Ich will nicht mehr trinken.

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Non
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 31. März 2014 22:19    Titel: Ich will nicht mehr trinken. Antworten mit Zitat

Hallo liebe Forenteilnehmer,

ich habe mich letzte Woche entschlossen ab heute mit dem Trinken aufzuhören und habe mich deshalb nach einem guten Forum umgesehen, in dem ich meine Gedanken nieder schreiben kann und evtl. auch etwas Feedback bekomme. Ich glaube, das wird mir helfen, da ich ansonsten leider keinerlei Unterstützung habe (ausser falls ich mich überwinden kann und zu den AA gehe).

Ich habe hier ein wenig in den Threads geschnuppert und habe gemerkt, dass es gut tut zu merken, dass man nicht alleine ist mit seinem Suchtproblem. Ausserdem habe ich schon ein paar gute Inputs erhalten, z.B. dass man sich immer nur für einen Tag vornehmen soll, nicht zu trinken.

Ich bin 45 und meine Drogen- und Alkoholgeschichte hat bereits mit 14 begonnen. Ich denke schon damals war der Grund, meine Depressionen zu verdrängen. Mein Zuhause war sehr trist und lieblos, Alkohol und Drogen waren aber bei meinen Eltern (dazumal) kein Thema.

Beim dem Kiffen bin ich innert weniger Monaten von Null auf täglichen Konsum um- besser gesagt abgestiegen. Bis zu meinem 43. Lebensjahr gab es dann ca. 100 hilflose Versuche, damit aufzuhören, die meistens 2-3 Tage dauerten, nur einmal schaffte ich es für 1,5 Jahre clean zu bleiben. Seit 2 Jahren hat sich das Thema erledigt, weil es mir inzwischen allgemein so schlecht ging, dass das Kiffen keine Erleichterung mehr bot.

Ich muss dazu sagen, dass ich vor 3 Jahren ein Burn-Out hatte und seither nicht mehr gearbeitet habe, weil mir einfach der Antrieb fehlte. Jede Handlung, sei sie noch so banal, kostete mich viel zu viel Kraft. Inzwischen bin ich wieder etwas auf die Beine gekommen, dank einer intensiven Therapie und kann dank meiner Versicherung eine Berufs-Integrationsprogramm besuchen.

Nebst dem Kiffen habe ich von ca. 28 - 36 auch viel Ecstasy und Psylopilze genommen, hin und wieder auch LSD. Mit 40 habe ich zwei Jahre lang praktisch alle 2 Wochen LSD konsumiert und ich denke, dass es das war, was mir psychisch den Rest gegeben hat.

Nun zum Alkohol: Aufgrund meines permanenten Drogenkonsums kann ich mich nicht mehr so genau erinnern wie mein Trinkverhalten früher war, ich habe es aber nie als problematisch empfunden, abgesehen von einigen Episoden, die nicht mehr als 3-6 Monate dauerten. Erst mit 40 begann er mehr ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit zu rücken. Lange wars ein Sixpack 2 mal pro Woche, manchmal auch etwas mehr, das sich dann erweiterte bis auf 7-8 Bier 3-4 Mal die Woche oder eine drittel bis halbe Flasche Vodka.

Vor 2 Jahren lernte ich meine Ex-Freundin kennen, die dem Alkohol gegenüber absolut negativ eingestellt war und selber überhaupt nie trank. Das tat mir gut, allerdings suchte ich mir Gelegenheiten um mindestens alle 2 Wochen mal zu meinem Rausch zu kommen.

Nach 10 Monaten haben wir uns aber schon wieder getrennt und ich fing wieder an 2-3 mal pro Woche zu trinken. Kurz darauf legte ich eine zweiwöchige Fastenkur ein, mit dem Ziel, endgültig mit dem Rauchen aufzuhören (ein weiteres leidiges Thema bis zu dem Zeitpunkt). Es gelang mir tatsächlich ohne grössere Probleme, jedoch verlagerte sich die Sucht nun auf den Alkohol. In diesen letzten 9 Monaten seit ich nicht mehr rauche, hat sich mein Alkoholkonsum noch mehr gesteigert, und seit Anfang diesen Jahres ist es die Regel, dass ich eine halbe Flasche Whisky (0,35l) zusammen mit Cola pro Abend trinke. Gelegentlich kam ich sogar auf eine ganze Flasche, wenn ich schon früh am Tag mit trinken anfange.

