Ich habe keine Kraft mehr

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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2014 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laurinchen,

ich wüsste auch keinen Grund, warum dein Sohn nicht zu dir kommen sollte.

Zumindest ist schonmal gut, dass ein bisschen Ruhe eingekehrt ist. Wofür ist der Betreuer? Ich vermute für die finanziellen Angelegenheiten deines Sohnes, wenn es ein gesetzlicher Betreuer ist. Der wird dann alle Rechnungen vom Einkommen deines Sohnes bezahlen und ihm Taschengeld zuweisen oder vielleicht Haushaltsgeld.

Von Monika habe ich auch lange nichts mehr gelesen. Ob auch dort ein wenig Ruhe eingekehrt ist?

Gruß

Pimpinelle
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2014 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Pimpinelle,
Ja der Betreuer wurde vom Gericht für 3 Jahre festgesetzt da er ja aufgrund seiner Drogensucht nichts auf die Reihe bekommt dh er zahlt seine Rechnungen nicht geht nicht zur jobbörse usw. Ich führe viele Gespräche mit ihm über drogen über alles mögliche aber ich kann mich nicht ihn hinein versetzen 😞 ich kann's nicht verstehen. Ich weiß nicht mehr was ich gut mache bzw was ich besser lassen sollte. Heute meinte er Mama kannste mir en 10 geben, ich sagte sorry ich hab kein Geld dabei, ich möchte ihn aber nicht anlügen. Ich weiß das er während der Woche so gut wie nix isst und er sieht sehr abgemagert aus aber wenn ich ihm Geld gebe kauft er sich nix zu essen sondern drogen. Ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann wenn er da ist weint er oft und zieht mich mit runter und meine Panikattacken werden immer schlimmer 😪 es ist ein ewiger Kreislauf ich fühle mich oft ohnmächtig weil ich es nicht ertragen kann. Es ist zum heulen. Trotzdem liebe Grüße und ein schönes Wochenende 😊 schön das es euch gibt
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2014 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr zwei

Ab und zu schau ich mal hier herein ob es was neues gibt, die letzten Tage hatte ich aber viel um die Ohren.
Für 10 Euro Laurinschen bekommt er sicher keine Drogen, das Zeug ist teurer.
Höchstfalls paar Tabletten könnte er sich davon besorgen, die werden pro Stück gehandelt. Ich würde ihm Brot und Butter und was zu trinken geben, da kannst du dir sicher sein das er was zu essen bekommt. Wobei sich auch Brot und Butter zur Not weiter veräußern lassen, hat meiner auch mal gemacht. Meinen ganzen Einkauf weiter verscherbelt.
Bei uns ist nach wie vor Funkstille. Er hält sich an seine Schwestern und die beschweren sich auch schon das es ihnen zuviel wird.
Hab den beiden gesagt das sie es selbst entscheiden müssen wie weit sie sich von ihm belullen lassen. Mische mich da nicht ein.
Er versucht auch nicht Kontakt mit mir aufzunehmen, ich bleibe was das betrifft absolut konsequent.
Essen und Trinken werd ich ihm nicht verweigern, alles andere nicht mehr.
Ab und an erzählen mir die Mädels das er sich jetzt wirklich Gedanken um sein Leben machen würde und das die Drogen ihn nicht weit gebracht hätten würde er einsehen, aber das empfinde ich als bla bla bla, das hab ich schon zu oft von ihm gehört.
So lange da keine Taten folgen, geht das bei mir zum anderen Ohr wieder heraus.
Wenn er so leben möchte wie er jetzt lebt, dann bitte.
Ich habe lange genug gelitten, ich möchte das nicht mehr.
Wie oft hat er heulend bei mir gesessen als es ihm schlecht ging und Stunden später war er wieder high und dann wieder heulend bei mir gesessen - bringt alles nichts und niemanden etwas.
Entweder er selber ändert es oder es bleibt wie es ist Laurinschen, das musst du noch lernen. Du kannst ihm nicht helfen, clean muss er selber werden.
Alles Geheule ist nur Mittel zum Zweck, dich weich zu klopfen und das zu bekommen was er gerne von dir möchte, nicht mehr und nicht weniger.
Bis zum nächstenmal liebe Grüße
Monika
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2014 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Zitat:

Höchstfalls paar Tabletten könnte er sich davon besorgen, die werden pro Stück gehandelt.

