Alkohol in einem Studileben

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pipboy
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 14. Okt 2013 16:38    Titel: Alkohol in einem Studileben Antworten mit Zitat

guten tag,

seit etwa 3 monaten denke ich darüber nach, ob ich ein problem mit dem alkohol habe. ich bin 25, studiere und in meinem umfeld ist dieses problem sehr groß vertreten.

aus meinem engeren freundeskreis waren/sind 50% in therapie - die meisten wegen alkohol, aber auch andere drogen sind dabei. ich habe nun noch keine therapie angefangen, da ich nicht wirklich die zeit dazu habe. ich muss mein leben finanzieren durch einen job, und natürlich auch studieren. deswegen wollte ich erstmal diesen weg gehen und anonym mit menschen im internet darüber reden, da ich gemerkt habe, dass die gespräche mit freunden weitergeholfen haben, allerdings ich auch immer gerne die perspektive von fremden dazu hören würde.

nun mal zu meinem bisherigen konsum. es verläuft „wellenartig“. am anfang des jahres habe ich kaum konsumiert, da ich dort die abschlussarbeit des ersten studienabschlusses geschrieben habe. danach kam dann eine lange phase in der ich nix zu tun habe. ich und freunde von mir haben so eine art studentenkneipe, in der wir frei trinken können (während der arbeit, bzw. wennn wir an dem abend arbeiten). naja, jedenfalls führte diese freie zeit dazu, dass ich immer öfter dort mit veranstaltungen gemacht habe, und dementsprechend oft getrunken habe. meist war das so 5x die woche (ausnahme sonntag und mittwoch), mal „nur“ 3-4 x 0,33 bier, am wochenende meist die biere und dazu 3 longdrinks und 4,5 kurze schnäpse.

danach begann dann mein job - ich muss dort auto fahren - weshalb 2 tage die woche dazu gekommen sind, an denen ich nicht trinke. da ich oft diese berichte in den zeitungen lese, von leuten mit restalk im blut beim auto fahren ...würde ich das niemals tun.

deswegen ist es seit einem monat wieder so, dass ich nur fr+sa trinke, etwa im rahmen 2-3 bier, 2-3 schnaps, 1 xlongdrink. allerdings auch nicht zwingend, dieses wochenende war ich freitag auf einer party und habe entsprechend getrunken, am samstag allerdings komplett nüchtern geblieben.

jetzt geht in einer woche zum glück auch das semester los und ich versuche dort viel zu arbeiten, was besser funktioniert wenn ich in einer guten geistlichen verfassung bin. ich merke zumindest, das, wenn ich 3 tage am stück nix trinke ich konzentrierter bin beim schreiben/lesen/nachdenken.

allerdings bin ich auch erst 25 und im studentischen umfeld ist es ziemlich schwer menschen kennenzulernen und gleichzeitig gar keinen alkohol zu trinken.

nun frage ich mich:

- bin ich auf einem guten weg?
- sollte ich versuchen komplett abstinent zu bleiben, oder, wie es ein freund tut, mich auf bier zu beschränken und z.b. keine kurzen schnäpse mehr zu trinken?
- habt ihr noch weitere empfehlungen?
- (da ich auch raucher bin) ...sollte ich mit beiden drogen aufhören, oder zuerst dann eine, dann das andere beenden? ich will nicht, das es mich überfordert...
- bin ich überhaupt süchtig?
- sollte ich mir neue freunde suchen und mich aus diesem umfeld verabschieden?

falls ihr fragen habt, schreibt einfach. diesen text niederzuschreiben hat schonmal gut getan Smile
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Coolbert
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2013 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zu deinen Fragen:
Ja, du bist Alkoholsüchtig, allerdings nicht auf so einem Niveau, dass es dich völlig aus der Bahn kegelt. Vielmehr auf einem sozial akzeptierten Niveau. Ich kann mir auch vorstellen, dass du da noch recht gut von loskommen kannst, und spätestens dann, wenn dein Umfeld nach dem Studium wechselt, wird das auch leichter. Wenn du jetzt anfangen willst, ist das auch gut, und ich würde mit den Drogen anfangen, dann den Alkohol.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2013 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo pipboy,

