Ich bewege mich im Kreis!

[StampfFee]

Hallo ihr lieben,

Ich hab ja schon ein bisschen was über mich geschrieben, wollte mir aber einfach nochmal den Frust von der Seele schreiben.

Ich nehme (fast) alles was ich in die Hände bekomme, und habe langsam das Gefühl, das mir das alles entgleitet.
Ich muss was nehmen um Wach zu werden, Tagsüber nehm ich was um durchzuhalten und Abends um wieder schlafen zu können. So extrem ist das noch nicht lange, vielleicht seit 8 Wochen.
Davor habe ich zwar Täglich gekifft, mir auch ab und zu ein Näschen "Motivation" gegönnt, aber lange nicht so viel konsumiert wie jetzt.
Irgendwie würde ich den Absprung gerne schaffen, da ist aber irgendwas, was mich dran hindert. Wie ferngesteuert greife ich zur Pillen Packung oder zum Chemie Tütchen...

Mein Umfeld bekommt natürlich auch immer mehr mit.
Mit meinem Freund, mit dem ich seit 5 Jahren zusammen bin, hab ich auf einmal nur noch Theater. Er kifft selbst und auf Partys haben wir gemeinsam immer gern & viel genommen, der Konsum unter der Woche ist für ihn aber ein absolutes "NoGo". Dementsprechend läuft das alles ziemlich aus dem Ruder...

Was ich jetzt von euch will?- keine Ahnung.
Ich hab keine spezifische Fragen oder so...ich wollte mir den Kram in Kurzform einfach mal von der Seele tippen.

Stampfende Grüße!

[Caro78]

Hallo StampFee,

willkommen im Forum!
Meistens steht vor einer Veränderung die Aufmerksamkeit auf jenes was veränderungswürdig ist.
Du hast dich anscheinend gut beobachtet und merkst, dass du einen Weg ansteuerst den du nicht gut findest.

Gibt es Entlastung? Du schreibst etwas von "den Alltag durchhalten". Vll kannst du da einen Ansatz schaffen und belastendes reduzieren?
Oder gibt es eine Verhaltensweise die du vor deinem Suchtmittel quasi "dazwischen schiebst"?
Einmal um Block laufen oder Autogenes Training...
Manchmal reicht der Grad der Ablenkung um gegen zu steuern...

lg Caro

[freeman]

Hallo StampfFee,

"da ist aber irgendwas, was mich dran hindert" ja das nennt man sucht oder abhängikeit aber das weist du ja selber.
Ich weis ja nicht wie extrem es wirklich bei dir ist , aber vieleicht schaffst du es ja wieder den Konsum von harten Drogen aufs WE zu verschieben und unter der woche "NUR" zu kiffen und das vieleicht auch nur zum Abend so 1-2 std vorm schlaffen gehen.
Wenn das nicht funktioniert solltest du dir vieleicht mal eine kleine Auszeit nehmen und deinem Köper die Möglichkeit geben sich ein wenig zu erholen geht so locker nartürlich nur wenn du keine Drogen nimmst die Köperlich abhängig machen. Gruß

[newlife]

so ist es. Das nennt man Sucht. Es ist wichtiger, das Suchtmittel u konsumieren, bevor du etwas anderes machen kannst und du wirst immer mehr Schwierigkeiten bekommen, überhaupt die Motivation aufrechtzuerhalten, andere Dinge zu tun.

Mache das aber trotzdem. Es ist ganz wichtig, sich nicht auf der Sucht "auszuruhen". Wenn ich das mache, konsumiere ich den ganzen Tag und krieg wirklich nix gebacken. Ich trete mich nach so nem Drogentag dann aber wirklich in den Hintern und der nächste Tag wird dann anders und aktiv gestaltet, auch bei schlechtem Wetter. Ich nehme dann auch Drogen, weil ich abhängig bin aber es entgleitet dann nicht und ich fühle mich viel besser, als wenn ich einfach nur "dahinsumpfe".

[tuutsweet]

moin,
dieses Konsummuster ist Wasser für die Mühlen der Cannabis Gegner, Einstiegsdroge usw blablabla.

Aber hier geht es ja um dich und du hast anscheinend Grenzen überschritten und jetzt geht die party erst richtig los.

Ich würd sagen, du hast bei deinem Freund noch ne Rechnung offen.
Geh in die Offensive und lass das jetzt nicht einreissen.
Mach alles auf, das befreit.
So wie Du schreibst, hast du anscheinend was im Kopf, nutze dein Potential um einen cut zu machen, unbedingt, jetzt sofort.

Letztendlich bist du erwachsen nach dem Gesetz zumindest und d.h., es wird von dir eine gewisse Verantwortung für dein Leben erwartet, du kannst nicht mehr so einfach auf doof machen , ich glaub das steht dir auch nicht.