So schreibt eben der Profi.

***
Ich glaube aus deinem letzten Beitrag eine kaum zu erschütternde Sicht auf die gegebene Realität
und ein konsequentes Handeln der Situation gegenüber herauszulesen. Sei weiterhin mit dieser
Weisheit gesegnet.

S. Brant
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2014 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
Es ist Wochenende und mein sohnemann kam gestern komplett zugedröhnt zu uns 😞 er war weder frech noch sonst irgendwas aber natürlich hatte er dann seinen Fressflash und laberte wirres Zeug. Mein Lebensgefährte findet das nicht mehr toll und möchte nicht dass er jedes Wochenende zu uns kommt ( er mag keine drogenabhängigen da er seinen Onkel deswegen verloren hat ). Heute Abend sollte ich meinen Sohn zum Bahnhof einen Ort weiter fahren und plötzlich sagte er " ich merke der hat was gegen mich" ich versuchte das ganze natürlich zu umgehen und meinte " das nächste Wochenende sind wir nicht da" daraufhin kam prompt " war mir schon klar, ihr wollt mich auch nicht" ich kann euch garnicht sagen wie mir das Herz immer mehr bricht. Ich möchte doch nicht dass er denkt ich will ihn nicht. Ich bin grad so down und kann garnicht mehr aufhören zu weinen bzw mich beruhigen. Von allen Seiten bekomme ich nur Druck. Ich weiß einfach nicht mehr weiter...
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korn
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.11.2014
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2014 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Mochte er den Onkel nicht, oder glaubt dein Lebensgefährte dass Isolation zielführend ist?

<100 Zeichen>
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2014 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike
Zitat:
Ich möchte doch nicht dass er denkt ich will ihn nicht.
Du weisst schon das es genau dieser Gedanke ist, der das ganze Ausmass deiner Kraftlosigkeit, deines
Dilemmas offenlegt. Mit so einem Gedanken machst du dich immer wieder selbst zur Marionette.

Ich reagiere in krassen Situationen anders. Was der Andere von mir denkt ist da Jacke wie Hose. Kann
sein das ich da auch mal knallhart mit: "Arschlecken dreifuffzig, Fönen extra" dabei bin.
Da passt kein Blatt mehr zwischen, hat aber den Vorteil das mir so schnell niemand auf dem Kopf
herumtanzt. Kein Platz mehr für aufgesetzte Höflichkeiten. Hier kann dann das echte und lebenswerte beginnen.

S. Brant

***

Bevor der Suchtkranke am Ende ist, ist es sein ganzes Umfeld
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor der Suchtkranke am Ende ist, ist es sein ganzes Umfeld!
Genauso ist es... Ich bin am Ende und er macht genauso weiter wie die ganze Zeit 😞 ob ihr es glaubt oder nicht ich weiß momentan nicht mehr wie ich fühlen, denken oder handeln soll. Mein Lebensgefährte IST der Meinung er kommt nur weil er nix zu essen hat und der Strom ihm ja abgestellt wurde und er würde mir wieder in den A... treten früher oder später. Natürlich hatte er wieder einen Beutel mit Gras dabei, er hat's mir gezeigt und ne Dose mit weißem Pulver angeblich Koks. Ich hab davon keinen Plan 😪. Mein Lebensgefährte und mein Sohn hatten eigentlich immer ein gutes Verhältnis aber nach allem was vorgefallen war ist das Verhältnis " komisch" geworden und ich stehe immer dazwischen. Wir haben kaum zeit für unsere Beziehung alleine schon wegen der arbeiterei. Und er meinte nur er wolle auch mal ein Wochenende in ruhe. Ich jedoch habe immer Schuldgefühle weil ich nicht für ihn da bin, es ist ein ewiger Kreislauf. Die einen Sagen lass ihn fallen damit er es lernt die nächsten sagen du musst helfen. Na was denn jetzt? Gestern kam ich höre mit dem Zeug auf gehe zur Entgiftung und zur Langzeittherapie dann wieder neeee doch nicht ich geb mir das letzte es ist einfach zum kotzen 😖 danke Brant vielleicht kannst du mir die Augen etwas öffnen 😉
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike

