Ärzteprotest gegen Berufsverbot für Methadon-Arzt

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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2014 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

also ich versteh es nicht...angenommen ich geh voll nüchtern dh. ohne Beigebrauch zum Doc...ok? Nun bekomm ich das Rezept, geh inne Apo und hol das Metha. Ich schluck das Metha und geh zum Kiosk und kipp noch 2 Zündkerzen. Ich werde von den Bullen kontrolliert und die sagen: Du hast Metha drin und Beigebrauch! Ich sage NÖÖÖÖ! hab erst hinterher Beigebraucht der Doc weiss von nix...Und schon bin ich und der Doc fein raus...
Nun sieht es so aus das der Doc inner Praxis das Metha abgegeben hat und jemand ihn dann anschwärzte. Dazu kann ich aber sagen das es verboten ist von einem Niedergelassenen Arzt Metha in der Praxis zu haben und dies täglich auszugeben. Das dürfen soweit ich weiß nur noch speziell überwachte "Schwerpunktpraxen". Aber so wie ich das verstanden hab war es keine Schwerpunktpraxis. Falls doch, dann muss der Arzt wenn er das Metha ausgibt, nach den erforderlichen Substanzteste und Gespräch, den Patienten so lange der Arzt er erforderlich hält den Patienten in der Praxis überwachen. Es muss dokumentiert sein das es eine Übergangsphase ist um evtl. illegale Drogen auszuschleichen (Psych und Physisch).Dies sind Dinge die Ärzte oft nicht beachten oder gar nicht wissen. Es wird den Ärzten auch nicht im Studium gelehrt. Leider ist so mancher Doc auch nicht an Seminaren interessiert die angeboten werden. Besser wäre der Arzt hält im Vorfeld Kontakt mit den Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, Regierungspräsidien, um zu zeigen das er bemüht ist sich dem (unmenschlichen) System anzuschließen. Besser sich vorher mit allen verbünden. Die Regierungspräsidien sollten sich auch mit den Substi Ärzten turnusweise treffen und gegenseitig berichten auf was für Schwierigkeiten sie stoßen.
Hier sind einige die täglich zum Arzt gehen...geht ihr da abschlucken? oder bekommt ihr ein Rezept für diesen Tag und müsst inner Apo abschlucken? Wenn in der Praxis, seid ihr dann inner Schwerpunktpraxis?
Würd mich interessieren ob ich Recht hab...

Gruß
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Sophisticated
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2014 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht nur Schwerpunktpraxen dürfen Methadon zur Sichtvergabe da haben, sondern auch die normalen Praxen. Der Punkt ist, dass sie nichts mitgeben dürfen nach Hause, wie sie es früher oft gemacht haben.

Und bei den Ärzten, die nichts da haben, bekommt man ein Wochenrezept, geht in die Apotheke, und muss dann dort jeden Tag unter Sicht einnehmen, wenn man kein Take Home hat.

Substitutionsärzte müssen eine Weiterbildung machen, bevor sie substituieren dürfen - dort werden sie auch mit den ganzen gesetzlichen Vorgaben konfrontiert. Sie müssen sich also nicht mit Polizei, Regierungspräsidium oder sonst wem auseinandersetzen. Smile

Da wo ich her komme, gibt es übrigens feste Regelungen dafür, wer wann Take Home bekommt. Zuerst 3 Monate Sichtvergabe, wenn dann die UKs frei von allem - auch THC - sind, und man keinen Alk trinkt, bekommt man Take Home. Automatisch, ohne wenn und aber. Das ist in der ganzen Stadt bei allen Ärzten so. Es gibt welche, die lockerer sind, aber strenger ist keiner.
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Kamikaze1970
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2014 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich dann wieder interessieren würde...wie um Himmels Willen sollen Berufstätige drei Monate täglich in die Praxis kommen?
Ich muss jeden Wochentag und jeden 2.Samstag arbeiten. In der Woche von 8- mind.17.30 Uhr. Die Samstage von 8-12 Uhr. Das ist genau die Zeit, die alle Ärzte hier in der Umgebung aufhaben, außer Donnerstags, da haben viele bis 19 Uhr.
Wurde das mit der Substi damals nicht auch gemacht, um den Abhängigen zu helfen, die (noch) arbeiten gehen?
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2014 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