Seit 2 Monaten hadere ich extrem mit dem Alkohol, jeden Montag will ich aufhören, jeden Montag schaffe ich es nicht und saufe wieder die ganze Woche durch. Sad Es ist zum Verzweifeln, aber ich kenne es auch sehr gut vom Kiffen, da war es genau gleich. Leider verleidet mir der Alkohol in dem Sinne wie es beim Kiffen war (keine Erleichterung mehr, Beschaffungsstress) nicht. Ich mag den Rausch, er macht mich lebendig, kreativ und kommunikativ. Ansonsten empfinde ich mein Leben als ziemlich traurig. Kein Job, keine Freundin, kaum Freunde, Schulden, ohne Perspektive.

Mein einziger Lichtblick ist meine 7-jährige Tochter, die regelmässig bei mir ist. Mit ihr gabs zwar auch viele Probleme, die meine volle Restkraft erforderten, aber seit letztem Dezember ist sie sehr oft richtig gut drauf! Dieses Wochenende haben wir uns gegenseitig einige Male so zum Lachen gebracht, dass wir beide nur noch auf dem Boden rumgekugelt sind und uns kaum mehr beruhigen konnten. Very Happy Sowas gibt mir Kraft, weil ich merke, dass in der Nüchternheit im Grunde eine noch grössere Kraft steckt, als in den "Höhenflügen" des Rausches. Ja, das klingt wohl komisch, aber für mich ist das gar nicht so klar. Das Leben ohne Rausch fühlt sich ansonsten grundsätzlich schwarz/weiss und dunkel an, der Rausch bringt die Farben. So empfinde ich das leider immer noch allzu oft.

Jetzt will ich nicht mehr trinken, ich will keinen Rausch mehr. Mit meiner Sucht nach Rausch habe ich mir mein Leben ruiniert und ich schäme mich dafür. Ich will nicht, dass das so weitergeht!

Ich habe vor, hier über den Stand meiner Abstinenz zu berichten als eine Art Referenz gegenüber mir selber, aber ebenso für Forenteilnehmer, die mich ein Stück auf diesem Weg begleiten möchten, worüber ich mich natürlich sehr freuen würde!

Lieber Gruss
Non
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 03:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Non,

ich wollte Dich zu dieser frühen Stunde einfach kurz herzlich Willkommen heißen.
Zur Zeit gibt es hier viele Alkoholthemen, ich denke, das Du ein gutes Feedback erhalten wirst.

Eine gute Zeit, hier in der Foren-WG Cool, wünscht Dir

Lämmi
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thomas41
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Anmeldungsdatum: 23.03.2014
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Non,

puh...da hast du ja einiges durch...und vorab: Ich wünsche dir Alles Gute dabei, deinen Weg zu gehen. Ich kenne vieles von dem was du schreibst, hab selbst 5 Jahre täglich gekifft (vor 12 Jahren aufgehört) und hatte bis vor 2,5 Wochen einen täglichen Konsum von 4-5 Bier. Große wohlgemerkt. Mal mehr, mal weniger...

...was mir bei dir aber auffällt, ist deine depressive Grundstimmung. Du willst aufhören, ok, aber (ausser deiner Tochter) lese ich zu gut wie nichts WOFÜR du aufhören willst. Klar, für deine Gesundheit, dafür wieder leben zu können, aber dass sind zu "allgemeine" Dinge. Damit wirst du dich nicht motivieren können das durchzuhalten.

Zuerst solltest du dir sagen dass
Zitat:
Ich muss dazu sagen, dass ich vor 3 Jahren ein Burn-Out hatte und seither nicht mehr gearbeitet habe, weil mir einfach der Antrieb fehlte. Jede Handlung, sei sie noch so banal, kostete mich viel zu viel Kraft.
größtenteils eben DURCH die Drogen kommt. Wenn du jetzt überlegst wie sich das Leben ohne Drogen anfühlt denkst du warscheinlich oft "trist und leer, ohne Spass und Freude", richtig?

Versuche dir deshalb Dinge zu überlegen, die dir nüchtern Spass machen könnten. Das Wochenende mit deiner Tochter ist da ja ein super Anfang. Aber was gibt es noch? Fahradtouren in die Natur? Was schönes kochen? Sport? Kurse bei der Volkshochschule? Alte Freundschaften (keine Saufkumpanen) reaktivieren?