Zitat:
"kam gestern komplett zugedröhnt zu uns" (Beitrag Samstag)


Mal von der männlichen Seite aus gesehen lägen meine Erwartungen an eine Partnerschaft schon höher als
nach einer arbeitsreichen Woche mir einen fressenden und wirres Zeug labernden Vollidioten reinzuziehen.
Das kann nicht der Nabel der Welt sein. Schon eher mal so Richtung Kerzenlicht etc.
Von mir hättest du schon längst den Laufpass gekriegt. Das hat nichts mehr mit in schweren Zeiten
zusammen zu stehen zu tun.
Das ist "Wenn Frauen zu sehr lieben" pur. Ein Buch das ich zwar nicht gelesen habe aber immer
wieder mal höre das es den Leserinnen die Augen etwas geöffnet hat.

Zitat:
...und ne Dose mit weißem Pulver angeblich Koks


und kam nochmals mit einem blauen Auge davon. er darf sie (Sozialstunden) nachholen und
muss nicht ins Gefängnis. schaun wir mal was er draus macht (Originaltext Heike)

Kokain kostete früher immer eine Stange Geld. Seltsam wo die andere Seite doch ist
"nix zu essen und der Strom abgestellt". Da hat der Betreuer ja jetzt eine lohnende Aufgabe.

Zitat:
"gestern kam ich höre mit dem Zeug auf gehe zur Entgiftung und zur Langzeittherapie"


Wie süss. Welche Mutti schmilzt da nicht dahin.

Zitat:
Die einen Sagen lass ihn fallen damit er es lernt die nächsten sagen du musst helfen

Und dein Weg?

S. Brant
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike

Kleiner Nachtrag.

Da zieht sich was wie ein roter Faden durch deine Beiträge. Ich schätze durch
das Schreiben im Forum wird sich daran nicht so viel ändern. Ohne offene Menschen
vor Ort (betroffene Leidensgenossen; vielleicht professionelle Hilfe) wo du dich
fallen lassen kannst in das was ist, deinen wirklichen Schmerz, deine Ängste ohne Schuld
und Schamgesäusel einfach nur erspürst. Ja, wenn das nicht geschieht, sehe ich ehrlich gesagt
schwarz für dich.

Ich bin mittlerweile wirklich an meine Grenzen gestoßen weiß nicht mehr weiter...
Wenn das nicht bald aufhört kann man mich auch in die geschlossene bringen ...
11. Nov 2014

Ich komme mir mittlerweile vor wie eine Maschine aufstehen, arbeiten jedem sein
scheiß erledigen ( kannste hier, kannste da ) und schlafen.
12. Nov 2014

Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll weiss nicht wie ich helfen kann ich bin einfach leer
und ausgepowert, schlafe nicht mehr ohne Tabletten oder falle abends totmüde wie ins
Koma. Ich weiss mir keinen Rat mehr natürlich tut mein Sohn mir leid aber wenn ich wieder
und wieder helfe ändert sich nix...
14. Nov 2014

Ich komme mir vor wie der Idiot der Nation. Aber ich kann doch nicht zu meinem Sohn sagen
er darf nicht kommen
4. Dez 2014

