Meter von meiner Entscheidung ab !

lg Monika
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