Du brauchst da ne ganze Liste an schönen Dingen. Etwas, wofür du morgens gerne wach wirst...dann kannst du nämlich anfangen keinen Alkohol mehr zu trinken nicht nur wegen dem "nicht trinken", sondern FÜR DICH, für deine Tochter, für DEIN Leben.

Hast du momentan psychologische Hilfe? Das wäre ein weiterer Ansatzpunkt. Da scheint bei dir momentan viel im argen zu sein und da wünsche ich dir dass du schnell jemanden findest. Vielleicht auch erstmal eine Suchtberatung?

Also, was hälst du von einer Mischung aus:

- positiven Dingen die du nüchtern machen WILLST. Wo du für brennen kannst, was dir Energie gibt

- Selbsthilfe (durch Lesen und Schreiben hier im Forum)

- Hilfe annehmen (durch offene Worte in der Familie, Psychologen, Suchthilfe und SHG)

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar positive Denkanstösse vermitteln und wünsch dir alles Gute Smile Thomas
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Non
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2014 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lämmchen und thomas,

danke für die Willkommensgrüsse und die guten Wünsche. Smile

Heute ist mein zweiter Tag ohne Alk und Drogen. Wobei... hatte mich heute noch ein bisschen im Netz rumgelesen und sah des öfteren Krampfwarnungen, auch bei Leuten, die wesentlich weniger tranken als ich. Das hat mich ein bisschen nachdenklich gemacht, da ich bereits Frösteln und Schweissausbrüche sowie leichtes Herzrasen feststelle. Da ich einen Arzttermin hatte, habe ich ihn darauf angesprochen. Ohne mit der Wimper zu zucken verordnetet er mir dann Distraneurin. Nun habe ich im Eve & Rave Forum gelesen dass Medifreunde dieses von der chilligen Wirkung her Benzos und Opiaten vorziehen, allerdings meinen, dass es noch süchtiger machen als diese.

Verstehe meinen Arzt nicht ganz, dass er mir so einen Knaller gibt, aber ok, ich hab keine Bedenken, dass ich eine neue Sucht damit entwickle, es reicht eh nur für ein paar Tage. Bin natürlich froh, dass ich so keine Angst vor dem Krampfen haben muss, andererseits ist es halt auch bewusstseinverändernd (wobei ich davon bis jetzt nach 2 Pillen nichts merke).

Komisch auch, dass er mir eine morgens und eine abends verordnet hat (jedoch bei Bedarf 4-5 pro Tag) obwohl die nur 3 std. wirken. Im stationären Entzug kriegt man die 2stündlich verabreicht.

thomas41 hat Folgendes geschrieben:
puh...da hast du ja einiges durch...und vorab: Ich wünsche dir Alles Gute dabei, deinen Weg zu gehen. Ich kenne vieles von dem was du schreibst, hab selbst 5 Jahre täglich gekifft (vor 12 Jahren aufgehört) und hatte bis vor 2,5 Wochen einen täglichen Konsum von 4-5 Bier. Große wohlgemerkt. Mal mehr, mal weniger...


Ja hab deinen Thread auch schon gelesen! Stark wie du es durchziehst, mein Kompliment. Auch sonst gefallen mir viele deiner Gedanken zum Thema Alkohol.

Zitat:
...was mir bei dir aber auffällt, ist deine depressive Grundstimmung. Du willst aufhören, ok, aber (ausser deiner Tochter) lese ich zu gut wie nichts WOFÜR du aufhören willst. Klar, für deine Gesundheit, dafür wieder leben zu können, aber dass sind zu "allgemeine" Dinge. Damit wirst du dich nicht motivieren können das durchzuhalten.


Hat was, aber Gründe jenseits der Gesundheit lassen sich nicht herzaubern. Durch den jahrelangen Drogen- und Alkmissbrauch habe ich meinen Kompass verloren. Ich weiss nicht, was mir Freude machen könnte.

Zitat:
Zuerst solltest du dir sagen dass Ich muss dazu sagen, dass ich vor 3 Jahren ein Burn-Out hatte und seither nicht mehr gearbeitet habe, weil mir einfach der Antrieb fehlte. Jede Handlung, sei sie noch so banal, kostete mich viel zu viel Kraft.größtenteils eben DURCH die Drogen kommt. Wenn du jetzt überlegst wie sich das Leben ohne Drogen anfühlt denkst du warscheinlich oft "trist und leer, ohne Spass und Freude", richtig?