Dein Trinkverhalten würde ich noch als durchaus normal und gesellschaftlich akzeptabel bezeichnen. Es ist gut, dass Du Dir Gedanken über die Folgen und die Menge Deines Alkoholkonsums machst. Wir haben damals, als wir in Deinem Alter waren, alle gesoffen, aber die wenigsten haben später Probleme damit bekommen. Wichtig finde ich, nicht zu viel Schnaps zu trinken, am besten nur als Ausnahme. Ebenso halte ich den alten Spruch: "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" für bedenkenswert. Soll heißen: Wenn Du wirklich lernen musst und/oder Prüfungen anstehen, sollte der Alkoholkonsum absolut tabu sein.

Keinesfalls möchte ich den Alkohol verharmlosen! Allerdings finde ich es merkwürdig, dass Du schreibst, dass eine Menge Leute in Deinem Umfeld sich in Therapie begeben haben. Es sollte doch möglich sein, ein unbeschwertes und auch mal feucht-fröhliches Studentenleben zu führen, ohne gleich zum Therapeuten rennen zu müssen? Oder steckt eventuell mehr dahinter? Welche Drogen sind denn so im Umlauf bei "Deinen" Leuten und wie heftig ist der Konsum?

Wenn Du Dich wohler fühlst oder Angst hast, mittelfristig nicht zurechtzukommen, kannst Du mit dem Trinken ja erstmal komplett aufhören. Klüger ist es in jedem Fall. Dass Du ganz ohne Suff niemanden mehr kennenlernen kannst, glaube ich irgendwie nicht. Eher ist es so, dass die Gesellschaft alkoholisierter Menschen nicht so erstrebenswert erscheint, wenn man selbst nicht mittrinkt.

Alkohol ist meiner Ansicht nach eines der schlimmsten Suchtmittel überhaupt. Aber man kann damit leben. Sorgen würde ich mir machen, wenn du feststellst, dass Du Dich auf das Saufen am Wochenende so richtig freust und das erste Bier in hoher Geschwindigkeit runterschüttest, während das zweite schon bestellt ist.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2013 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

schön, dass du geschrieben hast. Du befassest dich mit dem Thema und setzt dich damit kritisch auseinander.
Ich sehe es so, wie veilchenfee. Du bist nicht süchtig, sondern bist eben in einer Phase, wo Trinken eben auch dazu gehört und du kannst ja da auch mal mitmachen. Sage aber ein anderes Mal auch mal, dass du heute nicht trinken willst. Lege ganz bewusst einige alkoholfreie Tage in deine Woche und vermeide "Abstürze". Im Grunde genommen passt bei dir noch alles, aber niemand ist gefeit vor einer Sucht. Pass auf dich auf, du bist aber nach deinen Beschreibungen noch eindeutig der, der die Zügel in der Hand hält.

Ich bin alkoholabhängig und bei mir ist es nämlich anders rum. Wenn ich trinke, dann kann ich dir nicht sagen, was der Alkohol mit mir macht. In aller Regel sind es furchtbare Abstürze mit totalem Blackout und nach ein paar Mal trinken habe ich auch wieder körperlichen Entzug. Es ist ein Elend in jeglicher Hinsicht abhängig zu sein. Dir schmeckts nicht mehr, du könntest nur noch kotzen, aber der Stoff muss trotzdem rein, wegen dem Entzug. Ich will gar nicht mehr an die schlimmsten Phasen denken. Es war widerlich trinken zu MÜSSEN.
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Günny
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2013 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo pipboy,

