Ich habe keine Kraft mehr

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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2013 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Am Anfang habe ich Suchtmittel definitiv nur zum Spaß genommen aber am Ende hatte das nicht mehr so viel mit Spaß zu tun. Ich hab es halt einfach gelernt das es das Beste sein kann sich zuzudröhnen (oder zumindest erträglicher) und ohne wurde es immer schwerer. Außerdem kommt bei mir dazu das ich halt nicht mehr arbeite und meinen eigenen Haushalt habe. Ich hab das Leben ohne Suchtmittel ganz verlernt und die Langeweile hat mich so genervt. Es ist halt auch beschissen gelaufen.

Wie Du schon geschrieben hast, ich hab ohne Stoff auch keinen Bock mehr auf Urlaub oder was anderes gehabt. Wie soll ich denn z.B. im Urlaub an was zum Rauchen kommen.

Keine Ahnung, ich bin schon enttäuscht von mir und nicht nur von mir. Es stresst mich jetzt noch das egal was ich unternehmen wollte. Schwimmbad, Kino, Kneipe, Disco, mein Kumpel wollte nur Kiffen. Es hat nichtmal gereicht um mal raus zu gehen nach dem Joint, egal wohin!

Aber Du hast schon recht, das was ich jetzt bin, bin einfach ich. Wenns mir zuviel wurde im Leben hab ich mich gedröhnt anstatt was zu ändern und neu anzufangen!

Ich denk mir halt immer, auch andere Menschen bekommen schwere Krankheiten ohne Suchtmittel, man muss sein Glück nicht auch noch bei jeder Gelegenheit rausfordern, jetzt geh ich noch eine rauchen und dann gehts vorn TV!

Ich wünsch Dir weiterhin viel Glück newlife!
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2013 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

anny hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
Monika fühle dich mal virtuell umarmt.
Weißt du, ich finde das Verhalten ja mal wieder mehr als unmöglich.

Wie kommt man dazu, die Person die man angeblich liebt derartig zu belasten?
Ich glaube nicht daran dass er das durchzieht, kenne ihn aber natürlich auch nicht.
Ich denke, wenn das ernst wäre:
Dann hätte er es getan und dir schriftlich gesagt was er fühlt.
Oder er wäre vorher nochmal gekommen und hätte sich ausgesprochen, aber ohne all die Androhungen usw.
Das ist doch echt unmöglich dich so stehen zu lassen.

Ich persönlich würde die Polizei rufen. Entweder nutzt er dann die Hilfe die ihm angeboten wird oder eben nicht. Dann hast du aber wirklich alles getan.
Wie gesagt, das Verhalten empfinde ich entweder als Hilfeschrei oder als weiteren Versuch sich als armes, leidendes Wesen darzustellen.
Funktioniert ja auch irgendwie.

Aber Respekt, du hast dich nicht drauf eingelassen und es geschafft dich abzugrenzen. Auch wenn du nun gedanklich am Ende bist.

Ich denke ja, dass man einem erwachsenen Mann auch diese Wahl lassen sollte.
Aber dann sollte er das auch tun, ohne dich derartig zurückzulassen.
Er hat DIR nun irgendwie die Entscheidung überlassen und das finde ich ganz mies.

LG


Ja anny, da gebe ich dir Recht. Nur, ob ihm das bewußt ist ? Ich denke nicht.

Meine Entscheidung mit Magenschmerzen und Bauchkrämpfen den Tag einfach abzuwarten und mich ruhig zu verhalten hat sich im nachhinein als richtig erwiesen. Dem Himmel sei Dank oder wem auch immer - er hat sich gemeldet.

Er habe drüber nachgedacht und finde meine Idee garnicht mal so schlecht.
Dh. wir kümmern uns jetzt um eine Unterbringung in einer Klinik. Er geht freiwillig und das finde ich doch viel besser als so eine Zwangseinweisung.

Werde versuchen ihn über die Akut Schiene schnellstens irgendwo unter zu bekommen, sodaß er ärztliche Hilfe bekommt.

Ich selber habe ihm zugesichert das ich nach wie vor hinter ihm stehe und nicht aufgebe die Möglichkeiten zu suchen und zu nutzen das er wieder gesund werden kann. Natürlich nur im vertretbaren Rahmen, weiterhin ohne finanzielle Hilfe und ohne den Aufwand den ich in der Vergangenheit betrieben habe.