---ah ok Sophisti danke. Ich merke das es in der ganzen Republik anders gehalten wird. Schwerpunktpraxen haben da wo ich letztes Jahr noch gewohnt habe 7 Tage geöffnet. Eigentlich Vorteil. Kann mir aber denken das die strenger sind und natürlich die ganzen Tricks der Pappenheimer kennen. Ja, das mit der Arbeit ist sehr bescheuert. Ich kenn das. Wie hab ich mich geärgert und war immer abgehetzt. Ich vermute das sich aber daran nix ändern wird. Solange es immer weniger Ärzte gibt und die Leute in andere Landkreise fahren müssen. Teilweise haben sich die SUBSTIS es auch selber eingebrockt. So wie die sich oft aufführen. Da reden manche Idioten echten Scheiss an die Sprechhilfen und an den Arzt, wie:wenn ich meine Stütze nicht pünktlich bekomme, dann vertick ich das Metha für so und soviel...oder: ich komm nur her weil mein Dealer im Knast ist...am krassesten sind die Russen..echt jetzt..ohne jemanden nahe zu treten...die meisten haben null Anstand oder Erziehung/Respekt. Da geht alles nur mit Aggromasche. Manchmal schäme ich mich so wenn ich in der Apo mein Rezept abgeb und es wird von anderen Kunden bemerkt um was es geht. Ich hab immer das Gefühl das ich Abschaum bin, obwohl die Apotheker sau freundlich sind (zu mir).
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2014 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kamikaze1970 hat Folgendes geschrieben:
Was mich dann wieder interessieren würde...wie um Himmels Willen sollen Berufstätige drei Monate täglich in die Praxis kommen?
Ich muss jeden Wochentag und jeden 2.Samstag arbeiten. In der Woche von 8- mind.17.30 Uhr. Die Samstage von 8-12 Uhr. Das ist genau die Zeit, die alle Ärzte hier in der Umgebung aufhaben, außer Donnerstags, da haben viele bis 19 Uhr.
Wurde das mit der Substi damals nicht auch gemacht, um den Abhängigen zu helfen, die (noch) arbeiten gehen?


zu dem thema habe ich mich ja auch schier endlos oft geäußert. .. ich musste trotz vollzeitjob in Schichtarbeit jeden verdammten tag zur vergabe. Das war eine Quälerei.

Leider haben die Ärzte wenig spielraum, um die "vernunftigen" patienten von den anderen zu unterscheiden. Und wenn sie dir dann take home vorschnell mitgeben und es passiert was, dann ist der arzt mot einem bein im knast.

für mich als Patient war das zuweilen zum verzweifeln: ich hab es natürlich nicht immer zur vergabe geschafft. Und es war stress ohne ende...

Die substitution ist für den arbeitslosen vollzeit-junkie hervorragend strukturiert. Viele verticken ihr substitut, 3 vergabetermine täglich (9, 13, 17 uhr, also exakt zu den hauptarbeitszeiten!) und ne medizinische rundumversorgung.

Aber wenn du arbeitest und in substi gehst, dann viel spass... es ist grotesk, ehrlich. Zumal gerade die hartzer bei uns in der praxis immer laut meckern, dass die vergabe mal länger dauert usw... obwohl ich die immer nur am saufen und rumlungern sehe...
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2014 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Du sprichst mir aus der Seele. Auch im TV, wenn mal was von METHA kommt, immer sind es die Vollfertigen die gezeigt werden. Für Langzeitarbeitslose perfekt angepaßte Zeiten.Auch die Sprechzeiten in der Drobse. Man hat zu Beginn der Methasubsti glaub gar nicht so an die gedacht die arbeiten. Nur daran wie man die Beschaffungskriminellen von der Straße bekommt bzw. diese wirksam "sediert".
Dabei dröhnen die Drobser und Ärzte immer: es sei wichtig eine Arbeit zu finden.
Bei uns sind ne Menge auf dem 2 Arbeitsmarkt, wo ihnen der Arbeitgeber mit den Einnahme bzw. Doczeiten entgegenkommen, was ja ok ist, aber wie gesagt: es gibt noch ne Menge Substituierte die im Verborgenen sind und arbeiten und teilweise sogar hohe Positionen haben,...diese wollen aber bitteschön keinen Rückschritt sondern die Chance anonym zu bleiben und vor allem Vergabezeiten die ihrer Lebenssituation angepasst sind.
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Arschbombe
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kamikaze1970 hat Folgendes geschrieben:
Was mich dann wieder interessieren würde...wie um Himmels Willen sollen Berufstätige drei Monate täglich in die Praxis kommen?
Ich muss jeden Wochentag und jeden 2.Samstag arbeiten. In der Woche von 8- mind.17.30 Uhr. Die Samstage von 8-12 Uhr. Das ist genau die Zeit, die alle Ärzte hier in der Umgebung aufhaben, außer Donnerstags, da haben viele bis 19 Uhr.
Wurde das mit der Substi damals nicht auch gemacht, um den Abhängigen zu helfen, die (noch) arbeiten gehen?