Das ist eben nicht so. Meine Depression war schon vor den Drogen da. Drogen und Alkohol haben aber dazu geführt, dass ich mein Leben ruiniert habe. Ohne Drogen wäre meine Lebensqualität auch eingeschränkt gewesen, aber viel weniger, weil ich dann für mich eine Richtung im Leben gefunden hätte.

Zitat:
Versuche dir deshalb Dinge zu überlegen, die dir nüchtern Spass machen könnten. Das Wochenende mit deiner Tochter ist da ja ein super Anfang. Aber was gibt es noch? Fahradtouren in die Natur? Was schönes kochen? Sport? Kurse bei der Volkshochschule? Alte Freundschaften (keine Saufkumpanen) reaktivieren?


Ich habe sehr viele Interessen, sowohl geistiger als auch körperlicher Natur. Es gibt vieles was ich anpacken könnte, aber im Moment fehlt mir der Antrieb noch. Ich bin im Moment einfach froh, wenn ich meine Tagesstruktur aufrechterhalten kann ohne zu trinken.

Zitat:
Du brauchst da ne ganze Liste an schönen Dingen. Etwas, wofür du morgens gerne wach wirst...dann kannst du nämlich anfangen keinen Alkohol mehr zu trinken nicht nur wegen dem "nicht trinken", sondern FÜR DICH, für deine Tochter, für DEIN Leben.


Der Hinweis ist auf jeden Fall sehr gut, wenn das im Moment auch noch undenkbar ist.

Zitat:
Hast du momentan psychologische Hilfe? Das wäre ein weiterer Ansatzpunkt. Da scheint bei dir momentan viel im argen zu sein und da wünsche ich dir dass du schnell jemanden findest. Vielleicht auch erstmal eine Suchtberatung?


Das ist für mich im Moment der wichtigste Punkt in meinem Leben. Nach einer endlosen Odyssee von einem unbeteiligten, billige Psycho-Floskeln runterbetenden Quacksalber zum nächsten habe ich endlich einen Therapeuten und eine Therapieform gefunden, die mir wirklich was bringt. Allerdings ist es ein sehr langsamer, mühsamer Prozess, und da es in ganz Europa nur 4 Ärzte gibt, die diese Therapie anbieten, fahre ich jede Woche 4 Stunden hin und zurück für 3/4 Stunden Therapie. Aber es lohnt sich definitiv für mich.

Zu meinem Alkoholproblem sagt mein Therapeut, dass sich das Suchtmonster durch die Therapie bedroht fühlt und nun seine Zähne zeigt.

Er zeigt mir auch immer wieder auf, dass ich mich entscheiden muss zwischen einem selbstbestimmten, verantwortungsvollen Leben als Erwachsener oder einem suchtbestimmten, verantwortungslosen Leben als ewiger Jugendlicher.

So hat es sein Gutes, dass mein Alkoholkonsum sich in den letzten paar Monaten so extrem entwickelt hat. Der Druck, meine Entscheidung zu treffen wird grösser. Zudem greift die Therapie viel besser wenn ich nicht trinke. Und weil sie der einzige Strohhalm in meinem Leben ist, ist es so wichtig, dass ich nicht mehr trinke.

LG Non
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2014 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
billige Psycho-Floskeln runterbetenden Quacksalber

Is echt schlimm.



Zitat:
da es in ganz Europa nur 4 Ärzte gibt, die diese Therapie anbieten

Was ist das für eine Art von Therapie?



Die Nachricht (dein Post) ist zu kurz! Bitte achte darauf, dass Dein Beitrag mindestens 140 Zeichen lang ist, also mindestens so lang wie eine SMS. Vielen Dank! Bitte
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Non
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2014 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Obelix,

Zitat:
Zitat:
da es in ganz Europa nur 4 Ärzte gibt, die diese Therapie anbieten

Was ist das für eine Art von Therapie?