Drückt mir bitte die Daumen das ich ihn problemlos über,s Wochenende bekomme ... ansonsten werd ich sicher die Polizei oder den Krankenwagen rufen, falls ich merke das er wieder abstürzt.

für euch alle die besten Wünsche, ich melde mich
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goazauber
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2013 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

ach mensch,das sind ja gute neuigkeiten...drücke euch alle daumen...vielleicht bekommt er ja doch die kurve und lernt in der therapie,besser mit sich um zu gehen...
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2013 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hab da ganz schön schlechte Erfahrungen gemacht wenn ich selbst nen Platz in ner Klinik gesucht habe. So hab ich nie nen Platz bekommen. Aber wehe ich bin in der Notaufnahme gelandet, da hieß es dann Sie können mich in diesem Zustand nicht mehr weg lassen. Entweder ich gehe freiwilig mit oder Sie müssen die Polizei holen. Das ich schon ein paar Wochen am Telefon versucht habe mir in der Klinik ein Bett zu organisieren interessierte da keinen. Vielleicht ist es den Kliniken lieber Sie dürfen Ihre Patienten erstmal paar Tage in der Geschlossenen quälen ohne das Sie viel Rechte haben!

Wünsche Euch viel Glück!
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Monika
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2013 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Morgendliche Hiobsbotschaft

Wollte ihn wecken weil er ja zum Arzt wollte, sich die Überweisung holen -
steht er zitternd wie Espenlaub in der Tür und sagt er ginge am Montag - ihm geht es körperlich nicht gut.
Ich sagte "okay" dann geh halt Montag wenn du meinst es geht dir Montag besser?
Beim Weggehen drehe ich mich nochmal zu ihm um und heissa, das zittern ist
urplötzlich weg ...
Ich glaub ich hab da einen super Schauspieler aus dem Bett geholt !

Naja, warten wir,s ab.
Besorgt er sich die Papiere am Montag nicht, kümmere ich mich auch nicht um die Aufnahme in einer Klinik - ganz einfach.

Ich denke, wenn es ihm ernst wäre, wäre er heute morgen losgestiefelt !

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende
lg
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2013 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Mir fällt da immernoch Zeug ein was ich dazu schreiben könnte, habe meinen Eltern zum Beispiel auch meine Schmerzen vom Drogenkonsum verheimlicht usw. ich wollte mich lieber umbringen als zuzugeben das ich mich kaputt gamacht habe.

So kindisches Gezappel würde ich mir aber auch nicht geben, das sind mir meine Kommentare auch fast schon zu schade.