Meine Panikattacken werden immer schlimmer es ist ein ewiger Kreislauf ich
fühle mich oft ohnmächtig weil ich es nicht ertragen kann. Es ist zum heulen.
7. Dez 2014

Ich bin grad so down und kann gar nicht mehr aufhören zu weinen bzw mich beruhigen.
Von allen Seiten bekomme ich nur Druck. Ich weiß einfach nicht mehr weiter...
13. Dez 2014

S. Brant
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Sebatian Brant du hast vollkommen recht. Natürlich habe ich bei seiner Aussage von wegen aufhören usw wieder Hoffnung geschöpft. Entschuldige wenn ich dich das Frage aber bist du selbst Betroffener oder eher die andere Seite? 😌 ich werde mich jetzt auch mal zu einer Drogenberatung begeben für mich ist das leider sehr schwierig aufgrund der Arbeitszeit 😞 aber ich habe jetzt zwischen den Tagen urlaub 😄 lg und danke für deine ehrlichen Worte
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike

Zitat:
Entschuldige wenn ich dich das Frage aber bist du selbst Betroffener oder eher die andere Seite?

Ich sehe mich am ehesten noch als ehemals Betroffener. Wenn du mit der anderen Seite Therapeuten,
Mediziner, Pädagogen, Psychologen usw. meinst damit habe ich nichts am Hut.

Einer meiner Beiträge aus diesem Thread vom 3. Nov 2014 10:40

Zitat:
So knapp zwei Jahrzehnte habe ich inzwischen Zeit gehabt ab und an über meine Rolle als "hilfloser Süchtiger der Unterstützung braucht" zu reflektieren.
Ich habe meine Umgebung damals einfach nur vor den Kopf gestoßen mit Beleidigungen, Drohungen, undurchsichtigen Lügen und ähnlichem.

Beispiel meine Mutter.
Sie hat mir einen guten"Gebrauchten" gekauft, ab und an die vermüllte Wohnung wieder auf Vordermann gebracht, beim Energiekonzern eine nicht unbeträchtliche Summe eingezahlt das ich wieder Strom hatte, mir unzählige Male einen Schein
zugesteckt und ich sah mich nur als Opfer, der sein "Du hast mich doch in die Welt gesetzt" ziemlich erpresserisch einzusetzen wusste.
Meine Mutter ist verbittert und verhärmt gestorben und mit dem nagenden Seelenschmerz mit mir etwas falsch gemacht zu haben.
Offene Aussprachen oder eine Versöhnung hat es leider nicht mehr gegeben.

In vielen Gesprächen mit Angehörigen und Partnern von Süchtigen ist mir inzwischen klar geworden wie sehr diese Umgebungsmenschen der Süchtigen leiden bis hin zu schwersten körperlichen und seelischen Gebrechen.

Oder einer von meinen Beiträgen aus einem anderen Faden.

Zitat:
Ich möchte deinen letzten Absatz mal aufnehmen ohne meine Story im offenen Web detailierter zu erzählen.
Bei mir war es so dass ständig Scene, Pleite samt der berühmten Zigarettenstummel, Körperpflege mau und Kleidung
so lala, vermüllte Wohnung, später Obdachlosigkeit, mich nervlich und gesundheitlich immer mehr an den Abgrund
von Verzweiflung und Ausweglosigkeit führten.
Da kam dann der Punkt wo ich "wusste". Keine grosse Erleuchtung - einfach der eingekerbte tiefsitzende Schock:
Leben oder verrecken.
Ich brauchte keine Therapie und keine Selbsthilfe. Nur nicht mehr ... war in meinem Fall genug. Ich würde es
jedoch eher Gnade als Motivation nennen. Hinzu kam im Lauf der Zeit die Dankbarkeit für das Einfache. Ein
warmer Ofen, ein schlichtes Essen oder auch ein Zahnarztbesuch. Letzteres kam für mich gleich nach dem
Absprung fast einem heiligen Ritual gleich. Denn irgendwie wusste was ich da machte. Nämlich auf die Botschaft meines Körpers zu achten.