entschuldige wenn ich mich hier einfach so reinschreibe. Es ist nur so, dass ob man Alkoholiker ist oder nicht eigentlich nicht unbedingt davon abhängt wie lange jemand säuft oder wie viel. Ich kenne Leute die haben sich innerhalb von 15 Monaten so kaputt gesoffen, dass die nur noch durch Glück wieder zurück gefunden haben. Ich habe 25 Jahre gesoffen. Es fing an mit 13 bin bei Älteren in einer Clique gewesen die haben jeden Tag ein paar Kisten Bier gesoffen. War halt normal immer so 20 bis 30 leute die sich nach der Arbeit trafen. Ich habe dann einfach am Anfang auch nur 1 oder 2 Flaschen Bier getrunken. War alles normal, Feten partys, konzerte usw. usw. ich habe mit 40 Jahren dann aufgehört, nachdem ich ein Dilirium miterlebt habe und fast alles an Freundschaften zerstört hatte was es so gibt. Ich bin in Selbsthilfegruppen gegangen bis ich nichts mehr von höheren Mächten hören konnte. Die Sache ist die, sag einfach mal ich trinke jetzt ein halbes Jahr nichts mehr. Hör mal in dich rein ob da irgend etwas ist was sofort anfängt zu rebelieren. Ich glaube eigentlich auch nicht das es bei Dir schon ein Problem ist, aber wo ein Problem anfängt und wo nicht ist schwer zu sagen wenn es um Sucht geht, die sich bekannter Maßen im Kopf abspielt. Ich habe Zeiten gehabt da habe ich wochenlang überhaupt keinen Alk getrunken, allerdings nur um mir selbst das Gefühl zu geben du hast alles unter Kontrolle und um dann nur wieder um so mehr in mich rein zu schütten. wenn du angst hast, dass du gefährdet bist, dann lass es doch mal eine Zeit lang sein und schau mal ob du einen Saufdruck bekommst, wenn du andere trinken siehst. Entschuldige wenn das ziemlich klugscheißerich rüber kommt aber lieber nichts trinken als nichts anderes mehr zu können außer trinken.

Ich wünsch Dir eine gute Zeit,

Gruß Günny Shocked Confused Smile
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pipboy
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, Danke für die Antworten...ich schreibe jetzt mal etwas verspätet zurück, da ich die ersten Tage reingeschaut habe, keine Antworten kamen und ich dachte das der Text zu lang war...naja, umso mehr freut es mich!

Coolbert hat Folgendes geschrieben:
Ich kann mir auch vorstellen, dass du da noch recht gut von loskommen kannst, und spätestens dann, wenn dein Umfeld nach dem Studium wechselt, wird das auch leichter. Wenn du jetzt anfangen willst, ist das auch gut, und ich würde mit den Drogen anfangen, dann den Alkohol.


Ja, das spüre ich zur Zeit auch. Die schwierige Zeit waren wohl die Semesterferien. Zum Ende des letzten Semesters wurde ich verlassen, weswegen ich dann auch keine Klausuren geschrieben habe. Also musste ich nicht lernen. Leider kam zeitgleich ein finanzieller Engpass - Reisen, Unternehmungen waren also auch kaum möglich. Also saß ich etwa 5 Tage die Woche rum, was dann meist bei gutem Wetter draußen, oder eben in der Kneipe endete.

Jetzt allerdings, und deswegen habe ich auch Hoffnung das es im "Arbeitsleben" besser wird, muss ich zweimal die Woche zur Uni (8h-18h) und zweimal die Woche arbeiten. Da ich einige coole Leute kennengelernt habe, die mit mir studieren (auch das war im vorherigen Semester anders, ich kannte niemanden) kann ich mich auch besser motivieren da auch wirklich hinzugehen, immerhin sieht man dort Leute, mit denen man vorher quatscht, wie der Tag so war, mit denen man Essen geht...und natürlich auch über den Inhalt der Seminare. So macht das Lernen eben mehr Spaß als alleine sich den Lernstoff reinzufahren.