Mir stinkt schon ordentlich wenn ich sowas lese das ich überhaupt jemals in diese Kreise geraten bin!
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das Wochenende ist vorbei und er war heute morgen bei seinem Hausarzt und hat sich die Überweisung zu seiner Neurologin geholt. Mittwoch hat er dort Termin, da will er sich die Einweisung in eine Klinik holen, die sich mit Drogenindizierte Psychosen auskennen und ihn behandeln würden.
Er sagt das er seit dem Konsum von Pilzen öfters Trugbilder habe - manchmal meint er jemand stände vor seiner Wohnungstür - oder aber mache er Dinge ohne nachzudenken und bemerke plötzlich das er dies nicht bewußt mache sondern irgendwie "Fremdgesteuert". Er hat die Veränderungen in seinem Gehirn bemerkt und ich glaube da hat er richtig Bammel vor, das die bleiben.
Im Moment konsumiert er nicht, hat auch keine finanziellen Mittel dafür, hat aber noch genug zu essen und zu trinken daheim.
Ich habe beschlossen das ich versuchen werde einen "Betreuer" für ihn zu finden, da ich das seelisch und nervlich einfach nicht mehr aushalte.
Die letzten Tage waren einfach zuviel für mich.
Er hat viel wirres Zeug geredet, viele Geschichten erzählt von seinem "Glücksgefühl" das er ohne Drogen nicht hätte - hat mich gefragt ob ich jemals in meinem Leben glücklich gewesen wäre und das ich wissen müsse das, wenn er sich etwas antun würde, das er dieses mache weil er keine andere Perspektive mehr hätte und und und. Ich kann das alles nicht nachvollziehen.
Bis zu einem gewissen Grad schon, da ich viel gelesen habe darüber, aber nun wird mir seine Denkweise zu abstrakt, zu abgefahren, zu unrealistisch.
Tatsache ist das er nicht alleine leben kann, das er den Großteil seines Einkommens in Drogen umwandelt und das seine Existenz ohne ärztliche Hilfe im Moment nicht möglich ist.
Er ist wirklich krank und dabei bin ICH irgendwie der falsche Ansprechpartner.
Kenne mich in medizinischen Dingen nicht so gut aus usw.
Ich werde ihm noch helfen in Therapie zu kommen und zwischenzeitlich jemanden organisieren an den er sich wenden kann wenn er entlassen wird, oder selber abbricht.
Ich habe erkennen müssen das ich als Mutter einfach nicht geeignet bin das auszuhalten. Die Coabhängigkeit die mich schon wieder in ihrem Bann hat, muss einfach irgendwann einmal ein Ende haben.
ICH WILL DAS ALLES NICHT MEHR !
Kann schon wieder nächtelang kein Auge zumachen, alles dreht sich wieder nur um ihn, meine Ängste und Sorgen werden immer größer und immer mehr, damit muss einfach Schluss sein.
Ich werde ihn in andere Hände geben und hoffen das er gesund werden kann.
Und ich hoffe das wir bald eine Klinik finden die ihn aufnehmen und behandeln.
lg Monika
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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Monika,
bitte sorge jetzt erst einmal für DICH.
Hole dir Hilfe, in welcher Form auch immer. Es gibt gute Angehörigengruppen, Psychologen und auch die Drobs hat teilweise recht fähige Sozialarbeiter mit denen du sprechen könntest.

Versuche dich auch emotional ein wenig abzugrenzen. Ich habe oft erlebt, dass die Angehörigen deutlich früher am Ende ihrer Kräfte waren als die Süchtigen selber.

Deine Geschichte erinnert mich an eine Homepage die ich seit langem mitlese.
Dort beschreibt eine Mutter in einer Art Tagebuch, wie sie die Sucht ihres Sohnes erlebt. Der Sohn hat eine drogeninduzierte Psychose, sie schildert dann über viele Jahre wie sie und die Familie den Sohn begleiten und versuchen ihm zu helfen.

Es ist erschütternd, denn irgendwann ist die Mutter selber in stationärer psychatrischer Behandlung, die ganze Familie ist angeschlagen und leidet.

Ich stelle dir den Link ein, vielleicht magst du mal lesen. Dort kannst du dich vielleicht mit anderen Betroffenen austauschen oder dir zumindest das Gefühl holen nicht alleine zu sein.

Pass auf dich auf.

Alles Gute
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 07:07    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.bittere-traenen.de/

Das ist die Seite die ich meine.
Habt alle einen schönen Tag, genießt die Sonne.










Zeichenregel-Zeichenregel-Zeichenregel-Zeichenregel-Zeichenregel
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Elke
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte Monika, gib ihn jetzt nicht auf. Nicht jetzt, wo es ihm psychisch so dreckig geht, er freiwillig in die Klinik und anschließend zur Therapie will. Er braucht seine Familie und keinen Betreuer. Ich glaube dir, dass du mit den Nerven am Ende bist. Nutze auch die Zeit seines Klinik-Aufenthalts, um dich selbst zu erholen. Mache ihm Mut, bestärke ihn darin, durchzuhalten.

Wie sieht es mit seinem Vater aus? Hat er den Kontakt seit dem Rauswurf ganz abgebrochen oder besucht und spricht er mal mit ihm? Wie hat sein Verhältnis zum Vater überhaupt vor dem Rauswurf ausgesehen? Er wurde mit 19 ja schon sehr früh rausgeworfen. Er hatte auch schon sehr früh eine eigene Wohnung. Freunde hat er sicher auch nicht, wenn er sich allein zu Hause abdichtet. Hat er vielleicht alte, cleane Freunde, die du mit einbeziehen könntest und die mal mit ihm reden würden? Es macht sehr viel aus, wenn ein Mensch merkt, dass er Leutchen hinter sich hat, denen sein Schicksal nicht egal ist.