Wie gesagt, ich bin der Meinung , du hast es noch in der Hand, gib deine Unabhängigkeit nicht auf.

lg

[StampfFee]

Hey ihr,

Grenzen überschritten. Oh ja, vor ca. Drei Jahren war ich mir sicher, niemals etwas ausser Cannabis zu konsumieren. Nun bin ich an einem Punkt angelangt, wo es wohl kaum was gibt was ich nicht mindestens schon mal probiert habe. Mit dem kiffen hat das meiner Meinung nach nichts Zutun, vielmehr mit meinem Umfeld. Ich hatte Angst vor dem ganzen Chemo kram, bis ich mit knapp 16 auf meiner ersten Goa war. Das nur einmal zum Thema einstiegsdroge.

Wie ihr vielleicht wisst, wurden mir vorherige Woche die Weisheitszähne entfernt. Welch ein guter Grund, die Oxy's mal wieder raus zu kramen. Hab ja schließlich starke Schmerzen .
Oxy's gestern abgesetzt und glatt "Rückfällig" mit Speed und Cannabis. (Hab in der gesamten Zeit, in der ich Konsumiere das erste mal versucht ne Pause einzulegen).
So, jetzt sitze ich hier total verpeilt. Ich bin nicht in der Schule gewesen und habe heute wirklich noch nichts, gar nichts gemacht. Allerdings bin ich ganz groß darin, mir Sachen vorzunehmen

Das Thema mit meinem Freund hat sich heute Spontan erledigt. Schade eigentlich, aber für uns beide anscheinend "besser". Shit happens.

Mein Anliegen ist mir selbst immer noch nicht ganz klar. Ich denke, ich möchte einfach mal Jammern. Ich selbst sehe wie die Spirale immer weiter abwärts läuft, jedoch versuche ich einfach den Schein zu waren. Ich glaub', ich bin einfach zu Jung und trotz Jahrelangen Konsums, zu fasziniert von dieser viel Bunteren, schöneren, hässlichen Welt.

Ich tippe mit dem Handy und häng' gerade eh in meiner eigenen Welt. Hoffentlich schreibe ich gerade nicht nur Stuss .

Einem schönen Freitag Abend euch!
Stampf. Stampf

[newlife]

ne, macht doch nix. Du schreibst aus deiner süchtigen Welt und ich aus meiner. Irgendwann haben wir vielleicht aber mal die Schnauze gestrichen voll von dem Dreck und hören auf. Aber ich verstehe deine ambivalente Haltung gut, mir geht ja psychisch auch immer gut, wenn ich drauf bin und wirklich was gebacken krieg ich auch nicht immer. Ist ja dann auch egal, kannste ja auch morgen noch machen. Und so fliegen halt irgendwelche Sachen ewig unerledigt in der Bude rum.
Schreib halt einfach weiter, wie es dir so ergeht. Tut auch schonmal gut einfach was rauszulassen, auch mal zu jammern. So simmer halt.

[StampfFee]

In meinem Umfeld kann ich meine Probleme leider nicht so ansprechen, entweder sind sie selbst voll drauf und reden das alles runter, oder sie haben gar nichts mit Drogen am Hut und wollen darüber auch nichts hören, so wende ich mich also an euch.

Heute zumindest ein wenig was geschafft, immer noch am konsumieren aber ich nehme wieder am Leben teil. Es gibt ziemlich schlechte Neuigkeiten von meiner Mutter (schwer Krank) und so habe ich natürlich wieder einen Prima grund zum "Stoffen".

Vielleicht eine etwas blöde frage, aber ich nehme jetzt seit knapp 2 Wochen täglich Oxycodon. Davor nur ca. 1 mal im Monat.
Hab gestern ausgesetzt und es ging mir soweit gut.
Eigentlich wollte ich die Dinger komplett absetzen, jedoch hab ich nach der besagten schlechten Nachricht irgendwie Zuflucht gesucht. Abgedichtet scheint es halt erträglicher
muss ich jetzt schon mit absetz Erscheinungen rechnen? Oder mach ich mich nur selbst verrückt?
Irgendwie hab ich Angst davor.
Jaja ...das hab ich vorher auch gewusst.

Ich bin ganz durcheinander. Verrückte Zeit.

Beste grüße

[StampfFee]

Hallo ihr,

Mein Leben entgleitet mir immer mehr.
Seit dem Tod meines Bruders, läuft alles aus den Fugen. Ich funktioniere zwar noch für meine mama und auch meine üblichen Pflichten erledige ich gewissen voll, dennoch habe ich das Gefühl, dass ich bald zusammen brechen werde. Ich steh auf total wackligen Beinen und die Last auf mir wird immer schwerer.
Ich wollte all dies, was jetzt auf mich zukommt, klar erleben. Ich wollte meiner Mutter mit einem klaren Kopf zur Seite stehen und ihr helfen so gut ich es kann.
Stattdessen laufe ich abgedichtet vom Oxycodon durch die Gegend. Okay-Ich bin trotzdem für meine Mama da, ich helfe überall und finde immer ein offenes Ohr für sie, trotzdem plagt mich ein schlechtes Gewissen.

Nach dem Drogen tod meines großen Bruders, wollte ich sofort aufhören.
Ich hab mich regelrecht davor gefürchtet und sogar die letzten Pillen weggeschmissen.
Ich dachte mir, er wäre jetzt stolz auf seine kleine Schwester.
Unmittelbar nachdem ich die Pillen weggeschmissen hatte, überkam mich eine Angst. Die Angst, ohne die Pillen nicht für meine Mama da sein zu können, ohne die Pillen an der Last zu zerbrechen.
Also, gleich wieder los. Pillen besorgen...