Du magst recht haben das Menschen, wie ich, die mit ihrem Leben nicht mehr klar kamen es einfacher haben.
Ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich völlig ungeniert. Die Kehrseite. Ganz unten steigen natürlich auch die
Optionen für Krankenhaus, Irrenhaus oder Leichenhalle erheblich.

Ich bin nicht zurückgekehrt zu den Ursprüngen meiner Sucht (gesellschaftlicher Kompromiss und
Unterdrückung der Gefühle). Von einer gewissen Position aus gesehen bin ich wohl "drüben" geblieben
und das ist gut so. Es ist genau das was ich mir immer für mein Leben wünschte.

Ich hoffe hiermit deine Frage beantwortet zu haben und wünsche dir noch einen erholsamen Wochenendausklang.

S.Brant
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Laurinschen
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2014 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sebastian,
vielen lieben dank erstmal für deine ehrlichen Worte. Genauso wie du es in deiner Sucht beschreibst sieht es bei meinem Sohn aus ( vermüllte Wohnung, fühlt sich alleine usw ) vielleicht hast du sogar ein Stück weit Recht mit dem Satz " wenn Frauen zu sehr lieben " vielleicht bin ich eine Gluckenmutter die ihr Kind stets versucht zu beschützen. Hätte deine Mutter damals an deiner Sucht was ausrichten können?
Ob der Betreuer was ausrichten kann weis ich auch noch nicht so genau nach Aussage von von meinem Sohn kann er erstmal machen Hauptsache er muss sich nicht bemühen, er brauch auch keine Therapie er schafft das alleine und es bringt eh alles nix... Dann ist ihm wieder langweilig und er weiß nicht was er machen soll 😡 da könnt ich platzen. Ich kann auch nicht verstehen wie man so leben kann und will. Das will mir einfach nicht in den Kopf 😣 ich merke nur immer mehr das ich Wut in mir habe weil wir alle versuchen zu helfen, ihn zu unterstützen und er wie du es so schön beschreibst sich einen schönen Lenz macht und am Wochenende Mamas Kühlschrank wie selbstverständlich aufmacht. Auf der anderen Seite ist natürlich die liebe, die Angst ihm passiert was schlimmes. Hat dich das damals eigenlich bei deiner Mutter berührt oder eher kaltgelassen? Ich wünsche dir eine schöne Woche und danke dass es dich gibt 😊
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2014 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike

Die äussere Welt (vermüllte Wohnung, ständig Pleite, gesperrter Strom, kein richtiges Mass beim Essen - nur
hineinstopfen) ist ja im Grunde nur ein Spiegel zur inneren Welt. Deshalb erübrigt sich ja fast die Frage ob mich
die Realität meiner Mutter berührt oder kaltgelassen hat. Das Universum in dem ich Zuhause war, war das eines
eiskalten und getriebenen Gefühlskrüppels, dessen sporadisch auftretenden dramaturgischen Inszenierungen
eigentlich nur emotionaler Dünnschiss waren. Der Zugang aufsteigende Gefühle anzunehmen und auch ihre
Bitterkeit, Süsse oder Schärfe zu erleben war mir damals verschlossen.


Heike hat Folgendes geschrieben:
Hätte deine Mutter damals an deiner Sucht was ausrichten können?

So sehr ich auch die Dringlichkeit und Aufrichtigkeit deiner Frage schätze von meiner Seite aus muss ich
dich mit einer eindeutigen Antwort enttäuschen. Sucht und Gier spielen sich nach all meinen Erfahrungen nicht
auf einer Ebene von Verstand und Ratio ab. Es ist und bleibt wahrscheinlich ein Mysterium.