Zu den Drogen: Ich weiß grad nicht, ob ich es oben schon genannt habe, aber ich würde nie Drogen nehmen. Zuviel Angst habe ich davor. Und weil ich ja auch, wie oben beschrieben, in so einer Studentenkneipe arbeite, sehe icha uch die Auswirkungen von z.B. Kokain, LSD, wenn die Leute zuviel haben. Schön ist das nicht. Einzig Cannabis habe ich mal regelmäßig konsumiert, allerdings weiß ich das mir das nicht gut tut (Panik, Herzrasen) weswegen ich das letzte Mal im Juni diesen Jahres etwas geraucht habe.
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pipboy
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Wichtig finde ich, nicht zu viel Schnaps zu trinken, am besten nur als Ausnahme. Ebenso halte ich den alten Spruch: "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" für bedenkenswert. Soll heißen: Wenn Du wirklich lernen musst und/oder Prüfungen anstehen, sollte der Alkoholkonsum absolut tabu sein.


Ja, Schnaps scheint schon ein Killer zu sein. Ich habe mich neulich auch im Internet eingelesen, mir war bis dahin gar nicht bewusst, das Schnaps auch schon "durch die Zunge" aufgenommen wird und dementsprechend schneller betrunken macht. Manchmal habe ich eben 3.4 Kurze in 15 Minuten mir reingehauen, das waren auch meist die schlimmsten Abende Sad .

Aber seitdem ich dies weiß, versuche ich auch Abende durchzustehen, an denen ich (wenn ich Alkohol trinken möchte) beim Bier bleibe. Das sind dann meist 4 Stück (0,33) in 4 Stunden, um halt beim Tanzen etwas zu haben, was ein wenig "locker" macht, und natürlich erfrischt. Und so bin ich am Ende etwas angeschwipst, aber eben nicht völlig am Ende.

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:

Allerdings finde ich es merkwürdig, dass Du schreibst, dass eine Menge Leute in Deinem Umfeld sich in Therapie begeben haben. [...]Oder steckt eventuell mehr dahinter? Welche Drogen sind denn so im Umlauf bei "Deinen" Leuten und wie heftig ist der Konsum?


Ja, ich weiß nicht. Ich kenne viele "Alternative" Menschen. Manchmal denke ich, es ist der "Weltschmerz", welcher sie saufen lässt, ...bei den meisten war die Diagnose Depression, nach Alkohol / Cannabis-Konsum und einer schmerzlichen Trennung von geliebten Menschen. Vielleicht finden schwierige Menschen auch einfacher zusammen, weil man sich aufgrund geteilten Leids sympathischer ist.

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Dass Du ganz ohne Suff niemanden mehr kennenlernen kannst, glaube ich irgendwie nicht. Eher ist es so, dass die Gesellschaft alkoholisierter Menschen nicht so erstrebenswert erscheint, wenn man selbst nicht mittrinkt.


Ja. Es ist unterschiedlich. Zwei Gründe, die ich bisher identifizieren konnte:
1. Ich war neulich mit "neuen" Menschen unterwegs. Als einziger blieb ich zunächst alkoholfrei. Um 1h dann fühlte ich mich müde, aber auch wohl bei den Menschen. Alkohol macht mich irgendwie wach, also habe ich, weil ich noch weitere Stunden mit den Menschen verbringen wollte, doch an dem Abend gebrochen und 2 Bier (0,33) getrunken.

Hat mich dann auch zu der Erkenntnis gebracht, dass es z.B. auch hilft, zunächst alkoholfrei zu bleiben, dann später aber etwas zu trinken. Meist sind die Partys um 4,5h zuende, sodass ich, wenn ich später anfange auch gar nicht mehr soviel trinken kann. Wenn ich etwa um 20h schon das erste Bier kippe, ist natürlich um 2-3h Vollrausch angesagt...

Und 2. ist es die Schüchternheit. Aber das ist auch tagesformabhängig. Manchmal sitze ich eben nur ruhig rum, dann fragen Menschen nach, was los ist, und ich sage ihnen, dass es mir gut geht, aber mir grad nix einfällt zum reden. Manchmal denke ich da eben, dass es daran liegt, dass ich nüchtern bin in solchen Momenten.

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
dass Du Dich auf das Saufen am Wochenende so richtig freust und das erste Bier in hoher Geschwindigkeit runterschüttest, während das zweite schon bestellt ist.