Ich weiß, dass nur ich was an dieser Situation ändern kann. Niemand wird es mir abnehmen.
Aber ich habe einfach viel zu große Angst vorm Clean sein. Klingt vielleicht verrückt- aber seit Kindertagen war ich schon nicht mehr Clean, ich weiß gar nicht, wie das saubere Leben "funktioniert"

[newlife]

ja, nur du kannst was daran ändern.

Ich habs schon so mit dem Alkohol gemacht. Ich hatte es so satt, die Sucht fraß mich auf, ich lag nur noch heulend und kotzend vor der Kloschüssel und hab dann den verfluchten Stoff darein gekippt. Ich war im ersten Mooment stolz und dachte, das ist jetzt der erste Schritt zum Aufhören.

Ne Stunde später rannte ich dann innen Laden und kaufte neuen Stoff, weil ichs nicht mehr ausgehalten hab. Ich kann mich da gut reinversetzen, was du da gefühlt hast. Furchtbar.

[lämmchen]

Liebe Fee,

ist am Donnerstag die Bestattung Deines Bruders?
Das Du jetzt das Gefühl hast, nicht mehr zu können...ist doch ganz klar. Du hast in Deinem Alter schon sooo viel zu schleppen. Du fragst Dich...wie soll es weitergehen? Schafft Mami das und wenn ja wie und wenn nicht...was ist dann mit Dir? Da Du vorher abhängig warst, wirst Du es JETZT...in dieser sehr emotional belastenden Situation nicht schaffen, vom Oxy zu lassen.

Aber Du solltest Dich am Freitag fragen, wie lange Du das noch SO wuppen kannst. Schule, kranke Mama, Sucht...

Vielleicht kannst Du irgendwann die Entscheidung treffen, Dir Hilfe zu suchen-nicht in Form eines Abdichters...ich wünsch es Dir, von Herzen.

Falls wir uns vor Donnerstag nicht mehr lesen werden: ich werd an Dich denken und hoffe für Dich, das Du / Ihr diesen Tag irgendwie rumbekommt, Ihr eine "schöne" und respektvolle Bestattung haben werdet und Du danach etwas zur Ruhe kommen kannst.

Alles Liebe von Lämmi

[StampfFee]

Hallo Lämmi,

Ja. Donnerstag ist die Bestattung, mir graut es richtig davor.
Für viele war er bloß ein "junky"- für mich jedoch der beste große Bruder, den ich mir hätte wünschen können. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis zueinander und haben immer viel gemeinsam unternommen. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich will es nicht glauben.

Vor 3 Jahren verstarb' unser Vater- an Krebs- in dieser Zeit sind mein Bruder und ich so richtig zusammen gewachsen.
Meine Angst ganz allein dazustehen wird immer größer. Ich habe den Gedanken nie zugelassen, dass meine mama es nicht schaffen wird. Aber wie soll ich daran glauben, wenn nicht mal sie dass tut?!


Ich hab' schon öfters versucht mir Hilfe zu suchen. Lange Zeit war ich zu jung, ich war sehr darauf bedacht, dass niemand etwas von meiner Sucht mitbekommt.
Als ich volljährig wurde, versuchte ich es nochmal. Ich ging zu einigen Beratungsstellen meiner Stadt, hatte aber stets das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, bei der letzten wo ich war, guckten die mich erstmal blöd an. Fassungslosigkeit- in einer Beratungsstelle, tolle Wurst. Beim 2. Gespräch ging denen ein Licht auf, ich brauche eine Entgiftung- ach was?!
Allerdings sah ich in einer 3 wöchigen Entgiftung nicht die Lösung meiner Probleme und auch heute lehne ich eine stationäre Entgiftung ab.

Immerhin habe ich den Wunsch, WIRKLICH sauber zu werden. Vor nicht all zu langer Zeit wollte ich es nur, wenn es mir gerade sch***e ging oder wenn man mir mal wieder auf die schliche kam
Aber wie ich das Problem angehen soll, puuuh. Keine Ahnung


Eine ruhige Nacht wünsche ich allen,
Die (leider schlaflose) Fee


P.s Ich hab' keinen Computer und Tippe jeden Beitrag mit dem Handy.
Wie Nervenaufreibend

[Billy Bones]

[StampfFee]

Ich denke das hab ich mir nun eh verspielt
Wie aus meinem Post zu erkennen, hab ich statt abzusetzen nochmal richtig rein gehauen...
Ich werde in den nächsten Tagen einfach schauen was passiert

[Billy Bones]

Sorry, habe mich wohl im Datum verlesen...dein Post, auf das ich geantwortet habe, ist ja nicht aktuell...

Dennoch, bei mir hat es bei der ersten Opiatsucht länger gedauert, also bis ich physisch abhängig war und schlimme Entzugssymptome hatte!

Aber ich weiß selbst gut genug, dass die Psychische Anhängigkeit ja der eigentlich Einstieg ist...

Seitdem täglich konsumiert?