Co-Abhängigkeit ist ein Schicksal, genau wie es für dein Sohn Schicksal war, dass er bei seinem Vater aufwachsen musste. Er konnte damals nichts beeinflussen, ebenso kannst du seine Abhängigkeit nicht beeinflussen, aber du kannst ihm helfen.

Es stimmt, was anny geschrieben hat, dass Angehörige oft deutlich früher am Ende ihrer Kräfte sind als die Süchtigen selber. Als Angehöriger hat man nun mal keinen "dichten Kopf", man bekommt alles genau mit, sieht, wie sich das Kind selbst zugrunde richtet und sein Leben zerstört.

Wie der Suchtberater schon gesagt hat, wird es vielleicht Rückfälle geben. Aber glaube daran, dass er es schafft. Vielleicht kannst du während der Therapie mit ihm Zukunftspläne schmieden. Also Dinge, worauf es sich lohnt, zu sparen - z. B. den Führerschein, ein Auto, eine Reise usw. Das könntest du mit dem Kompromiss verbinden, dass du dich um seine Finanzen kümmerst.

Der Sohn einer Bekannten ist fast 40 und auch polytox. Er ist in die Fremde zum Arbeiten gezogen und als sie gemerkt hat, dass er da im Alkohol und in den Drogen verwahrlost ist, hat sie ihn wieder nach Hause geholt. Er hat seine eigene Wohnung in der Nähe der Elternwohnung, sie teilt ihm sein Geld ein und er kommt täglich zum Essen. So läuft es ganz gut.

Dein Sohn hat erst eine Therapie gemacht, wollte aber weiter konsumieren, weil er die Drogenerfahrungen so schön gefunden hat. Das sind wohl die berühmten Runden, die jeder Abhängige bis zur Cleanheit drehen muss. Mit seiner derzeitigen Psychose wird er mit den nächsten negativen Erfahrungen konfrontiert. Dass er immer noch so positiv über Drogen spricht, wird wohl an seiner Psychose liegen. Vielleicht versucht er es sich auch nur schönzureden, damit er nicht noch tiefer in die Psychose rutscht. Innerlich scheint er ja doch anders zu denken, ansonsten würde er sich nicht freiwillig Hilfe suchen, wär am Montag nicht zum Hausarzt gegangen.

Ich weiß nicht, ob es ein Tipp ist und ob ich das überhaupt so sagen darf, aber wenn er die Therapie abbrechen sollte oder danach seinem Suchtdruck nachgeben will - vielleicht könnte ihm da Cannabis helfen? Es wäre immerhin besser als Alkohol oder andere Drogen und er könnte irgendwann leichter damit aufhören, ohne seine Organe geschädigt zu haben. Mein Sohn, der ein dreiviertel Jahr Crystal konsumiert hat, hat sich auf diese Art von Crystal entzogen. Besser wäre natürlich, wenn ihm die Psychose jetzt gereicht hat und er auf alles in Zukunft verzichten könnte. Das wünsche ich euch.

Und dir wünsche ich viel Kraft. Dass du momentan so am Boden nach den schweren Tagen bist, verstehe ich absolut, mir ging es auch so. Aber du wirst während seinem Klinikaufenthalt neue Kraft bekommen und die investiere in ihn, indem du ihm immer wieder zeigst, dass du für ihn da bist. Schön wäre es, wenn der Vater auch mitziehen würde.

Liebe Grüße
Elke
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 17. Jul 2013 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Moin moin Anny, herzlichen Dank für den Link, ich werde beizeiten einmal hereinschauen.
Im übrigen hast du Recht, ich muss mir ein wenig Unterstützung gönnen von fachlicher Seite aus, werde bei unseren Drobs anrufen und einen Termin machen.
Heute fahren wir ja erstmal zu seiner Neurologin, die allerdings in Urlaub ist und nur die Vertretung da. Werde sehen was dabei herauskommt.