S. Brant

***

Seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

Khalil Gibran
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Monika
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2014 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laurinschen, hallo Sebastian

Laurinschen, ich kann dir nur immer wieder ans Herz legen eine Angehörigen Therapie zu machen und das auf schnellstem Wege.
Auch wenn es arbeitszeittechnisch nicht einfach ist, irgendeinen Termin wirst du machen können.
Wenn ich deine Zeilen so lese, erinnert es mich an meine eigene Situation, lies wie verzweifelt ich gewesen bin und wie sehr deine Situationen die mit meinem Sohn gleichen, ja manchmal fast schon völlig identisch sind/waren.
Ich habe nun erstmal eine "Erfolgsmeldung" zu posten ( freu mir grad nen Loch im Bauch) Sohn hat seine Wohnung pikobello aufgeräumt, allen Müll entsorgt, aus einem einzigen Aufenthaltszimmer nun endlich Wohn und Schlafzimmer getrennt.
Er sagt und das glaube ich ihm sogar, das er seit drei Wochen clean ist ( er sieht wirklich auch so aus ( Hautfarbe, Augen klar, wieder bei sich selber, aktiv)
Die Wohnung ist zwar gekündigt seitens meines Vermieters, aber die haben ihm noch bis zum 1.3.2015 Zeit gegeben sich etwas neues zu suchen und das will er auch in Angriff nehmen. ( schätze die wollen die Kosten für die Räumungsklage sparen )
Er schmiedet wieder Pläne für seine Zukunft, hat wieder eine Aushilfsarbeitsstelle gefunden wo er zwei/drei mal die Woche arbeiten geht.
Und das schönste ist, das ganze funktionierte tatsächlich ohne mein Zutun Smile
Er sagte gestern zu mir, er wäre jetzt 30 und er hätte sich überlegt das es so nicht weiter gehen könnte. Zugedröhnt wäre ihm alles egal gewesen, aber jetzt mit klarem Kopf sähe er alles anders, hätte sich Gedanken gemacht über alles.
Wenn es tatsächlich an dem so ist wie er sagt ... Yippie, es geht wieder aufwärts !
Wobei ich einen Rückfall natürlich im Hinterkopf behalte, ohne dieses zu äußern. Kenne ja das ewige hin und her, rauf und runter zur Genüge.
Ich würde mir natürlich wünschen das der Schalter im Kopf umgelegt ist, aber das wird halt die Zukunft zeigen ob dem auch so ist.
Die ersten Schritte läuft er ja nun alleine und ich freu mich drüber.
Ist ein super schönes Weihnachtsgeschenk für mich.
Natürlich muss ich jetzt aufpassen nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen und zu glauben das ich ihm auf seinem Weg wieder unbedingt helfen muss.
Also heisst es jetzt Zähne zusammen beissen und die Hände in die Hosentaschen zu tun und seinen Schritten kommentarlos zuzuschauen, egal wo sie hinführen. Er ist und bleibt eigenverantwortlich für sein Leben, egal in welcher Form er dieses leben möchte.
Es fehlen noch 5 cm an der die Nabelschnur hängt (gedanklich) die schaffen wir auch noch Smile
Auf jeden Fall fühle ich mich wieder wie ein Fels in der Brandung, jeden Tag ein Stück mehr.
Sebastian, Dir danke ich für deine offenen, klaren Worte hier in meinem Tread.
Sie haben mir sehr geholfen diesen Weg weiter zu gehen, zu straucheln, wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen.
Deine Sichtweise hat mich verstehen lassen , danke dafür.
Und an Laurinschen nocheinmal die Bitte, hole dir Unterstützung von außen.
Falls wir uns nicht mehr lesen vor den Feiertagen, ich wünsche euch und allen hier im Forum ein schönes Weihnachtsfest und gesunde Feiertage im Kreise euer Lieben.
Bis denni
Monika
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