So ist es Gott sei Dank noch nicht. Ich freue mich zwar darauf, am Wochenende zu "feiern", allerdings, denke ich ist Alkohol da nicht der Hauptgrund. Das mit der Trinkschnelligkeit habe ich noch nicht so beachtet, ich werde da dieses Wochenende mal drauf achten. Danke für den Hinweis! Smile
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pipboy
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,
newlife hat Folgendes geschrieben:
Sage aber ein anderes Mal auch mal, dass du heute nicht trinken willst. Lege ganz bewusst einige alkoholfreie Tage in deine Woche und vermeide "Abstürze".


Ja, das versuche ich. Derzeit versuche ich den Alkohol auf drei Tage die Woche zu reduzieren. Fr/Sa (Wochenende-> Party) und eben ein Tag in der Woche den ich mir sozusagen "aussuche", je nachdem was ansteht.
Aber Sonntags ist bei mir z.B, Ruhetag und Donnerstags (mein neuer Arbeitstag) bin ich so müde, dass ich nur zuhause rumhängen möchte. Ich muss wohl dazu sagen, dass ich auch ein "Gesellschaftstrinker" bin. Ich habe hier zwar zuhause Whiskey, Sekt stehen, allerdings waren das Geburtstagsgeschenke und der ist im Dezember ein Jahr her. Alleine trinken ist nichts für mich.
newlife hat Folgendes geschrieben:

Pass auf dich auf, du bist aber nach deinen Beschreibungen noch eindeutig der, der die Zügel in der Hand hält.

Das klingt nett, danke! Ich habe ja auch einige Freunde, die mich darauf angesprochen haben, und die waren ziemlich glücklich, als ich so wie ich es hier grad schreibe, ihnen davon berichtet habe, wie ich darüber so nachgedacht habe. Ich hab auch das Gefühl, dass sie selbst seitdem mehr darauf achten, mir nicht mehr alle paar Minuten einen Schnaps hinzustellen. So ist es auch einfacher "Nein" zu sagen.
newlife hat Folgendes geschrieben:

In aller Regel sind es furchtbare Abstürze mit totalem Blackout


Das ist, was mir am meisten Angst machte. Ich bin manchmal aufgewacht und hatte Verletzungen an der Hand. Ich wusste nur noch, dass ich irgendwo gestürzt bin, aber der Rest der zwei Stunden fehlen. Es ist schon beängstigend.
Ihnen an dieser Stelle Alles Gute, auch wenn sie nochmal antworten.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

pipboy hat Folgendes geschrieben:

Zu den Drogen: Ich weiß grad nicht, ob ich es oben schon genannt habe, aber ich würde nie Drogen nehmen. Zuviel Angst habe ich davor. Und weil ich ja auch, wie oben beschrieben, in so einer Studentenkneipe arbeite, sehe icha uch die Auswirkungen von z.B. Kokain, LSD, wenn die Leute zuviel haben. Schön ist das nicht.


Das ist ja eine gute Einstellung, nur...Alkohol IST AUCH EINE DROGE!

Ich würde Alk auf jeden Fall zu den harten Drogen rechnen.
Und die Auswirkungen, wenn jemand zuviel Alk hat, hast du doch sicher auch schon gesehen? Wink

Klar, ein gemütlicher Abend mit Freunden mit ein paar Bier kann sehr schön sein und deswegen ist man noch kein Alkoholiker!

Aber das fiese ist, dass sich die Alkoholsucht schleichend entwickelt...also aufpassen: Ist gut, dass du dir rechtzeitig Gedanken machst! Smile
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist ja eine gute Einstellung, nur...Alkohol IST AUCH EINE DROGE!

Ich würde Alk auf jeden Fall zu den harten Drogen rechnen.