Nennt sich Orgontherapie, begründet durch den perversen Psychopathen, staatsfeindlichen Ketzer und gemeingefährlichen Irrlehrer Wilhelm Reich (ja, genau der, dessen Bücher noch im letzten Jahrhundert auf gerichtlichen Beschluss hin öffentlich verbrannt wurden). Sad

Muss dazu sagen, dass ich nach einer ca. 3jährigen Spiritualitäts-Eso-Phase allem Unwissenschaftlichen extrem skeptisch gegenüber stehe, also bitte mich nicht in diese Schublade packen. Wink

Es geht grob gesagt in der Therapie (zumindest in der ersten Phase) darum, durch gezielte Körperübungen ansonsten verborgene Emotionen wahrzunehmen und auszudrücken. Dadurch verlieren sie ihre Kraft und ihren negativen Einfluss.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2014 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
also bitte mich nicht in diese Schublade packen.


In welcher Schublade du rumhaust, ist mir egal Wink

Solange es Dir guttut. Du schriebst ja:
Zitat:
Aber es lohnt sich definitiv für mich.


Hab mal ein wenig gelesen, und spricht mich -theoretisch- an.

Die KK zahlt nur in Ausnahmefällen, so habe ich es zumindest gelesen.
Bist Du ein Ausnahmefall oder zahlst Du selbst?
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Non
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2014 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Obelix hat Folgendes geschrieben:

Die KK zahlt nur in Ausnahmefällen, so habe ich es zumindest gelesen.
Bist Du ein Ausnahmefall oder zahlst Du selbst?


Für das Studium der Orgonomie am American College of Orgonomy sind nur Ärzte bzw. Psychiater zugelassen. Und deshalb wird ihre Therapie von der KK bezahlt. Von "alternativen" Orgon-Therapeuten raten sie ab, insbesondere wenn diese kein Studium als Arzt absolviert haben.

Für die 2x 4 std. Weg pro Sitzung muss ich aber selber blechen. Sad
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Non
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2014 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

So die ersten paar Tage sind überstanden und es ging problemlos. Aber wie heisst das alte Süchteler-Sprichwort so schön: Aller Anfang ist einfach. Sad

Mittel- und langfristig wirds mehr Probleme geben. Dann wird es heissen: Ach siehst du, du kannst ja problemlos aufhören, also warst du gar nie süchtig, also kannst du ja wieder mal... jetzt hast du es dir wieder mal verdient... ein kleiner Rückfall passiert jedem und ist gar nicht schlimm... etc.

Ich müsste wirklich ein Hobby finden, das mir Sinn gibt und mich ablenkt, aber ich hab so gar keine Idee und keine Lust. Sicher ist, dass ich ab nächster Woche wieder 2-3mal pro Woche ins Fitnesstudio gehe, nur, das bereitet mir keine Freude. Immerhin fühle ich mich gut, wenn meine Muskeln wieder ein bisschen durchblutet sind und mein Körper sich ausgeschwitzt hat.

Ausser online rumhängen fällt mir leider echt nix ein, das mich genug begeistern kann, um mich aufzuraffen.
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 5. Apr 2014 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst Dich ein wenig ausprobieren. Alleine durchs überlegen wirst Du nichts finden, was Dir Freude bereitet.

Probiere Dich in verschiedenen Vereinen aus: Fussball z.B., da kommst Du mit anderen Menschen in Kontakt.

Oder schau doch mal in einem Tierheim vorbei. Hunde wollen ausgeführt werden. Oder biete Dich als Peppelstelle an.


Ist nicht einfach, ich weiss. Man ist es gewohnt, gerade als süchtiger, sofort ein gutes Gefühl zu bekommen. Da müssen wir ´umlernen. Fällt mir auch nicht leicht.
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Non
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Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2014 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Obelix hat Folgendes geschrieben:
Du musst Dich ein wenig ausprobieren. Alleine durchs überlegen wirst Du nichts finden, was Dir Freude bereitet.

Probiere Dich in verschiedenen Vereinen aus: Fussball z.B., da kommst Du mit anderen Menschen in Kontakt.

Oder schau doch mal in einem Tierheim vorbei. Hunde wollen ausgeführt werden. Oder biete Dich als Peppelstelle an.


Ist nicht einfach, ich weiss. Man ist es gewohnt, gerade als süchtiger, sofort ein gutes Gefühl zu bekommen. Da müssen wir ´umlernen. Fällt mir auch nicht leicht.