Ich habe mir meinen ersten Knaller 1981 gemacht. Damals gab es keine Substitution. Warmen Entzug gabs auch nicht. Ich habe noch die ersten male in der Ballerburg mit den Verrückten entzogen, selbst mit den Alks wurden wir nicht zusammen gesteckt da sie Distras bekamen und die Fixer nichtmal Kopfschmerztabletten oder was für den Magen. Es war hart, aber auch lustig. Wer hat schon die Gelegenheit mit Irren zu leben / lachen ... Laughing
Es waren die mittleren Achtziger als Ärzte anfingen Remedacen und später Codeinsaft zu geben. Später folgte Meta, aber auch nur absolut kontrolliert, am Anfang expliziet in Ausgabestellen der Drogenberatungsstellen. Voraussetzung waren ein Drogenberater mit sozialanamnese und ein Subvertrag, in dem wurde der Zeitraum und die Regeln festgesetzt. Mann wollte die Junkies von der Strasse holen und sie resozilisieren und das in einem vertraglich festgesetztem Zeitraum. Das war die Grundidee. In den Anfangszeiten gabs so gut wie keinen arbeitenden Junkie. Es sei denn mann nennt Raub, Dealerei oder Prostitution "geregelte Arbeit" Das hat sich geändert, heute bekommt ja jeder der mal an ein paar Opioiden gerochen hat schon Sub. Ob das richtig ist? Ich weiß es nicht. Da geht ein Teenager mit 18 zum Doc und faselt was von "Ich hab schon mal von H gehört und MST geschluckt", brauche Sub, und schon haben wir einen langzeit- bis lebenslänglichen Abhängigen.
Ich war lange in Sub. Sehr lange arbeitend beim Hausarzt. Ich war neben einer süchtigen Mutter der einzige mit TH. Ich weiß auch warum, wir haben uns benommen und kamen gepflegt dorthin. Ausserdem waren wir "umgänglich", was mann von den anderen 80 % nicht sagen konnte. Irgendwann hat er die Sub eingestellt, er hat einfach den Glauben an seine "Patienten" verloren und seine tolerante Einstellung wurde Ihm genauso genommen. Warum und von wem? Wer mal Scenenah gelebt hat, weiß warum ... Wink
Natürlich muß sich einiges bessern, Leute die "Ihr Problem" im Griff haben und arbeiten sollten unterstützt werden. Aber es ist leider so das Ihre "Mitsüchtigen" Loser hemmungslos alles kaputt machen. Ärzte haben gewisse Spielräume die natürlich mit Gefahren und Unwegbarkeiten geschmückt sind, aber dennoch machbar. Doch wofür sollten sie Risiken eingehen wenn sie fast nichts als Mißgunst und Respektlosigkeit zurüch bekommen.
Tschuldigung das ich das so schreibe, aber das ist meine Erfahrung als Junkie, wie auch als resozialisierter Sub.
Da kommst du an ner Parkbank 50 m vom Arzt vorbei, dort sitzen 5 seiner Subs ( die er mit sicherheit 50 mal gebeten hat das nicht zu tun) mit Flaschbier und Kippen im Maul und daneben steht noch ein Kinderwagen ...
Nun was tun sie ausser abkacken? Lästern, weil schon wieder jemand sein Meta nicht bekam weil er zuspät bei der Ausgabe war oder positiv gepustet aht, 9.00 am morgen. Das ist das Tagesgeschehen in der "ganz normalen Sub". Einfach nur Traurig ... Mad
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