Genauso ist es.
Alkohol ist eine harte Droge, insbesondere im Hinblick auf die entstehenden organischen Schäden. Drogen sollte man niemals nach dem Status der Legalität einordnen, sondern immer nach dessen Auswirkungen.
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pipboy
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2014 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Billy Bones hat Folgendes geschrieben:
pipboy hat Folgendes geschrieben:

Zu den Drogen: Ich weiß grad nicht, ob ich es oben schon genannt habe, aber ich würde nie Drogen nehmen. Zuviel Angst habe ich davor. Und weil ich ja auch, wie oben beschrieben, in so einer Studentenkneipe arbeite, sehe icha uch die Auswirkungen von z.B. Kokain, LSD, wenn die Leute zuviel haben. Schön ist das nicht.


Das ist ja eine gute Einstellung, nur...Alkohol IST AUCH EINE DROGE!


sicher, das ist mir auch so bewusst. aber irgendwie ist in meinem kopf doch ein qualitativer unterschied zwischen 3,4 bier und ner runde crystal. z.B.

Wie auch immer, hier mal ein kleines Update, der letzten Wochen.

Im Grunde hat sich nicht allzu viel verändert.
Es gibt zwei Tage die Woche, an denen ich Alkohol trinke. Unter der Woche, gehe ich einmal in die Kneipe, am Wochenende eben auf eine Party.

Ich habe gemerkt, dass es einige Faktoren gibt, die den Konsum beeinflussen.
a) Bin ich allein unterwegs, oder mit 1,2 Freunden?
b) Dauert der Abend lang?
c) Ist der Alkohol preisgünstig zur Verfügung?
d) Was habe ich am nächsten Tag vor?


zu a) Hier ist es so, dass ich, wenn ich mit Freunden unterwegs bin und nicht mich allein auf den Weg in die Stadt mache, dass ich eher weniger trinke. Ein Bier ist schneller runtergestürzt, wenn man alleine dort sitzt und erst gegebenenfalls einen Gesprächspartner suchen muss, oder im Zweifel nur vor sich her denkt. Mit einem Gesprächspartner passt man auch seine Trinkgeschwindigkeit an den anderen an, zumindest will ich nicht 2 Bier gekippt haben, während der andere erst grad die Hälfte seines getrunken hat. Dazu kommt, dass durch die Tatsache das man die ganze Zeit kommuniziert, auch generell die Abstände größer sind zwischen den Schlücken. Auf Partys ist dies meist auch so, dass man doch immer wieder Phasen nach dem tanzen hat, wo man nur ein wenig sitzen möchte, oder sich zum Rauchen hinaus begibt und dann mit einem anderen Menschen kommuniziert.

zu b) Auch hier lässt sich grob ein Unterschied festmachen zwischen Kneipe/Party. Wenn ich in der Kneipe bin, dann komme ich so gegen 22h an und gehe meist gegen 1,2h wieder. Irgendwann ist halt auch genug mit der Kommunikation, wenn man die üblichen Gesprächsthemen durch hat, die man mit Freunden so bequatscht. Auch hier ist es so, dass dann mein Gesprächspartner generell auch nach Hause muss und ich nicht alleine rumsitzen möchte, also auch gehe. Auf Partys ist das etwas anders: Man trinkt bei Freunden vor, ab 20,21h, und dann bin ich meist gegen 5h erst fertig und selbst da versuch ichs noch durchzuhalten, wodurch fast die doppelte Zeit mit Alkoholkonsum zusammen kommt.

zu c) Hier ist das größte Problem, vom Gefühl her. Gehe ich in einem Kneipe, nehme ich 10,15 Euro mit und dann hat es sich nach 3,4 Bier und einem Schnaps mit dem Geld und spätestens da würde ich auch gehen. Auf vielen Hauspartys oder generell Partys ist es aber so, dass mir ständig etwas ausgegeben wird oder eben die Leute massiv Alkohol mitbringen, und eben auch nichts dafür gezahlt werden muss, sodass alles mögliche getrunken werden kann. Daher rühren dann auch die heftigsten Abstürze, wenn auf die 3,4 Bier noch ein Longdrink folgt und ein weiteres Bier und 3 Schnäpse etc.

zu d) Auch hier: Unter der Woche bin ich sehr beschäftigt, Nebenjob, Studium, mit Menschen Kaffee trinken, Sport usw. und ich will diese Termine auch wahrnehmen, wodurch klar wird, dass, wenn am nächsten Tag etwas ansteht ich in der Kneipe nicht bis zur letzten Runde trinken kann. Am Wochenende ist es jedoch anders, Samstags/Sonntags steht nur selten etwas an und, da ist auch das gesellschaftliche Problem, wenn du dort sagst, du warst zu fertig von gestern, dann verzeiht es dir auch jeder, nicht zu irgendeinem Treffen zu erscheinen.