Liebe Elke, ich habe mich vieleicht mißverständlich ausgedrückt. Selbstverständlich lasse ich ihn jetzt nicht alleine und gehe diesen Weg mit.
Ich wünsche mir einen Betreuer wenn er diese Therapie abbricht und weiter Drogen nimmt - wenn du verstehst was ich meine.
Wir befinden uns seit Jahren in einer Endlosschleife mit ihm. Auch die Regelung der finanziellen Angelegenheiten habe ich schon durch. Sein Einkommen eingeteilt, das Theater erleben müssen wenn er mehr Geld haben wollte als ihm zustand. Da kamen dann die unmöglichsten Erklärungen, er habe dann und dann nur das und das erhalten, also fehle noch der und der Betrag usw. Oder ich brauche UNBEDINGT das und das, gib mir mein Geld, es gehört mir, nicht dir und und. Nein, das tu ich mir nicht mehr an.
Sein Vater ist vor fünf Jahren an einer schweren Herzerkrankung verstorben.
Nach dem Rauswurf bei ihm hat sich sein Vater nicht mehr um ihn gekümmert.
Im nachhinein habe ich erfahren das mein Sohn das Konto seines Vaters leer geräumt hat, ihn bestohlen usw.
Er hatte bis zum Tod seines Vaters auch keinerlei Kontakt mehr mit ihm.
Heute sagt er das ihm das sehr zusetze, weil er die Angelegenheit vor seinem Tod nicht mehr mit ihm klären konnte. Noch heute weigert er sich an das Grab seines Vaters zu gehen.
Mag sein das das alles mit eine Rolle spielt, ich weiss es nicht.
Einen cleanen Freundeskreis gibt es nicht. Selbst die ehemaligen Arbeitskollegen gehen nach der Arbeit ihr Bierchen trinken - für einen Poly natürlich nicht geeignet. Alle anderen "Freunde" sind "Feierfreunde" alle kiffen oder nehmen andere Drogen.
Hab ja selber schon den Gedanken gehabt das er wieder auf THC umsteigen soll, wenn er es denn nun garnicht lassen kann, aber er hat mir da eine Rechnung aufgestellt die ich absolut nachvollziehen kann.
1 Gramm THC kostet bei seinem Dealer 15 Euro, die Fahrt hin und zurück zu seinem "Kumpel" kostet 10 Euro, dh. er müßte sich schon mehr mitbringen damit es sich rechnet. Hat er aber 5 Gramm zuhause, verbraucht er diese auch sofort. Das läßt sich also nicht finanzieren
Ist ein reines Rechenexempel. Er sagt das lediglich der Selbstaufzug der Pflanzen eine Lösung wäre, lediglich das Eqipment käme einmalig auf 500 - 1000 Euro.
So, später mehr, wir müssen los
lg Monika
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Monika
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2013 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wegen Eigengefährdung hat er sofort ein freies Bett bekommen !
Er muss allerdings ersteinmal einen stationären Entzug machen ( lebt ja schon paar Tage ohne ) und danach wird er psychatrisch weiterbehandelt und zwar stationär.
Morgen früh fahre ich ihn in die Klinik, er packt gerade seine sieben Sachen zusammen.
Ich hoffe Runde zwei bringt uns wieder ein Stück weiter.
lg Monika
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PumpsnRoses
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2013 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika,

erstmal,ich kann es nachvollziehen das du auf dem Zahnfleisch gehst. Das es schöneres im Leben gibt als die Suchterkrankung des eigenen Kindes, stimmt auch.
Das man irgendwann vielleicht kein Licht mehr sieht, auch das kann ich verstehen.

Was mich richtig aufhorchen lässt, ist die Sache, und ich denke mal das ich dich da richtig verstanden habe, das du deinen Sohn bei einem erneuten Rückfall fallen lassen willst.
Weiß er das? Wenn ja, setzt du ihn jetzt schon immens unter Druck und falls Nein, dann wird es ihm höchstwahrscheinlich total den Boden unter den Füßen wegziehen und er wird eventuell total abrutschen, sollte es zum worst case kommen.

Hast du dich mal informiert was ein Betreuer macht? Glaubst du allen ernstes, das ein absoluter fremder Mensch, der dafür ausgebildet ist Finanzen zu regeln, Ämtergänge zu begleiten, beim einkaufen zu helfen usw. Mutterliebe ersetzen kann? Noch dazu kommt es extrem darauf an, an welchen Betreuer man gerät. Es gibt sehr gute, aber auch sehr schlechte.
Das dieser Betreuer deinen Sohn nur ein paar wenige Stunden pro Monat unterstützt, weißt du?
Mal ganz abgesehen davon was es psychisch mit deinem Sohn macht, wenn du ihn wegen einem Rückfall sitzen lässt.