    Zitat:
    Da kommst du an ner Parkbank 50 m vom Arzt vorbei, dort sitzen 5 seiner Subs ( die er mit sicherheit 50 mal gebeten hat das nicht zu tun) mit Flaschbier und Kippen im Maul und daneben steht noch ein Kinderwagen ...
    Nun was tun sie ausser abkacken? Lästern, weil schon wieder jemand sein Meta nicht bekam weil er zuspät bei der Ausgabe war oder positiv gepustet aht, 9.00 am morgen. Das ist das Tagesgeschehen in der "ganz normalen Sub". Einfach nur Traurig ... Mad
    [/quote]


...ja verdammt...Du hast es genau beschrieben. So isses...meist sitzt aber neben dem Kinderwagen noch ein Riesenköter...

als ich umziehen wollte und einen Nachmieter brauchte habe ich in der Praxis jemand getroffen der DRINGEND ne Bude brauchte wegen drohender Zwangsräumung. Ein Pärchen mit kleinem Kind und besagtem Hund. Nun ich dachte: von mir aus, die sind in Not und ich hab die Bude los. Sie sollten dann um die Wohnung zu besichtigen und mit dem Vermieter den Mietvertrag überschreiben am Samstag zu mir kommen...sie kamen...und Leute ich sag euch, die kamen mit noch anderen Assis, alle Bierflaschen in der Hand, Hund und kleines Kind...alle natürlich tätowiert bis unters Kinn...DAS WAR OBERPEINLICH für mich. Mein Vermieter hat NEIN NEIN NEIN gerufen und is weggefahren...Wir sehen: bei einigen ist es zu spät, einfach zu spät...keiner mag dazulernen...Und nun stell dir vor du hast als ARZT dutzende solcher Heinis. Das seh ich wie KEINER MACHT MIR DROGEN. Ich büße für die Volltrottel. Diese nicht in der Lage sind den Substivertrag einzuhalten und wenigstens am Vergabetag mal ohne Fahne aufzutauchen. Und die anderen die den Vertrag perfekt einhalten? Die bekommen nen Arschtritt.

Apropos REMEDACEN...das war das Beste was es gab damals. Ich hab auf Remis ne Ausbildung/Umschulung zum Kaufmann mit Bestnoten gemacht. Schade das es die nicht mehr für uns gibt. Ich täte sofort gegen Methadict tauschen. Remis haben mich nicht gedownt sondern zunächst voll fit gemacht...Euphorie Note 1 und 15 Stunden locker gewirkt. Waren nur teuer. Gott ich hab einen gekannt der hat angebl. pro Tag 90 Remis geschluckt plus Benzos...krass. Ich habe immer darauf geachtet nicht über 15-20 Tabs zu kommen. Am Schluss hatte ich dann runterdosiert auf 5 Tabl. und dann entzogen. Dann lange Zeit clean. Rückfall...und erfahren das es keine Remis mehr gibt bzw. nun DHC Saft. Also ich DHC Saft eingestiegen und dann später zwangsweise auf Meta umsteigen müssen. Nun häng ich auf dem Meta...usw.

na alte Zeiten sieht man immer romantisch...

Bis denne
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Kamikaze1970
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Die guten alten Codein Zeiten kenne ich auch noch...Einfach Rezept bei Apo einlösen, und schon bekam ich meinen DHC-Saft und konnte mir das selbst einteilen. Und vor allem hat der Saft meinen Suchtdruck WIRKLICH bekämpft- ich hatte null Beikonsum, welcher in den folgenden Jahren mit Metha immer wieder ein Problem war. Metha/ Pola stellt mich einfach nicht zufrieden, eine Zeitlang geht es irgendwie, aber irgendwann möchte Mensch sich doch einfach auch mal rundum Wohlfühlen- und das geht mit Metha nun echt nicht.
Und diese Asis, die in Praxis-Nähe herumlungern und saufen, die gibt es wohl in Vergabe-Praxis- leider.
Und das sind natürlich die Leute, die den "normalen Leuten" auffallen, negativ, natürlich. Weil sozial integrierte Menschen mit Drogenproblemen, die arbeiten gehen, sich pflegen usw. fallen halt nicht auf.
Wie oft habe ich schon gehört: " Du? Drogen? Heroin? Niemals, weil man einfach nicht in das "Bild-Zeitung" Klischee passt!
Meinem letzten Substi Doc haben sie mehrfach die Reifen an seinem Auto plattgestochen. "Natürlich" war er selbst schuld, weil er einen um 8.30 Uhr Morgens mit 1,2 Promille nicht seine komplette Metha-Dosis geben wollte.
Da bekomme ich auch regelmäßig eine Krawatte, ich hätte dem vielleicht 2 ml gegeben, der hatte eh meist Beikonsum...auf seinen regulären 12 ml Metha.
Und mit der Russenflut haben wir hier auch zu kämpfen, hier gibt es seit ca. 5-6 Jahren keine anderen H- Dealer mehr. Den Markt haben sie, oft mit Gewalt, an sich gerissen. Und verkaufen nun ihr total besch.H( mit den durchschnittlichen 3-5%) an die, die darauf angewiesen sind. Frage mich manchmal echt, wie man von dem Mist überhaupt draufkommen kann...
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musikera
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Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 928