Wie man vielleicht herauslesen kann, ist mein größtes Problem das Wochenende. Es würde mir allerdings auch schwer fallen, gar nichts zu konsumieren, denn es ist auch ein recht angenehmes Gefühl, etwas gedämpft und angeheitert zu tanzen. Da ich auch mal eine Zeit lang nichts getrunken habe, habe ich auch gemerkt, dass es mir da massiv schwer fällt, mit Menschen zu kommunizieren, es erinnerte mich an meine Zeit mit 18,19 Jahren, als ich auch auf Partys in der Ecke stand, neben meiner Schüchternheit ist es auch unglaublich blöd, als nüchterner Mensch mit alkoholisierten Menschen zu reden...
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pipboy
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2014 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

so, mal wieder Neuigkeiten. Ich merke immernoch, dass es nicht wirklich funktioniert. Dieses Wochenende kam nun der Beschluss, nach einem Streit mit einer Freundin, die mich als faul bezeichnet, der nichts wirklich hinbekommt im Leben, es nun komplett zu lassen.

Es wird eine schwere Aufgabe, das ganze zu erreichen. Nebenbei habe ich noch andere Ziele, ich bin Raucher, auch dies soll nach einer Phase aufhören. Ich denke, mit dem kompletten Verzicht auf Alkohol wird dies auch einfacher, wenn ich bedenke, in welchem Intervall ich jeweils die Zigaretten geraucht habe, wenn Suff im Spiel war. Meist war es so, dass dann doch alle 10 Minuten eine neue Kippe gedreht wurde und so an einem Alkoholabend 20 Stück verraucht wurden, während ich das an "normalen" Tagen, an denen ich nur zuhause bin, nicht passiert (da gehe ich mal alle 1-2 Stunden auf den Balkon um eine weitere Zigarette zu rauchen, als Beispiel).

Was recht positiv ist, dass ich nun in einer Prüfungsphase bin (bis Ende März) also sogar einen nachvollziehbaren Grund habe, um nicht zu trinken. Ich bin nun seit Freitag, 5:00 alkoholfrei und merke, dass man schon besser Texte lesen kann (also, auch mal 10-20 Seiten am Stück) ohne zwischendurch großartig zu merken, dass dort etwas am Inhalt verloren ging.

Da ich nicht viel Bock habe, mit Freunden drüber zu reden (die meisten kennen das ganze schon und sind Teilzeitalkoholiker, wodurch ich befürchte, dass sie es mir evtl. doch "ausreden" oder Aussagen kommen alá "Kansnt es ja auch erstmal ohne Schnaps und nur Bier versuchen), werde ich versuchen hier täglich einen Beitrag zu schreiben und meine Gefühlslage dokumentieren.

Gerne könnt ihr antworten, aber aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass es angenehm ist andere Geschichten zu lesen, und vielleicht freut sich ja ein Mitleser da draußen und kann vielleicht den ein oder anderen Schluss ebenfalls daraus ziehen, was ich hier wiedergeben werde.

Fangen wir also mit Tag 3 an!