Ja da hast du recht, das Problem ist halt, ich mag es gar nicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, ausser mit ein paar engen Freunden. Denn es geht immer schnell darum, was man arbeitet, wie man lebt etc. und da mein mit Drogen ruiniertes Leben auszubreiten muss nicht sein.

Eigentlich wollt ich ja zu den Anonymen, aber jetzt hab ich feststellen müssen, dass die christlich drauf sind, und das ist gar nichts für mich.

Für die nächsten paar Wochen hab ich mir erst mal vorgenommen, intensiv Sport zu treiben. Mindestens 3 mal die Woche für jeweils mindestens 1 Stunde zu trainieren.

Ob ich dem Alkohol ganz abschwören kann da bin ich noch nicht sicher. Es ging wieder mal so einfach. Die schwierigsten Abenden sind die Sonntage, besonders diejenigen, an denen ich meine Tochter wieder zur Mutter zurückbringe. Es ist eine Mischung aus Hochgefühl, eine so tolle Zeit mit einer so tollen Tochter haben zu dürfen, das Gefühl eine Belohnung verdient zu haben für die Erfüllung meiner doch auch anspruchsvollen väterlichen Aufgaben, eine Kompensation der damit verbundenen Selbstaufgabe, die Aufgeriebenheit von den Konflikten, die natürlich auch dazu gehören und auch der Frust, weil ich sie wieder abgeben muss. Mal sehen. Wenn es nur dieses eine Mal in zwei Wochen wäre, in denen ich was trinken würde, es würde mich nicht im geringsten stören. Ansonsten muss ich sagen, ich fühle mich viel wohler ohne Alkohol und ich weiss dass es nicht meine Natur ist, ein Säufer zu sein, der jeden Tag eine halbe Flasche Whisky leert, ich steigere mich nur schnell in was rein. Aber niemals mehr zu trinken ist eine schlimme Vorstellung, noch schlimmer als niemals mehr in Urlaub zu gehen. Ja ich sehe schon, mein Suchtmonster fängt schon wieder an einen Absturz zu planen. Alle 2 Wochen Sonntags könnte ich es ihm ja erlauben...

Btw dies ist mein erster Sonntag seit bald einem Jahr, an dem ich nicht trinke.

Dafür gönne ich mir jetzt einen leckeren Grenadine-Sirup. Smile

P.S.: Weil ich nicht mehr trinke, fange ich wieder an viel Gemüse und Low Carb zu essen und ich trinke jeden Tag 3 Liter Wasser. Dazu B-Vitamine und einen Vitaminkomplex mit viel Vit. C. Fühlt sich sehr gut an obwohl ich vom Trinken und vom Fast-Food die letzten 3 Monaten immer noch eine Wampe (für meine Verhältnisse, bin eigentlich schlank) vor mir herschleppe. Sad

P.S. @Obelix: Was ist eine Peppelstelle?
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2014 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Eigentlich wollt ich ja zu den Anonymen


Ich selbst bin zwar kein Freund von SHG´s, kann Dich aber verstehen , wenn Du nicht mit den AA symphatisierst.
Es ist natürlich regional bedingt, wieviele Gruppen Du finden, und auch besuchen kannst.
Es gibt auf jeden Fall noch viele andere Gruppen.

Zitat:
Aber niemals mehr zu trinken ist eine schlimme Vorstellung

Versuchs mal anders: Einfach nur heute nicht. Und versuche jeden Tag etwas positives abzugewinnen. So wars/ ist es auch schliesslich im Rausch. Das fehlt jetzt natürlich und muss ersetzt werden. (Vielleicht lässt Du Dir was anderes einfallen, als -muss-)

Zitat:
Wenn es nur dieses eine Mal in zwei Wochen wäre, in denen ich was trinken würde

Sorry. Vergiss es.



Zitat:
Was ist eine Peppelstelle?

Eine Päppelstelle ist; (ich habs flasch geschrieben) wenn Du Tiere, meist Hunde und Katzen, zuhause pflegst, bis ein neuer Besitzer für die Tiere in Frage kommt.
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Non
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2014 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

So, fast 2 Wochen geschafft. Macht mir im Moment noch echt nicht viel aus, nicht zu trinken. Ich kurve beim Einkaufen um die Alkoholregale herum ohne den geringsten Suchtdruck. Aber eben, das sagt noch nichts über die Mittel- und Langfristigkeit des Trockenbleibens aus.