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

KAMIKAZE wie wahr. Ich finde Codein das aller allerbeste für Substi. Aus der Sicht der Betroffenen natürlich. Aus der Sicht von Weißkitteln eher nicht. Aber is doch so...beim Codein (Remis oder DHC SAFT) da haste am Wochenende halt ne Kappe mehr geschluckt...na und? Keiner hat gefragt nach dem bescheuerten ml oder mg.
Und es ist halt Tatsache das wir unsere Rezeptoren umprogrammiert haben, na und? Ich bin lieber auf Codein als auf Alk. Wenn ich seh was Alk aus den Leuten macht. Hätte ich eine 100% Codein Connection die auf Jahre sicher ist und bezahlbar, tät ich den Metadreck sofort aufgeben. Zwar ist der Affe auf Codi auch hart, aber ich hab den oft rumgekriegt in kürzerer Zeit als es Meta macht. Damals war man jung und noch unerfahren und es gab kein Internet. Heute so hör ich kauft man alles mögliche übers Net oder Darknet. Kratom soll auch über den Berg helfen beim Affen. Ich selber hab es aber nie probiert. Wegen dem Geschmack habe ich Bedenken. Vor Jahren mal ne Zeit lang Opium gehabt und das auch so in Kügelchen gedreht und runtergewürgt...schmeckt scheußlich und ich übergab mich immer, Und ich glaub KRATOM hat auch so diesen Erdgeschmack wie Opium. Deshalb lass ich es sein. Vielleicht ergibt es sich mal das ein Kumpel was hat und ich direkt mal kosten kann-Aber vom Feeling war Opium knorke Very Happy Ach hätte man ne Freikarte für ne Apotheke und man dürfte alles mal so ausprobieren Wink Hundert pro gibts da Sachen wo um einiges besser sind als Meta. Für Substi mein ich...nicht zum turnen Razz ha ha ha

oder?
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Kamikaze1970
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, musikera, da sind wir 100% konform. Da beneide ich ja auch die Österreicher, die haben wenigstens retardiertes Morphin, welches wohl auch um Welten besser ist als Substi. Bin jetzt seit fast 3 Jahren aus dem Metha Prg. raus, aber im Prizip gehe ich nur für die Opiate arbeiten...Wenn ich, wie diesen Monat Geld ins Auto oder so investieren muss, wird es echt knapp. Hab seit gut einem Jahr relativ stabile Oxycodon Quelle, wenns das nicht gibt, muss ich halt Schore rauchen.
Aber aus dem finanziellen Aspekt heraus ist beides Mist.
Aber ich habe mich immer noch nicht überwinden können, wieder meine relative Freiheit aufzugeben, und ins Prg. zu gehen. Wird aber darauf hinaus laufen müssen, leider. Wenn es immer noch den DHC Saft oder Codiopt oder Remmies geben würde, ich wär schon lange wieder im Programm!
Manchmal denke ich, es geht bei uns Suchtlern nicht um Hilfe, sondern einfach nur die preiswerteste Art uns ruhig zu stellen, was ihnen ja auch meist gelingt.
Ob wir uns mit Metha und Co. wohlfühlen ist schei..egal...
Und das soooo viele in Substi mit Alk oder Benzos anfangen ist wohl auch egal.
Keiner hinterfragt WARUM das so ist. Echt zum kotzen dieses Land...
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Salute
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.05.2014
Beiträge: 224