---

Nachdem ich am Freitag noch durchgefeiert habe bis 8:00 morgens etwa, ist der Schlafrythmus noch durcheinander. Samstag, Sonntag und auch heute bin ich jeweils gegen 15h aufgewacht, was auch gleichsam bedeutet, dass ich an den Tagen jeweils erst um 9h einschlafen konnte. Der positive Effekt war, dass ich in den Nächten dann versucht habe, die Arbeit vorranzubringen. Glücklicherweise sind derzeit alle Texte die ich benötige auf meinem Laptop und derzeit sind die ARbeiten, welche ich schreiben muss, nur "Zusammenfassungen" dieser gelesenen Texte. Heute ist mein Tagesziel noch eines dieser fertig zu bekommen. Insgesamt muss ich etwa 5-6 Seiten schreiben, am Tag habe ich nun 3 davon geschafft. Durch Kaffee bin ich noch recht wach, sodass die Nacht noch etwas länger gehen könnte und ich entsprechend das Ding fertig stellen kann. Bin ich dann immernoch wach, werde ich mich evtl. noch an die nächste Zusammenfassung machen. Dies wäre dann ein gutes Wochenziel, sodass ich morgen auf einen Geburtstag gehen kann - dort werde ich dann alkoholfreie Getränke bestellen, was vielleicht erst für Verwunderung sorgen wird, aber möglich ist (ich habe bereits mal 4 Monate etwa nichts getrunken außer alkoholfreiem Bier und Cola etc).
Schwieriger werden da wohl längere Partys, aber die fangen glücklicherweise erst im nächsten Semester wieder an, sodass ich eine gewisse Vorbereitungszeit habe.

Nun noch ein paar Indikatoren, für diejenigen, denen das hier vielleicht zuviel Text ist (1 = sehr gut, 10 = sehr schlecht)
Emotionale Lage = 3
Körperliche Lage = 2
Verlangen nach Alkohol = 8
subjektive Arbeitsdisziplin = 4

Schauen wir mal, wie es morgen aussieht. Ich habe eben gemerkt, dass das Schreiben Spaß macht und für Erleichterung im Kopf sorgt, also könnte das sogar nen guter Teil der Strategie sein, aufzuhören, ein neues "Hobby" zu haben und daraus einen gewissen Lustgewinn zu entwickeln.

Bis dann,
pipboy
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pipboy
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2014 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend!

Tag 4

So, erlebnisreich. Erstmal bin ich etwas stolz auf mich selbst, da ich von einer Geburtstagsfeier aus der Kneipe komme und zwei alkoholfreie Weizenbier getrunken habe, die auch anders schmeckten. Dazu habe ich, obwohl um mich herum zwei Handvoll Leute einen Schnaps bestellt haben, "Nein, Danke" gesagt, obwohl das Getränk schon lecker aussah (bläulich, Saurer).
Was vielleicht auch dazu beigetragen hat, war, dass ich vorhin bei so einer SHG war. Wobei mich der esoterische Aspekt dort etwas störte. Es waren schon interessante Gespräche, allerdings, der Bezug zu "Gott" war schon komisch. Gut, vielleicht kann ich das ausblenden. Vielleicht geh' ich aber auch direkt zu einer Beratungsstelle, das wäre heute auch noch eine Option gewesen, allerdings passte dies zeitlich nicht. Etwas für nächste Woche.
Ansonsten bin ich froh, dass ich jetzt trotz dem Geburtstag noch fit bin, um einen Text weiterzulesen. An einem früheren Tag wär ich vielleicht nun angetrunken hier angekommen, hätte mir noch etwas im TV angemacht und danach eingeschlafen. So kann ich die Nachtzeit nochmal sinnvoll nutzen.

---

(1 = sehr gut, 10 = sehr schlecht)
Emotionale Lage = 4
Körperliche Lage = 2
Verlangen nach Alkohol = 7
subjektive Arbeitsdisziplin = 5
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2014 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Du scheinst Dich auf einem guten Weg zu befinden und ich bin sehr gespannt, wie es bei Dir weitergeht. Auch wenn vielleicht nicht so viele Rückmeldungen auf Deine täglichen Berichte kommen - mach bitte weiter!
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2014 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo pipboy,
Ich wollte dir sagen dass es gutes Infomaterial bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt. www.bzga.de
Da findest du zum Beispiel Konsumtagebücher oder Papiere zum Thema "Einen Rückfall verarbeiten" .
Zumindest gab es das dort mal, kostenfrei.

Da kannst du, ähnlich wie im Tagebuch, aufschreiben wie und warum du trinkst.

Lg Caro
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