Das Sucht eine Krankheit ist, die nicht mal eben verschwindet weil man im Krankenhaus oder auf Therapie war, ist dir klar?
Denkst du, er wird absichtlich rückfällig?
Glaubst du für ihn ist das nicht frustrierend und beschämend?
Denkst du, er tut das um dich zu ärgern?


Die ganzen Dinge die du aufgezählt hast, wie klauen,lügen und betrügen, die zeigen doch deutlich das er schon ziemlich tief in der Sucht steckt. Du sagst selbst es sind einige Jahre vergangen.
Eine Sucht, die sich über mehrere Jahre verfestigt, löst sich nicht innerhalb eines Jahres. Höchstens bei Cannabis vielleicht. Und auch die Ursache die zur Sucht führte, ist ja wohl noch nicht beseitigt. Wurde diesbezüglich überhaupt mal geschaut warum,weshalb,wieso er damit angefangen hat? Neugier allein macht noch keine Sucht. Dann probiert man alles mal durch und gut ist. Wenn man dabeibleibt hat das meist Ursachen. Ich kenne niemanden der keine Gründe für seinen Konsum hat.

Wenn ich deine Zeilen so lese, dann steht in fast jedem Satz...er hat dies getan, er hat das getan und dort war er auch noch böse.
Für mich klingt das alles iwie nach einer Mutter die ihrem Sohn keine Liebe (mehr?) entgegen bringen kann, die ihn loswerden will, weil sie von alldem die Nase voll hat. Ich weiß auch wie verzweifelte Mütter klingen, die alles für ihr Kind tun würden(Nein,keine Co-Abhängigkeit sondern echte Unterstützung und Hilfe). Du klingst einfach nur verbittert. Das ist dein gutes Recht. Aber es erklärt auch den Hilferuf deines Sohnes, in Form der Selbstmordandrohung. Wenn ich in eine Psychose gleiten würde, hätte das Gefühl ich werde wahnsinnig..wüsste aber auch das es mir unendlich schwer fällt die Finger vom Auslöser,den Drogen, zu lassen...und dann eine Mutter mit völligem Unverständnis hätte(hab ich übrigens auch, aber ich hab anderweitig Halt im Leben),...was hält ihn denn dann im Leben,seiner Meinung nach? Genau,nichts.


Überlegen sie gut, ob sie sich nicht Hilfe und Unterstützung holen damit sie vorbereitet sind, sich gut auskennen, mit Hilfe der anderen auch mal Pausen für sich zum durchatmen haben...ABER, ihren Sohn auch bei Rückfällen( ja,Mehrzahl, das kann immer wieder passieren,wichtig ist wie man damit umgeht) zu unterstützen und ihm vor allem das Gefühl geben geliebt zu werden und in ihnen einen Menschen zu haben, auf den er bauen kann,der für ihn da ist.

Gerade wenn er auch psychische Probleme hat, kann es sonst auch mal fürchterlich schief gehen. Das kann es so auch, aber sie wissen dann für sich, das sie alles getan haben um ihm zu helfen.

Falls die Zeilen etwas aggressiver geschrieben sind als es normalerweise meine Art ist, so liegt es daran, das ich absolut nicht nachvollziehen kann, wie eine Mutter auch nur auf die Idee kommen kann, ihr Kind fallen zu lassen. Ich bin selbst Mutter, meine Tochter ist 14. Ich könnte sie niemals im Stich lassen. Egal was passiert.
Das ich selbst süchtig bin, werden sie sich sicher schon gedacht haben. Ich bin mittlerweile 20Jahre schwer abhängig, bin jetzt 32. Hab 12Entgiftungen und einen Therapieversuch hinter mir. Beikonsum habe ich trotz jahrelanger Substitution teilweise heute noch. Hätte es in meinem Leben nicht immer wieder Menschen gegeben die an mich geglaubt haben, wäre ich jetzt tot.

Nehmen sie ihrem Sohn diese Chance nicht. Selbst wenn nicht immer alles rund läuft, glauben sie an ihn. Er ist doch ihr Sohn.
Stellen sie sich in Situationen wo ihnen der Kragen zu platzen droht, ihren Sohn im Säuglingsalter vor. Das erste Lächeln, das erste Zähnchen, als er das erste Mal Mama sagte.