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ja Kamikazi,
mit dem Codein gebe ich Dir vollkommen recht, für alle die mit dem DHC 2,5% klargekommen sind, war es die beste möglichkeit.
Der Arzt konnte den Patient anonym behandeln,dem Patienten ging es gut,keine gängelei usw.
Was aber sehr wichtig war: es war preisgünstig und genau das scheint das problem zu sein,keiner hat daran verdienen können und wenn dann nur Peanuts. (pharmazeuten und mediziner) Es wurde schon darauf geachtet,daß ein jeder seinen Obolus bekommt.
Wer denn bitte soll sich hier Sozial verhalten/anpassen? Dem abhängigen ist wieder eine möglichkeit genommen worden,sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern und bei vielen hätte es mit DHC-saft geklappt.
Zu damaligen Zeiten hatten in norddeutschland 100ml DHC 2,5% ca.10.-DM gekostet,das Kilo Codein kostete ca.1000.- aus Polen bezogen 700.-.
Klar blieb nicht viel übrig,doch war es schon eine Basis eines Sozialen entgegenkommen:der Pharmakologe und der Mediziner verdienten
weniger und der abhängige konnte sein mittel selbst bezahlen.
Wenn das nicht Sozial ist.

ach,ach die gute alte Zeit

Schönes Wochenende
Salute
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ärzte dürfen doch noch immer Codein und Dihydrocodein auf Btm-Rezept für Substi-Patienten in begründenden Ausnahmefällen verschreiben, also z.B. wenn Methadon und Burprenorphin nicht vertragen werden.

Die Ärzte müssen doch nur diesen Handlungsspielraum ausnutzen.

Dem Arzt kann es doch egal sein, ob er nun Methadon, Burprenorphin oder DHC/Codein verschreibt. Er verdient daran nichts und auch die Apotheke verdient an jeder Packung gleich viel, egal um die Packung im Großhandel 10 EUR oder 1.000 EUR kostet.

Ich verstehe nicht, warum die Ärzte DHC nicht häufiger verschreiben. Wahrscheinlich gibt es dafür noch immer eine NRF-Nummer.
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Kamikaze1970
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2014
Beiträge: 420

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2014 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Genau das isses, QyX...
Weil DAS erfordert eine Menge Aufwand für den Arzt. Und die wollen meist nicht die bestmögliche Behandlung eines Patienten(erst recht ein Suchti) sondern die preiswerteste Möglichkeit, einen irgendwie durch zu bringen. Und da hat nicht einmal der Arzt die Schuld, sondern das System der Kassenärztlichen Vereinigung.
Da steht ja explizit, das bei Kassenpat. nicht das bestmögliche Behandlungsziel anzustreben sei, sondern halt mit dem geringst möglichen finanziellen Aufwand den Pat. am Leben halten.
Und die meisten Ärzte die substituieren, befürchten in so einem Fall wahrscheinlich auch die Sog-Wirkung, wenn einer von 60, 80 100 oder mehr Metha/Pola/Buprepatienten Codein bekommt. Dann wollen bestimmt alle, und wie schon beschrieben, ist diese Klientel eh oft schwierig genug.
Und im Prinzip muss ja eine Metha/Pola/Bepre Unverträglichkeit vorliegen. Also in Form von körperlicher Unverträglichkeit auf diese Substanzen.
Und das ist meist ja nicht gegeben, und die psychischen Vorteile wiegen anscheinend nicht genug. WIR müssten doch am besten wissen, welche legale Substanz uns am ehesten von dem Konsum von Heroin abhalten kann. Uns da auf 2,3 Medikamente zu beschränken, zeugt von dem wirklichen Willen, Heroinabhängigen wirklich zu helfen. Und nicht nur ruhig zu stellen!
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2014 05:41    Titel: Antworten mit Zitat

es ist wirklich kein wunder das unter solchen umständen immer weniger
ärzte substituieren wollen.wenn die justiz substitutionsmedizinern
weiterhin solche steine in den weg legt bzw. regelrechte jagdzüge
führt,wird in zukunft ja kein arzt mehr substituieren wollen!
echt schrecklich wir bewegen uns in sachen substitution in deutschland
immer mehr zurück anstatt nach vorne!wirklich zum kotzen!
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