Ich bilde mir aber leider jetzt schon wieder ein, dass ich gar nicht wirklich ein Problem mit Alkohol habe. Geht ja alles so glatt mit der Abstinenz. Gut war ich vorher auf einer halben Flasche Whisky pro Tag, das bremst meine Illusionen ein bisschen.

Morgen abend wenn ich meine Tochter wieder zurückbringe wirds sicher auch kein Problem (das war seit langem ein obligatorischer Betrink-Abend. Es macht mich einfach gar nicht an, mich zu betrinken.


Zitat:
Wenn es nur dieses eine Mal in zwei Wochen wäre, in denen ich was trinken würde

Obelix hat Folgendes geschrieben:
Sorry. Vergiss es.


Hast ja recht, Obelix. Sad
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2014 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Non hat Folgendes geschrieben:
So, fast 2 Wochen geschafft. Macht mir im Moment noch echt nicht viel aus, nicht zu trinken. Ich kurve beim Einkaufen um die Alkoholregale herum ohne den geringsten Suchtdruck. Aber eben, das sagt noch nichts über die Mittel- und Langfristigkeit des Trockenbleibens aus.


Stimmt! Aber das kann trügerisch sein...

Zitat:
Ich bilde mir aber leider jetzt schon wieder ein, dass ich gar nicht wirklich ein Problem mit Alkohol habe. Geht ja alles so glatt mit der Abstinenz. Gut war ich vorher auf einer halben Flasche Whisky pro Tag, das bremst meine Illusionen ein bisschen.


An der Stelle lauert die Gefahr. Wenn der Anfang gut läuft, kann der Gedanke aufkommen, das Problem wäre keines oder zumindest kein großes... Der Suchtkopf ist wunderbar darin, uns in Sicherheit zu wiegen und dann zuzuschlagen. Crying or Very sad Ich bin darauf hereingefallen vor einigen Jahren und dann dauerte es eine ganze Zeit, bis ich überhaupt begriffen habe, dass mein Alkoholproblem groß und größer wird.

Zitat:
Morgen abend wenn ich meine Tochter wieder zurückbringe wirds sicher auch kein Problem (das war seit langem ein obligatorischer Betrink-Abend. Es macht mich einfach gar nicht an, mich zu betrinken.


Ich wünsche dir, dass du recht behältst und nicht da plötzlich der Suchtdruck aufkommt. Falls doch, bleib stark!
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Non
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2014 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ambivalenzia hat Folgendes geschrieben:

Ich wünsche dir, dass du recht behältst und nicht da plötzlich der Suchtdruck aufkommt. Falls doch, bleib stark!


Ja, ging alles glatt, ich hatte keinen Suchtdruck... obwohl ich hatte mir dann einen Fressabend erlaubt trotzdem ich mich eigentlich auf Diät gesetzt habe. Hat Spass gemacht, werde ich jetzt jeden Sonntag so machen. Smile

Ja ich weiss, der Suchtkopf ist clever, ich kenne ihn ja schon seit bald 15 Jahren. Ich rechne damit, dass ich noch ein paar Erfahrungen machen muss, bevor ichs wirklich einsehe, dass ich mit Alkohol auch nicht umgehen kann. Aber vielleicht gehts auch ohne... in der Therapie stelle ich schon fest, dass meine Emotionen spontaner zum Ausdruck kommen, was den Prozess beschleunigt. Das alleine müsste es mir eigentlich schon wert sein - als mir selbst gegenüber verantwortungsvoller Mensch! Und darum gehts doch letztendlich: Sich in die Pflicht gegenüber sich selbst zu nehmen und der Lust sich zu berauschen wiederstehen. Im Moment ist es noch leicht und der Suchtdruck klein, aber das kommt schon noch anders, das ist klar.

Beim Kiffen war es so, dass nach einigen Tagen oder Wochen aus heiterem Himmel das Verlangen wie ein Blitz einschlug und der Gedanke an einen Joint sich so in meinem Hirn eingenistet hat, dass es für mich kein Entkommen gab. Genau so war es mit Koks. Meistens geschah das in Phasen, in denen ich mich als stabil empfand. Vielleicht war das sogar das Problem. Stabilität bedeutet die Voraussetzung zu haben, ein verantwortungsvolles Leben zu führen. Das wollte ich nie wirklich - also schnell zurück in den Rausch.
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