Vergessen sie ihre Liebe zu ihm nicht.
Ich wünsche ihnen beiden alles Gute.

Rose
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Sonnentag
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.07.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2013 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tief schnauf...

Ich bin hier nur stiller Mitleser, und kenn mich nicht wirklich mit diesem Ganzen, was eine Sucht mitbringt aus.

Monika, klasse, dass dein Sohn jetzt gleich diesen Platz bekommen hat!

Mutterliebe, ist etwas ganz tolles und starkes, inniges, nie aufhörendes.(Ausnahmen bestätigen die Regel).

Und ich finde Monika zeigt ihre Mutterliebe absolut. Sonst hätte sie wohl nicht so lange durchgehalten, immer und immer wieder sich Gedanken gemacht und geholfen.

Doch Monika ist auch eine eigene Persönlichkeit, und muss auch auf sich schauen. Weil wenns ihr so schlecht geht, dass nichts mehr geht, ... dann kann sie auch ihrem Sohn nicht mehr weiterhelfen bzw. unterstützen.

Ich habe nichts von fallenlassen gelesen...

Ich wünsche hier ALLEN ganz viel Kraft und Energie!
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Monika
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Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2013 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Rose

Gerade habe ich meinen Sohn in die Entgiftung gebracht und er hat es sich auch schon wieder überlegt das er eigentlich doch lieber wieder mit nach hause möchte. Jedenfalls sagt er mache er dort seine Therapie nicht. Woanders vieleicht ja, aber dort nicht.
Dh. für mich, die nächsten Tage kommt sein Anruf, hol mich bitte ab, ich möchte nicht hier bleiben
Und Muttern setzt sich ins Auto und holt den Jungen dort wieder ab.
Nein Rose, so kann es einfach nicht weitergehen.
Jeder definiert das "fallen lassen " irgendwie anders. Für mich heisst das NICHT das ich meinen Sohn nicht (mehr) liebe wie du schreibst, oder ihn gar loswerden will. Nein, so meine ich es NICHT.
Was ein Betreuer bedeutet weiss ich nur im groben. Ich bin allerdings nur der Meinung das es nicht sein kann, das er sein ganzes Geld für die Drogen ausgibt und ich, aufgrund meiner "Mutterpflichten" den Rest des Monats für ihn aufkommen muss.
Natürlich werden auch zwei Personen davon satt wenn man einen Liter Wasser mehr an die Suppe macht, davon rede ich nicht.
Aber wenn Sohn dann wie selbstverständlich mal eben drei Schnitzel verputzt und den meinigen Kühlschrank benutzt als ob es sein eigener wäre - da stoße ich schon an meine Grenzen, denn auch ich muss für mein Gehalt arbeiten.
Das mal so als Beispiel warum ich mir einen Betreuer für meinen Jungen wünsche.
Es wird eh nicht dazu kommen das er einen bekommt, aber mir den zu wünschen liegt ja nicht fern.
Ich kann auch nicht nachvollziehen wie man in so einer Situation sich die Therapiestätte nach Anzahl der 1 oder 2 oder 3 Bett Zimmer aussuchen möchte, das man bemängelt das in dem Ort ja garnichts "los" sei und die Pizzabestellmöglichkeiten nicht so gegeben sind wie ich sie mir vorstelle.
Naja, und da es mir da nicht gefällt, breche ich halt ab und fahre wieder nach hause.
Ich denke eher, wenn ich wirklich aufhören will zu konsumieren, nutze ich jedwede Möglichkeit dazu davon wegzukommen die mir geboten wird.
Und nein, meine eigenen Gedanken habe ich nur hier niedergeschrieben, darüber spreche ich mit meinem Sohn nicht.
Ich will ja auch den Kontakt nicht abbrechen oder sonstwas. Möchte ihm ja helfen auf die eigenen Füße zu kommen.
Und das geht halt nicht wenn er sich immer wieder in den mütterlichen Schoß fallen läßt das Mamili alles regelt und Wege für ihn geht, die er selbst gehen muss. Meine Liebe entziehen, das würde ich NIEMALS.
Mein nächster Schritt sind jetzt die Drobs oder eine Angehörigenberatung.
Danach sehe ich weiter.
lg und alles gute für dich
Monika
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